Auszeichnungs-Hattrick: Xhaka wieder Fußballer des Jahres

Granit Xhaka hat im vergangenen Jahr mit Leverkusen das Double gewonnen. Deshalb und wegen des guten EM-Abschneidens der Schweiz wurde er erneut als Fußballer des Jahres geehrt. Den Preis persönlich konnte er aber nicht übernehmen.

Konnte aufgrund des anstehenden Bundesliga-Spiels nicht anwesend sein, ließ sich aber zuschalten: Granit Xhaka.

Konnte aufgrund des anstehenden Bundesliga-Spiels nicht anwesend sein, ließ sich aber zuschalten: Granit Xhaka.

IMAGO/Steinsiek.ch

Granit Xhaka wurde am Montag im Rahmen der “Swiss Football Night” vom Schweizerischen Fußballverband (SFV) und der Swiss Football League (SFL) als bester Fußballer des Jahres 2024 ausgezeichnet.

Die Gründe für diese individuelle Ehrung lagen auf der Hand: Der 135-malige Nationalspieler, der im vergangenen Sommer als Kapitän der Nati dramatisch im Elfmeterschießen am späteren Finalisten England gescheitert war, gewann mit Bayer 04 Leverkusen die Deutsche Meisterschaft – und das ungeschlagen vor dem FC Bayern.

Obendrein garnierte Xhaka den rheinländischen Triumphzug als Anführer der Werkself mit dem Titel im DFB-Pokal (1:0 im Endspiel gegen Zweitligist Kaiserslautern). Lediglich das “kleine” Triple war ihm und Bayer versagt – im Finale der Europa League setzte es gegen Atalanta Bergamo ein 0:3.

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Ehrungen auch für Reuteler und Ex-Bundesliga-Profi Steffen

Xhaka erhielt die Auszeichnung als Schweizer Fußballer des Jahres bereits zum vierten Mal.  2017, 2022 und 2023 war das schon der Fall – durch seinen erneuten Triumph darf er sich auch über einen besonderen Hattrick freuen. Die offiziell genutzte Bezeichnung zum “Credit Suisse Male National Player” wird erst seit 2021/22 verliehen – hier hatte zu Beginn der ehemalige Gladbacher Yann Sommer (Inter Mailand) gesiegt.

Vor Ort sein konnte der gebürtige Baseler Xhaka übrigens nicht, er ließ sich via Videoschalte einblenden. Der Grund für sein Fehlen: Leverkusen bereitet sich auf das bevorstehende Bundesliga-Duell mit Mainz 05 an diesem Dienstag (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) vor.

“Ich würde nicht sagen, es war mein Jahr”, sagte Xhaka sichtlich freudestrahlend. “Es war unser Jahr – ein für die ganze Schweiz hervorragendes, erfolgreiches Jahr. Ich möchte mich bei allen für die Unterstützung bedanken, vor allem auch bei unserem Nationalcoach Murat Yakin.” Mit fast 33 Jahren sei er nicht mehr der Jüngste, er blicke aber voller Zuversicht auf die WM-Qualifikation und das dann hoffentlich erreichte Turnier im Sommer 2026 in Nordamerika (USA, Kanada, Mexiko).

Bei den Frauen heimste im Übrigen Geraldine Reuteler, seit 2020 bei Eintracht Frankfurt in der Frauen-Bundesliga aktiv, die Auszeichnung als Nationalspielerin des Jahres ein. Und den Titel des besten in der Schweizer Super League aktiven Spielers gewann der Ex-Wolfsburger Renato Steffen. Der 33-jährige Mittelfeldmann ist seit 2022 für den FC Lugano im Schweizer Oberhaus aktiv.

Von verspielter Führung, einem Waterloo und frühem Platzverweis

Nur die Partie zwischen Werder Bremen und dem FC Bayern gab es in der Bundesliga häufiger. Ein Rückblick auf die Schwierigkeiten der Münchner in Mönchengladbach in jüngerer Vergangenheit.

Keine guten Erinnerungen an Gladbach: Ex-Bayern-Trainer Julian Nagelsmann, Leroy Sané und Dayot Upamecano, der 2023 die Rote Karte sieht.

Keine guten Erinnerungen an Gladbach: Ex-Bayern-Trainer Julian Nagelsmann, Leroy Sané und Dayot Upamecano, der 2023 die Rote Karte sieht.

imago images (3)

Mönchengladbach ist kein beliebtes Reiseziel für den FC Bayern. Neben Heidenheim, wo er erst einmal antrat, und Frankfurt hat der FCB auswärts gegen aktuelle Bundesligisten nur bei der Borussia eine negative Bilanz, verlor bei 14 Siegen und 19 Remis dort bereits 23-mal.  Zwar gewannen die Bayern in der vergangenen Saison beide Duelle, doch gerade im Borussia-Park setzte es in jüngerer Vergangenheit teilweise heftige Klatschen.

Am 15. Spieltag des Saison 2020/21, mitten im Corona-Winter, deutete am 8. Januar 2021 zunächst wenig auf eine Bayern-Niederlage hin. Die Mannschaft von Hansi Flick dominierte, führte durch Tore von Robert Lewandowski per Elfmeter und Leon Goretzka nach 26 Minuten bereits mit 2:0. Leichtes Spiel? Von wegen!

Die letzten fünf Bayern-Gastspiele in Gladbach

Mit dem Pausenpfiff gleicht der überragende Jonas Hofmann mit seinem zweiten Tor bereits aus, vier Minuten nach dem Seitenwechsel bedient der Nationalspieler – kicker-Note 1 an diesem Abend – Florian Neuhaus, der zum 3:2 in diesem Geisterspiel trifft. Gegen das Borussen-Bollwerk fällt den Bayern anschließend nicht viel ein. Die Tabellenführung verteidigen sie jedoch, werden am Ende erneut Meister, Mönchengladbach verpasst auf Platz 8 das internationale Geschäft.

Nagelsmann sieht das 0:5 auf der Couch

Bereits am 1. Spieltag der Folgesaison gibt es das Wiedersehen im Borussia-Park. Julian Nagelsmann sitzt erstmals in der Bundesliga als verantwortlicher Chef auf der Bayern-Bank und muss zuschauen, wie Alassane Plea bereits in der 10. Minute für die Heimelf trifft. Die nächste Bayern-Niederlage? Nein, denn Lewandowski gleicht noch vor dem Pausenpfiff nach einer Ecke von Joshua Kimmich aus.

Zum Mann des Abends avanciert Yann Sommer im Borussen-Tor, der ein gutes Jahr später nach München wechseln sollte. Dreimal ist der Schweizer mit dem Fuß zur Stelle, verhindert das 1:2. Hitzig wird es in der Schlussphase, als Dayot Upamecano zweimal Marcus Thuram elfmeterreif zu Fall bringt, doch weder Schiedsrichter Marco Fritz (Note 5) noch der VAR greifen ein. Es bleibt beim 1:1.

Bereits wenige Wochen später, am 27. Oktober 2021, müssen die Münchner im DFB-Pokal wieder nach Mönchengladbach und erleben ihr sprichwörtliches Waterloo. Nagelsmann bleibt krank zuhause, wird von Dino Toppmöller vertreten, und muss sich daheim ein 0:5 anschauen. Dieser Titel ist früh futsch.

Manu Koné in der 2. Minute, Ramy Bensebaini in der 15. und nach einem Foul von Lucas Hernandez in der 21. per Elfmeter sorgen früh für klare Verhältnisse. Nach der Halbzeit erhöht Breel Embolo per Doppelpack schon nach 57 Minuten auf 5:0, ein historischer Abend. Nie zuvor hat der FC Bayern in diesem Wettbewerb höher verloren, völlig chancenlos scheitert er bereits in Runde zwei.  Gladbach wiederum nützt die Euphorie nichts, in der nächsten Runde ist mit 0:3 bei Zweitligist Hannover Endstation.

Upamecano fliegt früh, Tel trifft spät

Ihren nächsten Versuch unternehmen die Münchner im Borussia-Park am 18. Februar 2023. Doch schon in der achten Minute wird Upamecano viel zu hart des Feldes verwiesen, Schiri Tobias Welz (Note 5) hat auf Notbremse entschieden. Kurz darauf sorgt Lars Stindl für Freude unter den Heimfans.

Zwar gleichen die Münchner in Unterzahl durch Eric Maxim Choupo-Moting aus, doch nach der Halbzeit sorgen der wieder einmal gegen Bayern überragende Hofmann (Note 1) und Thuram gegen den mittlerweile im Bayern-Tor stehenden Sommer für einen Zwei-Tore-Vorsprung, Mathys Tels Anschluss kommt zu spät. Nagelsmann wird wenige Wochen später entlassen, Meister werden die Bayern unter Nachfolger Thomas Tuchel am letzten Spieltag dennoch.

Erst in der vergangenen Saison, früh am 3. Spieltag, holt sich der Rekordmeister mal wieder ein Erfolgserlebnis in Mönchengladbach ab, muss aber hart dafür kämpfen. Ko Itakura köpft nach einer halben Stunde das 1:0 gegen die Gäste mit Sven Ulreich im Tor. Im zweiten Durchgang entwickelt sich ein Spiel auf ein Tor. Leroy Sané gelingt nach einer knappen Stunde der verdiente Ausgleich.

Erst in der 87. Minute fällt die späte Entscheidung, sie kommt für die Bayern einer Erlösung gleich. Eine Kimmich-Ecke findet Tel, der unhaltbar einköpft. Die achtminütige Nachspielzeit übersteht die Tuchel-Elf schadlos.

Und nun beim Wiedersehen? Einfach dürfte es an diesem Samstag (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker) für die Bayern bei der zuletzt erstarkten Borussia nicht werden. Upamecano fehlt gesperrt, Jamal Musiala ist krank. Favorit sind die Münchner wie meistens, doch die jüngere Vergangenheit hat bewiesen, dass in diesem Bundesliga-Klassiker alles passieren kann.

Von verspielter Führung, einem Waterloo und frühem Platzverweis

Nur die Partie zwischen Werder Bremen und dem FC Bayern gab es in der Bundesliga häufiger. Ein Rückblick auf die Schwierigkeiten der Münchner in Mönchengladbach in jüngerer Vergangenheit.

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Keine guten Erinnerungen an Gladbach: Ex-Bayern-Trainer Julian Nagelsmann, Leroy Sané und Dayot Upamecano, der 2023 die Rote Karte sieht.

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Mönchengladbach ist kein beliebtes Reiseziel für den FC Bayern. Neben Heidenheim, wo er erst einmal antrat, und Frankfurt hat der FCB auswärts gegen aktuelle Bundesligisten nur bei der Borussia eine negative Bilanz, verlor bei 14 Siegen und 19 Remis dort bereits 23-mal.  Zwar gewannen die Bayern in der vergangenen Saison beide Duelle, doch gerade im Borussia-Park setzte es in jüngerer Vergangenheit teilweise heftige Klatschen.

Am 15. Spieltag des Saison 2020/21, mitten im Corona-Winter, deutete am 8. Januar 2021 zunächst wenig auf eine Bayern-Niederlage hin. Die Mannschaft von Hansi Flick dominierte, führte durch Tore von Robert Lewandowski per Elfmeter und Leon Goretzka nach 26 Minuten bereits mit 2:0. Leichtes Spiel? Von wegen!

Die letzten fünf Bayern-Gastspiele in Gladbach

Mit dem Pausenpfiff gleicht der überragende Jonas Hofmann mit seinem zweiten Tor bereits aus, vier Minuten nach dem Seitenwechsel bedient der Nationalspieler – kicker-Note 1 an diesem Abend – Florian Neuhaus, der zum 3:2 in diesem Geisterspiel trifft. Gegen das Borussen-Bollwerk fällt den Bayern anschließend nicht viel ein. Die Tabellenführung verteidigen sie jedoch, werden am Ende erneut Meister, Mönchengladbach verpasst auf Platz 8 das internationale Geschäft.

Nagelsmann sieht das 0:5 auf der Couch

Bereits am 1. Spieltag der Folgesaison gibt es das Wiedersehen im Borussia-Park. Julian Nagelsmann sitzt erstmals in der Bundesliga als verantwortlicher Chef auf der Bayern-Bank und muss zuschauen, wie Alassane Plea bereits in der 10. Minute für die Heimelf trifft. Die nächste Bayern-Niederlage? Nein, denn Lewandowski gleicht noch vor dem Pausenpfiff nach einer Ecke von Joshua Kimmich aus.

Zum Mann des Abends avanciert Yann Sommer im Borussen-Tor, der ein gutes Jahr später nach München wechseln sollte. Dreimal ist der Schweizer mit dem Fuß zur Stelle, verhindert das 1:2. Hitzig wird es in der Schlussphase, als Dayot Upamecano zweimal Marcus Thuram elfmeterreif zu Fall bringt, doch weder Schiedsrichter Marco Fritz (Note 5) noch der VAR greifen ein. Es bleibt beim 1:1.

Bereits wenige Wochen später, am 27. Oktober 2021, müssen die Münchner im DFB-Pokal wieder nach Mönchengladbach und erleben ihr sprichwörtliches Waterloo. Nagelsmann bleibt krank zuhause, wird von Dino Toppmöller vertreten, und muss sich daheim ein 0:5 anschauen. Dieser Titel ist früh futsch.

Manu Koné in der 2. Minute, Ramy Bensebaini in der 15. und nach einem Foul von Lucas Hernandez in der 21. per Elfmeter sorgen früh für klare Verhältnisse. Nach der Halbzeit erhöht Breel Embolo per Doppelpack schon nach 57 Minuten auf 5:0, ein historischer Abend. Nie zuvor hat der FC Bayern in diesem Wettbewerb höher verloren, völlig chancenlos scheitert er bereits in Runde zwei.  Gladbach wiederum nützt die Euphorie nichts, in der nächsten Runde ist mit 0:3 bei Zweitligist Hannover Endstation.

Upamecano fliegt früh, Tel trifft spät

Ihren nächsten Versuch unternehmen die Münchner im Borussia-Park am 18. Februar 2023. Doch schon in der achten Minute wird Upamecano viel zu hart des Feldes verwiesen, Schiri Tobias Welz (Note 5) hat auf Notbremse entschieden. Kurz darauf sorgt Lars Stindl für Freude unter den Heimfans.

Zwar gleichen die Münchner in Unterzahl durch Eric Maxim Choupo-Moting aus, doch nach der Halbzeit sorgen der wieder einmal gegen Bayern überragende Hofmann (Note 1) und Thuram gegen den mittlerweile im Bayern-Tor stehenden Sommer für einen Zwei-Tore-Vorsprung, Mathys Tels Anschluss kommt zu spät. Nagelsmann wird wenige Wochen später entlassen, Meister werden die Bayern unter Nachfolger Thomas Tuchel am letzten Spieltag dennoch.

Erst in der vergangenen Saison, früh am 3. Spieltag, holt sich der Rekordmeister mal wieder ein Erfolgserlebnis in Mönchengladbach ab, muss aber hart dafür kämpfen. Ko Itakura köpft nach einer halben Stunde das 1:0 gegen die Gäste mit Sven Ulreich im Tor. Im zweiten Durchgang entwickelt sich ein Spiel auf ein Tor. Leroy Sané gelingt nach einer knappen Stunde der verdiente Ausgleich.

Erst in der 87. Minute fällt die späte Entscheidung, sie kommt für die Bayern einer Erlösung gleich. Eine Kimmich-Ecke findet Tel, der unhaltbar einköpft. Die achtminütige Nachspielzeit übersteht die Tuchel-Elf schadlos.

Und nun beim Wiedersehen? Einfach dürfte es an diesem Samstag (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker) für die Bayern bei der zuletzt erstarkten Borussia nicht werden. Upamecano fehlt gesperrt, Jamal Musiala ist krank. Favorit sind die Münchner wie meistens, doch die jüngere Vergangenheit hat bewiesen, dass in diesem Bundesliga-Klassiker alles passieren kann.

Famose Wende: Milan dreht 0:2 im Finale der Supercoppa gegen Inter

Das Finale der diesjährigen Supercoppa Italiana bot besonders im zweiten Abschnitt pure Unterhaltung. Herausforderer Milan steigerte sich in diesem Derby della Madonnina nach 0:2-Rückstand immens – und Inter erlebte Seltenes.

Ausnahmezustand im Milan-Lager: Die Rossoneri gewinnen die Supercoppa gegen Rivale Inter nach einer bärenstarken Aufholjagd in Riad.

Ausnahmezustand im Milan-Lager: Die Rossoneri gewinnen die Supercoppa gegen Rivale Inter nach einer bärenstarken Aufholjagd in Riad.

AC Milan via Getty Images

Inter-Trainer Simone Inzaghi konnte sich in den ersten 45 Minuten dieses Supercoppa-Endspiels, das erneut in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad ausgetragen wurde, mal wieder auf die individuellen Qualitäten seiner Mannen verlassen. Denn im Vergleich zum jüngsten 2:0-Halbfinalerfolg über Atalanta Bergamo spielten die Nerazzurri nicht sonderlich gut.

Gegen stabil eingestellte Rossoneri, die unter dem erst kürzlich eingestellten neuen Coach Sergio Conceicao erst das zweite Pflichtspiel absolvierten (2:1 im Semifinale gegen Juventus), fiel dem amtierenden italienischen Meister sehr wenig ein. Lediglich Lautaro Martinez, der von Ex-Schalker Thiaw noch gestoppt werden konnte, wusste sich früh mal anzunähern (6. Minute).

Was ebenfalls stimmte aus Milan-Sicht: die eigenen Vorstoßversuche, von denen es einige mit Gefahr gab. Reijnders feuerte zum Beispiel ans Außennetz (10. Minute), ehe der Niederländer sein Ziel nach starker Ballannahme samt Körpertäuschung aus eigentlich guter Lage verfehlte (15.).

Täuschung, Schuss, Tor

Zur Wahrheit gehörte aber auch, dass das Publikum im Al-Awwal Park sowie vor den Endgeräten nicht mit allzu vielen Highlights verwöhnt wurde. Gerade nach der ordentlichen Anfangsviertelstunde ereignete sich phasenweise nichts Weltbewegendes abgesehen von einer Rangelei zwischen Theo und Dumfries, die in diesem Leben wohl ohnehin keine Freunde mehr werden dürften. Und abgesehen von einem feurigen Distantschuss von Dimarco, bei dem AC-Keeper Maignan aber stark parierte (23.). Calhanoglu musste beim Duell mit seinem Ex-Klub übrigens frühzeitig angeschlagen vom Feld (35.).

Supercoppa Italiana

Als allerdings schon alles nach einer Nullnummer ausgesehen hatte, führte der FC Internazionale noch einen Einwurf schnell aus – und erwischte die in der einminütigen Nachspielzeit nicht mehr ganz hellwache Rossoneri-Abwehr auf dem falschen Fuß. Mkhitaryan stürmte nach vorn, nahm Taremi mit – und der Stürmer bediente seinen Partner Lautaro Martinez rechts in der Box. Der argentinische Weltmeister täuschte nun einmal den Abschluss an, vernaschte so Gegenspieler und knallte die Kugel ansatzlos wie eiskalt ins rechte untere Eck. Maignan hatte keine Chance (45.+1).

Die Post geht ab in Riad

Das Beste aus Sicht der Nerazzurri: Auch direkt nach Wiederbeginn trafen sie. Dieses Mal schlug de Vrij einen weiten Ball, den Thiaw falsch einschätzt und passieren ließ. Taremi war daraufhin durch und blieb zentral vor Schlussmann Maignan cool, er verwandelte rechts unten zum 2:0 (47.). Damit beschäftigte sich Milan aber nicht sehr lang. Vielmehr brachte Coach Sergio Conceicao direkt Rafael Leao (zuletzt etwas angeschlagen und deswegen zunächst auf der Bank), der sofort gen Strafraum marschierte und einen aussichtsreichen Freistoß herausholte. Diesen verwandelte Theo eiskalt mit einem präzisen Flachschuss ins linke untere Eck, Sommer hatte hier keine Chance (52.).

Doch damit nicht genug: In den folgenden Minuten schenkten sich beide lombardischen Teams rein gar nichts, es entwickelte sich ein Spektakel mit Möglichkeiten im Minutentakt. Dimarco und Mkhitaryan meldeten sich Richtung 3:1 an (54.) und Ex-Schalker Thiaw scheiterte am langjährigen Gladbacher Sommer (55.), ehe Rejinders nach toller Vorarbeit von Rafael Leao an einer glücklichen Kopfballabwehr von Bastoni verzweifelte (62.). Zudem hexte Sommer noch gegen Morata (65.), während auf der anderen Seite Joker Carlos Augusto den Ball kurios an den Pfosten bugsierte (71.).

Pulisic kann nicht mehr – und glänzt trotzdem zweimal

Christian Pulisic

Wegbereiter zum Milan-Titelgewinn: Comeback Kid Christian Pulisic.
IMAGO/LaPresse

Die Schlussphase war dann komplett in rot-schwarzer Hand – vor allem in der von Pulisic. Der US-Amerikaner hatte sich zwischenzeitlich nach seiner längeren Verletzungspause zuletzt (Comeback erst im Halbfinale dieses Supercoppa-Turniers in Saudi-Arabien) müde und ausgelaugt gezeigt. Doch erst traf der frühere Dortmunder nach Theo-Vorlage bärenstark ins rechte Eck zum 2:2 (80.) – und als sich das Elfmeterschießen abzeichnete, steckte Pulisic die Kugel herrlich rechts für Rafael Leao durch. Der Portugiese legte überlegt quer und fand Joker Abraham im Zentrum. Dieser musste zum ausgiebig gefeierten 3:2 nur noch einschieben (90.+3). Aufgrund der schier ungaublichen Leistungssteigerung der Rossoneri im zweiten Abschnitt ging der Sieg in Ordnung – auch wenn zwischenzeitich Dumfries haarscharf das 3:2 für die Nerazzurri verpasst hatte (84.).

Für die AC Mailand, die damit den ersten Titel in dieser Saison eingeheimst hat und sich unter dem neuen Trainer Sergio Conceicao grundverbessert zeigt, geht es in der Serie A, wo momentan nur Rang 8 sowie schwache 27 Punkte auf der Habenseite stehen, als nächstes vor heimischem Publikum gegen Cagliari Calcio weiter (Samstag, 20.45 Uhr).

Der in der Spitzengruppe verankerte FC Internazionale, der sicherlich schon lange nicht mehr eine 2:0-Führung so verspielt hat, ist derweil zu Gast in Venedig (Sonntag, 15 Uhr).

Famose Wende: Milan dreht 0:2 im Finale der Supercoppa gegen Inter

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Ausnahmezustand im Milan-Lager: Die Rossoneri gewinnen die Supercoppa gegen Rivale Inter nach einer bärenstarken Aufholjagd in Riad.

Ausnahmezustand im Milan-Lager: Die Rossoneri gewinnen die Supercoppa gegen Rivale Inter nach einer bärenstarken Aufholjagd in Riad.

AC Milan via Getty Images

Inter-Trainer Simone Inzaghi konnte sich in den ersten 45 Minuten dieses Supercoppa-Endspiels, das erneut in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad ausgetragen wurde, mal wieder auf die individuellen Qualitäten seiner Mannen verlassen. Denn im Vergleich zum jüngsten 2:0-Halbfinalerfolg über Atalanta Bergamo spielten die Nerazzurri nicht sonderlich gut.

Gegen stabil eingestellte Rossoneri, die unter dem erst kürzlich eingestellten neuen Coach Sergio Conceicao erst das zweite Pflichtspiel absolvierten (2:1 im Semifinale gegen Juventus), fiel dem amtierenden italienischen Meister sehr wenig ein. Lediglich Lautaro Martinez, der von Ex-Schalker Thiaw noch gestoppt werden konnte, wusste sich früh mal anzunähern (6. Minute).

Was ebenfalls stimmte aus Milan-Sicht: die eigenen Vorstoßversuche, von denen es einige mit Gefahr gab. Reijnders feuerte zum Beispiel ans Außennetz (10. Minute), ehe der Niederländer sein Ziel nach starker Ballannahme samt Körpertäuschung aus eigentlich guter Lage verfehlte (15.).

Täuschung, Schuss, Tor

Zur Wahrheit gehörte aber auch, dass das Publikum im Al-Awwal Park sowie vor den Endgeräten nicht mit allzu vielen Highlights verwöhnt wurde. Gerade nach der ordentlichen Anfangsviertelstunde ereignete sich phasenweise nichts Weltbewegendes abgesehen von einer Rangelei zwischen Theo und Dumfries, die in diesem Leben wohl ohnehin keine Freunde mehr werden dürften. Und abgesehen von einem feurigen Distantschuss von Dimarco, bei dem AC-Keeper Maignan aber stark parierte (23.). Calhanoglu musste beim Duell mit seinem Ex-Klub übrigens frühzeitig angeschlagen vom Feld (35.).

Supercoppa Italiana

Als allerdings schon alles nach einer Nullnummer ausgesehen hatte, führte der FC Internazionale noch einen Einwurf schnell aus – und erwischte die in der einminütigen Nachspielzeit nicht mehr ganz hellwache Rossoneri-Abwehr auf dem falschen Fuß. Mkhitaryan stürmte nach vorn, nahm Taremi mit – und der Stürmer bediente seinen Partner Lautaro Martinez rechts in der Box. Der argentinische Weltmeister täuschte nun einmal den Abschluss an, vernaschte so Gegenspieler und knallte die Kugel ansatzlos wie eiskalt ins rechte untere Eck. Maignan hatte keine Chance (45.+1).

Die Post geht ab in Riad

Das Beste aus Sicht der Nerazzurri: Auch direkt nach Wiederbeginn trafen sie. Dieses Mal schlug de Vrij einen weiten Ball, den Thiaw falsch einschätzt und passieren ließ. Taremi war daraufhin durch und blieb zentral vor Schlussmann Maignan cool, er verwandelte rechts unten zum 2:0 (47.). Damit beschäftigte sich Milan aber nicht sehr lang. Vielmehr brachte Coach Sergio Conceicao direkt Rafael Leao (zuletzt etwas angeschlagen und deswegen zunächst auf der Bank), der sofort gen Strafraum marschierte und einen aussichtsreichen Freistoß herausholte. Diesen verwandelte Theo eiskalt mit einem präzisen Flachschuss ins linke untere Eck, Sommer hatte hier keine Chance (52.).

Doch damit nicht genug: In den folgenden Minuten schenkten sich beide lombardischen Teams rein gar nichts, es entwickelte sich ein Spektakel mit Möglichkeiten im Minutentakt. Dimarco und Mkhitaryan meldeten sich Richtung 3:1 an (54.) und Ex-Schalker Thiaw scheiterte am langjährigen Gladbacher Sommer (55.), ehe Rejinders nach toller Vorarbeit von Rafael Leao an einer glücklichen Kopfballabwehr von Bastoni verzweifelte (62.). Zudem hexte Sommer noch gegen Morata (65.), während auf der anderen Seite Joker Carlos Augusto den Ball kurios an den Pfosten bugsierte (71.).

Pulisic kann nicht mehr – und glänzt trotzdem zweimal

Christian Pulisic

Wegbereiter zum Milan-Titelgewinn: Comeback Kid Christian Pulisic.
IMAGO/LaPresse

Die Schlussphase war dann komplett in rot-schwarzer Hand – vor allem in der von Pulisic. Der US-Amerikaner hatte sich zwischenzeitlich nach seiner längeren Verletzungspause zuletzt (Comeback erst im Halbfinale dieses Supercoppa-Turniers in Saudi-Arabien) müde und ausgelaugt gezeigt. Doch erst traf der frühere Dortmunder nach Theo-Vorlage bärenstark ins rechte Eck zum 2:2 (80.) – und als sich das Elfmeterschießen abzeichnete, steckte Pulisic die Kugel herrlich rechts für Rafael Leao durch. Der Portugiese legte überlegt quer und fand Joker Abraham im Zentrum. Dieser musste zum ausgiebig gefeierten 3:2 nur noch einschieben (90.+3). Aufgrund der schier ungaublichen Leistungssteigerung der Rossoneri im zweiten Abschnitt ging der Sieg in Ordnung – auch wenn zwischenzeitich Dumfries haarscharf das 3:2 für die Nerazzurri verpasst hatte (84.).

Für die AC Mailand, die damit den ersten Titel in dieser Saison eingeheimst hat und sich unter dem neuen Trainer Sergio Conceicao grundverbessert zeigt, geht es in der Serie A, wo momentan nur Rang 8 sowie schwache 27 Punkte auf der Habenseite stehen, als nächstes vor heimischem Publikum gegen Cagliari Calcio weiter (Samstag, 20.45 Uhr).

Der in der Spitzengruppe verankerte FC Internazionale, der sicherlich schon lange nicht mehr eine 2:0-Führung so verspielt hat, ist derweil zu Gast in Venedig (Sonntag, 15 Uhr).