‘It’s embarrassing’ – Ter Stegen, Xavi call for goal-line technology after El Clasico defeat

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Ter Stegen schimpft wegen Torlinientechnik – La-Liga-Chef argumentiert mit Bielefeld-Spiel

Wurde dem FC Barcelona im Clasico ein Tor entrissen, weil keine Torlinientechnik existiert? Marc-André ter Stegen und Trainer Xavi waren außer sich – La-Liga-Präsident Javier Tebas konterte.

Schwer enttäuscht: Marc-André ter Stegen wird mit Barca in dieser Saison wohl keinen Titel gewinnen.

Schwer enttäuscht: Marc-André ter Stegen wird mit Barca in dieser Saison wohl keinen Titel gewinnen.

IMAGO/ZUMA Wire

Einen “schweren Schlag” nannte Marc-André ter Stegen die späte Clasico-Niederlage bei Real Madrid am Sonntagabend. Weil der Erzrivale La Liga sechs Spieltage vor dem Saisonende durch den 3:2-Sieg nun mit elf Punkten Vorsprung anführt, wird der FC Barcelona die Saison höchstwahrscheinlich ohne Titel beenden. Mindestens genauso verärgert war der deutsche Nationalkeeper aber wegen einer Szene im ersten Durchgang.

In der 28. Minute hatte Lamine Yamal beim Stand von 1:1 eine Ecke von Raphinha am ersten Pfosten Richtung Real-Tor gelenkt und Andriy Lunin den Ball abgewehrt – womöglich jedoch erst hinter der Torlinie. Weil es in La Liga keine Torlinientechnologie gibt, war eine VAR-Überprüfung erfolgt – mit dem Ergebnis, dass sich nicht mit Gewissheit auflösen lässt, ob der Ball die Linie vollständig überschritten hatte.

“Mir fehlen die Worte”, schimpfte ter Stegen angesichts der Tatsache, dass die fehlende Torlinientechnik Barca womöglich Punkte im Clasico kostete. “Das ist eine Schande für den Fußball. Andere Ligen haben das auch. In dieser Welt wird so viel Geld bewegt und es gibt kein Geld für das, was wichtig ist.” Auch Trainer Xavi wählte das Wort “Schande”: “Wenn wir die beste Liga der Welt sein wollen, müssen wir uns weiterentwickeln, man muss die Technik einsetzen.”

Konter mit Screenshots: Tebas hält offenbar weiterhin nichts von der Torlinientechnik

Laut Marca würde die Einführung in den oberen beiden spanischen Ligen zusammen vier Millionen Euro kosten, doch Bedarf sahen die Macher bislang nicht. Und offenbar scheint auch der Clasico daran nichts zu ändern. La-Liga-Präsident Javier Tebas jedenfalls veröffentlichte als Reaktion auf Barcas Kritik Screenshots von Medienberichten über Torlinientechnik-Fehler in der Bundesliga, Premier League, Serie A und Ligue 1 und schrieb dazu: “Kein Kommentar.”

Aus der Bundesliga war der Mainzer 4:0-Sieg gegen Arminia Bielefeld aus dem März 2022 dabei, als Schiedsrichter Felix Zwayer bei einem Kopfball von Moussa Niakhaté fälschlicherweise über seine Uhr das Signal erhalten hatte, der Ball sei im Tor gewesen. Via VAR-Check konnte der technische Fehler umgehend korrigiert werden. Im deutschen Oberhaus war die Torlinientechnologie 2015/16 eingeführt worden, zur Saison 2022/23 hatte das Unternehmen Vieww Hawk-Eye abgelöst. In Spanien haben die Teams seit Jahren nur im Europapokal Kontakt dazu.

ESM-Elf im März: Bayers Doppelpack und Kanes Comeback

Bayer Leverkusen überzeugte auch im März auf ganzer Linie und hält Kurs in Richtung Meisterschaft. Zwei Leverkusener schafften es auch abermals in die ESM-Elf des Monats März, in der sich auch ein Münchner und ein deutscher “Legionär” wiederfinden.

Daumen hoch: Harry Kane wurde mal wieder in die ESM-Elf berufen.

Daumen hoch: Harry Kane wurde mal wieder in die ESM-Elf berufen.

IMAGO/Marco Canoniero

Die European Sports Media (ESM) hat die Auswahl der elf besten Spieler im Monat März bekanntgegeben. Nachdem Bayer 04 Leverkusen im Februar gleich mit vier Profis vertreten war, sind es diesmal nur zwei: Alejandro Grimaldo und Florian Wirtz halten die Fahne der Werkself hoch, die jedes ihrer sechs Pflichtspiele in März gewonnen hat – teils dramatisch dank sehr später Treffer.

Wirtz erhielt dabei sieben Stimmen und liegt damit in der Auswahl gleichauf mit Declan Rice vom FC Arsenal. Lediglich Real Madrids Sturm-Ass Vinicius Junior konnte noch mehr überzeugen, der Brasilianer kam auf acht Stimmen. Grimaldo wiederum bringt es auf sechs.

Diesmal ist keine Mannschaft zahlreich vertreten. Zwei Spieler sind das Höchste der Gefühle. Neben Leverkusen schafften das auch der FC Liverpool mit Virgil van Dijk und Alexis Mac Allister, der FC Arsenal mit Rice und Ben White sowie der FC Barcelona, bei dem neben dem 17-jährigen Abwehrtalent Pau Cubarsi auch der deutsche Nationaltorhüter Marc-André ter Stegen mit starken Auftritten glänzte.

Komplettiert wird die ESM-Elf durch die zwei Top-Stürmer Kylian Mbappé und Harry Kane. Der französische Megastar glänzte ganz besonders in zwei Spielen. Beim 6:3-Ligatriumph in Montpellier glückte ihm ein Dreierpack, mit zwei Treffern beim 2:1 in San Sebastian führte er die jüngste PSG-Startelf der Geschichte zudem ins Viertelfinale der Champions League.

Und Kane? Der Engländer in Diensten des FC Bayern München bekam sechs Stimmen – und auch er glänzte ganz besonders in zwei Partien. Zur 8:1-Gala gegen Mainz steuerte er drei Treffer bei und verdiente sich die kicker-Note 1. Der Stürmerstar hatte zudem mit zwei Toren beim 3:0 im Achtelfinalrückspiel der Champions League gegen Lazio Rom großen Anteil daran, dass die Münchner in die Runde der letzten Acht in der Königsklasse einzogen.

Diese Elf nominierte der kicker:

1. Giorgi Mamardashvili (FC Valencia)
2. Jeremie Frimpong (Bayer Leverkusen)
3. Virgil van Dijk (Liverpool FC)
4. Antonio Rüdiger (Real Madrid)
5. Federico Dimarco (Internazionale)
6. Martin Ödegaard (FC Arsenal)
7. Alexis Mac Allister FC LIverpool)
8. Declan Rice (FC Arsenal)
9. Christian Pulisic (AC Milan)
10. Harry Kane (Bayern München)
11. Vinicius Junior (Real Madrid)

DFB-Formcheck: Raum bedrängt Mittelstädt – Hummels lässt nicht locker

Noch 73 Tage bis zum EM-Auftakt der DFB-Elf. Der kicker wertet die Leistungen der 44 EM-Kandidaten im Monat März aus.

Nicht-berücksichtige EM-Kandidaten und ein neuer Platzhirsch: Robert Andrich (li.), Mats Hummels (Mi.) und David Raum.

Nicht-berücksichtige EM-Kandidaten und ein neuer Platzhirsch: Robert Andrich (li.), Mats Hummels (Mi.) und David Raum.

imago images/Grafik: kicker

Die heiße Phase vor der Heim-EM 2024 ist angebrochen. Der kicker hat eine Liste von 44 Profis zusammengestellt, die für Bundestrainer Julian Nagelsmann in Frage kommen dürften.

Unmittelbar vor den Länderspielen in Frankreich (2:0) und gegen die Niederlande (2:1) hatte der kicker die EM-Kandidaten einem Formcheck der bisherigen Jahresleistung unterzogen. Nun wird die Performance im Monat März inklusive den beiden jüngsten DFB-Spielen sowie den am letzten März-Wochenende stattfindenden Liga-Spieltagen unter die Lupe genommen.

Aufgeteilt nach den sieben taktischen Positionen der kicker-Rangliste checkt der kicker Monat für Monat seit Jahresbeginn die jeweils aktuelle Form der EM-Kandidaten. Grün signalisiert “voll in EM-Form”, Rot steht für “aktuell nicht in EM-Form” (möglicherweise auch aus Verletzungsgründen) und Gelb bedeutet “EM-Kandidat, darf aber nicht nachlassen”.

Ter Stegens Bilanz beeindruckt trotz einiger Wackler

Nach der verletzungsbedingten Absage von Manuel Neuer stand Marc-André ter Stegen bei beiden Länderspielen im März im Tor und hielt gegen Frankreich seinen Kasten sauber, gegen die Niederländer hatte er er paar kleinere Wackler. Insgesamt kassierte er im März mit Verein und Nationalelf in sieben Spielen lediglich zwei Gegentore, in fünf Partien spielte er zu Null. In der Liga blieb er sogar den kompletten Monat unbezwungen, musste dort zuletzt am 17. Februar hinter sich greifen.

Rüdiger und Tah spielen sich ein – Hummels setzt ein Zeichen

Während Antonio Rüdiger und Jonathan Tah im DFB-Trikot 180 Minuten Seite an Seite verteidigten, konnte bzw. musste ein Dortmunder Trio im Verein trainieren. Ein Ausrufezeichen nach der Länderspielpause setzten nun Nico Schlotterbeck und Mats Hummels, die in München ein Bollwerk bildeten. An Schlotterbeck (Note 1,5) und Hummels (Note 1) prallte in der Allianz-Arena fast alles ab, der 35-jährige Routinier wurde vom kicker gar zum Spieler des Spieltags gekürt, erst zum dritten Mal in seiner Bundesliga-Karriere (zuvor am 6. Spieltag 2020/21 und am 24. Spieltag 2010/11).

Mittelstädt brilliert, doch Raum sitzt ihm im Nacken

In den beiden März-Länderspielen hieß das Außenverteidiger-Duo jeweils Kimmich/Mittelstädt. Der Stuttgarter Mittelstädt debütierte gegen die Franzosen und stand auch gegen die Niederlande im Fokus. Zunächst spielte er einen Fehlpass, der zum 0:1 führte. Sieben Minuten später hatte er selbst per Distanzschuss den Ausgleich besorgt. Ihm dicht im Nacken sitzt David Raum, der eine starke Form im Verein hat. Drei Scorerpunkte und drei Berufungen in die Elf des Tages im März belegen dies.

Chef Kroos – Andrich nimmt den Schwung mit

Das Comeback von Toni Kroos war das Thema der März-Länderspiele, er war sofort der Chef auf dem Platz und in beiden Partien notenbester DFB-Akteur. Neben dem nun 108-maligen Nationalspieler etablierte sich Robert Andrich als Partner auf der Doppelsechs. In der Liga kam er zwar im März zweimal nur von der Bank, war aber bei Bayer maßgeblich dafür verantwortlich, dass Leverkusen weiter unbesiegt blieb. Im Europa-League-Spiel bei Qarabag Agdam bereitete er in der Nachspielzeit den 2:2-Ausgleich vor, in der Liga erzielte der den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich gegen Hoffenheim am vergangenen Wochenende sogar selbst.

Musiala toppt Wirtz – und Brandt hält mit

Die Zauberer Wirtz und Musiala halten ihre Topform der vergangenen Wochen und zeigten auch gegen die Top-Nationen Frankreich und Niederlande überzeugende Leistungen. Wirtz traf im März viermal, damit kann unter allen im Formcheck untersuchten Spielern sonst nur Musiala mithalten. Der Bayern-Spieler ist auch bei den Assists die Nummer 1. Fünf Torvorlagen hat im März sonst nur noch Dortmunds Julian Brandt vorzuweisen, der bei den vergangenen Länderspielen nicht berücksichtigt wurde.

Adeyemi meldet sich zurück

Dreimal stand Karim Adeyemi im Monat März in der Dortmunder Startelf, dreimal trug er sich in die Torschützenliste ein. Bei den beiden 2:0-Siegen in Berlin und München erzielte er das jeweilige 1:0, beim 3:1-Sieg gegen Frankfurt sorgte er nach Rückstand für den wichtigen 1:1-Ausgleichstreffer. Damit schoss der BVB-Flügelspieler im März genauso viele Tore wie die drei anderen Kandidaten zusammen: Gnabry kommt auf zwei, Führich auf eines, Sané blieb torlos, sammelte aber immerhin einen Assist.

Undav beflügelt – Füllkrug trifft immerhin beim DFB

Im Verein blieb Niclas Füllkrug seit dem 17. Februar torlos. Für Deutschland sorgte er mit seinem Schultertor gegen die Niederlande für Euphorie und sicherte als Einwechselspieler den Sieg gegen Oranje. Sein Debüt für den DFB gab Stuttgarts Deniz Undav, der den Schwung der Nominierung mitnahm und in den beiden Ligaspielen nach Bekanntgabe des Länderspielkaders jeweils zwei Scorerpunkte einfuhr.

Christoph Huber

Nagelsmann sieht “gute Akzeptanz” ter Stegens für Neuer-Entscheidung

Bundestrainer Julian Nagelsmann hat sich auf Manuel Neuer als EM-Torwart festgelegt. Das Gespräch, in dem er das Vertreter Marc-André ter Stegen mitteilte, nennt er eines der “unangenehmsten von allen”.

Wie oft braucht er bei der EM die Torwarthandschuhe? Marc-André ter Stegen.

Wie oft braucht er bei der EM die Torwarthandschuhe? Marc-André ter Stegen.

imago images

Bei der Heim-Europameisterschaft plant Julian Nagelsmann zwischen den Pfosten mit Weltmeister Manuel Neuer, obwohl dieser zwischenzeitlich lange verletzt gefehlt hatte. Marc-André ter Stegen, zuletzt ebenfalls länger raus, bleibt wie so häufig in der Nationalmannschaft wohl nur die Reservistenrolle.

Doch wie hat das der Stammkeeper des FC Barcelona aufgenommen? “Ich glaube, selbstredend mit einer guten Akzeptanz, das ist mal das Wichtigste”, erklärte Bundestrainer Nagelsmann vor dem Frankreich-Spiel am Samstagabend im ZDF. Das Verhalten ter Stegens sei “sehr professionell, sehr erwachsen” gewesen. “Aber natürlich war er enttäuscht und traurig, das kann sich jeder vorstellen.”

Nagelsmann nannte es “eines der unangenehmsten Gespräche von allen, die ich hatte”. Ter Stegen habe es schließlich “generell auch verdient, von Beginn an im Tor zu stehen”. War ter Stegen ob der Entscheidung überrascht? “Das weiß ich nicht, habe ich jetzt nicht gefragt. Er wirkte nicht überrascht, aber hätte natürlich lieber eine andere Botschaft bekommen, ich glaube das ist normal.”

Ter Stegen im Fokus: “Für meine Worte auch nicht so schlecht”

Weil sich Neuer im DFB-Training verletzte und frühzeitig gen München abreisen musste, steht ter Stegen bei den Härtetests gegen Frankreich und die Niederlande zwischen den Pfosten. “Für ihn ist es eine gute Nachricht und für meine Worte auch nicht so schlecht, weil ein bisschen Gehalt dahinter ist, dass er immer da sein soll, weil einfach bei beiden Spielern eine gewisse Verletzungshistorie da ist, die dazu führen kann, dass vielleicht der eine oder andere mal ausfällt.”

Ter Stegen habe fraglos “eine große Bedeutung für uns”, wie Nagelsmann unterstrich. Seinen Wert stellte der ehemalige Gladbacher bereits in der ersten Hälfte gegen Frankreich unter Beweis, als er eine Großchance von Kylian Mbappé vereitelte.

Trotz Verletzung: Neuer bleibt EM-Torhüter

Aufstellung und Matchplan hat Julian Nagelsmann schon seit Tagen im Kopf. Die große Frage vor dem Härtetest am Samstag in Lyon gegen EM-Topfavorit Frankreich: Geht sein Plan diesmal auch auf?

Hat sich auf seine Nummer 1 bei der EM schon festgelegt: Bundestrainer Julian Nagelsmann.

Hat sich auf seine Nummer 1 bei der EM schon festgelegt: Bundestrainer Julian Nagelsmann.

IMAGO/Eibner

Geradezu frühlingshaftes Wetter mit strahlend blauem Himmel und Temperaturen um 20 Grad empfingen den Bundestrainer und seine Belegschaft bei der Landung in Lyon. Dort will Nagelsmann mit seiner umgekrempelten Mannschaft die frostige Stimmung, die seit den desaströsen November-Auftritten in Fußball-Deutschland herrscht, auftauen und Hoffnung schüren auf einen erfolgreichen Sommer bei der Heim-EM in drei Monaten.

“Es geht darum, dass wir an den eingeschlagenen Weg glauben und Überzeugung ausstrahlen”, forderte Nagelsmann vor dem Abschlusstraining im rund 56.000 Zuschauer fassenden Groupama-Stadion. Für den Coach ging es in dieser Woche vorrangig darum, seine in der aktuell prekären Situation verunsicherten Spieler daran zu erinnern, mit Leichtigkeit und Freude am Spiel ans Werk zu gehen. Entsprechend lautete der Slogan, den Nagelsmann für die beiden Spiele gegen Frankreich und die Niederlande wählte: “Wir kicken.”

Abkehr vom Harakiri-Fußball

Nagelsmann wird vom Harakiri-Fußball gegen die Türkei (2:3) und Österreich (0:2) abkehren, seine neue Personalauswahl und Herangehensweise birgt aber trotzdem viele Risiken. Wie kommt Joshua Kimmich nach der Versetzung vom Mittelfeld auf die Rechtsverteidiger-Position gegen Superstar Kylian Mbappé zurecht? Geht der Schachzug mit Neuling Maximilian Mittelstädt als Linksverteidiger auf? Sorgt Rückkehrer Toni Kroos für die erhoffte Ordnung und Stabilität im Mittelfeld-Zentrum? Kann der auf die Zehnerposition versetzte Ilkay Gündogan die Top-Talente Florian Wirtz und Jamal Musiala in Szene setzen. Trumpft der im November als verkappter Linksverteidiger aufgebotene Kai Havertz nun als Sturmspitze ähnlich auf wie zuletzt beim FC Arsenal?

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Und zu guter Letzt: Wie schlägt sich der erst zum Reservisten degradierte und nach Manuel Neuers Verletzungspech doch wieder im Tor stehende Marc-André ter Stegen bei diesem Einsatz, der doch keine EM-Bewährungschance sein wird? Nagelsmann machte jedenfalls unmissverständlich klar, dass der wegen eines Muskelfaserrisses im Adduktorenbereich abgereiste Neuer unabhängig von ter Stegens Leistungen im EM-Tor stehen wird “Die Entscheidung steht. Die werde ich nicht wegen eines Muskelfaserrisses dauert, revidieren. Er hat davor lange Zeit auf Top-Niveau gehalten”, begründete er seinen Entschluss: “Es würde keinem Spieler Sicherheit geben, wenn ich bei jeder kleinen Verletzung sagen würde: Jetzt bist du wieder raus.”

Fokus auf “simple Abläufe”

Auf die vielen Fragen braucht Nagelsmann angesichts der nur noch drei Monate entfernten Heim-EM schnelle Antworten. Zurück zur Einfachheit, lautet sein Motto. Damit kehrt er zum Leitmotiv zurück, das er bei seiner vielversprechenden ersten Bundestrainer-Dienstreise gegen die USA (3:1) und Mexiko (2:2) ausgegeben, danach aber nicht weiterverfolgt hatte. Er will seine Spieler nicht wie im November mit komplizierten Aufgaben überfrachten, sondern setzt auf “simple Abläufe, die Spieler seit vielen Jahren gemacht haben”. Mit einer Viererkette und einer Doppelsechs soll zudem mehr defensive Stabilität als im November erreicht werden: “Wir brauchen genügend Spieler, die verteidigen lieben. Da hatten wir zuletzt einen Tick zu viel offensiv denkende Spieler.”

Den öffentlichen Druck lässt Nagelsmann gar nicht erst an sich und die Mannschaft ran. “Dieses Druck-Thema sind Dinge, die von außen reingetragen werden. Wir tun gut daran, das Ding zu genießen”, sagte er und fügte hinzu: “Es geht darum, dass es Fußball ist. Nicht mehr und nicht weniger. Es soll begeistern und Emotionen wecken.” Exakt dies erhoffen sich auch die Fans.

Oliver Hartmann

DFB-Formcheck: Musiala mit Top-Werten – Füllkrug & Co. schwächeln

Noch 84 Tage bis zum EM-Auftakt der DFB-Elf. Vor den Länderspielen im März wertet der kicker die Leistungen der 48 EM-Kandidaten im Kalenderjahr 2024 aus.

Im Fokus, aber nicht immer nominiert: Maximilian Mittelstädt, Jamal Musiala und Niklas Süle.

Im Fokus, aber nicht immer nominiert: Maximilian Mittelstädt, Jamal Musiala und Niklas Süle.

imago images (3), Grafik: kicker

Die heiße Phase vor der Heim-EM 2024 ist angebrochen. Der kicker hat nach den Nominierungen von Julian Nagelsmann vor den März-Länderspielen eine aktualisierte Liste von 48 Profis zusammengestellt, die für den Bundestrainer mit Perspektive Europameisterschaft in Frage kommen dürften.

Wie lief es im Jahr 2024 bei den 48 EM-Kandidaten?

Aufgeteilt nach den sieben taktischen Positionen der kicker-Rangliste checkt der kicker die bisherige Form der EM-Kandidaten im Kalenderjahr 2024. Grün signalisiert “voll in EM-Form”, Rot steht für “aktuell nicht in EM-Form” (möglicherweise auch aus Verletzungsgründen) und Gelb bedeutet “EM-Kandidat, darf aber nicht nachlassen”.

Neuer ist zurück und glänzt – Keiner pariert wie Leno

Ex-Kapitän Manuel Neuer wurde erstmals seit dem WM-Aus 2022 wieder fürs DFB-Aufgebot nominiert, musste aber verletzt wieder abreisen. Nach der Winterpause zeigte Bayerns Nummer 1 starke Leistungen und erhielt in seinen 13 benoteten Spielen 2024 nie eine schlechtere Note als die 3,5. Bernd Leno überzeugt in diesem Jahr beim FC Fulham. Unter allen Stammkeepern in der Premier League hat seit Anfang Januar kein Keeper eine bessere Paradenquote als der 32-Jährige. Gleiches gilt übrigens für Marc-Andre ter Stegen in La Liga.

Anton, der Höhenflieger – Süle verdrängt und außen vor

Mit Hummels, Schlotterbeck und Süle stehen gleich drei Dortmunder Innenverteidiger im erweiterten Kreis, keiner aus diesem Trio schaffte es ins aktuelle Aufgebot. Süle musste beim BVB zuletzt sogar auf die Rechtsverteidiger-Position ausweichen und enttäuschte dort selbst beim 2:0-Sieg in der Champions League gegen Eindhoven. Verdrängt wurden die drei Borussen u.a. von Rückkehrer Robin Koch, der vor allem von seiner Zweikampfstärke profitiert sowie von Debütant Waldemar Anton, der maßgeblich an Stuttgarts Höhenflug beteiligt ist.

Was für ein Lob für Neuling Mittelstädt

Viel Bewegung gab es auf der defensiven Außenbahn. Nagelsmann zauberte mit Heidenheims Jan-Niklas Beste und Stuttgarts Maximilian Mittelstädt zwei Neulinge aus dem Hut. Mittelstädt adelte der Bundestrainer sogar aktuell als einen der Top-Linksverteidiger weltweit. Auch Beste überzeugte in dieser Saison, wenngleich vorrangig auf der offensiven Außenbahn beim FCH. Zwölf Standards von Beste (acht Ecken, vier Freistöße) führten in der Liga zu Toren für den Aufsteiger, auch ein Grund für die Nominierung des 30-maligen U-Nationalspielers. Zum Debüt wird es nun allerdings nicht kommen, Beste verließ wie Neuer mit einer Adduktorenverletzung das DFB-Team vorzeitig.

Licht und Schatten beim nicht nominierten Goretzka

Zu seiner ersten Nominierung kam auch der formstarke Münchner Aleksandar Pavlovic, der aber wegen eines Infekts absagen musste. Schwankende Leistungen dagegen zeigte der Partner auf Münchens Doppelsechs Leon Goretzka. Neben überzeugenden Auftritten wie gegen Mainz (kicker-Note 1 mit zwei Toren und zwei Assists) waren in den letzten Wochen auch schwache Partien wie in der Liga in Leverkusen und Bochum (jeweils Note 5), in Freiburg oder in Champions League bei Lazio (jeweils 4,5).

Havertz trifft in Serie – Musiala mit zwei Top-Werten

Die meisten Scorerpunkte aller 48 berücksichtigten Spieler hat in diesem Jahr Jamal Musiala. Neben vier Assists traf der 21-Jährige siebenmal selbst – auch das ist alleiniger Topwert unter allen EM-Kandidaten. Alleine in seinen letzten fünf Bundesligapartien war Musiala an neun Treffern direkt beteiligt. Kai Havertz schaffte zuletzt auch ein Novum und traf erstmals in seiner Karriere in vier Premier-League-Spielen in Serie.

Führich unangefochten – Gnabry fehlt noch was

Leroy Sané fehlt wegen seiner Rotsperre beim März-Lehrgang der Nationalelf. Sein Teamkollege Serge Gnabry meldete sich in der Liga nach langer Verletzungspause zuletzt mit zwei Jokertoren hintereinander zurück, zu einem Comeback im DFB-Trikot war es jedoch noch zu früh. So bleibt Stuttgarts Chris Führich weiter der offensive Außen mit der besten Form.

Ausnahme Hack: Nagelsmann beruft alle, die treffen

Die besten deutschen Torschützen im Jahr 2024 in der Bundesliga sind alle fürs Nationalteam nominiert. Hinter Mittelfeldspieler Musiala rangieren dort Niclas Füllkrug und Maximilian Beier (je sechs). Deniz Undav folgt mit fünf Treffern, genauso viele hat übrigens auch Gladbachs Robin Hack. Füllkrug traf zuletzt jedoch am 17. Februar, Undavs letzter eigener Torerfolgt stammt vom 11. Februar. So ist es durchaus auch denkbar, dass Kai Havertz im Sturmzentrum agieren könnte.

Christoph Huber

“Wieder alles offen”: Verdrängt ter Stegen Neuer ausgerechnet im Jahr der Heim-EM?

kicker klärt auf 21.03.2024

“Wieder alles offen”: Verdrängt ter Stegen Neuer ausgerechnet im Jahr der Heim-EM?

5:55Nach der Verletzung von Manuel Neuer bietet sich die große Chance für Marc-André ter Stegen, sich ausgerechnet im Jahr der Heim-EM zu beweisen. Wie realistisch ist es, dass der Keeper des FC Barcelona den Bayern-Torwart verdrängt?

Auffälliges Training: Steht Nagelsmanns Frankreich-Startelf schon?

Wer steht am Samstag in Frankreich in der deutschen Startelf? Insbesondere drei Fragezeichen gab es noch – das Training am Donnerstag gab wohl schon die Antworten.

Winkt gegen Frankreich das Debüt in der deutschen Nationalelf - als Startspieler: Maximilian Mittelstädt.

Winkt gegen Frankreich das Debüt in der deutschen Nationalelf – als Startspieler: Maximilian Mittelstädt.

IMAGO/Beautiful Sports

Mit seinem runderneuerten Kader hat Julian Nagelsmann auch den Kampf um die deutsche Startelf neu angefacht. Wer erhält am Samstagabend (21 Uhr, LIVE! bei kicker), wenn in Lyon gegen Frankreich das viertletzte Test-Länderspiel vor dem Start der Heim-EM steigt, den Vorzug? Das Training am Donnerstag gab deutliche Hinweise.

Denn: Nagelsmann ließ bei der ersten Trainingseinheit um 11 Uhr in Gruppen trainieren. Und die auffällige Zusammenstellung der ersten Trainingsgruppe lässt den Schluss zu, dass die zehn Feldspieler und der Torhüter, die ihr nicht angehörten, sich in einer zweiten Trainingsgruppe schon einmal für das Prestigeduell mit Frankreich einspielen sollen.

Mittelstädt statt Raum, Andrich statt Groß

Demnach würden vor Marc-André ter Stegen, der die verletzt abgereiste Nummer eins Manuel Neuer ersetzt, Joshua Kimmich, Antonio Rüdiger, Jonathan Tah und Neuling Maximilian Mittelstädt in einer Viererkette verteidigen. Die Doppelsechs würden Rückkehrer Toni Kroos und Robert Andrich bilden, die offensive Dreierreihe Jamal Musiala, Kapitän Ilkay Gündogan und Florian Wirtz, und vorne dürfte Kai Havertz starten.

Damit wären vorerst auch die drei noch offenen Personalfragen geklärt: Hinten links bekommt offenbar Mittelstädt den Vorzug vor David Raum, neben Kroos Andrich den vor Pascal Groß, und Niclas Füllkrug muss wohl die Mittelstürmer-Rolle zumindest vorerst Havertz überlassen.

Insgesamt stehen Nagelsmann nach den Ausfällen von Neuer, Aleksandar Pavlovic und Jan-Niklas Beste noch 23 Spieler zur Verfügung, darunter drei Torhüter. Von den ursprünglich sechs Neulingen sind nur noch vier übrig, von denen wiederum Mittelstädt als Erster sein Debüt feiern dürfte. Seine Stuttgarter Vereinskollegen Waldemar Anton und Deniz Undav müssen genau wie Hoffenheims Torjäger Maximilian Beier in Lyon auf einen Joker-Einsatz hoffen.

Oliver Hartmann, jpe

Die Rückennummern der deutschen Nationalspieler

Vor den Länderspielen gegen Frankreich und die Niederlande sind nun alle Trikotnummern der deutschen Nationalspieler bekannt. Jamal Musiala erhält die prestigeträchtige 10.

Das neue Heimtrikot der deutschen Nationalmannschaft, das sie am Samstag in Frankreich erstmals tragen wird.

Das neue Heimtrikot der deutschen Nationalmannschaft, das sie am Samstag in Frankreich erstmals tragen wird.

IMAGO/Eibner

Die deutsche Nationalmannschaft testet am Samstag in Lyon gegen Frankreich (21 Uhr) und am Dienstag (20.45 Uhr, beide LIVE! bei kicker) in Frankfurt gegen die Niederlande und wird dabei wohl die beiden neuen Trikots für die EURO 2024 erstmals tragen.

Wer in den beiden Länderspielen mit welcher Trikotnummer auflaufen wird, ist inzwischen ebenfalls klar: Von den vier noch übrigen nominierten Neulingen wird Maximilian Beier (Hoffenheim) mit der 14 auflaufen, Waldemar Anton mit der 16, Deniz Undav mit der 26 und Maximilian Mittelstädt, ein weiterer Stuttgarter mit der 18. Aleksandar Pavlovic, der wegen einer Mandelentzündung absagen musste, hätte die 25 erhalten, Jan-Niklas Beste, der aufgrund einer Adduktorenverletzung abgereist ist, die 19.

Rückkehrer Toni Kroos erhält die ihm altbekannte Nummer 8, Leon Goretzka wurde schließlich nicht nominiert. Die vielversprechende Offensivhoffnung Jamal Musiala vom FC Bayern trägt in den beiden kommenden Partien die prestigeträchtige 10.

Beim Blick auf die Rückennummern der Torhüter fehlt die Nummer eins. Diese hätte wieder Manuel Neuer bekommen, der am Mittwoch jedoch wegen eines Muskelfaserrisses abreisen musste.

Die Trikotnummern der Nationalspieler

Nummer Name
1 Manuel Neuer*
2 Antonio Rüdiger
3 David Raum
4 Jonathan Tah
5 Pascal Groß
6 Joshua Kimmich
7 Kai Havertz
8 Toni Kroos
9 Niclas Füllkrug
10 Jamal Musiala
11 Chris Führich
12 Bernd Leno
13 Thomas Müller
14 Maximilian Beier
15 Robin Koch
16 Waldemar Anton
17 Florian Wirtz
18 Maximilian Mittelstädt
19 Jan-Niklas Beste*
20 Benjamin Henrichs
21 Ilkay Gündogan
22 Marc-André ter Stegen
23 Robert Andrich
24 Oliver Baumann
25 Aleksandar Pavlovic*
26 Deniz Undav
*fehlen angeschlagen