Roma jubelt spät: Cristante versetzt Udine den Last-Minute-K.-o.

Serie A – Highlights by DAZN 25.04.2024

Roma jubelt spät: Cristante versetzt Udine den Last-Minute-K.-o.

4:24Das Gastspiel der Roma in Udine musste in zwei Etappen gespielt werden, nachdem Evan Ndicka beim Stand von 1:1 zusammengebrochen worden war. Nun wurde die Partie zu Ende gespielt – und die Roma jubelte dank eines Treffers in der Nachspielzeit.

Nach Zusammenbruch: Ndicka darf wieder trainieren

Etwas mehr als eine Woche nach seinem Zusammenbruch im Spiel der AS Rom bei Udinese Calcio hat Evan Ndicka die Freigabe erhalten, wieder am Trainingsbetrieb teilnehmen.

Das Comeback steht bevor: Evan Ndicka (Mitte) darf wieder auf den Trainingsplatz zurück.

Das Comeback steht bevor: Evan Ndicka (Mitte) darf wieder auf den Trainingsplatz zurück.

DeFodi Images via Getty Images

Das Serie-A-Spiel zwischen Udinese Calcio und AS am 14. April war zur Nebensache verkommen, denn in der Schlussphase war Roma-Akteur Evan Ndicka zusammengesackt und hatte sich an den Brustkorb in die Herzgegend gegriffen – die Partie wurde abgebrochen. Einen Tag später gab es bereits erste Entwarnung: Der ehemalige Frankfurter konnte das Krankenhaus wieder verlassen.

Weitere Überwachung – Minimaler Pneumothorax

Etwas mehr als eine Woche später gibt es weitere gute Nachrichten, denn der 24-Jährige kann nach seinem Zusammenbruch wieder ins Training einsteigen. Das haben die Römer am Dienstag mitgeteilt. Medizinische Untersuchungen hätten ergeben, dass keine Herzerkrankung vorliegt. “Der Spieler ist somit fit für die Wiederaufnahme sportlicher Aktivitäten, die in den folgenden Tagen überwacht werden”, heißt es in dem Statement.

Zunächst war ein Herzinfarkt befürchtet worden. Kardiologische und pulmonale Tests ergaben, dass ein minimaler Pneumothorax vorlag. Bei einem Pneumothorax dringt Luft in den Spalt zwischen Lunge und Brustwand. Dadurch kann sich die Lunge nicht mehr so ausdehnen wie zuvor. Sie fällt in sich zusammen.

Wann der Verteidiger wieder zum Kader der Römer, die trotz des am Sonntag erlittenen 1:3-Rückschlags gegen Tabellennachbar und Überraschungsmannschaft Bologna weiter um eine Teilnahme an der Champions League spielen, gehört, steht noch nicht fest. Beim Viertelfinal-Erfolg in der Europa League gegen Milan hatte Ndicka bereits neben dem Feld wieder mit seinen Mitspielern jubeln dürfen. Im Halbfinalhinspiel trifft die Roma am 2. Mai auf den neuen Bundesliga-Meister Bayer 04 Leverkusen (das Rückspiel steigt eine Woche später am 9. Mai).

Das abgebrochene Ligaspiel ist in der Zwischenzeit neu angesetzt worden. Schon am kommenden Donnerstag (20 Uhr, LIVE! bei kicker) wird die Auswärtspartie bei Udinese Calcio beim Stand von 1:1 in der 71. Minute wieder aufgenommen.

Partynacht mit Champagner und Feuerwerk: Inter lässt es krachen

Die erste Nacht als sicher feststehender italienischer Meister haben die Spieler, Offiziellen und Fans von Inter Mailand gebührend gefeiert. Mittendrin: der endgültig als Mastermind angekommene Trainer Simone Inzaghi.

Auf dem Höhepunkt: Fans von Inter Mailand feiern im Stadtzentrum den 20. Scudetto der Vereinsgeschichte.

Auf dem Höhepunkt: Fans von Inter Mailand feiern im Stadtzentrum den 20. Scudetto der Vereinsgeschichte.

IMAGO/LaPresse

Der zentrale Hauptplatz in der italienischen Modestadt Mailand war in den vergangenen Stunden fest in schwarz-blauer Hand: In Massen hatten die Interisti den Piazza del Duomo, den Domplatz der lombardischen Großstadt, eingenommen.

Nichts Geringeres als die 20. Meisterschaft der Vereinsgeschichte wollte schließlich ausgiebig gefeiert werden – bis tief in die Nacht, bis rein in den Morgen. Dabei entzündeten die Mailänder Fans auch reichlich Pyro, kletterten auf Brunnen und Laternenpfähle. Währenddessen war in San Siro vor dem Giuseppe-Meazza-Stadion ein großes Feuerwerk abgebrannt worden – und das passenderweise alles nach dem 2:1-Sieg im Derby della Madonnina bei Stadtrivale Milan. Viel besser hätte man das Drehbuch für diesen absolut verdienten Scudetto, der auch noch zu über 100 Serie-A-Punkten führen kann, nicht schreiben können.

“Wir haben Unglaubliches geschafft”

Mehr zur Serie A

Die Nerazzurri um Garanten wie Kapitän Lautaro Martinez, der seinen Vertrag alsbald verlängern soll und direkt von weiteren Titel gesprochen hat, waren schlicht nicht aufzuhalten in dieser Saison.

Was selbstverständlich eng verbunden ist mit Meistermacher Simone Inzaghi. Im dritten Jahr führte der ehemalige Lazio-Coach das prominent besetzte Team zum ersten Meistertitel seit Antonio Contes Scudetto-Truppe 2021.

“Wir sind in die Geschichte der Serie A eingegangen”, jubelte Kapitän Lautaro Martinez. Und eben jener Trainer Inzaghi gab zu Protokoll: “Wir haben Unglaubliches geschafft.

“Eine perfekte Maschine”

Die Presse verneigte sich ebenfalls vor diesem hochdominanten Mailänder Team, das mit 79 Treffern sowohl den besten Angriff stellt als auch mit erst 18 Gegentoren in 33 Ligaspielen die wenigsten Treffer kassiert hat. Die Mannschaft (“Inter in den Sternen”) sei unter Inzaghi “eine perfekte Maschine” geworden, schrieb die Gazzetta dello Sport. Und der 48-Jährige sei schlicht “ein Coach, der nicht brüllt”, meinte La Repubblica. Von den feierwütigen Inter-Fans wird der in Piacenza geborene Inzaghi aufgrund seiner dunklen Augen und dem durchdringenden Blick übrigens seit einiger Zeit als “Dämon”, als “Il demone di Piacenza” gehuldigt.

Simone Inzaghi

Macher des Meistertitels: Inter-Coach Simone Inzaghi.
IMAGO/Italy Photo Press

Die gesamten Liga um Rekordmeister Juventus, Stadtrivale Milan oder die Roma darf gespannt sein, was der “Dämon” in Zukunft auf den Rasen schickt – denn fertig ist er noch lange nicht, wenngleich er nun den Moment genießen will: “Wenn ich zurückblicke, konnte ich schon in meinem ersten Jahr gute Dinge erkennen. Ich hatte überhaupt von Anfang an ein gutes Gefühl hier. Und jetzt haben wir die Liga dominiert, das war der Lohn für all die harte Arbeit seit drei Jahren. Und das dürfen wir jetzt genießen.”

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‘We’ll see where we are’ – Pioli coy on future after Inter seal Scudetto

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Fallrückzieher im Olimpico: So hat Bologna die Roma geschlagen

Serie A – Highlights by DAZN 23.04.2024

Fallrückzieher im Olimpico: So hat Bologna die Roma geschlagen

7:04Der FC Bologna ist und bleibt das Überraschungsteam dieser Serie-A-Saison – und darf so langsam für die Champions League planen. Mit dem insgesamt verdienten 3:1 im Stadio Olimpico bei der zuletzt starken Roma wurde Platz 4 untermauert – mit schönen Toren, Joshua Zirkzee und einem feinen Heber zum Abschluss. Die Highlights im Video.

Emotionaler Lautaro Martinez kündigt an: “Wir wollen mehr Trophäen”

Kein Kraut war gewachsen, um Inter Mailand beizukommen. Und so krönten sich die Nerazzurri am Montagabend passenderweise im Derby fünf Serie-A-Spieltage vor Schluss zum neuen Meister. Lautaro Martinez vergoss Tränen.

Feierte ausgelassen mit den Fans den vorzeitigen Titelgewinn der Serie A: Inter-Kapitän Lautaro Martinez

Feierte ausgelassen mit den Fans den vorzeitigen Titelgewinn der Serie A: Inter-Kapitän Lautaro Martinez

IMAGO/Sportimage

Statistiken verraten nicht immer das tatsächliche Bild. Doch im Falle der hochverdienten italienischen Meisterschaft von Inter Mailand 2023/24, die durch das 2:1 im Derby gegen Stadtrivale Milan fünf Runden vor Schlussstrich 17 (!) Punkte vor dem Rest des Feldes liegen, ist die Sachlage klar. Die Zahlen der Nerazzurri unterstreichen das, was sich auf dem Platz seit 33 Spieltagen abspielt – dick und fett.

Nur eine Niederlage? Am nähesten kommen Rekordmeister Juventus und Überraschungsmannschaft Bologna mit jeweils fünf. 79 erzielte Treffer? Bestwert weit vor dem Zweiten Milan (64). 18 Gegentore? Lediglich Juve und Bologna (je 26) reichen einigermaßen heran.

Das dürfte vor allem Erfolgstrainer Simone Inzaghi, seit 2021 im Amt und bislang “nur” dreimaliger Coach einer Pokalsiegermannschaft (Lazio 2019 und Inter in den beiden jüngsten Spielzeiten), freuen. Der 48-jährige Ex-Profi und Lazio-Doublesieger von 2000 orchestrierte das auf dem Papier qualitativ hochwertig zusammengestellte Konstrukt zu einer homogenen Masse. Dabei verstand es Inzaghi auch, neue Spieler wie Torwart Yann Sommer oder Torjäger Marcus Thuram bestens und vor allem direkt erfolgreich zu integrieren.

Lautaro zeigt sich gerührt

Während Ersterer nach seinem kurzen Bayern-München-Intermezzo bislang in 30 Serie-A-Einsätzen stolze 18-mal (!) ohne Gegentor geblieben ist, kommt der im Sommer aus Gladbach gekommene Franzose auf zwölf Tore und elf Vorlagen in 31 Spielen. Thuram kristallisierte sich dabei direkt als kongenialer Partner zu Kapitän Lautaro Martinez (23 Treffer in 29 Matches) heraus – und das, nachdem der argentinische Weltmeister im Vergleich zur Spielzeit 2022/23 erst seinen langjährigen Partner sowie Garanten Romelu Lukaku (Roma) verloren hatte.

Ich widme diesen Titel meiner Familie in Argentinien, meinen Kindern, meinen Mitspielern und all den Fans.

Lautaro Martinez

Lautaro war es nun an diesem Derby-Montag auch, der unmittelbar nach Schlusspfiff vors DAZN-Mikrofon schritt und zum Ausdruck brachte, was Inter Mailand auf dem Weg zum 20. Scudetto der Vereinsgeschichte vollbracht hatte.

Mit leicht tränenunterlaufenen Augen sagte der 26-jährige Torgarant (seit 2018 im Verein): “Ich muss weinen, weil wir diese Freude so sehr verdient haben. Wir haben hart gearbeitet, viel gelitten – und ich widme diesen Titel meiner Familie in Argentinien, meinen Kindern, meinen Mitspielern und all den Fans.” Und weiter: “Ich bin gleich doppelt glücklich, dass uns das heute hier gelungen ist. Ich hab dem Team gesagt, dass wir in einer besonderen Situation sind, die es so bisher noch nicht gegeben hat – hier einen Sieg im ‘Rossoneri-Stadion’ zu erreichen.” Und genau eben dadurch fünf Spieltage vor Schluss alles klar in Sachen Meisterschaft zu machen.

Früher war übrigens in der langen Serie-A-Geschichte noch kein Scudetto-Gewinn geglückt – ebenfalls fünf Runden vor Ende war das bislang dem FC Turin 1947/48, der Fiorentina 1955/56, Juventus 2018/19, Napoli 2022/23 und schon einmal Inter (2006/07) vorbehalten.

“Die Party wird heute Nacht kein Ende finden”

Lautaro, der momentan nur noch bis 2026 unter Vertrag steht und mit dem der Klub seit geraumer Zeit an einer Ausdehnung arbeitet, wollte zum Abschluss nicht auf formelle Gespräche beziehungsweise Zukunftsausblicke eingehen. Er versicherte lediglich, dass er hoffe, dass die Parteien zu einer guten Lösung und einer Fortführung der Zusammenarbeit kommen – und posaunte viel lieber noch in die Welt hinaus: “Heute will ich den Scudetto-Gewinn genießen, für den wir seit der Vorbereitung in Japan so hart gearbeitet haben. Wir haben Geschichte geschrieben, die Party wird heute Nacht kein Ende finden.” Und dann? “Wir wollen noch viel mehr Trophäen mit Inter holen.”

Hitzige Schlussphase: Inter sichert sich den Scudetto im Derby

Mit einem weiteren Sieg im Derby della Madonnina hat sich Inter Mailand vorzeitig zum italienischen Meister gekürt. Die Nerazzurri durften im Anschluss an diesen souveränen Auftritt ihren 20. Scudetto bejubeln.

Grenzenlose Freude: Inter Mailand kürte sich am Montagabend  - ausgerechnet im Mailänder Derby - vorzeitig zum italienischen Meister.

Grenzenlose Freude: Inter Mailand kürte sich am Montagabend  – ausgerechnet im Mailänder Derby – vorzeitig zum italienischen Meister.

IMAGO/Italy Photo Press

Der Rahmen hätte kaum besser sein können für das Spiel, in dem sich Inter Mailand nach zweijähriger Pause zum 20. Mal zum italienischen Meister krönen wollte. Im Derby della Madonnina empfing ausgerechnet Milan, das unter der Woche im Viertelfinale der Europa League bei der AS Rom ausgeschieden war (1:2), die Nerazzurri als nomineller Gastgeber im gemeinsamen Giuseppe-Meazza-Stadion.

Mit dem Ziel, die Krönung des Lokalrivalen um mindestens sechs Tage zu verschieben, wechselte Milan-Coach Stefano Pioli nach dem Rückspiel in Rom zweimal. Anstelle von Bennacer und Giroud (beide Bank), dessen Aufgabe im Sturmzentrum Rafael Leao übernahm, begannen Adli und Reijnders.

Auch beim designierten Meister kam es derweil zu zwei Veränderungen, die im Vorfeld jedoch bereits zu erwarten gewesen waren: Nach ihren abgesessenen Gelbsperren kehrten Pavard und Kapitän Lautaro Martinez im Vergleich zum jüngsten 2:2 gegen Cagliari in die Startelf zurück und verdrängten Bisseck sowie Alexis Sanchez auf die Bank.

Acerbi nickt nach ausgeglichenem Auftakt ein

Serie A, 33. Spieltag

Nach atemberaubenden Choreographien beider Fanlager starteten die Nerazzurri besser in die Partie, blieben vorerst aber weitestgehend harmlos. Während Lautaro Martinez nach acht Minuten deutlich verzog, näherte sich Milan sieben Minuten später dem gegnerischen Gehäuse erstmals über Theo an.

Letztlich war es aber ein ruhender Ball, der die gewohnt standardstarken Gäste in Führung brachte. Am ersten Pfosten verlängerte Pavard Dimarcos Hereingabe mit dem Kopf, sodass der freistehende Acerbi aus wenigen Metern nur noch einnicken musste (18.).

Großchancen vor der Pause

In der Folge agierten auch die Rossoneri gefestigter und ballsicherer, wenngleich Lautaro Martinez eine weitere nennenswerte Gelegenheit im AC-Strafraum ungenutzt ließ (25.). Die Gastgeber traten nach 29 Minuten durch Mittelstürmer Rafael Leao erstmals wirklich gefährlich in Erscheinung, doch an Sommer gab es für den Portugiesen kein Vorbeikommen.

Da vor dem Pausenpfiff nicht nur Thuram (38.), sondern kurz darauf auch Adli und Mkhitaryan im postwendenden Gegenangriff (40.) zu ungenau abgeschlossen hatten, ging es mit der 1:0-Führung des Fast-Meisters in die Kabinen.

Thuram erhöht für Inter

Im Gegensatz zu den Anhängern auf den Rängen, die ihre Pyrotechnik-Reserven im Zuge des Stadtderbys aufbrauchten, ließen die Nerazzurri nach dem Wiederanpfiff nichts anbrennen. So dauerte es nur vier Minuten, ehe sich Thuram an der Strafraumkante gegen Tomori behauptete, ins Zentrum zog und die Kugel per Flachschuss ins kurze Eck schoss. Landsmann und Milan-Keeper Maignan streckte sich vergeblich, wenngleich der Abschluss an sich nicht ganz unhaltbar gewirkt hatte.

Sichtlich zurückgeschlagen vom zweiten Gegentreffer fiel es der AC im Anschluss schwer, offensiv in Erscheinung zu treten. Inter verteidigte aufmerksam, Milan ließ die nötige Kreativität vermissen.

Tomoris Anschluss und eine hitzige Schlussphase mit Roten Karten

Inter Mailand ist zum 20. Mal in der Vereinsgeschichte Meister.

Leistungsträger: Nicolo Barella, Lautaro Martinez und Hakan Calhanoglu feiern die Meisterschaft mit den Fans.
AFP via Getty Images

Nachdem sich die Rossoneri erst nach 74 Minuten wieder einmal vielversprechend vor dem Inter-Gehäuse präsentiert hatten, ließ Tomori mit seinem Abstauber-Tor kurz darauf nochmals Spannung aufkommen (80.). Fortan drängten die Gastgeber vermehrt auf den Ausgleich, fanden aber auch durch den eingewechselten Okafor nicht zum Lucky Punch (83.).

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Bevor die große Meisterfeier im Giuseppe Meazza schließlich startete, überschatteten dann noch gleich drei (!) Platzverweise in der Nachspielzeit das Derby della Madonnina. Auf Dumfries und Theo, die in der vierten Minute der Nachspielzeit bei einer Rudelbildung aneinandergeraten waren, folgte wenig später Milan-Kapitän Calabria, der Frattesi bei einer Ecke die Rückhand ins Gesicht schlug (90.+7).

Spätestens am kommenden Samstag sollte sich Inter Mailand von der verdienten Meisterfeier wieder erholt haben, wenn der FC Turin in Mailand gastiert (15 Uhr). Milan, das nun schon sechs Derbys in Folge gegen den FC Internazionale verloren hat (zweimal Champions League, dreimal Serie A, einmal Supercoppa) bekommt es drei Stunden später auswärts mit Juventus Turin zu tun.

Inter krönt sich zum Meister – und könnte noch die 100 Punkte knacken

Der noch amtierende Champions-League-Finalist ist frühzeitig italienischer Meister – und das ausgerechnet im Derby sowie insgesamt vollkommen verdient nach bärenstarken Darbietungen in dieser Serie-A-Spielzeit. Vor allem eine Zahl hat sich bei Inter Mailand im Vergleich zur Vorsaison aber geändert.

Gesichter von Inters Meistermannschaft: Trainer Simone Inzaghi, Yann Sommer, Marcus Thuram und Lautaro Martinez (v. li.).

Gesichter von Inters Meistermannschaft: Trainer Simone Inzaghi, Yann Sommer, Marcus Thuram und Lautaro Martinez (v. li.).

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Es ist bitter für Inter Mailand, dass die Nerazzurri auf der ganz großen Bühne in diesem Frühjahr gar nicht stattgefunden haben – obwohl sie womöglich noch stärker sind als im Vorjahr, als es bis ins Finale der Champions League gegangen war (0:1 gegen Manchester City). In dieser Saison war bereits im CL-Achtelfinale Schluss, dramatisch im Elfmeterschießen gegen Atletico Madrid.

In der Serie A aber marschierte die top-besetzte Mannschaft von Simone Inzaghi so souverän vorneweg wie Bayer 04 Leverkusen in der Bundesliga. Wie die Werkself stehen die Mailänder nun, fünf Spieltage vor Schluss, als Meister fest – zum 20. Mal in der stolzen Vereinsgeschichte. Und wie passend finalisiert durch den 2:1-Erfolg über Stadtrivale Milan (den Meister 2022) im Derby della Madonnina an diesem 33. Spieltag.

Das Bayern-Duo rührt Beton an

Der große Leistungsträger in dieser Saison war dabei einmal mehr Kapitän Lautaro Martinez. Der Weltmeister führt die Torschützenliste mit Abstand an, schlug in bisher 29 Einsätzen 23-mal zu. Sein Nebenmann, der ehemalige Gladbacher Marcus Thuram, traf immerhin zwölfmal in 31 Partien (elf Vorlagen).

Noch weitere Ex-Bundesliga-Profis haben sich bei den Nerazzurri schnell zu Stützen entwickelt – etwa der von Inzaghi etwas zurückbeorderte geniale Spielgestalter Hakan Calhanoglu. Yann Sommer und Benjamin Pavard, jeweils vom FC Bayern gekommen, wurden nach kurzer Anlaufzeit vor allem für ihre fußballerischen Fähigkeiten (Sommer) beziehungsweise Eleganz und den “Flair eines Champions” (Pavard) gelobt. Letzteres schrieb die italienische Zeitung Tuttosport.

Sommer und Pavard sind mit dafür verantwortlich, dass sich die Zahl der Gegentore im Vergleich zur Vorsaison ungefähr halbiert hat. 2022/23 musste Inter noch 42 Liga-Treffer hinnehmen, 2023/24 sind es bislang lediglich 18. Ein famoser Wert. Und das, während der neue Champion mit 79 Toren zugleich auch die beste Offensive der Serie A stellt. Kurzum: absolute Inter-Dominanz in allen Bereichen.

Knackt Inter die 100-Punkte-Marke?

Mit erst einer Serie-A-Niederlage 2023/24 und schon 86 Punkten nach 33 Spielen dürften die schwarz-blauen Mailänder die 91 Zähler aus der Meister-Saison 2020/21 unter Antonio Conte überbieten. Der italienische Allzeit-Rekord aus der Saison 2013/14, als Conte mit Juventus Turin (seit 2020 ohne Scudetto) 102 Punkte erreichte, ist allerdings nicht mehr zu erreichen. Möglich sind maximal die Hausnummer 101.

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So endet in Italien die zweite Saison hintereinander mit einer konkurrenzlos überlegenen Mannschaft, mit Langeweile an der Tabellenspitze. Wenigstens hört sie ein Jahr nach der Dominanz der SSC Neapel unter dem mittlerweile als Nationaltrainer fungierenden Luciano Spalletti (am Ende 16 Punkte Vorsprung) auf einen anderen Namen, der aktuell sogar 17 Punkte (!) über dem Rest thront. Der Name lautet Inter Mailand.

Fallrückzieher, Zirkzee und Lupfer: Bologna lässt Roma abblitzen

Die unter Daniele de Rossi erstarkte Roma erwartete an diesem 33. Serie-A-Spieltag die Überraschungsmannschaft aus Bologna – und erlitt am Ende trotz guter eigener Phasen einen 1:3-Rückschlag im Kampf um die Champions League.

Strahlemänner: Bolognas Dan Assane Ndoye und Torschütze Joshua Zirkzee (re.) feiern in Rom.

Strahlemänner: Bolognas Dan Assane Ndoye und Torschütze Joshua Zirkzee (re.) feiern in Rom.

IMAGO/IPA Sport

Mit der Gewissheit im Rücken, schon zum vierten Mal in Folge in einem europäischen Halbfinale zu stehen (dreimal Europa League, einmal Conference League samt Gewinn 2021/22), erwartete die unter dem jüngst erst vertragsverlängerten Coach Daniele de Rossi trainierte AS Roma das Serie-A-Überraschungsteam aus Bologna im heimischen Olimpico.

Und das Selbstvertrauen nach dem erfolgreichen 2:1 gegen Milan im Rückspiel des Europa-League-Viertelfinals war den Giallorossi, die auf den angeschlagenen Lukaku verzichten mussten und dafür erstmals seit Juni 2023 (!) den lange mit Kreuzbandverletzung ausgefallenen Tammy Abraham in der Startelf hatten, anzumerken. Die Schützlinge von 2006er Weltmeister und Roma-Ikone de Rossi schoben ab und erspielten sich in Minute 9 direkt die Großchance aufs 1:0. Doch El Shaarawy verzog aus der Nahdistanz zu überhastet.

Feiner Fallrückzieher und abziehender Zirkzee

Mehr zur Serie A

In der Folge hatten die Hauptstädter, die sich mit härteren Tacklings auch einige Gelbe Karten in Abschnitt eins einhandelten, aber mehr und mehr das Nachsehen. Denn auch ohne den wichtigen Anker Ferguson (Kreuzbandriss und EM-Aus für Schottland) im FCB-Mittelfeld lief der Passexpress rund. Erfolgscoach Thiago Motta sah Kombinationen, Annäherungen, Pressing.

Und vor allem sah er Abschlussaktionen – erfolgreiche zugleich: So vollendete zunächst El Azzouzi eine präzise Calafiori-Flanke via Fallrückzieher mithilfe des rechten Innenpfostens zum 1:0 (14.), ehe nach kurzer Kontrollphase der Römer samt Paredes-Möglichkeit (20.) Saelemaekers einen direkten Freistoß rechts oben an den Querbalken hämmerte. Über das verpasste 2:0 ärgerte sich die Milan-Leihgabe im Anschluss sehr, durfte aber kurz darauf mit Zirkzee feiern. Denn der ehemalige Münchner, für den der FC Bayern eine Rückholoption besitzt, traf kurz vor der Pause aus spitzem Winkel. Der nur knapp hinter der Linie gelandete Ball wurde von der Torlinientechnik und damit von der Uhr von Schiedsrichter Fabio Maresca als Treffer bestätigt (45.).

Saelemaekers kontert Azmoun richtig cool

Mit dem Rücken zur Wand standen die Mannen aus der “Ewigen Stadt” also zu Beginn der zweiten 45 Minuten – und kamen plötzlich richtig auf. Bolognas Spiel wurde ab der 46. im Keim erstickt und selbst Druck entfacht. El Shaarawy scheiterte in dieser Phase mit einem saftigen Distanzknaller an einer Rettung via Gesicht von Ex-Hoffenheimer Posch, der nach kurzer Behandlung weitermachen konnte. Paredes prüfte die Reaktionsschnelligkeit des früheren Roma-Keepers Skorupski ebenfalls mit einem Versuch aus der Entfernung (53.). Und drei Minuten später gelang dem erst kurz vorher für den noch nicht bei 100 Prozent stehenden Abraham gebrachten Joker Azmoun das 1:2.

Die Bolognesen aber wussten sich aus der dauerhaften Umklammerung plötzlich zu befreien – und wie schön. Nach Balleroberung gegen Dybala, Steckpass von Zirkzee und Sprint von Saelemaekers blieb dieser frei vor Torhüter Svilar eiskalt, lupfte und traf cool zum 3:1 (65.). Damit zog der Gast aus der norditalienischen Region Emilia-Romagna den Römern den Stecker, sie konnten sich nicht mehr erholen – und erlitten so im zwölften Serie-A-Spiel unter Coach de Rossi die erst zweite Niederlage. Atalanta Bergamo und Lazio lauern wieder mehr.

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