Nach einer kurzen Nacht geht es für RB Leipzig am Mittwoch zurück. Der erste Ärger über den knapp verpassten Coup bei Titelverteidiger Manchester City war da schon längst verflogen – doch Xavi bereitet noch ein paar Sorgen.

Schmerzverzerrtes Gesicht: Für Xavi war gegen ManCity vorzeitig Schluss.
IMAGO/Sportsphoto
Aus Manchester berichtet Oliver Hartmann
Auch Marco Rose betonte nach der 2:3-Niederlage bei Manchester City im Etihad Stadium die positiven Aspekte. “Wir haben ein Spiel verloren, das wir sehr gut gespielt haben. Es ist viel von dem aufgegangen, was wir uns vorgenommen hatten”, bekräftigte Leipzigs Trainer und meinte da vor allem die erste Halbzeit, als sein Personal die im Vorfeld geforderte Kompaktheit, Gier und Konzentration zu einer überraschenden 2:0-Führung umgesetzt hatten.
Dass ManCity dies in der zweiten Halbzeit nicht auf sich sitzen lassen würde, sei klar gewesen. “Wir wussten, dass wir sie sauer gemacht hatten und was uns in der zweiten Halbzeit erwartet”, so Rose. Trotz der drei Gegentore der am Ende drückend überlegenen Hausherren sprach der Coach seinem Team ein “Kompliment” aus “für die Leistung und den couragierten Auftritt, auch wenn wir dafür nichts bekommen. Wir nehmen viel Positives mit.”
In der Person von Xavi begleitete allerdings auch eine Portion Ungewissheit die Leipziger Heimreise. Der Niederländer musste nach einem Zweikampf mit Manuel Akanji behandelt und in der 74. Minute ausgewechselt werden. Sein schmerzverzehrtes Gesicht und der Griff an die rechte Schulter erinnerte an Dani Olmos Verletzung vor einem Monat gegen den 1. FC Köln. Da hatte sich der Spanier eine Schultereckgelenkssprengung zugezogen, die sein Hinrunden-Aus besiegelte.
So schwer scheint Xavis Blessur nicht zu sein. Der 20-jährige Mittelfeldspieler lief schon wieder lächelnd durch die Katakomben des Stadions, und Rose sagte über die erste Diagnose aus der medizinischen Abteilung: “Der Doc hat erst einmal leichte Entwarnung geben können. Es war nichts Offensichtliches wie bei Dani.” Allerdings soll Xavi, der zunächst auch Kreislaufprobleme hatte, nach der Rückkehr umfassend untersucht werden. Dann wird feststehen, ob er bereits am Samstag gegen Heidenheim wieder eingesetzt werden kann.
Haidara vertrat angeschlagenen Henrichs
Als geglückt wertete Rose das Experiment, Amadou Haidara als rechten Schienenspieler vor der Dreierkette zu bringen. “Er hat es angenommen und sehr gut gemacht dafür, dass er da lange nicht mehr gespielt hat”, urteilte der Coach über den Auftritt des Maliers, der normalerweise auf der Doppelsechs zuhause ist. Die Versetzung war notwendig geworden, weil Benjamin Henrichs mit gesundheitlichen Problemen passen musste.
Roses Plädoyer für Klostermanns Verbleib
Lukas Klostermann, der auch auf der rechten Seite hätte auflaufen können, benötigte Rose als Abwehrchef der Dreierkette und Sonderbewacher für Erling Haaland. Der Verteidiger löste diese Aufgabe über weite Strecken sehr verlässlich. Wie lange er das für RB weiterhin tun wird, steht angesichts des im Sommer auslaufenden Vertrags in den Sternen. Bislang hat Klostermann das Angebot zur Verlängerung nicht angenommen, bis zum Jahresende will die Klubführung Klarheit. Rose wiederholte am Dienstag, dass er sich den Verbleib des Nationalspielers wünscht: “Natürlich würde ich mich freuen, wenn er sich für uns entscheidet und bei uns bleibt. Er ist ein absoluter Führungsspieler.”