Maignan patzt entscheidend: Milan nur remis gegen Kellerkind Cagliari

Nach dem Supercoppa-Triumph hat die AC Mailand in der Serie A Punkte liegengelassen. Gegen Kellerkind Cagliari Calcio blieb Rossoneri-Coach Sergio Conceicao erstmals sieglos.

Die zwischenzeitliche Führung der Mailänder besorgte Alvaro Morata (li.).

Die zwischenzeitliche Führung der Mailänder besorgte Alvaro Morata (li.).

IMAGO/Gribaudi/ImagePhoto

Den Auftakt in seine Amtszeit als Milan-Trainer hätte sich Sergio Conceicao wohl nicht besser ausmalen können, hatte er mit Siegen gegen Juventus (2:1) sowie Inter (3:2) doch die Supercoppa und damit direkt seinen ersten Titel mit den Rossoneri gefeiert.

Im ersten Ligaspiel unter der Leitung des Portugiesen empfingen die Mailänder das abstiegsbedrohte Cagliari und starteten mit zwei Veränderungen in der ersten Elf. Für den gelbgesperrten Emerson Royal und Jimenez (Bank) rückten Calabria und Rafael Leao ins Aufgebot.

Serie A, 20. Spieltag

Schon früh strahlten die Hausherren eine große Dominanz aus, belohnten sich aber nicht für den vielversprechenden Beginn. Sowohl Theo Hernandez (14.) als auch Pulisic (18.) gaben erste Warnschüsse ab, doch die Gäste, die jüngst mit einem 2:1 bei Schlusslicht Monza ihre fünf Spiele andauernde Niederlagenserie beendet hatten, überstanden die erste Drangphase unbeschadet.

Maignan muss sich vor der Pause strecken

Im Anschluss verflachte die Partie vorübergehend, erst nach 36 Minuten kam wieder Gefahr auf – und zwar im Mailänder Strafraum. Eine Flanke von der rechten Seite unterband Calabria in letzter Sekunde, ehe Viola aus aussichtsreicher Position hätte abschließen können.

Da kurze Zeit darauf auch noch Rossoneri-Keeper Maignan mit einer überragenden Parade nicht nur einen perfekten Schlenzer von Felici, sondern gleichzeitig auch den Rückstand verhinderte (40.), ging das Remis zur Pause letztlich in Ordnung.

Morata eröffnet, Maignan patzt

Unverändert kamen beide Mannschaften aus den Kabinen, den besseren Start erwischten daraufhin abermals die Gastgeber. Per Volley war Pulisic nur zwei Minuten nach Wiederanpfiff am Querbalken gescheitert (47.), ehe Morata wenig später zur Führung abstaubte (51.). Lange sollte das 1:0 allerdings nicht Bestand haben, denn nur vier Minuten später glich Cagliari aus. Bei Zorteas vermeintlich harmlosem Flachschuss rutschte Maignan der Ball durch und kullerte schließlich über die Linie.

Mit Ausnahme eines Abschlusses von Pulisic, den Caprile aus kurzer Distanz aufmerksam abwehrte (61.), ließen weitere nennenswerte Aktionen vorerst wieder auf sich warten. Mit der Einwechslung Abrahams, der erst aus wenigen Zentimetern das Tor verfehlt hatte (79.) und Sekunden später an Caprile scheiterte (80.), kam wieder neuer Schwung auf. Cagliaris Torwart wiederum feierte ein gelungenes Debüt, nachdem er unter der Woche im Tausch mit Scuffet aus Neapel gekommen war.

Caprile sichert Cagliari den Punktgewinn

Da der Keeper der Gäste auch in der Nachspielzeit sowohl bei Lupertos missglückter Abwehraktion (90.+2) als auch Theo Hernandez’ wuchtigem Linksschuss (90.+6) zur Stelle war, stand am Ende das Remis im Giuseppe-Meazza-Stadion. Trainer Conceicao blieb derweil erstmals sieglos mit seinem neuen Klub.

Für die Rossoneri geht es am Dienstag nach Como, wo um 18.30 Uhr das Auswärtsspiel beim Aufsteiger ansteht. Cagliari, das den 20. Spieltag auf Rang 18 abschließt, empfängt erst am nächsten Wochenende die US Lecce (Sonntag, 15 Uhr).

Zwei Spiele, ein Titel: Conceicao hat Milan geimpft

Lange ist Sergio Conceicao noch nicht im Amt. Und doch versprüht der neue Milan-Coach schon eine Aura, die den Rossoneri eine neue Gier zu verleihen scheint.

Küss den Kopf: Sergio Conceicao bedankt sich bei Tammy Abraham.

Küss den Kopf: Sergio Conceicao bedankt sich bei Tammy Abraham.

IMAGO/LaPresse

Eines vorneweg: Richtig schlecht hatte die AC Milan auch unter Vorgänger Paulo Fonseca nicht gespielt, vor allem in der Champions League (Rang 12 nach sechs Partien auch dank eines 3:1-Erfolgs bei Titelverteidiger Real Madrid) Erfolge verbucht und bis zu seiner Entlassung zuletzt nur eine Niederlage aus zwölf Pflichtspielen – darunter sieben Siege und vier Remis – kassiert.

Doch irgendwie stimmten die Chemie und besonders zu Saisonbeginn die Serie-A-Resultate nicht, weswegen aktuell nur Platz 8 zu Buche steht mit einem ordentlichen Rückstand nach oben.

Eine nette Bilanz

Die Lösung der Bosse: Rausschmiss von Fonseca und Einstellung seines portugiesischen Landsmannes Sergio Conceicao, der zwischen 2017 und 2024 das Gesicht des FC Porto war. Direkt zum Antritt hatte der 50-jährige Ex-Serie-A-Spieler (Lazio, Parma, Inter) auch verkündet: “Wir werden Gutes vollbringen.”

Und siehe da: Direkt zum Start gewannen die Rossoneri die Supercoppa Italia – erst durch ein 2:1 nach 0:1 gegen Rekordmeister Juventus, dann an diesem Montag durch ein spektakuläres 3:2 nach 0:2 im Derby della Madonnina gegen Erzrivale und Sergio Conceicaos früheren Klub Inter. Gerade beim Duell mit den Nerazzurri war das Team in Abschnitt zwei regelrecht explodiert.

Ein Titel nach nur zwei Spielen im Amt? Das hatte es in der Vereinsgeschichte der stolzen Lombarden so auch seit fast 100 Jahren (laut OptaPaolo seit 1929/30) nicht mehr gegeben. Zuletzt hatte so ein zeitiges Kunststück Ex-Stürmer und Trainer Vincenzo Montella (aktueller Trainer der Türkei) beim Supercup 2016 geschafft – in seinem damals allerdings schon 16. Spiel.

“Etwas Magisches”

Klar ist aber auch, dass die Rossoneri zwar nun einen Titel mehr im vereinseigenen Museum (Casa Milan) stehen haben. Serie-A-Punkte hat aber auch der neue Trainer noch keine eingefahren, hierfür bietet sich erst beim Duell mit Cagliari am Samstag (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker) die Chance.

Deswegen stellte Sergio Conceicao, der sich nach dem späten Siegtreffer und während der Siegerehrung in Riad (Saudi-Arabien) gelöst gezeigt und 3:2-Schütze Tammy Abraham etwa inniglich auf den Kopf geküsst hatte, hinterher auch direkt den Fokus wieder aufs Wesentliche ein.

Ich weiß aber bei aller Bescheidenheit, dass wir großartige Monate zusammen in der Champions League und der Serie A erleben können.

Sergio Conceicao

“Ich freue mich ungemein für die Spieler, das war nicht einfach”, so der neue Hoffnungsträger bei Sport Mediaset. “Die Stimmung hier, als ich angekommen bin, war nicht die beste. Und viel Zeit haben wir zusammen auch nicht gehabt, bevor wir direkt auf zwei Top-Teams getroffen sind.” Doch seine Spieler hätten “etwas Magisches, sie haben alles aufgesaugt, was ich ihnen in der kurzen Zeit vermittelt habe. Doch natürlich gibt es noch viel, was wir verbessern müssen. Ich weiß aber bei aller Bescheidenheit, dass wir großartige Monate zusammen in der Champions League und der Serie A erleben können. Um Milan dahin zu führen, wohin es gehört.”

Zwei Spiele, ein Titel: Conceicao hat Milan geimpft

Lange ist Sergio Conceicao noch nicht im Amt. Und doch versprüht der neue Milan-Coach schon eine Aura, die den Rossoneri eine neue Gier zu verleihen scheint.

Küss den Kopf: Sergio Conceicao bedankt sich bei Tammy Abraham.

Küss den Kopf: Sergio Conceicao bedankt sich bei Tammy Abraham.

IMAGO/LaPresse

Eines vorneweg: Richtig schlecht hatte die AC Milan auch unter Vorgänger Paulo Fonseca nicht gespielt, vor allem in der Champions League (Rang 12 nach sechs Partien auch dank eines 3:1-Erfolgs bei Titelverteidiger Real Madrid) Erfolge verbucht und bis zu seiner Entlassung zuletzt nur eine Niederlage aus zwölf Pflichtspielen – darunter sieben Siege und vier Remis – kassiert.

Doch irgendwie stimmten die Chemie und besonders zu Saisonbeginn die Serie-A-Resultate nicht, weswegen aktuell nur Platz 8 zu Buche steht mit einem ordentlichen Rückstand nach oben.

Eine nette Bilanz

Die Lösung der Bosse: Rausschmiss von Fonseca und Einstellung seines portugiesischen Landsmannes Sergio Conceicao, der zwischen 2017 und 2024 das Gesicht des FC Porto war. Direkt zum Antritt hatte der 50-jährige Ex-Serie-A-Spieler (Lazio, Parma, Inter) auch verkündet: “Wir werden Gutes vollbringen.”

Und siehe da: Direkt zum Start gewannen die Rossoneri die Supercoppa Italia – erst durch ein 2:1 nach 0:1 gegen Rekordmeister Juventus, dann an diesem Montag durch ein spektakuläres 3:2 nach 0:2 im Derby della Madonnina gegen Erzrivale und Sergio Conceicaos früheren Klub Inter. Gerade beim Duell mit den Nerazzurri war das Team in Abschnitt zwei regelrecht explodiert.

Ein Titel nach nur zwei Spielen im Amt? Das hatte es in der Vereinsgeschichte der stolzen Lombarden so auch seit fast 100 Jahren (laut OptaPaolo seit 1929/30) nicht mehr gegeben. Zuletzt hatte so ein zeitiges Kunststück Ex-Stürmer und Trainer Vincenzo Montella (aktueller Trainer der Türkei) beim Supercup 2016 geschafft – in seinem damals allerdings schon 16. Spiel.

“Etwas Magisches”

Klar ist aber auch, dass die Rossoneri zwar nun einen Titel mehr im vereinseigenen Museum (Casa Milan) stehen haben. Serie-A-Punkte hat aber auch der neue Trainer noch keine eingefahren, hierfür bietet sich erst beim Duell mit Cagliari am Samstag (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker) die Chance.

Deswegen stellte Sergio Conceicao, der sich nach dem späten Siegtreffer und während der Siegerehrung in Riad (Saudi-Arabien) gelöst gezeigt und 3:2-Schütze Tammy Abraham etwa inniglich auf den Kopf geküsst hatte, hinterher auch direkt den Fokus wieder aufs Wesentliche ein.

Ich weiß aber bei aller Bescheidenheit, dass wir großartige Monate zusammen in der Champions League und der Serie A erleben können.

Sergio Conceicao

“Ich freue mich ungemein für die Spieler, das war nicht einfach”, so der neue Hoffnungsträger bei Sport Mediaset. “Die Stimmung hier, als ich angekommen bin, war nicht die beste. Und viel Zeit haben wir zusammen auch nicht gehabt, bevor wir direkt auf zwei Top-Teams getroffen sind.” Doch seine Spieler hätten “etwas Magisches, sie haben alles aufgesaugt, was ich ihnen in der kurzen Zeit vermittelt habe. Doch natürlich gibt es noch viel, was wir verbessern müssen. Ich weiß aber bei aller Bescheidenheit, dass wir großartige Monate zusammen in der Champions League und der Serie A erleben können. Um Milan dahin zu führen, wohin es gehört.”

Famose Wende: Milan dreht 0:2 im Finale der Supercoppa gegen Inter

Das Finale der diesjährigen Supercoppa Italiana bot besonders im zweiten Abschnitt pure Unterhaltung. Herausforderer Milan steigerte sich in diesem Derby della Madonnina nach 0:2-Rückstand immens – und Inter erlebte Seltenes.

Ausnahmezustand im Milan-Lager: Die Rossoneri gewinnen die Supercoppa gegen Rivale Inter nach einer bärenstarken Aufholjagd in Riad.

Ausnahmezustand im Milan-Lager: Die Rossoneri gewinnen die Supercoppa gegen Rivale Inter nach einer bärenstarken Aufholjagd in Riad.

AC Milan via Getty Images

Inter-Trainer Simone Inzaghi konnte sich in den ersten 45 Minuten dieses Supercoppa-Endspiels, das erneut in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad ausgetragen wurde, mal wieder auf die individuellen Qualitäten seiner Mannen verlassen. Denn im Vergleich zum jüngsten 2:0-Halbfinalerfolg über Atalanta Bergamo spielten die Nerazzurri nicht sonderlich gut.

Gegen stabil eingestellte Rossoneri, die unter dem erst kürzlich eingestellten neuen Coach Sergio Conceicao erst das zweite Pflichtspiel absolvierten (2:1 im Semifinale gegen Juventus), fiel dem amtierenden italienischen Meister sehr wenig ein. Lediglich Lautaro Martinez, der von Ex-Schalker Thiaw noch gestoppt werden konnte, wusste sich früh mal anzunähern (6. Minute).

Was ebenfalls stimmte aus Milan-Sicht: die eigenen Vorstoßversuche, von denen es einige mit Gefahr gab. Reijnders feuerte zum Beispiel ans Außennetz (10. Minute), ehe der Niederländer sein Ziel nach starker Ballannahme samt Körpertäuschung aus eigentlich guter Lage verfehlte (15.).

Täuschung, Schuss, Tor

Zur Wahrheit gehörte aber auch, dass das Publikum im Al-Awwal Park sowie vor den Endgeräten nicht mit allzu vielen Highlights verwöhnt wurde. Gerade nach der ordentlichen Anfangsviertelstunde ereignete sich phasenweise nichts Weltbewegendes abgesehen von einer Rangelei zwischen Theo und Dumfries, die in diesem Leben wohl ohnehin keine Freunde mehr werden dürften. Und abgesehen von einem feurigen Distantschuss von Dimarco, bei dem AC-Keeper Maignan aber stark parierte (23.). Calhanoglu musste beim Duell mit seinem Ex-Klub übrigens frühzeitig angeschlagen vom Feld (35.).

Supercoppa Italiana

Als allerdings schon alles nach einer Nullnummer ausgesehen hatte, führte der FC Internazionale noch einen Einwurf schnell aus – und erwischte die in der einminütigen Nachspielzeit nicht mehr ganz hellwache Rossoneri-Abwehr auf dem falschen Fuß. Mkhitaryan stürmte nach vorn, nahm Taremi mit – und der Stürmer bediente seinen Partner Lautaro Martinez rechts in der Box. Der argentinische Weltmeister täuschte nun einmal den Abschluss an, vernaschte so Gegenspieler und knallte die Kugel ansatzlos wie eiskalt ins rechte untere Eck. Maignan hatte keine Chance (45.+1).

Die Post geht ab in Riad

Das Beste aus Sicht der Nerazzurri: Auch direkt nach Wiederbeginn trafen sie. Dieses Mal schlug de Vrij einen weiten Ball, den Thiaw falsch einschätzt und passieren ließ. Taremi war daraufhin durch und blieb zentral vor Schlussmann Maignan cool, er verwandelte rechts unten zum 2:0 (47.). Damit beschäftigte sich Milan aber nicht sehr lang. Vielmehr brachte Coach Sergio Conceicao direkt Rafael Leao (zuletzt etwas angeschlagen und deswegen zunächst auf der Bank), der sofort gen Strafraum marschierte und einen aussichtsreichen Freistoß herausholte. Diesen verwandelte Theo eiskalt mit einem präzisen Flachschuss ins linke untere Eck, Sommer hatte hier keine Chance (52.).

Doch damit nicht genug: In den folgenden Minuten schenkten sich beide lombardischen Teams rein gar nichts, es entwickelte sich ein Spektakel mit Möglichkeiten im Minutentakt. Dimarco und Mkhitaryan meldeten sich Richtung 3:1 an (54.) und Ex-Schalker Thiaw scheiterte am langjährigen Gladbacher Sommer (55.), ehe Rejinders nach toller Vorarbeit von Rafael Leao an einer glücklichen Kopfballabwehr von Bastoni verzweifelte (62.). Zudem hexte Sommer noch gegen Morata (65.), während auf der anderen Seite Joker Carlos Augusto den Ball kurios an den Pfosten bugsierte (71.).

Pulisic kann nicht mehr – und glänzt trotzdem zweimal

Christian Pulisic

Wegbereiter zum Milan-Titelgewinn: Comeback Kid Christian Pulisic.
IMAGO/LaPresse

Die Schlussphase war dann komplett in rot-schwarzer Hand – vor allem in der von Pulisic. Der US-Amerikaner hatte sich zwischenzeitlich nach seiner längeren Verletzungspause zuletzt (Comeback erst im Halbfinale dieses Supercoppa-Turniers in Saudi-Arabien) müde und ausgelaugt gezeigt. Doch erst traf der frühere Dortmunder nach Theo-Vorlage bärenstark ins rechte Eck zum 2:2 (80.) – und als sich das Elfmeterschießen abzeichnete, steckte Pulisic die Kugel herrlich rechts für Rafael Leao durch. Der Portugiese legte überlegt quer und fand Joker Abraham im Zentrum. Dieser musste zum ausgiebig gefeierten 3:2 nur noch einschieben (90.+3). Aufgrund der schier ungaublichen Leistungssteigerung der Rossoneri im zweiten Abschnitt ging der Sieg in Ordnung – auch wenn zwischenzeitich Dumfries haarscharf das 3:2 für die Nerazzurri verpasst hatte (84.).

Für die AC Mailand, die damit den ersten Titel in dieser Saison eingeheimst hat und sich unter dem neuen Trainer Sergio Conceicao grundverbessert zeigt, geht es in der Serie A, wo momentan nur Rang 8 sowie schwache 27 Punkte auf der Habenseite stehen, als nächstes vor heimischem Publikum gegen Cagliari Calcio weiter (Samstag, 20.45 Uhr).

Der in der Spitzengruppe verankerte FC Internazionale, der sicherlich schon lange nicht mehr eine 2:0-Führung so verspielt hat, ist derweil zu Gast in Venedig (Sonntag, 15 Uhr).

Famose Wende: Milan dreht 0:2 im Finale der Supercoppa gegen Inter

Das Finale der diesjährigen Supercoppa Italiana bot besonders im zweiten Abschnitt pure Unterhaltung. Herausforderer Milan steigerte sich in diesem Derby della Madonnina nach 0:2-Rückstand immens – und Inter erlebte Seltenes.

Ausnahmezustand im Milan-Lager: Die Rossoneri gewinnen die Supercoppa gegen Rivale Inter nach einer bärenstarken Aufholjagd in Riad.

Ausnahmezustand im Milan-Lager: Die Rossoneri gewinnen die Supercoppa gegen Rivale Inter nach einer bärenstarken Aufholjagd in Riad.

AC Milan via Getty Images

Inter-Trainer Simone Inzaghi konnte sich in den ersten 45 Minuten dieses Supercoppa-Endspiels, das erneut in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad ausgetragen wurde, mal wieder auf die individuellen Qualitäten seiner Mannen verlassen. Denn im Vergleich zum jüngsten 2:0-Halbfinalerfolg über Atalanta Bergamo spielten die Nerazzurri nicht sonderlich gut.

Gegen stabil eingestellte Rossoneri, die unter dem erst kürzlich eingestellten neuen Coach Sergio Conceicao erst das zweite Pflichtspiel absolvierten (2:1 im Semifinale gegen Juventus), fiel dem amtierenden italienischen Meister sehr wenig ein. Lediglich Lautaro Martinez, der von Ex-Schalker Thiaw noch gestoppt werden konnte, wusste sich früh mal anzunähern (6. Minute).

Was ebenfalls stimmte aus Milan-Sicht: die eigenen Vorstoßversuche, von denen es einige mit Gefahr gab. Reijnders feuerte zum Beispiel ans Außennetz (10. Minute), ehe der Niederländer sein Ziel nach starker Ballannahme samt Körpertäuschung aus eigentlich guter Lage verfehlte (15.).

Täuschung, Schuss, Tor

Zur Wahrheit gehörte aber auch, dass das Publikum im Al-Awwal Park sowie vor den Endgeräten nicht mit allzu vielen Highlights verwöhnt wurde. Gerade nach der ordentlichen Anfangsviertelstunde ereignete sich phasenweise nichts Weltbewegendes abgesehen von einer Rangelei zwischen Theo und Dumfries, die in diesem Leben wohl ohnehin keine Freunde mehr werden dürften. Und abgesehen von einem feurigen Distantschuss von Dimarco, bei dem AC-Keeper Maignan aber stark parierte (23.). Calhanoglu musste beim Duell mit seinem Ex-Klub übrigens frühzeitig angeschlagen vom Feld (35.).

Supercoppa Italiana

Als allerdings schon alles nach einer Nullnummer ausgesehen hatte, führte der FC Internazionale noch einen Einwurf schnell aus – und erwischte die in der einminütigen Nachspielzeit nicht mehr ganz hellwache Rossoneri-Abwehr auf dem falschen Fuß. Mkhitaryan stürmte nach vorn, nahm Taremi mit – und der Stürmer bediente seinen Partner Lautaro Martinez rechts in der Box. Der argentinische Weltmeister täuschte nun einmal den Abschluss an, vernaschte so Gegenspieler und knallte die Kugel ansatzlos wie eiskalt ins rechte untere Eck. Maignan hatte keine Chance (45.+1).

Die Post geht ab in Riad

Das Beste aus Sicht der Nerazzurri: Auch direkt nach Wiederbeginn trafen sie. Dieses Mal schlug de Vrij einen weiten Ball, den Thiaw falsch einschätzt und passieren ließ. Taremi war daraufhin durch und blieb zentral vor Schlussmann Maignan cool, er verwandelte rechts unten zum 2:0 (47.). Damit beschäftigte sich Milan aber nicht sehr lang. Vielmehr brachte Coach Sergio Conceicao direkt Rafael Leao (zuletzt etwas angeschlagen und deswegen zunächst auf der Bank), der sofort gen Strafraum marschierte und einen aussichtsreichen Freistoß herausholte. Diesen verwandelte Theo eiskalt mit einem präzisen Flachschuss ins linke untere Eck, Sommer hatte hier keine Chance (52.).

Doch damit nicht genug: In den folgenden Minuten schenkten sich beide lombardischen Teams rein gar nichts, es entwickelte sich ein Spektakel mit Möglichkeiten im Minutentakt. Dimarco und Mkhitaryan meldeten sich Richtung 3:1 an (54.) und Ex-Schalker Thiaw scheiterte am langjährigen Gladbacher Sommer (55.), ehe Rejinders nach toller Vorarbeit von Rafael Leao an einer glücklichen Kopfballabwehr von Bastoni verzweifelte (62.). Zudem hexte Sommer noch gegen Morata (65.), während auf der anderen Seite Joker Carlos Augusto den Ball kurios an den Pfosten bugsierte (71.).

Pulisic kann nicht mehr – und glänzt trotzdem zweimal

Christian Pulisic

Wegbereiter zum Milan-Titelgewinn: Comeback Kid Christian Pulisic.
IMAGO/LaPresse

Die Schlussphase war dann komplett in rot-schwarzer Hand – vor allem in der von Pulisic. Der US-Amerikaner hatte sich zwischenzeitlich nach seiner längeren Verletzungspause zuletzt (Comeback erst im Halbfinale dieses Supercoppa-Turniers in Saudi-Arabien) müde und ausgelaugt gezeigt. Doch erst traf der frühere Dortmunder nach Theo-Vorlage bärenstark ins rechte Eck zum 2:2 (80.) – und als sich das Elfmeterschießen abzeichnete, steckte Pulisic die Kugel herrlich rechts für Rafael Leao durch. Der Portugiese legte überlegt quer und fand Joker Abraham im Zentrum. Dieser musste zum ausgiebig gefeierten 3:2 nur noch einschieben (90.+3). Aufgrund der schier ungaublichen Leistungssteigerung der Rossoneri im zweiten Abschnitt ging der Sieg in Ordnung – auch wenn zwischenzeitich Dumfries haarscharf das 3:2 für die Nerazzurri verpasst hatte (84.).

Für die AC Mailand, die damit den ersten Titel in dieser Saison eingeheimst hat und sich unter dem neuen Trainer Sergio Conceicao grundverbessert zeigt, geht es in der Serie A, wo momentan nur Rang 8 sowie schwache 27 Punkte auf der Habenseite stehen, als nächstes vor heimischem Publikum gegen Cagliari Calcio weiter (Samstag, 20.45 Uhr).

Der in der Spitzengruppe verankerte FC Internazionale, der sicherlich schon lange nicht mehr eine 2:0-Führung so verspielt hat, ist derweil zu Gast in Venedig (Sonntag, 15 Uhr).

Gelungenes Conceicao-Debüt: Milan folgt Inter ins Supercoppa-Finale

Die AC Mailand hat im italienischen Superpokal das zweite Halbfinale gewonnen. Die Rossoneri drehten beim Debüt von Trainer Sergio Conceicao gegen Juventus Turin binnen vier Minuten das Spiel und folgten Stadtrivalen Inter ins Finale in Riad.

Spiel gedreht binnen vier Minuten: Die AC Mailand feiert Yunus Musah (#80), der das Eigentor von Federico Gatti erzwungen hatte.

Spiel gedreht binnen vier Minuten: Die AC Mailand feiert Yunus Musah (#80), der das Eigentor von Federico Gatti erzwungen hatte.

IMAGO/NurPhoto

Nachdem sich im italienischen Supercup Inter Mailand gegen Atalanta Bergamo das erste Final-Ticket gesichert hatte (2:0), trafen im zweiten Halbfinale am Freitagabend Pokalsieger Juventus Turin und die AC Mailand aufeinander. Beide Teams waren mit durchwachsenen Resultaten aus der Liga in das neue Jahr 2025 gerutscht, bei den Rossoneri hatten diese einen Tag vor dem Jahreswechsel sogar zum Rauswurf von Trainer Pauolo Fonseca geführt.

Nachfolger Sergio Conceicao tauschte bei seinem Milan-Debüt im Vergleich zum 1:1 gegen Rom, das seinem Landsmann Fonseca den Job gekostet hatte, dreimal: Tomori, Bennacer und Pulisic spielten für Gabbia, Terracciano und den verletzten Samu Chukwueze, Top-Star Rafael Leao fehlte weiter verletzt. Auf der anderen Seite musste Juve-Trainer Thiago Motta nur Conceicao, Sohn des Milan-Trainers, nach Problemen beim Warmmachen durch Yildiz ersetzen. Ansonsten begann die gleiche Startelf wie beim 2:2 gegen Florenz.

Yildiz-Kracher bringt Juve in Führung

Im saudi-arabischen Riad, wo die Supercoppa im zweiten Jahr in Folge ausgetragen wird, entwickelte sich zunächst ein intensives Abtasten. Beide Mannschaften warfen sich in jeden Zweikampf, gerade Milan ging das Halbfinale hochmotiviert an, doch Torchancen waren noch Mangelware. Mit der ersten echten Möglichkeit ging Juve sogleich in Führung: Mbangula schickte Yildiz in die Box, der Maignan mit einem Kracher im rechte Eck überwand (21.).

Supercoppa 2024, Halbfinale

Die Alte Dame ließ es mit der Führung im Rücken in der Folge ruhiger angehen und dominierte das Spiel mit gut strukturiertem Ballbesitzspiel. Milan blieb offensiv unter seinen Möglichkeiten, den ersten Abschluss setzte Fofana kurz vor der Pause neben das Tor (45.), später köpfte Tomori vorbei (45.+2). Und auch bei den Bianconeri bleib ein Offensivfeuerwerk aus, lediglich einmal war Maignan noch gegen einen weiteren Yildiz-Schuss gefordert (45.+1). So ging ein intensives, aber höhepunktarmes Duell mit einer knappen Juve-Führung in die Pause.

Drei Wechsel lassen das Spiel kippen

Eigentlich war nun Milan gefordert, doch aus der Kabine kamen die Rossoneri etwas schlafmützig. Yildiz (46.) und Vlahovic (47.) ließen unmittelbar nach Wiederanpfiff zwei Großchancen auf den zweiten Treffer ungenutzt. Doch danach setzten die Mailänder zu einer ersten Drangphase an und wurden auch beinahe belohnt: Theo fiel der Ball nach einer Ecke vor die Füße, aus sieben Metern setzte der Franzose diesen über das Tor (56.).

Die Hereinnahme von Musah auf Milan-Seite sowie zwei Defensivwechsel von Thiago Motta ließen das Spiel endgültig kippen. Es ging nun wild hin und her, beide Teams spielten ihre Konter zu ungenau aus. Und auf einmal gab es Elfmeter für die Rossoneri, nachdem Locatelli gegen Pulisic zu spät gekommen war. Der Gefoulte trat selbst an und traf mit Wucht statt Präzision zum Ausgleich (71.).

Gattis Eigentor macht Derby della Madonnina perfekt

Und auf einmal stellte Milan das Spiel auf den Kopf: Moratas Schuss aus spitzem Winkel wurde noch geblockt (74.), doch eine Minute später lag der Ball schon wieder im Netz: Gatti hatte eine Musah-Flanke aus dem Halbfeld unglücklich ins eigene Tor abgefälscht, von dem sich di Gregorio zu weit entfernt hatte (75.). Immerhin verhinderte der Keeper den dritten Gegentreffer im Eins-gegen-eins mit Pulisic (81.).

So sehr Juventus danach auch versuchte, wieder zurück ins Spiel zu finden – es half nichts. In letzter Sekunde rettete Gabbia aus kurzer Distanz gegen Gatti (90.+6), ansonsten brachten die Mailänder den knappen Vorsprung clever über die Zeit. Das Debüt von Sergio Conceicao an der Seitenlinie, es war ein erfolgreiches. Milan folgt damit Stadtrivale Inter ins Supercoppa-Finale, am Montag (20 Uhr, LIVE! bei kicker) kommt es in Riad zum Derby della Madonnina.

Der neue Milan-Macher verspricht: “Wir werden Gutes vollbringen”

In seinem ersten Interview als neuer Milan-Trainer hat Sergio Conceicao offene Worte gesprochen sowie den Siegesdurst der Mailänder erkannt. Er glaubt aber, den umherschlingernden Serie-A-Klub in die richtige Bahn lenken zu können.

Nimmt sich der Milan-Krise mit Zuversicht an: Coach Sergio Conceicao.

Nimmt sich der Milan-Krise mit Zuversicht an: Coach Sergio Conceicao.

IMAGO/Maciej Rogowski

Der Nächste, bitte: Die aktuelle Serie-A-Saison ist noch gar nicht so alt, hat aber schon einigen Trainern den Job gekostet. Teils sehr namhaften Coaches: Los war es mit Roma-Legende Daniele de Rossi bereits nach vier Spielen gegangen, es folgten Luca Gotti (US Lecce), Ivan Juric (erneut Roma), Alberto Gilardino (CFC Genua, Hoffnungsträger Patrick Vieira kam hierfür) und zuletzt zu Weihnachten der einstige Weltklasse-Verteidiger Alessandro Nesta (Monza).

Ganz frisch vor die Tür gesetzt wurde nun Paulo Fonseca, der sein letztes Serie-A-Spiel an der Milan-Seitenlinie (1:1 gegen die AS Rom) aufgrund einer zwischenzeitlich kassierten Roten Karte gar nicht mehr komplett erleben durfte. Die Entlassung des Portugiesen, der erst vor sechs Monaten mit großen Worten angetreten war, war dem Vernehmen nach aber schon im Vorfeld quasi beschlossens Sache gewesen.

Können die kritischen Fans beruhigt werden?

Den Nachfolger kramten die Rossoneri-Bosse auch direkt hervor und präsentierten an diesem Montag Sergio Conceicao. Kein unbekanntes Gesicht in der Serie A, hatte der inzwischen 50-Jährige doch einst zwischen 1998 und 2003 jahrelang als Mittelfeldmann für Lazio Rom, Parma und Inter Mailand gekickt.

Und wie sein portugiesischer Landsmann Fonseca spuckte Sergio Conceicao direkt große Töne in seinem ersten Interview – geführt mit den vereinseigenen Kanälen der Mailänder.

“Mit einer guten Organisation und den vorhandenen Qualitätsspielern werden wir im neuen Jahr Gutes vollbringen”, posaunte der neue Milan-Coach in die Öffentlichkeit und in Richtung der lautstarken Milanisti, die in den vergangenen Wochen so ziemlich alles offen kritisiert hatten (Vereinsführung RedBird Capital Partners um Gerry Cardinale oder auch Topkräfte wie Rafael Leao oder Kapitän Theo).

Ich will den Fans nur sagen, dass wir wieder eine Gewinnermannschaft werden, die dem Ruf dieses großen Klubs ebenbürtig erscheint.

Milan-Coach Sergio Conceicao

Klar wisse der neue Trainer um die Aufgabe und vor allem die Dringlichkeit, quasi sofort Erfolg um Erfolg einfahren zu müssen (abgesehen von einem guten Champions-League-Rang liegen die Lombarden in der Serie A mit 27 Punkten aus 17 Spielen arg weit im Hintertreffen). Doch genau das habe auch den Reiz ausgeübt, diese Aufgabe anzutreten: “Ich bin stolz, mich diesem Abenteuer gewidmet zu haben. Doch die Emotionen über diese großartige Trainerrolle müssen auf die Seite geschoben werden, weil wir viel Arbeit vor der Brust haben. Wir müssen mit offenem Herzen und kühlem Kopf agieren. Und wir müssen gewinnen, weil wir einen Weltklub repräsentieren.”

Sergio Conceicao weiß aber auch: “Worte sind nur Worte, am Ende des Tages muss ich mich mit Resultaten beweisen. Ich will den Fans nur sagen, dass wir wieder eine Gewinnermannschaft werden, die dem Ruf dieses großen Klubs ebenbürtig erscheint.”

Milan entlässt Fonseca – Conceicao übernimmt

Nach der abermals enttäuschenden Vorstellung gegen die AS Rom hat die AC Mailand die Konsequenzen gezogen und Trainer Paulo Fonseca freigestellt. Der Portugiese hatte erst im Sommer in der Lombardei übernommen – und wird durch einen Landsmann ersetzt.

Paulo Fonseca (li.) ist nicht länger Coach der AC Mailand, Sergio Conceicao übernimmt für seinen Landsmann.

Paulo Fonseca (li.) ist nicht länger Coach der AC Mailand, Sergio Conceicao übernimmt für seinen Landsmann.

IMAGO/NurPhoto

Schon vor dem Spiel gegen die AS Rom war in italienischen Medien von einer bevorstehenden Ablösung Paulo Fonsecas als Trainer der AC Mailand gesprochen worden, einen Tag nach dem enttäuschenden 1:1 gegen die Hauptstädter zogen die Verantwortlichen nun den Schlussstrich.

Der Nachfolger des Portugiesen, der die Rossoneri im Sommer übernommen hatte, stand wenige Stunden später fest: Der langjährige Coach des FC Porto, Sergio Conceicao übernimmt die Rossoneri und unterschreibt einen Vertrag bis Sommer 2026.

Milan ist in der Liga nur Achter

In der Serie A steht Milan nach 17 Spielen erst bei 27 Zählern, was Platz 8 zur Folge hat. Viel zu wenig für die Ansprüche der Lombarden – und von Fonseca, der im Sommer mit großen Zielen angetreten war. Das Spiel gegen seinen Ex-Verein aus Rom, in dem er zudem die Rote Karte sah, war sein letztes an der Seitenlinie für die Mailänder. Die bedankten sich in einem kurzen Statement auf ihrer Homepage lediglich für Fonsecas “großartige Professionalität” – zwischen dem Portugiesen und der Vereinsführung soll es bereits vor dem Roma-Spiel zum Bruch gekommen sein.

Er habe alles getan, was er habe tun können, habe Fonseca nach der Partie am Sonntagabend beim Verlassen des Stadions gesagt – und seine bevorstehende Demission mit den Worten “Ja, es stimmt” bestätigt, berichtete Sky Sport Italia.

Auf seinen Nachfolger wartet nun die anspruchsvolle Aufgabe, Milan wieder in andere Tabellenregionen zu führen. Die Champions-League-Plätze sind momentan acht Zähler entfernt, wobei der Vierte Lazio ein Spiel mehr absolviert hat. Unter Vorgänger Stefano Pioli war Milan in der vergangenen Saison immerhin Vizemeister hinter dem souveränen Stadtrivalen Inter geworden. In der Königsklasse liegt die AC allerdings ordentlich im Rennen: Nach sechs Spielen und vier Siegen steht Platz 12 zu Buche.

Nur Platz 8 in der Liga: Milan entlässt Fonseca

Nach der abermals enttäuschenden Vorstellung gegen die AS Rom hat die AC Mailand die Konsequenzen gezogen und Trainer Paulo Fonseca freigestellt. Der Portugiese hatte erst im Sommer in der Lombardei übernommen und wird nun wohl durch einen Landsmann ersetzt.

Paulo Fonseca ist nicht länger Coach der AC Mailand.

Paulo Fonseca ist nicht länger Coach der AC Mailand.

IMAGO/NurPhoto

Schon vor dem Spiel gegen die AS Rom war in italienischen Medien von einer bevorstehenden Ablösung Paulo Fonsecas als Trainer der AC Mailand gesprochen worden, einen Tag nach dem enttäuschenden 1:1 gegen die Hauptstädter zogen die Verantwortlichen nun den Schlussstrich.

Der Nachfolger des Portugiesen, der die Rossoneri im Sommer übernommen hatte, soll auch schon feststehen: So übernimmt laut übereinstimmenden Medienberichten der langjährige Coach des FC Porto, Sergio Conceicao. Offiziell ist das allerdings noch nicht.

Milan ist in der Liga nur Achter

In der Serie A steht Milan nach 17 Spielen erst bei 27 Zählern, was Platz 8 zur Folge hat. Viel zu wenig für die Ansprüche der Lombarden – und von Fonseca, der im Sommer mit großen Zielen angetreten war. Das Spiel gegen seinen Ex-Verein aus Rom, in dem er zudem die Rote Karte sah, war sein letztes an der Seitenlinie für die Mailänder. Die bedankten sich in einem kurzen Statement auf ihrer Homepage lediglich für Fonsecas “großartige Professionalität” – zwischen dem Portugiesen und der Vereinsführung soll es bereits vor dem Roma-Spiel zum Bruch gekommen sein.

Er habe alles getan, was er habe tun können, habe Fonseca nach der Partie am Sonntagabend beim Verlassen des Stadions gesagt – und seine bevorstehende Demission mit den Worten “Ja, es stimmt” bestätigt, berichtete Sky Sport Italia.

Auf seinen Nachfolger wartet nun die anspruchsvolle Aufgabe, Milan wieder in andere Tabellenregionen zu führen. Die Champions-League-Plätze sind momentan acht Zähler entfernt, wobei der Vierte Lazio ein Spiel mehr absolviert hat. Unter Vorgänger Stefano Pioli war Milan in der vergangenen Saison immerhin Vizemeister hinter dem souveränen Stadtrivalen Inter geworden. In der Königsklasse liegt die AC allerdings ordentlich im Rennen: Nach sechs Spielen und vier Siegen steht Platz 12 zu Buche.

Rot und Rausschmiss? Milan vor Fonseca-Entlassung

Die bisherige Saison der AC Mailand ist nicht gut – und kostet nun offenbar Paulo Fonseca den Job. Der Trainer soll unmittelbar vor der Entlassung stehen.

Schimpfte wie ein Rohrspatz - und steht wohl bald ohne Job da: Paulo Fonseca.

Schimpfte wie ein Rohrspatz – und steht wohl bald ohne Job da: Paulo Fonseca.

AC Milan via Getty Images

Mit großen Ansagen und einem allumfassenden Plan, der besonders dominanten Milan-Fußball vorgesehen hatte, war Paulo Fonseca im Sommer als neuer AC-Trainer vorgestellt worden. Doch nach nur wenigen Monaten darf getrost angemerkt werden: Der Plan des Portugiesen, die Lombarden nachhaltig umzukrempeln, scheint komplett gescheitert zu sein.

Zur Erinnerung: Der zuvor angestellte Stefano Pioli (2019 bis 2024) hatte die Rossoneri zur Meisterschaft 2021/22 und zuletzt zur Vizemeisterschaft geführt.

Freistellung bereits beschlossene Sache?

Milan rangiert nach dem 1:1 zum Serie-A-Jahresabschluss an diesem Sonntag gegen die ebenfalls enttäuschende Roma (Fonsecas Ex-Klub), die dem Sieg allerdings näher war und zuletzt einen positiveren Eindruck gemacht hatte, mit mageren 27 Punkten aus 17 Spielen auf Platz 8. Also meilenweit von dem entfernt, was Vorgänger Pioli hinterlassen hatte – obwohl auch dieser von den Bossen aus Gründen der “Erfolglosigkeit” im Mai freigestellt worden war.

Schon im Vorfeld des Heimspiels gegen die Römer hatten nun italienische Gazetten wie Sky Sport Italia, Sport Mediaset, La Gazzetta dello Sport und Sportitalia von der unmittelbar bevorstehenden Entlassung gesprochen – trotz jüngster Rückdeckung auch von Management-Mitarbeiter und Milan-Ikone Zlatan Ibrahimovic. Doch ein Gespräch zwischen den Eigentümern (Der Traditionsklub wird seit 2022 von RedBird Capital Partners um Gerry Cardinale kontrolliert) und dem Trainer soll zum endgültigen Bruch der Parteien geführt haben.

Ein Portugiese für einen Portugiesen

Zur Hochspannung im Milan-Lager – auch die Ultras des Vereins echauffieren sich seit Wochen über die Besitzer, den Trainer, die schludrig auftretenden Stars wie Rafael Leao oder Kapitän Theo – passt nun auch Fonsecas Auftreten beim Duell mit der AS Rom total ins Bild. Denn gegen Ende der ersten Hälfte hatte sich der 51-Jährige über einen nicht gegebenen Elfmeter dermaßen echauffiert, dass er sich glatt Rot einfing und nur schwerlich gen Katakomben gebracht werden konnte.

Ein Nachfolger soll schon parat stehen – und ist ebenfalls Portugiese. Sein Name: Sergio Conceicao, seines Zeichens ehemaliger Serie-A-Spieler von Lazio Rom, Parma und Inter zwischen 1998 und 2004 und langjährig als Coach des FC Porto (2017 bis 2024) aktiv.