Teste dein Wissen: Das Quiz zum 27. Spieltag

Der 27. Spieltag in der Bundesliga steht vor der Tür. Besonders im Fokus: Das Topduell FC Bayern gegen Borussia Dortmund. Wie gut kennst du dich mit diesem Spiel und den acht anderen aus?

Felix Nmecha (Borussia Dortmund) und Alphonso Davies (Bayern München) könnten sich am Samstagabend wieder begegnen.

Felix Nmecha (Borussia Dortmund) und Alphonso Davies (Bayern München) könnten sich am Samstagabend wieder begegnen.

IMAGO/Team 2

Teste dein Wissen im kicker-Quiz. Wer schafft neun Richtige?

Vielen Dank für die Teilnahme!

Personalpuzzle bei Werder mit Comebacker Friedl? “Gar nicht kompliziert”

Der SV Werder Bremen trifft auf den zuletzt chronisch erfolgslosen VfL Wolfsburg unter neuen Voraussetzungen, die “eine Premiere” für Trainer Ole Werner darstellen. Der SVW-Coach muss außerdem umbauen, sieht darin aber keinerlei Schwierigkeiten.

Kapitän und verlängerter Arm: Bremens Trainer Ole Werner kann wieder auf Marco Friedl (li.) bauen.

Kapitän und verlängerter Arm: Bremens Trainer Ole Werner kann wieder auf Marco Friedl (li.) bauen.

IMAGO/MIS

Die Ausfallliste bei Werder Bremen? Kurz ist sie nicht. Allein drei Profis müssen für das Heimspiel im Weserstadion gegen Wolfsburg am Karsamstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) aufgrund ihrer jeweiligen 5. Gelben Karte aussitzen – Mitchell Weiser, Jens Stage, Senne Lynen. Darüber hinaus passen Dawid Kownacki (Oberschenkel), Niklas Stark (Sprunggelenk) und kurzfristig auch noch Angreifer Justin Njinmah (Hüfte) verletzungsbedingt.

“Justin hat die Probleme, die er die letzten Wochen schon mit dabei hatte, nicht rechtzeitig komplett hinter sich lassen können”, erklärte Werder-Cheftrainer Ole Werner am Gründonnerstag auf der obligatorischen Pressekonferenz vor diesem 27. Bundesliga-Spieltag und schränkte hoffnungsvoll ein: “Wir gehen davon aus, dass er nächste Woche wieder auf dem Platz steht.”

Werner sieht Lösungen – und setzt auf Rückkehrer

Wie genau will Werner nun die vielen fehlenden Puzzlestücke ausfüllen? Was sind seine Gedankenspiele? Ganz einfach: Werner zeigte sich wenig getroffen von den Ausfällen, er wird aus seiner Sicht eine sehr kompetitive Elf zusammenbauen. “Gar nicht kompliziert”, sagte der SVW-Coach. “Die Lösungen liegen auf vielen Positionen auf der Hand. Na klar ist es blöd mit den vielen Verletzungen und fehlenden Spielern. Doch es gibt viele, die auf ihren Einsatz warten und auch schon gezeigt haben, was sie drauf haben. Darauf freu ich mich. Ich habe vollstes Vertrauen in die Jungs und darauf, dass alle ihre Chancen nutzen wollen.”

Zumal Werner außerdem wieder auf seinen Kapitän bauen kann: Marco Friedl. Ein Syndesmoseriss hatte den 26-jährigen Österreicher und Innenverteidiger einige Wochen außer Gefecht gesetzt, nun winkt sein Comeback seit dem 1:0 in Köln vom 22. Spieltag (16. Februar). “Wenn Marco nichts Außergewöhnliches in den nächsten 24 Stunden passiert, dann wird er anfangen. Er ist unser Kapitän, darüber hinaus auch im Laufe der Saison in dieser zentralen Rolle (in der Mitte der Dreierreihe; Anm. d. Red.) besser und besser geworden. Er war vor der Verletzung in einer super Verfassung, auch jetzt hat er gut gearbeitet. Er wird uns sicherlich helfen.”

Werner und Hasenhüttl: “Details behalte ich in meinem Kopf”

Dass die Vorbereitung auf die finale Bundesliga-Phase nicht gut gelaufen war – der Test gegen Zweitligist Hannover 96 hatte ein enttäuschendes 1:3 hervorgebracht -, wurde außerdem schnell zu den Akten gepackt. Werner habe gerade der Auftritt beim Freundschaftsspiel zwar “nicht gefallen – viele Sachen in der Abstimmung und Kommunikation waren nicht gut” und auch einstellungstechnisch sei allgemein viel Luft nach oben gewesen. Das sei aber abgehakt, denn: “Die Intensität war bei dem ein oder anderen sicherlich nicht so gut, wie ich mir das vorstelle. Trotzalledem wartet am Samstag ein anderer Gegner auf uns, wo logischerweise ein anderer Charakter da ist. Dann stehen auch mehr Jungs auf dem Platz, die einen Rhythmus haben.”

Und auch der Aspekt, dass die seit elf Ligaspielen nicht mehr siegreichen Wölfe mit neuem Coach – Ralph Hasenhüttl als Nachfolger von Niko Kovac – daherkommen, treibe Werner nicht in Unsicherheit. “Diese Komponente kann man immer schwer voraussehen – abgesehen davon, dass bei einem Trainerwechsel viel Feuer und Engagement auf dem Platz zu sehen ist”, so der Werder-Coach. “Trotzdem gibt es viele Dinge, wo man sich Informationen holen kann. Das ist auch keine neue Situation, da hat man schon Erfahrungen gemacht.” Er sei deshalb optimistisch, “dass wir die Jungs gut auf das Spiel einstellen werden”.

Das Treffen mit Hasenhüttl wird allgemein “eine Premiere für mich. Er steht für hohes, aktives Anlaufen und geradliniges, zielstrebiges Spiel. Ein paar weitere Details behalte ich in meinem Kopf.”

“Ich erlebe Duckschi nicht großartig verändert”

Marvin Ducksch

Wartet seit geraumer Zeit auf sein zehntes Saisontor: Bremens Stürmer Marvin Ducksch.
IMAGO/Nordphoto

Und dann wäre da zu guter Letzt noch Bremens eigene Schwächephase mit drei 1:2-Niederlagen am Stück – bei der TSG Hoffenheim, gegen Dortmund und zuletzt bei Union Berlin. “Wir hatten speziell in Hoffenheim Möglichkeiten, mehr mitzunehmen”, blickte Werner nochmals darauf zurück. “Auch gegen Dortmund, wo die Rote Karte dazu kommt, haben wir hintenraus Möglichkeiten gehabt. Nichtsdestotrotz ist es so, dass wenn du dreimal in Folge ohne Punkte dastehst, erstens nicht zufrieden bist – und zweitens immer irgendwas gefehlt hat.”

Was genau? “Wenn es nur ein Tor Unterschied ist, geht es häufig um Effektivität und Konsequenz im Strafraum. Nicht um alles, denn sonst verlierst du Spiele deutlicher. Und da ist es jetzt unsere Aufgabe, diese Konsequenz wieder auf den Platz zu bringen. Es war gut, dass wir diese Pause hatten – und jetzt geht es in die letzten entscheidenden Spiele mit einer guten Ausgangssituation. Die gilt es für uns zu nutzen.”

Dabei soll im besten Fall auch der seit sechs Bundesliga-Partien torlose Marvin Ducksch wieder knipsen. Hart mit seinem Führungsspieler ins Gericht ging sein Trainer Werner übrigens nicht: “Ich erlebe Duckschi nicht großartig verändert, er arbeitet an seinen Themen. Wenn er dranbleibt, wird er auch wieder treffen – das hat er in der Vergangenheit auch immer bewiesen.”

Als weder Bayern noch der BVB Erster war: Die Bundesliga im Februar 2010

Das letzte Mal, dass weder Bayern noch der BVB vor einem direkten Duell in der Rückrunde an der Bundesliga-Spitze thronte? Am 22. Spieltag der Saison 2009/10 stand ausgerechnet Bayer 04 Leverkusen ganz oben. Der Blick auf eine “andere Welt”.

Sieger am 22. Spieltag der Saison 2009/10: Leverkusen, der HSV und Bayern fuhren im Februar 2010 allesamt Dreier ein.

Sieger am 22. Spieltag der Saison 2009/10: Leverkusen, der HSV und Bayern fuhren im Februar 2010 allesamt Dreier ein.

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Ein deutscher “Klassiker” ohne großen Einfluss auf die Meisterschaft? Das war im vergangenen Jahrzehnt praktisch undenkbar. Und tatsächlich war es der 22. Spieltag der Saison 2009/10, als letztmals weder Bayern noch der BVB bei einem direkten Duell in der Rückrunde an der Bundesliga-Spitze stand.

Bundesliga – 22. Spieltag

Das Samstagabendspiel in München ging im Februar 2010 an die Bayern, die sich von Mohamed Zidans frühem Treffer (5.) nicht aus der Fassung bringen ließen und durch Tore von Mark van Bommel, Arjen Robben und Mario Gomez (21., 50., 65.) den Spieß umdrehten. Es war der zwölfte Pflichtspielsieg des Rekordmeisters in Folge – sehr zur Freude von Trainer Louis van Gaal.

Durch den 14. Ligasieg blieb Bayern am Spitzenreiter dran. Der auch damals Bayer 04 Leverkusen hieß und ebenfalls 48 Punkte vorweisen konnte – allerdings mit der um einen Treffer besseren Tordifferenz (+30). Die Werkself gewann an jenem 13. Februar 2010 mit 2:1 gegen den VfL Wolfsburg, die Tore für Bayer besorgten Stefan Reinartz und Eren Derdiyok, der Anschlusstreffer kam von Edin Dzeko.

Hinter dem punktgleichen Spitzenduo und noch vor dem BVB lagen Schalke 04 und der Hamburger SV. Der Dortmunder Erzrivale gewann am 22. Spieltag sein Heimspiel gegen Köln dank der Treffer von Joel Matip und Jefferson Farfan mit 2:0. In Stuttgart wurde Ruud van Nistelrooy zum Hamburger Matchwinner, weil der Niederländer nach Einwechslung binnen zwei Minuten aus einem 1:1 ein 3:1 machte.

Bremer Ausrufezeichen – Leverkusen rutscht noch ab

Mainz, trainiert von Thomas Tuchel, stand nach einem 1:1 bei Schlusslicht Hertha BSC als bester Aufsteiger auf Rang acht. Die Liga-Neulinge Freiburg (1:2 in Frankfurt) und Nürnberg (1:2 in Gladbach) standen als 15. beziehungsweise 17. deutlich schlechter da.

Die Duftmarke des Spieltags setzte der amtierende Pokalsieger aus Bremen, der über Hannover 96 hinwegfegte. Bereits zur Pause hatte der SVW mit 4:0 geführt – Peter Niemeyer, Naldo, ein Eigentor von Leon Andreasen und Aaron Hunt hatten in den ersten 45 Minuten für klare Verhältnisse gesorgt. Dem Ehrentreffer von Christian Schulz folgte noch der 5:1-Endstand von Claudio Pizarro. Bremen behauptete Rang sechs hinter dem BVB, Hannover verpasste den Sprung über den Strich krachend.

Am Ende feierten die Bayern damals ihre 22. deutsche Meisterschaft mit fünf Punkten Vorsprung auf Schalke 04. Leverkusen wurde nur Vierter, die von Jürgen Klopp trainierten Dortmunder blieben auf Rang fünf.

Woltemade: Wirtz-Versuch und Übung mit Meister-Macher Gerland

Der Plan mit Nick Woltemade ist aufgegangen: Erstmals in der Startelf, war der Angreifer gegen Israel ein Aktivposten beim 2:0-Sieg, der Ausgangslage und Stimmung bei der U 21 merklich aufhellte.

Nick Woltemade stand erstmals in der U 21 in der Startelf. Und überzeugte.

Nick Woltemade stand erstmals in der U 21 in der Startelf. Und überzeugte.

IMAGO/Karina Hessland

Was bei der A-Nationalmannschaft am Samstag gegen Frankreich mit der ersten Aktion von Torschütze Florian Wirtz geklappt hatte, könnte ja auch ein Vorbild für die deutsche U 21 sein … “Vor dem Spiel war das Thema in der Gruppe”, verriet Cheftrainer Antonio Di Salvo im Nachgang, also wählte auch seine Mannschaft am Dienstagabend in Halle gegen Israel vom Anpfiff weg den direkten Weg nach vorne: “Das hat unserem Spiel dann auch gutgetan – und ich glaube auch an der Reaktion des israelischen Trainers gemerkt zu haben, dass man da schon beeindruckt war.”

Der Ball landete wenige Sekunden nach Spielbeginn tatsächlich in aussichtsreicher Position bei Nick Woltemade, der “nicht gedacht hätte, dass es so funktioniert”, wie der 22-Jährige nach seiner U-21-Startelfpremiere ausführte: “Und ja, mit ein bisschen mehr Glück und wenn ich mir den Ball nicht zu weit vorspiele, stehe ich allein vorm Tor.”

Der Wirtz-Versuch war also da, “eine Kopie war es leider nicht”, musste der Angreifer feststellen: “Sonst hätte ich den Ball reingeschossen – aber ich denke, es war ein guter Start.” Den der Profi vom SV Werder Bremen selbst maßgeblich mit eingeleitet hatte: Kurz darauf kam er sogar noch in der 1. Minute bereits zu seinem ersten Abschluss, in der 9. Minute zu einem weiteren.

Polen patzt, Deutschland macht “einen guten Schritt”

Die deutsche Herangehensweise war früh mehr als deutlich geworden, nachdem die Di-Salvo-Elf unbedingt wieder mehr Offensivgeist zu entfachen plante als das noch in der ersten Hälfte der letztlich torlosen Partie vom Freitag gegen den Kosovo der Fall war. Der Führungstreffer von Brajan Gruda bestätigte die überzeugende Anfangsphase, die möglicherweise auch dadurch noch einen Schub erfuhr, dass Tabellenführer Polen seine Partie gegen Bulgarien bereits vor Anpfiff in Halle mit 0:1 verloren hatte.

Die sich eröffnete Steilvorlage zur Übernahme von Platz eins in Gruppe D und somit der direkten Qualifikation für die 2025 in der Slowakei stattfindende EM wollte die DFB-Auswahl nicht ungenutzt lassen, wie Woltemade erklärte. So hatte er nach dem 2:0-Sieg vom Dienstag dann auch “gewissermaßen Erleichterung” im deutschen Lager ausgemacht: “Durch die Niederlage der Polen wussten wir, dass wir mit einem Sieg auf jeden Fall einen guten Schritt machen können.” Der letztlich auch die Stimmung nach dem kleinen Dämpfer gegen den Kosovo wieder merklich aufhellte – sogar ein Tablett mit Bier fand am frühen Abend den Weg in die deutsche Kabine.

Di Salvo über Woltemade: “Ein klasse Fußballer”

Di Salvo erklärte die Überlegung mit Offensiv-Aktivposten Woltemade, der gegenüber der Kosovo-Partie für Ansgar Knauff in die Startelf und hinter die Sturmspitze Youssoufa Moukoko gerückt war, jedenfalls als gelungen: “Ich denke, der Plan ist aufgegangen.” Als Zielspieler sollte der Bremer mit dem Rücken zum Tor die Bälle halten und das Spiel immer wieder verlagern, erläuterte der Cheftrainer: “Und man hat gesehen, was für ein klasse Fußballer er ist: Obwohl er so groß ist, traut man ihm das ja manchmal gar nicht zu, dass er die Bälle dann so fein runter nimmt und auch dribbeln kann.”

Was sich der 44-Jährige noch für das “gute Spiel” Woltemades gewünscht hätte, war, “dass er sich mit dem einen oder anderen Torschuss belohnt hätte”. Da liege laut Di Salvo noch sein “Potenzial nach oben: Er muss schon noch gucken, torgefährlicher zu werden, vielleicht sogar noch öfter zum Abschluss zu kommen. Da hat er ein, zwei Situationen, wo er den Ball dann doch abgespielt hat”. Daran würde man bei den U-21-Lehrgängen jedoch bereits explizit mit ihm arbeiten, “um an seinen Torschussqualitäten zu feilen”, so der Coach. Vor allem Co-Trainer Hermann Gerland habe “sich ihn nach jedem Training geschnappt”, erklärte Di Salvo durchaus amüsiert: “Und Hermann sagt immer: Übung macht den Meister.”

Tim Lüddecke

Anyomi trifft wuchtig: Frankfurt gewinnt zum fünften Mal in Folge gegen Werder

Zum Abschluss des 17. Spieltags hat Frankfurt mit 2:0 zu Hause gegen Werder Bremen gewonnen. Für die Eintracht ist der SVW so langsam ein Lieblingsgegner.

Jubel bei den Hessinnen: Nicole Anyomi (#19) feiert mit ihren Mitspielerinnen.

Jubel bei den Hessinnen: Nicole Anyomi (#19) feiert mit ihren Mitspielerinnen.

IMAGO/HMB-Media

Frankfurt zeigte zwar bereits in der ersten Hälfte, dass es als Favorit ins Spiel ging, allerdings tat sich die Eintracht schwer, sich klare Chancen zu erspielen. Gegen sehr defensiv eingestellte Bremerinnen war es Freigang in der 31. Minute, die die beste Gelegenheit vergab, da SVW-Torfrau Peng auf dem Posten war.

Frauen-Bundesliga, 17. Spieltag

Anyomi und Freigang bringen SGE auf Kurs

Nach der Pause wurde es in Sachen Torgefahr aus Sicht der Hausherren schnell besser. Nach einem Bremer Ballverlust schnappte sich Anyomi die Kugel und jagte sie unter die Latte (50.). Die Ball schlug allerdings recht zentral ein, drehte sich noch weg. Ganz frei von Schuld kann man Peng im SVW-Kasten aber nicht sprechen.

Der Treffer gab der Eintracht Aufwind, nur zehn Minuten später legte die kaum bewachte Freigang nach einer Ecke per Kopf nach. Da die Gäste in diesem Spiel bislang offensiv komplett harmlos waren, konnte man beim zweiten Treffer schon von so etwas wie einer Entscheidung sprechen.

Frankfurt als nächstes zu Gast beim FC Bayern

Aus dem Nichts hatten die Bremerinnen allerdings nochmal die Chance, die Partie spannend zu machen, aber Wichmann nutzte einen Frankfurter Fehlpass nicht und schob die Kugel rechts am Kasten vorbei (78.). Somit blieb es beim unter dem Strich hochverdienten 2:0-Heimsieg, was für die Eintracht bereits der fünfte Dreier nacheinander gegen Werder Bremen war.

Mit dem Sieg bleiben die Frankfurterinnen am Dritten aus Hoffenheim dran, der Rückstand beträgt weiter nur einen Punkt. Der Zweite und Dritte der Bundesliga tritt in die Qualifikationsspiele zur Champions League an. Weiter geht es für die Eintracht mit einem echten Highlight, denn am Sonntag (15.45 Uhr, LIVE! bei kicker) steht das Pokal-Halbfinale bei den Frauen des FC Bayern München auf dem Programm.

Pavlenka: Fast-Eigentor statt Eigenwerbung

Jiri Pavlenka durfte mal wieder im Werder-Tor stehen – und gab eine unglückliche Figur ab. Alles läuft auf einen Abschied im Sommer hinaus, der dem langjährigen Bremer Keeper eigentlich nicht gerecht wird.

Steckt im Karriere-Tal: Bremens Torwart Jiri Pavlenka.

Steckt im Karriere-Tal: Bremens Torwart Jiri Pavlenka.

DeFodi Images via Getty Images

Ivan Hasek hat klare Prinzipien: Ohne Einsätze im Verein besteht kaum eine Aussicht auf eine Nominierung für die Nationalmannschaft. Seit Anfang des Jahres ist der 60-Jährige nun als tschechischer Nationaltrainer im Amt – und verzichtete bei seinem ersten Länderspiel-Lehrgang dieser Tage somit auch auf Jiri Pavlenka. Der 31-Jährige hat seinen Stammplatz beim SV Werder Bremen seit dem 8. Spieltag verloren. Die Nummer eins, die er noch im Oktober auf seinem Nationaltrikot getragen hat, ist mittlerweile an Jindrich Stanek von Slavia Prag übergegangen, der beim 2:1-Auftaktsieg unter Hasek am Freitag in Norwegen auch 90 Minuten im Tor stand.

Die anvisierte EM-Teilnahme in Deutschland, wo Pavlenka seit 2017 aktiv ist, erscheint nach aktuellem Stand äußerst unrealistisch – weil sich an seiner Situation im Verein bis Saisonende wohl kaum noch etwas ändern dürfte. Die neue Werder-Nummer-1 Michael Zetterer hat dem langjährigen Stammkeeper in mehrerlei Hinsicht den Rang abgelaufen. Insbesondere seine fußballerischen Fertigkeiten verleihen den Bremer Defensivspielern mehr Sicherheit im Zusammenspiel.

Pavlenkas haarsträubende Aktionen

Zumal sich Pavlenka, als er nun im Testspiel gegen Hannover 96 mal wieder zu einem 90-minütigen Einsatz kam, teilweise haarsträubende Aktionen geleistet hatte – und somit keine Eigenwerbung betreiben konnte. In der 13. Minute misslang ihm erst ein langer Ball, der beim Hannoveraner Muhammed Damar landete und zu einer aussichtsreichen Chance führte. Dann, in der 29. Minute, unterlief dem Bremer Schlussmann fast ein Eigentor, als er den Ball wieder nicht richtig mit dem Fuß traf – die Kugel passierte den Pfosten dann nur knapp. Und kurz darauf hatte er auch mit einer hohen Ballannahme seine Probleme, wieder gab es Ecke für 96.

Auch Cheftrainer Ole Werner musste feststellen, dass Pavlenka die fehlende Spielpraxis anzumerken war: “Er war in der einen oder anderen Situation ungenau mit dem Fuß. Aber das ist auch eine Frage von fehlendem Rhythmus. Das ist gerade bei Torhütern ein großes Thema.” Gleichwohl verwies er auch auf einige Rettungstaten, die eine noch höhere Bremer Niederlage als das 1:3 verhindert hatten: “Er hat dafür in anderen Situationen sehr gut gehalten.”

Werder plant mit Zetterer und Backhaus

Allmählich jedoch scheint die Zeit des drittdienstältesten Werder-Profis an der Weser abzulaufen – weil sein Vertrag ausläuft und die Planungen für die kommende Saison wohl das Torwart-Duo Zetterer und Mio Backhaus vorsehen. Der aktuelle deutsche U-20-Nationalkeeper gilt als großes Talent, ist mit 19 Jahren Stammtorwart bei seiner aktuelle Leihstation FC Volendam aus der Eredivisie – und kündigte zuletzt im kicker-Interview selbstbewusst an: “Natürlich ist es mein Ziel, irgendwann die Nummer 1 zu werden.” Möglichst bald.

Pavlenka hatte sich in der Winterpause zumindest nach Wechsel-Möglichkeiten für mehr Spielpraxis erkundigt, um seine EM-Chancen zu wahren – doch die Bremer wollten auf der Position zumindest kein Risiko durch einen möglichen Abgang eingehen. Deshalb intern für Unruhe zu sorgen, dafür ist der Tscheche nicht der Typ. Hat er trotzdem noch eine Perspektive im Klub? Noch wollen die Verantwortlichen seinem Aus nicht vorgreifen. Aktuell läuft jedoch alles auf einen eher bitteren Abschied des 221-maligen Werder-Profis aus Bremen hinaus.

Tim Lüddecke

Pavlenka: Fast-Eigentor statt Eigenwerbung

Jiri Pavlenka durfte mal wieder im Werder-Tor stehen – und gab eine unglückliche Figur ab. Alles läuft auf einen Abschied im Sommer hinaus, der dem langjährigen Bremer Keeper eigentlich nicht gerecht wird.

Steckt im Karriere-Tal: Bremens Torwart Jiri Pavlenka.

Steckt im Karriere-Tal: Bremens Torwart Jiri Pavlenka.

DeFodi Images via Getty Images

Ivan Hasek hat klare Prinzipien: Ohne Einsätze im Verein besteht kaum eine Aussicht auf eine Nominierung für die Nationalmannschaft. Seit Anfang des Jahres ist der 60-Jährige nun als tschechischer Nationaltrainer im Amt – und verzichtete bei seinem ersten Länderspiel-Lehrgang dieser Tage somit auch auf Jiri Pavlenka. Der 31-Jährige hat seinen Stammplatz beim SV Werder Bremen seit dem 8. Spieltag verloren. Die Nummer eins, die er noch im Oktober auf seinem Nationaltrikot getragen hat, ist mittlerweile an Jindrich Stanek von Slavia Prag übergegangen, der beim 2:1-Auftaktsieg unter Hasek am Freitag in Norwegen auch 90 Minuten im Tor stand.

Die anvisierte EM-Teilnahme in Deutschland, wo Pavlenka seit 2017 aktiv ist, erscheint nach aktuellem Stand äußerst unrealistisch – weil sich an seiner Situation im Verein bis Saisonende wohl kaum noch etwas ändern dürfte. Die neue Werder-Nummer-1 Michael Zetterer hat dem langjährigen Stammkeeper in mehrerlei Hinsicht den Rang abgelaufen. Insbesondere seine fußballerischen Fertigkeiten verleihen den Bremer Defensivspielern mehr Sicherheit im Zusammenspiel.

Pavlenkas haarsträubende Aktionen

Zumal sich Pavlenka, als er nun im Testspiel gegen Hannover 96 mal wieder zu einem 90-minütigen Einsatz kam, teilweise haarsträubende Aktionen geleistet hatte – und somit keine Eigenwerbung betreiben konnte. In der 13. Minute misslang ihm erst ein langer Ball, der beim Hannoveraner Muhammed Damar landete und zu einer aussichtsreichen Chance führte. Dann, in der 29. Minute, unterlief dem Bremer Schlussmann fast ein Eigentor, als er den Ball wieder nicht richtig mit dem Fuß traf – die Kugel passierte den Pfosten dann nur knapp. Und kurz darauf hatte er auch mit einer hohen Ballannahme seine Probleme, wieder gab es Ecke für 96.

Auch Cheftrainer Ole Werner musste feststellen, dass Pavlenka die fehlende Spielpraxis anzumerken war: “Er war in der einen oder anderen Situation ungenau mit dem Fuß. Aber das ist auch eine Frage von fehlendem Rhythmus. Das ist gerade bei Torhütern ein großes Thema.” Gleichwohl verwies er auch auf einige Rettungstaten, die eine noch höhere Bremer Niederlage als das 1:3 verhindert hatten: “Er hat dafür in anderen Situationen sehr gut gehalten.”

Werder plant mit Zetterer und Backhaus

Allmählich jedoch scheint die Zeit des drittdienstältesten Werder-Profis an der Weser abzulaufen – weil sein Vertrag ausläuft und die Planungen für die kommende Saison wohl das Torwart-Duo Zetterer und Mio Backhaus vorsehen. Der aktuelle deutsche U-20-Nationalkeeper gilt als großes Talent, ist mit 19 Jahren Stammtorwart bei seiner aktuelle Leihstation FC Volendam aus der Eredivisie – und kündigte zuletzt im kicker-Interview selbstbewusst an: “Natürlich ist es mein Ziel, irgendwann die Nummer 1 zu werden.” Möglichst bald.

Pavlenka hatte sich in der Winterpause zumindest nach Wechsel-Möglichkeiten für mehr Spielpraxis erkundigt, um seine EM-Chancen zu wahren – doch die Bremer wollten auf der Position zumindest kein Risiko durch einen möglichen Abgang eingehen. Deshalb intern für Unruhe zu sorgen, dafür ist der Tscheche nicht der Typ. Hat er trotzdem noch eine Perspektive im Klub? Noch wollen die Verantwortlichen seinem Aus nicht vorgreifen. Aktuell läuft jedoch alles auf einen eher bitteren Abschied des 221-maligen Werder-Profis aus Bremen hinaus.

Tim Lüddecke

Deutsche Spieler in der Startaufstellung der 18 Klubs

Die 18 Bundesligisten setzen 2023/24 mehr als in den vergangenen Spielzeiten auf deutsche Spieler. Allerdings sticht ein Team deutlich heraus. Seit über zehn Jahren war der Wert an potentiellen Kandidaten für die Nationalelf nicht mehr so hoch.

Stuttgart satt: Gegen Frankreich waren am Ende mit Führich, Mittelstädt, Undav und Anton vier Stuttgarter auf dem Feld.

Stuttgart satt: Gegen Frankreich waren am Ende mit Führich, Mittelstädt, Undav und Anton vier Stuttgarter auf dem Feld.

IMAGO/Eibner

Haben die Probleme der Nationalelf in der jüngeren Vergangenheit womöglich mit wenig Einsatzzeiten deutscher Spieler, die für den DFB spielberechtigt wären, in der Bundesliga zu tun? Hierzu geben die aktuellen Daten eine im ersten Moment deutliche Antwort: Nein.

Bis zum 26. Spieltag lag der Anteil deutscher Spieler in den Startformationen der Klubs bei historisch starken 48,9 Prozent. Seit Beginn dieses Jahrtausends war dieser Wert überhaupt erst zweimal höher. Die absolute Spitze stellt dabei die Saison 2000/01. Damals war der Anteil von deutschen Spielern in den Startformationen der 18 Bundesligisten bei 50,7 Prozent.

Stefan Effenberg, Carsten Jancker und Mehmet Scholl (v.l.) im Bayern-Trikot.

In der Saison 2000/01 stellte die Bundesliga in diesem Jahrtausend einen Rekordwert auf.
imago images

Als der FC Bayern durch ein spätes 1:1 beim HSV auf dramatische Weise vor Schalke 04 Meister wurde, tummelten sich etwa Spieler wie Oliver Kahn, Thomas Linke, Mehmet Scholl oder Carsten Janker im Kader der Münchner. So kamen beispielsweise 13 unterschiedliche deutsche Spieler zum Einsatz (Im Vergleich: In der aktuellen Saison sind bisher neun unterschiedliche Akteure zum Einsatz gekommen).

Auch in der Saison 2010/11 lag der Wert mit 49,8 Prozent höher als in der laufenden Spielzeit. In der drauffolgenden Saison wurden – genau wie aktuell – 48,9 Prozent für den DFB spielberechtigte Akteure in den Startformationen der 18 Klubs eingesetzt.

Tiefstwert liegt nur vier Jahre zurück

Gar nicht so lange zurück liegt der Tiefstwert, wenn man den Zeitraum bis 2000 genauer unter die Lupe nimmt. 2020/21 kamen nur 38,7 Prozent deutscher Spieler in der Startelf zum Einsatz. Allerdings steigerte sich der Wert in den letzten Jahren von 40,9 auf 41,4 Prozent in der vergangenen Saison bis hin zu den aktuellen 48,9 Prozent.

Der Spezialfall Heidenheim

Wie ist der Sprung also zu erklären? Da kommt Aufsteiger Heidenheim eine gewichtige Rolle zu. Denn Frank Schmidt setzt nahezu ausschließlich auf deutsche Spieler. In Zahlen heißt das: 90,4 Prozent beträgt der Startelfanteil. Dabei ist “Störenfried” Lennard Maloney zwar US-Nationalspieler, allerdings ist der 24-Jährige sogar in Berlin geboren. Bleibt nur noch Nikola Dovedan, der als Österreicher einige Einsätze verbucht (hier geht es zum Heidenheimer Kader …).

Schlusslicht Wolfsburg – VfB mit hoher Quote und vier Nationalspielern

Die schlechteste Quote weist bis dato der VfL Wolfsburg mit 23,4 Prozent auf. Kurz davor rangiert Leverkusen mit 27,3 Prozent. Der Werksklub stellt mit Jonathan Tah, Florian Wirtz und Robert Andrich derzeit aber trotzdem drei Nationalspieler und setzt auf Qualität statt Quantität. Nur der VfB Stuttgart (66,8 Prozent) und der FC Bayern (45,8 Prozent) schicken mit aktuell jeweils vier Nominierten (Aleksandar Pavlovic musste absagen) mehr Spieler zur DFB-Elf. Übrigens ist nur bei Köln und Heidenheim die Quote deutscher Spieler in der Startelf höher als bei den derzeit so erfolgreichen Schwaben.

Harnik: “Neben Klose zu spielen, war besonders”

Martin Harnik hat jüngst die Torjägerkanone® für alle erhalten – seine erste kicker-Kanone. Der ehemalige Bundesliga-Stürmer spricht über legendäre Mitspieler, brutale Gegner und seine Tore gegen Manuel Neuer.

Torgefährlich: Martin Harnik erzielte für den VfB Stuttgart insgesamt 53 Bundesliga-Treffer.

Torgefährlich: Martin Harnik erzielte für den VfB Stuttgart insgesamt 53 Bundesliga-Treffer.

imago sportfotodienst

TORJÄGERKANONE® FÜR ALLE

Seit 1969 verleiht der kicker die Torjägerkanone an den erfolgreichsten Bundesliga-Stürmer der Saison. Seit fünf Jahren gibt es auch eine Trophäe für den Amateurbereich von kicker, Volkswagen und DFB. Den aktuellen Stand bis zur 11. Liga finden Sie unter diesem Link. In unserer Interview-Serie sprechen Torschützenkönige über ihre Karriere. Dieses Mal eine Sonderfolge mit Martin Harnik, Gewinner der “Torjägerkanone für alle” mit der TuS Dassendorf (5. Liga) in der vergangenen Saison.

Bei welchem Verein haben Sie angefangen?

Mein erster Verein heißt heute SC Vierund Marschlande. Als ich mit fünf Jahren angefangen habe, war das allerdings beim TSV Kirchwerder. Der hat dann später mit dem SV Ochsenwerder/ Moorfleet zum SC VM fusioniert. Dort kam dann auch später Max Kruse in der Jugend dazu.

Waren Sie schon immer Torjäger?

Ja, immer. Ich war von Anfang an Stürmer und habe auch wirklich von Anfang an viele Tore geschossen.

Ich gehöre bis heute zu den Top 10 jener Torschützen, die am häufigsten gegen Neuer getroffen haben.

Martin Harnik

Wer war Ihr Vorbild?

Ich hatte kein richtiges Vorbild, weil ich eigentlich als Kind nie der klassische Fußballfan war. Ich habe es vor allem geliebt, selbst zu kicken, und habe mich im Laufe der Zeit dann immer an verschiedenen Stürmertypen orientiert. Erst war es Roy Präger, später Michael Preetz, dann Miroslav Klose. Mit ihm durfte ich dann zu Beginn meiner Profikarriere in Bremen noch selbst auf dem Platz stehen. Das war schon besonders.

Was war Ihr wichtigstes Tor?

Das wichtigste Tor war am 33. Spieltag der Saison 2014/15 im Abstiegskampf, das Siegtor zum 2:1 gegen den HSV. Wir hatten 0:1 zurückgelegen, sind dann zurückgekommen, und der Treffer war brutal wichtig. Im positiven Sinne würde ich mein Tor zum 2:1, ebenfalls für den VfB, im Pokal-Halbfinale gegen Freiburg nennen, weil uns das zum Endspiel nach Berlin gebracht hat.

Wer war Ihr bester Mitspieler?

Diego bei Werder. Ein klassischer Brasilianer. Im Training war er fast nicht zu sehen, aber im Spiel war er einfach da, so befreit, so sorglos und so brillant. Mir hat seine Leichtigkeit im Kopf und in den Beinen imponiert.

Wer war Ihr bester Gegenspieler?

Ich möchte da ein Duo nennen. Dayot Upamecano und Ibrahima Konaté von RB Leipzig. Ich war zum zweiten Mal bei Werder und Stürmer gegen sie – und es war einfach unfair …

Ich laufe mit fast 37 Jahren zwar jetzt in der Oberliga nicht allen davon, es ist aber schon so, dass ich nicht das Gefühl eines riesigen Tempodefizits habe.

Martin Harnik

Wer war der beste Torwart?

Ich habe sowohl in der Bundesliga als auch in den Länderspielen mit Österreich wirklich gegen viele gespielt. In den Anfängen noch gegen Oliver Kahn, jahrelang auch gegen Manuel Neuer. Und es klingt verrückt, aber es gab eigentlich keinen Torwart, bei dem ich das Gefühl hatte, gegen den treffe ich nicht. Im Gegenteil: Ich gehöre bis heute zu den Top 10 jener Torschützen, die am häufigsten gegen Neuer getroffen haben.

Was war Ihre Stärke?

Geschwindigkeit und Spielintelligenz. Das ist bis heute so. Ich laufe mit fast 37 Jahren zwar jetzt in der Oberliga nicht allen davon, es ist aber schon so, dass ich nicht das Gefühl eines riesigen Tempodefizits habe.

Was war Ihre größte Schwäche?

Die Duelle eins gegen eins.

Wer ist der beste Torjäger aller Zeiten?

Auf Bundesliga-Ebene für mich Robert Lewandowski, weltweit Cristiano Ronaldo.

Welchem Amateurverein sind Sie bis heute verbunden?

Ich fühle mich meinem Heimatverein SC Vier- und Marschlande noch sehr verbunden. Da ich selbst noch für TuS Dassendorf spiele, bin ich selten als Zuschauer am Platz, verfolge aber die Ergebnisse und die Entwicklung noch sehr genau.

Für seine 46 Oberliga-Treffer in der Saison 2022/23 wurde Martin Harnik im März von kicker-Reporter Sebastian Wolff mit der “Torjägerkanone für alle” geehrt. Vor dem Sportheim seines Klubs TuS Dassendorf nahe Hamburg fand die nachträgliche Übergabe statt. Der ehemalige Bundesligastürmer hatte an der offiziellen Ehrung im Herbst nicht teilnehmen können.

Am 10. Juni 1987 in Hamburg geboren, begann Harnik das Fußballspielen als Fünfjähriger beim TSV Kirchwerder (später SC Vier- und Marschlande) und wechselte 2006 zu Werder Bremen. Dort debütierte er in der Bundesliga und wechselte 2010 zum VfB Stuttgart, wo er bis 2016 seine erfolgreichste Zeit hatte. Nach den Stationen Hannover 96 (2016 bis 2018) und noch mal Werder Bremen (2018/19) beendete Harnik 2020 seine Profikarriere beim HSV nach insgesamt 240 Bundesliga-Spielen (67 Tore) und 83 Zweitliga-Partien (33 Treffer). Zudem bestritt der Österreicher 68 A-Länderspiele (15 Tore).

Interview: Sebastian Wolff

Pieper und die nächste Etappe: “Ich bin eine Option”

Die Verletzung ist ausgestanden, Amos Pieper ist zurück beim SV Werder Bremen. Auf dem Weg seiner Etappenziele hat er nun das nächste vor Augen.

Bremens Amos Pieper sieht sich nach seiner Verletzung wieder als Option für den Kader.

Bremens Amos Pieper sieht sich nach seiner Verletzung wieder als Option für den Kader.

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“Vielleicht”, sagte Amos Pieper, wären sogar schon mehr als die 45 Minuten drin gewesen, die der Verteidiger erstmals seit seinem Ende November erlittenen Knöchelbruch wieder für den SV Werder Bremen auf dem Platz gestanden hatte. “Aber wir haben gesagt, dass wir jetzt noch kein Risiko eingehen müssen, das war der erste Härtetest für den Fuß”, so der 26-Jährige über sein Comeback im Testspiel bei Hannover 96: “Und der war gut.”

Dass der Zweitligist kurz vor seiner vereinbarten Auswechslung zur Halbzeit noch mit 1:0 in Führung ging, “ärgert mich”, betonte Pieper – der Vorlagengeber Cedric Teuchert selbst hatte laufen lassen. Doch letztlich war da vor allem Freude und Erleichterung über seine zumindest aus persönlicher Sicht komplikationslose Rückkehr bei der verdienten 1:3-Niederlage des Bundesligisten. “Ich bin froh, dass es gehalten hat, dass ich von der Luft und den Duellen im Spiel keine Probleme hatte”, erklärte der Werder-Profi: “Und das lässt mich zuversichtlich sein, was die lange Verletzung angeht, dass es ausgestanden zu sein scheint.”

Pieper ist “bereit” für mehr

Das Vertrauen in seinen Körper und in den Knöchel habe Pieper schon während der Reha-Phase zurückerlangt – das Testspiel bestätigte ihm nun den positiven Eindruck, was insofern eine wertvolle Erkenntnis war, dass der Bremer bislang noch keinen derartig langen Ausfall in seiner Karriere erlebt hatte. “Es war das erste Mal für mich” erläuterte er die Schritte nach seiner Operation: “Ich habe mir ein paar Etappenziele gesetzt: Irgendwann muss die Narbe zugehen, dann kann ich den Fuß wieder belasten, dann kann ich wieder laufen gehen, dann kann ich wieder auf den Platz …”

Und dann in den Bundesliga-Kader zurückkehren? Geht es nach Pieper, sei er “bereit” dafür: “Ab dieser Woche bin ich auch für alles andere wieder eine Option.” Zumal die Partie Samstag gegen den VfL Wolfsburg für Kapitän Marco Friedl noch zu früh kommen dürfte, trotz bevorstehender Rückkehr ins Training. Niklas Stark fehlt gar noch länger, Milos Veljkovic und Anthony Jung setzten in Hannover zumindest aus – Bedarf wäre also da.

Pieper: “Die schönste Nebensache der Welt”

Jedenfalls könne Pieper nun auch nachempfinden, wenn Fußballer nach einer längeren Verletzungspause von einer mental gestärkten Rückkehr sprechen: “Weil man einfach weiß: Ich will wieder auf dem Platz, ich will Fußball spielen, das ist die schönste Nebensache der Welt”, so der Werder-Profi. Trifft das nun somit auch auf ihn zu? “Ich hoffe, ich kann das in den nächsten Wochen mit einem Ja beantworten.”

Tim Lüddecke