“Schwere Muskelverletzung”: Thiaw fehlt Milan mehrere Wochen

Für die AC Mailand hielt das Duell mit Borussia Dortmund nicht nur wegen des 1:3 wenig Positives bereit. Das galt insbesondere für Malick Thiaw.

Laufduell mit Folgen: Malick Thiaw gegen Jamie Bynoe-Gittens.

Laufduell mit Folgen: Malick Thiaw gegen Jamie Bynoe-Gittens.

Getty Images

Begonnen hatte das Mailänder Schlamassel mit einem verschossenen Elfmeter von Olivier Giroud und einem verwandelten von Marco Reus. Die Rossoneri lagen früh zurück, kamen durch Samu Chukwuezes feine Einzelaktion zum 1:1-Pausenstand zurück und starteten hoffnungsvoll in den zweiten Durchgang.

Dieser begann für Malick Thiaw denkbar unglücklich, denn in der 50. Minute endete für ihn ein gewonnenes Laufduell mit dem Dortmunder Jamie Bynoe-Gittens mit einem Griff an den hinteren linken Oberschenkel. Der deutsche Nationalspieler wurde kurz behandelt, aber an eine Rückkehr auf den Platz war nicht zu denken.

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Wie die Mailänder mittlerweile bekanntgaben, hat sich der 22-jährige Defensivspieler eine “schwere Muskelverletzung” zugezogen und fehlt seinem Klub damit mehrere Wochen. Milan selbst wollte keine Einschätzung zur Ausfallzeit abgeben, spekuliert wird aber über eine Zwangspause von rund zwei Monaten. In sieben bis zehn Tagen sollen weitere Tests erfolgen.

Ausfall Nummer 25: Milan arg gebeutelt

Thiaws Ausfall ist eine bittere Nachricht für die Mannschaft von Trainer Stefano Pioli, denn gerade in der Innenverteidigung ist Milan personell arg gebeutelt. So sind auch Simon Kjaer (Muskelprobleme seit Ende Oktober) und Pierre Kalulu (Patellasehne seit Ende Oktober) schon wochenlang außer Gefecht. Insgesamt summieren sich die Ausfälle bei den Rossoneri in dieser Runde auf die stolze Zahl 25, 18 davon sollen muskulärer Natur sein.

Sicher ist damit auch, dass Pioli auch beim alles entscheidenden letzten Spiel in der Champions-League-Gruppenphase am 13. Dezember bei Newcastle United in der Defensivreihe auf Thiaw verzichten muss. Dort kämpfen die unter Siegzwang stehenden Rossoneri um den Verbleib in Europa.

Im günstigsten Fall – der BVB besiegt PSG und Milan gewinnt in Newcastle – ist für den aktuellen Tabellenvierten sogar noch das Achtelfinale drin.

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Wütende Milan-Fans – und doch gibt es noch Chancen aufs Achtelfinale

Das war nichts – und doch hätte es etwas werden können: Milan verlor das wichtige Champions-League-Heimspiel gegen den BVB vor lautstarken Tifosi letztlich verdient mit 1:3. Trainer Stefano Pioli gestattete den Fans die Wut.

Hätte den Abend für Milan anders gestalten können - und müssen: Stürmer und Routinier Olivier Giroud.

Hätte den Abend für Milan anders gestalten können – und müssen: Stürmer und Routinier Olivier Giroud.

IMAGO/Marco Canoniero

Pfiffe gegen das verletzungsgeplagte Milan-Team – unter anderem Star Rafael Leao fehlte – am späten Dienstagabend nach dem 1:3 gegen Borussia Dortmund – für AC-Coach Stefano Pioli nur nachvollziehbar, wie er nach dem Spiel beim Gespräch mit “Mediaset” gestand.

“Sie haben das Recht, sauer und enttäuscht von uns zu sein – und wir haben die Pflicht, es besser zu machen. Das war heute nicht die Performance, die wir uns vorgestellt hatten”, so der Trainer. Der sich selbst ebenfalls niedergeschlagen und enttäuscht zeigte: “Das war für uns ein gebrauchter Abend. Wir wussten, dass wir heute eine große Möglichkeit (in Richtung Achtelfinale; Anm. d. Red.) hatten. Das belastet uns alle.”

Das war nicht sein bester Abend.

Stefano Pioli über Fehlschütze Olivier Giroud

Vor allem aber war es ein gebrauchter Abend für Olivier Giroud. Der 37-jährige Stürmer und Führungsspieler hätte für einen ganz anderen Spielverlauf sorgen können, doch der Routinier war in der 6. Minute mit einem Elfmeter am starken Gregor Kobel gescheitert. “Ich denke, wir haben in dem Moment verloren, als wir das Spiel in unsere Bahn hätten lenken können”, meinte Milan-Coach Pioli dazu und sagte über seinen Schützling trocken: “Das war nicht sein bester Abend.”

“Zwei bis drei Prozent”: Zwei Strohhalme bleiben Milan noch

Allzu hart mit Giroud ins Gericht ging der Trainer aber nicht: “Natürlich hab ich direkt mit ihm gesprochen, als ich gesehen hab, dass er niedergeschlagen ist. Er ist aber ein Spieler mit großer Erfahrung, der realisieren muss, dass solche Dinge passieren und Elfmeter verschossen werden können.”

Einen kleinen Stimmungsaufheller gab es aber auch für die Mailänder an diesem enttäuschenden Abend in der Königsklasse: Weil Paris Saint-Germain im Parallelspiel ganz spät durch einen strittigen Elfmeter noch ein 1:1 gegen Newcastle erreicht hat, zeichnet sich in der “Todesgruppe F” doch noch ein hoffnungsvolles Bild. Sicher im Achtelfinale nämlich stehen nur die Dortmunder (zehn Punkte), dahinter liegen PSG (sieben), Newcastle und Milan (jeweils fünf) alle nah beieinander.

Heißt im Klartext: Gewinnen die Lombarden am 6. Spieltag (13. Dezember, 21 Uhr) ihr finales Gastspiel in Newcastle, hätten sie dann zumindest schon einmal “den Europa-League-Abstieg” sicher – und würden sogar noch Zweiter werden, wenn Paris in Dortmund verliert. Pioli: “Wir haben noch eine kleine Chance.” Spieler Yacine Adli rechnete vor: “Ich würde sagen, es sind zwei bis drei Prozent.”

Allerdings: Sowohl beim “Endspiel” dieser Champions-League-Gruppenphase als auch bei den nächsten Serie-A-Aufgaben müssen die Rossoneri mit angeschlagenem Kader antreten. Es fehlen nach wie vor einige Akteure – neben Rafael Leao nun auch noch Malick Thiaw. Der Ex-Schalker hatte sich während der Partie am hinteren linken Oberschenkel verletzt, musste runter – und soll einen Monat fehlen. “Das macht einem Sorgen, natürlich”, gab Pioli diesbezüglich noch zu. “So viele Spiele stehen jetzt an – und Malick war so gut drauf.”

Abwehrfehler und Mailänder Dominanz: BVB verliert deutlich und hat ein “Endspiel”

Am 5. Spieltag der Youth League ließ Milan gegen den BVB nichts anbrennen, den frühen Führungstreffer der Schwarz-Gelben konterte Milan mit beeindruckenden vier Toren in wenigen Minuten. Allerdings bekamen die Borussen Schützenhilfe.

Die Dortmunder wurden in der ersten Halbzeit regelrecht vorgeführt: Hugo Cuenca (li.) im Duell mit Rafael Lubach.

Die Dortmunder wurden in der ersten Halbzeit regelrecht vorgeführt: Hugo Cuenca (li.) im Duell mit Rafael Lubach.

IMAGO/Newscom World

Zwischen der AC Mailand und Borussia Dortmund ging es in der Gruppe F am 5. Spieltag um die Tabellenführung. BVB-Coach Tullberg nahm im Vergleich zum 2:2 gegen Newcastle in seiner Startelf zwei Änderungen vor: Für Blank und Krevsun spielten Adamczyk und Kamara. Mailands Trainer Abate veränderte sein Team gleich auf sechs Positionen. Nur Bakoune, Simic, Nsiala-Makengo, Malaspina und Scotti standen schon beim 3:2 gegen PSG in der Startelf.

Rijkhoff zur frühen Führung – Milan antwortet

Youth League, Gruppe F

Der BVB erwischte einen perfekten Start im Centro Sportivo Vismara. Nach einem schönen Solo von Bamba vollendete Rijkhoff freistehend zur Dortmunder Führung (4.). Anschließend übernahmen die Rossoneri aber zunehmend die Spielkontrolle, brauchten aber über 20 Minuten und einen Abwehrfehler zum Ausgleich. Kamaras Pass im eigenen Strafraum misslang völlig. Milan eroberte den Ball und konnte in Person von Zeroli den geschossenen Bock bestrafen.

Es dauerte gerade einmal fünf Minuten, und die U 19 der AC hatte die Partie gedreht: BVB-Keeper Lisewski faustete eine Flanke von Nsiala-Makengo direkt in die Füße von Scotti, der nur noch einschieben musste (28.).

Es wird deutlich – Bamba vergibt

Scotti durfte sich dann direkt nochmal in die Torschützenliste eintragen. Nachdem zwei Abschlüsse der Mailänder noch geblockt werden konnten, traf er aus kurzer Distanz zum 3:1 (31.). Noch vor der Pause wurde es dann deutlich: Nach einer schönen Flanke von Magni aus halbrechter Position vollendete Sia per Kopf ins lange Eck (39.).

In der Folge war Dortmund bemüht, Ruhe und Struktur zurückzugewinnen, hatte aber bei einem Lattentreffer von Bakoune Glück, nicht noch heftiger unter die Räder zu kommen. Die einige Dortmunder Chance nach dem frühen 1:0 hatte Bamba, der das Spielgerät nach einem feinen Tänzchen gegen zwei Verteidiger knapp über den Kasten setzte (45.).

Sia verzeiht – Wätjen verpasst Ergebniskosmetik

Die zweiten 45 Minuten gestalteten sich bedeutend ruhiger als die erste Halbzeit, Milan verwaltete die Führung. In der 63. Minute verpasste es Sia, auf 5:1 zu stellen, als er nach Vorlage von Kapitän Zeroli aus 14 Metern knapp über das Tor schoss. Dortmund kam kaum in eigene Offensivaktionen. Wätjen hatte die beste Gelegenheit, leichte Ergebniskosmetik zu betreiben, als er nach einer Hereingabe von Diallo an Bartoccioni scheiterte (76.).

Am Ende siegte Milan hochverdient mit 4:1 gegen offensiv zu harmlose und defensiv zu anfällige Borussen. Damit macht Mailand den vorzeitigen Gruppensieg perfekt und steht im Achtelfinale. Am 13. Dezember (14 Uhr) ist die U 19 der Italiener dann zu Gast in Newcastle. Für den BVB geht es ebenfalls am 13. Dezember (16 Uhr) gegen Paris um den zweiten Platz, der den Einzug in die Play-offs bedeuten würde. Den Schwarz-Gelben reicht ein Unentschieden, da Paris im Parallelspiel überraschend in Newcastle unterlag (1:2).

Pioli warnt den BVB: “Kennt das San Siro nicht”

Der 5. Spieltag führt Borussia Dortmund in der Champions League nach Mailand, wo das Achtelfinal-Ticket winkt. Aber auch eine Atmosphäre, mit der der BVB laut Milan-Trainer Stefano Pioli nicht rechnen kann.

Zuversichtlich: Milan-Trainer Stefano Pioli.

Zuversichtlich: Milan-Trainer Stefano Pioli.

IMAGO/Marco Canoniero

National präsentiert sich Vizemeister Borussia Dortmund dieser Wochen wieder beunruhigend wackelig, doch in der Champions-League-“Todesgruppe” mit Paris St. Germain, der AC Mailand und Newcastle United belegt der BVB nach vier von sechs Spieltagen Platz eins. Zwar ist die Konstellation eine enge, ein Sieg im fünften Spiel reicht aber bereits für das sicher gebuchte Achtelfinal-Ticket.

Die Dortmunder treten in Mailand an, was allein deshalb schon kein leichtes Spiel wird, weil es in dieser Gruppe keine leichten Spiele gibt. Der Trainer des kommenden Kontrahenten machte der Mannschaft von Edin Terzic am Montag aber besonders düstere Aussichten.

Stefano Pioli ist sich bewusst, dass seine Mannschaft “den großen Willen” verspüren muss, “eine schwierige Hürde zu überwinden”, sagte er vor dem Heimspiel der Rossoneri gegen Tabellenführer BVB am Dienstag (21 Uhr, LIVE! bei kicker). Anders gehe es nicht. Pioli ist sich aber auch bewusst, dass der siebenmalige Henkelpott-Gewinner einen großen Trumpf auf seiner Seite hat: das Stadion.

“Wir wussten von der ‘gelben Wand'”, bezog sich der 58-Jährige auf das Dortmunder Gegenstück, “aber sie kennen das San Siro nicht, wie es in Champions-League-Nächten ist”. Glaubt er zumindest. In jedem Fall eine Warnung. “Ich bin mir sicher, dass uns die Fans morgen Abend helfen werden”, sagte Pioli, der mit Milan in Dortmund Anfang Oktober 0:0 spielte und aktuell zwei Punkte hinter Borussia auf Gruppenplatz drei rangiert.

Bei einer Niederlage vor heimischer Kulisse und einem gleichzeitigen Sieg von PSG gegen Newcastle wären die Rossoneri somit schon am Dienstag raus, weshalb Pioli einen “Wendepunkt” herbeisehnt. Um die Geschicke im Rennen um die Plätze in der K.-o.-Phase in die eigenen Hände zu nehmen. Dafür möchte er “sehen, dass meine Spieler alles auf dem Platz lassen, was sie haben”. So wie Pioli das auch von den Mailänder Fans erwartet.

BVB-Generalprobe: Theos Elfmeter reicht Milan – Camarda sorgt für Altersrekord

Der AC Milan ist die Generalprobe vor dem Champions-League-Duell mit Dortmund gelungen. Gegen die AC Florenz reichte den Rossoneri ein dosierter Auftritt und ein verwandelter Elfmeter von Theo. Der 15-jährige Camarda sorgte zudem für einen neuen Serie-A-Altersrekord.

Theos Elfmeter sorgte für Milans 1:0-Erfolg über Florenz.

Theos Elfmeter sorgte für Milans 1:0-Erfolg über Florenz.

IMAGO/HochZwei/Syndication

Vor dem wichtigen Champions-League-Spiel gegen Dortmund (Dienstag, 21 Uhr, LIVE! bei kicker), bei dem für Milan eigentlich schon Verlieren verboten ist, wollten sich die Rossoneri in der Serie A gegen Florenz Selbstbewusstsein holen. Gegen die Fiorentina, die ebenfalls mit im oberen Drittel der Tabelle beheimatet ist, brauchte die AC aber 23 Minuten für den ersten Torschuss. Nach einer beidseitigen Abtastphase testete Pulisic Schlussmann Terracciano, der stark die Pranke ausfuhr, ein erstes Mal.

Milan näher sich an

In der Folge blieb der Meister von 2022 die gefährlichere Mannschaft. Eine abgefälschte Calabria-Flanke entschärfte Terracciano ebenso reaktionsschnell (43.) wie Pobegas Kopfball kurz darauf (45.).

Die Gäste aus Florenz spielten bis zum Strafraum zwar durchaus gefällig, Milan-Keeper Maignan musste aber nicht wirklich eingreifen – auch weil Mitspieler Pobega aufpasste (33.) und Ex-Stuttgarter Gonzalez verzog.

Theo wird gefoult und verwandelt Elfmeter selbst

Kurz vor der Pause trat dann auch Jovic, der den gesperrten Giroud ersetzt hatte, in Erscheinung. Nach seinem Steckpass bracht Theo in den Strafraum durch und wurde dort von Parisi zu Fall gebracht. Den fälligen Elfmeter verwandelte der Gefoulte sicher zum 1:0-Pausenstand (45.+2).

Aus der Kabine waren es dann wieder die Rossoneri, die besser starteten. Terracciano war aber gut drauf und parierte einen Kopfball-Aufsetzer von Samu Chukwueze (49.). Dann musste auch Gegenüber Maignan ein erstes Mal richtig hin, nach einem Konter fischte der Franzose unter höchstem Risiko Beltran gerade noch den Ball vom Fuß (50.).

Passive Rossoneri – Gonzalez im Pech

Milan zog sich in der Folge stark zurück und ließ die Viola-Spieler aufkommen. Und die Fiorentina kam, blieb aber im Strafraumnähe meist zu umständlich. Zudem hatte Gonzalez Pech, dass sein Schuss aus spitzem Winkel nur den Pfosten touchierte (62.).

Von den Hausherren kam offensiv ganz lange nichts, dann ließ Jovic nach Theos Steckpass das 2:0 alleine vor Terracciano liegen (75.). Die Florentiner versuchten zwar alles, schossen aber zu oft neben das Tor, hatten aber dennoch in der Nachspielzeit die große Ausgleichschance. Maignan parierte gegen Mandragora aber mit der rechten Schläfe (90.+6) und sorgte damit für eine gelungene CL-Generalprobe, durch diese Milan zudem die Fiorentina in der Tabelle distanzierte.

Camardas Rekord

Für das letzte Highlight sorgte dann ein Teenager: Der erst 15 Jahre und 260 Tage alte Camarda (Jahrgang 2008) wurde mit seiner Einwechslung in Minute 85 zum jüngsten jemals in der Serie A eingesetzten Spieler. Der Mailänder Angreifer löste damit Abwehrspieler Wisdom Amey, der 2021 mit 15 Jahren und 274 Tagen vom FC Bologna eingesetzt worden war, ab.

Altersrekord winkt: Milan-Coach Pioli beruft 15-Jährigen in den Kader

Der Name Francesco Camarda könnte am Samstag in die Geschichte eingehen. Der Milan-Stürmer steht im Kader und könnte der jüngste Profi in der Serie A überhaupt werden.

Hochbegabter: Francesco Camarda gilt als Riesentalent in Italien.

Hochbegabter: Francesco Camarda gilt als Riesentalent in Italien.

IMAGO/Gribaudi/ImagePhoto

So ganz aus freien Stücken kommt die Nominierung des Talents nicht, sie ist schlicht notwendig. Milan geht hinsichtlich des Offensiv-Personals am Stock und muss deshalb ungewöhnlich Wege gehen vor dem Heimspiel am Samstagabend gegen die AC Florenz.

Serie A, 13. Spieltag

Sollte Camarda im San Siro zum Einsatz kommen, würde er im Alter von nur 15 Jahren und 260 Tagen den Rekord von Wisdom Amey brechen. Der Abwehrspieler war bei seinem Profidebüt für den FC Bologna in der Saison 2021/22 lediglich 14 Tage älter. Der inzwischen 18-jährige Amey steht nach wie vor bei Bologna unter Vertrag, kam seit seiner Premiere nur noch einmal in der ersten Mannschaft zum Einsatz. Bisheriger Rekordhalter bei Milan ist Klublegende Paolo Maldini, der einst mit 16 Jahren, sechs Monaten und 25 Tagen in der Serie A debütierte.

Giroud fehlt gesperrt

Bereits am Donnerstag hatte der italienische Fußballverband FIGC eine Ausnahmegenehmigung für Camarda erteilt. Für das Duell mit der Fiorentina fallen bei der Rossoneri gleich mehrere Angreifer aus. So kann Coach Pioli verletzungsbedingt weder auf Rafael Leao noch Noah Okafor zurückgreifen, zudem fehlt Olivier Giroud wegen einer Rotsperre. Am Dienstag (21 Uhr) empfängt Milan dann Borussia Dortmund zum Champions-League-Duell, zumindest Giroud wird dann wieder mit dabei sein.

Camarda, der in der laufenden Saison für Milans U 19 in 13 Pflichtspielen auf neun Scorerpunkte kommt, gilt in Italien als riesiges Talent. Der Mittelstürmer brach in der Jugend zahlreiche Rekorde, unter anderem erzielte er zwischen 2017 und 2020 in seinen ersten drei Jahren für die Mailänder in 87 Spielen 483 Tore.

Ex-Weltfußballer Weah nicht mehr Präsident von Liberia

Die politische Karriere des einstigen Weltklassestürmers George Weah hat einen Dämpfer kassiert. Nach einer Stichwahl steht sein Heimatland Liberia vor einem Regierungswechsel.

Vernünftiges Einsehen: George Weah.

Vernünftiges Einsehen: George Weah.

IMAGO/ABACAPRESS

Im Januar 2018 war aus einem Nationalhelden der 25. Präsident geworden. George Weah, der beste Fußballer, den Liberia bisher hervorbrachte, bekleidete seither das höchste politische Amt der afrikanischen Nation. Es wird für den 57-Jährigen allerdings bei einer Amtszeit bleiben.

Bei den neuerlichen Wahlen war es zuletzt zu einer Stichwahl gekommen, die für Weah schließlich aussichtslos erschien. Am Wochenende räumte Weah, der sich als guter Verlierer zeigte, in einem Schreiben im Sinne seines Heimatlandes seine Niederlage ein: “Das liberianische Volk hat gesprochen, und wir haben seine Stimme gehört.” Dem Wahlsieger Joseph Boakai, gegen den er sich vor sechs Jahren noch durchgesetzt hatte, gratulierte er.

Wieder Stichwahl, aber ein ganz anderes Ergebnis

Auch noch ohne offizielles Wahlergebnis hatte Weah nach der Auszählung von mehr als 99 Prozent der Stimmen – der 78 Jahre alte Boakai führte mit 50,9 Prozent – keine realistischen Chancen mehr. Bei der ursprünglichen Wahl am 10. Oktober hatte Weah mit 43,8 Prozent noch knapp vor Boakai (43,4 Prozent) gelegen, weshalb es wie schon 2017 einer Stichwahl bedurfte.

Damals gewann Weah sie mit 62 Prozent deutlich – diesmal nicht. Von seiner einen Amtszeit bleibt in erster Linie hängen, dass einer der prominentesten Söhne des von rund fünf Millionen Einwohnern bevölkerten Landes, in dem noch bis vor 20 Jahren ein Bürgerkrieg wütete, die in ihn gesteckten Hoffnungen kaum erfüllten konnte.

Sohn Timothy spielt für die USA

Der Fußballspieler Weah war 1995 als bisher einziger Afrikaner zum Weltfußballer gewählt worden – den Ballon d’Or gewann er auch. Damals stürmte der enorm dynamische Angreifer für die AC Mailand, zuvor etwa für die AS Monaco um seinen Förderer Arsene Wenger und Paris St. Germain, später für den FC Chelsea oder Manchester City. Sein 23 Jahre alter Sohn Timothy Weah, US-amerikanischer Nationalspieler, spielt aktuell für Juventus Turin.

Italienischer Wettskandal zieht Kreise: Auch gegen Florenzi wird ermittelt

Der Wettskandal um illegale Sportwetten in Italien zieht immer mehr Kreise. Nun wird gegen einen weiteren italienischen Nationalspieler ermittelt: Alessandro Florenzi von der AC Mailand.

Auch er steht im Fokus der Ermittlungen wegen illegaler Sportwetten: Alessandro Florenzi von der AC Mailand.

Auch er steht im Fokus der Ermittlungen wegen illegaler Sportwetten: Alessandro Florenzi von der AC Mailand.

IMAGO/NurPhoto

Wegen des Vorwurfs von illegalen Sportwetten habe die Staatsanwaltschaft von Turin nun auch gegen Florenzi Ermittlungen aufgenommen, berichteten italienische Medien am Mittwochabend. Der 32-jährige Außenspieler soll demnach bereits in den nächsten Tagen von der Staatsanwaltschaft in Turin vernommen werden.

Vierter Fall nach Tonali, Zaniolo und Faglioli

Bereits seit Oktober erschüttert der Wettskandal den italienischen Fußball. Damals war bekannt geworden, dass die Staatsanwaltschaft von Turin sowie der italienische Fußballverband (FIGC) wegen des Vorwurfs illegaler Wetten gegen die Nationalspieler Sandro Tonali von Newcastle United und Nicolo Zaniolo von Aston Villa sowie Nicolo Fagioli von Juventus Turin ermittelt. Alle drei stehen unter Verdacht, an illegalen Online-Sportwetten beteiligt gewesen zu sein.

Als erste Konsequenz wurde Tonali bereits für zehn Monate gesperrt und muss sich einer Therapie unterziehen. Fagioli und Zaniolo kooperieren indes italienischen Medienberichten zufolge mit den Behörden. Fagioli bestreitet, auf Spiele der eigenen Mannschaft gewettet zu haben. Zaniolo wiederum räumte offenbar zwar mittlerweile ein, Poker und Blackjack auf illegalen Plattformen gespielt, bestreitet aber, auf Fußball gewettet zu haben. Beide erhoffen sich durch ihre Mitarbeit bei der Aufklärung offenbar geringere Strafen.

Hat Florenzi nicht auf Fußballspiele gewettet?

Im Fall von Florenzi soll es ersten Berichten zu Folge um Vorwürfe ähnlich wie im Fall von Zaniolo gehen; also nicht um den Vorwurf, auf Fußballspiele gewettet zu haben, was Florenzi ebenfalls eine geringere Strafe einbringen könnte.

Spielern ist es verboten, in Sportarten zu wetten, in denen sie selbst aktiv sind. Aber auch die Teilnahme an anderen Formen von Glücksspiel ist untersagt.

Absage an Nagelsmann: Auch Thiaw wird Vater

Julian Nagelsmann muss eine weitere Absage für die letzten beiden Länderspiele des Jahres hinnehmen: Malick Thiaw wird zeitnah Vater.

Reist nicht zur Nationalemannschaft: Milan-Profi Malick Thiaw.

Reist nicht zur Nationalemannschaft: Milan-Profi Malick Thiaw.

IMAGO/Gribaudi/ImagePhoto

Wie Robin Gosens erwartet auch Malick Thiaw Nachwuchs. Der Defensivspieler von der AC Mailand wird erstmals Vater und kann die Länderspiele gegen die Türkei am kommenden Samstag und in Österreich am 21. November daher nicht mitbestreiten.

Länderspiele des DFB

Der 21-jährige Milan-Profi, der beim 2:2 in Lecce am gestrigen Samstag noch 90 Minuten auf dem Platz stand, wird nicht am Wochenbeginn zum Treffpunkt der deutschen Nationalmannschaft in Frankfurt reisen.

Ein Spiel unter Nagelsmann

Der frühere Schalker (2015 bis 2022) bestritt bisher drei Länderspiele, unter Nagelsmann wurde er im zweiten Spiel der US-Reise in der 59. Minute beim 2:2 gegen Mexiko eingewechselt.

Eine Nachnominierung wie im Fall des Union-Profi Gosens, der vom Leipziger David Raum vertreten wird, ist für Thiaw aktuell nicht zu erwarten.

Stand jetzt hat Nagelsmann sechs Defensivspieler zur Verfügung, nachdem auch der angeschlagene Mats Hummels am Sonntag grünes Licht für Einsätze bei der DFB-Elf gegeben hatte.