Klostermann ist zurück, Orban angeschlagen

RB Leipzig kann im Heimspiel am Samstag gegen den 1. FSV Mainz 05 (15.30 Uhr, LIVE! auf kicker) aller Voraussicht nach wieder auf Lukas Klostermann bauen.

Leipzigs Lukas Klostermann ist wieder eine Option.

Leipzigs Lukas Klostermann ist wieder eine Option.

IMAGO/RHR-Foto

Der 27 Jahre alte Verteidiger, der sich im Liga-Heimspiel der Sachsen am 17. Februar gegen Borussia Mönchengladbach (2:0) eine Muskelverletzung im rechten Oberschenkel zugezogen hatte, trainiert in Leipzig wieder mit der Mannschaft. Somit wäre der vielseitige Abwehrspieler Klostermann, der auf beiden Außenverteidiger-Positionen sowie in der zentralen Deckung agieren kann, für die Partie gegen Mainz auch wieder eine Option für den Kader.

Was die Vierer-Abwehrkette betrifft, stellt sich RB-Trainer Marco Rose für das Duell mit dem Tabellendrittletzten in der Zentrale abseits der Personalie Klostermann noch ein kleineres Fragezeichen. Kapitän Willi Orban verpasste die beiden Länderspiele der ungarischen Nationalmannschaft gegen die Türkei (1:0) und gegen den Kosovo (2:0) wegen muskulärer Probleme. Im Laufe des Mittwochs wird Orban von der Nationalmannschafts-Reise zurückerwartet, dann soll er von der medizinischen Abteilung der Leipziger unter die Lupe genommen werden. Ein Einsatz des 31-Jährigen gilt aber als durchaus realistisch. Sollte Orban tatsächlich passen müssen, wäre Mohamed Simakan die erste Option als rechter Innenverteidiger.

Andreas Hunzinger

DFB-Formcheck: Musiala mit Top-Werten – Füllkrug & Co. schwächeln

Noch 84 Tage bis zum EM-Auftakt der DFB-Elf. Vor den Länderspielen im März wertet der kicker die Leistungen der 48 EM-Kandidaten im Kalenderjahr 2024 aus.

Im Fokus, aber nicht immer nominiert: Maximilian Mittelstädt, Jamal Musiala und Niklas Süle.

Im Fokus, aber nicht immer nominiert: Maximilian Mittelstädt, Jamal Musiala und Niklas Süle.

imago images (3), Grafik: kicker

Die heiße Phase vor der Heim-EM 2024 ist angebrochen. Der kicker hat nach den Nominierungen von Julian Nagelsmann vor den März-Länderspielen eine aktualisierte Liste von 48 Profis zusammengestellt, die für den Bundestrainer mit Perspektive Europameisterschaft in Frage kommen dürften.

Wie lief es im Jahr 2024 bei den 48 EM-Kandidaten?

Aufgeteilt nach den sieben taktischen Positionen der kicker-Rangliste checkt der kicker die bisherige Form der EM-Kandidaten im Kalenderjahr 2024. Grün signalisiert “voll in EM-Form”, Rot steht für “aktuell nicht in EM-Form” (möglicherweise auch aus Verletzungsgründen) und Gelb bedeutet “EM-Kandidat, darf aber nicht nachlassen”.

Neuer ist zurück und glänzt – Keiner pariert wie Leno

Ex-Kapitän Manuel Neuer wurde erstmals seit dem WM-Aus 2022 wieder fürs DFB-Aufgebot nominiert, musste aber verletzt wieder abreisen. Nach der Winterpause zeigte Bayerns Nummer 1 starke Leistungen und erhielt in seinen 13 benoteten Spielen 2024 nie eine schlechtere Note als die 3,5. Bernd Leno überzeugt in diesem Jahr beim FC Fulham. Unter allen Stammkeepern in der Premier League hat seit Anfang Januar kein Keeper eine bessere Paradenquote als der 32-Jährige. Gleiches gilt übrigens für Marc-Andre ter Stegen in La Liga.

Anton, der Höhenflieger – Süle verdrängt und außen vor

Mit Hummels, Schlotterbeck und Süle stehen gleich drei Dortmunder Innenverteidiger im erweiterten Kreis, keiner aus diesem Trio schaffte es ins aktuelle Aufgebot. Süle musste beim BVB zuletzt sogar auf die Rechtsverteidiger-Position ausweichen und enttäuschte dort selbst beim 2:0-Sieg in der Champions League gegen Eindhoven. Verdrängt wurden die drei Borussen u.a. von Rückkehrer Robin Koch, der vor allem von seiner Zweikampfstärke profitiert sowie von Debütant Waldemar Anton, der maßgeblich an Stuttgarts Höhenflug beteiligt ist.

Was für ein Lob für Neuling Mittelstädt

Viel Bewegung gab es auf der defensiven Außenbahn. Nagelsmann zauberte mit Heidenheims Jan-Niklas Beste und Stuttgarts Maximilian Mittelstädt zwei Neulinge aus dem Hut. Mittelstädt adelte der Bundestrainer sogar aktuell als einen der Top-Linksverteidiger weltweit. Auch Beste überzeugte in dieser Saison, wenngleich vorrangig auf der offensiven Außenbahn beim FCH. Zwölf Standards von Beste (acht Ecken, vier Freistöße) führten in der Liga zu Toren für den Aufsteiger, auch ein Grund für die Nominierung des 30-maligen U-Nationalspielers. Zum Debüt wird es nun allerdings nicht kommen, Beste verließ wie Neuer mit einer Adduktorenverletzung das DFB-Team vorzeitig.

Licht und Schatten beim nicht nominierten Goretzka

Zu seiner ersten Nominierung kam auch der formstarke Münchner Aleksandar Pavlovic, der aber wegen eines Infekts absagen musste. Schwankende Leistungen dagegen zeigte der Partner auf Münchens Doppelsechs Leon Goretzka. Neben überzeugenden Auftritten wie gegen Mainz (kicker-Note 1 mit zwei Toren und zwei Assists) waren in den letzten Wochen auch schwache Partien wie in der Liga in Leverkusen und Bochum (jeweils Note 5), in Freiburg oder in Champions League bei Lazio (jeweils 4,5).

Havertz trifft in Serie – Musiala mit zwei Top-Werten

Die meisten Scorerpunkte aller 48 berücksichtigten Spieler hat in diesem Jahr Jamal Musiala. Neben vier Assists traf der 21-Jährige siebenmal selbst – auch das ist alleiniger Topwert unter allen EM-Kandidaten. Alleine in seinen letzten fünf Bundesligapartien war Musiala an neun Treffern direkt beteiligt. Kai Havertz schaffte zuletzt auch ein Novum und traf erstmals in seiner Karriere in vier Premier-League-Spielen in Serie.

Führich unangefochten – Gnabry fehlt noch was

Leroy Sané fehlt wegen seiner Rotsperre beim März-Lehrgang der Nationalelf. Sein Teamkollege Serge Gnabry meldete sich in der Liga nach langer Verletzungspause zuletzt mit zwei Jokertoren hintereinander zurück, zu einem Comeback im DFB-Trikot war es jedoch noch zu früh. So bleibt Stuttgarts Chris Führich weiter der offensive Außen mit der besten Form.

Ausnahme Hack: Nagelsmann beruft alle, die treffen

Die besten deutschen Torschützen im Jahr 2024 in der Bundesliga sind alle fürs Nationalteam nominiert. Hinter Mittelfeldspieler Musiala rangieren dort Niclas Füllkrug und Maximilian Beier (je sechs). Deniz Undav folgt mit fünf Treffern, genauso viele hat übrigens auch Gladbachs Robin Hack. Füllkrug traf zuletzt jedoch am 17. Februar, Undavs letzter eigener Torerfolgt stammt vom 11. Februar. So ist es durchaus auch denkbar, dass Kai Havertz im Sturmzentrum agieren könnte.

Christoph Huber

Zurück bei der Mannschaft: Klostermann liegt im Plan

Anfang März äußerte sich Marco Rose vorsichtig optimistisch, auf Lukas Klostermann im Saisonendspurt wieder zurückgreifen zu können. Am Dienstag nun machte der Abwehrspieler von RB Leipzig den nächsten Schritt.

Hat den Saisonendspurt im Blick: Lukas Klostermann.

Hat den Saisonendspurt im Blick: Lukas Klostermann.

IMAGO/Christian Schroedter

Seit dem 22. Spieltag fehlt Lukas Klostermann, beim 2:0 von RB Leipzig gegen Borussia Mönchengladbach musste der 27-Jährige bereits nach 23 Minuten das Feld verlassen. Ohne Gegnereinwirkung hatte sich Klostermann eine Muskelverletzung im rechten Oberschenkel zugezogen.

Die Verletzung liegt nun einen Monat zurück, gespielt hat der Innenverteidiger seitdem nicht mehr. Auch beim Champions-League-Aus der Sachsen bei Real Madrid (1:1) Anfang März war Klostermann nur Zuschauer. “Es war von vornherein klar, dass wir die Länderspielpause nutzen wollen, um ihn ins Mannschaftstraining zu integrieren“, äußerte sich kurz danach Trainer Marco Rose. “Ob wir dann schon so weit sind, werden wir sehen.” Klostermann ist so weit.

“Nach seiner Muskelverletzung im Oberschenkel ist Lukas Klostermann diese Woche wieder teil-integrativ ins Mannschaftstraining eingestiegen”, teilte der Verein am Mittwoch mit. Es ist also wieder Land in Sicht für den 22-maligen Nationalspieler.

Für Leipzig geht es nach der Länderspielpause gegen den 1. FSV Mainz 05 weiter. Ob schon mit Klostermann, wird sich dann zeigen.

Roses Wunsch nach Wiederholung – Fortschritte bei Klostermann

Nach Real Madrid im Santiago Bernabeu wartet nun Darmstadt 98 auf RB Leipzig. Trainer Marco Rose warnt davor, das Bundesliga-Schlusslicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Und gibt ein Update zu Lukas Klostermann.

Will wieder zurück in die Champions League: RB-Trainer Marco Rose.

Will wieder zurück in die Champions League: RB-Trainer Marco Rose.

IMAGO/ZUMA Wire

Ein Mix aus großem Stolz und großer Enttäuschung ist bei Marco Rose aus dieser Woche hängengeblieben. Einerseits hat sich sein Team im Achtelfinale der Champions League bei Real Madrid richtig gut präsentiert – andererseits reichte das 1:1 nicht zur Überraschung gegen den großen Favoriten. Eines ist nach dem Abend im Santiago Bernabeu aber sicher: RB Leipzig hat Lust auf mehr. Mehr magische Nächte in Europa, mehr Champions League.

“Und dafür brauchen wir Ergebnisse in der Liga”, rückt Rose den Fokus zwei Tage nach dem Aus gegen Real sofort wieder auf das Restprogramm in der Bundesliga, also erstmal Darmstadt 98 am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker). Es ist das nächste Kapitel im Fernduell mit dem BVB, der aktuell mit einem Punkt Vorsprung Platz 4 belegt, den letzten Champions-Legaue-Platz. Wobei es noch die Chance auf einen potenziellen fünften Königsklassen-Platz für die Bundesliga gibt.

Sicher dabei wäre Leipzig Stand jetzt aber nur mit einem Abschneiden in der Top 4 und dafür braucht es Punkte. Die Gegner in den kommenden Wochen (Darmstadt, Köln, Mainz) stehen für Abstiegskampf, weniger für den Glamour der Königlichen. Kater-Gefahr für RB? “Mir gefällt die Tendenz, wie wir die völlig unterschiedlichen Aufgaben in Bochum und Madrid erledigt haben”, meint Rose. Das soll sich natürlich auch vor eigenem Publikum gegen Darmstadt fortsetzen.

0:6 passt nicht ins “grundsätzliche Bild” von Darmstadt

“Gegen solche Teams musst du immer aufpassen”, warnt Rose vor dem Bundesliga-Schlusslicht, das vergangene Woche mit 0:6 gegen Augsburg unterging. “Auch ich habe schon mal 0:7 mit meiner Mannschaft verloren”, sagt Rose mit dem desolaten Achtelfinal-Aus in der Champions League im Vorjahr gegen Manchester City im Hinterkopf. “Es gibt so Tage, die man einfach abhaken muss. Für Darmstadt ist alles schiefgegangen, was schiefgehen konnte.”

Das wird nicht noch einmal passieren, ist sich Rose sicher, passen die vielen individuellen Fehler der Lilien, die das Debakel gegen Augsburg möglich machten, doch nicht in das “grundsätzliche Bild” von Darmstadt. Rose hob stattdessen die Unentschieden der Aufsteiger gegen Bremen (1:1) oder Gladbach (0:0) als mahnende Beispiele hervor. Er erwarte eine Mannschaft, “die leidenschaftlich um die Liga kämpft, die jetzt sensibilisiert ist”. Darmstadt wird zeigen wollen, “dass sie es besser können. Trotzdem wollen wir schnell aufzeigen, dass es bei uns wenig zu holen gibt”. Dafür benötige RB “Energie und Geduld”.

Die Suche nach dem richtigen Mix

Mit welchem Personal, da lässt Rose sich noch nicht in die Karten schauen. Rotation – ja oder nein? “Da wollen wir nachher ein Gefühl für bekommen”, sagt Rose vor dem Training am Freitag, aus dem Real-Spiel sei man immerhin ohne größere Blessuren gekommen. Trotz “ein paar Schlägen und Tritten, die die ein oder andere Karte mehr zur Folge haben können”, sagt der 47-Jährigen in Richtung einiger umstrittener Schiedsrichter-Entscheidungen vom Mittwoch.

Für die Partie gegen die Lilien versucht Rose nun “einen guten Mix zu finden aus Frische und den Jungs, die das [in Madrid] sehr gut gemacht haben”. Vielleicht ergibt sich dadurch die Chance für einen wie Eljif Elmas, der in der Rückrunde erst siebenmal eingewechselt wurde. “Er ist nah dran” an einem Startelfeinsatz, “er ist ein toller Fußballer, der mit den Hufen scharrt”, meint Rose. Der Winter-Neuzugang sei “natürlich nicht zufrieden mit seiner Situation”, gibt der Coach zu, der aber auch auf die Konkurrenzsituation im Mittelfeld verweist.

Klostermann fehlt bis Ende März – macht aber Fortschritte

Definitiv fehlen wird auch gegen Darmstadt Lukas Klostermann, der aufgrund einer im Spiel gegen Gladbach Mitte Februar zugezogenen Muskelverletzung im rechten Oberschenkel die letzten drei Pflichtspiele verpasste – da werden auch noch ein paar Partien hinzukommen. “Es war von vornherein klar, dass wir die Länderspielpause nutzen wollen, um ihn ins Mannschaftstraining zu integrieren. Ob wir dann schon so weit sind, werden wir sehen”, kündigt Rose an.

Dem DFB-Team, das am 23. März auf Frankreich und am 26. März auf die Niederlande trifft, wird Klostermann damit ebenfalls fehlen. Der 27-Jährige stehe aber schon wieder auf dem Platz und “hatte den Ball am Fuß in dem Tempo, in dem das möglich ist”. Die gute Nachricht: “Er macht auf jeden Fall Fortschritte.”