Das Derby della Mole hat am Samstagabend keinen Sieger gefunden. Während sich Torino und Juventus phasenweise einen offenen Schlagabtausch lieferten, war die Alte Dame dem Siegtreffer in der Schlussphase näher. Zu Beginn des zweiten Durchgangs sahen beide Trainer die Rote Karte.
Handgemenge mit Folge: Thiago Motta (li.) und Paolo Vanoli.
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Acht Tage nach dem mit 1:2 verlorenen Halbfinale in der Supercoppa gegen die AC Mailand kehrte Juventus Turin in den Ligaalltag zurück. Im Derby della Mole, dem Duell der beiden Turiner Klubs, erwischte die ohne den verletzten Vlahovic von Trainer Thiago Motta aufgestellte Alte Dame den besseren Start und profitierte vom sich in Topform befindlichen Yildiz auf der offensiven Außenbahn.
Der drehte nämlich bereits nach sieben Minuten erstmals auf, ließ bei seinem auf der rechten Seite gestarteten Dribbling zwei Gegenspieler gekonnt aussteigen und traf per Linksschuss ins untere Eck – der Traumstart für Juve war perfekt (8.). Obwohl die Gäste in Minute 21 noch mal in die Maschen trafen, das Tor aufgrund einer Abseitsposition von Gonzalez aber nicht zählte, war Torino insgesamt das aktivere Team und feilte besonders zum Ende des ersten Durchgangs intensiv am Ausgleich.
Vlasic gleicht sehenswert aus – Motta und Vanoli fliegen
Mit Ausnahme von Linettys Großchance in der 15. Minute kam der FC Turin aber nicht allzu oft zwingend vor das Gästetor, brauchte aber ebenso wie Juventus nicht viele Gelegenheiten, um zu treffen. Kurz vor der Pause glich Vlasic die Verhältnisse per Traumtor aus 16 Metern aus und sorgte für das gerechte Remis zur Halbzeit (45.+1).
Bis zu diesem Zeitpunkt war das Derby recht ruhig verlaufen, was sich nach der Pause aber ändern sollte. Nach einer Rudelbildung rund um die 55. Minute zeigte Schiedsrichter Michael Fabbri beiden Trainern, Motta und Paolo Vanoli, Rot und beorderte sie im Gleichschritt auf die Tribüne des Turiner Olimpico. Der offene Schlagabtausch, der zuvor direkt nach dem Wiederanpfiff auf der Tagesordnung gestanden war und den Torino beinahe für den Führungstreffer nutzte, war danach beendet und die Partie beruhigte sich.
Juves Schlussoffensive zu harmlos
Erst in der 67. Minute wurde es wieder gefährlich vor dem Kasten von Torino, doch sowohl Koopmeiners (67.) als auch Gonzalez (76.) scheiterten am starken Milinkovic-Savic. Ohne größere Höhepunkte ging die Partie zu Ende und brachte schließlich keinen Sieger hervor, wobei Torino sicherlich deutlich besser mit dem Punktgewinn leben konnte als Juventus, das den Anschluss an Napoli, Atalanta und Inter Mailand endgültig verloren hat. Es war bereits das zwölfte Remis für Juve in dieser Serie-A-Saison.
Torino ist am 19. Januar in Florenz zu Gast, Juventus ist bereits am Dienstag im Topspiel bei Atalanta Bergamo gefragt (20.45 Uhr).