Bayern blamiert sich, “Ibra” startet durch: Die letzte CL-Saison ohne Messi und CR7

Erstmals seit 2002/03 findet die Champions-League-Saison ohne Lionel Messi und Cristiano Ronaldo statt. Der FC Bayern wird sich nur ungern erinnern.

Cristiano Ronaldo und Lionel Messi (Mi.) prägten die Champions League über Jahre. Doch schon vorher war einiges geboten.

Cristiano Ronaldo und Lionel Messi (Mi.) prägten die Champions League über Jahre. Doch schon vorher war einiges geboten.

imago images (2), Getty Images

Kein Cristiano, der damals mit Sporting in der Champions-League-Qualifikation gescheitert war, keine Ronaldo-Show? Von wegen. Sein brasilianischer Namensvetter ging 2002/03 mit Titelverteidiger Real Madrid als Favorit in die Saison und sorgte mit einem Dreierpack im Viertelfinale bei Manchester United samt folgender Ovationen der gegnerischen Fans für eines der Highlights in dieser Spielzeit.

Ein letztes Mal zwei Gruppenphasen

Lionel Messis FC Barcelona hatte mit den vollen 18 Punkten die erste und mit 16 Punkten die letztmals stattfindende zweite Gruppenphase gewonnen (1999/2000 eingeführt), ehe im anschließenden Viertelfinale gegen Juventus Turin Schluss war. Messi selbst hatte keine Chance, das zu verhindern – er war nämlich noch Jugendspieler.

Während CR7 und Messi also noch auf ihren Durchbruch im größten europäischen Vereinswettbewerb warten mussten, erlebte Zlatan Ibrahimovic 2002/03 genau diesen. Mit starken fünf Toren, immer wieder zu wichtigen Zeitpunkten, führte der Schwede, der im Saisonverlauf seinen 21. Geburtstag feierte, eine junge Ajax-Mannschaft um ein Haar bis ins Halbfinale.

Davon ganz weit entfernt war der FC Bayern München. Deutschlands Rekordmeister hatte als Dritter der vergangenen Bundesliga-Saison durch die CL-Quali gemusst und diese noch souverän mit 6:1 nach Hin- und Rückspiel gegen Partizan Belgrad gewonnen. In der (ersten) Gruppenphase gelang der Mannschaft von Ottmar Hitzfeld dann aber kein einziger Sieg, hinter Milan, Deportivo La Coruna und RC Lens schied sie als Gruppenletzter aus.

ManCity war damals Aufsteiger

Nach der Gruppenphase musste auch der FC Liverpool bereits seine Koffer packen, der auf Platz drei hinter dem FC Valencia und dem FC Basel gelandet war. Manchester City hatte als Zweitligist der Vorsaison übrigens gar keine Möglichkeit gehabt, sich für die Königsklasse zu qualifizieren, während das heuer neureiche Newcastle United dies mit Alan Shearer und Co. damals geschafft hatte.

Regiert mittlerweile die finanziell übermächtige Premier League die Königsklasse, dominierte vor 21 Jahren die Serie A: Von den vier Halbfinalisten stellten die Italiener drei – Juventus Turin, AC Mailand und Inter Mailand -, Real Madrid komplettierte das Quartett. Schlussendlich gab es im Old Trafford zu Manchester – Torschützenkönig Ruud van Nistelrooy war im eigenen Wohnzimmer nur Zuschauer – dann sogar ein rein italienisches Finale: Carlo Ancelottis Milan setzte sich im Elfmeterschießen gegen Juve durch.

Traumtore inklusive: Juventus vergrößert Krise von Lazio

Juventus Turin fuhr einen souveränen 3:1-Sieg gegen Lazio Rom ein, Vlahovic traf doppelt. Die Krise bei den Laziali verlängert sich dadurch.

Die Juve-Torschützen Dusan Vlahovic (l.) und Federico Chiesa.

Die Juve-Torschützen Dusan Vlahovic (l.) und Federico Chiesa.

IMAGO/LaPresse

Juventus-Coach Massimiliano Allegri änderte sein Team gegenüber dem  2:0 gegen Empoli nur auf der Torhüterposition: Szczesny kehrte zwischen die Pfosten zurück, Perin nahm wieder auf der Bank Platz.

Lazio-Coach Maurizio Sarri sah nach dem 2:1 gegen Neapel keinen Grund für personelle Wechsel und schickte exakt die gleiche Startelf ins Rennen, die auch beim Titelverteidiger begonnen hatte.

Doch anders als am Vesuv liefen die Laziali am Po der Musik von Anbeginn an hinterher. Juve bestimmte vom Anpfiff weg das Tempo, ließ Ball und Gegner laufen und diktierte das Geschehen auf dem Rasen fast nach Belieben. Und die Alte Dame belohnte sich für ihren couragierten Auftritt: Vlahovic (10.) und Chiesa (26.) schossen eine völlig verdiente 2:0-Pausenführung heraus.

Traumtore inklusive: Vlahovic kontert Luis Alberto

Mit Pellegrini und Rovella für Hysai und Cataldi sowie mit mehr Mut betrat Lazio wieder den Rasen. Die Hauptstädter wollten den schlechten Eindruck des ersten Durchgangs vergessen machen. Und kamen dank eines Juve-Geschenks in der 64. Minute zum Aschlusstreffer. Bremer spielte einen katastrophalen Fehlpass kurz vor dem eigenen Strafraum, den die Laziali eroberten. Luis Alberto kam an den Ball und schlenzte diesen wunderschön in den rechten Torwinkel.

Doch die Hoffnung von Lazio, das bisher drei von vier Ligapartien verloren hat und nur beim 2:1 in Napoli zu überzeugen wusste, währte nicht lange. Denn in der 67. Minute schlug McKenni aus der eigenen Hälfte heraus einen langen Ball auf Vlahovic. Diesen verarbeitete der Serbe gekonnt mit der Brust, setzte sich gegen zwei Gegenspieler durch und traf mit einem ebenso strammen wie genauen Schuss in das rechte Toreck.

Ein Traumtor, das die Partie endgültig entschied. Denn dadurch war der Widerstand Lazios gebrochen, die Römer ergaben sich ihrem Schicksal. Juve hatte so leichtes Spiel und hätte sogar noch höher gewinnen können, doch Weah brachte es in der Nachspielzeit fertig, den Ball aus wenigen Zentimetern über das Tor zu setzen (90.+1).

Damit verpatzte Lazio auch die Generalprobe auf die Champions League, am Dienstag empfängt der Vize-Meister Atletico Madrid. Für Juve geht es am kommenden Wochenende zu Sassuolo Calcio (23. September).

Bonucci fühlt sich von Juventus verraten, belogen und gedemütigt

Nach seinem überraschenden Aus bei Juventus hat Union-Neuzugang Leonardo Bonucci nun auch mit Zitaten gegen die Turiner geschossen. Der Europameister von 2021 fühlt sich von den Bossen verraten.

Über viele, viele Jahre Führungsspieler und ein wichtiger Anker bei Juventus - jetzt nicht mehr: Leonardo Bonucci.

Über viele, viele Jahre Führungsspieler und ein wichtiger Anker bei Juventus – jetzt nicht mehr: Leonardo Bonucci.

IMAGO/LaPresse

Dass die Juventus-Zeit vom bereits 36-jährigen Leonardo Bonucci einmal enden würde, war klar. Doch die Art und Weise, wie die Trennung in diesem Sommer vonstatten gegangen war, hatte doch ungewöhnliche Züge.

Denn nach über 500 Pflichtspielen in zwei Juve-Phasen für die Turiner (2010-2017 und 2018-2023) erhielt er dem Vernehmen nach plötzlich während seines Toskana-Urlaubs die Nachricht: Der Klub setze nicht mehr auf den verdienten Recken, der spielstarke Innenverteidiger solle künftig nicht mehr mit dem Team trainieren dürfen – und auch während der geplanten USA-Reise sei für den 121-maligen italienischen Nationalspieler kein Platz mehr. Und das  alles ein Jahr vor dem offiziellen Ende seines letzten Vertrags. Ein stilloser Umgang des Vereins.

Ist Bonucci belogen worden?

Die Folge: Bonucci gab der bevorstehenden Trennung nach, sondierte Angebote, verabschiedete sich mit warmen Worten von seinen jahrelangen Juve-Fans (“Hier habe ich viel gelernt, hart gekämpft und viel geträumt”) und wagt nochmals ein neues Abenteuer – sein erstes als Profi im Ausland. Der Routinier wechselte nach erfolgreichen Verhandlungen zum deutschen Überraschungsklub Union Berlin, der erstmals in der Vereinsgeschichte an der Champions League teilnimmt und dabei gern auf die Erfahrung Bonuccis setzt.

“Wir sind überzeugt davon, dass er mit seiner Mentalität und Flexibilität unsere Möglichkeiten in der Abwehr erweitert und das Niveau noch einmal steigern wird”, hatte damals Berlins Geschäftsführer Oliver Ruhnert über den “Fußball-Quarterback”, der Bälle präzise verteilen und Angriffe herausragend eröffnen kann, gesagt. Diese Aussage war so ziemlich das genaue Gegenteil von dem, was man bei Juve noch von ihm hielt.

Das stellte Bonucci nun in einem Interview mit “SportMediaset” nochmals klar – und verwies dabei auch auf einen für ihn nur schwer zu begreifenden Umstand. So sagte der Europameister von 2021 und langjährige kongeniale Partner von Azzurri- und Juve-Legende Giorgio Chiellini, dass er entgegen der weitläufigen Behauptungen, frühzeitig von den Turiner Vereinsplanungen ohne ihn informiert worden zu sein, vielmehr das Gegenteil vernommen habe: “Das könnte nicht mehr der Unwahrheit entsprechen. Im Oktober des letzten Jahres wurde mir vielmehr unterbreitet, meinen (am 30. Juni 2024 auslaufenden; Anm. d. Red.) Vertrag erneuern zu können.”

Juve-Störfaktor Bonucci?

Der einst bei Inter Mailand ausgebildete Abwehrfachmann, für den der Wechsel zu Union die für ihn “beste Wahl” dargestellt hatte, legte sogar noch harsche Worte nach und sprach davon, bei einem Besuch der nach dem großen Finanzskandal installierten Turiner Bosse entehrt worden zu sein: “Manna (Sportdirektor Giovanni Manna; Anm. d. Red.) und Giuntoli (Direktor Profifußball Cristiano Giuntoli; Anm. d. Red.) kamen am 13. Juli zu mir nach Hause und demütigten mich […] Sie sagten mir, dass ich nicht mehr zu Juventus gehöre, nicht mehr zum Kader gehöre. Sie sagten mir stattdessen, ich könne noch weitere Tage zu Hause bleiben, denn selbst meine Anwesenheit in der Umkleidekabine und auf dem Spielfeld hätte das Wachstum von Juventus behindert.”

Harsche Worte, zu denen die von Bonucci auch schon verklagten Bianconeri noch keine Stellung bezogen haben.

Lesen Sie auch: 20 Millionen Euro Strafe und Europapokal-Ausschluss – UEFA bestraft Juventus Turin

Erneut tiefrote Zahlen für Juventus Turin

Keine guten finanziellen Nachrichten für den italienischen Rekordmeister: Juventus Turin schreibt nämlich weiter tiefrote Zahlen.

Juve machte ein sattes Minus.

Juve machte ein sattes Minus.

IMAGO/Nicolo Campo

Wie die Firma Exor als Mehrheitsaktionär an diesem Mittwoch bekanntgab, machte die Alte Dame in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres 2022/23 einen Verlust von 81 Millionen Euro. Das Minus im gesamten Jahr beläuft sich somit auf knapp über 110 Millionen Euro.

Der ehemalige Serienmeister hatte die vergangene Saison nach einem Punkteabzug nur auf dem siebten Platz beendet. Die Europäische Fußball-Union (UEFA) schloss den Klub Ende Juli wegen finanzieller Unregelmäßigkeiten für die kommende Saison aus der Conference League aus.

Der ehemalige Juventus-Präsident Andrea Agnelli war im Juli zudem mit einer Sperre und Geldstrafe belegt worden, weil der Klub unter seiner Führung während der Corona-Pandemie die Bücher verfälscht haben soll.

Immerhin sportlich läuft es bisher gut, denn Juventus ist mit sieben Punkten aus drei Spielen in die neue Saison gestartet. Das bedeutet aktuell Platz drei.

Bonucci verklagt Juventus

Leonardo Bonucci zieht übereinstimmenden Medienberichten zufolge gegen seinen langjährigen Ex-Klub Juventus Turin vor Gericht. Sollte er Schadensersatz erhalten, würde aber nicht er profitieren.

Steht vor seinem 85. Champions-League-Einsatz - dem ersten für Union: Leonardo Bonucci.

Steht vor seinem 85. Champions-League-Einsatz – dem ersten für Union: Leonardo Bonucci.

IMAGO/Beautiful Sports

Wahrlich nicht im Wohlwollen haben sich Leonardo Bonucci und Juventus Turin im Sommer getrennt, und ganz offensichtlich gibt es ein Nachspiel. Wie zahlreiche italienische Medien am Dienstag berichten, wird der Neuzugang des 1. FC Union Berlin seinen Ex-Klub verklagen. Der Vorwurf: unzureichende Trainingsbedingungen und ein daraus resultierender Imageschaden.

Im Sommerurlaub hatte Bonucci erfahren, dass er fortan nicht mehr mit der ersten Turiner Mannschaft trainieren darf. Stattdessen musste er mit anderen überschüssigen Profis gesonderte Einheiten absolvieren – und das auch noch, so heißt es, in der Regel abends und ohne jeglichen Kontakt zu Mitgliedern des Trainerteams. Außerdem sei ihm der Zugang zu Teilen des Klubgeländes verwehrt worden, etwa zum Fitnessraum.

Die harte Linie der Klubbosse gegen ihren langjährigen Abwehrchef gipfelte sogar darin, dass dieser beim traditionellen Familienkick in der Vorbereitung gegen die hauseigene U 23 seinen Eintritt selbst bezahlen musste. Offenbar wollte Juve um Trainer Massimiliano Allegri den Gutverdiener, der erst 2022 seinen Vertrag bis 2024 verlängert hatte, mit aller Macht loswerden.

Bonucci will finanziell nicht profitieren

Am letzten Tag der Sommer-Transferphase verabschiedete sich Bonucci schließlich: Union verpflichtete den 36 Jahre alten Innenverteidiger ablösefrei und darf sich so vor der ersten Champions-League-Saison der Klubgeschichte auf geballte Erfahrung freuen – unter anderem 84 Einsätze in der Königsklasse.

Bei der Klage geht es Bonucci den Medienberichten zufolge um eine Grundsatzentscheidung, damit Serie-A-Kollegen in der Zukunft nicht ähnliche Bedingungen erleben müssen. Auch finanziell will der Europameister von 2021 vom anstehenden Prozess demnach nicht profitieren. Für den Fall, dass ihm Schadensersatz zugesprochen wird, soll das Geld an zwei wohltätige Organisation in Italien gehen.

“Wollte niemals eine Regel brechen”: Pogba wegen positiven Dopingtests gesperrt

Seit Paul Pogba im Sommer 2022 ein zweites Mal von Manchester United zu Juventus zurückkehrte, hat der Franzose keine einfache Zeit. Nun kommt ein positiver Dopingtest dazu.

Wegen Dopings vorläufig gesperrt: Juventus-Profi Paul Pogba.

Wegen Dopings vorläufig gesperrt: Juventus-Profi Paul Pogba.

IMAGO/Giuseppe Maffia

Der 30-jährige Mittelfeldspieler wurde aufgrund eines positiven Dopingtests vorläufig gesperrt. Wie die italienische Anti-Doping-Agentur der Nachrichtenagentur AFP gegenüber bestätigte, wurde bei Paul Pogba ein zu hoher Testosteronwert nachgewiesen.

Pogbas Agentin Rafaela Pimenta erklärte inzwischen, man warte nun auf die B-Probe und könne sich bis dahin nicht näher äußern. “Sicher ist, dass Paul Pogba niemals eine Regel brechen wollte”, teilte Pimenta laut AFP in einem Schreiben mit.

Nach Informationen italienischer Medien soll der Test beim ersten Serie-A-Spiel der neuen Saison vorgenommen worden sein, als Juventus bei Udine 3:0 gewann – und das ohne jede Mithilfe des 2018er Weltmeisters. Der französische Routinier war zwar im Kader, kam aber keine Minute zum Einsatz.

In Turin hat Pogba ein schwieriges Jahr hinter sich: Wegen einer Knie-OP und weiterer Verletzungen kam der Weltmeister von 2018 in der Vorsaison gerade einmal auf sechs Spiele in der Liga und drei weitere Kurzeinsätze in der Europa League. Wegen der Verletzungsmisere verpasste Pogba auch die WM 2022 in Katar, als Frankreich im Finale Argentinien unterlag.

Spiele von Juventus

In der aktuellen Saison wurde Pogba am 2. und 3. Spieltag (1:1 gegen Bologna und 2:0 bei Empoli) der Serie A eingewechselt. Juve spielt als nächstes gegen Lazio Rom am Samstag (15 Uhr, LIVE! bei kicker) und in der Woche danach bei Sassuolo (23. September, 18 Uhr).

Spiele im Europapokal stehen für den italienischen Rekordmeister nach einem längeren Hin und Her und letztlich einem Abzug von zehn Punkten wegen Bilanzfälschung samt folgender UEFA-Sperre für die Europa Conference League in dieser Saison nicht an.

Pogba wegen positiven Dopingtests gesperrt

Seit Paul Pogba im Sommer 2022 ein zweites Mal von Manchester United zu Juventus zurückkehrte, hat der Franzose keine einfache Zeit. Nun kommt ein positiver Dopingtest dazu.

Wegen Dopings vorläufig gesperrt: Juventus-Profi Paul Pogba.

Wegen Dopings vorläufig gesperrt: Juventus-Profi Paul Pogba.

IMAGO/Giuseppe Maffia

Der 30-jährige Mittelfeldspieler wurde aufgrund eines positiven Dopingtests vorläufig gesperrt. Wie die italienische Anti-Doping-Agentur der Nachrichtenagentur AFP gegenüber bestätigte, wurde bei Pogba ein zu hoher Testosteronwert nachgewiesen.

Nach informationen italienischer Medien soll der Test beim ersten Serie-A-Spiel der neuen Saison vorgenommen worden sein, als Juventus bei Udine 3:0 gewann – und das ohne jede Mithilfe von Pogba. Der Routinier war zwar im Kader, kam aber keine Minute zum Einsatz.

In Turin hat Pogba ein schwieriges Jahr hinter sich. Wegen einer Knie-OP und weiterer Verletzungen kam der Weltmeister von 2018 in der Vorsaison gerade einmal auf sechs Spiele in der Liga und drei weitere Kurzeinsätze in der Europa League. Wegen der Verletzungsmisere verpasste Pogba auch die WM 2022 in Katar, als Frankreich im Finale Argentinien unterlag.

Spiele von Juventus

In der aktuellen Saison wurde Pogba am 2. und 3. Spieltag (1:1 gegen Bologna und 2:0 bei Empoli) der Serie A eingewechselt. Juve spielt am Samstag gegen Lazio und in der Woche danach bei Sassuolo.

Spiele im Europapokal stehen für den italienischen Rekordmeister nach einem längeren Hin und Her und letztlich einem Abzug von zehn Punkten wegen Bilanzfälschung in dieser Saison nicht an.

Chiesa steht wieder auf und vollendet: Juve schlägt Empoli

Serie A – Highlights by DAZN 04.09.2023

Chiesa steht wieder auf und vollendet: Juve schlägt Empoli

5:40Juventus Turin feiert am 3. Spieltag den zweiten Saisonsieg in der Serie A. Mit einem 2:0 gegen Empoli schiebt sich die Alte Dame an Rang drei, in Schlagdistanz zu den beiden Mailänder Vereinen an der Tabellenspitze.

Danilo aus dem Getümmel, Chiesa steht auf und verhindert Rote Karte: Juve siegt in Empoli

Ohne internationalen Wettkampf (UEFA-Ausschluss von der Conference League) tritt Juve 2023/24 an – und kann sich somit verstärkt auf die Serie A konzentrieren. Bislang sieht das auch recht gut aus: Denn die Alte Dame steht nach dem verdienten 2:0 in Empoli auf Rang 3 der Tabelle und hat das dieses Mal Danilo und Chiesa zu verdanken.

Ich war's: Juve-Kapitän Danilo hat seine Farben in Empoli aus dem Getümmel in Führung gebracht.

Ich war’s: Juve-Kapitän Danilo hat seine Farben in Empoli aus dem Getümmel in Führung gebracht.

IMAGO/Giuseppe Maffia

Mit dem Ex-Schalker McKennie, der eigentlich zwischenzeitlich aus dem Kader gestrichen war und wechseln sollte, erstmals in der Startelf ging Juventus die bestens bekannte Auswärtsaufgabe beim FC Empoli an. Erinnerungsstütze: Zwei von vier der vorangegangenen Duelle mit der Alten Dame hatte der Außenseiter zuvor für sich entschieden – jüngst das klare 4:1 im Mai.

An diesem Sonntagabend zum Abschluss des 3. Serie-A-Spieltags konnten die Toskaner den Turinern aber kaum das Wasser reichen. In ein paar Phasen traute sich das Team um Stürmer Caputo zwar etwas, die Abwehr der Bianconeri um Gatti, Bremer und Danilo ließen aber mal rein gar nichts anbrennen.

Und auf dem Weg nach vorn lief vieles über Rabiot und die Außenbahnspieler Kostic sowie McKennie, die das Sturmduo Vlahovic/Chiesa suchten. Der serbische Stürmer prüfte auch gleich mal Berisha (7. Minute), ehe Danilo aus nächster Nähe vollstreckte – hier aber zu recht auf Offensivfoul entschieden wurde (10.). In der 24. Minute traf der Kapitän dann erneut – und dieses Mal zählte es auf kuriose Weise: Denn nach einer Kostic-Ecke kamen hier gleich alle drei Innenverteidiger zum Zug, sie alle stocherten nämlich. Erst Bremer, dann Gatti, dann Danilo, der zum Abschluss kam und zentral aus dem Getümmel heraus versenkte. Schlussmann Berisha hatte keine Abwehrmöglichkeit mehr.

Nach Danilo-Führungstor: Vlahovic lässt Elfmeter liegen

Serie A, 3. Spieltag

Bis zur Pause vergolden konnten die Juve-Spieler diese knappe Führung aber nicht, obwohl es Möglichkeiten gab: McKennie vergab die Chance aufs 2:0 ebenso (31.) wie allen voran Vlahovic, der nach einem zweifelhaften Elfmeterpfiff (“Foul” von Maleh an Gatti) vom Punkt antrat und vergab. FCE-Keeper Berisha hatte die Ecke geahnt und den Ball festgemacht (39.).

Nach dem Seitenwechsel dasselbe Bild: Die Gäste aus dem Piemont waren griffiger, wirkten eingespielter, hatten mehr Aktionen. Allen voran Chiesa hätte recht zeitig den Deckel draufmachen können, verzog aber (59.). Der schöne Volleytreffer vom eingewechselten Pogba zählte derweil nicht, weil Vlahovic in der Entstehung knapp im Abseits gestanden hatte (66.).

Chiesa gibt nicht auf

So lebte die Hoffnung auf einen überraschenden Punktgewinn der Toskaner bis in die Schlussphase. Doch sie sollte sich nicht erfüllen. Einerseits, weil der FCE abgesehen von einem Caputo-Schuss (64.) weiterhin nicht gefährlich vor Torwart Perin in Erscheinung trat. Und zweitens, weil es in der 82. Minute dann doch 2:0 heißen sollte: Danilo schickte Chiesa von der Mittellinie auf die Reise. Der italienische Nationalangreifer umkurvte den herauskommenden Keeper Berisha, wurde klar gefoult, strauchelte, fiel hin, berappelte sich aber direkt wieder, hechelte dem Ball hinterher und schob aus spitzem Winkel zur Vorentscheidung ein. Das Gute aus Berishas Sicht hier trotz 0:2-Rückstand für sich und sein Team: Die fällige Rote Karte wegen Notbremse blieb so stecken.

Dass es am Ende nicht noch deutlicher wurde, hatte derweil mit den Juve-Jokern Milik (90.+1, Kopfball an die Latte) und Kean (90.+5, Flachschuss an den Pfosten) zu tun. Aber auch so war der Abend aus Turiner Sicht ein erfolgreicher – erst recht, weil es sich der Rekordmeister mit sieben Punkten aus drei Spielen auf Platz 3 hinter den beiden starken Mailänder Klubs (jeweils neun) einrichtete. Empoli dagegen verlor auch die dritte Partie dieser noch jungen Serie-A-Saison und blieb als einziges Team bei null Zählern stehen.

“Wird das Niveau noch einmal steigern”: Union holt Routinier Bonucci

Namhafter Neuzugang für Union Berlin: Europameister Leonardo Bonucci spielt künftig für die Eisernen.

Leonardo Bonucci spielt künftig für Union Berlin.

Leonardo Bonucci spielt künftig für Union Berlin.

Getty Images

Seit Wochen hatte die Gerüchteküche gebrodelt, jetzt herrscht Klarheit: Union Berlin hat Leonardo Bonucci unter Vertrag genommen. Der 36-jährige Innenverteidiger kommt von Juventus Turin. Bei den Bianconeri war er trotz eines Vertrags bis 2024 aufs Abstellgleis geraten und von Cheftrainer Massimiliano Allegri nicht mehr berücksichtigt worden. Seine geballte Erfahrung wird der Europameister von 2021 fortan beim Champions-League-Starter aus Köpenick einbringen. Über die Vertragslaufzeit machte der Verein keine offizielle Angabe, dem Vernehmen nach handelt es sich um einen Einjahresvertrag.

“Mit Leonardo verpflichten wir einen Spieler mit viel Erfahrung. Seine Qualitäten hat er über viele Jahre sowohl national als auch international unter Beweis gestellt”, wird Union-Geschäftsführer Oliver Ruhnert auf der Vereinswebsite zitiert. “Wir sind überzeugt davon, dass er mit seiner Mentalität und Flexibilität unsere Möglichkeiten in der Abwehr erweitert und das Niveau noch einmal steigern wird.”

Schon am Rande des 4:1-Auftaktsiegs gegen Mainz in der Bundesliga hatte Ruhnert bei DAZN nochmal erklärt, einen Innenverteidiger holen zu wollen. Kurz darauf nahmen die Gerüchte Fahrt auf, von fortgeschrittenen Gesprächen war die Rede – diese sind nun abgeschlossen.

Für Bonucci ist es der erste Wechsel ins Ausland. Bislang hatte der für seine kompromisslose Spielweise bekannte Defensivmann nur in Italien gespielt. Nach Anfängen bei Inter und diversen Leihen spielte er ab 2010 für Juventus – abgesehen von einem einjährigen Intermezzo bei Milan (2017/18). Der 1,90-Meter-Mann gewann insgesamt neun Scudetti, wurde viermal Pokalsieger und darüber hinaus 2016 als Italiens Fußballer des Jahres ausgezeichnet. Seinen wohl größten Erfolg feierte er 2021, als er mit der Squadra Azzurra an der Seite von Innenverteidiger-Kollege Giorgio Chiellini den EM-Titel gewann.

Bei Union habe ich die Möglichkeit, weiter auf höchstem Niveau zu spielen.

Leonardo Bonucci

“Es ist für mich etwas Besonderes, erstmals in meiner Karriere den Schritt ins Ausland zu gehen. Bei Union habe ich die Möglichkeit, weiter auf höchstem Niveau zu spielen und die Mannschaft auf ihrem Weg in drei anspruchsvollen Wettbewerben mit meiner Erfahrung zu unterstützen”, erklärte Bonucci seine Entscheidung für Union. “Ich freue mich sehr auf diese neue Station in meiner Karriere.”

Bonucci ist der nächste namhafte Neuzugang in Berlin

Insgesamt bestritt der Routinier 431 Serie-A-Spiele, 113 internationale Einsätze und 121 Länderspiele, in denen er die nationale Auswahl zeitweise als Kapitän anführte.

Bei Union ist Bonucci nach Robin Gosens (kam von Inter), Kevin Volland (AS Monaco), Diogo Leite (FC Porto) und David Datro Fofana (Chelsea) der nächste namhafte Neuzugang.