Kimmichs wichtige Rolle als Rechtsverteidiger

In der 64. Minute wurde er zum Matchwinner. Joshua Kimmich köpfte den FC Bayern ins Halbfinale der Champions League und ist mit der kicker-Note 1,5 zugleich der Spieler des Spiels. Auch aufgrund der Interpretation seiner neuen, alten Position.

Wurde als Rechtsverteidiger zum Schützen des goldenen Tores gegen Arsenal: Joshua Kimmich.

Wurde als Rechtsverteidiger zum Schützen des goldenen Tores gegen Arsenal: Joshua Kimmich.

IMAGO/ActionPictures

Auch wenn es nicht seine bevorzugte Position ist, auch wenn er sich lieber im Zentrum sieht, das Spiel gestaltet, der Dreh- und Angelpunkt im bayerischen Mittelfeld ist – Joshua Kimmich überzeugte gegen den FC Arsenal in seiner Rolle als Rechtsverteidiger. Im Hin- wie im Rückspiel meldete er Londons Gabriel Martinelli ab. Kimmich verteidigte konsequent, höchst diszipliniert, erfüllte die Erwartungen des Trainers – und belohnte sich, seinen Auftritt und den FC Bayern darüber hinaus mit seinem herausragenden Kopfballtor zum 1:0, das das Weiterkommen sicherte.

Zurecht erntet er dafür intern wie extern Applaus. Auch die Anerkennung, die in dieser Saison aus mehrerlei Gründen ausblieb und er selbst vermisst hatte. Ihm habe die Rückendeckung gefehlt, sagte er nach dem Spiel offen und ehrlich.

Erinnerungen an Lissabon 2020

Mit Leistungen wie diesen am Mittwochabend, mit dieser Einstellung, seine Aufgabe bedingungslos zu erfüllen, selbst wenn es nicht auf der gewünschten Position ist, ist er als Rechtsverteidiger wertvoll. Damit kann er in dieser noch restlichen Saison, in der der Champions-League-Titel nach dem Einzug ins Halbfinale nicht mehr völlig utopisch erscheint, ein wichtiger Faktor für die Münchner und im System von Trainer Thomas Tuchel werden.

Immer wieder hatte Kimmich selbst betont, sich in den Dienst der Mannschaft zu stellen – egal, wo ihn der Chefcoach aufstellt. Auf der Rechtsverteidiger-Position, so wie einst beim Final-Turnier in Lissabon, als die Bayern 2020 den Henkelpott holten, hilft er dem Team mit dieser Interpretation seiner Rolle und der an den Tag gelegten Disziplin am meisten weiter.

Georg Holzner

Kimmich: “Das war das wichtigste Tor meiner Karriere”

Bayerns Siegtorschütze über das 1:0 gegen Arsenal – und Wembley 18.04.2024

Kimmich: “Das war das wichtigste Tor meiner Karriere”

1:43Joshua Kimmich war mit seinem Kopfballtor zum 1:0 der Matchwinner bei Bayerns Halbfinal-Einzug in der Champions League. Der Rechtsverteidiger über den “verdienten Sieg” gegen Arsenal, seinen Treffer – und die Folgen.

“Nicht typisch”: Tuchel lobt nicht nur Kopfballer Kimmich

Der FC Bayern steht dank eines verdienten 1:0-Erfolgs im Viertelfinalrückspiel im Halbfinale der Champions League. Die Freude darüber war anschließend nicht nur beim Coach groß.

Große Freude: Thomas Tuchel freut sich über den Halbfinaleinzug in der Champions League mit dem FC Bayern.

Große Freude: Thomas Tuchel freut sich über den Halbfinaleinzug in der Champions League mit dem FC Bayern.

IMAGO/ActionPictures

“Schon sehr viel” bedeute ihm der Einzug unter die Top 4 mit dem FC Bayern, meinte Thomas Tuchel bei DAZN nach der Partie. Zumal es nach 2020 mit Paris St. Germain und 2021 mit dem FC Chelsea auf dem Weg zum Titelgewinn bereits sein dritter Einzug (mit dem dritten Klub) in ein Champions-League-Semifinale gewesen war.

“Das Halbfinale ist ein wichtiger Schritt. Das hat schon Spaß gemacht”, befand der Münchner Trainer. “Die erste Halbzeit war ein bisschen Schachspiel. Wer macht den ersten Fehler, wer macht den ersten Zug – und wer opfert den ersten Bauern? Keiner. Die zweite Halbzeit von uns war sehr, sehr stark, extrem stark. Wir haben ein bisschen mehr Persönlichkeit gezeigt, Mut gezeigt und sehr verdient gewonnen.”

Tuchel: “Die Kopfballtechnik ist dann top”

Obgleich Tuchel vor allem “stolz auf die Mannschaftsleistung” gewesen sei, hob der 50-Jährige anschließend auch noch ein paar seiner Spieler extra hervor: “Ein bisschen stolz bin ich aber gerade auch auf Konny (Laimer; Anm. d. Red.), er hat wirklich an Ödegaard geklebt. Er hat einen halben Manndecker gespielt und war wirklich fokussiert darauf. Das sollte er auch.” Auch Noussair Mazraoui nannte er gesondert, dieser habe “zum ersten Mal links gespielt gegen Saka – und er war fleißig”.

Und dann war da ja auch noch Joshua Kimmich. Der neuerdings wieder als Rechtsverteidiger eingesetzte 29-Jährige war der Schütze des goldenen Tores aus Sicht des deutschen Rekordmeisters. “Gut, dass Josh den Mut hat, durchzulaufen”, kommentierte Tuchel den entscheidenden Treffer zum Weiterkommen in der 64. Spielminute. Der Flugkopfball vom Rand des Fünfmeterraum sei “nicht typisch” für Kimmich gewesen, merkte Tuchel verschmitzt grinsend an, “aber die Kopfballtechnik ist dann natürlich top”.

Neuer überholt Legende Casillas

Auch Kimmich selbst äußerte sich mit einem Strahlen im Gesicht über seinen Treffer, den er schon zuvor mit einem klugen Pass auf Leroy Sané selbst eingeleitet hatte. Nach dessen Flanke kam anschließend Raphael Guerreiro an den Ball, der links am Strafraumrand kurz den Kopf hochnahm, Kimmich einlaufen sah und dann mit Effet perfekt nach innen flankte. “Am Ende ist die Wahrscheinlichkeit in der Box höher, dass man einen macht”, analysierte Kimmich. “Dann hatte ich Glück, dass sich niemand so richtig zuständig gefühlt hat für mich”, beschrieb er seinen Treffer, den er mit viel Wucht im Tor unterbrachte, bescheiden.

Der von den Gunners nur wenig geprüfte Manuel Neuer durfte derweil nach der Partie nicht nur den ersten Halbfinaleinzug seit dem Titeljahr 2020 feiern, sondern sogar einen Champions-League-Rekord: Mit nunmehr 58 Zu-null-Spielen in der Königsklasse überholte der Weltmeister-Torhüter von 2014 Iker Casillas (57 Spiele) und liegt in Sachen weiße Westen in der Champions League damit allein vorne.

DFB-Formcheck: Raum bedrängt Mittelstädt – Hummels lässt nicht locker

Noch 73 Tage bis zum EM-Auftakt der DFB-Elf. Der kicker wertet die Leistungen der 44 EM-Kandidaten im Monat März aus.

Nicht-berücksichtige EM-Kandidaten und ein neuer Platzhirsch: Robert Andrich (li.), Mats Hummels (Mi.) und David Raum.

Nicht-berücksichtige EM-Kandidaten und ein neuer Platzhirsch: Robert Andrich (li.), Mats Hummels (Mi.) und David Raum.

imago images/Grafik: kicker

Die heiße Phase vor der Heim-EM 2024 ist angebrochen. Der kicker hat eine Liste von 44 Profis zusammengestellt, die für Bundestrainer Julian Nagelsmann in Frage kommen dürften.

Unmittelbar vor den Länderspielen in Frankreich (2:0) und gegen die Niederlande (2:1) hatte der kicker die EM-Kandidaten einem Formcheck der bisherigen Jahresleistung unterzogen. Nun wird die Performance im Monat März inklusive den beiden jüngsten DFB-Spielen sowie den am letzten März-Wochenende stattfindenden Liga-Spieltagen unter die Lupe genommen.

Aufgeteilt nach den sieben taktischen Positionen der kicker-Rangliste checkt der kicker Monat für Monat seit Jahresbeginn die jeweils aktuelle Form der EM-Kandidaten. Grün signalisiert “voll in EM-Form”, Rot steht für “aktuell nicht in EM-Form” (möglicherweise auch aus Verletzungsgründen) und Gelb bedeutet “EM-Kandidat, darf aber nicht nachlassen”.

Ter Stegens Bilanz beeindruckt trotz einiger Wackler

Nach der verletzungsbedingten Absage von Manuel Neuer stand Marc-André ter Stegen bei beiden Länderspielen im März im Tor und hielt gegen Frankreich seinen Kasten sauber, gegen die Niederländer hatte er er paar kleinere Wackler. Insgesamt kassierte er im März mit Verein und Nationalelf in sieben Spielen lediglich zwei Gegentore, in fünf Partien spielte er zu Null. In der Liga blieb er sogar den kompletten Monat unbezwungen, musste dort zuletzt am 17. Februar hinter sich greifen.

Rüdiger und Tah spielen sich ein – Hummels setzt ein Zeichen

Während Antonio Rüdiger und Jonathan Tah im DFB-Trikot 180 Minuten Seite an Seite verteidigten, konnte bzw. musste ein Dortmunder Trio im Verein trainieren. Ein Ausrufezeichen nach der Länderspielpause setzten nun Nico Schlotterbeck und Mats Hummels, die in München ein Bollwerk bildeten. An Schlotterbeck (Note 1,5) und Hummels (Note 1) prallte in der Allianz-Arena fast alles ab, der 35-jährige Routinier wurde vom kicker gar zum Spieler des Spieltags gekürt, erst zum dritten Mal in seiner Bundesliga-Karriere (zuvor am 6. Spieltag 2020/21 und am 24. Spieltag 2010/11).

Mittelstädt brilliert, doch Raum sitzt ihm im Nacken

In den beiden März-Länderspielen hieß das Außenverteidiger-Duo jeweils Kimmich/Mittelstädt. Der Stuttgarter Mittelstädt debütierte gegen die Franzosen und stand auch gegen die Niederlande im Fokus. Zunächst spielte er einen Fehlpass, der zum 0:1 führte. Sieben Minuten später hatte er selbst per Distanzschuss den Ausgleich besorgt. Ihm dicht im Nacken sitzt David Raum, der eine starke Form im Verein hat. Drei Scorerpunkte und drei Berufungen in die Elf des Tages im März belegen dies.

Chef Kroos – Andrich nimmt den Schwung mit

Das Comeback von Toni Kroos war das Thema der März-Länderspiele, er war sofort der Chef auf dem Platz und in beiden Partien notenbester DFB-Akteur. Neben dem nun 108-maligen Nationalspieler etablierte sich Robert Andrich als Partner auf der Doppelsechs. In der Liga kam er zwar im März zweimal nur von der Bank, war aber bei Bayer maßgeblich dafür verantwortlich, dass Leverkusen weiter unbesiegt blieb. Im Europa-League-Spiel bei Qarabag Agdam bereitete er in der Nachspielzeit den 2:2-Ausgleich vor, in der Liga erzielte der den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich gegen Hoffenheim am vergangenen Wochenende sogar selbst.

Musiala toppt Wirtz – und Brandt hält mit

Die Zauberer Wirtz und Musiala halten ihre Topform der vergangenen Wochen und zeigten auch gegen die Top-Nationen Frankreich und Niederlande überzeugende Leistungen. Wirtz traf im März viermal, damit kann unter allen im Formcheck untersuchten Spielern sonst nur Musiala mithalten. Der Bayern-Spieler ist auch bei den Assists die Nummer 1. Fünf Torvorlagen hat im März sonst nur noch Dortmunds Julian Brandt vorzuweisen, der bei den vergangenen Länderspielen nicht berücksichtigt wurde.

Adeyemi meldet sich zurück

Dreimal stand Karim Adeyemi im Monat März in der Dortmunder Startelf, dreimal trug er sich in die Torschützenliste ein. Bei den beiden 2:0-Siegen in Berlin und München erzielte er das jeweilige 1:0, beim 3:1-Sieg gegen Frankfurt sorgte er nach Rückstand für den wichtigen 1:1-Ausgleichstreffer. Damit schoss der BVB-Flügelspieler im März genauso viele Tore wie die drei anderen Kandidaten zusammen: Gnabry kommt auf zwei, Führich auf eines, Sané blieb torlos, sammelte aber immerhin einen Assist.

Undav beflügelt – Füllkrug trifft immerhin beim DFB

Im Verein blieb Niclas Füllkrug seit dem 17. Februar torlos. Für Deutschland sorgte er mit seinem Schultertor gegen die Niederlande für Euphorie und sicherte als Einwechselspieler den Sieg gegen Oranje. Sein Debüt für den DFB gab Stuttgarts Deniz Undav, der den Schwung der Nominierung mitnahm und in den beiden Ligaspielen nach Bekanntgabe des Länderspielkaders jeweils zwei Scorerpunkte einfuhr.

Christoph Huber

Niedergeschlagener Tuchel hakt die Meisterschaft ab: “Glückwunsch an Leverkusen”

Joshua Kimmich und Thomas Tuchel präsentierten sich nach dem deprimierenden 0:2 gegen Borussia Dortmund ratlos. Während der deutsche Nationalspieler vor allem die Einstellung bemängelte, holte der Bayern-Trainer etwas weiter aus – und schickte einen Gruß nach Leverkusen.

Ratlos? Thomas Tuchel wirkte nach dem 0:2 gegen Dortmund bedient, konnte Kritik nicht widersprechen.

Ratlos? Thomas Tuchel wirkte nach dem 0:2 gegen Dortmund bedient, konnte Kritik nicht widersprechen.

IMAGO/RHR-Foto

“Völlig frustrierend, völlig unerklärlich.” Joshua Kimmich sprach kurz nach dem 0:2 im Bundesliga-Topspiel gegen den BVB, das zugleich eine fast zehnjährige Serie reißen hatte lassen, im Sky-Interview das Offensichtliche aus. Zuschauer und besonders Bayern-Fans, die bereits weit vor dem Schlusspfiff die Allianz-Arena in Scharen verlassen hatten, dürften die Einstellung der Münchner Mannschaft an diesem Samstag klar hinterfragt haben.

Und Kimmich tat das ganz offen auch: “Gegen den BVB brauchst du eigentlich keinen, der dich motiviert, da musst du von selbst rennen, schon einen Tag vorher. Das geht normalerweise von allein. Doch das haben wir überhaupt nicht gezeigt.” Für den deutschen Nationalspieler hatte die Leistung und die Einstellung seines Teams eher etwas von Osterurlaub statt echter Wettkampf.

In den zweiten 45 Minuten habe man aus seiner Sicht “quasi das Gefühl gehabt, es geht um nichts, es ist ein Freundschaftsspiel”, so Kimmich weiter. “Unabhängig von der Tabellensituation darf uns das nie und nimmer passieren – und erst recht nicht in einem Heimspiel gegen Dortmund. Wir hatten eine relativ kurze Woche, weil einige von der Nationalmannschaft zurückgekommen sind. Doch für mich ist es selbstverständlich, dass man da ist, wenn der Schiedsrichter anpfeift.” Das aber war dem Team an diesem Karsamstag nicht geglückt.

Es gibt viele Gründe für jeden einzelnen von uns, gute Spiele zu zeigen.

Joshua Kimmich richtet sich ans Team

“Wenn wir solch eine Leistung wie heute bringen, dann wird’s gegen jeden Gegner schwer – auch nächste Woche in Heidenheim (Samstag um 15.30 Uhr, Anm. d. Red.)”, sagte Kimmich obendrein – und hing einen Appell dran: “Es gibt viele Gründe für jeden einzelnen von uns, gute Spiele zu zeigen – wir haben eine Europameisterschaft im Sommer, wir stehen als Mannschaft noch in der Champions League (Viertelfinale gegen Arsenal; Anm. d. Red.). Und ich bin schon der Meinung, dass wir uns über die Leistung in der Liga Selbstvertrauen sammeln müssen. Da muss jetzt jeder heimfahren und dann werden jedem sicherlich Gründe einfallen, warum man eine gute Leistung zeigen sollte.”

Tuchel blickt ins Leere

Sein Trainer Thomas Tuchel konnte dem nicht widersprechen – und tat das auch nicht. Vielmehr holte der im Sommer als Bayern-Coach scheidende 50-Jährige noch weiter aus. “Es ist schwer zu erklären und natürlich absolut zu wenig”, stieg der frühere Dortmunder (2015 bis 2017) ein. “Es ist offensichtlich extrem schwer für uns, mit dem richtigen Biss, mit der richtigen Leidenschaft Spiele anzugehen.”

Klare Worte, die in seinen weiteren Ausführungen nur weiter unterfüttert wurden: Es sei von seinem Team “kein hohes Niveau im Spiel” gewesen, es habe klaren Tempomangel gegeben. Und: “Wir haben die Leidenschaft komplett vermissen lassen. Es ist absolut zu wenig.” Das Bittere dabei, weshalb Tuchel auch etwas ins Leere blickte und sichtlich grübelte: “Wir dachten eigentlich, dass wir nicht mehr an den Punkt kommen, dass ein Spiel so dahingeht. Jetzt ist es offensichtlich wieder passiert.” Kritische Töne müsse er deshalb hinnehmen, da könne er an diesem Tag nicht kontern, nicht das Gegenteil behaupten. Dafür biete der Auftritt keine Grundlage.

Dass das Leverkusener Ergebnis vom Nachmittag, nach langem 0:1-Rückstand gegen Hoffenheim doch noch spät mit 2:1 gewonnen zu haben, ein Grund für die Leistung war, bestritt Tuchel übrigens auch nicht: “Mag sein. Ich kann die einzelnen Gründe nicht benennen.” Doch geholfen habe der Dreier der Werkself “sicherlich nicht. Es stand lange 0:1. Wir dachten, dass wir nochmal rankommen können. Es kann sein, dass es ein Teil war. Es kann sein, dass die Länderspielpause ein Teil war.”

Überhaupt hatte der FC Bayern leistungstechnisch “etwas komplett anderes vor. Doch es ist für uns offensichtlich extrem schwer, mit dem richtigen Biss Spiele anzugehen. Wir haben alle das Gefühl, dass wir in keiner Phase des Spiels den richtigen Spirit und die Leidenschaft auf den Platz gebracht haben, die nötig ist, um Spiele zu gewinnen. Es war in Summe kein gutes Spiel von beiden Teams – doch es war von uns in den elementaren Basics nicht genug.”

Müller ist “kein Mathematikprofessor”

Und so blieb Tuchel, der aufgrund des Bayer-Dreiers schon vorher von einem “Stimmungsdämpfer” gesprochen hatte, mit Blick auf die Tabelle nichts anderes übrig, als einen Glückwünsch gen Leverkusen zu entsenden. Die Meisterschaft sei für ihn nun sieben Spieltage vor Saisonende bei 13 Punkten Rückstand entschieden: “Nach dem Spiel heute brauchen wir nichts erzählen … Glückwunsch nach Leverkusen!”

Thomas Müller, der sich ebenfalls noch den Medien stellte, fiel auch kein hoffnungsvoller Satz in Richtung Meisterschaft mehr ein: “Ich bin kein Mathematikprofessor. Ich weiß zwar, dass es rechnerisch noch möglich ist.” Wirklich wahrscheinlich sei es jedoch nicht mehr.

DFB-Formcheck: Musiala mit Top-Werten – Füllkrug & Co. schwächeln

Noch 84 Tage bis zum EM-Auftakt der DFB-Elf. Vor den Länderspielen im März wertet der kicker die Leistungen der 48 EM-Kandidaten im Kalenderjahr 2024 aus.

Im Fokus, aber nicht immer nominiert: Maximilian Mittelstädt, Jamal Musiala und Niklas Süle.

Im Fokus, aber nicht immer nominiert: Maximilian Mittelstädt, Jamal Musiala und Niklas Süle.

imago images (3), Grafik: kicker

Die heiße Phase vor der Heim-EM 2024 ist angebrochen. Der kicker hat nach den Nominierungen von Julian Nagelsmann vor den März-Länderspielen eine aktualisierte Liste von 48 Profis zusammengestellt, die für den Bundestrainer mit Perspektive Europameisterschaft in Frage kommen dürften.

Wie lief es im Jahr 2024 bei den 48 EM-Kandidaten?

Aufgeteilt nach den sieben taktischen Positionen der kicker-Rangliste checkt der kicker die bisherige Form der EM-Kandidaten im Kalenderjahr 2024. Grün signalisiert “voll in EM-Form”, Rot steht für “aktuell nicht in EM-Form” (möglicherweise auch aus Verletzungsgründen) und Gelb bedeutet “EM-Kandidat, darf aber nicht nachlassen”.

Neuer ist zurück und glänzt – Keiner pariert wie Leno

Ex-Kapitän Manuel Neuer wurde erstmals seit dem WM-Aus 2022 wieder fürs DFB-Aufgebot nominiert, musste aber verletzt wieder abreisen. Nach der Winterpause zeigte Bayerns Nummer 1 starke Leistungen und erhielt in seinen 13 benoteten Spielen 2024 nie eine schlechtere Note als die 3,5. Bernd Leno überzeugt in diesem Jahr beim FC Fulham. Unter allen Stammkeepern in der Premier League hat seit Anfang Januar kein Keeper eine bessere Paradenquote als der 32-Jährige. Gleiches gilt übrigens für Marc-Andre ter Stegen in La Liga.

Anton, der Höhenflieger – Süle verdrängt und außen vor

Mit Hummels, Schlotterbeck und Süle stehen gleich drei Dortmunder Innenverteidiger im erweiterten Kreis, keiner aus diesem Trio schaffte es ins aktuelle Aufgebot. Süle musste beim BVB zuletzt sogar auf die Rechtsverteidiger-Position ausweichen und enttäuschte dort selbst beim 2:0-Sieg in der Champions League gegen Eindhoven. Verdrängt wurden die drei Borussen u.a. von Rückkehrer Robin Koch, der vor allem von seiner Zweikampfstärke profitiert sowie von Debütant Waldemar Anton, der maßgeblich an Stuttgarts Höhenflug beteiligt ist.

Was für ein Lob für Neuling Mittelstädt

Viel Bewegung gab es auf der defensiven Außenbahn. Nagelsmann zauberte mit Heidenheims Jan-Niklas Beste und Stuttgarts Maximilian Mittelstädt zwei Neulinge aus dem Hut. Mittelstädt adelte der Bundestrainer sogar aktuell als einen der Top-Linksverteidiger weltweit. Auch Beste überzeugte in dieser Saison, wenngleich vorrangig auf der offensiven Außenbahn beim FCH. Zwölf Standards von Beste (acht Ecken, vier Freistöße) führten in der Liga zu Toren für den Aufsteiger, auch ein Grund für die Nominierung des 30-maligen U-Nationalspielers. Zum Debüt wird es nun allerdings nicht kommen, Beste verließ wie Neuer mit einer Adduktorenverletzung das DFB-Team vorzeitig.

Licht und Schatten beim nicht nominierten Goretzka

Zu seiner ersten Nominierung kam auch der formstarke Münchner Aleksandar Pavlovic, der aber wegen eines Infekts absagen musste. Schwankende Leistungen dagegen zeigte der Partner auf Münchens Doppelsechs Leon Goretzka. Neben überzeugenden Auftritten wie gegen Mainz (kicker-Note 1 mit zwei Toren und zwei Assists) waren in den letzten Wochen auch schwache Partien wie in der Liga in Leverkusen und Bochum (jeweils Note 5), in Freiburg oder in Champions League bei Lazio (jeweils 4,5).

Havertz trifft in Serie – Musiala mit zwei Top-Werten

Die meisten Scorerpunkte aller 48 berücksichtigten Spieler hat in diesem Jahr Jamal Musiala. Neben vier Assists traf der 21-Jährige siebenmal selbst – auch das ist alleiniger Topwert unter allen EM-Kandidaten. Alleine in seinen letzten fünf Bundesligapartien war Musiala an neun Treffern direkt beteiligt. Kai Havertz schaffte zuletzt auch ein Novum und traf erstmals in seiner Karriere in vier Premier-League-Spielen in Serie.

Führich unangefochten – Gnabry fehlt noch was

Leroy Sané fehlt wegen seiner Rotsperre beim März-Lehrgang der Nationalelf. Sein Teamkollege Serge Gnabry meldete sich in der Liga nach langer Verletzungspause zuletzt mit zwei Jokertoren hintereinander zurück, zu einem Comeback im DFB-Trikot war es jedoch noch zu früh. So bleibt Stuttgarts Chris Führich weiter der offensive Außen mit der besten Form.

Ausnahme Hack: Nagelsmann beruft alle, die treffen

Die besten deutschen Torschützen im Jahr 2024 in der Bundesliga sind alle fürs Nationalteam nominiert. Hinter Mittelfeldspieler Musiala rangieren dort Niclas Füllkrug und Maximilian Beier (je sechs). Deniz Undav folgt mit fünf Treffern, genauso viele hat übrigens auch Gladbachs Robin Hack. Füllkrug traf zuletzt jedoch am 17. Februar, Undavs letzter eigener Torerfolgt stammt vom 11. Februar. So ist es durchaus auch denkbar, dass Kai Havertz im Sturmzentrum agieren könnte.

Christoph Huber

Auffälliges Training: Steht Nagelsmanns Frankreich-Startelf schon?

Wer steht am Samstag in Frankreich in der deutschen Startelf? Insbesondere drei Fragezeichen gab es noch – das Training am Donnerstag gab wohl schon die Antworten.

Winkt gegen Frankreich das Debüt in der deutschen Nationalelf - als Startspieler: Maximilian Mittelstädt.

Winkt gegen Frankreich das Debüt in der deutschen Nationalelf – als Startspieler: Maximilian Mittelstädt.

IMAGO/Beautiful Sports

Mit seinem runderneuerten Kader hat Julian Nagelsmann auch den Kampf um die deutsche Startelf neu angefacht. Wer erhält am Samstagabend (21 Uhr, LIVE! bei kicker), wenn in Lyon gegen Frankreich das viertletzte Test-Länderspiel vor dem Start der Heim-EM steigt, den Vorzug? Das Training am Donnerstag gab deutliche Hinweise.

Denn: Nagelsmann ließ bei der ersten Trainingseinheit um 11 Uhr in Gruppen trainieren. Und die auffällige Zusammenstellung der ersten Trainingsgruppe lässt den Schluss zu, dass die zehn Feldspieler und der Torhüter, die ihr nicht angehörten, sich in einer zweiten Trainingsgruppe schon einmal für das Prestigeduell mit Frankreich einspielen sollen.

Mittelstädt statt Raum, Andrich statt Groß

Demnach würden vor Marc-André ter Stegen, der die verletzt abgereiste Nummer eins Manuel Neuer ersetzt, Joshua Kimmich, Antonio Rüdiger, Jonathan Tah und Neuling Maximilian Mittelstädt in einer Viererkette verteidigen. Die Doppelsechs würden Rückkehrer Toni Kroos und Robert Andrich bilden, die offensive Dreierreihe Jamal Musiala, Kapitän Ilkay Gündogan und Florian Wirtz, und vorne dürfte Kai Havertz starten.

Damit wären vorerst auch die drei noch offenen Personalfragen geklärt: Hinten links bekommt offenbar Mittelstädt den Vorzug vor David Raum, neben Kroos Andrich den vor Pascal Groß, und Niclas Füllkrug muss wohl die Mittelstürmer-Rolle zumindest vorerst Havertz überlassen.

Insgesamt stehen Nagelsmann nach den Ausfällen von Neuer, Aleksandar Pavlovic und Jan-Niklas Beste noch 23 Spieler zur Verfügung, darunter drei Torhüter. Von den ursprünglich sechs Neulingen sind nur noch vier übrig, von denen wiederum Mittelstädt als Erster sein Debüt feiern dürfte. Seine Stuttgarter Vereinskollegen Waldemar Anton und Deniz Undav müssen genau wie Hoffenheims Torjäger Maximilian Beier in Lyon auf einen Joker-Einsatz hoffen.

Oliver Hartmann, jpe

Die Rückennummern der deutschen Nationalspieler

Vor den Länderspielen gegen Frankreich und die Niederlande sind nun alle Trikotnummern der deutschen Nationalspieler bekannt. Jamal Musiala erhält die prestigeträchtige 10.

Das neue Heimtrikot der deutschen Nationalmannschaft, das sie am Samstag in Frankreich erstmals tragen wird.

Das neue Heimtrikot der deutschen Nationalmannschaft, das sie am Samstag in Frankreich erstmals tragen wird.

IMAGO/Eibner

Die deutsche Nationalmannschaft testet am Samstag in Lyon gegen Frankreich (21 Uhr) und am Dienstag (20.45 Uhr, beide LIVE! bei kicker) in Frankfurt gegen die Niederlande und wird dabei wohl die beiden neuen Trikots für die EURO 2024 erstmals tragen.

Wer in den beiden Länderspielen mit welcher Trikotnummer auflaufen wird, ist inzwischen ebenfalls klar: Von den vier noch übrigen nominierten Neulingen wird Maximilian Beier (Hoffenheim) mit der 14 auflaufen, Waldemar Anton mit der 16, Deniz Undav mit der 26 und Maximilian Mittelstädt, ein weiterer Stuttgarter mit der 18. Aleksandar Pavlovic, der wegen einer Mandelentzündung absagen musste, hätte die 25 erhalten, Jan-Niklas Beste, der aufgrund einer Adduktorenverletzung abgereist ist, die 19.

Rückkehrer Toni Kroos erhält die ihm altbekannte Nummer 8, Leon Goretzka wurde schließlich nicht nominiert. Die vielversprechende Offensivhoffnung Jamal Musiala vom FC Bayern trägt in den beiden kommenden Partien die prestigeträchtige 10.

Beim Blick auf die Rückennummern der Torhüter fehlt die Nummer eins. Diese hätte wieder Manuel Neuer bekommen, der am Mittwoch jedoch wegen eines Muskelfaserrisses abreisen musste.

Die Trikotnummern der Nationalspieler

Nummer Name
1 Manuel Neuer*
2 Antonio Rüdiger
3 David Raum
4 Jonathan Tah
5 Pascal Groß
6 Joshua Kimmich
7 Kai Havertz
8 Toni Kroos
9 Niclas Füllkrug
10 Jamal Musiala
11 Chris Führich
12 Bernd Leno
13 Thomas Müller
14 Maximilian Beier
15 Robin Koch
16 Waldemar Anton
17 Florian Wirtz
18 Maximilian Mittelstädt
19 Jan-Niklas Beste*
20 Benjamin Henrichs
21 Ilkay Gündogan
22 Marc-André ter Stegen
23 Robert Andrich
24 Oliver Baumann
25 Aleksandar Pavlovic*
26 Deniz Undav
*fehlen angeschlagen

Die Rückennummern der deutschen Nationalspieler

Vor den Länderspielen gegen Frankreich und die Niederlande sind nun alle Trikotnummern der deutschen Nationalspieler bekannt. Jamal Musiala erhält die prestigeträchtige 10.

Das neue Heimtrikot der deutschen Nationalmannschaft, das sie am Samstag in Frankreich erstmals tragen wird.

Das neue Heimtrikot der deutschen Nationalmannschaft, das sie am Samstag in Frankreich erstmals tragen wird.

IMAGO/Eibner

Die deutsche Nationalmannschaft testet am Samstag in Lyon gegen Frankreich (21 Uhr) und am Dienstag (20.45 Uhr, beide LIVE! bei kicker) in Frankfurt gegen die Niederlande und wird dabei wohl die beiden neuen Trikots für die EURO 2024 erstmals tragen.

Wer in den beiden Länderspielen mit welcher Trikotnummer auflaufen wird, ist inzwischen ebenfalls klar: Von den vier noch übrigen nominierten Neulingen wird Maximilian Beier (Hoffenheim) mit der 14 auflaufen, Waldemar Anton mit der 16, Deniz Undav mit der 26 und Maximilian Mittelstädt, ein weiterer Stuttgarter mit der 18. Aleksandar Pavlovic, der wegen einer Mandelentzündung absagen musste, hätte die 25 erhalten, Jan-Niklas Beste, der aufgrund einer Adduktorenverletzung abgereist ist, die 19.

Rückkehrer Toni Kroos erhält die ihm altbekannte Nummer 8, Leon Goretzka wurde schließlich nicht nominiert. Die vielversprechende Offensivhoffnung Jamal Musiala vom FC Bayern trägt in den beiden kommenden Partien die prestigeträchtige 10.

Beim Blick auf die Rückennummern der Torhüter fehlt die Nummer eins. Diese hätte wieder Manuel Neuer bekommen, der am Mittwoch jedoch wegen eines Muskelfaserrisses abreisen musste.

Die Trikotnummern der Nationalspieler

Nummer Name
1 Manuel Neuer*
2 Antonio Rüdiger
3 David Raum
4 Jonathan Tah
5 Pascal Groß
6 Joshua Kimmich
7 Kai Havertz
8 Toni Kroos
9 Niclas Füllkrug
10 Jamal Musiala
11 Chris Führich
12 Bernd Leno
13 Thomas Müller
14 Maximilian Beier
15 Robin Koch
16 Waldemar Anton
17 Florian Wirtz
18 Maximilian Mittelstädt
19 Jan-Niklas Beste*
20 Benjamin Henrichs
21 Ilkay Gündogan
22 Marc-André ter Stegen
23 Robert Andrich
24 Oliver Baumann
25 Aleksandar Pavlovic*
26 Deniz Undav
*fehlen angeschlagen

Die neuen Rückennummern der deutschen Nationalspieler

Vor den Länderspielen gegen Frankreich und die Niederlande sind nun die Trikotnummern der DFB-Feldspieler bekannt geworden. Jamal Musiala erhält die prestigeträchtige 10.

Wer in den kommenden Länderspielen mit welchen Rückennummern bei der DFB-Auswahl antreten wird, ist zumindest bei den meisten Feldspielern bekannt.

Wer in den kommenden Länderspielen mit welchen Rückennummern bei der DFB-Auswahl antreten wird, ist zumindest bei den meisten Feldspielern bekannt.

IMAGO/Eibner

Die deutsche Nationalmannschaft testet am Samstag in Lyon gegen Frankreich (21 Uhr) und am Dienstag (20.45 Uhr, beide LIVE! bei kicker) in Frankfurt gegen die Niederlande und wird dabei wohl die beiden neuen Trikots für die EURO 2024 erstmals tragen.

Wer in den beiden Länderspielen mit welcher Trikotnummer auflaufen wird, ist bei den Feldspielern nun ebenso weitgehend klar: Von den fünf Neulingen wird Maximilian Beier (Hoffenheim) mit der 14 auflaufen, Jan-Niklas Beste (Heidenheim) mit der 19, Waldemar Anton mit der 16 und Deniz Undav, ein weiterer Stuttgarter, der erstmals nominiert wurde, mit der 26. Das geht aus dem Onlineshop von Ausrüster Adidas hervor. Unklar ist noch die Rückennummer von Antons und Undavs Teamkollege Maximilian Mittelstädt.

Rückkehrer Toni Kroos erhält die ihm altbekannte Nummer 8, Leon Goretzka wurde schließlich nicht nominiert. Die vielversprechende Offensivhoffnung Jamal Musiala vom FC Bayern trägt in den beiden kommenden Partien die prestigeträchtige 10.

Neben den vier Torhütern und Mittelstädt ist auch noch nicht bekannt, mit welcher Zahl auf dem Rücken Kapitän Ilkay Gündogan auflaufen wird, es ist aber von der 21 auszugehen. Aleksandar Pavlovic, der wegen einer Mandelentzündung absagen musste, hätte die 25 erhalten.

Die Trikotnummern der Nationalspieler

Nummer Name
1
2 Antonio Rüdiger
3 David Raum
4 Jonathan Tah
5 Pascal Groß
6 Joshua Kimmich
7 Kai Havertz
8 Toni Kroos
9 Niclas Füllkrug
10 Jamal Musiala
11 Chris Führich
12
13 Thomas Müller
14 Maximilian Beier
15 Robin Koch
16 Waldemar Anton
17 Florian Wirtz
18
19 Jan-Niklas Beste
20 Benjamin Henrichs
21
22
23 Robert Andrich
24
25 Aleksandar Pavlovic*
26 Deniz Undav
*hat abgesagt