Turbulente Minuten und Nachspielzeit: Roma rettet 2:2 in Bologna

Highlights Serie A 12.01.2025

Turbulente Minuten und Nachspielzeit: Roma rettet 2:2 in Bologna

6:42Der FC Bologna und die AS Roma trennten sich an diesem 20. Spieltag in einem vor allem in der zweiten Halbzeit ansehnlichen Spiel mit 2:2. Zweimal gab es Handelfmeter, zweimal griff der VAR ein. Die Höhepunkte gibt’s hier im Video.

Traumtor Pellegrini und Svilar: Roma gewinnt Derby della Capitale

Das 163. Serie-A-Stadtduell zwischen der Roma und Lazio ging am Sonntagabend an die Giallorossi. Die Mannschaft um Hummels, der spät noch eine Rote Karte herausholte, kam zunächst besser rein und konnte sich auch auf Keeper Svilar verlassen.

Roma-Torschützen unter sich: Lorenzo Pellegrini und Alexis Saelemaekers.

Roma-Torschützen unter sich: Lorenzo Pellegrini und Alexis Saelemaekers.

IMAGO/Gribaudi/ImagePhoto

Über ihn gesprochen wurde zuletzt, als der endlich als Stammspieler zum Einsatz kommende Hummels seinen Kapitän Pellegrini rückblickend als helfende Hand (“Er war für mich da”) während seiner dunklen Zeit in der italienischen Hauptstadt gelobt hatte.

Seit dem 0:1 gegen das stark gestartete Napoli am 24. November 2024 war der italienische Nationalspieler allerdings kein Teil der Roma-Startelf mehr. Bis zu diesem Sonntagabend, als es den 28-jährigen Mittelfeldmann in die erste Elf spülte – ausgerechnet beim 163. Serie-A-Derby, das erstmals seit sechs Jahren wieder zur späten Abendstunde angesetzt war, gegen Erzrivale Lazio.

Pellegrini traumhaft, Saelemaekers beim zweiten Versuch

Eine Maßnahme von Coach Claudio Ranieri, die direkt Früchte trug. Denn bereits in der 10. Minute stellte Pellegrini mit einem Traumtor auf 1:0, das das altehrwürdige Stadio Olimpico direkt zum Kochen brachte. Nach tollem Aufbau über Dybala und Vorlagengeber Saelemaekers landete der Ball im Zentrum beim Kapitän, der sauber annahm, einmal antäuschte und dann rechts oben in den Winkel abzog. Unhaltbar für Schlussmann Provedel.

Mehr zur Serie A

Doch damit nicht genug: Denn nur acht Minuten später stellten die “Hausherren” bereits verdientermaßen auf 2:0. Dieses Mal war Dybala nach Abschlag von Svilar sowie Ablage von Dovbyk der Assistgeber für Saelemaekers, der mit seinem Flachschuss zunächst an Provedel scheiterte. Den Abpraller erwischte der schnelle Dribbler aber auch und vollendete eiskalt (18.).

Warum die 2:0-Führung in Ordnung ging? Weil sich zwischendurch auch mal der aufgerückte Hummels abschlussfreudig gezeigt hatte (14.) und die Roma-Abwehr insgsamt sehr sicher stand. Lediglich Dele-Bashiru mischte die Hintermannschaft mal ordentlich auf bei einem Solo, verfehlte sein Ziel allerdings (22.). Ansonsten fiel den Biancocelesti offensiv kaum etwas ein trotz Ballbesitz en masse. Es fehlte an Ideenreichtum.

Svilar rettet, Kopfstoß gegen Hummels

Mats Hummels

Gewann sein erstes Derby della Capitale: Weltmeister Mats Hummels.
IMAGO/Goal Sports Images

Diesen legten die Himmelblauen dafür im zweiten Abschnitt an den Tag – und drückten den Rivalen minutenlang tief hinten rein. Gleich mehrmals lag hier auch das 1:2 in der Luft. Doch bei Castellanos’ Abschluss aus spitzem Winkel (47.), beim Versuch von Ex-Herthaner Guendouzi (50.) und erneut gegen Castellanos (69.) schwang sich AS-Schlussmann Svilar zum Retter auf.

Obendrein – nachdem zunächst Lazio-Keeper Provedel das 0:3 durch Pellegrini stark verhindert hatte (58.) – setzte Joker Tchaouna eine kuriose Bogenlampe aus nächster Nähe nur auf die Latte (59.). Der Eindruck täuschte nicht: Dieser Derby-Abend war aus Sicht der Biancocelesti verhext, das zeigte sich auch bei einigen wichtigen Blocks der Weltmeister Hummels und Paredes sowie von Ex-Frankfurter Ndicka (75.). Nuno Tavares verfehlte sein Ziel ebenfalls trotz starkem Antritt (79.).

Und so ging ein zwischenzeitlich auch immer wieder hitziges Derby della Capitale an die Giallorossi, bei denen Hummels spät noch Gegenspieler Castellanos anging und von diesem einen leichten Tritt sowie Kopfstoß verpasst bekam (90.+3). Die Folge: eine finale große Rudelbildung samt Roter Karte für den Lazio-Profi (90+5). Viel wichtiger aus Roma-Sicht aber: die ergatterten drei Punkte zum Start in dieses Jahr, die mächtig Selbstvertrauen verleihen dürften.

Traumtor Pellegrini und Svilar: Roma gewinnt Derby della Capitale

Das 163. Serie-A-Stadtduell zwischen der Roma und Lazio ging am Sonntagabend an die Giallorossi. Die Mannschaft um Hummels, der spät noch eine Rote Karte herausholte, kam zunächst besser rein und konnte sich auch auf Keeper Svilar verlassen.

Roma-Torschützen unter sich: Lorenzo Pellegrini und Alexis Saelemaekers.

Roma-Torschützen unter sich: Lorenzo Pellegrini und Alexis Saelemaekers.

IMAGO/Gribaudi/ImagePhoto

Über ihn gesprochen wurde zuletzt, als der endlich als Stammspieler zum Einsatz kommende Hummels seinen Kapitän Pellegrini rückblickend als helfende Hand (“Er war für mich da”) während seiner dunklen Zeit in der italienischen Hauptstadt gelobt hatte.

Seit dem 0:1 gegen das stark gestartete Napoli am 24. November 2024 war der italienische Nationalspieler allerdings kein Teil der Roma-Startelf mehr. Bis zu diesem Sonntagabend, als es den 28-jährigen Mittelfeldmann in die erste Elf spülte – ausgerechnet beim 163. Serie-A-Derby, das erstmals seit sechs Jahren wieder zur späten Abendstunde angesetzt war, gegen Erzrivale Lazio.

Pellegrini traumhaft, Saelemaekers beim zweiten Versuch

Eine Maßnahme von Coach Claudio Ranieri, die direkt Früchte trug. Denn bereits in der 10. Minute stellte Pellegrini mit einem Traumtor auf 1:0, das das altehrwürdige Stadio Olimpico direkt zum Kochen brachte. Nach tollem Aufbau über Dybala und Vorlagengeber Saelemaekers landete der Ball im Zentrum beim Kapitän, der sauber annahm, einmal antäuschte und dann rechts oben in den Winkel abzog. Unhaltbar für Schlussmann Provedel.

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Doch damit nicht genug: Denn nur acht Minuten später stellten die “Hausherren” bereits verdientermaßen auf 2:0. Dieses Mal war Dybala nach Abschlag von Svilar sowie Ablage von Dovbyk der Assistgeber für Saelemaekers, der mit seinem Flachschuss zunächst an Provedel scheiterte. Den Abpraller erwischte der schnelle Dribbler aber auch und vollendete eiskalt (18.).

Warum die 2:0-Führung in Ordnung ging? Weil sich zwischendurch auch mal der aufgerückte Hummels abschlussfreudig gezeigt hatte (14.) und die Roma-Abwehr insgsamt sehr sicher stand. Lediglich Dele-Bashiru mischte die Hintermannschaft mal ordentlich auf bei einem Solo, verfehlte sein Ziel allerdings (22.). Ansonsten fiel den Biancocelesti offensiv kaum etwas ein trotz Ballbesitz en masse. Es fehlte an Ideenreichtum.

Svilar rettet, Kopfstoß gegen Hummels

Mats Hummels

Gewann sein erstes Derby della Capitale: Weltmeister Mats Hummels.
IMAGO/Goal Sports Images

Diesen legten die Himmelblauen dafür im zweiten Abschnitt an den Tag – und drückten den Rivalen minutenlang tief hinten rein. Gleich mehrmals lag hier auch das 1:2 in der Luft. Doch bei Castellanos’ Abschluss aus spitzem Winkel (47.), beim Versuch von Ex-Herthaner Guendouzi (50.) und erneut gegen Castellanos (69.) schwang sich AS-Schlussmann Svilar zum Retter auf.

Obendrein – nachdem zunächst Lazio-Keeper Provedel das 0:3 durch Pellegrini stark verhindert hatte (58.) – setzte Joker Tchaouna eine kuriose Bogenlampe aus nächster Nähe nur auf die Latte (59.). Der Eindruck täuschte nicht: Dieser Derby-Abend war aus Sicht der Biancocelesti verhext, das zeigte sich auch bei einigen wichtigen Blocks der Weltmeister Hummels und Paredes sowie von Ex-Frankfurter Ndicka (75.). Nuno Tavares verfehlte sein Ziel ebenfalls trotz starkem Antritt (79.).

Und so ging ein zwischenzeitlich auch immer wieder hitziges Derby della Capitale an die Giallorossi, bei denen Hummels spät noch Gegenspieler Castellanos anging und von diesem einen leichten Tritt sowie Kopfstoß verpasst bekam (90.+3). Die Folge: eine finale große Rudelbildung samt Roter Karte für den Lazio-Profi (90+5). Viel wichtiger aus Roma-Sicht aber: die ergatterten drei Punkte zum Start in dieses Jahr, die mächtig Selbstvertrauen verleihen dürften.

Hummels adelt Förderer Ranieri – und lässt seine Zukunft offen

Mats Hummels hat vor seinem ersten Derby della Capitale gegen Stadtrivale Lazio ein Interview gegeben. Seinem Ex-Trainer Ivan Juric macht der Weltmeister von 2014 keine Vorwürfe.

Endgültig in Rom angekommen: Mats Hummels.

Endgültig in Rom angekommen: Mats Hummels.

imago images

Sportlich ist Mats Hummels Anfang 2025 so richtig angekommen in Italiens Hauptstadt. Ein Highlight folgt an diesem Sonntag (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker), wenn es im mit Spannung erwarteten Derby della Capitale für ihn erstmals gegen Stadtrivale Lazio geht. Zuvor hat der Weltmeister von 2014 der Zeitung Il Messaggero ein Interview gegeben.

Trotz einiger krankheitsbedingter Fehltage in den vergangenen Wochen nähert sich Hummels allmählich den 100 Prozent. “Ich habe meinen Spielrhythmus wiedergefunden, trainiere regelmäßig und bin in Form. Insgesamt bin ich zufrieden.”

Möglich machte das ein Trainerwechsel. Zum 14. November übernahm Claudio Ranieri die Roma – und setzte sofort auf Hummels. “Er kam, nahm mich schon am ersten Tag zur Seite und sagte, dass er mich kenne, dass er mich in den letzten zehn Jahren immer verfolgt habe, dass ihm meine Spielweise gefalle und dass er sowohl das Halbfinale als auch das Finale der letzten Champions-League-Saison gesehen habe”, berichtet Hummels: “Er hatte keinen Zweifel daran, dass ich bei ihm eine wichtige Rolle spielen würde. Er sagte mir sofort, dass er mich spielen lassen würde und dass ich sein Vertrauen habe.”

Er muss seine Stimme nicht erheben, damit man ihn versteht und ihm zuhört.

Mats Hummels über Claudio Ranieri

Worten ließ der 73-Jährige, der jüngst von seinem Abwehr-Routinier schwärmte, Taten folgen. Mittlerweile steht Hummels bei sechs Serie-A- und zwei Europa-League-Einsätzen. Der deutsche Innenverteidiger adelt Ranieri als “großen Trainer”, den er “vom ersten Moment an verstanden” habe.

Das große Plus Ranieris: “Er hat eine natürliche Autorität, er versteht die Spieler, er muss seine Stimme nicht erheben, damit man ihn versteht und ihm zuhört. Er ist freundlich, er wäre ein großartiger Trainer für jede Mannschaft – besonders aber für die Roma.”

“Offensichtlich war ich nicht fit genug”

Wie lange die Zusammenarbeit besteht, ist in beiden Fällen offen. Hummels jedenfalls lässt seine Zukunft offen. “Ich werde mich im Sommer entscheiden. Aber sollte ich bleiben, würde ich mich freuen, wieder von ihm trainiert zu werden.” So viel steht fest.

Die Trennung von Trainer Daniele de Rossi, der Hummels von einem Wechsel hatte überzeugen können, nennt der 36-Jährige rückblickend einen “Schock”. Dass ihn Nachfolger Ivan Juric so gar nicht einsetzte, erklärt sich Hummels wie folgt: “Er hatte seine Vorstellungen vom Fußball. Offensichtlich war ich nicht fit genug, um in seinem Spiel zu funktionieren, aber ich hatte kein Problem mit ihm. Er hat mir einfach nicht die Chance gegeben, zu spielen. Ich halte ihn im Übrigen für einen guten Menschen.”

Mittlerweile trainiert Juric in der Premier League Schlusslicht Southampton. Hummels, der in seiner “18-jährigen Karriere immer meinen Wert bewiesen” hatte, spielt unter Ranieri die gewünschte zentrale Rolle.

Pellegrini ist eine Stütze für Hummels

Eine Stütze in der Zeit ohne Einsätze war Kapitän Lorenzo Pellegrini. “Ich spreche oft mit ihm”, so Hummels: “Ich denke, er ist ein großartiger Kapitän. Er war für mich da, als ich nicht gespielt habe, er hat sich immer um mich gekümmert. Er ist ein toller Spieler, ein netter Mensch.”

Doch wie geht es mit Hummels weiter? Optionen gebe es viele. “Nach Ende meiner aktiven Karriere will ich mich eine Weile ausruhen, danach werde ich über meine Zukunft nachdenken”, kündigt er an. Einen Job als Trainer könne sich Hummels dabei durchaus vorstellen. Denn: “Ich hätte gern eine Mannschaft und würde gern ein Spielkonzept entwickeln.”

Ranieri schwärmt von Hummels: “Wenn die jungen Profis intelligent sind …”

Seit Claudio Ranieri wieder auf der Trainerbank der AS Rom sitzt, ist auch Mats Hummels ein wichtiger Teil der Mannschaft. Der 73-Jährige hält viel von seinem Innenverteidiger, was er nun in einem Interview ein weiteres Mal unter Beweis gestellt hat.

Unter dem neuen Trainer Ranieri wieder gefragt: Mats Hummels (re.).

Unter dem neuen Trainer Ranieri wieder gefragt: Mats Hummels (re.).

IMAGO/Insidefoto

Nach wochenlangem Warten auf der Bank gehört Mats Hummels seit einiger Zeit zum Stammpersonal der Roma. Seit Claudio Ranieri auf der Trainerbank das Sagen hat, um genau zu sein. Unter dessen Vorgänger, Ivan Juric, war Hummels nach seiner Unterschrift Anfang September – damals war noch Daniele de Rossi im Amt – außen vor. In seinen letzten vier Liga-Einsätzen aber stand er in der ersten Elf.

Ranieri erklärte sein Faible für den deutschen Innenverteidiger nun in einem Interview mit der Gazzetta dello Sport so: “Hummels ist ein Weltmeister. Im Fußball gibt es kein erfolgreiches System – die Spieler sind erfolgreich. Daher war es für mich logisch, die Mannschaft mit drei Weltmeistern wie Hummels, Paulo Dybala und Leandro Paredes wieder aufzubauen.”

Dass Hummels auch in schwierigen Zeiten zum Saisonstart Durchsetzungsfähigkeit bewies, kommt bei Ranieri gut an. “Hummels hat sich dank seiner großen Professionalität über Wasser gehalten”, sagte der 73-Jährige. “Er hat 100 Prozent gegeben, auch als der Trainer ihn nicht berücksichtigte.” Damit diene Hummels als Vorbild: “Wenn die jungen Profis intelligent sind, schätzen sie das und lernen davon.”

“Unverzichtbarer” Hummels soll verlängern

Nur gut zwei Wochen nach Hummels’ Unterschrift bei der Roma musste der damalige Cheftrainer de Rossi seinen Hut nehmen. Unter Juric kam Hummels dann nur einmal zum Einsatz – und das bei der 1:5-Klatsche in Florenz, bei der dem 36-Jährigen nach seiner Einwechslung auch noch ein Eigentor unterlief.

Die Entlassung von Juric und die Übernahme von Ranieri Mitte November glich einem Neustart für Hummels bei der Roma, der seit dem 14. Spieltag in der Startelf steht und nur die Partie in Como (0:2) krankheitsbedingt verpasste. Auch in der Europa League setzt Ranieri auf seinen erfahrenen Innenverteidiger, der der Roma bei Tottenham in letzter Minute einen Punkt sicherte und auch beim 3:0-Erfolg gegen Sporting Braga gesetzt war.

Entsprechend plant Ranieri auch langfristig mit dem “unverzichtbaren” Hummels, dessen Vertrag – genau wie der von Dybala und Paredes – nach Saisonende ausläuft. “Selbstverständlich” sei die Roma an einer Vertragsverlängerung interessiert, sagte der Coach zuletzt auf einer Pressekonferenz, ohne weiteren Kommentar. “Ganz einfach. Lassen sie uns nicht um den heißen Brei herumreden.”

Am kommenden Sonntag geht es für die Roma in der Liga mit dem Derby della Capitale gegen Lazio weiter (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker). Auch dann sicherlich wieder mit Hummels.

Ranieri schwärmt von Hummels: “Wenn die jungen Profis intelligent sind …”

Seit Claudio Ranieri wieder auf der Trainerbank der AS Rom sitzt, ist auch Mats Hummels ein wichtiger Teil der Mannschaft. Der 73-Jährige hält viel von seinem Innenverteidiger, was er nun in einem Interview ein weiteres Mal unter Beweis gestellt hat.

Unter dem neuen Trainer Ranieri wieder gefragt: Mats Hummels (re.).

Unter dem neuen Trainer Ranieri wieder gefragt: Mats Hummels (re.).

IMAGO/Insidefoto

Nach wochenlangem Warten auf der Bank gehört Mats Hummels seit einiger Zeit zum Stammpersonal der Roma. Seit Claudio Ranieri auf der Trainerbank das Sagen hat, um genau zu sein. Unter dessen Vorgänger, Ivan Juric, war Hummels nach seiner Unterschrift Anfang September – damals war noch Daniele de Rossi im Amt – außen vor. In seinen letzten vier Liga-Einsätzen aber stand er in der ersten Elf.

Ranieri erklärte sein Faible für den deutschen Innenverteidiger nun in einem Interview mit der Gazzetta dello Sport so: “Hummels ist ein Weltmeister. Im Fußball gibt es kein erfolgreiches System – die Spieler sind erfolgreich. Daher war es für mich logisch, die Mannschaft mit drei Weltmeistern wie Hummels, Paulo Dybala und Leandro Paredes wieder aufzubauen.”

Dass Hummels auch in schwierigen Zeiten zum Saisonstart Durchsetzungsfähigkeit bewies, kommt bei Ranieri gut an. “Hummels hat sich dank seiner großen Professionalität über Wasser gehalten”, sagte der 73-Jährige. “Er hat 100 Prozent gegeben, auch als der Trainer ihn nicht berücksichtigte.” Damit diene Hummels als Vorbild: “Wenn die jungen Profis intelligent sind, schätzen sie das und lernen davon.”

“Unverzichtbarer” Hummels soll verlängern

Nur gut zwei Wochen nach Hummels’ Unterschrift bei der Roma musste der damalige Cheftrainer de Rossi seinen Hut nehmen. Unter Juric kam Hummels dann nur einmal zum Einsatz – und das bei der 1:5-Klatsche in Florenz, bei der dem 36-Jährigen nach seiner Einwechslung auch noch ein Eigentor unterlief.

Die Entlassung von Juric und die Übernahme von Ranieri Mitte November glich einem Neustart für Hummels bei der Roma, der seit dem 14. Spieltag in der Startelf steht und nur die Partie in Como (0:2) krankheitsbedingt verpasste. Auch in der Europa League setzt Ranieri auf seinen erfahrenen Innenverteidiger, der der Roma bei Tottenham in letzter Minute einen Punkt sicherte und auch beim 3:0-Erfolg gegen Sporting Braga gesetzt war.

Entsprechend plant Ranieri auch langfristig mit dem “unverzichtbaren” Hummels, dessen Vertrag – genau wie der von Dybala und Paredes – nach Saisonende ausläuft. “Selbstverständlich” sei die Roma an einer Vertragsverlängerung interessiert, sagte der Coach zuletzt auf einer Pressekonferenz, ohne weiteren Kommentar. “Ganz einfach. Lassen sie uns nicht um den heißen Brei herumreden.”

Am kommenden Sonntag geht es für die Roma in der Liga mit dem Derby della Capitale gegen Lazio weiter (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker). Auch dann sicherlich wieder mit Hummels.

Nach Hummels-Ausfall: Roma strauchelt gewaltig am Comer See

Was für schlechte zweite 45 Minuten: Die Roma konnte ihrer Favoritenrolle an diesem 16. Serie-A-Spieltag überhaupt nicht gerecht werden. Am Ende setzte es bei Aufsteiger Como gar noch eine verdienten Pleite.

Dürfte mit seinen Römern in Como überhaupt nicht zufrieden gewesen sein: AS-Coach Claudio Ranieri.

Dürfte mit seinen Römern in Como überhaupt nicht zufrieden gewesen sein: AS-Coach Claudio Ranieri.

IMAGO/NurPhoto

Nach zwei Lichtblicken zuletzt – dem 4:1-Befreiungsschlag gegen Lecce in der Serie A und dem 3:0 gegen Braga in der Europa League – wurde es bei der AS Rom an diesem Sonntag direkt wieder zappenduster.

Auswärts als klarer Favorit beim vorarb erst bei zwei Siegen stehenden Aufsteiger Como 1907 angetreten, wussten die vom extra aus dem Ruhestand zurückgeholten Claudio Ranieri betreuten Giallorossi nur in den ersten 45 Minuten einigermaßen spielbestimmend aufzutreten.

Viele Chancen sprangen in diesem Abschnitt aber nicht heraus. Lediglich Saelemaekers mit einem knapp vorbei sausenden Volley (6. Minute) sowie Celik mit einem Abschluss über die Latte (16.) sorgten für richtige Gefahr. Auf der anderen Seite hatte der bei Real Madrid ausgebildete und im Sommer für sechs Millionen Euro verpflichtete Paz bei einem direkt versuchten Freistoß Pech, hier touchierte der Ball die Oberkante des Querbalkens (19.).

Dybala kaum existent – Hummels krank

Und Dybala? Unter den Augen von US-Schauspieler Adrien Brody (Oscar als Bester Hauptdarsteller 2003 für seine Rolle in Der Pianist) tauchte der argentinische Weltmeister vollkommen ab. Der Dribbelkünstler, der seit seinem Entschluss im Sommer gegen Saudi-Arabien und für einen Roma-Verbleib noch nicht wieder in altbekannter Verfassung unterwegs ist, näherte sich lediglich vor der Pause mit einem Freistoßschlenzer gegen Torwart und Ex-Münchner Pepe Reina an (45.).

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Und nach Wiederbeginn tauchte Dybala einmal gefährlich vor dem Kasten des Underdogs auf, verfehlte sein Ziel hier aber knapp (75.). Ansonsten aber mutierten die zweiten 45 Minuten aus Roma-Sicht zu einem einzigen Desaster. Fehler ohne Ende, offensive Harmlosigkeit in Reinform und reichlich Gegnerdruck war hier an der Tagesordnung. Selbstvertrauen Fehlanzeige!

Vielmehr ergaben sich die Giallorossi, bei denen der unter Ranieri gesetzte Hummels noch beim Aufwärmen aufgrund von Schwächegefühl (laut Sky Sport Italia Symptome nach einem grippalen Infekt mit Fieber) aus der Startelf gebrochen und durch Mario Hermoso ersetzt worden war, ihrem Schicksal.

Befreiungsschlag für Como, Nackenschlag für Rom

Einzig AS-Keeper Svilar wehrte sich gegen die akut drohende Niederlage. Der Serbe parierte stark gegen da Cunha (48.), Fadera (56.) und Goldaniga (67.). Ex-Düsseldorfer Engelhardt setzte aus nächster Nähe außerdem einen Abschluss links am Kasten der Hauptstädter vorbei (57.). Auch Paz verfehlte nur knapp das zu diesem Zeitpunkt längst überfällige 1:0 für die Hausherren (83.).

In der Nachspielzeit – auch hier kam gar nichts mehr von der Roma-Offensive um Joker Dovbyk, der selbst seit seinem teuren Wechsel nicht an seine Girona-Zeiten anknüpfen kann – war es dann aber soweit. Zunächst stocherte Gabrielloni nach guter Vorlage des eingewechselten Cutrone den Ball zum 1:0 über die Linie (90.+3), ehe Paz bei einem finalen Konter das 2:0 besorgte (90.+7).

Während die von Cesc Fabregas trainierten Norditaliener vom Comer See damit den dritten Saisonsieg einfuhren sowie einen großen Befreiungsschlag landeten und mit nunmehr nur noch einen Zähler hinter den Römern rangieren, rutschten diese wieder zurück in Richtung Keller. Eine bislang komplett gebrauchte Saison der Giallorossi fand somit einen weiteren Tiefpunkt.

Roma dominiert Braga nach Belieben – Hummels überzeugt erneut

Die AS Rom nimmt unter dem neuen Trainer Claudio Ranieri allmählich Fahrt auf: Die Giallorossi gewannen ihr Europa-League-Heimspiel gegen Braga hochverdient mit 3:0. Auch drei ehemalige Bundesliga-Profis überzeugten.

Erstmals Torschütze im Roma-Trikot: Saud Abdulhamid (#12).

Erstmals Torschütze im Roma-Trikot: Saud Abdulhamid (#12).

imago images

Der Donnerstagabend diente als Bestätigung für Claudio Ranieri. Seine Mannschaft führte den spätestens beim 4:1 gegen Lecce angestoßenen Prozess nahtlos weiter. Zu keiner Sekunde ließen die Giallorossi im Europa-League-Heimspiel gegen Braga den Verdacht aufkommen, die Portugiesen könnten Zählbares aus der Ewigen Stadt entführen.

Defensiv sicher und offensiv spielfreudig begegnete die Roma dem früh zurückgezogenen Gegner. Nach zehn Minuten legte der Ex-Frankfurter Ndicka die Abwehrkette Bragas offen, Zalewski fand Pellegrini – und der Kapitän stellte abgezockt auf 1:0. Kurz darauf war es wieder Romas Anführer, dessen Kopfball an die Latte klatschte (15.).

Hummels, der jüngst als “Professor” gefeiert worden war, hielt als zentraler Part der Dreierkette den Laden zusammen und überzeugte auch in der Spieleröffnung. In der Offensive sorgte immer wieder Pellegrini für Impulse, doch sein abgefälschter Schuss aus sieben Metern strich rechts am Pfosten vorbei (29.), ehe ihm Kapitän Matheus den Doppelpack mit einer starken Parade verwehrte (41.).

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Nach dem Seitenwechsel – Ranieri hatte Dovbyk für Dybala gebracht – brauchten die Hausherren nicht lange, um verdientermaßen zu erhöhen: Die ebenfalls erneut bärenstarke Gladbach-Leihgabe Koné bediente Abdulhamid, dem sein allererster Treffer im Roma-Trikot gelang (47.). Demonstrativ kam fast die gesamte Mannschaft, um den Nationalspieler Saudi-Arabiens gebührend zu feiern.

Die Giallorossi lassen Chance um Chance liegen

Kurz darauf klingelte es schon wieder, doch nach Vorlage des starken Ndicka stand Torschütze Mancini knapp im Abseits (51.). Soulé hatte zwei dicke Chancen, ließ aber beide aus (59., 64.). Zwischendrin hätte Hummels beinahe seinen zweiten Europa-League-Treffer für die Roma nachgelegt, Matheus bekam nach dem Kopfball des Weltmeisters von 2014 aber rechtzeitig die Hände hoch (60.).

Weil Braga wegen des Handspiels von Keeper Matheus außerhalb des Strafraums wenig später auch noch in Unterzahl war (68.), kam keine Spannung mehr auf. Hummels, der Sekunden zuvor Gelb gesehen hatte, durfte sich bei seiner Auswechslung in Minute 74 feiern lassen. Eine weitere Großchance vergab Joker El Shaarawy, dessen Versuch allerdings Mitspieler Dovbyk Zentimeter vor der Linie “klären” konnte (78.).

Den hochverdienten 3:0-Schlusspunkt für die Roma, die nun bei neun Punkten aus sechs Spielen steht, setzte Hummels-Vertreter Hermoso in der Nachspielzeit (90.+1). Braga hat lediglich sieben Zähler vorzuweisen. Rom muss dann im neuen Jahr zu AZ Alkmaar und Braga nach Saint-Gilles (23. Januar). Am Sonntag (18 Uhr) geht es für die Italiener zu Aufsteiger Como, Braga empfängt dann am Montag (19.45 Uhr) den FC Famalicao.