Wegen Dortmunds Not-Abwehr? Warum Xabi Alonso wirklich auf hohes Pressing setzte

Beim Sieg in Dortmund überrumpelte Bayer den BVB in der ersten Minute mit dem Führungstreffer. Diesem war hohes Pressing vorausgegangen. Dieser Teil des Matchplans hing aber nicht mit der Not-Abwehr, sondern einer Stammkraft des BVB zusammen.

Pressing-Erfolg: Nathan Tella traf in Dortmund bereits nach 26 Sekunden.

Pressing-Erfolg: Nathan Tella traf in Dortmund bereits nach 26 Sekunden.

IMAGO/DeFodi Images

Die Jagd beginnt direkt nach dem Dortmunder Anstoß. Serhou Guirassy spielt zurück auf Felix Nmecha, der den noch tiefer postierten Rechtsverteidiger Yan Couto mitnimmt. Und als der Brasilianer dann den Rückpass auf den rechten Innenverteidiger Julian Ryerson spielt, drückt Leverkusens Angreifer Nathan Tella auf die Tube.

Schon nach fünf Sekunden lief Bayers Pressing auf Hochtouren

Schon nach fünf Sekunden läuft Bayers Pressing beim Topspiel in Dortmund auf Hochtouren. Jetzt attackiert Tella erst Ryerson, nach dessen Querpass auch den linken Innenverteidiger Yannik Lührs im Vollsprint und danach gemeinsam mit Jeremie Frimpong Dortmunds Linksverteidiger Almugera Kabar. Der Druck wird immer größer. Kabars Rückpass auf Lührs findet diesen schon nahe der eigenen Torauslinie wieder, so dass nur der Querpass auch Torhüter Gregor Kobel bleibt. Doch auch den läuft Tella direkt an. So werden die Borussen wieder weiter nach rechts gehetzt.

Über die Station Ryerson, der von Patrik Schick attackiert wird, kommt die Kugel wieder zu Couto, der etwa sieben Meter von der Eckfahne entfernt unter größter Bedrängnis von Alejandro Grimaldo versucht, die Situation mit links zu klären, allerdings mit seinem hohen Ball nur Leverkusens Edmond Tapsoba etwa zehn Meter links vor dem Strafraum findet. Danach geht es ganz schnell: Tapsoba köpft zu Robert Andrich, der per Kopf zu Tella verlängert, der fulminant aus etwa 16 Meter zum Leverkusener 1:0 trifft.

Das war unsere Idee, unabhängig davon, wer bei Dortmund spielen würde.

Xabi Alonso

Die Idee von Xabi Alonso mit hohem Pressing einen entscheidenden Akzent zu setzen, war aufgegangen. Mit dem hohen Anlaufen wollte Bayer den Dortmunder Aufbau stören, um das Offensivspiel des BVB und damit auch die ganze Partie kontrollieren zu können. Dass diese Herangehensweise direkt nach 26 Sekunden zum Führungstreffer führte, war das i-Tüpfelchen auf diesen Teil des Matchplans.

Diesen hatte der Leverkusener Trainer übriges unabhängig von den Dortmunder Personalproblemen in der Viererabwehrkette gewählt, in der Linksverteidiger Ryerson und der 21-jährige Lührs aus der Drittliga-Mannschaft des BVB das Zentrum besetzen sowie der 18-jährige Kabar auf der linken Seite spielte. “Das war unsere Idee, unabhängig davon, wer bei Dortmund spielen würde. Wir wollten es von Beginn an machen und das Spiel kontrollieren ohne den Ball”, erklärte Xabi Alonso später.

Wir wollten vorne draufgehen – vor allem, wenn Kobel den Ball hat.

Granit Xhaka

Dass dies genau so war, unterstrich auch eine Aussage von Leverkusens Mittefeldstratege Granit Xhaka. So verriet der Schweizer nach der Partie, dass der Ansatz in erster Linie wegen seines Landsmanns beim BVB gewählt worden war. “Wir wussten das erst, als wir angekommen sind”, erklärte Xhaka zur Dortmunder Not-Abwehr, “wir waren so vorbereitet, egal, wie  die Startaufstellung von Dortmund gewesen wäre. Wir wollten vorne draufgehen – vor allem wenn Kobel den Ball hat. Dementsprechend wirst du auch belohnt.”

So hatte BVB-Torhüter Gregor Kobel zuletzt wiederholt fußballerische Probleme offenbart. Ein Aspekt, der Xabi Alonso zumindest dazu veranlasste, die Pressinghöhe des Meisters maximal Höhe anzusetzen – und so Bayer einen idealen Start ins Topspiel bescherte.

Stephan von Nocks

Xabi Alonso lobt nächsten Entwicklungsschritt: “Ich liebe auch diese Art zu siegen”

Bayer 04 startete beim 3:2 in Dortmund furios, um danach den Sieg auf ungewohnte Art und Weise ins Ziel zu bringen. Trainer Xabi Alonso findet an dem untypischen Auftritt des Meisters aber gerade im Hinblick auf die Königsklasse Gefallen.

Hatte mit seiner Mannschaft in Dortmund alles fest im Griff: Leverkusens Trainer Xabi Alonso.

Hatte mit seiner Mannschaft in Dortmund alles fest im Griff: Leverkusens Trainer Xabi Alonso.

IMAGO/Noah Wedel

Es war ein eher untypischer Auftritt von Bayer 04 beim 3:2-Sieg in Dortmund. Zwar legte die Werkself mit drei Treffern in den ersten 19 Minuten los wie die Feuerwehr, doch danach hielten sich die Offensivbemühungen in Grenzen. Besonders in der zweiten Hälfte war das Bayer-Spiel mit Ball durchaus fehlerbehaftet, kam der Werksklub zu keinen längeren Ballbesitzpassagen und bis auf eine Hundertprozentige von Patrik Schick, der freistehend an BVB-Keeper Gregor Kobel scheiterte, zu keiner echten Torchance. So musste sich die Werkself größtenteils aufs Verteidigen beschränken.

Gerade einmal 30 Prozent Ballbesitz standen am Ende für Granit Xhaka und Co. zu Buche. Der Meister des kontrollierten Kombinationsspiels hatte sich mit einer Passquote unterhalb der 80-Prozent-Marke in der Rolle wiedergefunden, in erster Linie das Dortmunder Offensivspiel nicht zu Entfaltung kommen zu lassen.

Natürlich hätten wir mit Ball etwas mehr Stabilität in unserem Spiel haben können.

Xabi Alonso

Doch dass der deutsche Meister vor den 80.000 in der Dortmunder Arena trotz seiner ungewohnten Schwächen in Ballbesitz nie wirklich in Gefahr geriet, diese Partie nicht zu gewinnen, diente auch als Beleg für eine bemerkenswert starke Defensivleistung der Mannschaft von Xabi Alonso, die auch dem Trainer durchaus zu gefallen wusste.

“Wir haben nicht viel zugelassen. Natürlich hätten wir mit Ball etwas mehr Stabilität in unserem Spiel haben können”, räumte der Spanier ein, betonte dann jedoch: “Aber das ist eine Entwicklung in unserem Spiel, dass wir auch auf diese Art und Weise konkurrieren können. Mit dieser Art von Disziplin in dieser Art von Stadien zu spielen. Gegen ein Top-Top-Team in Europa.” Und so resümierte Xabi Alonso zufrieden: “Ich liebe auch diese Art zu siegen. Es ist wichtig, dass wir dieses Vertrauen haben, so zu spielen.”

Bayer zeigte beim BVB seine beste Defensivleistung der Saison

Spielkontrolle auch ohne Ball war vor der Partie das Thema gewesen, das Bayer in den 90 Minuten stark und zur vollen Zufriedenheit von Xabi Alonso umsetzte, auch wenn dem Spanier die zu schnellen Ballverluste nach der Halbzeit missfielen. “Heute hatten wir die Kontrolle ohne Ball. Wir waren bereit, da zu pressen, wo wir wollten. In dem Raum, in dem wir Druck ausüben wollten, war es nicht so gefährlich”, erklärte der Trainer, “so haben wir das Spiel sehr gut kontrolliert.”

Diese erstmals auf dieser Qualitätsstufe präsentierte Fähigkeit sieht Xabi Alonso als essentielles Mittel, um auch international auf höchstem Niveau mithalten zu können. “Wir spielen in der Champions League. Wenn wir so wie in diesem Stadion spielen, sind wir konkurrenzfähig”, ordnete der 42-Jährige Bayers wohl stärkste Defensivleistung der Saison ein. Dafür müsse man bereit sein zu verstehen, dass man manchmal den Ansatz etwas ändern muss. Was seiner Mannschaft defensiv in Dortmund auf jeden Fall gut gelang.

Wir müssen nicht immer den Ball haben. Das betont Xabi auch.

Lukas Hradecky

Wobei dies nicht der Matchplan war, sondern der Dynamik und der Geschichte des Spiels geschuldet. “Wir müssen nicht immer den Ball haben. Und das betont Xabi auch, dass wir als roter Block als Verteidigungsformation mit drei Ketten auch kompakt stehen können, so dass nicht viel passieren kann”, erklärt Kapitän und Torhüter Lukas Hradecky. “Das machen wir auch ganz gut und dann können wir auf Konter spielen. Das war nicht der Plan, es hat sich so ergeben.”

Beim Wiederauftakt bewies Bayer die Fähigkeit, auch diese Klaviatur zu bedienen. “Wir sind sehr zufrieden mit einer sehr seriösen Leistung. Das ist für unsere Entwicklung wichtig”, resümierte Xabi Alonso also, lobte Disziplin sowie Mentalität und versicherte: “Ich mag diese Vorstellungen wirklich genauso. Nicht nur, wenn wir es mit dem Ball kontrollieren.” Auch wenn Letzteres natürlich das bevorzugte Stilmittel des Spaniers bleibt.

Stephan von Nocks

Leverkusen verpflichtet englische U-23-Nationalspielerin Grant

Die Werkself hat die englische U-23-Nationalspielerin Ruby Grant verpflichtet. Die 22-Jährige wechselt vom schwedischen Top-Klub BK Häcken in die Farbenstadt und unterschreibt einen Vertrag bis zum 30. Juni 2027.

Ruby Grant wird zukünftig für die Werkself auflaufen.

Ruby Grant wird zukünftig für die Werkself auflaufen.

picture alliance / BILDBYRÅN

Bayer Leverkusen bekommt Zuwachs im Zentrum: Die 22-jährige Ruby Grant wechselt vom schwedischen Top-Klub BK Häcken zur Werkself. Dort wird die englische U-23-Nationalspielerin mit einem Vertrag bis Juni 2027 ausgestattet. Für Häcken absolvierte die defensive Mittelfeldspielerin in der Saison 2024 insgesamt 28 Spiele, in denen sie zwei Tore und zwei Assists beisteuerte.

mehr zur frauen-bundesliga

“Ruby ist in der Zentrale vielseitig einsetzbar und sowohl technisch als auch taktisch stark”, sagt Achim Feifel, Sportlicher Leiter der Bayer 04-Frauen: “Sie bringt neben einer starken Physis auch eine beeindruckende Mentalität mit und agiert sehr variabel. Sie kann ihre Mitspielerinnen offensiv in Szene setzen, ihnen aber auch defensiv den Rücken freihalten.”

Kreativspielerin kommt aus der Arsenal-Akademie

Ihre fußballerische Wurzeln hat Grant beim FC Arsenal. Dort wurde sie von 2011 bis 2018 in der dortigen Akademie ausgebildet. Vor ihrem Wechsel nach Schweden 2023 war Grant unter anderem auch ein Jahr lang in der US-College-Liga für die University of North Carolina am Ball. Für die englische Juniorinnennationalmannschaft absolvierte sie bislang 13 Spiele.

“Bayer 04 hat international schon lange einen guten Ruf, außerdem war die erste Saisonhälfte der Mannschaft beeindruckend. Ich freue mich sehr darauf, ab sofort Teil dieses Teams zu sein und um die Spitzenplätze mitzuspielen”, sagt Grant: “Nachdem ich einige Spiele gesehen hatte, wollte ich unbedingt hierhin wechseln. Auf dem Platz möchte ich den Fans viel Leidenschaft und meine Kreativität im letzten Drittel zeigen.”

Leverkusen verpflichtet englische U-23-Nationalspielerin Grant

Die Werkself hat die englische U-23-Nationalspielerin Ruby Grant verpflichtet. Die 22-Jährige wechselt vom schwedischen Top-Klub BK Häcken in die Farbenstadt und unterschreibt einen Vertrag bis zum 30. Juni 2027.

Ruby Grant wird zukünftig für die Werkself auflaufen.

Ruby Grant wird zukünftig für die Werkself auflaufen.

picture alliance / BILDBYRÅN

Bayer Leverkusen bekommt Zuwachs im Zentrum: Die 22-jährige Ruby Grant wechselt vom schwedischen Top-Klub BK Häcken zur Werkself. Dort wird die englische U-23-Nationalspielerin mit einem Vertrag bis Juni 2027 ausgestattet. Für Häcken absolvierte die defensive Mittelfeldspielerin in der Saison 2024 insgesamt 28 Spiele, in denen sie zwei Tore und zwei Assists beisteuerte.

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“Ruby ist in der Zentrale vielseitig einsetzbar und sowohl technisch als auch taktisch stark”, sagt Achim Feifel, Sportlicher Leiter der Bayer 04-Frauen: “Sie bringt neben einer starken Physis auch eine beeindruckende Mentalität mit und agiert sehr variabel. Sie kann ihre Mitspielerinnen offensiv in Szene setzen, ihnen aber auch defensiv den Rücken freihalten.”

Kreativspielerin kommt aus der Arsenal-Akademie

Ihre fußballerische Wurzeln hat Grant beim FC Arsenal. Dort wurde sie von 2011 bis 2018 in der dortigen Akademie ausgebildet. Vor ihrem Wechsel nach Schweden 2023 war Grant unter anderem auch ein Jahr lang in der US-College-Liga für die University of North Carolina am Ball. Für die englische Juniorinnennationalmannschaft absolvierte sie bislang 13 Spiele.

“Bayer 04 hat international schon lange einen guten Ruf, außerdem war die erste Saisonhälfte der Mannschaft beeindruckend. Ich freue mich sehr darauf, ab sofort Teil dieses Teams zu sein und um die Spitzenplätze mitzuspielen”, sagt Grant: “Nachdem ich einige Spiele gesehen hatte, wollte ich unbedingt hierhin wechseln. Auf dem Platz möchte ich den Fans viel Leidenschaft und meine Kreativität im letzten Drittel zeigen.”

Fofana wechselt zum GAK: Darum benötigt Bayer Ersatz für den Phantom-Profi

Bayer 04 Leverkusen und Sadik Fofana gehen getrennte Wege. Der Abwehrspieler wechselt zum österreichischen Bundesligisten Grazer AK. Obwohl der 21-Jährige sportlich keine Rolle beim Double-Gewinner gespielt hat, muss er doch ersetzt werden.

Sadik Fofana war zuletzt für Fortuna Sittard im Einsatz.

Sadik Fofana war zuletzt für Fortuna Sittard im Einsatz.

IMAGO/Pro Shots

Er war so etwas wie der Phantom-Profi bei Bayer 04: Sadik Fofana tauchte in dieser Saison zwar in der offiziellen Kaderliste des deutschen Double-Gewinners auf, doch zu Gesicht bekam man den Innenverteidiger im Umfeld des Profi-Kaders nicht. Spielte der 21-Jährige unter Trainer Xabi Alonso sportlich doch gar keine Rolle, weshalb Fofana auch nur bei der U-19-Mannschaft des Werksklubs trainierte.

GAK zahlt keine Ablöse

Jetzt hat der Spieler endlich einen Verein gefunden, bei dem er auch die Perspektive hat, zum Einsatz zu kommen. Fofana, dessen Vertrag in Leverkusen noch bis zum Sommer 2025 gelaufen wäre, wechselt zum Grazer AK in die österreichische Bundesliga. Eine Ablöse erhält Bayer 04 für den Akteur, der kein Pflichtspiel für die Leverkusener Profi-Mannschaft bestritt, nicht. Dafür dürfte sich Leverkusen eine Weiterverkaufsbeteiligung an dem Spieler gesichert haben.

Zuletzt hatte Fofana, der in der Saison 2022/23 auf 19 Zweitligaeinsätze für den 1. FC Nürnberg kam,  für den niederländischen Klub Fortuna Sittard in der Saison 2023/24 elf Pflichtspiele bestritten. Obwohl er in dieser Saison in Leverkusen sportlich keine Bedeutung für den Klub hatte, wird Bayer 04 Fofana doch in einer Hinsicht ersetzen müssen.

Bayer muss Fofana als Local Player ersetzen

So war der Rechtsfuß einer der vier erforderlichen Local Player bei Bayer 04. Nach seinem Wechsel muss der Klub nun einen Spieler aus der U 19 mit einem Profivertrag ausstatten, um den Statuten der DFL gerecht zu werden, wonach vier im Klub ausgebildete Profis im Kader stehen müssen. Graz wird für Fofana seine zweite Auslandsstation nach seinem Gastspiel in den Niederlanden.

Stephan von Nocks

Trotz besserer Quote als Kane: Schicks Sorge um eine schlaflose Nacht

Der Lauf von Bayer 04 mit nun neun Pflichtspielsiegen in Serie hält an. Auch, weil Patrik Schick weiterhin nach Belieben trifft – fast. Bereitete dem Tschechen doch eine vergebene Großchance beim 3:2-Sieg in Dortmund trotz seines Doppelpacks zuvor Bauchschmerzen.

Er trifft und trifft und trifft: Patrik Schick.

Er trifft und trifft und trifft: Patrik Schick.

IMAGO/DeFodi Images

Es sind Zahlen, die einfach beeindrucken. Beim 3:2-Sieg in Dortmund erzielte Patrik Schick seinen Treffer zehn und elf in der aktuellen Bundesligasaison. Und das, obwohl der Tscheche über lange Phasen der Hinrunde auf der Leverkusener Ersatzbank schmorte und kaum zum Einsatz kam. Doch seitdem sich Victor Boniface im November am Oberschenkel verletzte, hat der 28-Jährige seine Chance nicht nur eindrucksvoll genutzt, sondern er hat sich zu dem Torjäger in der Liga aufgeschwungen, der die beste Quote aufweist.

Seine elf Treffer erzielte der Knipser allesamt an den jüngsten sieben Spieltagen bei sechs Einsätzen. Dieser Zeitraum hat ausgereicht, um auf Platz 3 der Torjägerliste hinter Münchens Harry Kane (14) und Frankfurts Omar Marmoush (13) zu rücken. Der Leverkusener Lauf von zuletzt neun Pflichtspielsiegen in Serie hängt auch eng mit der Wiederauferstehung Schicks als Torjäger zusammen.

Schick trifft in der Liga alle 51 Minuten

Der Linksfuß, der in Dortmund mit seinen erste beiden Chancen das 2:0 und das 3:1 für Bayer erzielte, trifft im Schnitt alle 51 (!) Minuten. Eine Tor-Taktung, die kein anderer Angreifer in der Liga auch nur annähernd erreicht. So benötigt die Bayern-Tormaschine Kane als der Spieler mit der hinter Schick höchsten Effizienz für seine 14 Treffer in 13 Partien durchschnittlich 75 Minuten pro Torerfolg.

Dass mit Boniface die zuvor unumstrittene Nummer 1 im Leverkusener Sturmzentrum weiterhin ausfällt, schlägt bei Bayer 04 bislang überhaupt nicht negativ zu Buche. Was auch daran liegt, dass Schick eben nicht nur knipst. “Es waren nicht nur die Tore. Er hat sehr viel für die Mannschaft gearbeitet”, lobte Xabi Alonso seinen zu alter Stärke zurückgekehrten Torjäger, der sich gerade im Spiel gegen den Ball deutlich gesteigert hat, in Dortmund beispielsweise bei dem Ballgewinn vor dem Führungstreffer von Nathan Tella im Pressing entscheidend beteiligt war.

Wir sehen einen super Patrik mit großem Willen, sich zu verbessern.

Xabi Alonso

“Die Tore sind eine Konsequenz aus seiner Verbindung zum Spiel”, analysiert sein Trainer die Entwicklung, “wir sehen einen super Patrik mit einem großen Willen, sich zu verbessern. Wir brauchen ihn.” Woran, anders als im Sommer, als es nicht nur wegen seiner Verletzungsgeschichte viele kritische Stimmen zu Schick gab, kein Zweifel besteht.

Schick, der im Oktober und November auf Einsätze im Nationalteam verzichtete, um sich wieder in Topform zu bringen, hat sich selbst aus dem Tief herausgearbeitet. Auch, weil der intelligente Profi mit der gesunden Fähigkeit zur Selbstkritik ausgestattet ist. So äußerte sich der Doppelpacker nach dem Sieg in Dortmund alles andere als euphorisch angesichts einer Großchance, die er beim Stand von 3:1 für Bayer liegen gelassen hatte.

Ich konnte das dritte Tor nicht machen. Das lässt mich vielleicht nicht schlafen heute Nacht.

Patrik Schick

“Ich muss sagen, dass ich nicht sehr zufrieden bin”, stellte Schick nüchtern fest, “ich konnte das dritte Tor nicht machen und das lässt mich vielleicht nicht schlafen heute Nacht.” In der Tat hätte dieser Fehlschuss zum Knackpunkt werden können. Leckte der BVB später nach dem zumindest umstrittenen Strafstoß zum 2:3 nochmal Blut. “Wenn Patrik Schick das vierte Tor macht, ist das Spiel schon ein bisschen früher gelaufen”, stellte Stratege Granit Xhaka richtig fest, “dann haben wir es am Schluss noch ein bisschen spannend gemacht.”

Schick war sich der möglichen Bedeutung seines Fehlschusses eben voll bewusst, weshalb er sich nicht so richtig feiern lassen wollte. Doch so lange der Mittelstürmer diesen Blickwinkel behält – sich aber nicht zu kritisch betrachtet – spricht Vieles dafür, dass nicht nur der Leverkusener Lauf eine Fortsetzung finden wird.

Stephan von Nocks

Xabi Alonso erklärt den Startelf-Verzicht von Wirtz und Palacios

Florian Wirtz und Exequiel Palacios hatten es beim Auswärtsspiel in Dortmund nicht in die Leverkusener Startelf geschafft, vor allem die Nicht-Nominierung von Wirtz war überraschend. Xabi Alonso lieferte nach der Partie die Gründe dafür.

Fehlte überraschend in der Leverkusener Startelf: Florian Wirtz.

Fehlte überraschend in der Leverkusener Startelf: Florian Wirtz.

IMAGO/Jan Huebner

Es war eine Überraschung, als Florian Wirtz nicht in der Leverkusener Startaufstellung auftauchte. Und das nicht nur, weil der Klub rund eine Stunde vor dem Anpfiff in Dortmund eine Anfangsformation auf der Plattform X veröffentlicht hatte, in der der Offensivspieler in der Startelf stand. In dieser war auch Exequiel Palacios aufgelistet, aber auch der Argentinier saß letztlich auf der Bank. Warum also fehlte das eigentlich eingeplante Duo beim Wiederauftakt in Dortmund beim Anpfiff?

“Es ist etwas Unerwartetes passiert heute morgen, aber er hat keine Probleme. Es ist etwas Internes. Für die zweite Hälfte ist er dabei, kein Problem”, sagte Trainer Xabi Alonso vor dem Spiel bei DAZN über Wirtz, dessen Fehlen selbstredend heftiger diskutiert worden war als das von Palacios. Der Spanier wollte zu diesem Zeitpunkt seine Gründe noch nicht verraten. Nicht nur DAZN-Experte Michael Ballack spekulierte anschließend, dass es sich wohl um “etwas Disziplinarisches” handeln müsste.

mehr zum spiel

Auch Leverkusens Geschäftsführer Simon Rolfes gab zunächst keinen Aufschluss. “Es gab ein kleines Problem, doch er kann in der zweiten Halbzeit spielen”, erklärte er, zudem sei es eine Trainerentscheidung gewesen.

Nach den Aussagen vor der Partie war zumindest klar: Wirtz war auf jeden Fall voll einsatzfähig. Da Rolfes nicht in Abrede gestellt hatte, dass es sich um eine disziplinarische Maßnahme handelte, war davon auszugehen, dass es sich um eine solche, womöglich ein Zuspätkommen zum morgendlichen Anschwitzen, gehandelt habe.

Stau auf einer Kölner Brücke

Und genau das war es auch, wie Xabi Alonso letztlich auf der Pressekonferenz nach der Partie verriet. “Als wir uns heute Morgen zum Training versammelt haben, standen sie lange im Stau auf einer Kölner Brücke”, berichtete der Bayer-Coach. “Sie haben bei unserer Vorbereitung und bei unserem Meeting gefehlt und kamen direkt nach Dortmund”, so Xabi Alonso weiter.

Das löste im Meistertrainer ein ungutes Gefühl aus, Wirtz und Palacios verpassten schließlich die finale Besprechung des Matchplans. “Ich wollte die Dinge klar haben. Ich weiß, wie wichtig Flo ist. Es war nichts Disziplinarisches, sondern einfach für meine Ruhe”, erklärte Xabi Alonso seine persönlichen Beweggründe.

Während Palacios erst in der 89. Minute aufs Feld kam, durfte Wirtz bereits nach etwas mehr als einer Stunde ran. Beide halfen letztlich dabei mit, die Leverkusener Führung noch über die Zeit zu bringen.

Xabi Alonso erklärt den Startelf-Verzicht von Wirtz und Palacios

Florian Wirtz und Exequiel Palacios hatten es beim Auswärtsspiel in Dortmund nicht in die Leverkusener Startelf geschafft, vor allem die Nicht-Nominierung von Wirtz war überraschend. Xabi Alonso lieferte nach der Partie die Gründe dafür.

Fehlte überraschend in der Leverkusener Startelf: Florian Wirtz.

Fehlte überraschend in der Leverkusener Startelf: Florian Wirtz.

IMAGO/Jan Huebner

Es war eine Überraschung, als Florian Wirtz nicht in der Leverkusener Startaufstellung auftauchte. Und das nicht nur, weil der Klub rund eine Stunde vor dem Anpfiff in Dortmund eine Anfangsformation auf der Plattform X veröffentlicht hatte, in der der Offensivspieler in der Startelf stand. In dieser war auch Exequiel Palacios aufgelistet, aber auch der Argentinier saß letztlich auf der Bank. Warum also fehlte das eigentlich eingeplante Duo beim Wiederauftakt in Dortmund beim Anpfiff?

“Es ist etwas Unerwartetes passiert heute morgen, aber er hat keine Probleme. Es ist etwas Internes. Für die zweite Hälfte ist er dabei, kein Problem”, sagte Trainer Xabi Alonso vor dem Spiel bei DAZN über Wirtz, dessen Fehlen selbstredend heftiger diskutiert worden war als das von Palacios. Der Spanier wollte zu diesem Zeitpunkt seine Gründe noch nicht verraten. Nicht nur DAZN-Experte Michael Ballack spekulierte anschließend, dass es sich wohl um “etwas Disziplinarisches” handeln müsste.

mehr zum spiel

Auch Leverkusens Geschäftsführer Simon Rolfes gab zunächst keinen Aufschluss. “Es gab ein kleines Problem, doch er kann in der zweiten Halbzeit spielen”, erklärte er, zudem sei es eine Trainerentscheidung gewesen.

Nach den Aussagen vor der Partie war zumindest klar: Wirtz war auf jeden Fall voll einsatzfähig. Da Rolfes nicht in Abrede gestellt hatte, dass es sich um eine disziplinarische Maßnahme handelte, war davon auszugehen, dass es sich um eine solche, womöglich ein Zuspätkommen zum morgendlichen Anschwitzen, gehandelt habe.

Stau auf einer Kölner Brücke

Und genau das war es auch, wie Xabi Alonso letztlich auf der Pressekonferenz nach der Partie verriet. “Als wir uns heute Morgen zum Training versammelt haben, standen sie lange im Stau auf einer Kölner Brücke”, berichtete der Bayer-Coach. “Sie haben bei unserer Vorbereitung und bei unserem Meeting gefehlt und kamen direkt nach Dortmund”, so Xabi Alonso weiter.

Das löste im Meistertrainer ein ungutes Gefühl aus, Wirtz und Palacios verpassten schließlich die finale Besprechung des Matchplans. “Ich wollte die Dinge klar haben. Ich weiß, wie wichtig Flo ist. Es war nichts Disziplinarisches, sondern einfach für meine Ruhe”, erklärte Xabi Alonso seine persönlichen Beweggründe.

Während Palacios erst in der 89. Minute aufs Feld kam, durfte Wirtz bereits nach etwas mehr als einer Stunde ran. Beide halfen letztlich dabei mit, die Leverkusener Führung noch über die Zeit zu bringen.