Golden Shoe: Guirassy lässt Mbappé stehen – Palmer springt in die Top Ten

Mit seinem Viererpack gegen Everton hat Chelseas Cole Palmer das Vorderfeld im Golden-Shoe-Ranking mächtig durcheinandergewirbelt. Die Bundesliga thront auf den Plätzen eins und zwei und hat mit einem dritten Knipser das Podium im Blick.

Das 25. Saisontor bringt Platz zwei im Golden-Shoe-Ranking: Serhou Guirassy überwindet Kevin Trapp (re.).

Das 25. Saisontor bringt Platz zwei im Golden-Shoe-Ranking: Serhou Guirassy überwindet Kevin Trapp (re.).

IMAGO/Sportfoto Rudel

Selten genug eine Nachricht: Harry Kane hat am Wochenende gegen Köln kein Tor erzielt. Der Engländer bleibt somit bei 32 Treffern und 64 Punkten stehen. Reicht aber locker, um Platz eins im Goalgetter-Ranking der European Sports Media (ESM) zu verteidigen. Mit sieben Toren Vorsprung.

Schärfster Verfolger Kanes ist nun ein Bundesliga-Rivale. Serhou Guirassy stockte beim 3:0 gegen Frankfurt weiter auf, erhöhte auf 25 Tore (50 Punkte). Weil Kylian Mbappé mit PSG in der Liga Pause hatte, ist der VfB-Torjäger nun alleiniger Zweiter vor dem Franzosen (24/48).

Knapp hinter dem Podium lauert der argentinische Weltmeister Lautaro Martinez, der beim 2:2 von Inter Mailand gegen Cagliari gelbgesperrt fehlte.

Openda erhöht den Druck – Budimir lässt Punkte liegen

Lois Openda roch Lunte und kroch näher an den Südamerikaner heran. Beim 3:0 von RB Leipzig über den VfL Wolfsburg erzielte der Belgier den Endstand. Macht nun summa summarum 22 Tore für Openda, dem somit zwei Punkte auf Martinez und deren vier aufs Treppchen fehlen.

Titelverteidiger Erling Haaland ist Sechster – seinem 20. Saisontor beim 5:1 gegen Luton sei Dank. Ein Elfmeter musste herhalten für den Norweger. Er ist nicht mehr alleine bester Schütze der Premier League, denn Cole Palmer schaffte Bemerkenswertes: Der 21-jährige Stürmer des FC Chelsea erzielte beim 6:0-Kantersieg über Everton gleich vier Tore. Nach einem Doppelpack gegen Burnley und dem Dreierpack jüngst gegen ManUnited eilt Palmer also mit Riesenschritten im Ranking nach oben. Diesmal gelang ihm ein Sprung von 17 auf 6.

Nicht 18., sondern 13. wäre Ante Budimir. Doch der frühere Stürmer des FC St. Pauli vergab beim 0:1 von CA Osasuna gegen den FC Valencia in allerletzter Sequenz einen Elfmeter auf reichlich peinliche Art und Weise. Der Kroate hätte bei Verwandlung zugleich die Spitze der Torschützenliste in La Liga erklommen. So bleibt er gleichauf mit Neu-Nationalspieler Deniz Undav vom VfB Stuttgart im Verfolgerfeld.

Golden Shoe 2023/24 (Stand: 16.4.)

Platz Spieler Verein Tore Faktor Punktzahl

1 Harry Kane FC Bayern 32 2 64

2 Serhou Guirassy VfB Stuttgart 25 2 50

3 Kylian Mbappé Paris Saint-Germain 24 2 48

4 Lautaro Martinez Inter Mailand 23 2 46

5 Lois Openda RB Leipzig 22 2 44

6 Erling Haaland Manchester City 20 2 40

Cole Palmer Chelsea 20 2 40

8 Vangelis Pavlidis AZ Alkmaar 26 1,5 39

Luuk de Jong PSV Eindhoven 26 1,5 39

10 Ollie Watkins Aston Villa 19 2 38

11 Amahl Pellegrino FK Bodö/Glimt 24 1,5 36

12 Kevin Denkey Cercle Brügge 23 1,5 34,5

13 Mohamed Salah FC Liverpool 17 2 34

Dominic Solanke Bournemouth 17 2 34

Artem Dovbyk FC Girona 17 2 34

Alexander Isak Newcastle United 17 2 34

17 Viktor Gyökeres Sporting 22 1,5 33

18 Jude Bellingham Real Madrid 16 2 32

Ante Budimir Osasuna 16 2 32

Jonathan David Lille OSC 16 2 32

Deniz Undav VfB Stuttgart 16 2 32

22 Santiago Gimenez Feyenoord Rotterdam 21 1,5 31,5

Simon Banza Sporting Braga 21 1,5 31,5

Lawrence Shankland Heart of Midlothian 21 1,5 31,5

25 Borja Mayoral FC Getafe 15 2 30

Dusan Vlahovic Juventus 15 2 30

Jarrod Bowen West Ham 15 2 30

Heung-min Son Tottenham Hotspur 15 2 30

Ermedin Demirovic FC Augsburg 15 2 30

Edin Dzeko Fenerbahce SK 20 1,5 30

Alexandre Lacazette Olympique Lyon 15 2 30

32 Mauro Icardi Galatasaray SK 19 1,5 28,5

Rafa Mujica FC Arouca 19 1,5 28,5

34 Alvaro Morata Atletico Madrid 14 2 28

Alexander Sörloth FC Villarreal 14 2 28

Phil Foden Manchester City 14 2 28

Bukayo Saka FC Arsenal 14 2 28

Imre Badalassi SP Tre Penne 28 1 28

39 Andrej Ilic Rigas FS/Valerenga Oslo 14/9 1/1,5 27,5

40 Mohamed Amoura FC Lugano/Union St. Gilloise 1/17 1,5/1,5 27

41 Robert Lewandowski FC Barcelona 13 2 26

Gorka Rodriguez Athletic Bilbao 13 2 26

Maximilian Beier TSG Hoffenheim 13 2 26

Olivier Giroud AC Milan 13 2 26

Victor Osimhen SSC Neapel 13 2 26

Antoine Griezmann Atletico Madrid 13 2 26

47 Brian Brobbey Ajax Amsterdam 17 1,5 25,5

James Tavernier Glasgow Rangers 17 1,5 25,5

49 Bard Finne Brann Bergen 16 1,5 24

Igor Thiago Club Brügge 16 1,5 24

Paulo Dybala AS Rom 12 2 24

Saldanha Partizan Belgrad 16 1,5 24

Hugo Duro Perales FC Valencia 12 2 24

Vinicius Junior Real Madrid 12 2 24

Rey Manaj Sivasspor 16 1,5 24

Albert Gudmundsson CFC Genua 12 2 24

Chris Wood Nottingham Forest 12 2 24

Duvan Zapata FC Turin 12 2 24

Mateo Cassierra Zenit St. Petersburg 16 1,5 24

Pierre-Emerick Aubameyang Olympique Marseille 12 2 24

61 Akor Adams Lillestörm SK 15 1,5 22,5

Faris Pemi Moumbagna FK Bodö/Glimt 15 1,5 22,5

Ayoub El Kaabi Olympiakos Piräus 15 1,5 22,5

Anders Dreyer RSC Anderlecht 15 1,5 22,5

Vaclav Jurecka Sparta Prag 15 1,5 22,5

Mame Baba Thiam Kayserispor/Pendikspor 15 1,5 22,5

Pavel Sulc Viktoria Pilsen 15 1,5 22,5

Erklärung: Die Tore von Spielern aus Ligen in den Top 5 der UEFA-5-Jahreswertung werden mit dem Faktor 2, Tore von Spielen aus Ligen auf den Plätzen 6 bis 22 mit dem Faktor 1,5 multipliziert. Alle anderen Spieler erhalten für ihre Tore keinen Bonus. Tore aus Play-off-Spielen einer Liga zählen nicht. Spieler, die zwischen Ligen, die nach dem Kalenderjahr spielen, und Ligen, die nicht nach dem Kalenderjahr spielen, wechseln, können ihre Punkte nicht mitnehmen.

Andreas Holzmann

Die neue Champions League: Diese Teams wären nach jetzigem Stand dabei

2024/25 findet erstmals eine Champions-League-Saison mit 36 Mannschaften statt. Wer wäre nach jetzigem Zwischenstand dabei?

Borussia Dortmund, Aston Villa und der VfB Stuttgart sind derzeit auf Champions-League-Kurs.

Borussia Dortmund, Aston Villa und der VfB Stuttgart sind derzeit auf Champions-League-Kurs.

imago images (3)

Eine Liga statt acht Gruppen, acht statt drei unterschiedliche Gegner für alle: Die Vorrunde in der Champions League ändert sich zur Saison 2024/25 gründlich. Nach der großen Reform dürfen erstmals gleich 36 Klubs teilnehmen, vier mehr als bislang. Die zusätzlichen Plätze gehen an den Tabellendritten der französischen Ligue 1, via Qualifikation an einen Meister aus einer kleineren Liga und an die beiden Verbände, die in der vorangegangenen Saison im Europapokal am besten abschnitten.

Letzteres bedeutet, dass auch der Bundesliga derzeit ein fünfter Champions-League-Platz winkt, der an den Tabellenfünften gehen würde. Allerdings ist die Premier League drauf und dran, das deutsche Oberhaus im Kampf um die beiden Extra-Tickets zu überholen. Die Serie A ist dabei gerade in der Pole Position.

Die Europapokal-Reform:

Insgesamt qualifizieren sich 25 der 36 Mannschaften über ihre Liga-Platzierung, dazu kommen die beiden amtierenden Sieger von Champions und Europa League, die beiden besagten Extra-Tickets sowie sieben Klubs aus der Qualifikation. Damit sind nach jetzigem Stand qualifiziert:

England (4 fixe Teilnehmer): FC Arsenal, FC Liverpool, Manchester City, Aston Villa

Spanien (4): Real Madrid, FC Barcelona, FC Girona, Atletico Madrid

Deutschland (4): Bayer Leverkusen, FC Bayern, VfB Stuttgart, RB Leipzig

Italien (4): Inter Mailand, AC Mailand, Juventus Turin, FC Bologna

Frankreich (3): Paris Saint-Germain, Stade Brest, AS Monaco

Niederlande (2): PSV Eindhoven, Feyenoord Rotterdam

Portugal (1): Sporting Lissabon

Belgien (1): RSC Anderlecht

Schottland (1): Celtic Glasgow

Österreich (1): RB Salzburg

Extra-Tickets für Abschneiden in der Vorsaison (2): Borussia Dortmund (Bundesliga-Fünfter), AS Rom (Serie-A-Fünfter)

Sollte der amtierende Champions-League-Sieger schon über die Liga qualifiziert sein – was angesichts der Viertelfinalteilnehmer und ihrer Liga-Platzierungen derzeit der Fall wäre -, erhält der Meister mit dem besten UEFA-Koeffizienten aus der Champions-League-Qualifikation ein Direkt-Ticket. Das ist nach jetzigem Stand Schachtar Donezk.

Sollte der amtierende Europa-League-Sieger schon über die Liga qualifiziert sein, rückt ebenfalls eine Mannschaft nach, die sonst in die Qualifikation gemusst hätte, und zwar jene mit dem besten individuellen UEFA-Koeffizienten – egal, ob Meister oder nicht. Das wäre aktuell Benfica Lissabon.

Inter gibt zweimalige Führung aus der Hand: Nur Remis gegen Cagliari

Inter Mailand muss sich gegen Cagliari Calcio mit lediglich einem Punkt begnügen. Gegen die Elf von Claudio Ranieri gaben die Nerazzurri beim 2:2 eine zweimalige Führung aus der Hand.

Eldor Shomurodov (Mi.) traf zum zwischenzeitlichen 1:1 für die Gäste. Während die Gäste jubeln, ärgert sich Yann Aurel Bisseck (Li.).

Eldor Shomurodov (Mi.) traf zum zwischenzeitlichen 1:1 für die Gäste. Während die Gäste jubeln, ärgert sich Yann Aurel Bisseck (Li.).

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Inter-Trainer Simone Inzaghi veränderte seine Startelf nach dem 2:1-Erfolg bei Udinese Calcio viermal. Pavard und Lautaro Martinez fehlten gelbgesperrt, dafür starteten Bisseck und Alexis Sanchez. Zudem ersetzten Bastoni (kehrte zurück nach muskulären Problemen) und Darmian Carlos Augusto und Dumfries (je Bank).

Serie A, 32. Spieltag

Thuram eröffnet

Die Gastgeber die Partie offensiv auch an. Barella (5.) und Dimarco (7.) hatten nach wenigen Minuten die ersten Abschlüsse des Spiels. Cagliari versteckte sich aber keinesfalls, Zito setzte ein erstes Ausrufezeichen (11.). In Minute zwölf ging dann aber erst einmal Inter in Führung: durch Thuram, der den Ball nach Vorlage von Alexis Sanchez nur noch über die Linie drücken musste.

Die beiden folgenden Chancen gingen dann aber erst einmal wieder auf das Konto der Gäste. Erneut Zitos (17.) als auch Shomudorovs (26.) Abschlüsse waren aber zu harmlos. Barella erzielte kurz darauf das vermeintliche 2:0, er stand bei seiner Kopfballverlängerung aber im Abseits. Beide Seiten neutralisierten sich in der Folge, sodass es mit einem alles im allem leistungsgerechten 1:0 in die Pause ging.

Cagliari gleicht zweimal aus – und lässt 3:2 in der Nachspielzeit liegen

Nach dem Seitenwechsel hatte Inter durch Dimarcos Direktabnahme (47.) und einen Freistoß von Calhanoglu (62.) erst einmal weiter den Hut auf, allerdings glaubte Cagliari weiter an seine Chance und kam in der Folge zum Ausgleich: Shomurodov ließ Sommer mit seinem Dropkick durch die Beine von Bastoni keine Abwehrchance (64.). Inter legte nun wieder einen Gang zu, verpasste die erneute Führung durch Alexis Sanchez (67.) aber zunächst.

Zunächst, da es in Minute 72 einen Handelfmeter gab, nachdem Yerry Mina einen Kopfball von Frattesi regelwidrig abblockte. Calhanoglu ließ sich diese Chance nicht entgehen und brachte Inter erneut in Führung.

Diese hielt aber nicht allzu lange. Nach einer Reihe von Wechseln zog sich Inter etwas zurück und überließ Cagliari den Ball – was sich rächen sollte. Der eingewechselte Viola traf, nachdem Inter den Ball zuvor nicht aus der Gefahrenzone bekam. Der Treffer hatte auch Bestand, obwohl der Ball vom Oberarm des Vorlagengebers Lapadula vor die Füße des  Torschützen gesprungen war. Inter gab sich damit nicht zufrieden, sie erspielten sich aber keine nennenswerte Chance mehr. Im Gegensatz zu den Gästen, die in der 90.+5 durch einen Kopfball von Lapadula, der aus zehn Metern genau in die Arme von Sommer köpfte, die Riesenchance auf das 3:2 allerdings ausließen.

Somit blieb es beim Remis, durch das Cagliari im Kampf gegen den Abstieg einen wichtigen Punkt feiert. Die Elf von Claudio Ranieri empfängt am kommenden Freitag (20.45 Uhr) Juventus Turin. Inter trifft am kommenden Sonntag (20.45 Uhr) auf Stadtrivale AC und kann mit einem Sieg den Meistertitel fixieren.

Golden Shoe: Guirassy zieht mit Mbappé gleich – Kane baut Vorsprung aus

Harry Kane hat seinen Vorsprung in der europäischen Torjägerliste ausgebaut und zieht an der Spitze weiter einsam seine Kreise. Hinter dem Bayern-Torjäger muss sich PSG-Star Kylian Mbappé nun Platz 2 teilen, Stuttgarts Serhou Guirassy hat angedockt. Leipzigs Lois Openda rückt näher an das Duo heran.

Das Top-Trio im Golden-Shoe-Ranking: Serhou Guirassy, Kylian Mbappé und Harry Kane (v.li.).

Das Top-Trio im Golden-Shoe-Ranking: Serhou Guirassy, Kylian Mbappé und Harry Kane (v.li.).

imago images (3)

Die bittere 2:3-Niederlage bei Neuling Heidenheim konnte Harry Kane nicht verhindern, mit dem Führungstreffer zum 1:0 des FC Bayern hat er aber zumindest sein Torkonto weiter aufgestockt. Der Engländer führt mit seinem 32. Saisontreffer das Goalgetter-Ranking der European Sports Media (ESM) mit jetzt 64 Punkten weiterhin souverän an.

Der 30-Jährige hat seinen Vorsprung auf Platz 2 ausgebaut, weil Kylian Mbappé zwar nach seiner Einwechslung das 1:1 von Paris St. Germain gegen Clermont Foot einleitete, selbst aber dann nicht mehr traf. So muss sich der französische Vize-Weltmeister Rang 2 nun mit einem Stuttgarter teilen: Serhou Guirassy sorgte mit seinem Treffer beim 1:0-Sieg des VfB im Topduell der Bundesliga für das Tor des Tages und hat nun wie Mbappé 24 Treffer und somit 48 Punkte stehen.

Der argentinische Weltmeister Lautaro Martinez rutscht damit vom Podium, auch wenn er beim Last-Minute-2:1 von Inter Mailand in Udine durch Davide Frattesi mit einem Pfostenkracher beteiligt war.

Openda erhöht den Druck

Nur noch zwei Tore von Martinez entfernt liegt Lois Openda, der beim 4:1 der Leipziger beim SC Freiburg bei allen vier RB-Toren seine Füße im Spiel hatte: zwei Treffer, zwei Vorlagen – der Belgier war einfach nicht zu stoppen und hat mit nun 21 Toren und 42 Punkten das Podium der europäischen Torjäger in Sichtweite.

Titelverteidiger Erling Haaland konnte nach zwei Spielen ohne eigenen Torerfolg beim 4:2 von ManCity bei Crystal Palace das zwischenzeitliche 3:1 markieren und liegt bei 19 Toren (38 Zähler) auf Rang 6.

Während sich Mohamed Salah mit seinem spätem Elfmetertor beim 2:2 von Liverpool beim ManUnited mit nun 17 Treffern langsam den Top 10 nähert, rückt FCA-Kapitän Ermedin Demirovic mit Saisontor Nummer 15 bei der Augsburger 1:3-Pleite bei der TSG Hoffenheim an Platz 20 heran. Er belegt zusammen mit Stuttgarts Deniz Undav (15 Tore, 30 Punkte) Platz 22.

Golden Shoe 2023/24 (Stand: 9.4.)

Platz Spieler Verein Tore Faktor Punktzahl
1 Harry Kane FC Bayern 32 2 64
2 Kylian Mbappé Paris Saint-Germain 24 2 48
Serhou Guirassy VfB Stuttgart 24 2 48
4 Lautaro Martinez Inter Mailand 23 2 46
5 Lois Openda RB Leipzig 21 2 42
6 Erling Haaland Manchester City 19 2 38
7 Vangelis Pavlidis AZ Alkmaar 25 1,5 37,5
8 Amahl Pellegrino FK Bodö/Glimt 24 1,5 36
Luuk de Jong PSV Eindhoven 24 1,5 36
Ollie Watkins Aston Villa 18 2 36
11 Kevin Denkey Cercle Brügge 23 1,5 34,5
12 Mohamed Salah FC Liverpool 17 2 34
13 Viktor Gyökeres Sporting 22 1,5 33
14 Jude Bellingham Real Madrid 16 2 32
Ante Budimir Osasuna 16 2 32
Dominic Solanke Bournemouth 16 2 32
Artem Dovbyk FC Girona 16 2 32
Jonathan David Lille OSC 16 2 32
Cole Palmer Chelsea 16 2 32
20 Santiago Gimenez Feyenoord Rotterdam 21 1,5 31,5
Simon Banza Sporting Braga 21 1,5 31,5
22 Borja Mayoral FC Getafe 15 2 30
Dusan Vlahovic Juventus 15 2 30
Lawrence Shankland Heart of Midlothian 20 1,5 30
Deniz Undav VfB Stuttgart 15 2 30
Jarrod Bowen West Ham 15 2 30
Heung-min Son Tottenham Hotspur 15 2 30
Ermedin Demirovic FC Augsburg 15 2 30
Alexander Isak Newcastle United 15 2 30
30 Edin Dzeko Fenerbahce SK 19 1,5 28,5
31 Alvaro Morata Atletico Madrid 14 2 28
Alexander Sörloth FC Villarreal 14 2 28
Phil Foden Manchester City 14 2 28
34 Bukayo Saka FC Arsenal 14 2 28
35 Andrej Ilic Rigas FS/Valerenga Oslo 14/9 1/1,5 27,5
36 Mohamed Amoura FC Lugano/Union St. Gilloise 1/17 1,5/1,5 27
Imre Badalassi SP Tre Penne 27 1 27
Mauro Icardi Galatasaray SK 18 1,5 27
Rafa Mujica FC Arouca 18 1,5 27
40 Robert Lewandowski FC Barcelona 13 2 26
Alexandre Lacazette Olympique Lyon 13 2 26
Gorka Rodriguez Athletic Bilbao 13 2 26
Maximilian Beier TSG Hoffenheim 13 2 26
Olivier Giroud AC Milan 13 2 26
45 Bard Finne SK Brann Bergen 16 1,5 24
Igor Thiago Club Brügge 16 1,5 24
Paulo Dybala AS Rom 12 2 24
Saldanha Partizan Belgrad 16 1,5 24
Brian Brobbey Ajax Amsterdam 16 1,5 24
Hugo Duro Perales FC Valencia 12 2 24
Vinicius Junior Real Madrid 12 2 24
Rey Manaj Sivasspor 16 1,5 24
James Tavernier Glasgow Rangers 16 1,5 24
Victor Osimhen SSC Neapel 12 2 24
Albert Gudmundsson CFC Genua 12 2 24
Chris Wood Nottingham Forest 12 2 24
Duvan Zapata FC Turin 12 2 24

Erklärung: Die Tore von Spielern aus Ligen in den Top 5 der UEFA-5-Jahreswertung werden mit dem Faktor 2, Tore von Spielen aus Ligen auf den Plätzen 6 bis 22 mit dem Faktor 1,5 multipliziert. Alle anderen Spieler erhalten für ihre Tore keinen Bonus. Tore aus Play-off-Spielen einer Liga zählen nicht. Spieler, die zwischen Ligen, die nach dem Kalenderjahr spielen, und Ligen, die nicht nach dem Kalenderjahr spielen, wechseln, können ihre Punkte nicht mitnehmen.

Inter macht spät nächsten Schritt Richtung Scudetto-Vorentscheidung

Auf dem Weg zur Scudetto-Vorentscheidung hat Inter Mailand bei Udinese Calcio wichtige drei Punkte eingefahren. Erst in der fünften Minute der Nachspielzeit drehten die Nerazzurri die Partie.

Mit dem Auswärtssieg bei Udinese Calcio blieb Inter Mailand auch im 25. Serie-A-Spiel in Serie ungeschlagen.

Mit dem Auswärtssieg bei Udinese Calcio blieb Inter Mailand auch im 25. Serie-A-Spiel in Serie ungeschlagen.

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Mit drei Veränderungen in der Startelf schickte Inter-Coach Simone Inzaghi seine Mannschaft nach dem 2:0 gegen Empoli ins Auswärtsspiel in Udine. Neben Carlos Augusto und Dumfries, die den angeschlagenen Bastoni (nicht im Kader) und Darmian (Bank) ersetzten, rückte der zuletzt am Knöchel verletzte Sommer für Audero (Bank) zurück ins Tor der Mailänder.

Serie A – 31. Spieltag

Dominantes Inter verzweifelt an Okoye

Die Nerazzurri – vor Spielbeginn seit 24 Serie-A-Partien ungeschlagen – übernahmen bei den weiterhin im Abstiegskampf steckenden Gastgebern früh die Kontrolle. Auch aufgrund des Fehlens von Top-Torschütze Lucca (7 Tore) entwickelte Udinese, das zuletzt nicht über ein 1:1 in Sassuolo hinausgekommen war, nur äußerst selten Offensivgefahr.

Stattdessen wurde Inter seiner Favoritenrolle vorerst gerecht, agierte vor dem gegnerischen Gehäuse aber zu ungenau und fand mehrmals seinen Meister in Torhüter Okoye. Gleich zweimal trieb der gebürtige Düsseldorfer etwa Calhanoglu an den Rand der Verzweiflung (21./30.).

Samardzic mit der Führung aus dem Nichts

Mit 75 Prozent Ballbesitz gingen die Gäste in die Schlussphase des ersten Abschnitts – und plötzlich lagen sie zurück. Aus dem Nichts zappelte die Kugel in den Maschen des Mailänder Kastens, nachdem weder Dumfries noch Sommer beim abgefälschten Linksschuss von Samardzic entschieden dazwischengingen (40.).

So ging es aus Sicht der favorisierten Mailänder mit einem Rückstand in die Kabine, doch dieser sollte nicht mehr allzu lange währen. Nachdem ein vermeintlicher Treffer von Carlos Augusto in der 49. Minute noch aufgrund einer Abseitsstellung vom Schiedsrichtergespann einkassiert wurde, eröffnete Udines Schlussmann Okoye den Gästen mit einem Foulspiel nur wenig später die Möglichkeit, per Strafstoß auf 1:1 zu stellen. Calhanoglu ließ sich nicht zweimal bitten und verwandelte eiskalt (55.).

Mkhitaryan rettet, Frattesi entscheidet

Deutlich zwingender agierten die Mailänder anschließend auch trotz des Ausgleichs nicht, vielmehr durften sie sich in der 65. Minute bei Mkhitaryan bedanken, dass dieser dem lauernden Thauvin kurz vor dem eigenen Fünfmeterraum noch in höchster Not dazwischenfunkte.

Auch in der Schlussphase der Partie kontrollierte der Spitzenreiter das Spiel, fand allerdings nur noch selten den Weg vor das Udinese-Tor. Ganz abschreiben wollte der designierte Meister den 26. Saisonsieg allerdings nicht – und münzte die weiterhin hohen Spielanteile schließlich doch noch in den Lucky Punch um. Martinez’ Schuss aus der zweiten Reihe lenkte Okoye erst noch stark mit den Fingerspitzen an den Innenpfosten, von wo aus der Ball jedoch genau vor die Füße des aufmerksamen Frattesi abprallte, der nur noch einschieben musste (90.+5).

Durch den späten Auswärtssieg stellte Inter den alten 14-Punkte-Abstand auf Verfolger und Stadtrivale AC wieder her. Am nächsten Spieltag bekommen es die Nerazzurri mit Cagliari Calcio zu tun (Sonntag, 20.45 Uhr). Bereits um 18 Uhr am selben Tag trifft Udinese Calcio erneut auf ein Team aus der oberen Tabellenregion, wenn die AS Rom in Udine gastiert.

Golden Shoe: Guirassy rückt aufs Podium vor – Undav in den Top 20

Wenig Veränderung im Vorderfeld des Golden-Shoe-Rankings – doch zwei Stuttgarter klettern: Serhou Guirassy vom VfB hat einen Platz gutgemacht, Teamkollege Denis Undav die 50 Punkte komplettiert.

Auf dem Podium: Stuttgarts Serhou Guirassy jubelt nach seinem Tor zum 1:0 neben VfB-Maskottchen Fritzle.

Auf dem Podium: Stuttgarts Serhou Guirassy jubelt nach seinem Tor zum 1:0 neben VfB-Maskottchen Fritzle.

picture alliance/dpa

Ein Bundesliga-Wochenende ohne Tor von Harry Kane – passend zur enttäuschenden Vorstellung der Bayern beim 0:2 gegen Dortmund. Der Engländer führt sowohl Liga-Torschützenliste als auch Golden-Shoe-Ranking der European Sports Media (ESM) dennoch weiterhin mit großem Vorsprung an: 31 Tore macht 62 Punkte.

Der Zweite im Tableau bleibt mit weiterhin 14 Zählern Rückstand Kylian Mbappé. Der französische Vize-Weltmeister verharrt bei 48 Punkten und sieht seinerseits einen Verfolger näherrücken. Denn Serhou Guirassy vom VfB Stuttgart stockte sein Konto beim 3:3 gegen Heidenheim auf 23 Treffer auf und liegt nun gleichauf mit Lautaro Martinez von Inter Mailand auf Platz drei.

Haaland nach wie vor hinter Openda

Auf Rang fünf schon der nächste Bundesliga-Knipser: Lois Openda von RB Leipzig ging jedoch ebenso wie viele in den Top 10 leer aus am Wochenende und hat immer noch 19 Tore und 38 Punkte aufzuweisen. Titelverteidiger Erling Haaland zählt auch zu den Trefferlosen und ist nach wie vor Sechster mit 18/36.

Von den weiteren Bundesliga-Torjägern bis Rang 60 konnten zwei klettern. Guirassy-Teamkollege und kongenialer Partner im Sturm der SchwabenDeniz Undav (15 Tore, 50 Punkte), ermöglichte im letzten Moment das VfB-Remis und rückte zur Belohnung in die Top 20 vor. Sein Hoffenheimer Liga-Kontrahent Maximilan Beier (jetzt 13/26) ist nach seinem Tor beim 1:2 in Leverkusen nun geteilter 35. Vor ihm liegt weiterhin FCA-Kapitän Ermedin Demirovic (27. mit 14/28), hinter ihm die beiden Dortmunder Donyell Malen und Niclas Füllkrug (je 11/22) – das Trio ging am zurückliegenden Spieltag leer aus.

Golden Shoe 2023/24 (Stand: 2.4.)

Platz Spieler Verein Tore Faktor Punktzahl

1 Harry Kane FC Bayern 31 2 62

2 Kylian Mbappé Paris Saint-Germain 24 2 48

3 Lautaro Martinez Inter Mailand 23 2 46

Serhou Guirassy VfB Stuttgart 23 2 46

5 Lois Openda RB Leipzig 19 2 38

6 Erling Haaland Manchester City 18 2 36

Amahl Pellegrino FK Bodö/Glimt 24 1,5 36

Vangelis Pavlidis AZ Alkmaar 24 1,5 36

9 Kevin Denkey Cercle Brügge 23 1,5 34,5

10 Luuk de Jong PSV Eindhoven 22 1,5 33

Viktor Gyökeres Sporting 22 1,5 33

12 Jude Bellingham Real Madrid 16 2 32

Ollie Watkins Aston Villa 16 2 32

Ante Budimir Osasuna 16 2 32

Mohamed Salah FC Liverpool 16 2 32

Dominic Solanke Bournemouth 16 2 32

Artem Dovbyk FC Girona 16 2 32

18 Santiago Gimenez Feyenoord Rotterdam 21 1,5 31,5

Simon Banza Sporting Braga 21 1,5 31,5

20 Jonathan David Lille OSC 15 2 30

Borja Mayoral FC Getafe 15 2 30

Dusan Vlahovic Juventus 15 2 30

Lawrence Shankland Heart of Midlothian 20 1,5 30

Deniz Undav VfB Stuttgart 15 2 30

Jarrod Bowen West Ham 15 2 30

Heung-min Son Tottenham Hotspur 15 2 30

27 Alvaro Morata Atletico Madrid 14 2 28

Ermedin Demirovic FC Augsburg 14 2 28

Alexander Sörloth FC Villarreal 14 2 28

Alexander Isak Newcastle United 14 2 28

31 Andrej Ilic Rigas FS/Valerenga Oslo 14/9 1/1,5 27,5

32 Mohamed Amoura FC Lugano/Union St. Gilloise 1/17 1,5/1,5 27

Imre Badalassi SP Tre Penne 27 1 27

Edin Dzeko Fenerbahce SK 18 1,5 27

35 Bukayo Saka FC Arsenal 13 2 26

Robert Lewandowski FC Barcelona 13 2 26

Alexandre Lacazette Olympique Lyon 13 2 26

Gorka Rodriguez Athletic Bilbao 13 2 26

Maximilian Beier TSG Hoffenheim 13 2 26

Cole Palmer Chelsea 13 2 26

41 Mauro Icardi Galatasaray SK 17 1,5 25,5

42 Bard Finne SK Brann Bergen 16 1,5 24

Igor Thiago Club Brügge 16 1,5 24

Olivier Giroud AC Milan 12 2 24

Paulo Dybala AS Rom 12 2 24

Rafa Mujica FC Arouca 16 1,5 24

Saldanha Partizan Belgrad 16 1,5 24

Brian Brobbey Ajax Amsterdam 16 1,5 24

Hugo Duro Perales FC Valencia 12 2 24

Vinicius Junior Real Madrid 12 2 24

51 Akor Adams Lillestörm SK 15 1,5 22,5

Faris Pemi Moumbagna FK Bodö/Glimt 15 1,5 22,5

Ayoub El Kaabi Olympiakos Piräus 15 1,5 22,5

Mateo Cassierra Zenit St. Petersburg 15 1,5 22,5

Anders Dreyer RSC Anderlecht 15 1,5 22,5

Rey Manaj Sivasspor 15 1,5 22,5

James Tavernier Glasgow Rangers 15 1,5 22,5

Vaclav Jurecka Sparta Prag 15 1,5 22,5

59 Antoine Griezmann Atletico Madrid 11 2 22

Wissam Ben Yedder AS Monaco 11 2 22

Niklas Füllkrug Borussia Dortmund 11 2 22

Phil Foden Manchester City 11 2 22

Victor Osimhen SSC Neapel 11 2 22

Donyell Malen Borussia Dortmund 11 2 22

Pierre-Emerick Aubameyang Olympique Marseille 11 2 22

Thijs Dallinga FC Toulouse 11 2 22

Albert Gudmundsson CFC Genua 11 2 22

Teun Koopmeiners Atalanta Bergamo 11 2 22

Erklärung: Die Tore von Spielern aus Ligen in den Top 5 der UEFA-5-Jahreswertung werden mit dem Faktor 2, Tore von Spielen aus Ligen auf den Plätzen 6 bis 22 mit dem Faktor 1,5 multipliziert. Alle anderen Spieler erhalten für ihre Tore keinen Bonus. Tore aus Play-off-Spielen einer Liga zählen nicht. Spieler, die zwischen Ligen, die nach dem Kalenderjahr spielen, und Ligen, die nicht nach dem Kalenderjahr spielen, wechseln, können ihre Punkte nicht mitnehmen.

Andreas Holzmann

Der Scudetto rückt näher und näher – Dimarco ist der Empoli-Schreck

Die letzten Schritte zum Scudetto: Inter Mailand ist und bleibt in dieser Serie-A-Saison das Maß der Dinge, daran ändert auch das 2:0 über Kellerkind Empoli nichts. Die Nerazzurri haben nach 30 Spieltagen stolze 79 Zähler auf der Habenseite – und stellen mit 73 Treffern bzw. 14 Gegentoren sowohl den besten Angriff als auch die beste Defensive.

Empoli liegt ihm: Federico Dimarco hat an diesem Serie-A-Osterspieltag mit einem Direktschuss getroffen.

Empoli liegt ihm: Federico Dimarco hat an diesem Serie-A-Osterspieltag mit einem Direktschuss getroffen.

Getty Images

Mit elf Punkten Vorsprung ging Inter Mailand das Ostermontagspiel gegen den klaren Außenseiter und das Kellerkind FC Empoli an – und wurde der Favoritenrolle direkt mit dominantem Fußball gerecht. Nach feiner Flanke von Barella etwa touchierte Lautaro Martinez den Ball noch leicht, doch Caprile passte auf und entschärfte im FCE-Kasten mit seinen Händen aufmerksam. Das war in der 4. Spielminute.

Rund 60 Sekunden später war der Keeper aber geschlagen, weil Bastoni seinen aufgerückten Mitspieler Dimarco zentral an der Strafraumkante fand – und dieser volley abzog sowie halblinks unten zur verdienten Führung einschoss (5.). Schon wieder Dimarco übrigens, denn der italienische Nationalspieler hatte schon beim 1:0-Hinspielsieg auf sehenswerte Weise den Dreier ermöglicht.

Verdient war die Führung der Nerazzurri auch deswegen, weil in der Folge der Druck hochgehalten und der zweite Treffer forciert wurde. Doch Thuram verfehlte nach flüssigem Kombinationsfußball samt Mkhitaryan-Flanke den Ball nur knapp (16.), ehe FCE-Torwächter Caprile bei einem Bastoni-Kracher die Fingerspitzen noch ranbekam und die Kugel so an seinen rechten Außenpfosten lenkte (19.). Außerdem ärgerte sich noch Lautaro Martinez, der nach Barella-Vorlage zwar stark angenommen, aber zu ungenau abgeschlossen hatte (23.).

Empoli muckt auf

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Wer nun aber gedacht hatte, der zuletzt dreimal in Folge mit 0:1 besiegte und deswegen wieder tief unten rein gerutschte Gast aus der Toskana wäre eingeschüchtert, der irrte. Plötzlich schob der Underdog mutig an, stand zudem defensiv stabil und ließ bis zur Pause nichts mehr groß anbrennen.

Das Einzige, was fehlte? Der erfolgreiche Abschluss zum 1:1. Einen strammen Distanzschuss von Marin etwa parierte Audero im Inter-Kasten stark (27.). Der 27-Jährige hatte das Mailänder Tor übrigens hüten dürfen, weil beim Schweizer Nationalkeeper Sommer (Knöchel verdreht während der Länderspielpause) kein Risiko eingegangen wurde. Der Ex-Münchner und frühere Gladbacher saß nur auf der Bank – und sah von dort, wie bis zum Halbzeitpfiff Empoli weiter mutig anschob, aber die zündende Idee Richtung Ausgleich vermissen ließ. So nahm Inter, für das auch Routinier nach seinem Rassismus-Freispruch (“Es waren sehr schwierige Tage – wir haben alle verloren”) in der Startelf stand, das 1:0 mit in die Pause.

Joker Alexis sticht schnell

Nach Wiederbeginn fand der FC Internazionale, der vor der Länderspielpause 1:1 gegen den amtierenden Meister Napoli gespielt hatte und zudem dramtisch im Elfmeterschießen im Champions-League-Achtelfinale an Atletico Madrid gescheitert war, dann wieder zurück zur eigenen Dominanz. Ohne dabei allerdings zu glänzen.

Kontrolliert nach vorn und mit stabiler Abwehrarbeit wurde zunächst das 1:0 verwaltet, das Barella überhastet nicht in ein 2:0 verwandeln konnte (52.). Pavard verpasste den Führungsausbau ebenfalls (65.), sodass sich kurz mal ein 1:1-Fenster für Cambiaghi auftat. Der Profi des FCE verzog allerdings (67.). Am Ende dauerte es bis in die 81. Minute, ehe die beiden kurz vorher erst eingewechselten Inter-Joker Dumfries und Alexis Sanchez gemeinsam das vorentscheidente 2:0 auf den Weg brachten. Ersterer servierte, Zweiterer schob humorlos ein (81.).

Weil defensiv Acerbi & Co. die Schotten dichthielten, kassierte Inter Mailand bereits zum 19. Mal in dieser Saison kein Gegentor – und stellte durch diesen verdienten 2:0-Arbeitssieg den alten 14-Punkte-Vorsprung auf Stadtrivale sowie den größten “Verfolger” Milan wieder her. Die Lage für Empoli, das schon zum vierten Mal am Stück ohne eigenes Tor verlor, blieb indes richtig verzwickt.

“Wir haben alle verloren”: Acerbi reagiert auf Freispruch nach Rassismus-Vorwurf

Eine Befreiung sei der Freispruch nach dem Rassismus-Vorwurf gewesen, doch als Gewinner sieht sich Francesco Acerbi nicht. Ganz im Gegenteil.

Wehrt sich gegen die Rassismus-Vorwürfe: Francesco Acerbi.

Wehrt sich gegen die Rassismus-Vorwürfe: Francesco Acerbi.

IMAGO/Marco Canoniero

Das Remis zwischen Inter Mailand und der SSC Neapel (1:1) Mitte März hat in Italien eine Diskussion über Rassismus im Fußball ausgelöst. Inter-Verteidiger Francesco Acerbi soll in der Partie Napolis Juan Jesus rassistisch beleidigt haben, aus Mangel an Beweisen wurde der 36-Jährige Anfang der Woche vom Sportgericht der Serie A freigesprochen. Der Fall hallt aber weiterhin nach.

Nachdem Juan Jesus in einem Statement bestürzt auf den Freispruch reagiert hatte, meldete sich nun auch Acerbi zu Wort und erklärte der Tageszeitung Corriere della Sera: “Es ist eine Angelegenheit, bei der wir alle verloren haben.”

Der Italiener, der aufgrund der Anschuldigungen vom vergangenen Länderspiel-Lehrgang der Nationalmannschaft ausgeschlossen wurde, hatte die Vorwürfe stets zurückgewiesen und von einem Missverständnis gesprochen. “Es waren sehr schwierige Tage”, blickte Acerbi zurück.

Acerbi wehrt sich erneut gegen Rassismus-Vorwürfe

Die Vorwürfe wies er ein weiteres Mal zurück: “Aber, ohne dass ich etwas gegen Juan Jesus habe, ganz im Gegenteil, denn auch er tut mir sehr leid”, so Acerbi, “man kann nicht wegen eines missverstandenen Wortes in der Aufregung des Spiels jemanden als Rassisten bezeichnen.”

Er befürchtet allerdings, dieses Stigma nicht mehr loszuwerden: “Für viele bin ich auch nach dem Freispruch ein Rassist. Hetzkampagnen in den Medien nützen nicht, das Problem des Rassismus zu lösen, den es sicherlich gibt und den ich nicht herunterspielen will.” Rassismus sei eine ernste Angelegenheit, so der Inter-Profi. Juan Jesus fühlte sich dagegen “in keiner Weise” durch die Entscheidung des Sportgerichts geschützt. Es drohe, so der Brasilianer, ein “schwerwiegender Präzedenzfall”.

Juan Jesus: “Ich habe mich wie ein Gentleman verhalten”

Der Rassismus-Vorfall um Juan Jesus und Francesco Acerbi geht in die nächste Runde. Nachdem ein Sportrichter den italienischen Nationalspieler am Dienstag freigesprochen hatte, äußerte sich nun der brasilianische Innenverteidiger voller Bestürzung in einem Statement.

Unmittelbar nach dem Vorfall: Juan Jesus (li.) im Gespräch mit Schiedsrichter Federico La Penna.

Unmittelbar nach dem Vorfall: Juan Jesus (li.) im Gespräch mit Schiedsrichter Federico La Penna.

IMAGO/Gribaudi/ImagePhoto

Kurz zusammengefasst: Während des Serie-A-Spiels zwischen Inter Mailand und der SSC Neapel soll Napolis Abwehrspieler Juan Jesus rassistisch von Inter-Akteur Francesco Acerbi beleidigt worden sein. Als erste Konsequenz wurde der Mailänder vom Länderspiel-Lehrgang der italienischen Nationalmannschaft ausgeschlossen und verpasste damit beide Tests (2:1 gegen Venezuela und 2:0 gegen Ecuador) und der Squadra Azzurra nur wenige Monate vor der Europameisterschaft.

Nachdem sich beide Profis mehrmals über Social Media an die Öffentlichkeit gewandt hatten und dabei nicht auf einen Nenner kamen, urteilte am Dienstag ein Sportrichter der italienischen Liga über den Sachverhalt. Das Ergebnis: Aus Mangel an Beweisen sprach das Gericht Acerbi frei und verhängte somit auch keine Strafe, dem 36-Jährigen hätte im Falle einer Verurteilung eine Sperre gedroht.

“Große Enttäuschung” über das Urteil

Im Zuge dessen haben sich Juan Jesus und dessen Rechtsvertreter nun in einem ausführlichen Statement geäußert, welches über die Vereinswebsite der SSC Napoli veröffentlicht wurde. “Ich habe mehrmals und mit großer Enttäuschung die Entscheidung des Sportgerichts gelesen, das der Meinung war, dass es keine Beweise dafür gibt, dass ich während des Spiels zwischen Inter und Napoli am 17. März Opfer einer rassistischen Beleidigung geworden bin.”

Zwar respektiere der 32-jährige Brasilianer die Entscheidung, trotzdem sei sie nur “schwer nachvollziehbar und hinterlässt einen bitteren Nachgeschmack”. Weiter beschreibt der Innenverteidiger seine Gefühlslage und spricht davon, “über einen so schwerwiegenden Vorfall niedergeschlagen” zu sein. “Mein einziger Fehler bestand darin, dass ich mich wie ein Gentleman verhalten habe, indem ich beschloss, ein wichtiges Spiel nicht zu unterbrechen, mit all den Unannehmlichkeiten, die dies für die Zuschauer bedeutet hätte”.

Juan Jesus fühle sich “in keiner Weise durch eine Entscheidung geschützt, in der einerseits eingeräumt wird, dass ‘die Beleidung zweifellos vorhanden war’, andererseits aber behauptet wird, es sei nicht sicher, dass es sich um eine diskriminierende Beleidung handelte, die nur ich ‘in gutem Glauben’ wahrgenommen habe”.

Jesus kann Acerbis Sinneswandel nicht nachvollziehen

Laut dem Napoli-Akteur hat Acerbi ihn aufgrund seiner Hautfarbe aufs übelste beleidigt und dabei nicht nur das italienische Äquivalent zum “N-Wort” verwendet, sondern Juan Jesus auch noch herabgewürdigt. Wie dies als “sicher beleidigend, aber nicht als diskriminierend angesehen werden kann” versteht der 32-Jährige “wirklich nicht”. Acerbi selbst entschuldigte sich angeblich noch auf dem Spielfeld. “Es ist mir unbegreiflich, warum Acerbi erst am nächsten Tag, als er mit der Nationalmannschaft unterwegs war, seine Version der Ereignisse änderte, anstatt sie sofort nach dem Spiel zu leugnen als sie tatsächlich passiert waren”.

Juan Jesus befürchtet zudem, “dass dies ein schwerwiegender Präzedenzfall für die Rechtfertigung bestimmter Verhaltensweisen im Nachhinein sein könnte”. Abschließend hofft er, “dass diese (für mich) traurige Angelegenheit der Welt des Fußballs helfen kann, über ein ernstes und dringendes Problem nachzudenken”.