Saarbrückens “Kinderriegel” sorgt für Stabilität

Beim 1. FC Saarbrücken läuft es trotz des Ausfalls einiger erfahrener Leistungsträger derzeit prächtig. Woran die junge Abwehrreihe großen Anteil hat.

Festigt die Saarbrücker Abwehr: der 22-jährige Joel Bichsel.

Festigt die Saarbrücker Abwehr: der 22-jährige Joel Bichsel.

picture alliance / Eibner-Pressefoto

Mit dem 1:1 in Verl ist der 1. FC Saarbrücken seit mittlerweile neun Spielen ungeschlagen – auch dank einer stabilen Defensive, die in diesen Partien nur sieben Gegentreffer kassierte. Mit insgesamt 17 eingefangenen Toren weist der FCS den aktuell zweitbesten Wert hinter Arminia Bielefeld (16) auf.

Der “Kinderriegel”, wie die Abwehrreihe mit Dominik Becker (24, kicker-Notenschnitt 3,23), Joel Bichsel (22, 2,75), Lasse Wilhelm (3,20) und Philip Fahrner (beide 21, 3,39) genannt wird, überzeugt in wechselnder Besetzung seit Wochen. Lediglich Calogero Rizzuto (32, 3,19) hebt den Altersschnitt in der letzten Reihe an.

Zeitz trainiert mit der Mannschaft

Da deutet sich ein interessanter Konkurrenzkampf nach der Winterpause an, denn: Kapitän und Urgestein Manuel Zeitz (34) – der gebürtige Völklinger verlängerte kürzlich bis 2026 – kehrt kommende Woche nach seinem Innenbandanriss ins Mannschaftstraining zurück, bei Boné Uaferro (32) ist die Rückkehr nach einem Sehnenriss im Knie ebenfalls absehbar. Da auch Bjarne Thoelke (32) Fortschritte macht, der Anfang April sein bisher letztes Spiel bestritt und sich anschließend ein Überbein im Knie entfernen ließ, hat Trainer Rüdiger Ziehl dann womöglich bald die Qual der Wahl.

Mit einem Heimspiel gegen Alemannia Aachen am Sonntagabend (19.30 Uhr, LIVE! bei kicker) sowie einem Auswärtsauftritt bei Borussia Dortmund II (21.12.) beschließt der FCS das Kalenderjahr.

FSV-Coach Görner: “Wir sind weit davon entfernt, ein Top-Team zu sein”

Nicht gespielt wurde am Samstag am Bornheimer Hang – eine Entscheidung, die durchaus diskussionswürdig war. Tim Görner, der junge Chefcoach des FSV Frankfurt, hebt die Entwicklung des Teams hervor, hat aber dennoch ein paar mahnende Worte parat.

Wird der FSV Frankfurt bis Saisonende mitmischen können um den Titel?

Wird der FSV Frankfurt bis Saisonende mitmischen können um den Titel?

IMAGO/Beautiful Sports

Regionalliga Südwest

Sehr gerne hätte der FSV Frankfurt die Chance genutzt, sich am letzten Spieltag in diesem Jahr mit einem Sieg in die über zweimonatige Winterpause zu verabschieden. Der 125 Jahre alte Traditionsverein hätte mit einem Erfolg über den SC Freiburg II nicht nur den zweiten Platz zurückerobert, sondern auch Kickers Offenbach wieder überholt. Das spielt im Selbstverständnis eine große Rolle, ist doch der Rivale von der anderen Mainseite finanziell potenter, hat deutlich mehr Fans und verfügt über eine erfolgreichere Historie; zudem hatte es in dieser Saison zwei bittere Niederlagen gegeben (0:5 im August, 0:1 vor einer Woche). Doch das Schiedsrichtergespann um Luca Schilliro (Saarlouis) machte den Schwarz-Blauen einen Strich durch die Rechnung und erklärte den Platz für nicht bespielbar.

Eine diskussionswürdige Entscheidung: Zwar war der Untergrund nach Regen einigermaßen tief, aber von Pfützen keine Spur. Fakt ist: Es haben schon so einige Spiele unter widrigeren Bedingungen stattgefunden. 24 Stunden davor hatte die Platzkommission den Rasen noch für bespielbar erklärt.

“Es war ein kleiner Schock”, sagte FSV-Kapitän Tim Weißmann zu der Entscheidung, die gut eine halbe Stunde vor Beginn fiel. Die Mannschaft sei heiß gewesen, den Stolperer der Offenbacher auszunutzen. Der OFC hatte am Abend davor überraschend gegen Freiberg gepatzt (0:2).

Grundsätzliches im Vordergrund

Trainer Tim Görner nahm die Absage indes gelassen zur Kenntnis. Ob Tabellenzweiter oder nun eben -dritter, für ihn steht das Grundsätzliche im Vordergrund. Vor Saisonbeginn habe man nicht damit rechnen können, im Dezember auf dem dritten Platz zu stehen. “Es hat sich sehr schnell eine Mannschaft herauskristallisiert – auf dem Platz und in der Kabine. Wir sind ein super intaktes Team”, hebt der 28-Jährige hervor. Dass dann auch die Automatismen so schnell greifen würden, damit habe er nicht gerechnet. In Cas Peters (12 Tore) und Lucas Hermes (9) stellen die Frankfurter auch das treffsicherste Stürmerpaar der Liga. Den Niederländer Peters hatte der FSV im Derby schmerzlich vermisst, er war wegen der fünften Gelben Karte gesperrt.

Trotz der positiven Entwicklung – 2023/24 war der FSV lange im Abstiegskampf involviert – hegt Görner Bedenken. “Wir sind weit davon entfernt, ein Top-Team zu sein. Auf die Strecke gehört dazu mehr”, sagt der angehende Pro-Lizenz-Trainer. Die Erfahrungen der vergangenen vier Wochen sind Warnung genug. Nach dem 2:2 gegen Astoria Walldorf setzte es drei Niederlagen in Folge – obwohl die Frankfurter in Göppingen (0:1) und Steinbach (1:2) sowie gegen Offenbach (0:1) zumindest gleichwertig waren. Davor war der Fußball-Sport-Verein in 14 Partien ungeschlagen geblieben und hatte dabei achtmal in Serie gewonnen.

Ein Nachholtermin für das Freiburg-Spiel steht noch nicht fest. Am 22. Februar beginnt der zweite Saisonabschnitt, dann gastieren die Frankfurter in Freiberg. Eine Woche davor steht das Viertelfinale um den Hessenpokal auf dem Programm, da gastiert der FSV beim Gruppenligisten SC Willingen. Dass zu dieser Jahreszeit in dem Wintersportort gespielt wird, ist aber sehr fraglich.

Stefan Fritschi

Gräfe-Prozess gegen den DFB beginnt noch vor Weihnachten

Am 19. Dezember steht dem DFB ein kleiner Verhandlungsmarathon bevor. Am Vormittag findet vor dem Landgericht Frankfurt am Main der 17. Verhandlungstag im Sommermärchen-Prozess statt. Ab 13.30 Uhr geht es vor dem Oberlandesgericht um die Berufung von Ex-Schiedsrichter Manuel Gräfe, der schon in erster Instanz eine Entschädigung wegen Altersdiskriminierung erstritten hatte.

Nächster Termin: Am 19. 12. verhandelt das OLG Frankfurt die Klage von Manuel Gräfe gegen den DFB.

Nächster Termin: Am 19. 12. verhandelt das OLG Frankfurt die Klage von Manuel Gräfe gegen den DFB.

picture alliance/dpa

Der ehemalige Bundesliga-Schiedsrichter Manuel Gräfe hatte bereits im Frühjahr 2023 vom Landgericht eine Entschädigung von 48.500 Euro wegen Altersdiskriminierung zugesprochen bekommen. Die Kammer sah es als erwiesen an, dass der Unparteiische seine Karriere wegen des Erreichens einer verbandsinternen Altersgrenze von 47 Jahren nach 432 Erst- und Zweitligaspielen beenden musste. Im Urteil bezeichnete die Kammer diese als “nicht zulässig” und “unverhältnismäßig”. Gegenüber der starren Altersgrenze kämen “Leistungstests und -nachweise in Betracht”.

Einen Schadenersatz wegen entgangener Einnahmen hatte ihm das Gericht allerdings nicht zugesprochen, weshalb Gräfe in Berufung ging. Auch der DFB legte Berufung ein. Die Verhandlung vor dem Oberlandesgericht (Aktenzeichen 6 U 23/23) wurde 2024 mehrmals vertagt. Zuletzt, weil es “eine nicht unerhebliche Klageerweiterung” gegeben habe, wie die Gerichtspressestelle mitteilte.

Statt 195.000 gab es nur 48.500 Euro in erster Instanz

In seiner Klage vor dem Landgericht hatte der heute 51-Jährige neben einer Entschädigung wegen Altersdiskriminierung auch Schadenersatz wegen entgangener Einnahmen gefordert. In seiner letzten Saison hatte Gräfe durch die Schiedsrichtertätigkeit beim DFB rund 260.000 Euro verdient. Im Prozess forderte er 194.905 Euro. 70.000 Euro hatte er zuvor von Verbandsseite bereits für die Nutzung seiner Persönlichkeitsrechte erhalten. Diese Zahlung gewährte der DFB damals den Elite-Schiedsrichtern nach der Streichung von der Liste für das darauffolgende Jahr.

Die starre Altersgrenze hat der DFB inzwischen aufgehoben, Felix Brych pfeift in dieser Saison mit 49 Jahren in der Bundesliga. Dafür muss sich der Verband einen neuen Vorwurf in Sachen Altersdiskriminierung gefallen lassen. Gestern wurde bekannt, dass der erst 28 Jahre alte Francisco Lahora den DFB verklagt, weil er als Altersgründen nicht in die sogenannte Coaching-Liste für die 3. Liga aufgenommen wurde.

Im “Sommermärchen-Prozess” sitzt der ehemalige DFB-Präsident Theo Zwanziger seit März wegen des Verdachts der schweren Steuerhinterziehung auf der Anklagebank. Das Verfahren gegen Wolfgang Niersbach wurde gegen Zahlung einer Geldauflage eingestellt, das Verfahren gegen Horst R. Schmidt wegen Krankheit abgetrennt. Dem 79-jährigen Zwanziger wird vorgeworfen, eine Überweisung an die FIFA in Höhe von 6,7 Millionen Euro in der Steuererklärung für das Jahr 2006 zu Unrecht als Betriebsausgabe geltend gemacht zu haben, was er bestreitet.

Michael Ebert

Keita-Leihe fix: Was vom Werder-Flop in Erinnerung bleibt

Naby Keita verlässt Werder, wird samt Kaufoption an Ferencvaros Budapest ausgeliehen – und geht längst als einer der größten Flops in die Bremer Transfergeschichte ein.

Kapitel beendet: Naby Keita verlässt Werder.

Kapitel beendet: Naby Keita verlässt Werder.

IMAGO/Nordphoto

Die letzte Hürde wurde am Wochenende genommen: Naby Keita hatte den Medizincheck beim ungarischen Rekordmeister erfolgreich bestanden, den 1:0-Heimsieg von Ferencvaros Budapest über Zalaegerszegi TE verfolgte er am Sonntagabend dick eingepackt und mit Decke über den Beinen von der Tribüne aus. Am Dienstag konnte der 29-Jährige dann auch offiziell als neuer Spieler des Klubs vermeldet werden.

Der SV Werder Bremen hat sich mit den Ungarn auf ein einjähriges Leihgeschäft verständigt. “Wir sind froh, dass wir diese Lösung gefunden haben. Für uns war klar, dass Naby nicht mehr für Werder auflaufen würde”, wurde Sportchef Clemens Fritz in der Vereinsmeldung zitiert: “Daher ist diese Leihe für ihn der richtige Schritt.”

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Kohfeldt: So macht er Darmstadt noch zum Aufstiegskandidaten


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Dass Keita am Osterdeich keine Zukunft mehr haben würde, war bereits seit Anfang August klar, trotzdem ist der Bundesligist den ehemaligen Profi des FC Liverpool bis zum Ende der Sommer-Transferperiode nicht losgeworden – ein avisierter Wechsel in die Türkei platzte schließlich auf den letzten Metern doch noch.

Keita: Die Enttäuschung der Saison 2023/24

Eine Rückkehr in den Kreis der Profis kam für Werder unter keinen Umständen mehr infrage, nachdem der 56-malige Nationalspieler Guineas am 29. Spieltag der Vorsaison seine Anreise zum Auswärtsspiel nach Leverkusen verweigert hatte.

Einzelkritik Bochum-Werder bei kicker+

Das Kapitel Keita war mit diesem Vorfall für die Bremer, die den ehemaligen Weltklassespieler im Sommer 2023 zunächst als vermeintlichen Coup aus Liverpool ablösefrei verpflichtet hatten, erledigt – es wurde eines zum Vergessen.

Dieser Meinung waren indes auch die Bundesliga-Profis, die den Mittelfeldspieler zur Enttäuschung der abgelaufenen Spielzeit 2023/24 wählten. Zumal Keita, wenn er mal nicht verletzt ausfiel, nie eine sportlich wertvolle Rolle für Werder einnehmen konnte: Er kam nur zu fünf Bundesliga-Einsätzen für den Klub.

Keita: Ansätze und Rückstände

In Erinnerung bleiben seine zunächst bodenständig daherkommende Vorstellung, als er ankündigte: “Ich bin nicht als Star gekommen.” Zum anderen waren da offenbar auch tatsächlich weiterhin vielversprechende Ansätze des einstigen Topakteurs. Aber eben auch permanente körperliche Rückstände, wie etwa ein denkwürdiger Einsatz über 60 Minuten gegen Zweitligist Hannover 96 offenbarte, der den Profi bisweilen merklich überforderte.

Wie viel tatsächlich noch in ihm steckt, nachdem Keita vor einigen Wochen selbst erklärt hatte, sich “großartig” zu fühlen, das kann er nun in Ungarn noch einmal unter Beweis stellen. Der Bremer wechselt ohne jegliche Spielpraxis nach Budapest, trainierte während der Hinrunde an der Weser zunächst individuell, später wirkte er vereinzelt beim Mannschaftstraining der U-23-Regionalliga-Mannschaft mit.

Einer der größten Bremer Transferflops

Trotzdem hofft man auch bei Werder, dass die Leihe aufgeht, um den noch bis Sommer 2026 unter Vertrag stehenden Profi möglicherweise schon nach Saisonende endgültig von der Payroll zu bekommen. Entweder, indem Ferencvaros die bestehende Kaufoption zieht oder dass sich dann ein anderer Interessent für einen festen Transfer findet.

Dass die Verpflichtung Keitas, dessen Gehalt der Klub auch weiterhin zu einem Großteil tragen wird, als einer der größten Flops in die Transfergeschichte Werders eingeht, ist längst klar.

Tim Lüddecke

Hansa Rostock hat einen neuen Hauptsponsor

Der FC Hansa Rostock geht mit einem neuen Partner auf der Trikot-Brust in die restliche Drittliga-Saison.

Nun mit neuem Hauptsponsor: FC Hansa Rostock.

Nun mit neuem Hauptsponsor: FC Hansa Rostock.

picture alliance / Fotostand

Am Montag präsentierte Hansa Rostock mit der BauPunkt Flügel GmbH seinen neuen Haupt- und Trikotpartner. Der Experte für Maschinen-, Vermietungs- und Baubedarf, der seinen Sitz in Bad Doberan und Wismar und somit in der Region hat, wird bis zum Ende der laufenden Saison 2024/25 den Platz auf der Trikotbrust der Mecklenburger einnehmen.

Bereits seit 2017 gehört das Unternehmen im Profi- sowie Nachwuchsbereich auf verschiedenen Ebenen zu den Unterstützern des FC Hansa und klettert nun im Sponsoring eine Etage höher.

“Die Bereitschaft, dem FC Hansa in dieser besonderen Situation zur Seite zu stehen, kurzfristig das Haupt- und Trikotsponsoring zu übernehmen und damit das ohnehin schon umfangreiche Engagement nochmals zu erweitern, zeigt einmal mehr, wie wichtig starke Partner für den Erfolg und die Weiterentwicklung unseres Vereins sind”, wird der Vorstandsvorsitzende Jürgen Wehlend auf der Klub-Website zitiert. Laut Ostsee-Zeitung erhält der Zweitliga-Absteiger bis Ende der Saison 250.000 Euro für die Zusammenarbeit.

Erstmals am Sonntag in Cottbus

Die Bau Punkt Flügel GmbH ersetzt 28 Black als Hauptsponsor, das seinen bis 2025 gültigen Vertrag im Mai wegen wiederholter Fan-Ausschreitungen gekündigt hatte. Im Rahmen der Mitgliederversammlung hatte Vorstandschef Wehlend den dadurch entstandenen finanziellen Schaden auf 1,4 Millionen Euro beziffert. Der Klub will juristisch dagegen vorgehen.

Erstmals mit dem neuen Schriftzug auf dem Trikot wird die zuletzt in vier Pflichtspielen am Stück ungeschlagene Kogge am Sonntag beim Auswärtsspiel bei Spitzenreiter Energie Cottbus am Sonntag (13.30 Uhr, LIVE! bei kicker) antreten.

Laimer: “Ich sage ja, es ist immer dieses blöde Geschwafel”

Konrad Laimer bleibt die Allzweckwaffe beim FC Bayern, die auf der Lieblingsposition aber kaum noch gebraucht wird.

Bester Laune vor dem Champions-League-Spiel gegen Donezk: Konrad Laimer.

Bester Laune vor dem Champions-League-Spiel gegen Donezk: Konrad Laimer.

picture alliance/dpa/Revierfoto

Wie das gegen Schachtar Donezk ausgehen und auch in die Hose gehen kann, weiß Konrad Laimer aus eigener Erfahrung. Im Trikot von Leipzig hatte der Österreicher zum Auftakt der Champions-League-Saison 2022/23 eine 1:4-Packung gegen die Ukrainer hinnehmen müssen, später aber immerhin Real Madrid geschlagen und trotzdem das Achtelfinale erreicht.

In die Runde der letzten acht würde Laimer auch in dieser Spielzeit gerne einziehen, am liebsten direkt und ohne Play-off-Runde. “Spannend” findet der 27-Jährige das neue Format, “irgendwie interessant” und sogar “ganz cool”: “Ich lasse das Ganze mal auf mich wirken, wie es die nächsten Jahre ist.”

Es macht mir gerade auch sehr viel Spaß, Rechtsverteidiger zu spielen.

Konrad Laimer

Plural, wohlgemerkt. Bayerns Allzweckwaffe hat also noch weitere Jahre in der Königsklasse im Blick. Warum auch nicht? Beim deutschen Rekordmeister können sie den flexibel einsetzbaren Nationalspieler gut gebrauchen. Nur auf Laimers Lieblingsposition im zentralen Mittelfeld, da sieht Trainer Vincent Kompany eher keinen Bedarf.

Neulich, als neben Joao Palhinha auch Aleksandar Pavlovic noch gefehlt hatte, stellte sich beim Trainer gar nicht die Frage, ob Laimer vielleicht neben Joshua Kimmich auf die Doppelsechs rutschen sollte. Dafür sah die Lage eben auch auf der rechten Abwehrseite zu prekär aus.

“Wir haben viele Verletzte in der Verteidigung”, erklärte Kompany Ende November, “in dieser Rolle hat er es überragend gemacht”. Immer zuverlässig, fleißig arbeitend. Ohne große Ausreißer – bis auf seinen Aussetzer beim 0:1 von Jamie Gittens in Dortmund.

Ist Laimer also überhaupt noch ein Mittelfeldspieler? Oder ein Rechtsverteidiger? Oder ein Rechtsverteidiger, der im Mittelfeld spielen kann? “Diese Formulierung habe ich noch nie gehört”, grinste er vor dem Wiedersehen mit Donezk. “Vielleicht, keine Ahnung. Ich sage ja, es ist immer dieses blöde Geschwafel: ‘Mir ist egal, wo ich spiele, Hauptsache ich spiele.’ So ist’s ja auch irgendwo bei mir.”

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KMD #17 – Wetterbericht aus der Bundesliga (mit Lukas Schönmüller)


58:59 Minuten

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Am wohlsten, stellte Laimer wieder mal klar, fühle er sich schon im Mittelfeld. “Da habe ich am öftesten gespielt; da habe ich meine besten Abläufe; da kann ich einer Mannschaft meine Qualitäten am besten geben, jede Mannschaft besser machen. So fühle ich mich auch am wohlsten.”

Aber, großes Aber: “Es macht mir gerade auch sehr viel Spaß, Rechtsverteidiger zu spielen.” Denn letztlich geht’s ja nur darum: “Mir ist es egal, wo ich spiele, Hauptsache ich spiele.”

Mario Krischel

Duisburg schließt Liquiditätslücke und will mittelfristig zurück in die 2. Bundesliga

Der MSV Duisburg steht in der Regionalliga wieder auf festem Boden. Über eine Geberrunde sammelten die Zebras genügend Geld ein, um die Liquidität für die aktuelle Spielzeit zu sichern. Beim Treffen mit den Sponsoren ging es aber nicht nur um kurzfristige Hilfen.

Michael Preetz will den MSV Duisburg mittelfristig zurück in die 2. Bundesliga führen.

Michael Preetz will den MSV Duisburg mittelfristig zurück in die 2. Bundesliga führen.

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Oberbürgermeister Sören Link, der die Geberrunde mit initiiert hatte, erklärte nach dem Treffen: “Duisburg steht geschlossen hinter dem MSV. Die Geberrunde hat ein klares Bekenntnis zu dem Konzept auf den Weg gebracht. Wir wollen zurück in den Profi-Fußball, wir wollen zurück in die 2. Liga.” Michael Preetz sagte: “Wir haben Unterstützung auf der ganzen Linie erhalten und eine breite Zustimmung erfahren.” Somit blickt der Ex-Nationalspieler etwas gelassener auf das Lizenzierungsverfahren für die 3. Liga. Im Frühjahr muss der MSV die Unterlagen beim DFB in Frankfurt einreichen.

Preetz weiß, dass Aufstiege nicht planbar sind. “Aber wir können Wahrscheinlichkeiten erhöhen”, so der 57-Jährige, der den MSV aus einer langfristigen Negativspirale befreien will. Preetz hatte den Sponsoren auch Szenarien für die 3. und für die 4. Liga präsentiert. Die Botschaft: In den jetzigen Strukturen kann der Verein unterklassig nicht gesunden.

Streit mit Anteilseigner Capelli

Die aktuelle Saison ist gesichert, im Idealfall will der MSV die Voraussetzungen dafür schaffen, in der kommenden Spielzeit nicht erneut wieder sofort Lücken schließen zu müssen. “Die entscheidende Frage ist: Wie kriegen wir es hin, dass wir wieder schwarze Zahlen schreiben?”, will Preetz das strukturelle Defizit des MSV beseitigen.

Für den ganz großen Wurf wird der MSV zwangsläufig deutlich mehr finanzielle Mittel benötigen. Der Klub sucht einen starken Investor, der diesen Weg langfristig mitgehen will. Die Capelli-Gruppe ist mit 40,1 Prozent der größte Anteilseigner an der Kapitalgesellschaft des Klubs. Allerdings streiten sich beide Seiten derzeit auf der juristischen Bühne über ausstehende Zahlungen in beide Richtungen. Preetz sieht das Tischtuch mit den US-Amerikanern aber nicht als zerschnitten an: “Wir wollen versuchen, mit Capelli gemeinsam und konstruktiv eine Lösung zu finden.”

Der Schulterschluss mit den Sponsoren wäre wohl nicht möglich gewesen, wenn die Mannschaft von Trainer Dietmar Hirsch nicht an der Tabellenspitze stehen würde und in der Stadt keine Euphorie ausgelöst hätte. Mit 15.359 Zuschauern weist der Drittliga-Absteiger den höchsten Schnitt aller Regionalliga-Staffeln auf. “Wir haben sportlich viel dafür getan, dass es dem Verein wieder besser geht”, unterstreicht Dietmar Hirsch, der sich am vergangenen Spieltag beim 3:4 gegen den FC Gütersloh die erste Heimniederlage natürlich lieber erspart hätte. Die neue Stoßrichtung des Klubs begrüßt der 53-Jährige: “Man braucht ja auch ein Konzept, um langfristig nach vorne zu kommen. Nur zu sagen, wo der Verein mal war oder wieder hinmöchte, macht ja keinen Sinn. Der Weg ist das Entscheidende.”

Dirk Retzlaff

Xabi Alonso adelt Rückkehrer Calhanoglu: “So wichtig, wie es Kimmich für Bayern sein könnte”

Am Dienstag steht Bayer mit Inter Mailand eine der schwersten Prüfungen in der Champions League bevor. Bei Italiens Meister hat sich Ex-Bayer-Profi Hakan Calhanoglu zu einem Topspieler entwickelt, der Leverkusen als Zehner verließ und als Stratege zurückkehrt.

Kehrt als Stratege nach Leverkusen zurück: Hakan Calhanoglu.

Kehrt als Stratege nach Leverkusen zurück: Hakan Calhanoglu.

IMAGO/sportphoto24

Wenn der italienische Meister am Dienstagabend in der BayArena antritt, trifft Bayer 04 auf eine Mannschaft, in deren Kader eine ganze Menge Bundesliga steckt. Acht Akteure von Inter Mailand haben in ihrer Karriere bereits in Deutschland gespielt: Yann Sommer (FC Bayern, Gladbach), Yann Aurel Bisseck (Köln), Benjamin Pavard (Stuttgart, Bayern), Henrikh Mkhitaryan (BVB), Marko Arnautovic (Bremen), Marcus Thuram (Gladbach), Josep Martinez (Leipzig) und  – Hakan Calhanoglu.

Der türkische Nationalspieler, der von 2014 bis 2017 für den Werksklub kickte, steht vor seiner Rückkehr an die alte Wirkungsstätte. Und Leverkusens Abwehrchef Jonathan Tah schickt direkt einen Gruß an den ehemaligen Mitspieler. Bis jetzt habe er noch keinen Kontakt zu Calhanoglu gehabt, denn: “Ich warte, bis er hier ist. Er soll nicht zu viel denken, dass wir …”, sagt Tah und schiebt hinterher: “Nachher können wir wieder Freunde sein.”

Xabi Alonso lobt Calhanoglus Entwicklung zum Strategen

Tah freut sich auf das Wiedersehen mit dem Mittelfeldspieler, dessen Karriere in Mailand Leverkusens Trainer Xabi Alonso höchsten Respekt abnötigt. “Es geht nicht um Einzelspieler, aber dieser individuelle Spieler hat natürlich einen sehr großen Impact auf das Spiel. Nicht nur wegen seiner Schussstärke – die ist nur die Konsequenz aus vielen Dingen, die er gut macht. Er hat sich großartig entwickelt”, urteilt der Spanier.

Aus dem Offensivakteur, der vor allem durch seine Schussstärke auffiel, ist ein Stratege geworden. “Ich kann mich daran erinnern, dass er noch mehr als eine Nummer 10 gespielt hat. Jetzt mit den Jahren – es passiert oft, wenn Spieler älter werden, dass sie mmer weiter nach hinten wandern – spielt er als Sechser, der seine Position hält”, beschreibt Xabi Alonso die Genesis des inzwischen 30-Jährigen.

Er ist jetzt 30 Jahre alt, aber in der Topform seiner Karriere.

Xabi Alonso

Durch die über die Jahre neu entwickelte Rolle, kommt Calhanoglu auch eine besondere Bedeutung im Inter-Spiel zu. “Er hatte schon immer eine großartige Technik, schlägt sehr gute Diagonalpässe und Standards und schießt von außerhalb des Strafraums sehr gut. Abgesehen davon ist es sein großartiges Spielverständnis, seine Bedeutung für das Spiel”, erklärt der frühere Weltklasse-Sechser.

Den Türken sieht er als ein, wenn nicht gar das entscheidende Element. Und so adelt Xabi Alonso den Rückkehrer: “Er ist ein Schlüsselspieler für sie – so wichtig, wie es Kimmich für Bayern sein könnte. Diese Art von Spieler. Er hat diesen großen Einfluss bei Inter für das Kollektiv, aber er zeigt dort sein persönliches hohes Level. Er ist jetzt 30 Jahre alt, aber in der Topform seiner Karriere.” Und damit ein Faktor, den Bayer 04 als Team am Dienstag aus dem Spiel nehmen muss.

Stephan von Nocks

Plötzlich wieder Alleinunterhalter

Real Madrid, weiter auf Formsuche, droht in der Champions League eine Blamage. Kylian Mbappé strauchelt, Vinicius Junior war wochenlang raus. Doch auf Jude Bellingham ist Verlass.

In Girona gewann Real am Samstag in erster Linie dank Jude Bellingham.

In Girona gewann Real am Samstag in erster Linie dank Jude Bellingham.

IMAGO/NurPhoto

Die ersten knapp eineinhalb Jahre bei Real Madrid haben für Jude Bellingham schon ganz unterschiedliche Situationen bereitgehalten. Nicht nur, was die Form der gesamten Mannschaft betrifft.

Gleich zu Beginn seiner ersten Saison im Spätsommer 2023 traf der Mittelfeldspieler, damals als verkappter Stürmer eingesetzt, nach Belieben, wurde fast jedes Spiel zum gefeierten Matchwinner. Richtung Rückrunde rückte Bellingham auf dem Spielfeld dann weiter zurück, die Schlagzeilen schrieb fortan vor allem Vinicius Junior. Und dann kam in diesem Sommer auch noch Kylian Mbappé.

Bis Anfang November schoss Bellingham kein einziges Tor

Hinten anstellen musste sich der immer noch erst 21 Jahre alte Engländer neben dem Scheinwerferlicht vor allem auf der Torschützenliste. War er fit, waren seine Leistungen zwar auch in dieser Hinrunde gut, doch auf eigene Erfolgserlebnisse musste Bellingham monatelang warten. Natürlich wurde seine Durststrecke in der Öffentlichkeit zum Thema, auch wenn die, die Real genauer verfolgen, das einzuordnen wussten.

Vor wenigen Wochen dann offenbarte die Ketchup-Flasche, die in die Welt des Fußballs inzwischen Einzug erhalten hat, ihren vielzitierten Effekt. Beim 3:0-Auswärtssieg in Girona am Samstag traf Bellingham bereits im fünften Ligaspiel in Serie – und nur so konnten die Madrilenen in La Liga an den plötzlich ebenfalls instabilen FC Barcelona heranrücken.

Star-Zugang Mbappé kämpft auch nach vier Monaten beim Champions-League-Sieger weiterhin mit erheblichen Startschwierigkeiten, Unterschiedsspieler Vinicius Junior wurde Teil einer bedenklichen Verletzungsserie, die die Spiel- und Ergebniskrise bei den Königlichen sicherlich mitzuverantworten hat. Ganz selbstverständlich ist daher vor allem wieder der Mann gefragt, der aus dem ersten Glied in den vergangenen Monaten ein wenig verschwunden war. Am Dienstag (21 Uhr, LIVE! bei kicker) braucht Real Bellingham mehr denn je.

In der Königsklasse steht der Titelverteidiger nämlich längst nicht so komfortabel da wie in der Liga. Setzt es bei Europa-League-Sieger Atalanta die vierte Niederlage im sechsten Spiel (im Januar geht es noch gegen Salzburg und Brest), droht dem großen Real (aktuell Platz 24) gar die große Blamage: das Aus nach der neuen CL-Gruppenphase. Zwar könnte man meinen, dass die “Generalprobe”, das letztlich souveräne 3:0 bei CL-Teilnehmer Girona, als Mutmacher dient. Doch richtig Mut machte eigentlich nur einer.

Auch in Girona boten biedere Madrilenen, die 2024/25 auswärts erst vier von zehn Pflichtspielen gewinnen konnten, nahezu gar nichts an, ein Rückstand war wieder mal viel greifbarer gewesen. Mbappé lieferte unverändert nur, wenn das ganze Team glänzt, Antreiber wie Fede Valverde sind ob der kaum möglichen Pausen überspielt, Vinicius Junior fehlte weiter an allen Ecken und Enden. Also überall dort, wo Bellingham gerade anpackt.

Mit einer Entschlossenheit, die seinen meisten Kollegen aktuell abgeht, erzwang der ehemalige Dortmunder das 1:0, das 2:0 legte er Arda Güler mit seiner brutalen individuellen Klasse herausragend auf. Dass Real plötzlich komfortabel führte, hatte es am Wochenende eigentlich nur ihm zu verdanken gehabt, der nicht nur mit dem Ball am Fuß vorangeht. Bellingham ackert unermüdlich, zeigt Einstellung, muntert und richtet seine Kollegen auf – wie Mbappé nach einem der zuletzt verschossenen Elfmeter.

Jude Bellingham tröstet Kylian Mbappé

Trost für den Gebeutelten: Jude Bellingham (re.) kümmert sich um den vier Jahre älteren Kylian Mbappé.
IMAGO/NurPhoto

Zwar liefert Bellingham an sich nichts, was man von einem Weltklasse-Fußballer nicht verlangen kann. Doch fast alle anderen Real-Profis tun sich mit diesen Dingen in dieser aktuell kniffligen Phase schwer. Was Bellingham gewissermaßen zum Alleinunterhalter macht, ein bisschen wie in seinen ersten Wochen.

Wie fit sind Bellingham und Vinicius Junior wirklich?

Umso mehr zuckten Mitspieler, Verantwortliche und Real-Fans zusammen, als auch Bellingham Mitte der zweiten Hälfte gegen Girona angeschlagen ausgewechselt werden musste. Linksverteidiger Ferland Mendy ist nach dem Samstag der nächste mittelfristige Ausfall, bei Bellinghams Herausnahme habe es sich allerdings nur um eine “Sicherheitsmaßnahme” gehandelt, wie Trainer Carlo Ancelotti beschwichtigte, der einen Top-Acht-Platz in der Champions League übrigens schon abgehakt hat.

Der Einsatz des Alleinunterhalters gegen Atalanta ist demnach nicht gefährdet, doch ob ein Bellingham bei der Neuauflage des europäischen Supercup (2:0 für Real) genug ist? Pünktlich zu einer Partie, die gar nicht weit von einem Endspiel entfernt ist, stehen erstmals wieder Vinicius Junior und auch CL-Spezialist Rodrygo im Kader. Doch inwieweit der nur eine Drohkulisse ist, wird sich am Dienstagabend zeigen. Wie sich auch Bellingham wieder zeigen wird? Real ist auf seinen neuen alten Schlagzeilenschreiber angewiesen.

Niklas Baumgart

“Schöne Momentaufnahme”: Frankfurt belohnt sich für starke Hinrunde

Mit dem Herbstmeistertitel belohnen sich die Frauen von Eintracht Frankfurt für eine fußballerisch starke Hinrunde. Doch schon gibt es mahnende Stimmen – in der Bundesliga geht es weiter eng zu.

Grüßen nach der Hinrunde von der Tabellenspitze: Die Frauen von Eintracht Frankfurt.

Grüßen nach der Hinrunde von der Tabellenspitze: Die Frauen von Eintracht Frankfurt.

picture alliance / BEAUTIFUL SPORTS

“Der Tanz nach meinem Tor war für Baba, den macht sie sonst immer in der Kabine”, meinte Nicole Anyomi nach dem hochverdienten 3:0-Sieg gegen RB Leipzig. Es war die 24-Jährige, die mit ihrem Treffer in der 7. Minute die Eintracht früh auf Siegkurs brachte. Und ihr sechstes Saisontor widmete Anyomi ihrer Teamkollegin Barbara Dunst, die mit einem Kreuzbandriss von der österreichischen Nationalmannschaft zurückgekehrt war.

Frauen-Bundesliga, ^11. Spieltag

Doch von der Negativmeldung der vergangenen Woche ließ sich die Eintracht gegen Leipzig nicht runterziehen, ganz im Gegenteil: Mit viel Offensivdrang und höchst sehenswertem Kombinationsfußball ließen die Frankfurterinnen im letzten Spiel der Hinrunde Leipzig keine Chance. Tanja Pawollek und Carlotta Wamser besorgten nach etlichen vergebenen Chancen die weiteren SGE-Treffer. “Wir hatten viel Spaß und Spielfreude auf dem Platz, jeder hatte Bock”, freute sich Anyomi über den gelungenen letzten Heimauftritt im Fußball-Jahr 2024.

Letzter Herbstmeistertitel vor elf Jahren

Mit 35 Toren stellt die Eintracht nach der Hälfte der Saison die beste Offensive der Liga, mit nur fünf Gegentoren zudem auch die beste Defensive. Damit hat sich die SGE nach langer Zeit wieder einen – wenn auch inoffiziellen – Titel verdient: den des Herbstmeisters. Letztmals stand der Klub nach elf Spieltagen in der Spielzeit 2013/14 auf Platz eins, noch vor der Fusion mit der Eintracht als 1. FFC Frankfurt.

Die Tabelle gucken wir uns natürlich gerade sehr gerne an.

Pia-Sophie Wolter

SGE-Trainer Niko Arnautis zeigte sich sichtbar stolz auf seine Mannschaft: “Ich freue mich für das gesamte Team, dass es die Hinrunde mit dem Ergebnis und dem Zwischenstand in der Tabelle krönen konnte.” Und auch Pawollek konnte die Freude nicht zurückhalten. Man habe dauernd auf den ersten Platz geschielt, so die SGE-Kapitänin, aber “dass wir jetzt wirklich zum Ende der Hinrunde dort stehen, ist der Wahnsinn!”

Arnautis spricht von “guter Ausgangslage”

Doch ob des aktuellen Höhenflugs schnappt man noch lange nicht über in Frankfurt. Pawollek gab zu, vom Herbstmeistertitel könne man sich “natürlich nichts kaufen”. Anyomi nannte die Tabellenführung nur eine “schöne Momentaufnahme”. Und Arnautis sprach lediglich von einer “guten Ausgangslage” in der Bundesliga.

Tatsächlich liegen in der Frauen-Bundesliga in Frankfurt, Meister Bayern München und den erstarkten Leverkusenerinnen gleich drei Teams gleichauf an der Tabellenspitze, die SGE thornt aufgrund der besten Tordifferenz ganz oben. Und nur einen Zähler dahinter lauert der VfL Wolfsburg, der am Freitag mit einer 0:1-Niederlage in Leverkusen selbst den Herbstmeistertitel liegen ließ. “Es ist sehr eng und noch ist eine zweite Runde zu spielen. Wir sind gewarnt”, stellte Arnautis deshalb klar.

“Mal schauen, was am Ende dabei herausspringt”

Es wird also noch eine spannende Saison, an deren Ende sich Frankfurt mit dem achten Meistertitel der Vereinsgeschichte (inkl. der des 1. FFC Frankfurt) wieder zum alleinigen Rekordmeister der Bundesliga krönen will (bislang gleichauf mit dem VfL Wolfsburg).

Pia-Sophie Wolter hat dafür ein vordergründig einfaches Konzept: Man wolle den “sehr guten Fußball” aus der Hinrunde weiterhin zeigen. “Wichtig ist vor allem, dass wir erstmal bei uns bleiben und von Spiel zu Spiel schauen”, so die Nationalspielerin. Dann könne man schauen, was am Ende dabei herausspringt. Doch eines gab Wolter am Mikrophon von MagentaSport unumwunden zu: “Die Tabelle gucken wir uns natürlich gerade sehr gerne an.”