VfB: Der Champions-League-Bonus liegt bei 14,3 Millionen plus X

Vieles spricht dafür, dass der VfB Stuttgart am Ende dieser Saison (oder womöglich schon ein bisschen früher) den Champions-League-Einzug feiern darf – was am Ende gegenüber der Europa League einen ordentlichen zweistelligen Millionenbetrag an Prämieneinnahmen mehr bedeuten würde. Mindestens.

Feierlaune in Stuttgart: Der VfB steht kurz vor der Qualifikation zur Champions League.

Feierlaune in Stuttgart: Der VfB steht kurz vor der Qualifikation zur Champions League.

IMAGO/Jan Huebner

Allein schon in Sachen Startgeld gestaltet sich der Unterschied erheblich: Während es im Nachfolgewettbewerb des einstigen UEFA-Cups “nur” 4,31 Millionen Euro gibt, wären in der Königsklasse 18,62 Mio. Euro fällig – ein Plus von 14,31 Mio. Euro. Die erfolgsabhängigen Zahlungen unterscheiden sich zudem stark, etwa die Sieg-(2,1 zu 0,45 Mio.) und Platzierungsprämie (0,25 bis 9 Mio. zu 0,075 zu 2,7 Mio.). Hintergrund der großen Spanne bei den Platzierungszahlungen: Ab 2024/25 werden alle UEFA-Klubwettbewerbe in einem 36er Ligensystem ausgespielt, jeder Teilnehmer hat in der Gruppenphase acht (Champions und Europa League) bzw. sechs (Conference League) Partien gegen je zwei Gegner aus vier Töpfen (Conference League: je 2 aus 3).

Neben den deutlich höheren Prämien für die Folgequalifikationen in der K.o.-Runde gehen die Werte auch bei der Wertesäule stark auseinander. Dies ist die Nachfolgerin des bisherigen Marktpools. Ihre Verteilung orientiert sich zum einen an den jeweiligen nationalen Medienzahlungen aus einem Land in die UEFA-Gesamteinnahmen, zum anderen an der Platzierung im Zehn-Jahres-Koeffizientenranking der UEFA. Hier variieren die Ausschüttungen zwischen 1,28 und 46,11 Mio. Euro in der Champions und knapp 0,3 und 10,7 Mio. Euro in der Europa League.

Stuttgart in die Champions League?

Finanziell nicht auf dem Niveau wie die Tabellennachbarn

Wie immer hat das liebe Geld natürlich erhebliche Auswirkung auf die Kaderplanung, für die sich beim VfB zentrale Fragen stellen: Etwa die nach dem (nicht gerade wahrscheinlichen) Verbleib von Offensivstars wie Serhou Guirassy oder Chris Führich oder nach dem Ziehen der Kaufklausel bei Leihstürmer Deniz Undav, was zwar je nach Vertragslaufzeit ein teures Gesamtpaket im Bereich von 35 bis 40 Millionen Euro darstellen würde, aber auch eine Signalwirkung für Umfeld und potenzielle Zugänge. Da wäre es für Sportdirektor Fabian Wohlgemuth zweifelsfrei ein Segen, mit Einnahmen auf Königsklassenniveau rechnen zu können. Dank der Tatsache, dass der VfB in der Bundesliga Platz 5 bereits sicher hat, und den Entwicklungen im nationalen Koeffizientenranking der Konföderation wird dieses Szenario Woche für Woche ohnehin wahrscheinlicher.

Denn trotz des Porsche-Einschusses von gut 20 Millionen Euro im Januar können die Schwaben nicht annähernd auf dem Niveau bezahlen, wie es die aktuellen Tabellennachbarn tun. Ohnehin sollen die Zahlungen des Sportwagenbauers vor allem das Eigenkapital stärken, das vor einigen Monaten beinahe noch ins Negative abgedriftet wäre, wie man hört. Mit womöglich erheblichen Folgen für die laufenden Kontokorrentlinien des VfB.

Benni Hofmann

Golden Shoe: Kane baut den Vorsprung aus – Openda macht Druck auf Mbappé

Kaum Bewegung gab es im Vorderfeld im Golden-Shoe-Ranking, von den Top 10 trafen gar nur zwei Spieler – zwei aus der Bundesliga. Harry Kane konnte so seinen Vorsprung ausbauen und Lois Openda einen Platz gutmachen.

Die einzigen aus den Top 10, die am Wochenende trafen: Harry Kane und Lois Openda.

Die einzigen aus den Top 10, die am Wochenende trafen: Harry Kane und Lois Openda.

imago images (2)

Beim 2:0 gegen Köln war Harry Kane nicht auf der Anzeigetafel zu finden, beim 5:1 des FC Bayern bei Union Berlin dagegen wieder – zum nun 33. Mal in der laufenden Spielzeit. Der Engländer hat mit seinem Freistoßtor zum zwischenzeitlichen 2:0 seinen Vorsprung mit nun 66 Punkten im Goalgetter-Ranking der European Sports Media (ESM) ausgebaut, denn die unmittelbaren Verfolger gingen leer aus.

Kane hat acht Tore mehr als Bundesliga-Rivale Serhou Guirassy, der nicht nur mit dem VfB Stuttgart in Bremen 1:2 unterlag, sondern dabei auch leer ausging.  Guirassy bleibt mit 25 Toren (50 Punkte) aber alleiniger Zweiter, weil Kylian Mbappé (24/48) beim 4:1 von PSG gegen Lyon 90 Minuten auf der Bank blieb.

Der viertplatzierte argentinische Weltmeister Lautaro Martinez durfte zwar jubeln, aber nicht über ein Tor. Mit Inter machte er am Montagabend aber den Scudetto ausgerechnet im Derby gegen Milan (2:1) perfekt. Da wird er es verschmerzen können, dass er in der europäischen Torjägerliste Platz 4 nun teilen muss – und zwar mit Lois Openda. Der Leipziger sorgte mit seinem 23. Saisontor fünf Minuten vor Schluss in Heidenheim für den 2:1-Sieg von RB Leipzig.

Clasico-Held Bellingham und Undav im Gleichschritt

Titelverteidiger Erling Haaland von Manchester City war nicht im Einsatz, bleibt bei 20 Saisontoren und damit auf Rang 6 stehen. Näher an die Top 10 ist Jude Bellingham gerückt, der wie schon in der Hinrunde den Clasico für Real gegen Barcelona entschied. In der Nachspielzeit schloss er ein Vazquez-Zuspiel mit seinem 17. Saisontor unter die Latte zum 3:2 ab. Das Tor zur Meisterschaft, die den Madrilenen wohl kaum noch zu nehmen ist. Treffer Nummer 17 gelang auch Deniz Undav, es war allerdings nur das 1:2 bei der Niederlage des VfB bei Werder.

Golden Shoe 2023/24 (Stand: 23.4.)

Platz Spieler Verein Tore Faktor Punktzahl

1 Harry Kane FC Bayern 33 2 66

2 Serhou Guirassy VfB Stuttgart 25 2 50

3 Kylian Mbappé Paris Saint-Germain 24 2 48

4 Lautaro Martinez Inter Mailand 23 2 46

Lois Openda RB Leipzig 23 2 46

6 Erling Haaland Manchester City 20 2 40

Cole Palmer Chelsea 20 2 40

8 Vangelis Pavlidis AZ Alkmaar 26 1,5 39

Luuk de Jong PSV Eindhoven 26 1,5 39

10 Ollie Watkins Aston Villa 19 2 38

11 Amahl Pellegrino FK Bodö/Glimt 24 1,5 36

Dominic Solanke Bournemouth 18 2 36

Artem Dovbyk FC Girona 18 2 36

Viktor Gyökeres Sporting 24 1,5 36

15 Kevin Denkey Cercle Brügge 23 1,5 34,5

16 Mohamed Salah FC Liverpool 17 2 34

Alexander Isak Newcastle United 17 2 34

Jude Bellingham Real Madrid 17 2 34

Jonathan David Lille OSC 17 2 34

Deniz Undav VfB Stuttgart 17 2 34

21 Ante Budimir Osasuna 16 2 32

Dusan Vlahovic Juventus 16 2 32

23 Santiago Gimenez Feyenoord Rotterdam 21 1,5 31,5

Simon Banza Sporting Braga 21 1,5 31,5

Lawrence Shankland Heart of Midlothian 21 1,5 31,5

26 Borja Mayoral FC Getafe 15 2 30

Jarrod Bowen West Ham 15 2 30

Heung-min Son Tottenham Hotspur 15 2 30

Ermedin Demirovic FC Augsburg 15 2 30

Edin Dzeko Fenerbahce SK 20 1,5 30

Alexandre Lacazette Olympique Lyon 15 2 30

Mauro Icardi Galatasaray SK 20 1,5 30

Rafa Mujica FC Arouca 20 1,5 30

Alexander Sörloth FC Villarreal 15 2 30

35 Alvaro Morata Atletico Madrid 14 2 28

Phil Foden Manchester City 14 2 28

Bukayo Saka FC Arsenal 14 2 28

Imre Badalassi SP Tre Penne 28 1 28

Gorka Rodriguez Athletic Bilbao 14 2 28

40 Andrej Ilic Rigas FS/Valerenga Oslo 14/9 1/1,5 27,5

41 Mohamed Amoura FC Lugano/Union St. Gilloise 1/17 1,5/1,5 27

42 Robert Lewandowski FC Barcelona 13 2 26

Maximilian Beier TSG Hoffenheim 13 2 26

Olivier Giroud AC Milan 13 2 26

Victor Osimhen SSC Neapel 13 2 26

Antoine Griezmann Atletico Madrid 13 2 26

Vinicius Junior Real Madrid 13 2 26

Albert Gudmundsson CFC Genua 13 2 26

49 Brian Brobbey Ajax Amsterdam 17 1,5 25,5

James Tavernier Glasgow Rangers 17 1,5 25,5

Rey Manaj Sivasspor 17 1,5 25,5

52 Bard Finne Brann Bergen 16 1,5 24

Igor Thiago Club Brügge 16 1,5 24

Paulo Dybala AS Rom 12 2 24

Saldanha Partizan Belgrad 16 1,5 24

Hugo Duro Perales FC Valencia 12 2 24

Chris Wood Nottingham Forest 12 2 24

Duvan Zapata FC Turin 12 2 24

Mateo Cassierra Zenit St. Petersburg 16 1,5 24

Pierre-Emerick Aubameyang Olympique Marseille 12 2 24

Niklas Füllkrug Borussia Dortmund 12 2 24

Marcus Thuram Inter Mailand 12 2 24

Youssef En-Nesyri FC Sevilla 12 2 24

Erklärung: Die Tore von Spielern aus Ligen in den Top 5 der UEFA-5-Jahreswertung werden mit dem Faktor 2, Tore von Spielen aus Ligen auf den Plätzen 6 bis 22 mit dem Faktor 1,5 multipliziert. Alle anderen Spieler erhalten für ihre Tore keinen Bonus. Tore aus Play-off-Spielen einer Liga zählen nicht. Spieler, die zwischen Ligen, die nach dem Kalenderjahr spielen, und Ligen, die nicht nach dem Kalenderjahr spielen, wechseln, können ihre Punkte nicht mitnehmen.

Golden Shoe: Kane baut den Vorsprung aus – Openda macht Druck auf Mbappé

Kaum Bewegung gab es im Vorderfeld im Golden-Shoe-Ranking, von den Top 10 trafen gar nur zwei Spieler – zwei aus der Bundesliga. Harry Kane konnte so seinen Vorsprung ausbauen und Lois Openda einen Platz gutmachen.

Die einzigen aus den Top 10, die am Wochenende trafen: Harry Kane und Lois Openda.

Die einzigen aus den Top 10, die am Wochenende trafen: Harry Kane und Lois Openda.

imago images (2)

Beim 2:0 gegen Köln war Harry Kane nicht auf der Anzeigetafel zu finden, beim 5:1 des FC Bayern bei Union Berlin dagegen wieder – zum nun 33. Mal in der laufenden Spielzeit. Der Engländer hat mit seinem Freistoßtor zum zwischenzeitlichen 2:0 seinen Vorsprung mit nun 66 Punkten im Goalgetter-Ranking der European Sports Media (ESM) ausgebaut, denn die unmittelbaren Verfolger gingen leer aus.

Kane hat acht Tore mehr als Bundesliga-Rivale Serhou Guirassy, der nicht nur mit dem VfB Stuttgart in Bremen 1:2 unterlag, sondern dabei auch leer ausging.  Guirassy bleibt mit 25 Toren (50 Punkte) aber alleiniger Zweiter, weil Kylian Mbappé (24/48) beim 4:1 von PSG gegen Lyon 90 Minuten auf der Bank blieb.

Der viertplatzierte argentinische Weltmeister Lautaro Martinez durfte zwar jubeln, aber nicht über ein Tor. Mit Inter machte er am Montagabend aber den Scudetto ausgerechnet im Derby gegen Milan (2:1) perfekt. Da wird er es verschmerzen können, dass er in der europäischen Torjägerliste Platz 4 nun teilen muss – und zwar mit Lois Openda. Der Leipziger sorgte mit seinem 23. Saisontor fünf Minuten vor Schluss in Heidenheim für den 2:1-Sieg von RB Leipzig.

Clasico-Held Bellingham und Undav im Gleichschritt

Titelverteidiger Erling Haaland von Manchester City war nicht im Einsatz, bleibt bei 20 Saisontoren und damit auf Rang 6 stehen. Näher an die Top 10 ist Jude Bellingham gerückt, der wie schon in der Hinrunde den Clasico für Real gegen Barcelona entschied. In der Nachspielzeit schloss er ein Vazquez-Zuspiel mit seinem 17. Saisontor unter die Latte zum 3:2 ab. Das Tor zur Meisterschaft, die den Madrilenen wohl kaum noch zu nehmen ist. Treffer Nummer 17 gelang auch Deniz Undav, es war allerdings nur das 1:2 bei der Niederlage des VfB bei Werder.

Golden Shoe 2023/24 (Stand: 23.4.)

Platz Spieler Verein Tore Faktor Punktzahl

1 Harry Kane FC Bayern 33 2 66

2 Serhou Guirassy VfB Stuttgart 25 2 50

3 Kylian Mbappé Paris Saint-Germain 24 2 48

4 Lautaro Martinez Inter Mailand 23 2 46

Lois Openda RB Leipzig 23 2 46

6 Erling Haaland Manchester City 20 2 40

Cole Palmer Chelsea 20 2 40

8 Vangelis Pavlidis AZ Alkmaar 26 1,5 39

Luuk de Jong PSV Eindhoven 26 1,5 39

10 Ollie Watkins Aston Villa 19 2 38

11 Amahl Pellegrino FK Bodö/Glimt 24 1,5 36

Dominic Solanke Bournemouth 18 2 36

Artem Dovbyk FC Girona 18 2 36

Viktor Gyökeres Sporting 24 1,5 36

15 Kevin Denkey Cercle Brügge 23 1,5 34,5

16 Mohamed Salah FC Liverpool 17 2 34

Alexander Isak Newcastle United 17 2 34

Jude Bellingham Real Madrid 17 2 34

Jonathan David Lille OSC 17 2 34

Deniz Undav VfB Stuttgart 17 2 34

21 Ante Budimir Osasuna 16 2 32

Dusan Vlahovic Juventus 16 2 32

23 Santiago Gimenez Feyenoord Rotterdam 21 1,5 31,5

Simon Banza Sporting Braga 21 1,5 31,5

Lawrence Shankland Heart of Midlothian 21 1,5 31,5

26 Borja Mayoral FC Getafe 15 2 30

Jarrod Bowen West Ham 15 2 30

Heung-min Son Tottenham Hotspur 15 2 30

Ermedin Demirovic FC Augsburg 15 2 30

Edin Dzeko Fenerbahce SK 20 1,5 30

Alexandre Lacazette Olympique Lyon 15 2 30

Mauro Icardi Galatasaray SK 20 1,5 30

Rafa Mujica FC Arouca 20 1,5 30

Alexander Sörloth FC Villarreal 15 2 30

35 Alvaro Morata Atletico Madrid 14 2 28

Phil Foden Manchester City 14 2 28

Bukayo Saka FC Arsenal 14 2 28

Imre Badalassi SP Tre Penne 28 1 28

Gorka Rodriguez Athletic Bilbao 14 2 28

40 Andrej Ilic Rigas FS/Valerenga Oslo 14/9 1/1,5 27,5

41 Mohamed Amoura FC Lugano/Union St. Gilloise 1/17 1,5/1,5 27

42 Robert Lewandowski FC Barcelona 13 2 26

Maximilian Beier TSG Hoffenheim 13 2 26

Olivier Giroud AC Milan 13 2 26

Victor Osimhen SSC Neapel 13 2 26

Antoine Griezmann Atletico Madrid 13 2 26

Vinicius Junior Real Madrid 13 2 26

Albert Gudmundsson CFC Genua 13 2 26

49 Brian Brobbey Ajax Amsterdam 17 1,5 25,5

James Tavernier Glasgow Rangers 17 1,5 25,5

Rey Manaj Sivasspor 17 1,5 25,5

52 Bard Finne Brann Bergen 16 1,5 24

Igor Thiago Club Brügge 16 1,5 24

Paulo Dybala AS Rom 12 2 24

Saldanha Partizan Belgrad 16 1,5 24

Hugo Duro Perales FC Valencia 12 2 24

Chris Wood Nottingham Forest 12 2 24

Duvan Zapata FC Turin 12 2 24

Mateo Cassierra Zenit St. Petersburg 16 1,5 24

Pierre-Emerick Aubameyang Olympique Marseille 12 2 24

Niklas Füllkrug Borussia Dortmund 12 2 24

Marcus Thuram Inter Mailand 12 2 24

Youssef En-Nesyri FC Sevilla 12 2 24

Erklärung: Die Tore von Spielern aus Ligen in den Top 5 der UEFA-5-Jahreswertung werden mit dem Faktor 2, Tore von Spielen aus Ligen auf den Plätzen 6 bis 22 mit dem Faktor 1,5 multipliziert. Alle anderen Spieler erhalten für ihre Tore keinen Bonus. Tore aus Play-off-Spielen einer Liga zählen nicht. Spieler, die zwischen Ligen, die nach dem Kalenderjahr spielen, und Ligen, die nicht nach dem Kalenderjahr spielen, wechseln, können ihre Punkte nicht mitnehmen.

Nach Schlappe in Bremen: Undav findet klare Worte

Der VfB Stuttgart unterlag in Bremen 1:2 und verpasste es damit, Druck auf die Bayern auszuüben. Das war beim VfB anschließend aber gar nicht das Thema.

Ärgerte sich auch über seine eigenen vergebenen Chancen: Deniz Undav.

Ärgerte sich auch über seine eigenen vergebenen Chancen: Deniz Undav.

IMAGO/RHR-Foto

“Wenn die Jungs miteinander zocken, dann sieht das teilweise gut aus. Das ist dann der Fußball, der Spaß macht und den ich gerne sehe”, hatte Stuttgarts Trainer vor der 1:2-Niederlage bei DAZN gesagt und betont, dass das Ziel der Schwaben sei, “die Position zu halten, die wir haben, weil das bedeuten würde, dass wir einen noch schöneren Wettbewerb spielen dürften”.

Die Champions League ist also das Ziel des VfB – und da schaut es ganz gut aus. Auf den Fünftplatzierten Dortmund hat man sechs Zähler Vorsprung, doch auch Platz fünf wurde ja mit großer Wahrscheinlichkeit reichen, um im kommenden Jahr Königsklasse zu spielen.

VfB muss sich “an die eigene Nase fassen”

Unmittelbar nach Abpfiff war die Champions League gar nicht das Thema bei den Schwaben, vielmehr die eigene Leistung. “Die erste Hälfte war eine unserer schwächsten”, stellte Deniz Undav fest und führte aus: “Wir hatten keinen Zugriff, jeder zweite Ball war beim Gegner.” Und dennoch hätte man die Chance gehabt, das Spiel zu ziehen, weiß der Nationalstürmer, der sich über sich selbst ärgerte. “Ich hatte ein, zwei Chancen.”

Verpassten Chancen trauerte auch Maximilian Mittelstädt hinterher. “Dann kann das Spiel auch anders laufen”, weiß der Schienenspieler. “Wir haben es uns selbst zuzuschreiben. Wir müssen uns an die eigene Nase fassen, wir sind nicht so aus der Pause gekommen, wie wir uns das vorgenommen hatten, haben direkt das 0:2 kassiert.”

Anschließend habe es Werder “in letzter Konsequenz sehr gut verteidigt. Dann wird es schwierig. Bremen hat alles reingeworfen, gut verteidigt und Umschaltmomente gut genutzt”, erläuterte Mittelstädt und sagte mit Bedauern: “Wir haben alles versucht, leider hat es am Ende nicht gereicht.”

Duell mit Ex-Klub Bremen: Undav bisher verhaltensunauffällig

In der Hinrunde war Deniz Undav beim 2:0-Erfolg des VfB gegen Bremen der auffälligste Stuttgarter. Auch aus persönlichen Gründen. Vor dem zweiten Duell mit seinem Jugendverein zeigt sich der Torjäger laut Trainer Sebastian Hoeneß allerdings “nicht verhaltensauffällig”.

Trifft mit Stuttgart auf seinen Ex-Klub Werder Bremen: Deniz Undav.

Trifft mit Stuttgart auf seinen Ex-Klub Werder Bremen: Deniz Undav.

IMAGO/Sportfoto Rudel

Stuttgart und die Bundesliga sind für Undav so schon eine ganz besondere Sache. Spiele gegen Bremen sind es noch einen Tick mehr. Im Alter von 13 musste der heute 27-Jährige an der Weser von Bord gehen. Ausgemustert, weil man ihm mangelnde Fitness vorwarf und den Sprung in den folgenden U-15-Jahrgang nicht zugetraut hatte. Ein Stich ins Herz des Jungen, den er mittlerweile abgehakt, aber nicht vergessen hat.

Schon in der Hinrunde war Undav gegen Bremen als Hintermann von Kumpel und Torjägerkollege Serhou Guirassy die treibende Feder des Stuttgarter Offensivspiels. Mit seinem Treffer in der 17. Minute zum 1:0 legte der regelrecht heißlaufende Angreifer den Grundstein für den späteren Erfolg. Die Verbannung aus dem Nachwuchsleistungszentrum der Werderaner sei dabei hilfreich gewesen. “Ich gebe immer Gas, aber das war noch ein bisschen Extramotivation”, so der gebürtige Niedersachse damals. “Das Tor tut besonders gut, auch wenn ich keinen Groll gegen Werder hege. Ich war ein kleiner Junge, habe mich weiterentwickelt.”

Seit dem 2:0 an besagtem 13. Spieltag noch ein bisschen mehr. Hatte Undav damals im zehnten Einsatz sein achtes Tor für den VfB erzielt, ist er mittlerweile bei 16 Treffern und neun Assists angekommen, Nationalspieler geworden und ein Kandidat für die DFB-Auswahl bei der Heim-Europameisterschaft im Sommer. Weitere Tore helfen dabei sicher. Auch bei der anstehenden Rückkehr nach Bremen.

“Deniz hat die Qualität”

Dass der 27-Jährige der Partie besonders entgegenfiebert, hat Sebastian Hoeneß bisher nicht feststellen können. Der Cheftrainer hat diesen Zusammenhang “ehrlich gesagt nicht mehr auf dem Schirm. Ich habe aber auch nirgends irgendetwas wahrgenommen. Die Gefahr besteht nicht, dass er zu heiß auf das Spiel ist.” Deswegen ist es dem 41-Jährigen bisher auch überhaupt nicht in den Sinn gekommen, das Gespräch mit dem Stürmer zu suchen, “sofern er jetzt nicht in irgendeiner Form verhaltensauffällig wird und übertrieben aggressiv auftritt”. Was bisher nicht der Fall war und nicht erwartet wird.

“Deniz hat die Qualität, das zu kanalisieren. Egal, ob Druck herrscht oder ob es für ihn um etwas Persönliches geht. Er kann sich auf das Spiel einstellen und wird das auch in diesem Fall tun. Falls es ihn denn überhaupt noch emotional mitnimmt. Vielleicht ist das Thema mit dem Hinspiel auch erledigt.” Der Sonntag wird es zeigen.

George Moissidis

Guirassy und Undav melden sich zurück

Aufatmen beim VfB Stuttgart. Die beim 3:0 über Eintracht Frankfurt angeschlagen ausgewechselten Serhou Guirassy und Deniz Undav sind heute wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen. Dagegen fehlte weiterhin Alexander Nübel.

Wieder zurück: Die VfB-Stürmer Deniz Undav (li., im Hintergrund) und Serhou Guirassy.

Wieder zurück: Die VfB-Stürmer Deniz Undav (li., im Hintergrund) und Serhou Guirassy.

IMAGO/Pressefoto Baumann

Die neue Woche startete bei schlechtem Wetter, aber guten Nachrichten: Zwar mussten die verletzten  Josha Vagnoman (Mittelfuß) und Dan-Axel Zagadou (Kreuzbandriss) sowie Lilian Egloff (muskuläre Probleme) und Nikolas Nartey (Aufbau nach Knorpelschaden im Knie) den Trainingsauftakt in die neue Woche sausen lassen. Dafür meldeten sich Guirassy und Undav trotz Platzregen und kühlen Temperaturen gewohnt fröhlich und umtriebig zurück.

Nach ihrem vorzeitigen Dienstende in der Partie des vergangenen Wochenendes hatten die zwei Torjäger mit eisbandagiertem rechten Knie (Undav) und straff umwickelten linken Oberschenkel auf der Bank Platz genommen und für Sorgenfalten bei den Verantwortlichen gesorgt. Am Sonntag konnten zwar nach einer genaueren Untersuchung keine strukturellen Schäden festgestellt werden. Doch die Befürchtung der Anhänger, dass das 41-Treffer-Duo womöglich doch ausfallen könnte, blieb latent.

Und ist es auch noch bei Nübel, der heute nur im Kraftraum aktiv war, mit Blick auf die Partie am kommenden Sontag bei Werder Bremen. Den Stammkeeper plagen seit dem Stuttgarter 1:0-Erfolg bei Borussia Dortmund am 28. Spieltag muskuläre Probleme im Gesäßbereich. Der 27-Jährige hatte bereits zuletzt gegen Frankfurt passen und seinem Stellvertreter Fabian Bredlow den Vorrang lassen müssen. Sollte Nübel bis zum Ende der Woche weiterhin nicht auf den Platz zurückkehren, wird ihn der 29-jährige einmal mehr, zum fünften Mal in dieser Saison, vertreten.

Vor rund 300 Zaungästen ließ es das Trainerteam um Chefcoach Sebastian Hoeneß auch heute wie gewohnt zum Start in die Woche etwas ruhiger angehen. Nach rund einer Stunde, die mit Lauf-, Ball- und Passübungen sowie einer Spielform gefüllt war, durften die VfB-Profis zurück in die warme Kabine. George Moissidis

George Moissidis

Entwarnung bei Guirassy und Undav

Mit dick bandagiertem linken Oberschenkel und nicht weniger eingewickeltem rechten Knie beendeten Serhou Guirassy und Deniz Undav die Partie gegen Frankfurt (3:0). Erste Untersuchungen am heutigen Sonntag schließen schwere Blessuren aus.

Torschützen gegen Frankfurt: Deniz Undav (hinten) und Serhou Guirassy.

Torschützen gegen Frankfurt: Deniz Undav (hinten) und Serhou Guirassy.

IMAGO/Pressefoto Baumann

Ihre gute Laune ließ schon vermuten, dass es schlimmer aussah, als es letztlich sein würde. Feixend und fröhlich lachend saßen Deniz Undav und Serhou Guirassy nach ihren Auswechslungen in der 78. Minute und der Nachspielzeit der Partie am Samstagabend auf der Stuttgarter Bank. Obwohl der deutsche Nationalspieler einen Eisverband ums rechte Knie und der Mann aus Guinea ähnliches um den linken Oberschenkel gewickelt hatte.

Befürchtungen, die beiden Torjäger könnte es schwerer erwischt haben, wurden am Sonntag weitgehend ausgeräumt. Weder der eine noch der andere hat strukturelle Schäden davongetragen. Bei Undav handelt es sich um eine leichte Reizung, bei Guirassy um einen Pferdekuss im Oberschenkel. Am Mittwoch, zum Start in die Vorbereitung auf die anstehende Sonntagspartie gegen Werder Bremen, soll das torgefährliche Duo wieder ins Training einsteigen.

Guirassy löst Gomez ab

Am Samstag hatten Guirassy und Undav den VfB mit ihren Treffern mal wieder auf die Siegerstraße geschossen. Zum neunten Sieg im elften ungeschlagenen Bundesligaspiel in Folge. Für den Nationalspieler Guineas war es das 25. Saisontor, wodurch er den bisherigen Klub-Rekordhalter entthront hat: Mario Gomez traf 2008/09 in einer Spielzeit 24-mal. In einer gesamten wohlgemerkt. Guirassy hat jetzt noch fünf Partien Zeit, um seine eigene Bestmarke weiter hochzuschrauben. Undavs 2:0 gegen Frankfurt war sein 16. Treffer in seinem Premierenjahr in der Bundesliga. Dazu kommen weitere beachtliche neun Assists.

“Wenn man weiß, dass man vorne zwei solche Stürmer hat, dann ist es leichter”, meinte Maximilian Mittelstädt im abendlichen Aktuellen Sportstudio zur Wichtigkeit des Sturmduos. “Man weiß, dass man in jeder Phase des Spiels die Qualität hat, um zu treffen. Das gibt einem auf dem Platz ein sehr gutes Gefühl.” Sicherheit, die die Mannschaft auch auf dem Platz ausstrahlt.

Auch in Zukunft? Wenn es nach Undav geht, auf jeden Fall. “Ich habe schon öfter gesagt, dass ich mir das auf jeden Fall vorstellen kann, dass ich mich hier wohlfühle”, so der Leihstürmer aus Brighton. “Wir spielen überragenden Fußball, haben alle Spaß. Ich genieße das. Wenn man so wertgeschätzt wird,  möchte man natürlich bleiben.”

Was Guirassy denkt, behält der öffentlichkeitsscheue 28-Jährige für sich. Kapitän Waldemar Anton ist jedenfalls zuversichtlich: “Serhou fühlt sich auch sehr wohl.” Auch wenn die Frage zu einem möglichen Abschied nicht thematisiert wird. “Wir haben hier einen unglaublichen Teamspirit”, so der Abwehrchef. “Ich glaube, es ist nicht so einfach, das hinter sich zu lassen.”

George Moissidis

Bleiben Undav und Guirassy? “Es wird ein langer Sommer”

Auch am Samstagabend gegen Eintracht Frankfurt überzeugten Deniz Undav und Serhou Guirassy gemeinsam. Aber spielen sie auch in der kommenden Saison noch in Stuttgart?

Kongeniales Duo: Deniz Undav (li.) und Serhou Guirassy.

Kongeniales Duo: Deniz Undav (li.) und Serhou Guirassy.

IMAGO/Eibner

Am Ende der Partie saßen sie nebeneinander auf der Bank. Der eine mit bandagiertem Knie, der andere mit bandagiertem Oberschenkel. “Ich habe bei einem Pass auf Chris Führich was gespürt, aber ich komme ja langsam ins Alter, gehe auf die 30 zu”, scherzte der 27-jährige Undav im Anschluss an das 3:0 gegen Eintracht Frankfurt bei Sky – und spielte auch die Blessur seines Sturmpartners herunter: “Er wollte sich einfach feiern lassen, er hat ja ein Tor gemacht.”

Mal wieder. Mit seinem 25. Tor überholte Guirassy Mario Gomez als besten VfB-Torschützen in einer Bundesliga-Saison. Seiner letzten im Dress der Schwaben? “Wir diskutieren das ja schon seit zwei Jahren”, beantwortete VfB-Sportdirektor Fabian Wohlgemuth diese Frage nach der Partie. “Es waren zwei Wechselperioden und er ist jeweils geblieben. Wenn wir jetzt die Champions League erreichen, vielleicht überlegt er es sich dann nochmal.” Eine Tendenz wollte Wohlgemuth zwar nicht abgeben, bestätigte aber, dass “im Hintergrund Gespräche stattfinden” und die Verantwortlichen “versuchen, unser Bestes zu geben, um ihn hierzubehalten”.

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Auch der Verbleib seines kongenialen Partners Undav ist noch nicht gesichert. Der Leihspieler, der gegen Frankfurt mit einem Tor und einer Vorlage glänzte, gehört Brighton & Hove Albion, der VfB verfügt allerdings über eine Kaufoption von rund 20 Millionen Euro. “Er hat noch Vertrag in Brighton”, stellte Wohlgemuth klar. “Wir schauen, dass wir eine Lösung finden.” Zuletzt hatte Brighton-Coach Roberto de Zerbi gesagt, dass Undav im Sommer zurückkehren werde – und damit wiederum für Unverständnis beim VfB gesorgt.

Und Undav selbst? Der bekräftigte den Wunsch nach einem Verbleib bei den Schwaben. “Ich kann es mir gut vorstellen”, so der Nationalspieler. “Es macht richtig Spaß hier und wenn man so wertgeschätzt wird, dann möchte man bleiben.” Eine Garantie abgeben wollte Undav aber auch nicht: “Es wird ein langer Sommer. Mal schauen, was passiert.”

Der VfB und die Begehrlichkeiten – das Thema dürfte den Verein nach der Fabel-Saison also in Zukunft eingehend beschäftigen. Zumal Sebastian Hoeneß’ Vater Dieter vor der Partie angedeutet hatte, dass der Coach in seinem erst im März verlängerten Vertrag eine Ausstiegsklausel fixiert haben könnte. “Bei einem Trainer muss es eben auch schon so sein, dass er auch von sich aus die Möglichkeit hat, ein Arbeitsverhältnis zu beenden, wenn manche Parameter nicht stimmen”, so Hoeneß senior. “Ich finde, das ist heutzutage Usus.” Der kicker hatte bereits berichtet, dass Hoeneß sich zusichern lassen hatte, bei entsprechender Gelegenheit den Verein verlassen zu können.

Mit Blick auf die einmal mehr überzeugende Leistung gegen Frankfurt am Samstagabend dürfte das Interesse am Stuttgarter Personal jedenfalls nicht abnehmen.

Bleiben Undav und Guirassy? “Es wird ein langer Sommer”

Auch am Samstagabend gegen Eintracht Frankfurt überzeugten Deniz Undav und Serhou Guirassy gemeinsam. Aber spielen sie auch in der kommenden Saison noch in Stuttgart?

Kongeniales Duo: Deniz Undav (li.) und Serhou Guirassy.

Kongeniales Duo: Deniz Undav (li.) und Serhou Guirassy.

IMAGO/Eibner

Am Ende der Partie saßen sie nebeneinander auf der Bank. Der eine mit bandagiertem Knie, der andere mit bandagiertem Oberschenkel. “Ich habe bei einem Pass auf Chris Führich was gespürt, aber ich komme ja langsam ins Alter, gehe auf die 30 zu”, scherzte der 27-jährige Undav im Anschluss an das 3:0 gegen Eintracht Frankfurt bei Sky – und spielte auch die Blessur seines Sturmpartners herunter: “Er wollte sich einfach feiern lassen, er hat ja ein Tor gemacht.”

Mal wieder. Mit seinem 25. Tor überholte Guirassy Mario Gomez als besten VfB-Torschützen in einer Bundesliga-Saison. Seiner letzten im Dress der Schwaben? “Wir diskutieren das ja schon seit zwei Jahren”, beantwortete VfB-Sportdirektor Fabian Wohlgemuth diese Frage nach der Partie. “Es waren zwei Wechselperioden und er ist jeweils geblieben. Wenn wir jetzt die Champions League erreichen, vielleicht überlegt er es sich dann nochmal.” Eine Tendenz wollte Wohlgemuth zwar nicht abgeben, bestätigte aber, dass “im Hintergrund Gespräche stattfinden” und die Verantwortlichen “versuchen, unser Bestes zu geben, um ihn hierzubehalten”.

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Auch der Verbleib seines kongenialen Partners Undav ist noch nicht gesichert. Der Leihspieler, der gegen Frankfurt mit einem Tor und einer Vorlage glänzte, gehört Brighton & Hove Albion, der VfB verfügt allerdings über eine Kaufoption von rund 20 Millionen Euro. “Er hat noch Vertrag in Brighton”, stellte Wohlgemuth klar. “Wir schauen, dass wir eine Lösung finden.” Zuletzt hatte Brighton-Coach Roberto de Zerbi gesagt, dass Undav im Sommer zurückkehren werde – und damit wiederum für Unverständnis beim VfB gesorgt.

Und Undav selbst? Der bekräftigte den Wunsch nach einem Verbleib bei den Schwaben. “Ich kann es mir gut vorstellen”, so der Nationalspieler. “Es macht richtig Spaß hier und wenn man so wertgeschätzt wird, dann möchte man bleiben.” Eine Garantie abgeben wollte Undav aber auch nicht: “Es wird ein langer Sommer. Mal schauen, was passiert.”

Der VfB und die Begehrlichkeiten – das Thema dürfte den Verein nach der Fabel-Saison also in Zukunft eingehend beschäftigen. Zumal Sebastian Hoeneß’ Vater Dieter vor der Partie angedeutet hatte, dass der Coach in seinem erst im März verlängerten Vertrag eine Ausstiegsklausel fixiert haben könnte. “Bei einem Trainer muss es eben auch schon so sein, dass er auch von sich aus die Möglichkeit hat, ein Arbeitsverhältnis zu beenden, wenn manche Parameter nicht stimmen”, so Hoeneß senior. “Ich finde, das ist heutzutage Usus.” Der kicker hatte bereits berichtet, dass Hoeneß sich zusichern lassen hatte, bei entsprechender Gelegenheit den Verein verlassen zu können.

Mit Blick auf die einmal mehr überzeugende Leistung gegen Frankfurt am Samstagabend dürfte das Interesse am Stuttgarter Personal jedenfalls nicht abnehmen.

Verwirrung um Undavs Zukunft

Im vergangenen Sommer legte er Deniz Undav einen Wechsel nahe, jetzt sorgt Roberto de Zerbi für Verwirrung. Brightons Trainer erwarte den Stuttgarter Torjäger im Sommer zurück. Sebastian Hoeneß hat andere Pläne.

Sebastian Hoeneß (re.) hofft auf einen Verbleib von seinem Top-Stürmer Deniz Undav.

Sebastian Hoeneß (re.) hofft auf einen Verbleib von seinem Top-Stürmer Deniz Undav.

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Da haben sich zwei gesucht und gefunden: Deniz Undav im Trikot des VfB Stuttgart ist eine absolute Erfolgsgeschichte. Der im vergangenen Sommer für rund 700.000 Euro von Brighton Hove & Albion ausgeliehene Stürmer hat sich bei den Schwaben zum Nationalspieler und zu einem der begehrtesten Angreifer Europas entwickelt. Mit starken Leistungen sowie 15 Toren und acht Vorlagen, also 23 Torbeteiligungen in ebenso vielen Bundesligaspielen, ist der 27-Jährige, der vor knapp vier Jahren noch in der 3. Liga für den SV Meppen spielte, begehrt wie nie zuvor.

Undavs Verpflichtung könnte teuer werden

Was die Stuttgarter bisher eher beiläufig interessiert hat. Ausgestattet mit einer Kaufoption für den Torjäger, laufen bei ihnen die Planungen, wie man Undav, der seinerseits längst sein Interesse zu Bleiben öffentlich gemacht hat, fest verpflichten kann. Das Problem: Durch die vielen im Kontrakt inkludierten Erfolgsprämien ist die Ablösesumme mittlerweile auf rund 20 Millionen Euro angewachsen. Da Undav zudem mit einem mittleren einstelligen Millionensalär im Jahr rechnen dürfte, macht das einen für den VfB schwer zu stemmenden Klotz an Geldmitteln aus. Was nichts an der geplanten Festanstellung ändert.

Jetzt sorgt allerdings Roberto de Zerbi für Verwirrung. Von The Athletic wird Brightons Trainer wie folgt zitiert: “Deniz Undav wird nach seiner Leihe zurückkehren.” Eine Aussage, die auf Verwunderung stößt. Sebastian Hoeneß erklärte am Donnerstag, nichts davon gehört zu haben, “deswegen kann ich dazu jetzt auch nichts sagen. Ich müsste es mir selbst mal anhören.” Allerdings machte der 41-Jährige deutlich, dass sein Wissensstand ein anderer ist. Zur Vertragslage meint der Cheftrainer: “Ich glaube, es ist alles relativ klar.” Vielleicht müsse er aber “jetzt noch mal fragen”.

Er ist ein Spieler, der das Spiel versteht, zu hundert Prozent.

Sebastian Hoeneß über Deniz Undav

Dass er den Torjäger behalten will, sei “ganz klar. Da gibt es von meiner Seite keine zwei Meinungen.” Denn: “Deniz ist ein absoluter Topspieler und hat bisher eine überragende Saison gespielt.” Dazu käme die persönliche Komponente. “Ich habe einen guten Draht zu ihm. Er ist ein Spieler, der das Spiel versteht, zu hundert Prozent, Tore macht und Vorlagen gibt.” Deswegen sei eine Rückkehr Undavs “nicht die Frage, die wir uns stellen. Aber diese Fragen werden noch an anderer Stelle beantwortet werden müssen.”

Womit Hoeneß eher den Stuttgarter Aufsichtsrat meinen dürfte, der Transfers dieser Größenordnung ebenfalls absegnen muss. Was sehr wahrscheinlich ist. Was genau de Zerbi mit seiner Aussage meint oder ob er überhaupt etwas damit bezweckt, ist nicht überliefert. Vielleicht traut er dem VfB einfach nicht zu, die geforderten Bedingungen erfüllen zu können? Oder hofft er auf eine höhere Summe, wenn der bis 2026 an die Briten gebundene Angreifer auf dem freien Markt angeboten wird? Oder plant er jetzt doch mit ihm? Obwohl seine eigene Zukunft in Brighton offen ist.

George Moissidis