DFB-Formcheck: Musiala mit Top-Werten – Füllkrug & Co. schwächeln

Noch 84 Tage bis zum EM-Auftakt der DFB-Elf. Vor den Länderspielen im März wertet der kicker die Leistungen der 48 EM-Kandidaten im Kalenderjahr 2024 aus.

Im Fokus, aber nicht immer nominiert: Maximilian Mittelstädt, Jamal Musiala und Niklas Süle.

Im Fokus, aber nicht immer nominiert: Maximilian Mittelstädt, Jamal Musiala und Niklas Süle.

imago images (3), Grafik: kicker

Die heiße Phase vor der Heim-EM 2024 ist angebrochen. Der kicker hat nach den Nominierungen von Julian Nagelsmann vor den März-Länderspielen eine aktualisierte Liste von 48 Profis zusammengestellt, die für den Bundestrainer mit Perspektive Europameisterschaft in Frage kommen dürften.

Wie lief es im Jahr 2024 bei den 48 EM-Kandidaten?

Aufgeteilt nach den sieben taktischen Positionen der kicker-Rangliste checkt der kicker die bisherige Form der EM-Kandidaten im Kalenderjahr 2024. Grün signalisiert “voll in EM-Form”, Rot steht für “aktuell nicht in EM-Form” (möglicherweise auch aus Verletzungsgründen) und Gelb bedeutet “EM-Kandidat, darf aber nicht nachlassen”.

Neuer ist zurück und glänzt – Keiner pariert wie Leno

Ex-Kapitän Manuel Neuer wurde erstmals seit dem WM-Aus 2022 wieder fürs DFB-Aufgebot nominiert, musste aber verletzt wieder abreisen. Nach der Winterpause zeigte Bayerns Nummer 1 starke Leistungen und erhielt in seinen 13 benoteten Spielen 2024 nie eine schlechtere Note als die 3,5. Bernd Leno überzeugt in diesem Jahr beim FC Fulham. Unter allen Stammkeepern in der Premier League hat seit Anfang Januar kein Keeper eine bessere Paradenquote als der 32-Jährige. Gleiches gilt übrigens für Marc-Andre ter Stegen in La Liga.

Anton, der Höhenflieger – Süle verdrängt und außen vor

Mit Hummels, Schlotterbeck und Süle stehen gleich drei Dortmunder Innenverteidiger im erweiterten Kreis, keiner aus diesem Trio schaffte es ins aktuelle Aufgebot. Süle musste beim BVB zuletzt sogar auf die Rechtsverteidiger-Position ausweichen und enttäuschte dort selbst beim 2:0-Sieg in der Champions League gegen Eindhoven. Verdrängt wurden die drei Borussen u.a. von Rückkehrer Robin Koch, der vor allem von seiner Zweikampfstärke profitiert sowie von Debütant Waldemar Anton, der maßgeblich an Stuttgarts Höhenflug beteiligt ist.

Was für ein Lob für Neuling Mittelstädt

Viel Bewegung gab es auf der defensiven Außenbahn. Nagelsmann zauberte mit Heidenheims Jan-Niklas Beste und Stuttgarts Maximilian Mittelstädt zwei Neulinge aus dem Hut. Mittelstädt adelte der Bundestrainer sogar aktuell als einen der Top-Linksverteidiger weltweit. Auch Beste überzeugte in dieser Saison, wenngleich vorrangig auf der offensiven Außenbahn beim FCH. Zwölf Standards von Beste (acht Ecken, vier Freistöße) führten in der Liga zu Toren für den Aufsteiger, auch ein Grund für die Nominierung des 30-maligen U-Nationalspielers. Zum Debüt wird es nun allerdings nicht kommen, Beste verließ wie Neuer mit einer Adduktorenverletzung das DFB-Team vorzeitig.

Licht und Schatten beim nicht nominierten Goretzka

Zu seiner ersten Nominierung kam auch der formstarke Münchner Aleksandar Pavlovic, der aber wegen eines Infekts absagen musste. Schwankende Leistungen dagegen zeigte der Partner auf Münchens Doppelsechs Leon Goretzka. Neben überzeugenden Auftritten wie gegen Mainz (kicker-Note 1 mit zwei Toren und zwei Assists) waren in den letzten Wochen auch schwache Partien wie in der Liga in Leverkusen und Bochum (jeweils Note 5), in Freiburg oder in Champions League bei Lazio (jeweils 4,5).

Havertz trifft in Serie – Musiala mit zwei Top-Werten

Die meisten Scorerpunkte aller 48 berücksichtigten Spieler hat in diesem Jahr Jamal Musiala. Neben vier Assists traf der 21-Jährige siebenmal selbst – auch das ist alleiniger Topwert unter allen EM-Kandidaten. Alleine in seinen letzten fünf Bundesligapartien war Musiala an neun Treffern direkt beteiligt. Kai Havertz schaffte zuletzt auch ein Novum und traf erstmals in seiner Karriere in vier Premier-League-Spielen in Serie.

Führich unangefochten – Gnabry fehlt noch was

Leroy Sané fehlt wegen seiner Rotsperre beim März-Lehrgang der Nationalelf. Sein Teamkollege Serge Gnabry meldete sich in der Liga nach langer Verletzungspause zuletzt mit zwei Jokertoren hintereinander zurück, zu einem Comeback im DFB-Trikot war es jedoch noch zu früh. So bleibt Stuttgarts Chris Führich weiter der offensive Außen mit der besten Form.

Ausnahme Hack: Nagelsmann beruft alle, die treffen

Die besten deutschen Torschützen im Jahr 2024 in der Bundesliga sind alle fürs Nationalteam nominiert. Hinter Mittelfeldspieler Musiala rangieren dort Niclas Füllkrug und Maximilian Beier (je sechs). Deniz Undav folgt mit fünf Treffern, genauso viele hat übrigens auch Gladbachs Robin Hack. Füllkrug traf zuletzt jedoch am 17. Februar, Undavs letzter eigener Torerfolgt stammt vom 11. Februar. So ist es durchaus auch denkbar, dass Kai Havertz im Sturmzentrum agieren könnte.

Christoph Huber

In der 96. Minute: Tillman auf Pepi, PSV gewinnt Spitzenspiel gegen Enschede

Eredivisie – Highlights by Sportdigital 18.03.2024

In der 96. Minute: Tillman auf Pepi, PSV gewinnt Spitzenspiel gegen Enschede

3:39Am 26. Spieltag der Eredivisie kam es zum Spitzenspiel zwischen PSV und Twente Enschede. Eine dynamische Partie, die erst spät in der Nachspielzeit durch den Ex-Augsburger Ricardo Pepi entschieden wurde.

In der 96. Minute: Tillman auf Pepi, PSV gewinnt Spitzenspiel gegen Enschede

Eredivisie – Highlights by Sportdigital 18.03.2024

In der 96. Minute: Tillman auf Pepi, PSV gewinnt Spitzenspiel gegen Enschede

3:39Am 26. Spieltag der Eredivisie kam es zum Spitzenspiel zwischen PSV und Twente Enschede. Eine dynamische Partie, die erst spät in der Nachspielzeit durch den Ex-Augsburger Ricardo Pepi entschieden wurde.

Stolzer Kehl: “Haben uns ein bisschen in einen Rausch gespielt”

BVB-Sportdirektor verteilt Komplimente 14.03.2024

Stolzer Kehl: “Haben uns ein bisschen in einen Rausch gespielt”

2:02Borussia Dortmund gewinnt mit 2:0 gegen PSV Eindhoven und zieht ins Viertelfinale der Champions League ein. Vor allem die erste halbe Stunde imponierte BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl, der Komplimente an das Team verteilte.

Vor Rückspiel in Dortmund: PSV-Fan verletzt im Krankenhaus

Der Dortmunder Einzug ins Champions-League-Viertelfinale (2:0) ist von einem Fan-Vorfall überschattet worden. Ein Anhänger der PSV Eindhoven wurde verletzt.

Vorfreude aufs Achtelfinal-Rückspiel in Dortmund: Ein Anhänger der PSV Eindhoven wurde schwer verletzt.

Vorfreude aufs Achtelfinal-Rückspiel in Dortmund: Ein Anhänger der PSV Eindhoven wurde schwer verletzt.

IMAGO/ANP

Im Vorfeld des Champions-League-Achtelfinalrückspiels zwischen Borussia Dortmund und der PSV Eindhoven (2:0) ist es zu einem Vorfall vor dem Signal-Iduna-Park gekommen. Ein Fan der niederländischen Mannschaft ist dabei ersten Berichten zufolge lebensgefährlich verletzt worden.

Der 36-Jährige habe einen Schlag gegen den Kopf erhalten und sei dann bewusstlos zu Boden gestürzt, das teilte die örtliche Polizei am späten Mittwochabend mit. An der Auseinandersetzung, so die Polizei weiter, seien zwei Personen beteiligt gewesen. Der genaue Tathergang blieb zunächst unklar. Der verletzte Mann sei daraufhin ins Krankenhaus gebracht worden – und die Polizei hat sofort Ermittlungen eingeleitet.

Die Bild hatte zunächst darüber berichtet.

Nach dem Bericht der Zeitung sollen bei diesem Vorfall zwei Fangruppen gegen 19.50 Uhr auf dem Weg zum Stadion zwischen Innenstadt und dem Signal-Iduna-Park aneinandergeraten sein.

Keine Lebensgefahr mehr

Inzwischen berichtet die Bild, dass der Anhänger der PSV Eindhoven nicht mehr in Lebensgefahr schwebe. Im Detail heißt es dort: “Erst waren die Beamten davon ausgegangen, dass der Verletzte in Lebensgefahr schwebe. Später gab es im Krankenhaus Entwarnung.” Eine Polizeisprecherin hatte sich noch gegenüber der Bild geäußert: “Bislang gehen wir davon aus, dass keine Waffe wie zum Beispiel ein Messer eingesetzt wurde. Es kam mutmaßlich durch körperliche Gewalt zu den schwerwiegenden Folgen. Aktuell prüfen wir, ob eine Mordkommission eingesetzt wird.”

Vor Rückspiel in Dortmund: PSV-Fan lebensgefährlich verletzt

Der Dortmunder Einzug ins Champions-League-Viertelfinale (2:0) ist von einem Fan-Vorfall überschattet worden. Ein Anhänger der PSV Eindhoven wurde schwer verletzt.

Vorfreude aufs Achtelfinal-Rückspiel in Dortmund: Ein Anhänger der PSV Eindhoven wurde schwer verletzt.

Vorfreude aufs Achtelfinal-Rückspiel in Dortmund: Ein Anhänger der PSV Eindhoven wurde schwer verletzt.

IMAGO/ANP

Im Vorfeld des Champions-League-Achtelfinalrückspiels zwischen Borussia Dortmund und der PSV Eindhoven (2:0) ist es zu einem Vorfall vor dem Signal-Iduna-Park gekommen. Ein Fan der niederländischen Mannschaft ist dabei ersten Berichten zufolge lebensgefährlich verletzt worden.

Der 36-Jährige habe einen Schlag gegen den Kopf erhalten und sei dann bewusstlos zu Boden gestürzt, das teilte die örtliche Polizei am späten Mittwochabend mit. An der Auseinandersetzung, so die Polizei weiter, seien zwei Personen beteiligt gewesen. Der genaue Tathergang blieb zunächst unklar. Der verletzte Mann sei daraufhin ins Krankenhaus gebracht worden – und die Polizei hat sofort Ermittlungen eingeleitet.

Die Bild hatte zunächst darüber berichtet.

Nach dem Bericht der Zeitung sollen bei diesem Vorfall zwei Fangruppen gegen 19.50 Uhr auf dem Weg zum Stadion zwischen Innenstadt und dem Signal-Iduna-Park aneinandergeraten sein.

Keine Lebensgefahr mehr

Inzwischen berichtet die Bild, dass der Anhänger der PSV Eindhoven nicht mehr in Lebensgefahr schwebe. Im Detail heißt es dort: “Erst waren die Beamten davon ausgegangen, dass der Verletzte in Lebensgefahr schwebe. Später gab es im Krankenhaus Entwarnung.” Eine Polizeisprecherin hatte sich noch gegenüber der Bild geäußert: “Bislang gehen wir davon aus, dass keine Waffe wie zum Beispiel ein Messer eingesetzt wurde. Es kam mutmaßlich durch körperliche Gewalt zu den schwerwiegenden Folgen. Aktuell prüfen wir, ob eine Mordkommission eingesetzt wird.”

Warum sich der BVB heute vor “de Arsenal” in Acht nehmen muss

Peter Bosz erlebt bei der PSV Eindhoven, was er beim BVB einst nicht vorgefunden hat. Im Achtelfinalrückspiel am Abend könnte auch ein neues Codewort entscheidend sein.

Mit dem Hinspiel gegen Dortmund nicht zufrieden: PSV-Trainer Peter Bosz.

Mit dem Hinspiel gegen Dortmund nicht zufrieden: PSV-Trainer Peter Bosz.

IMAGO/ANP

Lazio Roms Trainer Maurizio Sarri trauerte nach dem Champions-League-Aus seiner Mannschaft beim FC Bayern dem Hinspiel hinterher. Peter Bosz will vermeiden, dass es PSV Eindhoven an diesem Mittwoch (21 Uhr, LIVE! bei kicker) gegen Borussia Dortmund genauso geht.

“Wenn wir zu Hause spielen, müssen wir gewinnen. Also kann ich damit nicht zufrieden sein”, hadert der PSV-Coach im kicker-Interview noch mit dem 1:1 vor drei Wochen im Philips-Stadion. “Ich fand, wir haben nicht gut angefangen. Als wir später die Initiative ergriffen haben, haben wir es nicht geschafft, das Spiel zu unseren Gunsten zu entscheiden.”

Bosz hat eine Facette von Arsenal übernommen

Immerhin: PSV blieb in der Königsklasse ungeschlagen, nur zum Start in die Gruppenphase hatte es bei Arsenal eine 0:4-Klatsche gesetzt. “Das Verrückte ist: Zwischen den beiden Strafräumen lief in London alles nach Plan, aber im Angriff und in der Abwehr ging gar nichts”, erinnert sich Bosz – und hat sich diese Erfahrung zunutze gemacht: “Wir haben uns genau angeschaut, was Arsenal so gut gemacht hat, und nennen es seither: de Arsenal. Wenn ich jetzt zu meinen Spielern sage: de Arsenal, dann wissen sie genau, was ich meine. Wir haben inzwischen eine Spielfacette von Arsenal übernommen, vor allem in großen Partien.”

Was genau er sich abgeschaut hat, will Bosz auf Nachfrage nicht verraten, aber falls nicht längst geschehen, sollten die Dortmunder jenes 4:0 sicherheitshalber noch mal genauer unter die Lupe nehmen. Auffällig war damals in jedem Fall, wie Kai Havertz als nomineller linker Achter immer wieder mit intelligenten Laufwegen große Lücken zwischen die Mannschaftsteile der PSV riss, die seine Teamkollegen zu nutzen wussten.

Der dritte Champions-League-Viertelfinaleinzug der Klubgeschichte – der erste seit 2006/07 – wäre der nächste Coup für Bosz in einer Saison, in der sein Team mit einer Bilanz von 69 Punkten und 80 Toren nach 25 Spieltagen klar dem Titel in der Eredivisie entgegensteuert. Der einstige Leverkusen- und Dortmund-Trainer sagt sogar, dass die PSV die beste Mannschaft sei, mit der er je gearbeitet hat.

Ich hatte Spieler in Dortmund, die dachten: In diesem System komme ich nicht zur Geltung.

Peter Bosz

“Ich habe individuell sehr gute Spieler, aber noch wichtiger ist, dass sie bereit sind, als Team zu denken und zu spielen”, erklärt er. “Dieser Verein ist seit fünf Jahren nicht mehr Meister geworden, eine sehr lange Zeit für PSV. Vielleicht habe ich auch deshalb eine hungrige Mannschaft angetroffen, die vom ersten Tag an hinter der Art und Weise steht, wie wir trainieren und spielen: mit sehr viel Intensität.”

– ANZEIGE –

Während seines BVB-Intermezzos von Mitte bis Ende 2017 habe er zwar “mit vielen guten Einzelspielern” zusammengearbeitet, “aber sie bildeten nicht das beste Team”, so Bosz: “Aubameyang war mit sich selbst beschäftigt, weil er einen Transfer forcierte, und Dembelé wollte unbedingt nach Barcelona. Und so weiter. Ich hatte Spieler in Dortmund, die dachten: In diesem System komme ich nicht zur Geltung. Sie wollten eine andere Taktik, aber es ging nicht um sie, es ging um die Borussia.”

In Eindhoven ist der 60-Jährige dagegen längst als menschliche Euphoriebremse gefragt. “Ich muss die Jungs kurzhalten, sie bekommen derzeit sehr viele Schulterklopfer”, sagt Bosz. Womöglich kommt am Mittwochabend noch mehr Arbeit auf ihn zu.

Warum er sich besonders auf Julian Brandt freut, wie er seine Zukunft sieht und warum er noch viel an seine Zeit in Rostock zurückdenkt: Das große Interview mit Peter Bosz lesen Sie im aktuellen kicker vom Montag – hier auch als eMagazine.

jpe, Jan Leerkes

Bosz über seine BVB-Zeit: “Es war sehr kurz und sehr verrückt”

Am Mittwoch tritt Peter Bosz mit der PSV Eindhoven zum Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League in Dortmund an. Vor dem für ihn besonderen Duell sprach er mit dem kicker ausführlich über seine sechs Monate beim BVB – und sein aktuelles Lieblingsteam in Deutschland.

Peter Bosz kann mit Eindhoven seinen ehemaligen Arbeitgeber Borussia Dortmund aus der Champions League werfen.

Peter Bosz kann mit Eindhoven seinen ehemaligen Arbeitgeber Borussia Dortmund aus der Champions League werfen.

picture alliance / PRO SHOTS

Wäre es eine Genugtuung, wenn er seinen Ex-Klub Dortmund am Mittwoch nach dem 1:1 im Hinspiel nun aus der Champions League werfen würde? Peter Bosz lächelt nur und erwidert: “So denke ich nicht.” Der Cheftrainer der PSV empfing den kicker vergangene Woche in Eindhoven zum Interview und wurde dabei natürlich auch an seine Zeit beim BVB erinnert. “Sehr kurz und sehr verrückt” sei dieses Halbjahr 2017 gewesen, erklärt Bosz.

Bosz brauchte in Dortmund “mehr Zeit”

Aber keineswegs wolle er “im Groll zurückblicken”, sagt Bosz, eher empfinde er es auch heute noch so, “dass wir dort etwas Großes hätten erreichen können, wenn man mir mehr Zeit gegeben hätte”. Er bekam sie nicht, schon vor Weihnachten musste der inzwischen 60-Jährige wieder gehen.

Immer mit ihm verbunden wird ein irres Ruhrpott-Derby gegen Schalke sein. “Spiele wie dieses prägen meine Zeit in Dortmund. Wir haben 4:0 geführt. Es ist Halbzeit und es wird ein 4:4 mit einer roten Karte für uns für Pierre-Emerick Aubameyang.” Aber es liege im fern, “nach Ausreden” zu suchen, selbst die damaligen Wechseltheater um Aubameyang und Ousmane Dembelé lässt er nicht gelten. Und dennoch sagt Bosz: “Ich hatte Spieler in Dortmund, die dachten: In diesem System komme ich nicht zur Geltung. Sie wollten eine andere Taktik, aber es ging nicht um sie, es ging um die Borussia.”

Diese Entlassung war die viel größere Enttäuschung.

Peter Bosz über das Aus bei Bayer Leverkusen

Bei Bayer Leverkusen hingegen fand er später längere Zeit sein Glück, ehe auch dort nach gut zwei Jahren im Amt Schluss war. “Diese Entlassung war die viel größere Enttäuschung”, erklärt Bosz. Dabei hatte er dort mit Florian Wirtz “das größte Talent” seiner gesamten Trainerlaufbahn unter seinen Fittichen. Und nicht nur deshalb habe sich Bayer nun “die Meisterschaft verdient”.

Lesen Sie außerdem im Interview in der Montagausgabe des kicker, wie Bosz eine Niederlage bei Arsenal dabei half, sein PSV-Team Richtung Titel in den Niederlanden zu dirigieren, was er jungen Trainern mit auf den Weg geben will, und warum er noch heute gern an seine Spielerzeit in Rostock zurückdenkt.

Martin Gruener, Jan Leerkes