Europacup-Tickets: Bleibt Freiburg “bei der Musik dabei”?

Plötzlich ist sogar Platz 6 wieder greifbar. Um im Rennen um die Europacup-Tickets weiter gute Karten zu haben, will Freiburg gegen formstarke Mainzer nachlegen. Aus dem Lazarett kehrt wohl niemand zurück und die Offensive muss erneut umgebaut werden.

Auf einmal ist Europa wieder drin: Freiburgs Kapitän Christian Günter.

Auf einmal ist Europa wieder drin: Freiburgs Kapitän Christian Günter.

IMAGO/Steinsiek.ch

Es war kein Leckerbissen, was Freiburg und Darmstadt am Sonntag auf dem Rasen am Böllenfalltor serviert haben. “Wir haben gewusst, es wird eklig. Für Darmstadt war es gefühlt der letzte Aufhänger, uns war klar, dass die alles reinwerfen. Es ging darum, einfach ein gutes Ergebnis zu holen”, sagte SC-Kapitän Christian Günter nach dem 1:0-Arbeitssieg.

Die zentrale Erkenntnis für Günter mit Blick auf das Rennen um die Europacup-Tickets: “Jetzt sind wir bei der Musik dabei und haben zwei Heimspiele.” Zunächst geht es am Sonntag gegen äußerst formstarke Mainzer, die gerade dabei sind, sich aus der Abstiegszone herauszuarbeiten und danach gegen inzwischen ebenso abstiegsgefährdete Wolfsburger: “Diese zwei Spiele werden sehr schwer, weil Mainz gerade gefühlt das Team der Stunde ist.”

Yannik Keitel erwartet wie in Darmstadt wieder “ein Kampfspiel”. Es gelte erneut dagegenzuhalten, fordert Günter, “um den Druck” auf die Rivalen “auszubauen”. Eintracht Frankfurt, die auf Platz sechs nur noch drei Punkte entfernt liegt, empfängt am Freitag den FC Augsburg: “Vielleicht klaut der eine dem anderen Punkte, dann müssen wir da sein”, so Günter, mahnt aber gleichzeitig: “Wir müssen auf uns schauen, denn wir können viel reden, wenn wir aber dann die Spiele dumm verlieren, bringt es uns nichts.”

Podcast

Müssen Breitner und Ricken ihre Rüstungen polieren? BVB und FCB in der Champions League

Außerdem: Hasebe beendet seine Karriere, Rose wird bei RB durch ein Duo vertreten und in der NBA geht möglicherweise eine Dynastie zu Ende.

13:50 Minuten

alle Folgen

Offensive: Steigerung – und mindestens eine Umstellung nötig

Defensiv war die Leistung beim Tabellenletzten ein klarer Fortschritt gegenüber dem 1:4 zuvor gegen Leipzig. Offensiv wird hingegen mutmaßlich eine Steigerung nötig sein, um gegen Mainz erfolgreich sein zu können. Es gilt, die Zwischenräume und die Tiefe besser zu bespielen, insgesamt die Ballsicherheit zu erhöhen.

Trainer Christian Streich muss dabei seine Angriffsformation mindestens auf einer Position verändern. Der in Darmstadt nicht so wirkungsvolle Roland Sallai wird wegen seiner fünften Gelbe Karte fehlen. Wie gut, dass dafür Dauerbrenner Lucas Höler nach seiner Gelbsperre zurückkehrt. Ein Eins-zu-eins-Wechsel ist wahrscheinlich, zumal Merlin Röhl weiterhin leichte Beschwerden im Bauchmuskelbereich hat.

Der U-21-Nationalspieler kam in Darmstadt erst zur zweiten Hälfte. Sollte er wieder vollständig fit sein, könnte Röhl eine Alternative zu Vincenzo Grifo darstellen. Mittelstürmer Michael Gregoritsch hat seine Sache nach seinem wirkungslosen Auftritt zuvor gegen Leipzig in Darmstadt gut gemacht und für sich geworben.

Lienhart fehlt weiter, auch Weißhaupt noch nicht zurück

Aus dem Lazarett sind derweil keine Rückkehrer zu erwarten. Innenverteidiger Philipp Lienhart (Knieprobleme) wird weiterhin fehlen, Außenbahnspieler Noah Weißhaupt (Sprunggelenkblessur) hat ebenfalls noch nicht wieder mit der Mannschaft trainiert.

Carsten Schröter-Lorenz

Wie Gregoritsch mit Streichs Kritik umgeht

Michael Gregoritsch schießt wichtige Tore, auch in der ÖFB-Auswahl. Beim SC Freiburg zählt er zu den Schlüsselspielern. Christian Streich ist aber nicht immer mit seinem Stürmer zufrieden, setzt ihn öfter mal auf die Bank. Nach dem 1:0 in Darmstadt bezog Gregoritsch Stellung zur Trainerkritik.

In ständigem Austausch: Michael Gregoritsch und Christian Streich (re.).

In ständigem Austausch: Michael Gregoritsch und Christian Streich (re.).

IMAGO/Sportfoto Rudel

Michael Gregoritsch trat in dieser Saison schon oft positiv und spielentscheidend in Erscheinung. Nach längerer Durstrecke in der Hinrunde ließ er seinen Torknoten im Verein Ende November mit einem Hattrick beim 5:0 in der Europa League gegen Piräus platzen. Direkt danach folgten die Siegtore in Mainz und Wolfsburg.

Trotz guter Ausbeute: Was Gregoritsch manchmal fehlt

Seine bisher sechs Bundesliga-Saisontore führten zu 16 Punkten aus sechs Partien, in der K.-o.-Phase der Europa League erzielte der Österreicher die Siegtore in den Heimspielen gegen Lens und West Ham. Im Nationalteam lieferte Gregoritsch im November eine starke Leistung beim 2:0 gegen Deutschland, beim 6:1-Kantersieg gegen die Türkei jüngst im März gelang ihm sogar wieder ein Hattrick.

Beim SC bekam er nach dem 3:2 gegen Hoffenheim zum Rückrundenstart auch ohne Scorerpunkt Komplimente von Streich. Insgesamt steht er bisher bei elf Toren und sechs Assists in 39 Pflichtspielen – so richtig als Stammkraft gesetzt ist Gregoritsch trotzdem nicht. 18-mal brachte Streich seinen zentralen Angreifer erst als Joker, weil der SC-Trainer eben nicht immer zufrieden war mit den Auftritten des 1,93-Meter-Manns.

Etwa beim 0:3 in Dortmund wurde Gregoritsch Streichs Ansprüchen nicht gerecht. Beim 1:4 gegen Leipzig am vorletzten Spieltag musste Gregoritsch zur Halbzeit in der Kabine bleiben, nach starker Leistung und Tor zuvor beim 3:0-Sieg in Gladbach. Manchmal scheint beim kopfballstarken und fußballerisch versierten Stürmer der letzte Punch im Anlaufen, in der Zweikampfführung, bei manch offensivem Laufweg zu fehlen.

Österreicher punktet gegen Darmstadt

“Gregerl, Präsenz”, diese beiden Worte formulierte Streich vor dem Spiel in Darmstadt, als es um den möglichen Ersatz für den gelb-gesperrten, lauf- und kampfstarken Lucas Höler ging. Die Ausprägung der Präsenz ist ein zentrales Thema bei Gregoritsch. Bringt er die in dem gerade beim SC geforderten hohen Maße auf den Platz, oder nicht?

Gregoritsch stand in Darmstadt in der Startelf, dürfte aber auch davon profitiert haben, dass Merlin Röhl angeschlagen erst zur zweiten Halbzeit kam. Sonst wäre auch eine Offensive ohne Höler und Gregoritsch denkbar gewesen. Gregoritsch nutzte seine abermalige Chance bei einer insgesamt mäßigen Offensivleistung, legte Ritsu Doans Siegtor durch Präsenz mit dem Rücken zum Tor gut auf, war auch selbst gefährlich und äußerte sich danach zu Streichs Kritikpunkt.

Das ist absolut in Ordnung, weil er mit mir total ehrlich genauso kommuniziert.

Michael Gregoritsch über Christian Streichs öffentliche Kritik

“Wenn der Trainer das so kommuniziert in der Öffentlichkeit, ist das absolut in Ordnung, weil er es mit mir total ehrlich genauso kommuniziert. Der Trainer ist für mich die mit Abstand wichtigste Ansprechperson, was das angeht”, sagte Gregoritsch, musste bei dem Thema aber auch schmunzeln, “weil ich glaube, aus mir wird nie mehr der 14-Kilometer-Spieler.”

Er versuche immer sein Bestes: “Ich habe andere Qualitäten, die bei mir ausgeprägter sind. Trotzdem glaube ich, habe ich mich in diesem Defensivverhalten deutlich verbessert, ich bin ein anderer Spieler geworden als noch vor drei Jahren.” Kein Widerspruch. Ein Verdienst von Streich und seinem Trainerstab, aber natürlich auch von Gregoritsch, der mit Ende 20 bereit war, intensiv an seinen Schwächen zu arbeiten.

Wo “Gregerl” noch Entwicklungspotenzial sieht

Er versuche, über die ganze Saison hinweg das Komplettpaket anzubieten. Mit dem Verweis auf sein Pensum seit dem Wechsel nach Freiburg im Sommer 2022 – inklusive Nationalteam waren es bisher 93 Partien – schränkt er aber ein: “Es ist nicht einfach, jedes Mal diese Vollpräsenz hinzukriegen. Manchmal kommt man gar nicht in gewisse Situationen, dass man den Innenverteidiger wegpresst und in den Körperkontakt geht. Manchmal hat man nicht den Zugriff und muss versuchen, es anders zu lösen.”

Gregoritschs Fazit: “Es ist absolut in Ordnung, wenn der Trainer mich wie letzte Woche mal auswechselt in der Halbzeit oder das Thema anders sieht und Verbesserungsvorschläge hat. Ich habe null Problem mit Kritik allgemein und mit Trainerkritik. Ich spreche mit ihm darüber, versuche mich da zu verbessern. Ich habe mich, wie gesagt, schon verbessert, aber auf jeden Fall noch Entwicklungspotenzial.”

Carsten Schröter-Lorenz

Streich: Warum er wirklich aufhört & was ihn zum politischen Appell drängt

Making of – Christian Streich 16.04.2024

Streich: Warum er wirklich aufhört & was ihn zum politischen Appell drängt

15:30Christian Streich hört auf. Der scheidende Trainer gilt als Bundesliga-Legende, die nicht nur außergewöhnliche Erfolge mit dem Sportclub feierte, sondern als “das Gewissen der Liga” gilt, der mit politischen und gesellschaftlichen Appellen auffällt. Gemeinsam mit seinem “Ziehvater” Lutz Hangartner erklären wir in “Making of” den Menschen Christian Streich.

Die Sommer-Neuzugänge der Frauen-Bundesliga im Überblick

Längst richten die Klubs der Frauen-Bundesliga trotz laufender Rückrunde schon den Blick auf die neue Saison. Die bisherigen feststehenden Zugänge des Sommers 2024 im Überblick …

In der neuen Saison für den VfL Wolfsburg am Ball: Nationalspielerin Janina Minge.

In der neuen Saison für den VfL Wolfsburg am Ball: Nationalspielerin Janina Minge.

IMAGO/Jan Huebner

VfL Wolfsburg

Janina Minge (Mittelfeld, SC Freiburg)

Bayern München

Lena Oberdorf (Mittelfeld, VfL Wolfsburg)

Eintracht Frankfurt

Elisa Senß (Mittelfeld, Bayer 04 Leverkusen)

Bayer 04 Leverkusen

Katharina Piljic (Mittelfeld, SGS Essen)

1. FC Köln

Nicole Billa (Angriff, TSG Hoffenheim)

Die weiteren Bundesligisten haben noch keinen Sommer-Transfer getätigt.

Wie Doan aus einem ernsten Gespräch mit Streich gelernt hat

Die nach dem 1:4 gegen Leipzig überraschend unveränderte Freiburger Defensive hielt in Darmstadt die Null. Den 1:0-Arbeitssieg sicherte bei mäßiger Offensivleistung ein SC-Profi, der auf beiden Seiten glänzte und sich ein ernstes Gespräch mit dem Trainer zu Herzen genommen hat.

Ritsu Doan zeigte in Darmstadt eine reife Leistung auf der rechten Außenbahn.

Ritsu Doan zeigte in Darmstadt eine reife Leistung auf der rechten Außenbahn.

picture alliance / Eibner-Pressefoto

Das war so nicht zu erwarten. Christian Streich nominierte inklusive der Doppelsechs und den Schienenspielern am Sonntag die gleiche Siebener-Defensive, die er nach dem 1:4 gegen Leipzig noch völlig zu Recht deutlich kritisiert hatte.

Also gab auch Aushilfsabwehrmann Yannik Keitel in Darmstadt wieder den Mittelmann einer Dreierkette, nachdem vor allem er gegen die Sachsen schlecht ausgesehen hatte. Man habe unter der Woche die Fehler und die daraus resultierenden Aufträge klar besprochen, sagte Keitel am Sonntag: “Die innere Linie und die Tiefe besser sichern und besser kommunizieren.”

Beim Tabellenletzten gelang dem Team defensiv eine Steigerung, was natürlich auch am großen Qualitätsunterschied der beiden jüngsten Gegner lag: “Leipzig ist offensiv, vor allem mit dem Tempo, schon eine Hausnummer”, räumte Keitel ein, betonte aber auch die eigenen Verbesserungen: “Wir waren wacher, haben die Tiefe besser gesichert und uns gegenseitig unterstützt.”

Offensivspiel auf mäßigem Niveau

Anders als am Spieltag davor stach Keitel diesmal in positiver Hinsicht innerhalb der Dreierkette heraus, die bereits beim 3:0-Sieg in Gladbach gut funktioniert hatte. Keitel gewann in Darmstadt trotz Größennachteils viele Kopfballduelle und brachte als gelernter Sechser auch immer wieder seine Stärken im Aufbau ein. Dafür bewegte sich das Freiburger Offensivspiel auf mäßigem Niveau, teilweise unter dem Level bei der deutlichen Niederlage gegen Leipzig.

“Mit dem Ball müssen wir es besser ausspielen, noch ballsicherer und klarer sein, dass wir den Gegner noch mehr laufen lassen, um selbst darüber mehr Luft zu holen. Am Ende müssen wir auch die Tore machen”, bestätigte Keitel diesen Steigerungsbedarf, resümierte aber mit einem Schmunzeln: “Alles in allem steht die Null, wir haben drei Punkte und sind happy.”

Komplimente für Doans lehrbuchreife Leistung als Schienenspieler

Bei wem er sich vor allem dafür zu bedanken hatte, wusste Keitel genau. In dem “Kampfspiel” sei das erste und letztlich einzige Tor “extrem wichtig” gewesen. Erzielt hat es Ritsu Doan. Der japanische Nationalspieler zeigte in der ersten Hälfte eine lehrbuchreife Leistung als rechter Schienenspieler.

Doan war defensiv präsent und mitentscheidend. Vor allem als er per Vollsprint in der 27. Minute noch zu Aaron Seydel aufschloss und ihn kurz vor der Torlinie bedrängte. Auch deswegen konnte Darmstadts Stürmer die Hereingabe von Oscar Vilhelmsson nicht verwerten. Vorne bereitete Doan zwei Chancen von Michael Gregoritsch vor und traf nach Doppelpass mit dem österreichischen Nationalspieler mit seinem starken linken Fuß sehenswert ins lange Eck.

“Das übt er echt oft im Training, immer wieder nach innen ziehen und aufs lange Eck schießen”, erzählte Keitel und sprach Doan ein großes Kompliment aus: “Er ist seit Wochen super, er marschiert gegen den Ball und ist in den Zweikämpfen richtig griffig. Da hat er extrem viel dazugelernt und ist für uns da außen sehr wichtig.”

Streich sagte zu Doan: “So kommst du nicht weiter!”

Streich hatte Doan bereits auf der Pressekonferenz vor der Partie gelobt. In einem ernsten Gespräch habe er dem etablierten Nationalspieler, der bei der WM 2022 mit seinem Tor zum deutschen Vorrundenaus beigetragen hatte, noch vor dem Asien-Cup im Januar 2024 klipp und klar gesagt: “So kommst du nicht weiter!”

Der SC-Coach forderte defensiv ein anderes Auftreten vom quirligen Dribbler, der laut Streich die gleiche Schwäche auch bei Japans überraschend frühem Ausscheiden beim Asien-Cup erkannt hat: “Ritsu musste sein Spiel ein Stück weit verändern und ich habe gewusst, dass er das kann. Er ist ein sehr guter Fußballer, sehr beweglich mit einem super Drehmoment, er ist nicht groß, hat aber Kraft und Leichtfüßigkeit. Er musste anders in die Zweikämpfe gehen”, erklärte Streich am Sonntag.

Schön sei, dass Doan dies inzwischen schon länger auf dem Rasen umsetze: “Interessanterweise macht er jetzt auch wieder Tore, seit der defensiv präsenter ist als vorher.” Vier Treffer und ein Assist sind es in den neun Ligaauftritten seit dem Asien-Cup, davor kam Doan auf nur einen Treffer und eine Vorlage in 16 Ligaeinsätzen.

Nur in den sechs Europa-League-Gruppenspielen (2 Tore, 3 Assists) stimmte schon vor der Winterpause die Effektivität beim gelernten Offensivspieler. Durch sein goldenes Tor in Darmstadt hat der 1,72-Meter-Mann die Chancen auf das dritte Freiburger Europacup-Ticket in Serie deutlich erhöht. Keitel, der im Sommer ablösefrei nach Stuttgart wechselt, wird mit dem VfB wahrscheinlich sogar in der Königsklasse aufschlagen.

Carsten Schröter-Lorenz

“Noch enormes Potenzial”: Freiburg verpflichtet Bochums Osterhage

Der SC Freiburg hat nach Eren Dinkci den zweiten Sommer-Neuzugang präsentiert: Patrick Osterhage wechselt zur kommenden Saison vom VfL Bochum zum Sport-Club.

Ab kommender Saison in Freiburg: Patrick Osterhage.

Ab kommender Saison in Freiburg: Patrick Osterhage.

IMAGO/Revierfoto

Auf der Suche nach Verstärkungen für das Mittelfeldzentrum ist Freiburg in Bochum fündig geworden. Patrick Osterhage, eigentlich noch bis 2026 an den VfL Bochum gebunden, kommt für eine Ablöse im einstelligen Millionen-Bereich in den Breisgau und soll dort den Abgang von Yannik Keitel kompensieren – den 24-Jährigen zieht es ablösefrei zum VfB Stuttgart.

Der gebürtige Göttinger war sich mit Freiburg – wie der kicker berichtete – bereits Anfang April einig, nun sind auch beide Vereine auf einen gemeinsamen Nenner gekommen.

“Wir beschäftigen uns schon seit mehreren Jahren mit Patrick”, wird SC-Sportdirektor Klemens Hartenbach zitiert: “Mit seiner tollen Einstellung und Haltung zu seinem Beruf hat er sich in jungen Jahren schon durch schwierige Phasen gekämpft. Er kann in der zentralen Zone verschiedene Positionen spielen und wir sind uns sicher, dass noch enormes Potenzial in ihm steckt.”

Hartenbach glaubt an “absolute Bereicherung für unsere Mannschaft”

Hartenbach glaubt wegen Osterhages “Dynamik, Schnelligkeit und seinem großen Laufpensum” an eine “absolute Bereicherung für unsere Mannschaft”. Den Mittelfeld-Antreiber überzeugte indes die “stete Entwicklung” in Freiburg. “Ich freue mich darauf, ab dem Sommer hier Gas geben zu können und im neuen Freiburger Stadion zu spielen”, so der 24-Jährige.

Der beim BVB ausgebildete Osterhage gehörte beim Revierklub in dieser Saison häufig zum Stammpersonal, erzielte in 20 Spielen zwei Tore und steuerte einen Assist bei (kicker-Notenschnitt 3,15). Da der VfL im Sommer jedoch auf Transfererlöse angewiesen ist, war schon länger klar, dass er den einen oder anderen sportlich schmerzhaften Abgang wird verkraften müssen.

Fabian: “Auch einen wirtschaftlichen Wert geschaffen”

Bochums Geschäftsführer Sport Patrick Fabian nennt Osterhage “ein hervorragendes Beispiel dafür, welche Möglichkeiten der VfL Bochum hat und welche Chancen er bietet”. Durch seine bemerkenswerte Entwicklung habe Osterhage “nicht nur einen sportlichen, sondern auch wirtschaftlichen Wert geschaffen. Wir hätten gerne langfristig mit ihm weiter zusammengearbeitet, es war aber auch klar, dass Patrick irgendwann nachvollziehbarerweise den nächsten Schritt machen möchte.”

Osterhage selbst hat schon jetzt ein weinendes Auge ob seines Abschieds aus Bochum. Den Verein, seinen ersten in der Bundesliga, werde er “immer in ganz besonderer Erinnerung behalten”. Gemeinsam mit den “überragenden Fans” gehe es im Saison-Endspurt das “große Ziel” Klassenerhalt zu erreichen.

Knackt die Bundesliga erneut die Milliardengrenze?

An diesem Montag startet die Auktion der nationalen Medienrechte der Deutschen Fußball-Liga (DFL), es geht um die wichtigste Einnahmequelle der 36 Klubs aus Bundesliga und 2. Liga. Der kicker beantwortet die drängendsten Fragen.

Wie viel Geld fließt in Zukunft für die nationalen Medienrechte an Bundesliga und 2. Liga?

Wie viel Geld fließt in Zukunft für die nationalen Medienrechte an Bundesliga und 2. Liga?

IMAGO/Jan Huebner

Um welche Rechte genau geht es?

Um die Ausstrahlungsrechte an Bundesliga und 2. Liga für den deutschsprachigen Markt, also Deutschland, Österreich, Schweiz, Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol, in den Spielzeiten 2025/26 bis 2028/29.

Wieviel Geld erhalten die Klubs aus den nationalen Medienrechten?

Aktuell fließen pro Saison 1,1 Milliarden Euro an die DFL, die diese allerdings nicht in Gänze an die 36 Klubs verteilt. Eine Abgabe von derzeit 7,75 Prozent, also umgerechnet 85,25 Millionen Euro, verbleibt beim Ligaverband zur Finanzierung von Organisation, Produktion und Sicherungsmechanismen. 2020 waren die nationalen Medienrechte zuletzt ausgeschrieben worden. Von durchschnittlich 1,16 Milliarden Euro pro Spielzeit ging es minimal herab auf 1,1 Milliarden Euro – was allerdings inmitten der Pandemie als Erfolg des damaligen Geschäftsführers Christian Seifert galt.

Womit rechnen die Liga-Bosse?

Der für die Ausschreibung zuständige DFL-Geschäftsführer Dr. Steffen Merkel, der die Thematik bereits unter Seifert verantwortete, strahlte zuletzt Zuversicht aus: “Ich teile mit Blick auf unsere Ausschreibung nicht die Weltuntergangsszenarien einiger Kommentatoren. Die Bundesliga ist nach wie vor das mit Abstand werthaltigste Medienrecht Deutschlands. Wir werden ein deutlich aufgewertetes Medienprodukt anbieten. Und anders als in anderen Ländern haben unsere aktuellen Live-Partner auch öffentlich bekundet, sich umfangreich engagieren zu wollen.” Gemeinhin gilt in der Branche ein Verbleib auf ähnlichem Niveau als Erfolg. Maßgeblich wird es davon abhängen, welche Anbieter sich letztlich konkret mit der Bundesliga beschäftigen, weil dies natürlich Einfluss auf den Erlös haben wird.

Wer bietet überhaupt mit?

Für die Live-Rechte sind mit Sicherheit die beiden Platzhirsche in Deutschland, Sky und Dazn, am Tisch. Das Duo teilt sich auch aktuell das Gros der Live-Rechte, während Sport1 das Zweitliga-Topspiel hält und ProSiebenSat1 2020 das für die frei empfangbaren Sender vorgesehene Paket E (Eröffnungsspiele, Relegation, Super-Cup sowie zwei Einzelspiele) erstanden hatte. Gut möglich, dass sich auch das Duo wieder um kleinere Pakete bemüht, auch RTL, mittlerweile Rechtehalter bei der Nationalelf, Magenta (3. Liga) und Vodafone sind denkbar. Dazu kommt die große Frage: Was machen die US-Konzerne Amazon, Netflix, Paramount oder Apple? Fernando Carro, Sprecher der Geschäftsführung des frischgebackenen Deutschen Meisters Bayer Leverkusen, erklärte im Herbst 2023, dass er auf Interesse des genannten Quartetts hofft. Bietet einer dieser Großkonzerne mit, könnte dies den Preis in der Tat nach oben treiben.

Die Bundesliga ist nach wie vor das mit Abstand werthaltigste Medienrecht Deutschlands.

Dr. Steffen Merkel über die Ausschreibung der TV-Rechte an der Bundesliga

Wie viele Rechtepakete gibt es?

Insgesamt gibt es 15 audiovisuelle Pakete. Sieben mit Live-Rechten, acht Pakete für Highlight-Berichterstattungen, also Spielzusammenfassungen und Einzelclips. Bei den Live-Rechten hat die Liga folgende Neuerung eingeführt: Sie vergibt den Bundesliga-Sonntag, bislang gekoppelt an die Freitagspartien, als Ganzes (Paket D). Der Freitag wird kombiniert mit den fünf Einzelspielen am Samstagnachmittag (B). Zudem gibt es die Samstags-Konferenz (A), das Samstags-Topspiel inklusive Super-Cup (C). Dazu kommt noch das Free-Live-Paket E (Eröffnungsspiele Bundesliga und 2. Liga, Super-Cup, Relegation, je eine Partie Spieltage 17 und 18 der Bundesliga), Paket F (alle Einzelspiele der 2. Liga inklusive Konferenz) und Paket G, das Samstags-Topspiel im Unterhaus um 20.30 Uhr. Paket E ist aufgrund der mit dem Bundeskartellamt abgesprochenen Rahmenbedingungen im Free-TV vorgesehen, Paket G kann sowohl im Pay- als auch im Free-TV laufen.

Was könnte sich für den Kunden ändern?

Momentan müssen Bundesliga-Fans zwei Abos abschließen, um alle Live-Spiele sehen zu können. Dies könnte sich ab 2025 ändern, weil das Kartellamt die “no-single-buyer-rule”, also das Alleinerwerbsverbot für alle Live-Rechtepakete, gekippt hat. Dieses sollte eigentlich wettbewerbsfördernd wirken, hatte aber am Ende nur dazu geführt, dass die Fans Mehrfach-Abos abschließen mussten – für den Konsumenten teuer, für den Anbieter ärgerlich, weil der Run ausblieb und die Rechte kaum finanzierbar waren, für die Liga insgesamt also schlecht. Theoretisch könnte sich nun ein Anbieter alle Live-Rechte sichern. In der Praxis dürfte es zwar nicht dazu kommen, weil dies extrem teuer wäre. Das heißt aber nicht, dass erneut Mehrfach-Abos notwendig sein werden. Denn durch die erfolgreichen Verhandlungen mit den Kartellwächtern erhofft sich die Liga, dass Rechtenehmer gemeinsame Abo-Modelle anbieten.

Wie läuft die Auktion konkret ab?

Interessenten bieten für jedes Paket einzeln, die jeweiligen Auktionstage folgen strengen Regeln und Zeitplänen. Die Liga setzt Vorbehaltspreise für die jeweiligen Rechtepakete fest. Bieten mehrere Interessenten eine Summe oberhalb dieser Vorbehaltspreise und liegt das zweithöchste Angebot mehr als 20 Prozent hinter dem des Höchstbietenden, kommt es zur Annahme. Liegt nur ein Angebot über dem Ziel und dabei 20 Prozent höher als das des “Zweiten”, wird das Paket ebenfalls vergeben. Nicht vergeben wird beispielsweise, wenn mehrere oberhalb des Vorbehaltspreises liegen, das Top-Angebot den Zweiten aber nicht um mindestens 20 Prozent übersteigt. Dann informiert die Liga die Bieter darüber und diese starten in eine neue Runde, die sogenannte Reservationspreis-Auktion, die wieder denselben Kriterien folgt. Gleiches gilt, wenn kein Angebot auf Vorbehaltsniveau eintrifft. Bis Ende April sollten die Rechte vergeben sein.

Benni Hofmann

Streich lobt Lieberknecht und erläutert Darmstadts Problem

Freiburg nahm aus Darmstadt einen glücklichen Dreier mit nach Hause, das gab auch SC-Coach Christian Streich zu, der die Lilien sehr lobte. Dem Aufsteiger hilft das aber nicht wirklich weiter, Streichs Problemanalyse womöglich schon.

Nahm sich nach dem Spiel auch Zeit für ein paar Worte an die Darmstädter: Christian Streich (Mi.).

Nahm sich nach dem Spiel auch Zeit für ein paar Worte an die Darmstädter: Christian Streich (Mi.).

IMAGO/Eibner

Noch vor dem Anpfiff hatte sich Lilien-Trainer Torsten Lieberknecht bei DAZN ein wenig wehmütig ob der verpassten Chancen in der Saison gezeigt. Der Coach verwies darauf, dass man in vielen Spielen häufig mitgehalten habe, letztlich aber ohne Ertrag geblieben war – und das hatte einen Grund: “Wir killen uns mit massiven individuellen Fehlern”, hatte er angemerkt – und dürfte sich 90 Minuten und eine Niederlage später bestätigt gefühlt haben. Wieder ordentlich mitgehalten und wieder nicht gepunktet. Gegen Freiburg war allerdings kein grober individueller Schnitzer für den 1:0-Siegtreffer der Breisgauer durch Ritsu Doan verantwortlich.

“Jeder hat gesehen, dass wir viel investiert haben”, blickte der 50-Jährige nach Abpfiff auf das Spiel und stellte fest: Letztlich habe den Gästen “eine sauber zu Ende gespielte Aktion” gereicht, um sich durchzusetzen: “Wir haben aus unseren Möglichkeiten kein Kapital geschlagen.” Gegenüber dem schwachen Auftritt in Mainz seien die Lilien “in vielen Bereichen viel stabiler” gewesen, lobte Lieberknecht, verwies zugleich aber auch auf fehlende Entschlossenheit, gerade bei Flanken vor der Halbzeit habe ihm “die Überzeugung gefehlt. Das war das Einzige, was ich moniere.”

Kempe verweist auf fehlende Tore

“Unser Problem heute war, dass wir ordentlich bis zum Sechzehner gespielt, dann aber leider die Tore nicht gemacht haben”, ergänzte Tobias Kempe und meinte, dass die Freiburger bis auf das eine Tor auch nicht viel geboten hätten. “Meiner Meinung nach waren wir das bessere Team, auch mit Ball. Wir haben auch für die Zuschauer ein gutes Spiel geliefert, waren aber leider nicht erfolgreich.”

An fehlender Qualität habe es folglich nicht gelegen, an fehlendem Spielglück wohl aber schon. So verwies Lieberknecht auf die 27. Minute, in der Aaron Seydel “den Ball fast auf der Linie nicht drücken kann”. Für den Coach lief das Spiel mal wieder also unter der altbekannten Floskel vom Tabellenletzten, “der Scheiße am Schuh hat”.

Für den SVD war es das zwölfte sieglose Heimspiel in Serie (0-2-10) und zugleich ein weiterer Schritt in Richtung 2. Liga – und trotzdem halten die Fans weiterhin zum Klub. Keine Selbstverständlichkeit, wie Marcel Schuhen meint. “Wir sind sehr dankbar drüber, es geht auch anders – ich kenne das persönlich auch anders”, sagte der Torhüter und lobte den eigenen Anhang. “Die Leute hier haben Fingerspitzengefühl.”

Dann gewinnst du die Spiele nicht, wo du gut bist – und die Spiele, wo du nicht gut bist, gewinnst du eh nicht.

Christian Streich

Lob gab es auch vom gegnerischen Coach. “Darmstadt hat alles in die Waagschale geworfen und gut gespielt. Sie waren extrem leidenschaftlich und hatten einfach nicht das Glück, das du brauchst”, fasste Christian Streich zusammen. “Am Ende ist es aus Darmstädter Sicht sicherlich ein glücklicher Sieg für uns.”

Dem 58-Jährigen war es auch wichtig, zu betonen, dass “Darmstadt schon die ganze Saison guten Fußball” spielen würde. Jedoch hätte der Aufsteiger ein großes Problem – die fehlende Breite im Kader. “Wenn du ein paar Ausfälle hast, fehlt gleich Substanz”, sagte Streich und erläuterte: “Dann gewinnst du die Spiele nicht, wo du gut bist – und die Spiele, wo du nicht gut bist, gewinnst du eh nicht.” So sei es schließlich “saumäßig schwer, in der Bundesliga Spiele zu gewinnen”. Der Freiburger Trainer ließ es sich aber nicht nehmen, den Darmstädter Weg und seinen Kollegen Lieberknecht explizit zu loben. Die Lilien hätten “eine sehr gute Struktur und Torsten macht das hervorragend”.

Drei Tore in sieben Minuten: VfL schockt mutiges Freiburg

Der VfL Wolfsburg hat dank eines beeindruckenden Zwischenspurts einen klaren 4:1-Sieg beim SC Freiburg eingefahren und so Platz 2 abgesichert. Chantal Hagel und Ewa Pajor waren jeweils an zwei Treffern direkt beteiligt.

Chantal Hagel (2. v. li.) steuerte zwei Vorlagen zum Wolfsburger Sieg bei, Ewa Pajor (re.) zwei Tore.

Chantal Hagel (2. v. li.) steuerte zwei Vorlagen zum Wolfsburger Sieg bei, Ewa Pajor (re.) zwei Tore.

IMAGO/Steinsiek.ch

Freiburgs Trainerin Theresa Merk tauschte im Vergleich zum 2:4 gegen Hoffenheim ihre beiden Außenstürmerinnen. Hoffmann und Vobian erhielten den Vorzug vor Kolb und Zicai (beide Bank).

Wölfinnen-Coach Tommy Stroot sah nach dem 9:0 im Pokal gegen Essen keinen Änderungsbedarf an seiner Startelf. Die 16-jährige Damm stand erstmals im Bundesligakader.

Zu Beginn zeigten sich beide Teams zwar zielstrebig im Spiel nach vorn, aber eben auch fehlerhaft – wie Frohms bei einer kleinen Unsicherheit (5.) oder Minge, die ja im Sommer zum Gegner nach Wolfsburg wechseln wird, bei einem Fehlpass vor dem eigenen Strafraum (11.).

Karichs Querschläger macht den Auftakt

Je eine Top-Chance verzeichnete jede Seite: Janssens starker Freistoß wurde von Borggräfe per Glanzparade zum Eckball gelenkt (13.), auf der Gegenseite scheiterte Campbell im Eins-gegen-eins an Frohms (23.).

Frauen-Bundesliga, 18. Spieltag

Dieser Fehlschuss sollte bestraft werden: Binnen sieben Minuten nutzten die Wölfinnen nämlich nun alle ihre drei Chancen, die sich ihnen boten. Erst wurde Oberdorfs Flachschuss zum 1:0 durch Karichs Querschläger ermöglicht (24.), ehe Huths Flankenlauf und Hagels Steckpass zu einem schnellen Doppelpack für Toptorjägerin Pajor führte (27., 31.).

Ab da bewegte sich das Spiel nur noch in Richtung eines Tores, die Freiburger Defensive war ununterbrochen gefordert. Steuerwalds Kopfballchance vor dem Halbzeitpfiff (45.+3) entlastete den Sport-Club nur kurz.

Xhemaili wirbelt gegen Ex-Klub

Die Phase nach dem Seitenwechsel kam zunächst ereignisarm daher, ehe Campbell einen weiteren Pass von Karich erlief und diesmal vor Frohms cool blieb – das 1:3 aus Sicht des SC (59.).

Bevor sich jemand unter den 3795 Zuschauerinnen und Zuschauern fragen konnte, ob es noch einmal spannend werden würde, hatte die zur Pause eingewechselte Ex-Freiburgerin Xhemaili die Antwort parat. Die Schweizerin zirkelte von der Strafraumkante einen Abpraller in die linke Ecke – 1:4, die Entscheidung (62.).

Das weiterhin lebendige Spiel mit klaren Vorteilen für die Gästinnen hätte neben Nemeths Bundesliga-Debüt für den VfL durchaus das 1:5 durch Brand (81.) oder vor allem das 2:4 durch Gudorfs “hundertprozentige” Gelegenheit (85.) parat halten können, aber beide Protagonistinnen schoben den Ball je vorbei.

Am nächsten Sonntag um 14 Uhr stoßen die Breisgauerinnen beim 1. FC Köln an. Viereinhalb Stunden danach ist Wolfsburg beim MSV Duisburg zu Gast.

Höler-Ersatz muss “gegen den Ball Präsenz zeigen”

Lucas Höler gehört auch in dieser Saison zu den Konstanten beim SC Freiburg. Im Auswärtsspiel beim SV Darmstadt 98 (Sonntag, 15.30 Uhr) wird er erstmals in dieser Saison fehlen. Wer ihn ersetzen soll, ließ Trainer Christian Streich offen.

Fehlt erstmals in der Saison: Lucas Höler.

Fehlt erstmals in der Saison: Lucas Höler.

IMAGO/Sportfoto Rudel

Bei der 1:4-Niederlage gegen Leipzig hat Höler seine fünfte Gelbe Karte gesehen, und kann dementsprechend beim Spiel seines Teams in Darmstadt nur zuschauen. Zuletzt stand der Stürmer dreimal in Folge in der Startelf, wie meistens in dieser Saison: In 23 Spielen hat er begonnen, fünfmal wurde er eingewechselt. Auf sieben Tore und drei Vorlagen kam der 29-Jährige dabei. Allerdings wird er beim Sport-Club nicht nur an seinen Scorerpunkten gemessen, er wird auch für seine Zweikampfhärte und Laufbereitschaft geschätzt.

Deswegen verwundert es auch nicht, dass Streich vor allem auf das Anforderungsprofil zu sprechen kommt, als es um den Ersatz für Höler in Darmstadt geht: “Torgefahr ist das eine, das Verteidigen gegen den Ball das andere.” Und in dieser Hinsicht hatte der SC-Coach nicht nur bei den Verteidigern und Mittelfeldspielern, sondern auch bei den Offensiven gegen RB einiges zu kritisieren. “Wir haben nicht sieben oder acht Spieler hintendrin, die alles wegverteidigen, im Moment schon gar nicht”, erklärte Streich, “und dann muss vorne Präsenz da sein, und die war nicht im nötigen Maß da gegen Leipzig.”

Deswegen wisse er noch nicht, “in welcher Konstellation wir spielen”. Es gehe auch um “die Mischung zwischen Größe, Athletik, Schnelligkeit und Zweikampf”. Beim 3:0-Sieg in Mönchengladbach habe sie gepasst, auch wenn sie personell mit Michael Gregoritsch zentral zwischen Lucas Höler und Merlin Röhl genau gleich besetzt war wie gegen Leipzig. Als Alternative kommen Roland Sallai und Vincenzo Grifo in Frage, der nach seiner Einwechslung gegen Leipzig als einziger getroffen hat, sowie Winter-Neuzugang Florent Muslija. Bei Sallai zögert der SC-Coach noch ein wenig mit einem Startelfmandat, weil der ungarische Nationalspieler gerade erst nach einer Muskelverletzung zurückgekehrt ist, und als “Sprintertyp” anfällig für eine weitere ist. Bei Röhl (Probleme mit der Bauchmuskulatur) ist noch unklar, ob er dabei sein kann.

Streich legt sich bei Doan fest

Festgelegt hat sich Streich bei Ritsu Doan. Der japanische Nationalspieler werde “auf dem Platz stehen”, sagte er und verband das mit dem ausdrücklichen Lob, dass der 25-Jährige Kritik angenommen habe. Schon vor seiner Abreise zur Asienmeisterschaft habe es ein Gespräch mit Doan gegeben, und seitdem zeige er “eine andere Präsenz, er hat sich verbessert und deswegen hat er auch immer gespielt”, erklärte der SC-Trainer. “Er hat eine ganz andere Körpersprache, dadurch ist auch offensiv wieder besser.” Das gelte auch für Sallai, fügte der SC-Coach hinzu.

Daniela Frahm