Thiaw wird für Milan zum Unglücksraben: Giroud-Volley reicht nicht zum Sieg

Serie A – Highlights by DAZN 05.05.2024

Thiaw wird für Milan zum Unglücksraben: Giroud-Volley reicht nicht zum Sieg

5:08Obwohl Milan zwei Rückstände aufgeholt und das Spiel dann sogar komplett gedreht hatte, stand am Ende beim Duell mit dem CFC Genua nur ein Punkt zu Buche. Auf das schöne Tor von Olivier Giroud zum 3:2 nämlich folgte noch der Ausgleich, weil der eingewechselte Nationalspieler und Ex-Schalker Malick Thiaw angeschossen wurde.

Am FC Bayern führt kein Weg vorbei: Das große Buhlen um Zirkzee

Joshua Zirkzee hat sich in der laufenden Saison als einer der Top-Stürmer in der Serie A etabliert – und wird nun mit Großklubs in Verbindung gebracht. Am FC Bayern führt jedoch kein Weg vorbei.

Heiß begehrt: Joshua Zirkzee.

Heiß begehrt: Joshua Zirkzee.

IMAGO/Gribaudi/ImagePhoto

Beim FC Bayern reifte Joshua Zirkzee einst zum Profi, wurde dabei Champions-League-Sieger, zweimal Meister und gewann auch den DFB-Pokal. Selbst steuerte der Niederländer aber nicht allzu viel zu diesen Erfolgen bei, denn er brachte es von 2018 bis 2021 lediglich auf 17 Spiele und vier Tore für die Münchner. Zirkzee verließ im Januar 2021 die Säbener Straße, um anderswo Spielpraxis zu sammeln. Erst Parma und dann Anderlecht, ehe er im Sommer 2022 für rund acht Millionen Euro an den FC Bologna verkauft wurde.

Dort blühte der Stürmer dann so richtig auf, etablierte sich in seinem ersten Jahr in der Startelf und steigerte sich in der laufenden Saison noch einmal. Aktuell hat der 22-Jährige elf Tore in der Serie A erzielt, schaffte es damit in die Top 10 der erfolgreichsten Torjäger ligaweit. Wenig überraschend, dass das Begehrlichkeiten weckt.

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Rangnick-Absage als “Schlag in die Fresse”: Gehen Bayern die Kandidaten aus?

Eine noch bessere Ausgangslage hat sich sogar Borussia Dortmund verschafft. Durch das 1:0 geht der BVB nicht nur mit einer glänzenden Ausgangslage ins Halbfinal-Rückspiel in Paris – er hat der Bundesliga damit auch einen fünften Startplatz für die Königsklasse verschafft und ist damit für die kommende Saison direkt qualifiziert. Wir analysieren Spiel und Lage ganz genau.

15:33 Minuten

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Wie die Gazzetta dello Sport berichtet, buhlen die AC Mailand und Juventus um den Stürmer, auch soll sich der FC Arsenal, der bekanntlich nach einem Neuner fahndet, in der Verlosung befinden – dazu gibt es Gerüchte um Inter Mailand und die SSC Neapel. Im Gespräch ist dabei eine Ablösesumme von 50 Millionen Euro.

Juve und Milan haben Bedarf

Juve sucht nach einem Partner für Dusan Vlahovic, allerdings ist nicht bekannt, wie Massimiliano Allegri zum Stürmer steht. Der 56-Jährige steht in Turin aber wiederum auch wegen seiner defensiven Spielweise in der Kritik, sodass auch nicht klar ist, ob er Juve auch in der kommenden Saison trainieren wird. Als möglicher Kandidat für Allegris Erbe gilt übrigens Thiago Motta, der aktuelle Coach von Zirkzee in Bologna.

Milan wiederum sucht einen Ersatz für Olivier Giroud, der 37-Jährige soll den Herbst seiner Karriere in der MLS verbringen wollen. In San Siro hätte Zirkzee demzufolge den Vorteil, dass er aufgrund der geringeren Konkurrenzsituation mit vielen Einsatzminuten rechnen dürfte.

Warum so kostspielig?

Wie auch immer. Es scheint, dass Zirkzee auf jeden Fall eine kostspieligen Angelegenheit werden könnte. Warum? Das liegt nicht nur daran, dass er einen Vertrag bis 2026 besitzt, sondern wohl auch an der Tatsache, dass es in den Top-5-Ligen lediglich einen Spieler gibt, der 22 Jahre oder jünger ist und der mehr Tore erzielt hat als der Niederländer. Das ist Hoffenheims Maximilian Beier (21 Jahre, 13 Tore). Goncalo Ramos von PSG (22) und Leipzigs Benjamin Sesko (20) liegen wie Zirkzee aktuell bei elf Treffern.

Bayern hat ein Wörtchen mitzureden

Allerdings hat der FC Bayern auf jeden Fall ein Wörtchen mitzureden, denn die Münchner besitzen ein Vorkaufsrecht für den Niederländer. Als Zirkzee an Bologna verkauft wurde, hatte der damalige Bayern-Sportvorstand Hasan Salihamidzic bestätigt, dass “die Vereinbarungen eine Rückhol-Option beinhalten” würden und angekündigt, dass man Zirkzees “weitere Entwicklung in Bologna beobachten” würde.

Und das hat man auch getan, so lobte im März Karl-Heinz Rummenigge im März ausdrücklich den Stürmer, verwies aber auch darauf, dass die Kaderplanung im Zuständigkeitsbereich von Sportvorstand Max Eberl liegt.

DFB-Formcheck: Goretzkas starke Reaktion – Tahs traumhafte Tage

Noch 44 Tage bis zum EM-Auftakt der DFB-Elf. Der kicker wertet die Leistungen der 42 EM-Kandidaten im Monat April aus.

Derzeit gut drauf: Jonathan Tah, Leon Goretzka, Kai Havertz

Derzeit gut drauf: Jonathan Tah, Leon Goretzka, Kai Havertz

imago images/Grafik: kicker

Die heiße Phase vor der Heim-EM 2024 ist angebrochen. Der kicker hat eine Liste von 42 Profis zusammengestellt, die für Bundestrainer Julian Nagelsmann in Frage kommen dürften.

Aufgeteilt nach den sieben taktischen Positionen der kicker-Rangliste checkt der kicker Monat für Monat die jeweils aktuelle Form der EM-Kandidaten. Grün signalisiert “voll in EM-Form”, Rot steht für “aktuell nicht in EM-Form” (möglicherweise auch aus Verletzungsgründen) und Gelb bedeutet “EM-Kandidat, darf aber nicht nachlassen”.

Neuer überzeugt international – Zuletzt patzte ter Stegen

Überzeugend in der Champions League, solide in der Liga. So liest sich die April-Bilanz von Bayern-Keeper Manuel Neuer, der in der Bundesliga zwei Partien angeschlagen verpasste. Sein schärfster Konkurrent um den Platz im deutschen Tor schied im Viertelfinale der Champions League gegen PSG aus und kassierte in diesen beiden Spielen sechs Gegentreffer. In La Liga gab es zwar ausnahmslos Dreier für Barca, doch jüngst beim 4:2-Sieg gegen Valencia patzte ter Stegen vor dem zwischenzeitlichen 1:1 folgenschwer.

Tahs überragender April – Anton besticht weiterhin

Einen überragenden April hat Jonathan Tah hinter sich. Mit Leverkusen sicherte er sich die Deutsche Meisterschaft und schaffte mit seinem Team den Finaleinzug im DFB-Pokal sowie den Halbfinaleinzug in der Europa League. In drei seiner sieben Partien im zurückliegenden Monat erhielt er die Noten 2 oder besser; schlechter als mit einer 3 wurde er nie benotet. Im Top-Duell vom 31. Spieltag gegen den Stuttgart war jedoch ein anderer Innenverteidiger bester Akteur auf dem Platz: VfB-Kapitän Waldemar Anton unterstrich seine ebenfalls gute Form mit Zweikampfstärke und offensiven Akzenten.

Kimmich findet immer mehr Gefallen

Hinten rechts freundet sich Joshua Kimmich immer mehr mit seiner neuen (alten) Rolle an. In der Liga sammelte er einen Assist beim 2:0-Sieg gegen Köln, im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League erzielte er das goldene Tor gegen Arsenal, das den Halbfinaleinzug bescherte. Die hinten links konkurrierenden Maximilian Mittelstädt und David Raum spielten einen ordentlichen April, ohne die ganz großen Highlights zu setzen. Der Stuttgarter blieb offensiv komplett ohne Scorerpunkt, der Leipziger steuerte immerhin eine Torvorlage bei.

Goretzka zeigt starke Reaktion nach Ausbootung

Für die März-Länderspiele nicht nominiert, zeigte Leon Goretzka eine starke Reaktion. Einer schwachen Leistung zum Monatsauftakt in Heidenheim folgten durchweg überzeugende Leistungen im Trikot des Rekordmeisters. Besonders hervorzuheben dabei seine Leistung beim 2:2 in der Königsklasse in London sowie beim 5:1 in der Liga bei Union. In beiden Partien wurde er vom kicker zum Spieler des Spiels gekürt. Er überzeugte dabei nicht nur durch Offensivstärke, sondern auch durch Balleroberungen und Zweikampfstärke.

Musiala muss lange auf einen Scorerpunkt warten – Wirtz glänzt auch als Joker

Ein wenig auseinander driftete die Form der beiden Jungstars in der Offensive. Während Bayerns Jamal Musiala bis zum CL-Halbfinale gegen Real Madrid am letzten Tag des Aprils (ein Assist durch den herausgeholten Elfmeter) zuvor in fünf Pflichtspielen ohne Scorerpunkt geblieben war, war Leverkusens Florian Wirtz maßgeblich am positiven Abschneiden seines Teams beteiligt. Sechs Tore und zwei Vorlagen sind seine Bilanz – und das, obwohl er in drei Spielen nur von der Bank aus zum Zug kam. So auch beim geschichtsträchtigen 5:0 gegen Werder Bremen am 14. April, als er nach der Pause eingewechselt wurde und mit einem Hattrick Bayers erste Meisterschaft in die Schale eingravierte.

Adeyemis Hoffnungen schwinden – Sané spielt nur international und trifft mal wieder

Im März noch effizient auf dem Platz, befindet sich Karim Adeyemi aktuell auf der Suche nach seiner Form. Keine Torbeteiligung und zwei leistungsmäßige Totalausfälle in der Liga (jeweils Note 5,5) lassen die Hoffnung schwinden auf einen Kaderplatz bei der Europameisterschaft. Diesen dürfte Leroy Sané sicher haben, der im April ausschließlich in der Königsklasse auflief, in der Bundesliga dagegen angeschlagen keine einzige Minute absolvierte. Sein Hammer gegen Real Madrid zum wichtigen 1:1-Ausgleich war nicht nur aller Ehren wert, sondern auch sein erster Treffer seit dem 28. Oktober 2023.

Havertz lässt die Gunners fliegen – Ducksch und Undav im Gleichschritt

Das Aus im Kampf um den Henkelpott musste dagegen Kai Havertz verkraften. In den beiden Viertelfinalpartien gegen München blieb er blass, in der Liga wird er dagegen zum Garanten für Arsenals Höhenflug. Vier Tore und drei Assists gelangen dem Mittelstürmer der Gunners in sechs Ligaspielen. Auch Marvin Ducksch und Deniz Undav trafen in den vergangenen Wochen wieder regelmäßig (jeweils drei Tore, ein Assist). Hoffenheims Maximilian Beier war im April zwar an 17 Torschüssen als Schütze oder Vorlagengeber beteiligt, ein Scorerpunkt wollte ihm dabei aber nicht gelingen.

Christoph Huber

Thema
Themenarchiv

Formcheck der deutschen EM-Kandidaten

zum Thema

  • Der kicker wertet seit Jahresbeginn die Leistungen der potenziellen EM-Fahrer Monat für Monat aus.
  • Im Januar umfasst die Liste 48 Profis, mittlerweile hat Bundestrainer Julian Nagelsmann noch 42 Kandidaten im Blick.

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imago images/Grafik: kicker

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Aufgeteilt nach den sieben taktischen Positionen der kicker-Rangliste checkt der kicker Monat für Monat die jeweils aktuelle Form der EM-Kandidaten. Grün signalisiert “voll in EM-Form”, Rot steht für “aktuell nicht in EM-Form” (möglicherweise auch aus Verletzungsgründen) und Gelb bedeutet “EM-Kandidat, darf aber nicht nachlassen”.

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Überzeugend in der Champions League, solide in der Liga. So liest sich die April-Bilanz von Bayern-Keeper Manuel Neuer, der in der Bundesliga zwei Partien angeschlagen verpasste. Sein schärfster Konkurrent um den Platz im deutschen Tor schied im Viertelfinale der Champions League gegen PSG aus und kassierte in diesen beiden Spielen sechs Gegentreffer. In La Liga gab es zwar ausnahmslos Dreier für Barca, doch jüngst beim 4:2-Sieg gegen Valencia patzte ter Stegen vor dem zwischenzeitlichen 1:1 folgenschwer.

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Hinten rechts freundet sich Joshua Kimmich immer mehr mit seiner neuen (alten) Rolle an. In der Liga sammelte er einen Assist beim 2:0-Sieg gegen Köln, im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League erzielte er das goldene Tor gegen Arsenal, das den Halbfinaleinzug bescherte. Die hinten links konkurrierenden Maximilian Mittelstädt und David Raum spielten einen ordentlichen April, ohne die ganz großen Highlights zu setzen. Der Stuttgarter blieb offensiv komplett ohne Scorerpunkt, der Leipziger steuerte immerhin eine Torvorlage bei.

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Für die März-Länderspiele nicht nominiert, zeigte Leon Goretzka eine starke Reaktion. Einer schwachen Leistung zum Monatsauftakt in Heidenheim folgten durchweg überzeugende Leistungen im Trikot des Rekordmeisters. Besonders hervorzuheben dabei seine Leistung beim 2:2 in der Königsklasse in London sowie beim 5:1 in der Liga bei Union. In beiden Partien wurde er vom kicker zum Spieler des Spiels gekürt. Er überzeugte dabei nicht nur durch Offensivstärke, sondern auch durch Balleroberungen und Zweikampfstärke.

Musiala muss lange auf einen Scorerpunkt warten – Wirtz glänzt auch als Joker

Ein wenig auseinander driftete die Form der beiden Jungstars in der Offensive. Während Bayerns Jamal Musiala bis zum CL-Halbfinale gegen Real Madrid am letzten Tag des Aprils (ein Assist durch den herausgeholten Elfmeter) zuvor in fünf Pflichtspielen ohne Scorerpunkt geblieben war, war Leverkusens Florian Wirtz maßgeblich am positiven Abschneiden seines Teams beteiligt. Sechs Tore und zwei Vorlagen sind seine Bilanz – und das, obwohl er in drei Spielen nur von der Bank aus zum Zug kam. So auch beim geschichtsträchtigen 5:0 gegen Werder Bremen am 14. April, als er nach der Pause eingewechselt wurde und mit einem Hattrick Bayers erste Meisterschaft in die Schale eingravierte.

Adeyemis Hoffnungen schwinden – Sané spielt nur international und trifft mal wieder

Im März noch effizient auf dem Platz, befindet sich Karim Adeyemi aktuell auf der Suche nach seiner Form. Keine Torbeteiligung und zwei leistungsmäßige Totalausfälle in der Liga (jeweils Note 5,5) lassen die Hoffnung schwinden auf einen Kaderplatz bei der Europameisterschaft. Diesen dürfte Leroy Sané sicher haben, der im April ausschließlich in der Königsklasse auflief, in der Bundesliga dagegen angeschlagen keine einzige Minute absolvierte. Sein Hammer gegen Real Madrid zum wichtigen 1:1-Ausgleich war nicht nur aller Ehren wert, sondern auch sein erster Treffer seit dem 28. Oktober 2023.

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Christoph Huber

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Ohne Maignan im Topspiel: Sportiello rettet Milan Punktgewinn

Juventus Turin war beim 0:0 gegen den Tabellenzweiten Milan dem Siegtreffer deutlich näher, doch die personell dezimierten Rossoneri retteten am Ende einen Punkt in Turin.

Erfuhr erst beim Warmmachen von seinem Einsatz: Milans Reservekeeper Marco Sportiello, hier gegen Juves Kenan Yildiz.

Erfuhr erst beim Warmmachen von seinem Einsatz: Milans Reservekeeper Marco Sportiello, hier gegen Juves Kenan Yildiz.

IMAGO/ABACAPRESS

Im Vergleich zum 1:2 bei Lazio im Rückspiel des Coppa-Halbfinals, das zum Finaleinzug genügte (Hinspiel 2:0), entschied sich Massimiliano Allegri zu vier Umstellungen: Für Perin, Alex Sandro, McKennie und Chiesa begannen Szczesny, Gatti, Weah und Yildiz.

Bei Milan stellte Stefano Pioli nach dem 1:2 im Derby della Madonnina, bei dem sich Inter zudem den Titelgewinn vorzeitig sicherte, dreimal um – jeweils aufgrund von Sperren: Statt Calabria, Theo (beide Rot-Sperre aus dem Derby) und Tomori (Gelb-Sperre) spielten Thiaw, Florenzi und Giroud. Beim Warmmachen hatte dann auch noch Nummer eins Maignan muskuläre Probleme, sodass Reservemann Sportiello ins Tor der Rossoneri rückte.

Sportiello immer wieder im Fokus

Die Partie begann gemächlich. Zwar hatte Juventus leichte Feldvorteile, während Milan auf Konter lauerte. Gute Chancen blieben aber nahezu in der kompletten Hälfte Mangelware. Einzige Ausnahme: Einen Freistoß von Vlahovic lenkte Sportiello gerade noch am Tor vorbei (45.+2).

In der zweiten Hälfte sollte die Partie ein wenig offener werden. Schon in der 50. Minute war Sportiello gleich wieder gefordert – und diesmal sogar zweimal binnen Sekunden: Erst hielt der Torhüter einen Kostic-Schuss aus spitzem Winkel, um schließlich irgendwie mit dem Kinn auch noch beim Nachschuss von Danilo einen Gegentreffer zu vereiteln.

Thiaw rettete gegen Rabiot

Auch Milan hatte nun mehr Momente vor dem gegnerischen Tor – und in der 66. Minute seine bis dato beste Chance im Spiel. Loftus-Cheek verfehlte das Tor aus rund 20 Metern nur um Haaresbreite. Joker Milik scheiterte auf der Gegenseite per Kopf an Sportiello (74.).

Dem Siegtor näher blieb ohnehin die Alte Dame. In der 86. Minute zeigte Sportiello einmal eine kleine Schwäche, indem er einen Kopfball von McKennie durch die Finger rutschen ließ. Doch den anschließenden Versuch eines Abstaubers klärte der in der zweiten Hälfte eingewechselte Thiaw vor der Linie. Und so blieb es beim 0:0.

Juventus ist in der kommenden Woche am Sonntagabend (20.45 Uhr) bei der AS Rom gefordert, Milan empfängt wenige Stunden zuvor um 18 Uhr Genua 1893.

Hitzige Schlussphase: Inter sichert sich den Scudetto im Derby

Mit einem weiteren Sieg im Derby della Madonnina hat sich Inter Mailand vorzeitig zum italienischen Meister gekürt. Die Nerazzurri durften im Anschluss an diesen souveränen Auftritt ihren 20. Scudetto bejubeln.

Grenzenlose Freude: Inter Mailand kürte sich am Montagabend  - ausgerechnet im Mailänder Derby - vorzeitig zum italienischen Meister.

Grenzenlose Freude: Inter Mailand kürte sich am Montagabend  – ausgerechnet im Mailänder Derby – vorzeitig zum italienischen Meister.

IMAGO/Italy Photo Press

Der Rahmen hätte kaum besser sein können für das Spiel, in dem sich Inter Mailand nach zweijähriger Pause zum 20. Mal zum italienischen Meister krönen wollte. Im Derby della Madonnina empfing ausgerechnet Milan, das unter der Woche im Viertelfinale der Europa League bei der AS Rom ausgeschieden war (1:2), die Nerazzurri als nomineller Gastgeber im gemeinsamen Giuseppe-Meazza-Stadion.

Mit dem Ziel, die Krönung des Lokalrivalen um mindestens sechs Tage zu verschieben, wechselte Milan-Coach Stefano Pioli nach dem Rückspiel in Rom zweimal. Anstelle von Bennacer und Giroud (beide Bank), dessen Aufgabe im Sturmzentrum Rafael Leao übernahm, begannen Adli und Reijnders.

Auch beim designierten Meister kam es derweil zu zwei Veränderungen, die im Vorfeld jedoch bereits zu erwarten gewesen waren: Nach ihren abgesessenen Gelbsperren kehrten Pavard und Kapitän Lautaro Martinez im Vergleich zum jüngsten 2:2 gegen Cagliari in die Startelf zurück und verdrängten Bisseck sowie Alexis Sanchez auf die Bank.

Acerbi nickt nach ausgeglichenem Auftakt ein

Serie A, 33. Spieltag

Nach atemberaubenden Choreographien beider Fanlager starteten die Nerazzurri besser in die Partie, blieben vorerst aber weitestgehend harmlos. Während Lautaro Martinez nach acht Minuten deutlich verzog, näherte sich Milan sieben Minuten später dem gegnerischen Gehäuse erstmals über Theo an.

Letztlich war es aber ein ruhender Ball, der die gewohnt standardstarken Gäste in Führung brachte. Am ersten Pfosten verlängerte Pavard Dimarcos Hereingabe mit dem Kopf, sodass der freistehende Acerbi aus wenigen Metern nur noch einnicken musste (18.).

Großchancen vor der Pause

In der Folge agierten auch die Rossoneri gefestigter und ballsicherer, wenngleich Lautaro Martinez eine weitere nennenswerte Gelegenheit im AC-Strafraum ungenutzt ließ (25.). Die Gastgeber traten nach 29 Minuten durch Mittelstürmer Rafael Leao erstmals wirklich gefährlich in Erscheinung, doch an Sommer gab es für den Portugiesen kein Vorbeikommen.

Da vor dem Pausenpfiff nicht nur Thuram (38.), sondern kurz darauf auch Adli und Mkhitaryan im postwendenden Gegenangriff (40.) zu ungenau abgeschlossen hatten, ging es mit der 1:0-Führung des Fast-Meisters in die Kabinen.

Thuram erhöht für Inter

Im Gegensatz zu den Anhängern auf den Rängen, die ihre Pyrotechnik-Reserven im Zuge des Stadtderbys aufbrauchten, ließen die Nerazzurri nach dem Wiederanpfiff nichts anbrennen. So dauerte es nur vier Minuten, ehe sich Thuram an der Strafraumkante gegen Tomori behauptete, ins Zentrum zog und die Kugel per Flachschuss ins kurze Eck schoss. Landsmann und Milan-Keeper Maignan streckte sich vergeblich, wenngleich der Abschluss an sich nicht ganz unhaltbar gewirkt hatte.

Sichtlich zurückgeschlagen vom zweiten Gegentreffer fiel es der AC im Anschluss schwer, offensiv in Erscheinung zu treten. Inter verteidigte aufmerksam, Milan ließ die nötige Kreativität vermissen.

Tomoris Anschluss und eine hitzige Schlussphase mit Roten Karten

Inter Mailand ist zum 20. Mal in der Vereinsgeschichte Meister.

Leistungsträger: Nicolo Barella, Lautaro Martinez und Hakan Calhanoglu feiern die Meisterschaft mit den Fans.
AFP via Getty Images

Nachdem sich die Rossoneri erst nach 74 Minuten wieder einmal vielversprechend vor dem Inter-Gehäuse präsentiert hatten, ließ Tomori mit seinem Abstauber-Tor kurz darauf nochmals Spannung aufkommen (80.). Fortan drängten die Gastgeber vermehrt auf den Ausgleich, fanden aber auch durch den eingewechselten Okafor nicht zum Lucky Punch (83.).

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Lupfen jetzt, Ricken! Der BVB sortiert seine Führung neu – und der HSV wird wieder zum Dino


15:55 Minuten

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Bevor die große Meisterfeier im Giuseppe Meazza schließlich startete, überschatteten dann noch gleich drei (!) Platzverweise in der Nachspielzeit das Derby della Madonnina. Auf Dumfries und Theo, die in der vierten Minute der Nachspielzeit bei einer Rudelbildung aneinandergeraten waren, folgte wenig später Milan-Kapitän Calabria, der Frattesi bei einer Ecke die Rückhand ins Gesicht schlug (90.+7).

Spätestens am kommenden Samstag sollte sich Inter Mailand von der verdienten Meisterfeier wieder erholt haben, wenn der FC Turin in Mailand gastiert (15 Uhr). Milan, das nun schon sechs Derbys in Folge gegen den FC Internazionale verloren hat (zweimal Champions League, dreimal Serie A, einmal Supercoppa) bekommt es drei Stunden später auswärts mit Juventus Turin zu tun.

Inter krönt sich zum Meister – und könnte noch die 100 Punkte knacken

Der noch amtierende Champions-League-Finalist ist frühzeitig italienischer Meister – und das ausgerechnet im Derby sowie insgesamt vollkommen verdient nach bärenstarken Darbietungen in dieser Serie-A-Spielzeit. Vor allem eine Zahl hat sich bei Inter Mailand im Vergleich zur Vorsaison aber geändert.

Gesichter von Inters Meistermannschaft: Trainer Simone Inzaghi, Yann Sommer, Marcus Thuram und Lautaro Martinez (v. li.).

Gesichter von Inters Meistermannschaft: Trainer Simone Inzaghi, Yann Sommer, Marcus Thuram und Lautaro Martinez (v. li.).

imago images (2)

Es ist bitter für Inter Mailand, dass die Nerazzurri auf der ganz großen Bühne in diesem Frühjahr gar nicht stattgefunden haben – obwohl sie womöglich noch stärker sind als im Vorjahr, als es bis ins Finale der Champions League gegangen war (0:1 gegen Manchester City). In dieser Saison war bereits im CL-Achtelfinale Schluss, dramatisch im Elfmeterschießen gegen Atletico Madrid.

In der Serie A aber marschierte die top-besetzte Mannschaft von Simone Inzaghi so souverän vorneweg wie Bayer 04 Leverkusen in der Bundesliga. Wie die Werkself stehen die Mailänder nun, fünf Spieltage vor Schluss, als Meister fest – zum 20. Mal in der stolzen Vereinsgeschichte. Und wie passend finalisiert durch den 2:1-Erfolg über Stadtrivale Milan (den Meister 2022) im Derby della Madonnina an diesem 33. Spieltag.

Das Bayern-Duo rührt Beton an

Der große Leistungsträger in dieser Saison war dabei einmal mehr Kapitän Lautaro Martinez. Der Weltmeister führt die Torschützenliste mit Abstand an, schlug in bisher 29 Einsätzen 23-mal zu. Sein Nebenmann, der ehemalige Gladbacher Marcus Thuram, traf immerhin zwölfmal in 31 Partien (elf Vorlagen).

Noch weitere Ex-Bundesliga-Profis haben sich bei den Nerazzurri schnell zu Stützen entwickelt – etwa der von Inzaghi etwas zurückbeorderte geniale Spielgestalter Hakan Calhanoglu. Yann Sommer und Benjamin Pavard, jeweils vom FC Bayern gekommen, wurden nach kurzer Anlaufzeit vor allem für ihre fußballerischen Fähigkeiten (Sommer) beziehungsweise Eleganz und den “Flair eines Champions” (Pavard) gelobt. Letzteres schrieb die italienische Zeitung Tuttosport.

Sommer und Pavard sind mit dafür verantwortlich, dass sich die Zahl der Gegentore im Vergleich zur Vorsaison ungefähr halbiert hat. 2022/23 musste Inter noch 42 Liga-Treffer hinnehmen, 2023/24 sind es bislang lediglich 18. Ein famoser Wert. Und das, während der neue Champion mit 79 Toren zugleich auch die beste Offensive der Serie A stellt. Kurzum: absolute Inter-Dominanz in allen Bereichen.

Knackt Inter die 100-Punkte-Marke?

Mit erst einer Serie-A-Niederlage 2023/24 und schon 86 Punkten nach 33 Spielen dürften die schwarz-blauen Mailänder die 91 Zähler aus der Meister-Saison 2020/21 unter Antonio Conte überbieten. Der italienische Allzeit-Rekord aus der Saison 2013/14, als Conte mit Juventus Turin (seit 2020 ohne Scudetto) 102 Punkte erreichte, ist allerdings nicht mehr zu erreichen. Möglich sind maximal die Hausnummer 101.

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So endet in Italien die zweite Saison hintereinander mit einer konkurrenzlos überlegenen Mannschaft, mit Langeweile an der Tabellenspitze. Wenigstens hört sie ein Jahr nach der Dominanz der SSC Neapel unter dem mittlerweile als Nationaltrainer fungierenden Luciano Spalletti (am Ende 16 Punkte Vorsprung) auf einen anderen Namen, der aktuell sogar 17 Punkte (!) über dem Rest thront. Der Name lautet Inter Mailand.

Samt Fallrückziehertor: Piräus schlägt Milan im Youth-League-Finale

Olympiakos Piräus hat Geschichte geschrieben und erstmals ein Youth-League-Finale gewonnen: In Nyon setzten sich die Griechen durch drei schnelle Treffer im zweiten Durchgang verdient mit 3:0 gegen Milan durch.

Trifft sehenswert zum 3:0: Theofanis Bakoulas.

Trifft sehenswert zum 3:0: Theofanis Bakoulas.

AFP via Getty Images

Nachdem sich sowohl Olympiakos Piräus gegen Nantes (3:1) als auch die AC Mailand gegen Porto (4:3) im Halbfinale der Youth League im Elfmeterschießen durchgesetzt hatten, spielten die beide Mannschaften in Nyon den Sieger des höchsten europäischen Junioren-Vereinswettbewerbs aus.

Piräus mit Chancenplus in Durchgang eins

Die Griechen kamen besser in die Partie und hatten früh zwei gute Gelegenheiten: Pnevmonidis scheiterte an Milan-Keeper Raveyre (3.), kurz danach verfehlte Papakanellos das Tor nur um Zentimeter (11.). Die Italiener dagegen blieben nach vorne harmlos und brauchten rund 20 Minuten, um gegen das zu Beginn hoch anlaufende, aber defensiv dennoch sicher stehende Piräus in die Partie zu kommen.

Gefährliche Chancen blieben jedoch Mangelware für die Mannschaft von Ex-Milan-Profi Ignazio Abate. Der einzige wirkliche Torschuss von Kapitän Zeroli ging über das Tor (29.). Wenige Minuten vor der Pause hatte wieder Olympiakos eine gute Gelegenheit, als Bakoulas nach Doppelpass mit Koutsougoulas frei vor dem Tor zum Abschluss kam, aber die Kugel nicht richtig traf (38.).

Milan kommt besser aus der Pause

Nach dem Seitenwechsel brauchten die Rossoneri nicht einmal 20 Sekunden, um vor dem Olympiakos-Tor aufzutauchen: Magni flankte scharf ins Zentrum, der anrutschende Sia verfehlte die Kugel nur knapp (46.). Kurz danach die nächste Möglichkeit für Milan: Scotti bekam einen Fehlpass in die Füße gespielt und hielt drauf – Sina lenkte den Ball über die Latte (54.).

Olympiakos entscheidet das Spiel binnen sechs Minuten

Ab der 59. Minute änderte sich die Partie aber schlagartig: Stalmach bekam im eigenen Strafraum den Ball an den Arm, nach Videobeweis gab es Handelfmeter für Olympiakos. Mouzakitis überwand Raveyre zur Führung (60.). Nur eine Minute später kam es noch dicker für die Mailänder: Papakanellos tanzte Stalmach im Sechzehner aus und schoss auf die lange Ecke – 2:0 (61.).

Kurz danach traf Piräus erneut, diesmal traumhaft: Nach einer Koutsougoulas-Flanke in die Mitte vollendete Bakoulas per Fallrückzieher zum dritten Olympiakos-Treffer binnen sechs Minuten (66.). Die Griechen zogen sich nach der komfortablen Führung zurück, Milan startete die Schlussoffensive.

Milans Schlussoffensive bleibt unbelohnt

Piräus-Schlussmann Sina konnten die Mailänder aber nicht überwinden: Gegen Sia rettete der Keeper zur Ecke (72.) und lenkte den Ball an den Pfosten (78.), auch der eingewechselte Sala scheiterte mit einer Dreifach-Chance am starken Torwart (81.).

Tore und Karten

1:0
C. Mouzakitis (60′)

2:0
A. Papakanellos (61′)

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Olympiakos Piräus

Piräus

A. Sina – K. Kostoulas , Koutsidis, V. Prekates – A. Koutsogoulas, T. Bakoulas , C. Mouzakitis , N. Alafakis , A. Papakanellos , S. Pnevmonidis – C. Kostoulas

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Schiedsrichter-Team

John Brooks
England

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Spielinfo
Stadion Stade de Colovray
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So blieb es beim 3:0, das angesichts der späten Mailänder Möglichkeiten insgesamt etwas zu hoch ausfiel. Der Sieg war dennoch verdient und bescherte Olympiakos seinen ersten Titel in der Youth League.

Später Ausgleich, bessere Nerven: Milan zieht nach Elfmeterschießen ins Finale ein

Die AC Milan sah lange Zeit wie der sichere Verlierer aus. Ein Tor in der Nachspielzeit und vier Treffer im Elfmeterschießen genügten am Ende aber doch noch, um den FC Porto zu schlagen und als erste italienische Mannschaft in ein Youth-League-Finale einzuziehen.

Die AC Milan feiert den Einzug in das Youth-League-Finale.

Die AC Milan feiert den Einzug in das Youth-League-Finale.

UEFA via Getty Images

Nachdem sich Olympiakos Piräus bereits am Nachmittag im ersten Halbfinale gegen den FC Nantes durchgesetzt hatte (3:1 i.E.), ermittelten Porto und Milan am Abend den zweiten Finalteilnehmer in der Youth League. Die Portugiesen hatten sich zuvor im Achtelfinale gegen Alkmaar (4:3 i.E.) und im Viertelfinale gegen Mainz (4:1) durchgesetzt, die Rossoneri erst gegen Braga (4:2 i.E.), dann gegen Real Madrid (4:3 i.E.).

In Nyon waren es zunächst die Mailänder, die besser ins Spiel fanden, Porto unter Druck setzten und sich früh belohnten. Ein langer Einwurf rutschte eigentlich zu Portos Kapitän Bras durch, der die Kugel jedoch nicht kontrollieren konnte. Scotti nutzte das aus, dribbelte in den Strafraum und verwandelte aus spitzem Winkel zum 1:0 (12.).

Mit fortlaufender Zeit übernahm Porto die Spielkontrolle, da Milan jedoch diszipliniert gegen den Ball arbeitete, blieben Chancen Mangelware. Kurz vor der Pause waren die Italiener jedoch einmal schläfrig: Meireles bekam viel zu viel Platz, dribbelte durch das Zentrum, schloss aus 13 Metern ab und traf den weit vom Körper abgestreckten Arm von Bartesaghi – Handelfmeter! Meireles übernahm selbst die Verantwortung, verwandelte platziert im unteren linken Eck und stellte wieder auf Null (41.).

Bras macht seinen Fehler wieder gut

UEFA Youth League, Halbfinale

Auch nach dem Seitenwechsel standen beide Seiten defensiv stabil und ließen wenig zu. In der 65. Minute war es dann aber Bras, der seinen Fehler vor dem 0:1 korrigierte und Porto nach einer Ecke aus sechs Metern wuchtig in Führung köpfte.

Im Anschluss hatte Porto das ein oder andere Mal die Vorentscheidung auf dem Fuß. Unter anderem verpasste es Sousa, einen Fehler von Scotti vor dem eigenen Tor auszunutzen (71.). So blieb die Partie offen.

Simmelhack verpasst erst, besorgt spät aber doch den Ausgleich

Bei Milan ersetzte Simmelhack im Sturm Camarda – den jüngsten eingesetzten Spieler der Serie-A-Geschichte. Und der Däne sollte in den anschließenden Minuten mächtig im Fokus stehen. Erst ließ er noch die große Chance liegen, als er den Ball im Fünfmeterraum mit dem Rücken zum Tor bekam und per Hacke am schnell reagierenden Raveyre scheiterte (79.), spät bewahrte er die Rossoneri aber doch noch vor dem Aus.

Der Unglücksrabe bei den Portugiesen war dabei erneut Bras, der sich zu viel Zeit ließ und Zeroli anschoss. Im Anschluss verlor der Portugiese auch noch den Zweikampf gegen den Milan-Kapitän, der in den Strafraum marschierte und den Ball am Torwart vorbeilegte. Sein Dribbling wurde zur unfreiwilligen Vorlage für Simmelhack, der aus kurzer Distanz einschob (90.+3).

Zeroli schießt Milan ins Finale

So retteten sich die Mailänder in das Elfmeterschießen – und dort setzten sich die Rossoneri erneut durch. Nach Treffern von Bonomi, Simmelhack und Liberali hatte Kapitän Zeroli mit dem fünften Schuss den Sieg auf dem Fuß, behielt die Nerven und schoss seine Farben zum Sieg.

Milan steht damit nach drei erfolgreichen Elfmeterschießen als erstes italienisches Team im Finale der UEFA Youth League. Das Endspiel in Nyon gegen Olympiakos Piräus wird schon am kommenden Montag (18 Uhr) ausgetragen.

Milans Aufbäumen kommt zu spät: Mancini und Dybala schießen dezimierte Roma ins Halbfinale

Trotz knapp 70 Minuten in Unterzahl hat die AS Rom auch das Rückspiel im Viertelfinale der Europa League gegen Milan für sich entschieden. Am Ende stand ein verdienter 2:1-Sieg der Römer.

Den Blick aufs Halbfinale gerichtet: Paulo Dybala traf im Viertelfinal-Rückspiel gegen Milan zum zwischenzeitlichen 2:0.

Den Blick aufs Halbfinale gerichtet: Paulo Dybala traf im Viertelfinal-Rückspiel gegen Milan zum zwischenzeitlichen 2:0.

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Seit dem 1:0 -Hinspielerfolg im Viertelfinale der Europa League gegen Ligakonkurrent Milan hatte die AS Rom bewegte Tage erlebt. Aufgrund eines Zusammenbruchs des Ex-Frankfurters Ndicka auf dem Spielfeld war das Gastspiel bei Udinese Calcio am vergangenen Wochenende beim Stand von 1:1 abgebrochen worden. Nichtsdestotrotz stand nur vier Tage später das Rückspiel gegen die Rossoneri an und ein Ticket ins Halbfinale auf dem Spiel. Dafür veränderte Roma-Coach Daniele de Rossi seine Aufstellung auf einer Position im Vergleich zum Hinspiel: Bove ersetzte den gesperrten Cristante. Milan-Trainer Stefano Pioli tauschte seinerseits zweimal, Tomori und Musah ersetzten Thiaw und Reijnders (beide Bank).

Europa-League-Viertelfinale, Rückspiele

Trotz der Ablenkungen fanden die Hausherren einen temporeichen Start in die Partie, nach zwölf Minuten durfte das Stadio Olympico bereits erstmals jubeln. Nach einem tollen Schlenzer von Pellegrini, der an den Pfosten prallte, schaltete Mancini am schnellsten und besorgte wie schon im Hinspiel die 1:0-Führung für die Hauptstädter (12.). Lange auf sich warten ließ die Antwort der Rossoneri allerdings nicht, nur acht Minuten später hatte Loftus-Cheek per Direktabnahme die Chance auf den Ausgleich (20.).

Weil der Versuch des Engländers aber nur an den Querbalken prallte, blieb das Momentum aufseiten der Römer und die nutzten das eiskalt aus. Nach einem starken Lauf samt eigentlich abgefangener Flanke landete Gabbias schwache Klärungsaktion in den Füßen von Dybala, der aus acht Metern per Schlenzer auf 2:0 stellte (22.). Damit hatten die Römer nun einen Drei-Tore-Vorsprung auf Milan, der Halbfinaleinzug der Hausherren schien beschlossene Sache. Schien, denn knappe zehn Minuten nach dem 2:0 erwies Celik seiner Mannschaft einen Bärendienst, als er Rafael Leao an der Mittellinie von hinten in die Beine grätschte und folgerichtig mit Rot vom Platz gestellt wurde (31.).

Gabbias Anschlusstreffer bleibt ohne Folgen – Theo-Platzverweis wird zurückgenommen

Das Momentum war fortan aufseiten der Gäste, die vor wie auch nach dem Seitenwechsel unermüdlich anliefen, jedoch kaum ein Durchkommen gegen ein solides Bollwerk der Römer fanden. Auch die größeren Chancen in Durchgang zwei gingen so auf das Konto der Hausherren, die über Konter gefährlich blieben. Zunächst scheiterte Spinazzola nach einem schönen Lauf von El Shaarawy an Maignan, dann setzte Abraham seinen Versuch aus kurzer Distanz über das Tor der Gäste (57./66.).

Die Uhr tickte so gnadenlos gegen die Rossoneri, die einen verzweifelten Anlauf nach dem nächsten starteten, jedoch stets an der gut postierten Roma-Defensive abprallten. Erst in der Schlussphase durften die Mailänder dann doch noch einmal hoffen, nachdem Gabbia eine Flanke von Rafael Leao in die Maschen genickt hatte (85.).

Der Anschlusstreffer kam schlussendlich aber zu spät, in den Schlussminuten bot sich keine Möglichkeit mehr für die Rossoneri. Stattdessen sah Theo in der Nachspielzeit nach einem handelsüblichen Foul an El Sharaawy vermeintlich noch die zweite Rote Karte der Partie, Schiedsrichter Marciniak korrigierte diese viel zu harte Entscheidung nach einem VAR-Eingriff aber schnell (90.+2). Dennoch blieb es beim Halbfinaleinzug der Römer, die dort auf den neuen deutschen Meister Bayer Leverkusen treffen werden.

Milan erwartet bereits am Montag das nächste Highlight der Spielzeit: Ab 20.45 Uhr (LIVE! bei kicker) steigt das Derby della Madonnina gegen Stadtrivale Inter, in dem die Rossonerei sich für die 1:5-Klatsche im Hinspiel revanchieren wollen. Die Roma empfängt bereits um 18.30 Uhr den FC Bologna.