“Schwere Muskelverletzung”: Thiaw fehlt Milan mehrere Wochen

Für die AC Mailand hielt das Duell mit Borussia Dortmund nicht nur wegen des 1:3 wenig Positives bereit. Das galt insbesondere für Malick Thiaw.

Laufduell mit Folgen: Malick Thiaw gegen Jamie Bynoe-Gittens.

Laufduell mit Folgen: Malick Thiaw gegen Jamie Bynoe-Gittens.

Getty Images

Begonnen hatte das Mailänder Schlamassel mit einem verschossenen Elfmeter von Olivier Giroud und einem verwandelten von Marco Reus. Die Rossoneri lagen früh zurück, kamen durch Samu Chukwuezes feine Einzelaktion zum 1:1-Pausenstand zurück und starteten hoffnungsvoll in den zweiten Durchgang.

Dieser begann für Malick Thiaw denkbar unglücklich, denn in der 50. Minute endete für ihn ein gewonnenes Laufduell mit dem Dortmunder Jamie Bynoe-Gittens mit einem Griff an den hinteren linken Oberschenkel. Der deutsche Nationalspieler wurde kurz behandelt, aber an eine Rückkehr auf den Platz war nicht zu denken.

Champions League

Wie die Mailänder mittlerweile bekanntgaben, hat sich der 22-jährige Defensivspieler eine “schwere Muskelverletzung” zugezogen und fehlt seinem Klub damit mehrere Wochen. Milan selbst wollte keine Einschätzung zur Ausfallzeit abgeben, spekuliert wird aber über eine Zwangspause von rund zwei Monaten. In sieben bis zehn Tagen sollen weitere Tests erfolgen.

Ausfall Nummer 25: Milan arg gebeutelt

Thiaws Ausfall ist eine bittere Nachricht für die Mannschaft von Trainer Stefano Pioli, denn gerade in der Innenverteidigung ist Milan personell arg gebeutelt. So sind auch Simon Kjaer (Muskelprobleme seit Ende Oktober) und Pierre Kalulu (Patellasehne seit Ende Oktober) schon wochenlang außer Gefecht. Insgesamt summieren sich die Ausfälle bei den Rossoneri in dieser Runde auf die stolze Zahl 25, 18 davon sollen muskulärer Natur sein.

Sicher ist damit auch, dass Pioli auch beim alles entscheidenden letzten Spiel in der Champions-League-Gruppenphase am 13. Dezember bei Newcastle United in der Defensivreihe auf Thiaw verzichten muss. Dort kämpfen die unter Siegzwang stehenden Rossoneri um den Verbleib in Europa.

Im günstigsten Fall – der BVB besiegt PSG und Milan gewinnt in Newcastle – ist für den aktuellen Tabellenvierten sogar noch das Achtelfinale drin.

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Pioli warnt den BVB: “Kennt das San Siro nicht”

Der 5. Spieltag führt Borussia Dortmund in der Champions League nach Mailand, wo das Achtelfinal-Ticket winkt. Aber auch eine Atmosphäre, mit der der BVB laut Milan-Trainer Stefano Pioli nicht rechnen kann.

Zuversichtlich: Milan-Trainer Stefano Pioli.

Zuversichtlich: Milan-Trainer Stefano Pioli.

IMAGO/Marco Canoniero

National präsentiert sich Vizemeister Borussia Dortmund dieser Wochen wieder beunruhigend wackelig, doch in der Champions-League-“Todesgruppe” mit Paris St. Germain, der AC Mailand und Newcastle United belegt der BVB nach vier von sechs Spieltagen Platz eins. Zwar ist die Konstellation eine enge, ein Sieg im fünften Spiel reicht aber bereits für das sicher gebuchte Achtelfinal-Ticket.

Die Dortmunder treten in Mailand an, was allein deshalb schon kein leichtes Spiel wird, weil es in dieser Gruppe keine leichten Spiele gibt. Der Trainer des kommenden Kontrahenten machte der Mannschaft von Edin Terzic am Montag aber besonders düstere Aussichten.

Stefano Pioli ist sich bewusst, dass seine Mannschaft “den großen Willen” verspüren muss, “eine schwierige Hürde zu überwinden”, sagte er vor dem Heimspiel der Rossoneri gegen Tabellenführer BVB am Dienstag (21 Uhr, LIVE! bei kicker). Anders gehe es nicht. Pioli ist sich aber auch bewusst, dass der siebenmalige Henkelpott-Gewinner einen großen Trumpf auf seiner Seite hat: das Stadion.

“Wir wussten von der ‘gelben Wand'”, bezog sich der 58-Jährige auf das Dortmunder Gegenstück, “aber sie kennen das San Siro nicht, wie es in Champions-League-Nächten ist”. Glaubt er zumindest. In jedem Fall eine Warnung. “Ich bin mir sicher, dass uns die Fans morgen Abend helfen werden”, sagte Pioli, der mit Milan in Dortmund Anfang Oktober 0:0 spielte und aktuell zwei Punkte hinter Borussia auf Gruppenplatz drei rangiert.

Bei einer Niederlage vor heimischer Kulisse und einem gleichzeitigen Sieg von PSG gegen Newcastle wären die Rossoneri somit schon am Dienstag raus, weshalb Pioli einen “Wendepunkt” herbeisehnt. Um die Geschicke im Rennen um die Plätze in der K.-o.-Phase in die eigenen Hände zu nehmen. Dafür möchte er “sehen, dass meine Spieler alles auf dem Platz lassen, was sie haben”. So wie Pioli das auch von den Mailänder Fans erwartet.

Spielverderber Thuram und Lautaro: Juves Sprung an die Tabellenspitze misslingt

Serie A – Highlights by DAZN 26.11.2023

Spielverderber Thuram und Lautaro: Juves Sprung an die Tabellenspitze misslingt

5:08Im mit Spannung erwarteten Derby d’Italia an diesem 13. Serie-A-Spieltag schob sich Juventus Turin mit einem frühen Tor zunächst vorbei an Inter Mailand und somit an die Tabellenspitze. Marcus Thuram und Lautaro Martinez fanden jedoch im Zusammenspiel die schnelle Antwort und festigten mit den Nerazzurri Platz eins in Italien.

Vlahovics Treffer reicht Juve nicht: Inter behauptet die Tabellenspitze

Zwei schnelle Gegenstöße besorgten im Duell zwischen Juventus Turin und Inter Mailand bereits in der ersten Halbzeit das 1:1-Endergebnis. Damit bleiben die Nerazzurri zwei Punkte vor der alten Dame an der Spitze der Serie A.

Juan Cuadrado (li.) wurde im Duell gegen seinen Ex-Klub Juventus Turin lautstark ausgepfiffen.

Juan Cuadrado (li.) wurde im Duell gegen seinen Ex-Klub Juventus Turin lautstark ausgepfiffen.

IMAGO/LaPresse

Das Derby d’Italia war am 13. Spieltag der Serie A nach längerer Zeit mal wieder ein echtes Spitzenspiel. Sowohl Tabellenführer Inter als auch die zwei Punkte dahinter lauernde alte Dame wussten in den vorangegangenen Wochen mit Siegesserien zu überzeugen – so ging es am Sonntagabend in Turin um die Tabellenspitze.

Massimiliano Allegri überraschte dabei mit dem 23-jährigen Nicolussi Caviglia, der Locatelli im Vergleich zum 2:1 über Cagliari Calcio ersetzte. Außerdem starteten Rabiot und Vlahovic für Miretti und Kean. Bei Inter gab es derweil nur einen Tausch nach dem 2:0 gegen Frosinone: De Vrij kam für den angeschlagenen Bastoni.

Die Partie war von langen Ballbesitzphasen geprägt, bei denen die jeweiligen Defensive kompakt gegen den Ball arbeitete und nur wenig zuließ. Die einzige Lücke der Anfangsphase ließen die Nerazzurri, nach einem weiten Einwurf und Ablage von Rabiot vergab Chiesa allerdings aus 15 Metern (15.).

Vlahovic leitet seinen Führungstreffer selbst ein

Wirklich gefährlich wurde es allerdings dann, wenn es mal mit Tempo nach vorne ging. So war es Vlahovic, der seinen Führungstreffer mit einer Balleroberung im Mittelfeld selbst einleitete. Anschließend ging es über Chiesa links zurück zum Serben, der Sommer mit seinem Flachschuss aus 15 Metern keine Chance ließ (27.).

Serie A, 13. Spieltag

Juventus, das in den vorherigen sieben Spielen nur ein einziges Tor kassiert hatte, konnte sich nun eigentlich auf die starke Defensive verlassen, ließ sich aber ebenfalls überrumpeln. Ein schneller Vorstoß über die rechte Seite, bei dem Thuram seinen Sturmpartner Lautaro Martinez im Zentrum fand, der souverän einschob, besorgte die schnelle Antwort (33.). Im Anschluss war das Tempo wieder raus, der Ball zirkulierte zumeist durch die Abwehrreihen, Chancen waren rar. Entsprechend ging es mit dem 1:1 in die Kabinen.

Das große Feuerwerk blieb auch im zweiten Durchgang aus. Thuram kam zwar aus aussichtsreicher Position zum Abschluss, traf den Ball allerdings nicht richtig und konnte Szczesny so vor keine Aufgabe stellen (50.).

Zäher zweiter Durchgang, Pfiffe für Cuadrado

Im Anschluss entwickelte sich eine Partie ohne echte Chancen. Während beide Offensivreihen wenig ins Spiel kamen, konnten sich die jeweiligen Defensiven auszeichnen. Für einen Aufreger sorgte dann die Einwechselung von Cuadrado, der bei seinem Ex-Klub Juve mit lautstarken Pfiffen begrüßt wurde – und selbst darüber nur schmunzeln konnte. Sportlich zeigte der Kolumbianer auf rechts zwar noch ein paar Ansätze, doch auch er konnte nicht mehr für Gefahr sorgen.

So blieb es bei dem in Summe verdienten 1:1. Die Situation an der Spitze bleibt damit unverändert, Inter führt die Serie A weiterhin zwei Punkte vor Juve an. Die Nerazzurri müssen schon am Mittwoch (21 Uhr) in der Champions League bei Benfica Lissabon ran, bevor es in der Liga am Sonntag (20.45 Uhr) nach Neapel geht. Juventus Turin ist am Freitag (20.45 Uhr) zu Gast in Monza.

Dennis Zaremba

Tolle Kombi, feiner El Shaarawy: Roma düpiert Udinese spät

5:38Die Roma machte es an diesem 13. Serie-A-Spieltag unnötig spannend. Beim 3:1 über den erst einmal siegreichen Außenseiter Udinese Calcio hatten die Giallorossi zunächst ein verdientes 1:0 unnötig aus der Hand gegeben. Spät aber kamen die Hauptstädter noch zweimal stark auf.

Juventus v Inter – Serie A LIVE

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Erst gebettelt, dann gezaubert: Roma schnuppert an Platz 4

Die Roma meldet sich oben im Serie-A-Tableau an: Durch ein am Ende verdientes und schön herausgespieltes 3:1 über Udinese Calcio springen die Giallorossi auf Tabellenplatz 5 – und sind dran an der Champions-League-Region.

Haben die Roma am Ende doch noch zum Sieg über Udinese geführt: Paulo Dybala und Romelu Lukaku.

Haben die Roma am Ende doch noch zum Sieg über Udinese geführt: Paulo Dybala und Romelu Lukaku.

IMAGO/Giuseppe Maffia

Viele Roma-Fans dürften an diesem Sonntagabend im Zuge des 13. Serie-A-Spieltags ein paar Minuten nach der Pause geschimpft haben. Denn bis dato hatte das Team von Trainer José Mourinho alles im Griff gehabt, den schwer zu schlagenden Gegner aus Udine vollends kontrolliert und durch ein schönes 1:0 in der 20. Minute (tolle Freistoßflanke von Dybala auf den Kopf von Mancini) verdient geführt.

Doch nach ersten guten Minuten samt Lukaku-Kopfballchance nach Wiederbeginn (49.) war plötzlich der Wurm drin.

Thauvin bestraft die Römer

Irgendwie hatten die Römer in dieser Phase wirklich die Fußballarbeit eingestellt und den Außenseiter, der zuletzt Milan mit 1:0 besiegt (erster Saisonsieg) und Atalanta Bergamo ein 1:1 abgetrotzt sowie überhaupt seit sechs Ligaspielen (fünf Remis) nicht mehr verloren hatte.

Und so kam es, wie es vom Gefühl her kommen musste: Der Klub aus dem Friaul trafen zum 1:1. Thauvin nickte nach Flanke von der linken Seite aus kurzer Distanz recht simpel ein, auch weil Ex-Frankfurter Ndicka nicht eng genug dran gewesen war (57.).

Feine Fußballkunst aus der “Ewigen Stadt”

Davon mussten sich die favorisierten Hausherren erst einmal erholen, was schließlich auch Coach Mourinho auf den Plan rief. “The Special One” regiert unter anderem damit, El Shaarawy, Azmoun und später noch Zalewski sowie Bove als frische Kräfte zu bringen. Und mit neuer Energie auf dem Platz riss die Roma das Zepter schließlich wieder an sich, drängte die Mannen aus Udine zurück …

… und schlug schließlich auf feine Art und Weise noch zweimal zu, um aus einem drohenden 1:1 doch noch ein verdientes 3:1 zu machen.

Das 2:1 fiel dabei in der 81. Minute im Anschluss an eine ganz feine Kombination über Bove, Azmoun und Lukaku. Letzterer leitete die Kugel hier elegant in den Lauf von Dybala weiter – und der argentinische Weltmeister blieb frei vor Keeper Silvestri cool, schob links unten ein. In der 90. Minute stach außerdem nach Lukaku- und Bove-Vorarbeit noch El Shaarawy mit einem herrlichen Schlenzer ins rechte Eck zu.

Die mal wieder spät zuschlagende Roma, die in dieser Saison schon oft Spiele in den Schlussminuten noch auf die eigene Seite gezogen hatte, sprang damit im Serie-A-Tableau an Florenz und Atalanta Bergamo vorbei auf Platz 5 – nur noch drei Zähler hinter Meister Napoli. Udinese Calcio, das sich einmal mehr als unbequemes Team gezeigt hatte, blieb derweil unten mit weiter erst einem Sieg im Keller stecken.

BVB-Generalprobe: Theos Elfmeter reicht Milan – Camarda sorgt für Altersrekord

Der AC Milan ist die Generalprobe vor dem Champions-League-Duell mit Dortmund gelungen. Gegen die AC Florenz reichte den Rossoneri ein dosierter Auftritt und ein verwandelter Elfmeter von Theo. Der 15-jährige Camarda sorgte zudem für einen neuen Serie-A-Altersrekord.

Theos Elfmeter sorgte für Milans 1:0-Erfolg über Florenz.

Theos Elfmeter sorgte für Milans 1:0-Erfolg über Florenz.

IMAGO/HochZwei/Syndication

Vor dem wichtigen Champions-League-Spiel gegen Dortmund (Dienstag, 21 Uhr, LIVE! bei kicker), bei dem für Milan eigentlich schon Verlieren verboten ist, wollten sich die Rossoneri in der Serie A gegen Florenz Selbstbewusstsein holen. Gegen die Fiorentina, die ebenfalls mit im oberen Drittel der Tabelle beheimatet ist, brauchte die AC aber 23 Minuten für den ersten Torschuss. Nach einer beidseitigen Abtastphase testete Pulisic Schlussmann Terracciano, der stark die Pranke ausfuhr, ein erstes Mal.

Milan näher sich an

In der Folge blieb der Meister von 2022 die gefährlichere Mannschaft. Eine abgefälschte Calabria-Flanke entschärfte Terracciano ebenso reaktionsschnell (43.) wie Pobegas Kopfball kurz darauf (45.).

Die Gäste aus Florenz spielten bis zum Strafraum zwar durchaus gefällig, Milan-Keeper Maignan musste aber nicht wirklich eingreifen – auch weil Mitspieler Pobega aufpasste (33.) und Ex-Stuttgarter Gonzalez verzog.

Theo wird gefoult und verwandelt Elfmeter selbst

Kurz vor der Pause trat dann auch Jovic, der den gesperrten Giroud ersetzt hatte, in Erscheinung. Nach seinem Steckpass bracht Theo in den Strafraum durch und wurde dort von Parisi zu Fall gebracht. Den fälligen Elfmeter verwandelte der Gefoulte sicher zum 1:0-Pausenstand (45.+2).

Aus der Kabine waren es dann wieder die Rossoneri, die besser starteten. Terracciano war aber gut drauf und parierte einen Kopfball-Aufsetzer von Samu Chukwueze (49.). Dann musste auch Gegenüber Maignan ein erstes Mal richtig hin, nach einem Konter fischte der Franzose unter höchstem Risiko Beltran gerade noch den Ball vom Fuß (50.).

Passive Rossoneri – Gonzalez im Pech

Milan zog sich in der Folge stark zurück und ließ die Viola-Spieler aufkommen. Und die Fiorentina kam, blieb aber im Strafraumnähe meist zu umständlich. Zudem hatte Gonzalez Pech, dass sein Schuss aus spitzem Winkel nur den Pfosten touchierte (62.).

Von den Hausherren kam offensiv ganz lange nichts, dann ließ Jovic nach Theos Steckpass das 2:0 alleine vor Terracciano liegen (75.). Die Florentiner versuchten zwar alles, schossen aber zu oft neben das Tor, hatten aber dennoch in der Nachspielzeit die große Ausgleichschance. Maignan parierte gegen Mandragora aber mit der rechten Schläfe (90.+6) und sorgte damit für eine gelungene CL-Generalprobe, durch diese Milan zudem die Fiorentina in der Tabelle distanzierte.

Camardas Rekord

Für das letzte Highlight sorgte dann ein Teenager: Der erst 15 Jahre und 260 Tage alte Camarda (Jahrgang 2008) wurde mit seiner Einwechslung in Minute 85 zum jüngsten jemals in der Serie A eingesetzten Spieler. Der Mailänder Angreifer löste damit Abwehrspieler Wisdom Amey, der 2021 mit 15 Jahren und 274 Tagen vom FC Bologna eingesetzt worden war, ab.

Bei Osimhen-Comeback: Napoli entscheidet Verfolgerduell mit Atalanta für sich

Die SSC Neapel gewann das Duell der Verfolger in der Serie A gegen Atalanta Bergamo mit 2:1. Dank der drei Punkte bei Walter Mazzarris Debüt und Victor Osimhens Comeback zieht Napoli zwischenzeitlich an der AC Milan vorbei und belegt Rang drei in der Tabelle.

Co-Produktion zur Führung: Osimhen bereitete das Tor von Elmas vor.

Co-Produktion zur Führung: Osimhen bereitete das Tor von Elmas vor.

Getty Images

Während der Länderspielpause hat es bei der SSC Neapel gekracht. Trainer Rudi Garcia, der erst am 15. Juni dieses Jahres von Meistercoach Luciano Spalletti übernommen hatte, musste gehen. Übernommen hat ein alter Bekannter: Walter Mazzarri, der bereits zwischen 2009 und 2013 als Cheftrainer in Neapel unter Vertrag stand.

Der neue Mann an der Seitenlinie Napolis nahm drei Wechsel im Vergleich zur 0:1-Niederlage gegen den FC Empoli vor: Für Östigard begann Natan in der Abwehrkette, im Mittelfeld startete Zielinski für Elmas und Kvaratskhelia ersetzte Simeone im Angriff. Auf der Gegenseite tauschte Atalanta-Coach Gian Piero Gasperini nach dem 1:1 bei Udinese Calcio viermal: Scalvini, Zappacosta, Lookman und de Ketelaere standen für de Roon (Gelbsperre), Hateboer, Miranchuk und Muriel von Beginn an auf dem Feld.

Serie A, 13. Spieltag

Kvaratskhelia köpft Napoli in Front

Die Partie zwischen dem Fünften (Bergamo) und dem Vierten (Neapel) begann verhalten. Napoli übernahm zwar sofort die Kontrolle, kam aber zunächst nicht gefährlich in die Offensive, Atalanta dagegen konzentrierte sich erst einmal aufs Verteidigen und ließ den Gästen wenig Räume. Erstmals brenzlig wurde es trotzdem vor dem Kasten der Neapolitaner nach einem ruhenden Ball. Pasalics Kopfball (22.) stellte Gollini aber vor keine großen Probleme.

In der Folge passierte wieder lange nichts – so lange, bis der derzeitige italienische Meister den vermeintlichen Führungstreffer erzielte. Rrahmani stand bei seinem Kopfballtreffer (38.) nach einer Raspadori-Flanke aber haarscharf im Abseits, und der VAR nahm das Tor zurück.

Dennoch schöpfte Neapel daraus Kraft und kam wenig später zur erneuten Führung, die diesmal zählte. Di Lorenzo hob den Ball gefühlvoll in die Mitte, dort köpfte Kvaratskhelia ungedeckt zum verdienten 1:0 ins kurze Eck (44.). Kurz vor dem Seitenwechsel wurde es noch einmal hektisch, als zunächst Koopmeiners auf das Tor des stark reagierenden Gollini köpfte (45.+6). Auf der Gegenseite hatte die SSC eine Mehrfach-Chance, um die Führung sogar noch auszubauen: Raspadori, Zielinski, di Lorenzo und Zambo Anguissa (45.+7) scheiterten aber allesamt an Bergamos Hintermannschaft.

Atalanta gleicht aus – Führungstreffer zählt nicht

Die Halbzeitansprache bei Atalanta schien gefruchtet zu haben, denn die Hausherren kamen angespornt aus der Kabine. Die erste Chance hatte der zur Pause eingewechselte Ruggeri (47.). Auszahlen sollte sich die zwischenzeitliche Überlegenheit dann, als Lookman per Kopf zum Ausgleich traf (61.). Der Nigerianer schraubte sich nach einer Hateboer-Flanke gegen Rrahmani hoch und ließ Gollini aus kurzer Distanz keine Abwehrchance. Bei Napoli ging bis dato wenig zusammen, auch das zwischenzeitliche Comeback von Torjäger Osimhen war für die Gäste kein Impuls. Stattdessen waren es erneut die Bergamasken, die den nächsten Treffer durch Koopmeiners erzielten (68.) – allerdings nahm der Unparteiische das Tor sofort zurück, da Vorbereiter Pasalic klar im Abseits stand.

Elmas nutzt Carnesecchis Aussetzer – Osimhen legt vor

Ausgerechnet während Atalantas Drangphase patzte Carnesecchi. Der Torhüter wollte einen Rückpass direkt weiterleiten, dies missglückte jedoch und der Ball landete bei Cajuste, der direkt auf Osimhen klatschen ließ. Der Nigerianer schaltete schnell, legte auf Elmas ab und dieser schob die Kugel frei an Bergamos Keeper vorbei ins Netz zum 2:1-Siegtreffer (79.). Dank der drei Zähler überholt Napoli vorerst die AC Milan und liegt zwischenzeitlich auf Rang drei in der Tabelle der Serie A.

Für die Neapel stehen entscheidende Wochen an. Bereits am Mittwoch (21 Uhr, LIVE! bei kicker) gastiert die SSC bei Real Madrid in der Champions-League-Gruppenphase. In der Liga geht es am Sonntag (3. Dezember) gegen Inter Mailand weiter. Danach kommt es zum Duell mit Juventus Turin (8. Dezember). Bergamo empfängt am Donnerstag (18.45 Uhr) Sporting Lissabon in der Europa League, bevor es in der Serie A am Montag (4. Dezember) beim FC Turin weitergeht.