Anton: Königsklasse im TV als Anschauungsunterricht

Die Hinspiele des FC Bayern und des BVB im Champions-League-Viertelfinale hat sich Waldemar Anton in der Vorwoche bereits angeschaut. Heute dürfte Teil 2 folgen. Anschauungsunterricht für Stuttgarts Abwehrchef, der mit dem VfB in der Liga sogar die Vizemeisterschaft ins Visier nimmt.

Will den FC Bayern von Platz zwei verdrängen: Waldemar Anton.

Will den FC Bayern von Platz zwei verdrängen: Waldemar Anton.

IMAGO/Jan Huebner

Er ist nicht der Erste, nicht der Einzige und wird schon gar nicht der Letzte bleiben, dem beim Ertönen der Champions-League-Hymne vor jedem Spiel der Königsklasse einen Schauder über den Rücken jagt. Auch in der Vorwoche, als sich Anton vor dem TV die Partien des deutschen Rekordmeisters in London gegen Arsenal (2:2) und Borussia Dortmund bei Atletico in Madrid (1:2) begeistert angeschaut hat.

“Ein Traum eines jeden Spielers”, nennt der 28-Jährige die Königsklasse. “In einem Wettbewerbsspiel der besten Mannschaften Europas dabei zu sein, ist ein sehr, sehr großes Ziel von vielen Spielern.” Das die Stuttgarter als Tabellendritter bei sieben Punkten Vorsprung auf die Verfolger Dortmund und Leipzig, die auch noch direkt aufeinandertreffen, greifbar nah vor der Nase haben.

Fußball auf höchstem Niveau werde geboten, wenn die Spitzen des europäischen Spitzenfußballs sich duellieren. “Unglaubliche Spiele, es geht hin und her. Jeder Fehler wird bestraft. Wie der Fußball auf so einem Niveau eben ist”, sagt Anton, der mit dem VfB in der kommenden Saison mitmischen will. Platz 3 würde dazu bereits berechtigen.

Doch Antons Ehrgeiz kennt keine Grenzen. Auch wenn der VfB-Kapitän sich und seinen Mitstreitern empfiehlt, “von Spiel zu Spiel zu schauen”. Ein bisschen mehr darf es gerne sein. “Wir wollen zwar erst mal da bleiben, wo wir stehen. Aber wenn mehr geht, nehmen wir natürlich mehr.” Was das Verdrängen des FC Bayern von Platz zwei erforderlich machen würde.

Gerade vor dem Hintergrund, dass man mit dem Rekordmeister noch eine Rechnung vom 0:3 in der Hinrunde offen hat, ein reizvoller Gedanke. Gegen keinen anderen Gegner war die Überraschungsmannschaft vom Neckar in dieser Spielzeit über 90 Minuten so chancenlos. Das zweite Duell am 32. Spieltag bietet die Chance zur Revanche und möglicherweise zum erhofften Überholvorgang. “Der zweite Platz ist natürlich ein Ziel”, so Anton. “Wenn die Möglichkeit besteht, wollen wir sie natürlich ergreifen.”

Zwar ist Vizemeister kein offizieller Titel. Und doch könnte das Erreichen des 2. Platzes zu einem führen: Sollte Meister Bayer Leverkusen obendrein Pokalsieger werden, dürfen die Stuttgarter um den DFL-Supercup spielen. Erstmals seit der bisher letzten Meisterschaft 2007 stünde dem Traditionsklub wieder eine Verewigung in der Liga-Historie in Aussicht.

George Moissidis

VfB: Karazors Heimkehr als Kapitän

Beim direkten Verfolger Dortmund muss der VfB Stuttgart fast auf seine komplette Innenverteidigung inklusive seines Kapitäns Waldemar Anton verzichten. Den Neu-Nationalspieler wird Atakan Karazor vertreten, der einst für die Borussia gespielt hat.

In Dortmund Stuttgarts Anführer: Atakan Karazor.

In Dortmund Stuttgarts Anführer: Atakan Karazor.

IMAGO/Avanti

Zwar waren es zwischen Sommer 2015 und Sommer 2017 letztlich “nur” 59 Partien (ein Tor) in der Regionalliga West für den BVB II, aber dennoch wird es eine spezielle Heimkehr für den Mittelfeldspieler. “Ata kommt nach Hause, zu dem Klub, für den er schon mal gespielt hat. Mit der Binde am Arm. Das ist schon etwas Besonderes”, meint auch Sebastian Hoeneß, der die Führungsrolle in der Mannschaft allerdings nicht alleine auf den Deutsch-Türken abgewälzt sehen will.

“Natürlich ist die Hoffnung und die Erwartung ein Stück weit da, dass er das tut”, so der Cheftrainer der Schwaben zu einem Anführer Karazor. “Aber nicht alleine. Das hat Waldi auch nie alleine gemacht. Auch wenn er die Binde am Arm hatte.”  Da mit dem Neu-Nationalspieler jetzt eine Führungsfigur fehlt, “müssen automatisch die Aufgaben verteilt werden. Das wird sich nicht nur auf Ata projizieren. Ganz sicher nicht. Das wäre auch nicht gut und nicht richtig”. Wer für den 41-Jährigen für die Vorreiterrolle im Signal-Iduna-Park prädestiniert ist, macht er auch gleich deutlich: “Spieler, wie Serhou Gutrassy, Deniz Undav, Alexander Nübel oder Angelo Stiller kann man dazuzählen. Wir haben ein paar, die jetzt noch ein bisschen mehr in die Bresche springen müssen, um die Dinge auszugleichen.”

Stenzels Mittelhand gebrochen: Einsatz dennoch wahrscheinlich

Neben den vielen Ausfällen in der Innenverteidigung mit Dan-Axel Zagadou (Kreuzbandriss), Anthony Rouault (Kieferbruch) und Anton, der jüngst beim 3:3 gegen Heidenheim die 5. Gelbe Karte gesehen hat, vermeldete Hoeneß heute zwei weitere Ausfälle: Roberto Massimo und Silas sind erkrankt. Dass Pascal Stenzel sich am vergangenen Wochenende einen Mittelhandbruch zugezogen hat, sei dagegen ärgerlich, aber nicht dramatisch. “Er hat trotzdem trainiert mit einer Schiene. Das ist auch soweit ganz gut. Wir sind ganz optimistisch, dass das funktioniert”, erklärt Hoeneß, der nach Krankheit heute zumindest Ersatzkeeper Fabian Bredlow im Training begrüßen konnte.

In den zwei Tagen bis zum Spiel in Dortmund muss sich der Chefcoach etwas einfallen lassen, um die Lücken in der stark ausgedünnten Abwehr zu füllen. “So richtig viele Optionen gibt’s ja nicht, trotzdem haben wir noch ein paar”, sagt Hoeneß, der sich nicht in die Karten blicken lässt. “Wir machen uns natürlich Gedanken: über das Personal, die Taktik, da geht’s natürlich darum, ob Dreierkette oder Viererkette. Wir haben Spieler, die auf der Position spielen können und das auch schon getan haben. Und wir haben andere Spieler, die auf der Position noch nicht so oft gespielt haben und jetzt möglicherweise aushelfen können. Ich möchte jetzt aber noch nicht zu viel verraten.”

So richtig viele Optionen gibt’s ja nicht, trotzdem haben wir noch ein paar.

Sebastian Hoeneß

Nicht allein aus Gründen der Geheimhaltung. “Es ist noch nichts final entschieden”, so der Trainer, der erst heute konkreter die taktischen Möglichkeiten in die Trainingsarbeit einfließen ließ. “Wir haben heute ein bisschen begonnen, uns Dinge anzuschauen. Morgen haben wir noch mal Training, da werden wir sicher noch mal schauen, wie wir es anstellen werden.” Vieles spricht für eine Dreierkette und die Installierung von Karazor im Abwehrzentrum. Unterstützt von Hiroki Ito und einem von rechts einrückenden Josha Vagnoman. Allerdings wäre auch Leonidas Stergiou eine Option für einen der beiden Alternativverteidiger. “Egal wer auf dem Platz steht, egal mit welcher Grundformation wir spielen: Wir freuen uns auf das Spiel”, sagt Hoeneß, der an die eigenen Stärken appelliert und glaubt.

“Das ist ein Spiel mit Chancen für uns. Obwohl wir wissen, dass es wahrscheinlich sogar das schwerste Spiel aktuell ist, mit Leverkusen vielleicht. Die Dortmunder sind in einer richtig guten Verfassung”, so der Stuttgarter Übungsleiter. Der BVB, der zuletzt bei Rekordmeister FC Bayern mit 2:0 gewann, verfüge über einen “unfassbaren Kader in Tiefe und Breite. Deswegen ist der Respekt da. Trotzdem haben wir auch Selbstvertrauen genug, zu sagen: Wir fahren hin und geben unser Bestes, was möglicherweise dazu führen kann, dass wir ein gutes Ergebnis erzielen”.

Am elften Spieltag der Hinrunde und im DFB-Pokal-Achtelfinale konnten die Schwaben die Dortmunder vor heimischer Kulisse mit 2:1 und mit 2:0 besiegen. “Trotzdem kann man das jetzt nicht für dieses Spiel anführen. In Dortmund zu spielen, ist einfach anders. Damals waren sie zudem nicht in ihrer Topferfassung und sie haben in der Winterpause nochmal zwei unglaubliche Qualitätsspieler dazugeholt (Jadon Sancho und Ian Maatsen, Anm. d. Red.).”

Hoeneß fühlt: “Chancen größer als Risiken”

In der Bundesliga treffen die beiden Traditionsklubs zum 108. Mal aufeinander. Die Bilanz dieses Duells  ist mit jeweils 41 Siegen und 25 Unentschieden ausgeglichen. Entsprechend wolle man sich nicht verstecken, so Hoeneß, dessen persönliche Bilanz positiv ist. Er ist einzige Trainer, auf den BVB-Kollege  Edin Terzic in der Bundesliga schon dreimal traf und bei zwei Remis und einer Niederlage sieglos blieb. “Aus unserer Sicht sind die Chancen größer als die Risiken”, so Hoeneß. “Das ist zumindest das, was ich fühle. Und ich glaube auch das, was die Mannschaft fühlt.”

George Moissidis

DFB-Formcheck: Raum bedrängt Mittelstädt – Hummels lässt nicht locker

Noch 73 Tage bis zum EM-Auftakt der DFB-Elf. Der kicker wertet die Leistungen der 44 EM-Kandidaten im Monat März aus.

Nicht-berücksichtige EM-Kandidaten und ein neuer Platzhirsch: Robert Andrich (li.), Mats Hummels (Mi.) und David Raum.

Nicht-berücksichtige EM-Kandidaten und ein neuer Platzhirsch: Robert Andrich (li.), Mats Hummels (Mi.) und David Raum.

imago images/Grafik: kicker

Die heiße Phase vor der Heim-EM 2024 ist angebrochen. Der kicker hat eine Liste von 44 Profis zusammengestellt, die für Bundestrainer Julian Nagelsmann in Frage kommen dürften.

Unmittelbar vor den Länderspielen in Frankreich (2:0) und gegen die Niederlande (2:1) hatte der kicker die EM-Kandidaten einem Formcheck der bisherigen Jahresleistung unterzogen. Nun wird die Performance im Monat März inklusive den beiden jüngsten DFB-Spielen sowie den am letzten März-Wochenende stattfindenden Liga-Spieltagen unter die Lupe genommen.

Aufgeteilt nach den sieben taktischen Positionen der kicker-Rangliste checkt der kicker Monat für Monat seit Jahresbeginn die jeweils aktuelle Form der EM-Kandidaten. Grün signalisiert “voll in EM-Form”, Rot steht für “aktuell nicht in EM-Form” (möglicherweise auch aus Verletzungsgründen) und Gelb bedeutet “EM-Kandidat, darf aber nicht nachlassen”.

Ter Stegens Bilanz beeindruckt trotz einiger Wackler

Nach der verletzungsbedingten Absage von Manuel Neuer stand Marc-André ter Stegen bei beiden Länderspielen im März im Tor und hielt gegen Frankreich seinen Kasten sauber, gegen die Niederländer hatte er er paar kleinere Wackler. Insgesamt kassierte er im März mit Verein und Nationalelf in sieben Spielen lediglich zwei Gegentore, in fünf Partien spielte er zu Null. In der Liga blieb er sogar den kompletten Monat unbezwungen, musste dort zuletzt am 17. Februar hinter sich greifen.

Rüdiger und Tah spielen sich ein – Hummels setzt ein Zeichen

Während Antonio Rüdiger und Jonathan Tah im DFB-Trikot 180 Minuten Seite an Seite verteidigten, konnte bzw. musste ein Dortmunder Trio im Verein trainieren. Ein Ausrufezeichen nach der Länderspielpause setzten nun Nico Schlotterbeck und Mats Hummels, die in München ein Bollwerk bildeten. An Schlotterbeck (Note 1,5) und Hummels (Note 1) prallte in der Allianz-Arena fast alles ab, der 35-jährige Routinier wurde vom kicker gar zum Spieler des Spieltags gekürt, erst zum dritten Mal in seiner Bundesliga-Karriere (zuvor am 6. Spieltag 2020/21 und am 24. Spieltag 2010/11).

Mittelstädt brilliert, doch Raum sitzt ihm im Nacken

In den beiden März-Länderspielen hieß das Außenverteidiger-Duo jeweils Kimmich/Mittelstädt. Der Stuttgarter Mittelstädt debütierte gegen die Franzosen und stand auch gegen die Niederlande im Fokus. Zunächst spielte er einen Fehlpass, der zum 0:1 führte. Sieben Minuten später hatte er selbst per Distanzschuss den Ausgleich besorgt. Ihm dicht im Nacken sitzt David Raum, der eine starke Form im Verein hat. Drei Scorerpunkte und drei Berufungen in die Elf des Tages im März belegen dies.

Chef Kroos – Andrich nimmt den Schwung mit

Das Comeback von Toni Kroos war das Thema der März-Länderspiele, er war sofort der Chef auf dem Platz und in beiden Partien notenbester DFB-Akteur. Neben dem nun 108-maligen Nationalspieler etablierte sich Robert Andrich als Partner auf der Doppelsechs. In der Liga kam er zwar im März zweimal nur von der Bank, war aber bei Bayer maßgeblich dafür verantwortlich, dass Leverkusen weiter unbesiegt blieb. Im Europa-League-Spiel bei Qarabag Agdam bereitete er in der Nachspielzeit den 2:2-Ausgleich vor, in der Liga erzielte der den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich gegen Hoffenheim am vergangenen Wochenende sogar selbst.

Musiala toppt Wirtz – und Brandt hält mit

Die Zauberer Wirtz und Musiala halten ihre Topform der vergangenen Wochen und zeigten auch gegen die Top-Nationen Frankreich und Niederlande überzeugende Leistungen. Wirtz traf im März viermal, damit kann unter allen im Formcheck untersuchten Spielern sonst nur Musiala mithalten. Der Bayern-Spieler ist auch bei den Assists die Nummer 1. Fünf Torvorlagen hat im März sonst nur noch Dortmunds Julian Brandt vorzuweisen, der bei den vergangenen Länderspielen nicht berücksichtigt wurde.

Adeyemi meldet sich zurück

Dreimal stand Karim Adeyemi im Monat März in der Dortmunder Startelf, dreimal trug er sich in die Torschützenliste ein. Bei den beiden 2:0-Siegen in Berlin und München erzielte er das jeweilige 1:0, beim 3:1-Sieg gegen Frankfurt sorgte er nach Rückstand für den wichtigen 1:1-Ausgleichstreffer. Damit schoss der BVB-Flügelspieler im März genauso viele Tore wie die drei anderen Kandidaten zusammen: Gnabry kommt auf zwei, Führich auf eines, Sané blieb torlos, sammelte aber immerhin einen Assist.

Undav beflügelt – Füllkrug trifft immerhin beim DFB

Im Verein blieb Niclas Füllkrug seit dem 17. Februar torlos. Für Deutschland sorgte er mit seinem Schultertor gegen die Niederlande für Euphorie und sicherte als Einwechselspieler den Sieg gegen Oranje. Sein Debüt für den DFB gab Stuttgarts Deniz Undav, der den Schwung der Nominierung mitnahm und in den beiden Ligaspielen nach Bekanntgabe des Länderspielkaders jeweils zwei Scorerpunkte einfuhr.

Christoph Huber

Führich und Co.: Ohne Fleiß kein Preis

Gestern noch in Frankfurt und im Einsatz für die deutsche Nationalmannschaft, heute schon wieder im Training in Stuttgart: Chris Führich, Maximilian Mittelstädt, Waldemar Anton und Deniz Undav zeigen besonderen Fleiß.

Stuttgarter Nationalspieler: Maximilian Mittelstädt (li.) und Chris Führich.

Stuttgarter Nationalspieler: Maximilian Mittelstädt (li.) und Chris Führich.

IMAGO/Pressefoto Baumann

Es muss weit nach Mitternacht gewesen sein, als die vier Auswahlspieler von der Nationalmannschaft und dem Testländerspiel gegen die Niederlande (2:1) wieder zuhause in Stuttgart angekommen waren.  Dennoch ließen es sich Chris Führich und Co. nicht nehmen, heute Vormittag zur Mannschaft zu stoßen. Es liegen entscheidende Wochen vor dem Traditionsklub von 1893. Ohne Fleiß gibt es womöglich keinen Preis. Und dieser hat einen besonderen Reiz.

Während die anderen drei im Kraftraum und individuell eine leichte regenerative Einheit absolvierten, ließ sich Führich obendrein auf dem Platz sehen und drehte ein paar kleine Runden vor den rund 1000 Fans, die zur zweiten Einheit der Woche gekommen waren. Wie auch der gestern vorzeitig von der japanischen Auswahl zurückgekehrte Hiroki Ito und der nach seinem Kieferbruch an seinem Comeback arbeitende Anthony Rouault.

Fabian Wohlgemuth ist angetan vom Engagement und dem Ehrgeiz seiner Spieler. “Trotz der ganzen Belastungen lassen sie nicht abreißen. Das ist aller Ehren wert”, sagt der Stuttgarter Sportdirektor mit Blick auf die verbleibenden Wochen bis zum Saisonende, das die Schwaben mit einem internationalen Startplatz, nach Möglichkeit sogar in der Champions League, veredeln wollen und können. Am Ostersonntag geht es in die entscheidende Phase dieser bisher so glanzvollen Spielzeit mit der Partie gegen den 1. FC Heidenheim, der dem Traditionsklub in der Hinrunde eine bittere 0:2-Niederlage zugefügt hat.

Bis dahin sollen auch Atakan Karazor und Enzo Millot wieder voll einsatzbereit sein. Der Deutsch-Türke, der in Zusammenarbeit mit Angelo Stiller auf der Doppelsechs seit Saisonbeginn für die nötige Stabilität im Stuttgarter Zentrum sorgt, meldete sich heute mit einer Erkältung in den Krankenstand ab. Der Franzose kehrte vorzeitig mit der gleichen Diagnose von der französischen U-23-Nationalmannschaft zurück und kuriert sich daheim aus.

George Moissidis

DFB-Formcheck: Musiala mit Top-Werten – Füllkrug & Co. schwächeln

Noch 84 Tage bis zum EM-Auftakt der DFB-Elf. Vor den Länderspielen im März wertet der kicker die Leistungen der 48 EM-Kandidaten im Kalenderjahr 2024 aus.

Im Fokus, aber nicht immer nominiert: Maximilian Mittelstädt, Jamal Musiala und Niklas Süle.

Im Fokus, aber nicht immer nominiert: Maximilian Mittelstädt, Jamal Musiala und Niklas Süle.

imago images (3), Grafik: kicker

Die heiße Phase vor der Heim-EM 2024 ist angebrochen. Der kicker hat nach den Nominierungen von Julian Nagelsmann vor den März-Länderspielen eine aktualisierte Liste von 48 Profis zusammengestellt, die für den Bundestrainer mit Perspektive Europameisterschaft in Frage kommen dürften.

Wie lief es im Jahr 2024 bei den 48 EM-Kandidaten?

Aufgeteilt nach den sieben taktischen Positionen der kicker-Rangliste checkt der kicker die bisherige Form der EM-Kandidaten im Kalenderjahr 2024. Grün signalisiert “voll in EM-Form”, Rot steht für “aktuell nicht in EM-Form” (möglicherweise auch aus Verletzungsgründen) und Gelb bedeutet “EM-Kandidat, darf aber nicht nachlassen”.

Neuer ist zurück und glänzt – Keiner pariert wie Leno

Ex-Kapitän Manuel Neuer wurde erstmals seit dem WM-Aus 2022 wieder fürs DFB-Aufgebot nominiert, musste aber verletzt wieder abreisen. Nach der Winterpause zeigte Bayerns Nummer 1 starke Leistungen und erhielt in seinen 13 benoteten Spielen 2024 nie eine schlechtere Note als die 3,5. Bernd Leno überzeugt in diesem Jahr beim FC Fulham. Unter allen Stammkeepern in der Premier League hat seit Anfang Januar kein Keeper eine bessere Paradenquote als der 32-Jährige. Gleiches gilt übrigens für Marc-Andre ter Stegen in La Liga.

Anton, der Höhenflieger – Süle verdrängt und außen vor

Mit Hummels, Schlotterbeck und Süle stehen gleich drei Dortmunder Innenverteidiger im erweiterten Kreis, keiner aus diesem Trio schaffte es ins aktuelle Aufgebot. Süle musste beim BVB zuletzt sogar auf die Rechtsverteidiger-Position ausweichen und enttäuschte dort selbst beim 2:0-Sieg in der Champions League gegen Eindhoven. Verdrängt wurden die drei Borussen u.a. von Rückkehrer Robin Koch, der vor allem von seiner Zweikampfstärke profitiert sowie von Debütant Waldemar Anton, der maßgeblich an Stuttgarts Höhenflug beteiligt ist.

Was für ein Lob für Neuling Mittelstädt

Viel Bewegung gab es auf der defensiven Außenbahn. Nagelsmann zauberte mit Heidenheims Jan-Niklas Beste und Stuttgarts Maximilian Mittelstädt zwei Neulinge aus dem Hut. Mittelstädt adelte der Bundestrainer sogar aktuell als einen der Top-Linksverteidiger weltweit. Auch Beste überzeugte in dieser Saison, wenngleich vorrangig auf der offensiven Außenbahn beim FCH. Zwölf Standards von Beste (acht Ecken, vier Freistöße) führten in der Liga zu Toren für den Aufsteiger, auch ein Grund für die Nominierung des 30-maligen U-Nationalspielers. Zum Debüt wird es nun allerdings nicht kommen, Beste verließ wie Neuer mit einer Adduktorenverletzung das DFB-Team vorzeitig.

Licht und Schatten beim nicht nominierten Goretzka

Zu seiner ersten Nominierung kam auch der formstarke Münchner Aleksandar Pavlovic, der aber wegen eines Infekts absagen musste. Schwankende Leistungen dagegen zeigte der Partner auf Münchens Doppelsechs Leon Goretzka. Neben überzeugenden Auftritten wie gegen Mainz (kicker-Note 1 mit zwei Toren und zwei Assists) waren in den letzten Wochen auch schwache Partien wie in der Liga in Leverkusen und Bochum (jeweils Note 5), in Freiburg oder in Champions League bei Lazio (jeweils 4,5).

Havertz trifft in Serie – Musiala mit zwei Top-Werten

Die meisten Scorerpunkte aller 48 berücksichtigten Spieler hat in diesem Jahr Jamal Musiala. Neben vier Assists traf der 21-Jährige siebenmal selbst – auch das ist alleiniger Topwert unter allen EM-Kandidaten. Alleine in seinen letzten fünf Bundesligapartien war Musiala an neun Treffern direkt beteiligt. Kai Havertz schaffte zuletzt auch ein Novum und traf erstmals in seiner Karriere in vier Premier-League-Spielen in Serie.

Führich unangefochten – Gnabry fehlt noch was

Leroy Sané fehlt wegen seiner Rotsperre beim März-Lehrgang der Nationalelf. Sein Teamkollege Serge Gnabry meldete sich in der Liga nach langer Verletzungspause zuletzt mit zwei Jokertoren hintereinander zurück, zu einem Comeback im DFB-Trikot war es jedoch noch zu früh. So bleibt Stuttgarts Chris Führich weiter der offensive Außen mit der besten Form.

Ausnahme Hack: Nagelsmann beruft alle, die treffen

Die besten deutschen Torschützen im Jahr 2024 in der Bundesliga sind alle fürs Nationalteam nominiert. Hinter Mittelfeldspieler Musiala rangieren dort Niclas Füllkrug und Maximilian Beier (je sechs). Deniz Undav folgt mit fünf Treffern, genauso viele hat übrigens auch Gladbachs Robin Hack. Füllkrug traf zuletzt jedoch am 17. Februar, Undavs letzter eigener Torerfolgt stammt vom 11. Februar. So ist es durchaus auch denkbar, dass Kai Havertz im Sturmzentrum agieren könnte.

Christoph Huber

Die Rückennummern der deutschen Nationalspieler

Vor den Länderspielen gegen Frankreich und die Niederlande sind nun alle Trikotnummern der deutschen Nationalspieler bekannt. Jamal Musiala erhält die prestigeträchtige 10.

Das neue Heimtrikot der deutschen Nationalmannschaft, das sie am Samstag in Frankreich erstmals tragen wird.

Das neue Heimtrikot der deutschen Nationalmannschaft, das sie am Samstag in Frankreich erstmals tragen wird.

IMAGO/Eibner

Die deutsche Nationalmannschaft testet am Samstag in Lyon gegen Frankreich (21 Uhr) und am Dienstag (20.45 Uhr, beide LIVE! bei kicker) in Frankfurt gegen die Niederlande und wird dabei wohl die beiden neuen Trikots für die EURO 2024 erstmals tragen.

Wer in den beiden Länderspielen mit welcher Trikotnummer auflaufen wird, ist inzwischen ebenfalls klar: Von den vier noch übrigen nominierten Neulingen wird Maximilian Beier (Hoffenheim) mit der 14 auflaufen, Waldemar Anton mit der 16, Deniz Undav mit der 26 und Maximilian Mittelstädt, ein weiterer Stuttgarter mit der 18. Aleksandar Pavlovic, der wegen einer Mandelentzündung absagen musste, hätte die 25 erhalten, Jan-Niklas Beste, der aufgrund einer Adduktorenverletzung abgereist ist, die 19.

Rückkehrer Toni Kroos erhält die ihm altbekannte Nummer 8, Leon Goretzka wurde schließlich nicht nominiert. Die vielversprechende Offensivhoffnung Jamal Musiala vom FC Bayern trägt in den beiden kommenden Partien die prestigeträchtige 10.

Beim Blick auf die Rückennummern der Torhüter fehlt die Nummer eins. Diese hätte wieder Manuel Neuer bekommen, der am Mittwoch jedoch wegen eines Muskelfaserrisses abreisen musste.

Die Trikotnummern der Nationalspieler

Nummer Name
1 Manuel Neuer*
2 Antonio Rüdiger
3 David Raum
4 Jonathan Tah
5 Pascal Groß
6 Joshua Kimmich
7 Kai Havertz
8 Toni Kroos
9 Niclas Füllkrug
10 Jamal Musiala
11 Chris Führich
12 Bernd Leno
13 Thomas Müller
14 Maximilian Beier
15 Robin Koch
16 Waldemar Anton
17 Florian Wirtz
18 Maximilian Mittelstädt
19 Jan-Niklas Beste*
20 Benjamin Henrichs
21 Ilkay Gündogan
22 Marc-André ter Stegen
23 Robert Andrich
24 Oliver Baumann
25 Aleksandar Pavlovic*
26 Deniz Undav
*fehlen angeschlagen

Die Rückennummern der deutschen Nationalspieler

Vor den Länderspielen gegen Frankreich und die Niederlande sind nun alle Trikotnummern der deutschen Nationalspieler bekannt. Jamal Musiala erhält die prestigeträchtige 10.

Das neue Heimtrikot der deutschen Nationalmannschaft, das sie am Samstag in Frankreich erstmals tragen wird.

Das neue Heimtrikot der deutschen Nationalmannschaft, das sie am Samstag in Frankreich erstmals tragen wird.

IMAGO/Eibner

Die deutsche Nationalmannschaft testet am Samstag in Lyon gegen Frankreich (21 Uhr) und am Dienstag (20.45 Uhr, beide LIVE! bei kicker) in Frankfurt gegen die Niederlande und wird dabei wohl die beiden neuen Trikots für die EURO 2024 erstmals tragen.

Wer in den beiden Länderspielen mit welcher Trikotnummer auflaufen wird, ist inzwischen ebenfalls klar: Von den vier noch übrigen nominierten Neulingen wird Maximilian Beier (Hoffenheim) mit der 14 auflaufen, Waldemar Anton mit der 16, Deniz Undav mit der 26 und Maximilian Mittelstädt, ein weiterer Stuttgarter mit der 18. Aleksandar Pavlovic, der wegen einer Mandelentzündung absagen musste, hätte die 25 erhalten, Jan-Niklas Beste, der aufgrund einer Adduktorenverletzung abgereist ist, die 19.

Rückkehrer Toni Kroos erhält die ihm altbekannte Nummer 8, Leon Goretzka wurde schließlich nicht nominiert. Die vielversprechende Offensivhoffnung Jamal Musiala vom FC Bayern trägt in den beiden kommenden Partien die prestigeträchtige 10.

Beim Blick auf die Rückennummern der Torhüter fehlt die Nummer eins. Diese hätte wieder Manuel Neuer bekommen, der am Mittwoch jedoch wegen eines Muskelfaserrisses abreisen musste.

Die Trikotnummern der Nationalspieler

Nummer Name
1 Manuel Neuer*
2 Antonio Rüdiger
3 David Raum
4 Jonathan Tah
5 Pascal Groß
6 Joshua Kimmich
7 Kai Havertz
8 Toni Kroos
9 Niclas Füllkrug
10 Jamal Musiala
11 Chris Führich
12 Bernd Leno
13 Thomas Müller
14 Maximilian Beier
15 Robin Koch
16 Waldemar Anton
17 Florian Wirtz
18 Maximilian Mittelstädt
19 Jan-Niklas Beste*
20 Benjamin Henrichs
21 Ilkay Gündogan
22 Marc-André ter Stegen
23 Robert Andrich
24 Oliver Baumann
25 Aleksandar Pavlovic*
26 Deniz Undav
*fehlen angeschlagen

Anton: “Ich musste mir immer alles hart erarbeiten”

Waldemar Anton ist bei der deutschen Nationalelf in einer Rolle, die er bestens kennt. Im kicker spricht der 27-Jährige über das neue Level im Training – und erklärt, wie er auch dank seiner Eltern zum “Worker” wurde.

Ist dabei, sich im DFB-Training Respekt zu erarbeiten: Waldemar Anton.

Ist dabei, sich im DFB-Training Respekt zu erarbeiten: Waldemar Anton.

IMAGO/Beautiful Sports

Der VfB Stuttgart rauscht gerade nur so durch die Bundesliga, doch auch Waldemar Anton merkt gerade: Die Nationalmannschaft ist eben die Nationalmannschaft. “Das ist schon ein anderes Level, was Technik und Tempo betrifft”, berichtet der Neuling im kicker-Interview (Donnerstagsausgabe) von seinen ersten Trainingseinheiten mit den “vielen unglaublich guten” Teamkollegen. “Da muss man im Training in seine Rolle finden und sich Respekt erarbeiten. Ich bin davon überzeugt, dass mir das gelingt.”

Die Rolle, die Julian Nagelsmann für ihn vorgesehen hat, kennt Anton – und nimmt sie gerne an: “Ich weiß, dass ich in der Rolle des Herausforderers bin. Das ist nichts Neues für mich, ich musste mir immer alles hart erarbeiten und mich bei jedem neuen Trainer neu beweisen.” Beim VfB hat er es so zur Kapitänsbinde und einem Vertrag bis 2027 gebracht.

“Als ich älter wurde, habe ich erst gemerkt, was meine Eltern alles für mich getan haben”

Am Tag der Nominierung hatte Nagelsmann Anton als “extrem stabilen Verteidiger mit einem großen Herzen, großen Emotionen und einer großen Leidensfähigkeit” umschrieben – und damit indirekt als einen jener “Worker”, auf die der Bundestrainer künftig setzen will. “Wer meine Vita kennt, der weiß, dass das schon auf mich zutrifft”, sagt Anton selbst. “Ich bin einer, der immer Gas geben möchte, unabhängig davon, ob das nun anstrengend ist oder nicht oder ob man kleinere Blessuren hat.”

Inzwischen weiß der 27-jährige Innenverteidiger, wie sehr seine Mentalität von seinen Eltern beeinflusst ist, einem Busfahrer und einer Köchin. “Als ich klein war, habe ich über solche Dinge nicht nachgedacht. Als ich älter wurde, habe ich das erst mitbekommen und gemerkt, was meine Eltern eigentlich alles für mich getan haben. Sie haben mich gelehrt, dass man alles schaffen kann, wenn man einen Traum oder ein Ziel verfolgt.”

Wie ihm der VfB-Block im DFB-Team hilft, warum die U-21-EM 2019 für ihn eine Enttäuschung war und warum er seinen Vater früher im Bus begleitete: Das ganze Interview mit Waldemar Anton lesen Sie im aktuellen kicker vom Donnerstag – ab 22 Uhr hier auch als eMagazine.

Oliver Hartmann, jpe

Die neuen Rückennummern der deutschen Nationalspieler

Vor den Länderspielen gegen Frankreich und die Niederlande sind nun die Trikotnummern der DFB-Feldspieler bekannt geworden. Jamal Musiala erhält die prestigeträchtige 10.

Wer in den kommenden Länderspielen mit welchen Rückennummern bei der DFB-Auswahl antreten wird, ist zumindest bei den meisten Feldspielern bekannt.

Wer in den kommenden Länderspielen mit welchen Rückennummern bei der DFB-Auswahl antreten wird, ist zumindest bei den meisten Feldspielern bekannt.

IMAGO/Eibner

Die deutsche Nationalmannschaft testet am Samstag in Lyon gegen Frankreich (21 Uhr) und am Dienstag (20.45 Uhr, beide LIVE! bei kicker) in Frankfurt gegen die Niederlande und wird dabei wohl die beiden neuen Trikots für die EURO 2024 erstmals tragen.

Wer in den beiden Länderspielen mit welcher Trikotnummer auflaufen wird, ist bei den Feldspielern nun ebenso weitgehend klar: Von den fünf Neulingen wird Maximilian Beier (Hoffenheim) mit der 14 auflaufen, Jan-Niklas Beste (Heidenheim) mit der 19, Waldemar Anton mit der 16 und Deniz Undav, ein weiterer Stuttgarter, der erstmals nominiert wurde, mit der 26. Das geht aus dem Onlineshop von Ausrüster Adidas hervor. Unklar ist noch die Rückennummer von Antons und Undavs Teamkollege Maximilian Mittelstädt.

Rückkehrer Toni Kroos erhält die ihm altbekannte Nummer 8, Leon Goretzka wurde schließlich nicht nominiert. Die vielversprechende Offensivhoffnung Jamal Musiala vom FC Bayern trägt in den beiden kommenden Partien die prestigeträchtige 10.

Neben den vier Torhütern und Mittelstädt ist auch noch nicht bekannt, mit welcher Zahl auf dem Rücken Kapitän Ilkay Gündogan auflaufen wird, es ist aber von der 21 auszugehen. Aleksandar Pavlovic, der wegen einer Mandelentzündung absagen musste, hätte die 25 erhalten.

Die Trikotnummern der Nationalspieler

Nummer Name
1
2 Antonio Rüdiger
3 David Raum
4 Jonathan Tah
5 Pascal Groß
6 Joshua Kimmich
7 Kai Havertz
8 Toni Kroos
9 Niclas Füllkrug
10 Jamal Musiala
11 Chris Führich
12
13 Thomas Müller
14 Maximilian Beier
15 Robin Koch
16 Waldemar Anton
17 Florian Wirtz
18
19 Jan-Niklas Beste
20 Benjamin Henrichs
21
22
23 Robert Andrich
24
25 Aleksandar Pavlovic*
26 Deniz Undav
*hat abgesagt

Nach Nagelsmann-Lob für Mittelstädt – Hoeneß: “Krasse Aussage”

VfB-Trainer stolz über vier DFB-Nominierungen 14.03.2024

Nach Nagelsmann-Lob für Mittelstädt – Hoeneß: “Krasse Aussage”

3:46Statt von einem BVB-Block kann man nach der Nominierung von Bundestrainer Julian Nagelsmann beinahe von einem VfB-Block sprechen. Coach Sebastian Hoeneß zeigte sich erfreut über die Entwicklung seiner Mannschaft, die nun nochmals honoriert wurde.