Grohs großer Moment: “Das war wirklich sehr besonders”

Das Ergebnis stimmte für die Bayern am Dienstag gegen Lyon nicht, aber der Abend schrieb auch eine andere ganze wichtige Geschichte: Mala Grohs ist zurück. Die Torfrau hat ihre Krankheit überwunden und war sehr stolz, wieder auf dem Rasen zu stehen.

Parierte einen Elfmeter: Maria Luisa Grohs.

Parierte einen Elfmeter: Maria Luisa Grohs.

UEFA via Getty Images

Mitte November letzten Jahres gab es die Schockdiagnose für den FC Bayern und natürlich vor allem Mala Grohs: Bei der Torfrau wurde ein bösartiger Tumor diagnostiziert. Eine längere Behandlung war erforderlich, der Fußball rückte in den Hintergrund.

Aber Grohs kämpfte, glaubte an sich und arbeitete an ihrem Comeback. Genau dieses feierte sie am Dienstag in der Champions League beim Heimspiel gegen Lyon. “Es war wirklich besonders, ich freue mich sehr und bin auch stolz darauf, wie ich die letzten Monate gemeistert habe”, strahlte die Torfrau nach dem 0:2 gegen Lyon am DAZN-Mikrofon.

Es waren keine leichten Monate, viel war neu für die Keeperin. “Ich musste alles neu lernen”, so Grohs, die sich sehr auf den Dienstag freute: “Es war aufregend, ich habe mich sehr auf den Tag gefreut. Es hat sich super angefühlt, mit den Mädels einzulaufen, Champions League ist auch immer eine besondere Atmosphäre.”

“Es gibt nichts mehr zu verlieren”

Grohs machte auch ein starkes Spiel, hielt in der ersten Halbzeit sogar einen Elfmeter gegen Lindsey Horan. Am Ende konnte auch sie die Niederlage nicht abwenden. Somit wartet im Rückspiel eine extrem harte Aufgabe auf die Münchnerinnen. “Wir müssen effektiver werden. Wir hatten einige Chance, hatten auch Ballbesitz im letzten Drittel und der Box. Wir müssen weiterhin so gut verteidigen wie wir es gemacht haben. Mit Vollgas ins Rückspiel, es gibt nichts mehr zu verlieren”, gibt Grohs die Marschrichtung vor.

Am Mittwoch in einer Woche (18.45) steht dann das Rückspiel beim achtmaligen Titelträger Lyon auf dem Programm. Blickt man auf die Bilanz von Olympique, so brauchen die Münchnerinnen schon ein kleines Wunder, denn die Französinnen haben in dieser Saison erst ein Pflichtspiel verloren, im Elfmeterschießen im Pokal gegen Stade Reims. In der Liga gab es 16 Siege und ein Remis, in der Königsklasse sieben Siege.

Chawinga nutzt Bayern-Fehler: Lyon siegt in München

Die Fußballerinnen des FC Bayern haben das Viertelfinal-Hinspiel der Champions League mit 0:2 gegen Lyon verloren. Damit wartet auf die Münchnerinnen im Rückspiel eine sehr harte Aufgabe.

Die Frauen von Top-Klub Olympique Lyon haben den FC Bayern besiegt.

Die Frauen von Top-Klub Olympique Lyon haben den FC Bayern besiegt.

AFP via Getty Images

Bayern-Trainer Alexander Straus durfte sich mit seinem Team am Freitag über einen wichtigen 3:1-Sieg gegen den VfL Wolfsburg freuen, die Münchnerinnen sind damit voll auf Titelkurs (sechs Punkte vor dem am Montag überraschend spät mit 2:3 in Freiburg verlierendem Frankfurt und Wolfsburg). Erfreulich aus Münchner Sicht war das Comeback von Torfrau Grohs, die erstmals nach ihrer Tumorerkrankung wieder im Tor stand.

Lyons Trainer Joe Montemurro feierte mit seinem Team am Wochenende ein stolzes 8:1 gegen Stade Reims. Von den vergangenen 17 Pflichtspielen hatte Olympique also satte 16 gewonnen – zwischendrin war nur das völlig überraschende Pokal-Aus bei Stade Reims passiert. Selbstredend reiste Lyon also mit reichlich Selbstvertrauen an.

Chawinga nutzt erste Lyon-Chance – Grohs pariert Elfmeter

Beide Teams tasteten sich zu Beginn ab, der Respekt voreinander war beiden Seiten anzumerken. Es war insgesamt eine erste Hälfte mit sehr wenigen Torchancen, Bühl näherte sich immerhin mal an (18.). Die Münchnerinnen machten es defensiv gegen die starke Offensive der Französinnen lange Zeit sehr gut – bis zur 35. Minute: Sembrant ging hier nicht entschlossen genug zum Ball, somit war Chawinga über links frei durch und traf satt ins rechte Eck.

Champions League, Viertelfinale

Mit der ersten guten Chance schlug der achtmalige Titelträger somit eiskalt zu. Bis zur Pause fanden die FCB-Frauen keine Antwort mehr auf den Rückstand und hatten sogar Glück, dass es nur 0:1 stand. Denn nach einem VAR-Eingriff gab es nach Zadrazils Foul an Carpenter im Strafraum Elfmeter. Horan nahm sich der Sache an und scheiterte an der zurückgekehrten Grohs, die ins rechte Eck sprang und bei ihrem gefeierten Comeback einen Elfmeter parierte (45.+5).

Dumornay legt nach

Der zweite Durchgang begann mit einer dicken Chance für die Bayern-Frauen, Bühl verzog freistehend (49.). Dann nahm jedoch erneut Lyon das Heft des Handelns in die Hand, Diani scheiterte aus spitzem Winkel an Grohs (57.) und Chawinga traf das Außennetz (61.). In der 65. Minute durften die Französinnen schließlich zum zweiten Mal jubeln: Horan legte rüber zu Dumornay, die den Ball ins linke Eck schob.

Die Hausherrinnen suchten anschließend zwar nach einer Antwort, konnten sich offensiv aber nicht entscheidend durchsetzen. Somit blieb es beim 2:0 für Lyon. Die Bayern-Frauen haben somit am Mittwoch in einer Woche (18.45 Uhr) beim Rückspiel in Frankreich eine extrem schwere Aufgabe.

Vorher empfangen die Bayern-Frauen am Samstag (14 Uhr) die TSG Hoffenheim zum DFB-Pokal-Halbfinale. Olympique ist am Samstagabend (21 Uhr) in der Liga bei der AS St. Etienne gefordert.

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Trotz Leupolz-Schrecksekunde: Real Madrid bezwingt Arsenal mit 2:0

Dank einer leidenschaftlichen und defensiv strukturierten Leistung sowie dank zweifacher Mithilfe des Arsenal WFC gewinnt Real Madrid den Viertelfinalauftakt in der Women’s Champions League, muss sich jedoch vor dem Rückspiel am Mittwoch um die 79-fache deutsche Nationalspielerin Leupolz sorgen.

Caroline Weir und Real Madrid feiern einen 2:0-Hinspielsieg gegen Arsenal.

Caroline Weir und Real Madrid feiern einen 2:0-Hinspielsieg gegen Arsenal.

IMAGO/Guillermo Martinez

Den Auftakt der Viertelfinals in der Women’s Champion League gewinnt Real Madrid mit 2:0 gegen den Arsenal WFC und sorgt so für eine gute Ausgangsposition vor dem Rückspiel am kommenden Mittwoch in London. Im Regen von Madrid – und auf dem “Acker” des Alfredo di Stefanos – sollte es jedoch 20 Minuten dauern, ehe das Hinspiel erstmals Tempo aufnahm.

Blackstenius scheiterte hier an der gut reagierenden Misa, die zwei Zeigerumdrehungen später nicht nur ihre Parade bejubeln durfte, sondern auch die königliche Führung. Nach einem Fehler von Williamsons hatte der Deutschland-Schreck von 2023, die Kolumbianerin Caicedo, ihr Tempo ausspielen können und von der Strafraumkante platziert ins untere Eck getroffen (22.).

Champions League, Viertelfinale

Die 1:0-Führung sollte schließlich auch der Pausenstand sein, nachdem die Gäste aus London gegen das strukturierte und von kleinen Abständen geprägte Tannenbaumsystem (4-3-2-1) der madrilenischen Defensive keine Lösungen gefunden hatte. Einzig Mead sorgte von der Strafraumkante in der ersten Minute der Nachspielzeit noch einmal für Gefahr.

Sorgen um Leopolz – und Arsenals Einladung

Sorgen machten sich derweil nach Wiederanpfiff bezüglich der 79-fachen deutschen Nationalspielerin Leupolz breit, die seit dieser Saison für Real aufläuft. Ohne Gegnereinwirkung war die 30-Jährige, die erst kürzlich von einer Knieverletzung zurückgekehrt war, zu Boden gegangen und musste durch die 16-jährige CL-Debütantin Dorado ersetzt werden (63.).

Auch ohne die Deutsche sollte sich der fehlerfreie Auftritt der spanischen Defensive fortsetzen. Offensiv wurde das Team von Trainer Alberto Toril zudem nochmals eingeladen: Die eingewechselte Athenea durfte sträflich frei aus 16 Metern abziehen, Zinsberger im Londoner Tor sah dabei etwas unglücklich aus (82.).

So reist Real Madrid mit einem 2:0-Sieg im Gepäck am Mittwoch (21 Uhr) ins Emirates, wo die Londonerinnen mit bis zu 60.000 Fans im Rücken fürs Rückspiel aufwarten. Zuvor steht für Madrileninnen jedoch ein nicht weniger spektakulärer Rahmen an: In der Liga gastiert die Mannschaft aus der spanischen Hauptstadt im Topspiel beim FC Barcelona (Sonntag, 12 Uhr). Arsenal empfängt im Emirates Stadium am Samstag (18.30 Uhr) den Liverpool FC.

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Caroline Weir und Real Madrid feiern einen 2:0-Hinspielsieg gegen Arsenal.

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IMAGO/Guillermo Martinez

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Blackstenius scheiterte hier an der gut reagierenden Misa, die zwei Zeigerumdrehungen später nicht nur ihre Parade bejubeln durfte, sondern auch die königliche Führung. Nach einem Fehler von Williamsons hatte der Deutschland-Schreck von 2023, die Kolumbianerin Caicedo, ihr Tempo ausspielen können und von der Strafraumkante platziert ins untere Eck getroffen (22.).

Champions League, Viertelfinale

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Auch ohne die Deutsche sollte sich der fehlerfreie Auftritt der spanischen Defensive fortsetzen. Offensiv wurde das Team von Trainer Alberto Toril zudem nochmals eingeladen: Die eingewechselte Athenea durfte sträflich frei aus 16 Metern abziehen, Zinsberger im Londoner Tor sah dabei etwas unglücklich aus (82.).

So reist Real Madrid mit einem 2:0-Sieg im Gepäck am Mittwoch (21 Uhr) ins Emirates, wo die Londonerinnen mit bis zu 60.000 Fans im Rücken fürs Rückspiel aufwarten. Zuvor steht für Madrileninnen jedoch ein nicht weniger spektakulärer Rahmen an: In der Liga gastiert die Mannschaft aus der spanischen Hauptstadt im Topspiel beim FC Barcelona (Sonntag, 12 Uhr). Arsenal empfängt im Emirates Stadium am Samstag (18.30 Uhr) den Liverpool FC.

Entscheidung gefallen: Baumann ist Deutschlands Nummer 1

Zuletzt hatte Bundestrainer Julian Nagelsmann auf eine “geteilte Nummer 1” im Tor gesetzt, das ist nun passe. Mit Oliver Baumann hat Deutschland jetzt wieder eine klare Nummer 1.

Die deutsche Nummer 1: Oliver Baumann.

Die deutsche Nummer 1: Oliver Baumann.

picture alliance / Eibner-Pressefoto

Seit Marc-André ter Stegen sich so schwer verletzt hat, stellte sich im DFB-Team auch die Torwartfrage. Bundestrainer Julian Nagelsmann hatte zunächst abgewartet und wollte sich nicht gleich auf eine neue Nummer eins festlegen, vielmehr mussten sich Oliver Baumann und Stuttgarts Alexander Nübel die Nummer 1 teilen. Nübel trug beim 2:1 in Bosnien die Nummer 1, Baumann dann 1:0 gegen die Niederlande. Beide Keeper teilten sich dann auch die Verantwortung in den letzten zwei Länderspielen (7:0 gegen Bosnien und 1:1 in Ungarn) des vergangenen Jahres.

Der 34-jährige Baumann hatte dabei einen souveränen Eindruck hinterlassen und es war bereits erwartet worden, dass der Hoffenheimer die Nase vorne haben würde. Nagelsmann aber wollte sich nicht in die Karten schauen lassen, hielt sich lange bedeckt. “Wir werden erst mit den Spielern das Gespräch suchen. Geplant ist, dass wir für beide Spiele eine Nummer 1 haben. Wenn das Gespräch stattgefunden hat, werdet ihr es auch erfahren.”

Nagelsmann hielt sich bis zuletzt bedeckt

Nach kicker-Informationen hatte es vor der Vormittagseinheit noch keine Gespräche gegeben, das wurde dann aber wohl nachgeholt, denn inzwischen gab der DFB die Rückennummern bekannt. Und diesmal gibt es keine geteilte Nummer 1 mehr, sondern mit Baumann eben eine einzige Nummer 1. Nübel wiederum erhält damit also die 12 als feste Nummer. Dritter Torhüter ist Stefan Ortega von Manchester City mit der 21. Die Vergabe heute spricht nun jedenfalls sehr stark dafür, dass der Hoffenheimer Schlussmann beide Spiele gegen Italien bestreiten wird.

Gegen die Azzurri geht es in den beiden Duellen am Donnerstag in Mailand und am Sonntag in Dortmund um den Einzug in das Final Four in der Nations League. Baumann ist nach seiner Blessur an der Plantarfaszie im Fuß wieder zurück im Spielbetrieb und wusste zuletzt mit starken Partien in Bochum (kicker-Note: 2,5) und gegen Heidenheim (2:0) zu überzeugen, beim jüngsten 0:1 auf St. Pauli trug er aber mit seinem folgenschweren Fehlpass eine Mitschuld an der Niederlage der Sinsheimer und bekam dafür auch die kicker-Note 5.

Stroot: “Unsere Aufgabe ist es, Ewa weh zu tun”

Es ist die Neuauflage des Champions-League-Finals von 2023, das Wolfsburg dramatisch verlor. Der VfL sinnt im Viertelfinale auf Revanche, geht aber als Außenseiter ins Rennen.

Sie muss die VfL-Defensive stoppen: Die ehemalige Wolfsburgerin Ewa Pajor ist die Tormaschine beim FC Barcelona.

Sie muss die VfL-Defensive stoppen: Die ehemalige Wolfsburgerin Ewa Pajor ist die Tormaschine beim FC Barcelona.

IMAGO/Alterphotos

Es war am 3. Juni 2023, als die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg im Finale der Champions League in Eindhoven gegen den FC Barcelona nach 45 Minuten durch die Treffer von Ewa Pajor und Alexandra Popp mit 2:0 in Führung lagen. Eine Überraschung lag damals in der Luft, aber am Ende setzte sich der Favorit aus Katalonien doch mit 3:2 durch. Eine Partie, an die sich nicht jede Wolfsburger Spielerin gerne zurückerinnert.

Am Mittwochabend (18.45 Uhr, LIVE! bei kicker) treffen der deutsche Vizemeister und der spanische Meister wieder aufeinander. Diesmal nicht im Endspiel, sondern im Viertelfinale der Champions League. In der Wolfsburger Volkswagen-Arena werden 12.000 Zuschauer erwartet. In der Gruppenphase belegte der VfL in der Gruppe A mit neun Punkten aus sechs Spielen hinter dem Vorjahres-Finalisten Olympique Lyon Platz 2. Barca gewann die Gruppe D mit 15 Punkten knapp vor Manchester City (ebenfalls 15 Punkte).

Der Titelverteidiger geht als deutlicher Favorit in das Viertelfinale gegen den aktuellen Tabellendritten der Bundesliga. Für den VfL scheint die Champions League die einzige Möglichkeit zu sein, in dieser Saison noch einen Titel mitzunehmen. Im DFB-Pokal ist die Mannschaft von Trainer Tommy Stroot im Viertelfinale bei der TSG Hoffenheim ausgeschieden und in der Bundesliga beträgt der Rückstand auf den FC Bayern nach der 1:3-Niederlage am Freitag in München schon sechs Zähler. “Die Niederlage in München tat weh”, gibt Stroot zu.

Stroot: “Wir müssen gute Entscheidungen treffen”

Umso wichtiger ist es jetzt, die volle Konzentration auf Barcelona zu richten. “Wir brauchen Geduld, müssen gut gegen den Ball arbeiten und gute Entscheidungen treffen”, gibt Stroot die Marschroute für die beiden Partien gegen den Titelverteidiger vor. Den Druck sieht der VfL-Coach beim Gegner, denn: “Barcelona will unbedingt die Champions League gewinnen.” Für die Wolfsburgerinnen wäre der dritte Titel in der Königsklasse nach 2013 und 2014 eine Überraschung. “Wir müssen gegen Barcelona schon unsere beste Qualität auf den Platz bringen”, sagte VfL-Kapitänin Alexandra Popp in der vergangenen Woche im kicker-Interview. Vor allem defensiv muss der VfL über 90 Minuten voll konzentriert sein.

Mit Ingrid Engen, Caroline Graham-Hansen und Ewa Pajor stehen gleich drei Ex-Wolfsburgerinnen im Kader des spanischen Meisters. Pajor wechselte im Sommer 2024 nach neun Jahren in Wolfsburg zum FC Barcelona. “Wir freuen uns auf ein Wiedersehen mit ihr”, betont Popp. Auch Stroot freut sich über das Wiedersehen mit seiner ehemaligen Torjägerin, sagt aber auch: “Unsere Aufgabe ist es natürlich, ihr morgen weh zu tun, denn wir wollen uns durchsetzen. Ihre Qualität ist uns natürlich bekannt.”

Gunnar Meggers

Wohlgemuth kämpferisch: “Schreiben gar nichts ab”

Acht Punkte Rückstand hat der VfB Stuttgart nach dem 3:4 gegen Bayer Leverkusen auf Platz vier, der zur Teilnahme an der Königsklasse berechtigt. Aufgegeben haben sie den Glauben an die erneute Qualifikation für das internationale Geschäft im Schwabenland aber noch nicht.

Glaubt noch ans internationale Geschäft für den VfB: Sportvorstand Fabian Wohlgemuth.

Glaubt noch ans internationale Geschäft für den VfB: Sportvorstand Fabian Wohlgemuth.

IMAGO/Pressefoto Baumann

Den weiterhin vorhandenen Glauben an ein internationales Ticket unterstrich Fabian Wohlgemuth nach den turbulenten 90 plus X Minuten am Sonntagabend beim 3:4 gegen Leverkusen, die so manchem VfBler mutmaßlich heute noch weh tun, weil auch eine doppelte Zwei-Tore-Führung nicht reichte.

“Solange alles möglich ist, werden wir so viele Punkte holen wie möglich. Wir schreiben gar nichts ab”, appellierte der Sportvorstand unmittelbar nach der Niederlage an den Kampfgeist der Mannschaft.

Europa respektive Conference League noch in Schlagdistanz

Wenngleich der Abstand zu den Champions-League-Rängen aufgrund des Frankfurter Sieges beim VfL Bochum (3:1) weiter gewachsen ist. “Der Anschluss ans vordere Drittel zu behalten, was wir uns vorgenommen haben, das droht gerade abzureißen”, musste Wohlgemuth jedoch eingestehen.

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“Drecksackmentalität” und Auswärtsliebe: So kämpft Gladbach um Europa


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Dennoch: Die Plätze fünf und sechs, die den Zugang zu Europa respektive Conference League gewähren, sind mit fünf Punkten doch noch einigermaßen in Schlagdistanz. Und: Auch über den DFB-Pokal, wo im Halbfinale RB Leipzig wartet, kann noch die Qualifikation für Europa gelingen.

Nichtsdestotrotz muss man sich bei allem Optimismus die Frage stellen, warum diese Mannschaft gerade nach dem Wegfall der Dreifachbelastung momentan nicht in der Lage ist, mit Vehemenz ins vordere Drittel zu drängen. Zumal die Leistungen tendenziell eher stimmen, sieht man vom 2:2 bei Holstein Kiel ab. Gegen Leverkusen hatte die Elf von Sebastian Hoeneß 60 Minuten lang die Bereitschaft, das eigene Tor mit dem Messer zwischen den Zähnen zu verteidigen.

Hoeneß’ Mut geht nach hinten los

Das ging ihr in der letzten halben Stunde ab – und das hängt ein Stück weit auch mit den Auswechslungen zusammen. Josha Vagnoman, in der 68. für Jamie Leweling gekommen, agierte wiederholt unglücklich. Der Rechtsverteidiger scheint seit seinem persönlichen Debakel beim 1:4 gegen Paris St. Germain völlig von der Rolle. Deniz Undav, der zeitgleich für Enzo Millot aufs Feld durfte, wirkte nun nicht unbedingt so, als habe er die frühe Auswechslung in Kiel und die Nicht-Nominierung für die Startelf gegen den Double-Sieger als Motivationsspritze verstanden.

Stuttgart fehlten letztlich auch Impulse von der Bank. Bitter zudem, aber eine klassische 50:50-Entscheidung: Dass Hoeneß nach dem 3:3-Ausgleich den offensiven Chris Führich für den defensiven Maximilian Mittelstädt brachte, spricht für den Mut des Trainers und seinen unbedingten Willen zum Sieg – an jenem Tag wäre es wohl die schlauere Entscheidung gewesen, auf die Sicherung des einen Zählers zu gehen.

Wie sich Joker gewinnbringend in ein Spitzenteam einbringen, dafür gab es Anschauungsunterricht bei den Rheinländern. Victor Boniface bereitete der lange sattelfesten VfB-Dreierkette mit seiner Körperlichkeit massive Probleme und erzwang das 2:3. Und auch Amine Adli wusste mit seinem Tempo, Räume zu öffnen.

Ein Fazit für den Saisonendspurt der Stuttgarter muss sein: Von der Bank sollte deutlich mehr kommen. Sonst nutzt auch der Zweckoptimismus der Offiziellen wenig.

Benni Hofmann