Nagelsmann über Fürsprecher Völler: “Hat für mich gekämpft, oft angerufen und geschrieben”

Stimmen by MagentaSport 25.04.2024

Nagelsmann über Fürsprecher Völler: “Hat für mich gekämpft, oft angerufen und geschrieben”

0:22Julian Nagelsmann erklärt, dass er in Rudi Völler einen “Fürsprecher” hatte und sich “bewusst” für den DFB entschied. Zudem spricht der Bundestrainer über die Nichtberücksichtigung von Mats Hummels und über das EM-Ziel.

Kehls Ansage für den Endspurt: “Wir sind noch lange nicht fertig”

Nach 4:2-Sieg im CL-Halbfinale 17.04.2024

Kehls Ansage für den Endspurt: “Wir sind noch lange nicht fertig”

2:15Nach dem Einzug ins CL-Halbfinale sprach ein sichtlich gut gelaunter BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl über den Saison-Endspurt, die Spiele gegen Paris St. Germain – und einen “grandiosen” Ball von Mats Hummels.

Hummels: “Der April wird einer der schwersten Monate meiner Karriere”

Mit dem 2:0-Sieg in München ist Borussia Dortmund perfekt aus der Länderspielpause gekommen. Doch in den kommenden Wochen warten weitere schwere Aufgaben auf den BVB. “Der April wird einer der schwersten Monate meiner Karriere”, sagt Innenverteidiger Mats Hummels. “Aber wir können selbst dafür sorgen, dass es auch ein geiler Monat wird.”

Mats Hummels und der BVB treffen im April unter anderem auf Atletico Madrid in der Champions League sowie auf Stuttgart, Leverkusen und Leipzig.

Mats Hummels und der BVB treffen im April unter anderem auf Atletico Madrid in der Champions League sowie auf Stuttgart, Leverkusen und Leipzig.

IMAGO/Lackovic

Kalt und zugig ist es unter der Südtribüne am Dienstagabend. Doch das hält die mehr als 100 geladenen Gäste nicht davon ab, den 50. Geburtstag des Westfalenstadions im Rahmen einer Liveübertragung des BVB-Talks “Brinkhoff’s Ballgeflüster” angemessen zu feiern. Spielerinnen der ersten Teams, die 1974 beim ersten Spiel im Stadion auf dem Rasen standen, sind ebenso gekommen wie der langjährige Platzwart Willi Droste und viele Fans, die teils Jahrzehnte in dem Bauwerk aus Beton und Stahl ihre zweite Heimat gefunden haben.

Aber auch Stargäste hat der BVB zur Geburtstagsparty eingeladen: den langjährigen ZDF-Kommentator Belá Rethy etwa oder Lars Ricken, den Schützen des Dortmunder Jahrhundert-Tores, der heute als Direktor Nachwuchsleistungszentrum für das Nachwachsen frischer Talente zuständig ist. Und: Mats Hummels, der kurz vor seinem 500. Pflichtspiel für den BVB steht und so manch legendären Abend im Dortmunder Stadion erlebt hat.

Schweres Programm im April

Einige weitere sollen noch dazukommen – auch wenn noch offen ist, ob Hummels seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag beim BVB noch einmal verlängern wird. Doch auch diese Saison bietet ja noch reichlich Gelegenheiten. Allen voran in der Champions League, wo Hummels mit der Borussia im Viertelfinale auf Atletico Madrid trifft. Aber auch in der Liga, wo die Dortmunder noch um den abermaligen Einzug in die Königsklasse kämpfen und am Samstag (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker) den VfB Stuttgart empfangen, ehe zwei Wochen später Spitzenreiter Leverkusen nach Dortmund kommt.

“Der April”, sagt Hummels am Dienstagabend, “wird einer der schwersten Monate meiner Karriere. Aber wir freuen uns drauf und können selbst dafür sorgen, dass es ein geiler Monat wird.” Einen “guten Grundstein” dafür habe der BVB mit dem 2:0-Sieg in München gelegt. “Wir hatten von Anfang an das Gefühl, dass es endlich mal etwas zu holen gibt”, sagt Hummels, der bei seinem Ex-Klub ein herausragendes Spiel gemacht hatte (kicker-Note: 1,0).

Die Fans sind immer bereit, alles zu geben. Man muss sie nur abholen.

Mats Hummels

Die kollektiv überzeugende Leistung in München hat die Benchmark gesetzt für die entscheidenden Saisonwochen. Hummels sieht sein Team in der Pflicht, daran anzuknüpfen – auch mit Blick auf die Fans, die am Samstag wieder die Ränge des Signal Iduna Parks füllen werden. “Ich wünsche mir für Samstag ein Spiel, bei dem alle richtig Spaß haben und glücklich sind mit unserer Leistung”, sagt er zum Abschluss der Geburtstagsfeier. “Die Fans sind immer breit, alles zu geben. Man muss sie als Mannschaft nur abholen.” Bei diesem Satz wird es noch einmal laut unter der Südtribüne. Es gibt Applaus und zustimmende Rufe. Noch lauter aber soll es – wenn es nach Hummels geht – am Samstag im Spiel gegen den Dritten Stuttgart werden.

Matthias Dersch

DFB-Formcheck: Raum bedrängt Mittelstädt – Hummels lässt nicht locker

Noch 73 Tage bis zum EM-Auftakt der DFB-Elf. Der kicker wertet die Leistungen der 44 EM-Kandidaten im Monat März aus.

Nicht-berücksichtige EM-Kandidaten und ein neuer Platzhirsch: Robert Andrich (li.), Mats Hummels (Mi.) und David Raum.

Nicht-berücksichtige EM-Kandidaten und ein neuer Platzhirsch: Robert Andrich (li.), Mats Hummels (Mi.) und David Raum.

imago images/Grafik: kicker

Die heiße Phase vor der Heim-EM 2024 ist angebrochen. Der kicker hat eine Liste von 44 Profis zusammengestellt, die für Bundestrainer Julian Nagelsmann in Frage kommen dürften.

Unmittelbar vor den Länderspielen in Frankreich (2:0) und gegen die Niederlande (2:1) hatte der kicker die EM-Kandidaten einem Formcheck der bisherigen Jahresleistung unterzogen. Nun wird die Performance im Monat März inklusive den beiden jüngsten DFB-Spielen sowie den am letzten März-Wochenende stattfindenden Liga-Spieltagen unter die Lupe genommen.

Aufgeteilt nach den sieben taktischen Positionen der kicker-Rangliste checkt der kicker Monat für Monat seit Jahresbeginn die jeweils aktuelle Form der EM-Kandidaten. Grün signalisiert “voll in EM-Form”, Rot steht für “aktuell nicht in EM-Form” (möglicherweise auch aus Verletzungsgründen) und Gelb bedeutet “EM-Kandidat, darf aber nicht nachlassen”.

Ter Stegens Bilanz beeindruckt trotz einiger Wackler

Nach der verletzungsbedingten Absage von Manuel Neuer stand Marc-André ter Stegen bei beiden Länderspielen im März im Tor und hielt gegen Frankreich seinen Kasten sauber, gegen die Niederländer hatte er er paar kleinere Wackler. Insgesamt kassierte er im März mit Verein und Nationalelf in sieben Spielen lediglich zwei Gegentore, in fünf Partien spielte er zu Null. In der Liga blieb er sogar den kompletten Monat unbezwungen, musste dort zuletzt am 17. Februar hinter sich greifen.

Rüdiger und Tah spielen sich ein – Hummels setzt ein Zeichen

Während Antonio Rüdiger und Jonathan Tah im DFB-Trikot 180 Minuten Seite an Seite verteidigten, konnte bzw. musste ein Dortmunder Trio im Verein trainieren. Ein Ausrufezeichen nach der Länderspielpause setzten nun Nico Schlotterbeck und Mats Hummels, die in München ein Bollwerk bildeten. An Schlotterbeck (Note 1,5) und Hummels (Note 1) prallte in der Allianz-Arena fast alles ab, der 35-jährige Routinier wurde vom kicker gar zum Spieler des Spieltags gekürt, erst zum dritten Mal in seiner Bundesliga-Karriere (zuvor am 6. Spieltag 2020/21 und am 24. Spieltag 2010/11).

Mittelstädt brilliert, doch Raum sitzt ihm im Nacken

In den beiden März-Länderspielen hieß das Außenverteidiger-Duo jeweils Kimmich/Mittelstädt. Der Stuttgarter Mittelstädt debütierte gegen die Franzosen und stand auch gegen die Niederlande im Fokus. Zunächst spielte er einen Fehlpass, der zum 0:1 führte. Sieben Minuten später hatte er selbst per Distanzschuss den Ausgleich besorgt. Ihm dicht im Nacken sitzt David Raum, der eine starke Form im Verein hat. Drei Scorerpunkte und drei Berufungen in die Elf des Tages im März belegen dies.

Chef Kroos – Andrich nimmt den Schwung mit

Das Comeback von Toni Kroos war das Thema der März-Länderspiele, er war sofort der Chef auf dem Platz und in beiden Partien notenbester DFB-Akteur. Neben dem nun 108-maligen Nationalspieler etablierte sich Robert Andrich als Partner auf der Doppelsechs. In der Liga kam er zwar im März zweimal nur von der Bank, war aber bei Bayer maßgeblich dafür verantwortlich, dass Leverkusen weiter unbesiegt blieb. Im Europa-League-Spiel bei Qarabag Agdam bereitete er in der Nachspielzeit den 2:2-Ausgleich vor, in der Liga erzielte der den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich gegen Hoffenheim am vergangenen Wochenende sogar selbst.

Musiala toppt Wirtz – und Brandt hält mit

Die Zauberer Wirtz und Musiala halten ihre Topform der vergangenen Wochen und zeigten auch gegen die Top-Nationen Frankreich und Niederlande überzeugende Leistungen. Wirtz traf im März viermal, damit kann unter allen im Formcheck untersuchten Spielern sonst nur Musiala mithalten. Der Bayern-Spieler ist auch bei den Assists die Nummer 1. Fünf Torvorlagen hat im März sonst nur noch Dortmunds Julian Brandt vorzuweisen, der bei den vergangenen Länderspielen nicht berücksichtigt wurde.

Adeyemi meldet sich zurück

Dreimal stand Karim Adeyemi im Monat März in der Dortmunder Startelf, dreimal trug er sich in die Torschützenliste ein. Bei den beiden 2:0-Siegen in Berlin und München erzielte er das jeweilige 1:0, beim 3:1-Sieg gegen Frankfurt sorgte er nach Rückstand für den wichtigen 1:1-Ausgleichstreffer. Damit schoss der BVB-Flügelspieler im März genauso viele Tore wie die drei anderen Kandidaten zusammen: Gnabry kommt auf zwei, Führich auf eines, Sané blieb torlos, sammelte aber immerhin einen Assist.

Undav beflügelt – Füllkrug trifft immerhin beim DFB

Im Verein blieb Niclas Füllkrug seit dem 17. Februar torlos. Für Deutschland sorgte er mit seinem Schultertor gegen die Niederlande für Euphorie und sicherte als Einwechselspieler den Sieg gegen Oranje. Sein Debüt für den DFB gab Stuttgarts Deniz Undav, der den Schwung der Nominierung mitnahm und in den beiden Ligaspielen nach Bekanntgabe des Länderspielkaders jeweils zwei Scorerpunkte einfuhr.

Christoph Huber

DFB-Debatten um BVB-Profis? “Das hat den ein oder anderen etwas mehr gekitzelt”

Hummels zwischen BVB-Startelf, Nationalmannschaft und Karriereende 01.04.2024

DFB-Debatten um BVB-Profis? “Das hat den ein oder anderen etwas mehr gekitzelt”

3:07Nur Niclas Füllkrug wurde für den letzten DFB-Lehrgang nominiert, das hat beim BVB manche Spieler zusätzlich angestachelt. Gegen die Bayern zeigten dir Dortmunder eine entsprechende Reaktion – so auch Mats Hummels, wie kicker-Reporter Matthias Dersch analysiert. Bei Hummels stellt sich auch die Frage nach seiner Zukunft.

Schlotterbeck über Hummels: “Das kann er sich einrahmen”

Borussia Dortmund gewinnt erstmals nach knapp zehn Jahren wieder ein Ligaspiel beim FC Bayern. Großen Anteil daran hatte das überragende Innenverteidiger-Duo des BVB. Nico Schlotterbeck war tags darauf voll des Lobes für Mats Hummels.

Die Felsen in der Brandung: Mats Hummels (li.) und Nico Schlotterbeck überragten in München.

Die Felsen in der Brandung: Mats Hummels (li.) und Nico Schlotterbeck überragten in München.

imago images

Strahlende Gesichter bei den Spielern, zufriedene Verantwortliche und überglückliche Fans – Borussia Dortmund machte beim in der Vergangenheit häufig schmerzhaften Ausflug nach München eigentlich alles richtig. Einen Tag nach dem 2:0 beim Rekordmeister sprach Nico Schlotterbeck auf dem vereinseigenen YouTube-Kanal von einem “perfekten Spiel”.

Der Innenverteidiger war gemeinsam mit Partner Mats Hummels ein Garant für den durchaus überraschend souveränen Auswärtssieg. Schlotterbeck lobte zuerst Kapitän Emre Can, der es dem Dortmunder Abwehrzentrum als Abräumer deutlich einfacher gemacht hätte. Einen “super Job” machten allerdings vor allem Schlotterbeck und Hummels.

“Ich glaube, wir hatten das schon mal, das war in Mailand”, erinnerte sich der Linksfuß an den bemerkenswerten Auftritt beim 3:1 gegen Milan – Schlotterbeck bekam Ende November des vergangenen Jahres die kicker-Note 2,5, Hummels gar die Bestnote. “Da war Mats nochmal eine Stufe drüber, muss ich sagen. Da hat er sich in einen Rausch gespielt.”

An seine einprägsame Grätsche gegen Jamal Musiala erinnerte sich Schlotterbeck direkt. Und natürlich an Hummels’ Kung-Fu-Rettungsaktion bei einem Kopfball von Eric Dier. “Wir wissen, was wir von Mats bekommen, der macht das in dem Moment überragend”, lobte der Nebenmann den Weltmeister von 2014: “Ich habe es gestern gesagt, er kann sich das einrahmen. Weil ich glaube, das ist schon was Besonderes gestern gewesen. Das war schon ein ganz, ganz hohes Niveau von ihm.”

Schlotterbecks schärfster Kritiker “sehr zufrieden”

Schlotterbecks schärfster Kritiker, sein Vater, war mit dem Auftritt vom Sohnemann “sehr zufrieden”. “Er meinte, ich habe gut gespielt. Und wenn er das sogar mal nach einem Spiel sagt, dann habe ich wirklich gut gespielt”, erklärte der 24-Jährige lächelnd.

Der Sieg in München soll aber nur der Startschuss gewesen sein für einen erfolgreichen April. Schon am nächsten Samstag (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker) wartet das Heimspiel gegen den formstarken VfB Stuttgart. “Sie sind unfassbar gut drauf”, warnt Schlotterbeck. “Sie spielen sehr, sehr schönen Fußball und da heißt es genauso wie gestern in München, von der ersten Sekunde an hellwach zu sein.”

Elementar sei die Bereitschaft in den Zweikämpfen, “dem Gegner mal wehtun und dann hoffen, dass du so ein Spiel wie gestern ablieferst, weil ich glaube, dann sind wir schwer zu schlagen”. Wohl auch in Madrid, wo der BVB anschließend zum Viertelfinal-Hinspiel in der Königsklasse gastiert.

Tuchel schimpft über “krasse Fehlentscheidung” – Osmers entschuldigt sich bei Musiala

Der Klassiker zwischen Bayern München und Borussia Dortmund hat schon oft knifflige Szenen hervorgebracht, so auch diesmal. Schiedsrichter Harm Osmers bezog nach Abpfiff zu zwei Szenen Stellung. Thomas Tuchel ärgerte sich sehr.

Sie kreuzten am Samstag häufiger die Klingen: Julian Ryerson und Bayerns Jamal Musiala (re.).

Sie kreuzten am Samstag häufiger die Klingen: Julian Ryerson und Bayerns Jamal Musiala (re.).

IMAGO/Beautiful Sports

Borussia Dortmund hat 2:0 in München gewonnen und damit eine zehnjährige Flaute beendet – es war auch das erste Mal, dass Harm Osmers den Klassiker als Schiedsrichter leitete. “Es ist ein besonderes Spiel – ganz Deutschland schaut zu”, sagte der 39-Jährige bei Sky anschließend und zeigte sich “insgesamt zufrieden” mit seiner Leistung. Auch sei er froh gewesen, “das Spiel geleitet zu haben und angesetzt worden zu sein”.

Rot für Ryerson?

Zwei Szenen beschäftigten die Gemüter während und auch nach dem Spiel – und bei einer lag der Unparteiische in seiner Bewertung daneben, wie er selbst zugab. In der 31. Spielminute hatte Julian Ryerson Jamal Musiala “gestempelt”, war dem Nationalspieler also von hinten auf die Ferse gestiegen. Osmers hatte die Szene weiterlaufen lassen und gab nun zu, dass er das gar nicht richtig gesehen hatte.

“Ich bin im Spiel darauf fokussiert, dass Can den Ball spielt. Das nehme ich auch wahr. Die Aktion von Ryerson entgeht mir ein bisschen, da war nicht so richtig der Fokus drauf”, gestand der Referee und meinte nach Ansicht der Bilder, dass die Aktion zwingend eine Karte zur Folge hätte haben müssen. “Wenn ich das so sehe, muss ich schon sagen, das ist dunkelgelb.” Sein Anspruch sei zwar, “das im Spiel zu sehen”, aber diesmal sei ihm das leider “durchgegangen. Dafür habe ich mich auch beim Spieler entschuldigt.”

Die Frage, ob das gar ein Platzverweis für Ryerson gewesen wäre, wollte Osmers nicht bejahen. Vielmehr verwies er darauf, dass der Norweger “auch ein Stück weit den Ball mit der Fußspitze berührt” habe und erklärte, dass er sich “das Trefferbild noch genauer ansehen” möchte, zumal “die richtige Brutalität und der Druck” noch nicht ganz dagewesen wären. “Aber dunkelgelb ist es schon.”

Gefährliches Spiel von Hummels – oder gar Handelfmeter?

Die zweite knifflige Szene geschah in der 35. Minute, als Mats Hummels mit höchstem Risiko und noch höherem Bein gegen Eric Dier am linken Pfosten klärte. Gleich zwei Fragen stellten sich dabei: War es gefährliches Spiel? Und war es ein Handelfmeter? Immerhin hatte der BVB-Abwehrmann den Ball leicht an seine weit ausgestreckte Hand bekommen.

“Das ist eine Rettungsaktion, wo er alles reinwirft”, fasste Osmers zusammen und erklärte, dass er in der Aktion keinen “gefährlichen Aspekt” gesehen habe. “Das ist eine Rettungsaktion, die sauber ausgeführt wird”, argumentierte der Unparteiische, wohlwissend um das Risiko, welches Hummels eingegangen war: “Klar sind da am Ende nur 30 Zentimeter Platz” zwischen ihm und Dier, “aber der ganze Bewegungsablauf wirkt für mich nicht gefährlich, deswegen ist es für mich kein gefährliches Spiel und das habe ich im Spiel auch so bewertet.”

Und war es ein Handspiel? Keineswegs, allein schon, weil sich Hummels selbst angeschossen hat – und wenn der Ball gar nicht vom Fuß des Dortmunders gekommen wäre, so hätte Osmers wohl auch nicht auf Strafstoß entschieden. “Wenn sich die Frage stellt, ob er minimal mit der Hand dran gewesen wäre, würde ich sagen, dass es auf jeden Fall Elemente gibt, die dafür sprechen, dass es nicht strafbar ist und das wir nicht von Absicht sprechen können. Das können wir schon festhalten.”

Tuchel spricht von “krasser Fehlentscheidung”

Er hätte gerne einen Elfmeter gegen den BVB gehabt: Thomas Tuchel.

Er hätte gerne einen Elfmeter gegen den BVB gehabt: Thomas Tuchel.
IMAGO/Revierfoto

Ganz anders wertete Thomas Tuchel die Szene. Der Bayern-Trainer echauffierte sich vor allem über die Begründung der Unparteiischen während des Spiels. “Die Begründung, weshalb kein Elfmeter gegeben wurde, war, dass er den Ball nicht mit der Hand gespielt hat”, erläuterte Tuchel: “Das wurde zu uns kommuniziert, dass das in Köln gesagt wurde.” In den Bildern sieht man jedoch, dass Hummels den Ball an die Hand bekommt. Für Tuchel ist “das dann extrem ärgerlich, weil die Begründung komplett falsch ist. Das ist eine krasse Fehlentscheidung.”

Den Einwand, dass sich Hummels selbst angeschossen habe, ließ Tuchel auch nicht gelten. “Die Hand da oben, da haben wir auch schon Elfmeter gesehen, wo die Regel kommt, dass es eine unnatürliche Handbewegung ist”, meinte der Münchner Coach und hob seine Hand hoch über den eigenen Kopf, um seine These zu veranschaulichen. Dass die Hand so hoch über dem Kopf sei, sei “mehr als unnatürlich”. Für Tuchel gibt es da keine zwei Meinungen, wie er anmerkte: “Die Erklärung ist katastrophal und komplett falsch, aus meiner Sicht ist es ein klarer Elfmeter.” Regeltechnisch war es aber keiner, weil der Ball eben von Hummels Fuß kam.

Tuchel schimpft über “Fehlentscheidung” – Osmers entschuldigt sich bei Musiala

Der Klassiker zwischen Bayern München und Borussia Dortmund hat schon oft knifflige Szenen hervorgebracht, so auch diesmal. Schiedsrichter Harm Osmers bezog nach Abpfiff zu zwei Szenen Stellung. Thomas Tuchel ärgerte sich sehr.

Sie kreuzten am Samstag häufiger die Klingen: Julian Ryerson und Bayerns Jamal Musiala (re.).

Sie kreuzten am Samstag häufiger die Klingen: Julian Ryerson und Bayerns Jamal Musiala (re.).

IMAGO/Beautiful Sports

Borussia Dortmund hat 2:0 in München gewonnen und damit eine zehnjährige Flaute beendet – es war auch das erste Mal, dass Harm Osmers den Klassiker als Schiedsrichter leitete. “Es ist ein besonderes Spiel – ganz Deutschland schaut zu”, sagte der 39-Jährige bei Sky anschließend und zeigte sich “insgesamt zufrieden” mit seiner Leistung. Auch sei er froh gewesen, “das Spiel geleitet zu haben und angesetzt worden zu sein”.

Rot für Ryerson?

Zwei Szenen beschäftigten die Gemüter während und auch nach dem Spiel – und bei einer lag der Unparteiische in seiner Bewertung daneben, wie er selbst zugab. In der 31. Spielminute hatte Julian Ryerson Jamal Musiala “gestempelt”, war dem Nationalspieler also von hinten auf die Ferse gestiegen. Osmers hatte die Szene weiterlaufen lassen und gab nun zu, dass er das gar nicht richtig gesehen hatte.

“Ich bin im Spiel darauf fokussiert, dass Can den Ball spielt. Das nehme ich auch wahr. Die Aktion von Ryerson entgeht mir ein bisschen, da war nicht so richtig der Fokus drauf”, gestand der Referee und meinte nach Ansicht der Bilder, dass die Aktion zwingend eine Karte zur Folge hätte haben müssen. “Wenn ich das so sehe, muss ich schon sagen, das ist dunkelgelb.” Sein Anspruch sei zwar, “das im Spiel zu sehen”, aber diesmal sei ihm das leider “durchgegangen. Dafür habe ich mich auch beim Spieler entschuldigt.”

Die Frage, ob das gar ein Platzverweis für Ryerson gewesen wäre, wollte Osmers nicht bejahen. Vielmehr verwies er darauf, dass der Norweger “auch ein Stück weit den Ball mit der Fußspitze berührt” habe und erklärte, dass er sich “das Trefferbild noch genauer ansehen” möchte, zumal “die richtige Brutalität und der Druck” noch nicht ganz dagewesen wären. “Aber dunkelgelb ist es schon.”

Gefährliches Spiel von Hummels – oder gar Handelfmeter?

Die zweite knifflige Szene geschah in der 35. Minute, als Mats Hummels mit höchstem Risiko und noch höherem Bein gegen Eric Dier am linken Pfosten klärte. Gleich zwei Fragen stellten sich dabei: War es gefährliches Spiel? Und war es ein Handelfmeter? Immerhin hatte der BVB-Abwehrmann den Ball leicht an seine weit ausgestreckte Hand bekommen.

“Das ist eine Rettungsaktion, wo er alles reinwirft”, fasste Osmers zusammen und erklärte, dass er in der Aktion keinen “gefährlichen Aspekt” gesehen habe. “Das ist eine Rettungsaktion, die sauber ausgeführt wird”, argumentierte der Unparteiische, wohlwissend um das Risiko, welches Hummels eingegangen war: “Klar sind da am Ende nur 30 Zentimeter Platz” zwischen ihm und Dier, “aber der ganze Bewegungsablauf wirkt für mich nicht gefährlich, deswegen ist es für mich kein gefährliches Spiel und das habe ich im Spiel auch so bewertet.”

Und war es ein Handspiel? Keineswegs, allein schon, weil sich Hummels selbst angeschossen hat – und wenn der Ball gar nicht vom Fuß des Dortmunders gekommen wäre, so hätte Osmers wohl auch nicht auf Strafstoß entschieden. “Wenn sich die Frage stellt, ob er minimal mit der Hand dran gewesen wäre, würde ich sagen, dass es auf jeden Fall Elemente gibt, die dafür sprechen, dass es nicht strafbar ist und das wir nicht von Absicht sprechen können. Das können wir schon festhalten.”

Tuchel spricht von “krasser Fehlentscheidung”

Er hätte gerne einen Elfmeter gegen den BVB gehabt: Thomas Tuchel.

Er hätte gerne einen Elfmeter gegen den BVB gehabt: Thomas Tuchel.
IMAGO/Revierfoto

Ganz anders wertete Thomas Tuchel die Szene. Der Bayern-Trainer echauffierte sich vor allem über die Begründung der Unparteiischen während des Spiels. “Die Begründung, weshalb kein Elfmeter gegeben wurde, war, dass er den Ball nicht mit der Hand gespielt hat”, erläuterte Tuchel: “Das wurde zu uns kommuniziert, dass das in Köln gesagt wurde.”

In den Bildern sieht man jedoch, dass Hummels den Ball an die Hand, an die Fingerspitzen bekommt. Für Tuchel ist “das dann extrem ärgerlich, weil die Begründung komplett falsch ist. Das ist eine krasse Fehlentscheidung.”

Den Einwand, dass sich Hummels selbst angeschossen habe, ließ Tuchel auch nicht gelten. “Die Hand da oben, da haben wir auch schon Elfmeter gesehen, wo die Regel kommt, dass es eine unnatürliche Handbewegung ist”, meinte der Münchner Coach und hob seine Hand hoch über den eigenen Kopf, um seine These zu veranschaulichen. Dass die Hand so hoch über dem Kopf sei, sei “mehr als unnatürlich”. Für Tuchel gibt es da keine zwei Meinungen, wie er anmerkte: “Die Erklärung ist katastrophal und komplett falsch, aus meiner Sicht ist es ein klarer Elfmeter.” Regeltechnisch war es aber keiner, weil der Ball eben von Hummels’ Fuß kam.

Osmers gibt im Fall von Musiala zu: “Dafür habe ich mich entschuldigt”

Der Klassiker zwischen Bayern München und Borussia Dortmund hat schon oft knifflige Szenen hervorgebracht, so auch diesmal. Schiedsrichter Harm Osmers bezog nach Abpfiff zu zwei Szenen Stellung.

Sie kreuzten am Samstag häufiger die Klingen: Julian Ryerson und Bayerns Jamal Musiala (re.).

Sie kreuzten am Samstag häufiger die Klingen: Julian Ryerson und Bayerns Jamal Musiala (re.).

IMAGO/Beautiful Sports

Borussia Dortmund hat 2:0 in München gewonnen und damit eine zehnjährige Flaute beendet – es war auch das erste Mal, dass Harm Osmers den Klassiker als Schiedsrichter leitete. “Es ist ein besonderes Spiel – ganz Deutschland schaut zu”, sagte der 39-Jährige bei Sky anschließend und zeigte sich “insgesamt zufrieden” mit seiner Leistung. Auch sei er froh gewesen, “das Spiel geleitet zu haben und angesetzt worden zu sein”.

Rot für Ryerson?

Zwei Szenen beschäftigten die Gemüter während und auch nach dem Spiel – und bei einer lag der Unparteiische in seiner Bewertung daneben, wie er selbst zugab. In der 31. Spielminute hatte Julian Ryerson Jamal Musiala “gestempelt”, war dem Nationalspieler also von hinten auf die Ferse gestiegen. Osmers hatte die Szene weiterlaufen lassen und gab nun zu, dass er das gar nicht richtig gesehen hatte.

“Ich bin im Spiel darauf fokussiert, dass Can den Ball spielt. Das nehme ich auch wahr. Die Aktion von Ryerson entgeht mir ein bisschen, da war nicht so richtig der Fokus drauf”, gestand der Referee und meinte nach Ansicht der Bilder, dass die Aktion zwingend eine Karte zur Folge hätte haben müssen. “Wenn ich das so sehe, muss ich schon sagen, das ist dunkelgelb.” Sein Anspruch sei zwar, “das im Spiel zu sehen”, aber diesmal sei ihm das leider “durchgegangen. Dafür habe ich mich auch beim Spieler entschuldigt.”

Die Frage, ob das gar ein Platzverweis für Ryerson gewesen wäre, wollte Osmers nicht bejahen. Vielmehr verwies er darauf, dass der Norweger “auch ein Stück weit den Ball mit der Fußspitze berührt” habe und erklärte, dass er sich “das Trefferbild noch genauer ansehen” möchte, zumal “die richtige Brutalität und der Druck” noch nicht ganz dagewesen wären. “Aber dunkelgelb ist es schon.”

Gefährliches Spiel von Hummels – oder gar Handelfmeter?

Die zweite knifflige Szene geschah in der 35. Minute, als Mats Hummels mit höchstem Risiko und noch höherem Bein gegen Eric Dier am linken Pfosten klärte. Gleich zwei Fragen stellten sich dabei: War es gefährliches Spiel? Und war es ein Handelfmeter? Immerhin hatte der BVB-Abwehrmann den Ball leicht an seine weit ausgestreckte Hand bekommen.

“Das ist eine Rettungsaktion, wo er alles reinwirft”, fasste Osmers zusammen und erklärte, dass er in der Aktion keinen “gefährlichen Aspekt” gesehen habe. “Das ist eine Rettungsaktion, die sauber ausgeführt wird”, argumentierte der Unparteiische, wohlwissend um das Risiko, welches Hummels eingegangen war: “Klar sind da am Ende nur 30 Zentimeter Platz” zwischen ihm und Dier, “aber der ganze Bewegungsablauf wirkt für mich nicht gefährlich, deswegen ist es für mich kein gefährliches Spiel und das habe ich im Spiel auch so bewertet.”

Und war es ein Handspiel? Keineswegs, allein schon, weil sich Hummels selbst angeschossen hat – und wenn der Ball gar nicht vom Fuß des Dortmunders gekommen wäre, so hätte Osmers wohl auch nicht auf Strafstoß entschieden. “Wenn sich die Frage stellt, ob er minimal mit der Hand dran gewesen wäre, würde ich sagen, dass es auf jeden Fall Elemente gibt, die dafür sprechen, dass es nicht strafbar ist und das wir nicht von Absicht sprechen können. Das können wir schon festhalten.”

Osmers gibt im Fall von Musiala zu: “Dafür habe ich mich entschuldigt”

Der Klassiker zwischen Bayern München und Borussia Dortmund hat schon oft knifflige Szenen hervorgebracht, so auch diesmal. Schiedsrichter Harm Osmers bezog nach Abpfiff zu zwei Szenen Stellung.

Sie kreuzten am Samstag häufiger die Klingen: Julian Ryerson und Bayerns Jamal Musiala (re.).

Sie kreuzten am Samstag häufiger die Klingen: Julian Ryerson und Bayerns Jamal Musiala (re.).

IMAGO/Beautiful Sports

Borussia Dortmund hat 2:0 in München gewonnen und damit eine zehnjährige Flaute beendet – es war auch das erste Mal, dass Harm Osmers den Klassiker als Schiedsrichter leitete. “Es ist ein besonderes Spiel – ganz Deutschland schaut zu”, sagte der 39-Jährige bei Sky anschließend und zeigte sich “insgesamt zufrieden” mit seiner Leistung. Auch sei er froh gewesen, “das Spiel geleitet zu haben und angesetzt worden zu sein”.

Rot für Ryerson?

Zwei Szenen beschäftigten die Gemüter während und auch nach dem Spiel – und bei einer lag der Unparteiische in seiner Bewertung daneben, wie er selbst zugab. In der 31. Spielminute hatte Julian Ryerson Jamal Musiala “gestempelt”, war dem Nationalspieler also von hinten auf die Ferse gestiegen. Osmers hatte die Szene weiterlaufen lassen und gab nun zu, dass er das gar nicht richtig gesehen hatte.

“Ich bin im Spiel darauf fokussiert, dass Can den Ball spielt. Das nehme ich auch wahr. Die Aktion von Ryerson entgeht mir ein bisschen, da war nicht so richtig der Fokus drauf”, gestand der Referee und meinte nach Ansicht der Bilder, dass die Aktion zwingend eine Karte zur Folge hätte haben müssen. “Wenn ich das so sehe, muss ich schon sagen, das ist dunkelgelb.” Sein Anspruch sei zwar, “das im Spiel zu sehen”, aber diesmal sei ihm das leider “durchgegangen. Dafür habe ich mich auch beim Spieler entschuldigt.”

Die Frage, ob das gar ein Platzverweis für Ryerson gewesen wäre, wollte Osmers nicht bejahen. Vielmehr verwies er darauf, dass der Norweger “auch ein Stück weit den Ball mit der Fußspitze berührt” habe und erklärte, dass er sich “das Trefferbild noch genauer ansehen” möchte, zumal “die richtige Brutalität und der Druck” noch nicht ganz dagewesen wären. “Aber dunkelgelb ist es schon.”

Gefährliches Spiel von Hummels – oder gar Handelfmeter?

Die zweite knifflige Szene geschah in der 35. Minute, als Mats Hummels mit höchstem Risiko und noch höherem Bein gegen Eric Dier am linken Pfosten klärte. Gleich zwei Fragen stellten sich dabei: War es gefährliches Spiel? Und war es ein Handelfmeter? Immerhin hatte der BVB-Abwehrmann den Ball leicht an seine weit ausgestreckte Hand bekommen.

“Das ist eine Rettungsaktion, wo er alles reinwirft”, fasste Osmers zusammen und erklärte, dass er in der Aktion keinen “gefährlichen Aspekt” gesehen habe. “Das ist eine Rettungsaktion, die sauber ausgeführt wird”, argumentierte der Unparteiische, wohlwissend um das Risiko, welches Hummels eingegangen war: “Klar sind da am Ende nur 30 Zentimeter Platz” zwischen ihm und Dier, “aber der ganze Bewegungsablauf wirkt für mich nicht gefährlich, deswegen ist es für mich kein gefährliches Spiel und das habe ich im Spiel auch so bewertet.”

Und war es ein Handspiel? Keineswegs, allein schon, weil sich Hummels selbst angeschossen hat – und wenn der Ball gar nicht vom Fuß des Dortmunders gekommen wäre, so hätte Osmers wohl auch nicht auf Strafstoß entschieden. “Wenn sich die Frage stellt, ob er minimal mit der Hand dran gewesen wäre, würde ich sagen, dass es auf jeden Fall Elemente gibt, die dafür sprechen, dass es nicht strafbar ist und das wir nicht von Absicht sprechen können. Das können wir schon festhalten.”