Turbulente Minuten und Nachspielzeit: Roma rettet 2:2 in Bologna

Highlights Serie A 12.01.2025

Turbulente Minuten und Nachspielzeit: Roma rettet 2:2 in Bologna

6:42Der FC Bologna und die AS Roma trennten sich an diesem 20. Spieltag in einem vor allem in der zweiten Halbzeit ansehnlichen Spiel mit 2:2. Zweimal gab es Handelfmeter, zweimal griff der VAR ein. Die Höhepunkte gibt’s hier im Video.

Wilde acht Minuten und spätes Drama: Roma entführt einen Punkt aus Bologna

Drei Tore in acht Minuten und ein Elfmeter in der siebten Minute der Nachspielzeit: Das Duelle zwischen dem FC Bologna und der AS Rom hatte so einiges zu bieten. Am Ende hieß es 2:2.

Wilder Ritt in Bologna: Hier erzielt Dallinga (li.) das zwischenzeitliche 1:1.

Wilder Ritt in Bologna: Hier erzielt Dallinga (li.) das zwischenzeitliche 1:1.

IMAGO/LaPresse

Bolognas Vincenzo Italiano musste nach sechs ungeschlagenen Pflichtspielen in Folge zuletzt ein 2:3 gegen Hellas Verona hinnehmen. Drei Wechsel nahm der Coach vor: Pobega wurde nach Rotsperre durch Ferguson ersetzt, außerdem kamen Ndoye und Dallinga für Fabbian und Castro.

Anders Roma-Trainer Claudio Ranieri, der nach dem 2:0-Derbysieg gegen Lazio dieselbe eingespielte Elf aufs Feld schickte.

Doch davon war zunächst nichts zu spüren. Die Gäste wurde in der ersten Minute fast von Bologna überrumpelt, als Dallinga im Sechzehner frei zum Kopfball kam aber an Svilar scheiterte (1.). Und so ging es auch weiter. Die Heimmannschaft schob hoch, setzte die Gäste unter Druck. Diese konnten sich in der ersten halben Stunde kaum befreien, geschweige denn offensiv Gefahr ausstrahlen.

Erst ein Standard führte zu den ersten gefährlichen Abschlüssen der Römer, die Skorupski jedoch parieren konnte (31.).

In der Folge wurde die Roma zwar stärker, aber verpasste die schmeichelhafte Führung als Dybala das Tor aus wenigen Metern deutlich verfehlte (35.) So ging es torlos in die Pause.

Serie A, 20. Spieltag

Roma schlägt spät zurück

Und Bologna startete – genau wie in Halbzeit eins – aktiv in den zweiten Durchgang. Doch die großen Spielanteil brachten nichts ein. Im Gegenteil: Nach einer starken Aktion von Saelemaekers gerieten die Gastgeber gar in Rückstand (58.). Allerdings währte dies nicht lange: Fast im direkten Gegenzug schlugen die Norditaliener in Form von Dallinga zurück, der sein zweites Saisontor erzielte (61.). Und ein paar Minuten später stellten die Hausherren den Spielstand ganz auf den Kopf, als Ferguson per Handelfmeter das Spiel drehte (65.).

Anstatt ein paar Gänge runterzuschalten, blieb Bologna voll auf dem Gaspedal. Die Roma bemühte sich sichtlich um Entlastung, allerdings hatten die Hauptstädter kaum Ballbesitzphasen. Immer wieder liefen die Angriffswellen über den unermüdlichen Dominguez, der die Abwehr vor große Probleme stellte.

Doch in der Schlussphase gelang der Roma noch etwas glücklich der Ausgleich. Nach einer Ecke wehrte Lucumi den Ball im Strafraum mit dem Arm ab – und nach VAR-Check gab es den zweiten Elfmeter des Abends, den Dovbyk eiskalt zum 2:2-Endstand verwandelte (90.+8).

Mit dem Remis verbleiben die Gastgeber unverändert auf Platz sieben. Die Roma hingegen bleibt im fünften Spiel in Folge ungeschlagen aber muss auf Platz zehn trotzdem um das europäische Geschäft bangen.

Die nächste Begegnung haben die Hauptstädter nächsten Sonntag, wenn sie Zuhause auf Genua treffen. Bologna reist schon am Mittwoch nach Mailand. Dort wartet Inter.

Zirkzee: Folgt nach der Höchststrafe die Flucht nach Italien?

Sogar Tränen sollen geflossen sein, als Joshua Zirkzee zuletzt frühzeitig vom Feld und von den ManUnited-Fans gnadenlos ausgepfiffen worden ist. Nun werfen italienische Medien einen Wintertransfer in den Raum.

Gnadenlos ausgepfiffen: Joshua Zirkzee.

Gnadenlos ausgepfiffen: Joshua Zirkzee.

IMAGO/Pro Sports Images

Bei Manchester United läuft es gar nicht rund, der als Hoffnungsträger installierte Trainer Ruben Amorim hat jüngst sogar vom Abstieg gesprochen. Und zu seiner eigenen Situation gesagt: “Es ist ein bisschen peinlich, Trainer von Manchester United zu sein und eine Menge Spiele zu verlieren.”

Die Zeit für Veränderung sei gekommen. Dieser titelreiche Traditionsklub brauche aus seiner Sicht einen “Schock. Ich glaube, die Leute haben genug von Ausreden in diesem Verein.”

Triste Bilanz: Einsätze ja, Tore kaum

Ob auch einer der aktuellen Profis genug von diesem Verein hat? Könnte sein. Denn laut der italienischen Sportzeitung Corriere dello Sport könnte es in diesem Winter zu einem Wechsel von Joshua Zirkzee weg vom englischen Rekordmeister hin zum italienischen Rekordmeister Juventus kommen. Wenn kein Kauf zustandekommt, könne es demzufolge auch erst eine Leihe werden.

Klar ist auf jeden Fall: Zirkzee funktioniert als Sinnbild der momentanen Krise der Red Devils, die mit gerade mal 22 Punkten aus 19 Ligaspielen auf Rang 14 stehen und meilenweit hinter ihren eigenen Ansprüchen hinterherhinken. Der erst im Sommer für über 40 Millionen Euro vom FC Bologna gekommene Torjäger, der so auch Ex-Klub Bayern München Geld verschafft hatte, brachte es bislang in 19 Premier-League-Auftritten (zwölf Einwechslungen) nur auf drei Tore. Kein Vergleich zu seinen Serie-A-Zahlen aus 2023/24 mit elf Treffern und einigen Vorlagen, die Bologna mit zur erstmaligen Champions-League-Qualifikation verholfen hatten.

Höchststrafe inklusive: Beim jüngsten 0:2 gegen Newcastle United, der fünften Niederlage aus den letzten sechs Ligaspielen, wurde Zirkzee gar nach schwacher Leistung in der 33. Minute vom Feld genommen. Und bei seinem Gang in die Katakomben gnadenlos von den United-Fans ausgepfiffen. Eine Demütigung, die laut Sky sogar Tränen ausgelöst hatte.

Zirkzee war nicht gut, “aber alle waren schlecht”

“Es war ein sehr schwieriger Moment”, äußerte sich dazu auch Amorim. “Er ist ein Mensch.” Darüber hinaus erklärte der Coach: “Man muss in solchen Momenten (es stand zu diesem Zeitpunkt bereits 0:2; Anm. d. Red.) an die Mannschaft denken. Manchmal auch an den Spieler selbst, er litt während des Spiels. Und wir brauchten einen weiteren Mittelfeldspieler. Es war hart für mich, das zu tun.”

United-Legende Gary Neville, inzwischen als TV-Experte bei Sky Sports tätig, wurde ebenfalls ein paar Worte los – in Richtung der Anhängerschaft, deren Pfiffe er als zu hart empfand: “Zirkzee tut mir wirklich leid. Natürlich wurde er für viel Geld gekauft, aber hinter jedem Spieler steckt auch ein Mensch. Er wurde von den eigenen Fans ausgepfiffen. Klar, er war nicht gut, aber alle waren schlecht.”

Eine Wiedervereinigung?

Joshua Zirkzee und Thiago Motta

Kennen sich noch bestens aus gemeinsamen Bologna-Tagen: Stürmer Joshua Zirkzee und Thiago Motta.
IMAGO/IPA Sport

Und nun berichten englische und italienische Medien eben, dass die Zeit von Zirkzee bei den Red Devils nach 27 Pflichtspieleinsätzen und vier mageren Toren trotz eines Vertrags bis 2029 direkt wieder enden könnte. Auch weil Juventus Turin aufgrund offensiver Engpässe auf der Suche nach einer Aufstockung im Sturm rund um Torgarant Dusan Vlahovic ist (Routinier Arkadiusz Milik etwa ist aufgrund von Verletzungen noch komplett ohne Serie-A-Auftritt 2024/25).

Sollte es letztlich wirklich zu einem Geschäft mit der Alten Dame kommen, wäre der Angreifer wieder mit seinem ehemaligen Bologna-Trainer Thiago Motta (wechselte wie Zirkzee im Sommer) vereint. “Ich kann nur sagen, dass Zirkzee ein sehr guter Spieler ist, aber er steht bei Manchester United unter Vertrag”, hatte sich übrigens vor Wochen schon Turins Technischer Direktor Cristiano Giuntoli gegenüber Sky Sport Italia geäußert.

Juventus holt 0:2-Rückstand gegen Bologna auf – und spielt schon wieder unentschieden

Juventus Turin hat am frühen Samstagabend zum neunten Mal in dieser Serie-A-Saison unentschieden gespielt und damit auch erneut nicht verloren. Gegen den FC Bologna holten die Bianconeri einen Zwei-Tore-Rückstand auf, während Trainer Thiago Motta aufgrund eines kuriosen Vergehens vom Platz flog.

Schuss nach Maß: Bianconeri-Joker Samuel Mbangula traf ganz spät zum Ausgleich für Juventus Turin.

Schuss nach Maß: Bianconeri-Joker Samuel Mbangula traf ganz spät zum Ausgleich für Juventus Turin.

IMAGO/IPA Sport

Juventus, das trotz seines Ungeschlagen-Status’ in der Liga nur als Sechster ins Duell mit dem FC Bologna ging, agierte in den ersten 30 Minuten viel zu passiv und überließ den Gästen das Fußballspielen. Die zeigten sehenswerten Offensivfußball und erzielten 19 Minuten nach Ndoyes Pfostentreffer (11.) den überfälligen Führungstreffer. Nach einem Steckpass von Holm hatte der Schweizer Nationalstürmer Ndoye den Ball mit viel Wucht in die Maschen befördert und Perin keine Chance gelassen (30.).

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Erst nach dem Gegentreffer erwachte die Alte Dame aus ihrem Tiefschlaf, doch ließ durch Fagioli (34.) und Vlahovic (45.+2) zwei sehr gute Gelegenheiten auf den Ausgleich liegen. Durchgang zwei begann derweil mit einem großen Aufreger: Der ohnehin sehr redebedürftige Juve-Coach Thiago Motta sah in der 51. Minute glatt Rot, nachdem er Schiedsrichter Matteo Marchetti wegen einer Gelben Karte abgeschossen hatte. Rund eine Minute später erhöhte Pobega für Bologna auf 2:0 und machte den Bianconeri das Leben noch schwerer (52.).

Die präsentierten sich aber recht unbeeindruckt und kamen noch zum Anschlusstreffer dank Koopmeiners’ erstem Treffer für Juventus (62.). Viel mehr hatten die Hausherren aber nicht mehr zu bieten, doch in der Nachspielzeit rechnete Bologna nicht mehr mit dem eingewechselten Mbangula. Der zirkelte den Ball zum späten Ausgleich ins rechte obere Eck (90.+2). Juventus spielte damit zum neunten Mal unentschieden und hielt seine Ungeschlagen-Serie weiter am Leben. Die Alte Dame empfängt am Mittwoch in der Champions League Manchester City (21 Uhr), Bologna ist zeitgleich bei Benfica Lissabon gefordert.