Bonhofs Blick in Borussias Zukunft: “Wir werden aufstehen”

Das sportliche Abschneiden der Gladbacher Mannschaft in dieser Saison nahm Rainer Bonhof, der neue Präsident des Traditionsklubs, zum Anlass für einen humorvollen Einstieg dieser Mitgliederversammlung 2024. In der Folge richteten der Weltmeister von 1974 und auch Sport-Geschäftsführer Roland Virkus den Blick nach vorn – positiv.

Erkennt Besserung und Rosigeres am Horizont: Gladbachs neuer Präsident Rainer Bonhof.

Erkennt Besserung und Rosigeres am Horizont: Gladbachs neuer Präsident Rainer Bonhof.

IMAGO/Revierfoto

Der neue Präsident sorgte für einen launigen Start in die Mitgliederversammlung 2024. “Ich begrüße auch – und da bin ich ein bisschen stolz drauf – die gesamte Mannschaft und den Staff. Dass ihr euch in diesen Zeiten hierher traut, zeugt mir großen Respekt ab”, schickte Rainer Bonhof lächelnd eine kleine Spitze an die sportliche Abteilung.

Es war ein Eisbrecher zu Beginn einer Veranstaltung, die stimmungsmäßig im Schatten der sportlichen Situation (Platz 12 momentan) stand. Als Reaktion auf seinen Einwurf erntete Bonhof, der vor wenigen Wochen auf den am Montagabend zum Ehrenpräsidenten ernannten Rolf Königs gefolgt war, viel Gelächter von den anwesenden 2330 Mitgliedern – sie hatten die Mannschaft zunächst nur mit ganz zaghaftem Applaus empfangen.

“Wir sind nicht zufrieden mit der sportlichen Situation”

In den Reden der Verantwortlichen schwang einige Male auch ihre Enttäuschung und Unzufriedenheit über den Saisonverlauf mit. Zum emotionalen Kipppunkt der gesamten Saison wurde das Aus im DFB-Pokal-Viertelfinale beim 1. FC Saarbrücken (1:2). Auch bei Roland Virkus. “Das Pokal-Aus in Saarbrücken war für uns alle das jähe Ende eines großen Traums. Von diesem Ereignis ist der Verein und das Vereinsumfeld immer noch emotional geprägt”, erklärte Borussias Sport-Geschäftsführer in seinem sportlichen Bericht.

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Was die Liga angeht, seien vor allem die vielen Gegentore und das fehlende Gleichgewicht auf dem Platz der Grund, warum bisher erst 31 Punkte auf dem Konto landeten. “53 Tore sollten reichen, um eine stabile Saison zu spielen. Die fehlende Balance zwischen Offensive und Defensive hat aber dafür gesorgt, dass wir zu oft verloren haben”, sagte Virkus. “Wir sind nicht zufrieden mit der sportlichen Situation”, betonte der Geschäftsführer und nahm die Mannschaft eindringlich in die Pflicht, die Saison bestmöglich abzuschließen. “In den nächsten vier Spielen erwarte ich, dass die Mannschaft alles reinwirft, damit wir unser Minimalziel erreichen und die Saison positiv zu Ende geht.”

Virkus: “Wir wollen die Führungskultur stärken”

Beim Ausblick auf die Zukunft kündigte Virkus an, nach dem Verlust von Spielern wie Lars Stindl (Karlsruher SC), Jonas Hofmann (Meister Bayer 04 Leverkusen) oder zuvor Yann Sommer (erst Bayern München, nun Inter Mailand) das Thema Führungsqualitäten im Kader angehen zu wollen.

“Im Rahmen unserer Möglichkeiten werden wir versuchen, der Mannschaft weitere Qualität und vor allem Leadership hinzuzuführen”, sagte Virkus. “Wir wollen die Führungskultur stärken und damit eine größere Stabilität auf dem Platz erreichen.” Gleichwohl sei der Borussia-Weg, der die Förderung der jungen Spieler beinhaltet, alternativlos. “Es gilt, die Borussia-Identität mit dem Einbau von jungen Spielern weiter zu forcieren. Wir sind dabei, wieder Anlauf zu nehmen und eine neue Borussia zu bauen”, stellte Virkus klar und hob in diesem Zusammenhang auch noch einmal den Anteil von Gerardo Seoane hervor.

Virkus zählt Seoanes Qualitäten auf

“Er ist ein Trainer, der gezeigt hat, dass er mit jungen Spielern arbeiten kann. Bei uns haben vor allem Rocco Reitz, Luca Netz, Robin Hack von ihm profitiert. Auch Spieler wie Shio Fukuda, Lukas Ullrich und Fabio Chiarodia haben ihre nächsten Schritte gemacht.” Und sollen weitere Schritte unter BMG-Coach Seoane gehen.

Unser Weg wird sich auf Strecke auszahlen.

Gladbachs Sport-Geschäftsführer Roland Virkus mit Blick auf die junge Garde

Die Qualitäten des Schweizers und ehemaligen Bayer-Trainers hob Virkus am Montagabend in diesem Zusammenhang hervor. Der Gladbacher Sport-Geschäftsführer bezeichnete Seoane in seinen Ausführungen als “Kommunikator”, “Analyst”, “Talentförderer”, “Entwickler”, “Teamplayer” und “Bekenner zum Borussia-Weg”. Und weiter: “Er war und ist bereit, mit weniger zugekaufter Qualität, aber viel Potenzial zu arbeiten.”

Roland Virkus

Hat bei den vielen jungen Gladbacher Spielern ein gutes Gefühl: Gladbachs Sport-Geschäftsführer Roland Virkus.
IMAGO/Revierfoto

Virkus zeigte sich alles in allem überzeugt und optimistisch, was die Zukunft der Fohlenelf angeht: “Unser Weg wird sich auf Strecke auszahlen.”

Dessen ist sich auch Bonhof sicher. “Wir alle wissen, dass es im Fußball Auf und Abs gibt – und es Zeiten gibt, in denen man wieder Anlauf nehmen muss. So eine Zeit durchlaufen wir gerade”, sagte der Weltmeister von 1974 und betonte weiter: “Wir werden sie nutzen, um eine nächste erfolgreiche Zeit einzuläuten. Ich habe in meinem Leben immer wieder gelernt: Aufstehen. Und wir werden aufstehen – gemeinsam.”

Mitglieder wählen Fanvertreter in den Aufsichtsrat

Bei den Wahlen zum Aufsichtsrat setzte sich gegen Ende der Veranstaltung und nach einer zwischenzeitlichen Unterbrechung der Mitgliederversammlung der Favorit der aktiven Fanszene durch. Philip Hülsen erhielt von den Mitgliedern 96 Prozent der abgegebenen Stimmen und wird künftig dem Gremium angehören. Zunächst war Hülsen, langjähriges Mitglied der aktiven Fanszene, vom Ehrenrat nicht als Kandidat vorgeschlagen worden. Weil aber zunächst vom Ehrenrat vorgeschlagene Kandidaten beim ersten Abstimmmungsdurchgang nicht die erforderlichen 50 Prozent der Stimmen erhalten hatten, schlug der Ehrenrat unter anderem Hülsen für den zweiten Durchgang vor – und der 39-Jährige wurde mit einem überwältigendem Stimmenanteil in den Aufsichtsrat gewählt.

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Jan Lustig

“Ein Ruck durch die Mannschaft”: Hofmanns Schlüsselmoment auf dem Weg zum Titel

Auf dem Weg zur ersten Deutschen Meisterschaft der Vereinsgeschichte musste Bayer Leverkusen einige Hürden überwinden. Für Jonas Hofmann hatte ein Sieg entscheidenden Charakter – sowie manch bemerkenswert schlechte Trainingseinheit.

Vorerst noch eine Attrappe: Leverkusen feierte den erstmaligen Gewinn der Meisterschale.

Vorerst noch eine Attrappe: Leverkusen feierte den erstmaligen Gewinn der Meisterschale.

IMAGO/Chai v.d. Laage

Letztlich souverän und so früh wie nur vier Mannschaften zuvor in der langen Geschichte der Bundesliga krönte sich Bayer Leverkusen am Sonntagabend erstmals in der Vereinsgeschichte zum Deutschen Meister. Trotz der seit mittlerweile wettbewerbsübergreifend 43 Spiele andauernden Ungeschlagen-Serie der Werkself thronte man in dieser Spielzeit aber nicht immer derart souverän an der Spitze der Bundesliga-Tabelle.

Leverkusen wird erstmals Deutscher Meister

Monatelang sahen sich die Leverkusener einer harten Konkurrenz gegenüber, bis ins Frühjahr hinein ließ insbesondere der gestürzte Titelverteidiger aus München nicht locker, was schließlich im für die Meisterschaft womöglich entscheidenden Gipfeltreffen mündete. Am 21. Spieltag gastierten die Bayern in der BayArena – und hätten mit einem Auswärtssieg nicht nur den Nimbus durchbrechen, sondern die Leverkusener angesichts von damals nur zwei Punkten Rückstand auch vom ersten Platz stoßen können.

Dass Leverkusen seine Spitzenposition schließlich mit einem eindrucksvollen 3:0-Sieg gegen die Münchner behauptete, betrachtet Jonas Hofmann im Nachgang als Schlüsselmoment auf dem Weg zum Titel, wie er bei DAZN zugab. Das Gefühl, tatsächlich Meister werden zu können, sei aufgekommen “nach dem Sieg zuhause gegen München, wo viele damit gerechnet haben, dass die Bayern da sind, wenn es darauf ankommt – und wir sie geschlagen haben”, erklärte Hofmann. “Da hat es einen Ruck durch die Mannschaft gegeben – hätten wir verloren, wären wir hinter den Bayern gewesen.”

In den Wochen danach, die Werkself hatte eine Woche später gar ein Acht-Punkte-Polster, sei die Leverkusener Mannschaft “immer wieder angefixt” gewesen, “weil Bayern die Punkte nicht hat liegen lassen und wir immer wieder mussten”. Unter seinen Teamkameraden – Namen nannte Hofmann nicht – habe es auch Spieler gegeben, die sagten: “‘Ich wünsche mir, dass Bayern gewinnt, damit wir die Spannung hochhalten und nicht nachlassen'”, gestand Hofmann.

Klare Kommunikation nach “absoluter Sauerei” im Training

Als der FCB schließlich gegen Dortmund (0:2) und gleich darauf in Heidenheim (2:3) Federn ließ, gab Leverkusen allerdings nicht mehr nach – und durfte nun den langersehnten Titel bejubeln. Ein Umstand, den Hofmann auch an der ehrlichen teaminternen Kommunikation festmachte. “Es gab Momente, in denen wir uns als Mannschaft zusammengesetzt haben, wenn ein Training mal scheiße war. Dann haben wir uns in der Kabine zusammengesetzt, die Türen zugemacht und das knallhart angesprochen, dass das Training eine absolute Sauerei war”, gab Hofmann Einblick in das Innenleben der Mannschaft. “Das zeichnet uns extrem aus, dass wir sehr selbstkritisch sind. Da kann der eine dem anderen die Meinung sagen und das wird angenommen.”

In Leverkusen setzt man nun darauf, dass dieser Zusammenhalt auch über die Partynacht, die man im Anschluss an die Meisterschaft ausgerufen hat, Bestand hat. Schließlich gilt es bereits am Donnerstag wieder, im Rückspiel des Europa-League-Viertelfinals die Ungeschlagen-Serie aufrechtzuerhalten. Und damit auch die Chance, die Spielzeit mit weiteren Trophäen im internationalen Geschäft wie auch im DFB-Pokal zu schmücken.

Andrichs Ansage an die Konkurrenz: “Jetzt ist Bayer-Leverkusen-Zeit”

Durch den 5:0-Sieg gegen Werder Bremen besiegelte Bayer Leverkusen die erste Deutsche Meisterschaft der Vereinsgeschichte. Geht es nach Robert Andrich, war der diesjährige Triumph erst der Anfang.

Meisterliche Kampfansage: Robert Andrich setzt auf weitere Leverkusener Titel.

Meisterliche Kampfansage: Robert Andrich setzt auf weitere Leverkusener Titel.

IMAGO/Jan Huebner

Es ist in vielerlei Hinsicht ein historisches Ereignis, das Bayer Leverkusen am Sonntagabend gelang. Nicht nur besiegelte die Werkself mit dem deutlichen Sieg gegen Werder Bremen die erste Deutsche Meisterschaft der Vereinsgeschichte, sondern tat dies obendrein in beeindruckender Manier: Noch nie blieb ein Bundesliga-Team an den ersten 29 Spieltagen ungeschlagen – und fuhr in besagtem Zeitraum derart viele Punkte ein wie die Rheinländer (79).

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Durch den Triumph beendete die Werkself gleichzeitig die seit 2013 währende Meisterschafts-Serie des FC Bayern München, der ein Jahrzehnt lang am Saisonende stets von der Tabellenspitze gegrüßt hatte – und sich nun maximal noch zum Vizemeister küren kann. Dass es somit im Bundesliga-Publikum einen nicht unwesentlichen Anteil an jungen Zuschauern gab, die bis zum Sonntag nur den Rekordmeister als Titelträger kannten, nahm Leverkusens Robert Andrich zum Anlass, eine Ansage an die Konkurrenz abzusetzen.

“Falls ihr nur Bayern gesehen habt: Es gibt nicht nur Bayern München, es gibt auch Bayer Leverkusen. Jetzt ist Bayer-Leverkusen-Zeit”, sagte der 29 Jahre alte Mittelfeldmann mit einem Augenzwinkern am DAZN-Mikrofon und fügte an: “Jetzt habt ihr endlich mal einen guten Deutschen Meister.”

Ein Zeichen für das junge Publikum

Deutlich versöhnlichere Töne schlug da Teamkollege Jonas Hofmann an, der dem Triumph ein positives Zeichen für das junge Publikum abgewinnen konnte. Leverkusens Meisterschaft sei ein Zeichen, “dass es auch andere schaffen können. Dass man mit Fleiß viel erreichen kann. Das ist auch eine Message an junge Kids, dass man immer an sich glaubt.”

“Unbeschreiblich”: Leverkusen lässt die Leinen los

Mit dem 5:0-Sieg gegen Werder Bremen besiegelte Bayer Leverkusen die erste Deutsche Meisterschaft der Vereinsgeschichte. Nach dem Spiel rangen die Spieler nach Worten – und kündigten eine lange Partynacht an.

Jubelnder Meister-Trainer: Xabi Alonso inmitten Leverkusener Fans.

Jubelnder Meister-Trainer: Xabi Alonso inmitten Leverkusener Fans.

IMAGO/Sven Simon

Am Ende gab es kein Halten mehr. Hatte sich das Leverkusener Publikum nach dem 4:0 in der Schlussphase noch unter viel Zureden davon überzeugen lassen, doch noch einmal das Feld zu verlassen, versuchte Harm Osmers nach Florian Wirtz‘ drittem Treffer zum 5:0 in der 90. Minute erst gar nicht mehr, die Partie nach dem zweiten verfrühten Platzsturm nochmal anzupfeifen: Die erste Deutsche Meisterschaft in der Geschichte Bayer Leverkusens war endgültig besiegelt und die Party ohnehin nicht mehr aufzuhalten.

“Das ist unbeschreiblich”, rang der Mann des Abends bei DAZN nach den richtigen Worten im Anschluss an den historischen Erfolg. “Ich kann es noch gar nicht realisieren, ich brauche noch ein bisschen gleich in der Kabine, um in den Kopf zu kriegen, was wir da erreicht haben.” Nach elf Jahren war der Rekordmeister gestürzt – und Leverkusen durfte in der 45. Bundesliga-Saison den ersten Titel feiern, nachdem die Werkself zuvor ein ums andere Mal immer wieder denkbar knapp dabei gescheitert war.

“Emotionen pur” verspürte auch Teamkollege Jonas Hofmann: “Es fließt wirklich alles durch den Körper. Da weiß man nicht: Soll man lachen? Soll man weinen? Es ist wirklich unbeschreiblich, ich hätte mir vor einem Jahr nicht erträumt, das im ersten Jahr direkt zu schaffen. Das ist einfach nur geil.”

Hofmanns Dank an den Trainer

Der 31-Jährige, der erst im vergangenen Sommer von Borussia Mönchengladbach nach Leverkusen gekommen war, behielt trotz aller Emotionen einen klaren Blick und richtete ein Lob an seine Teamkollegen. “Wir sind jedes Spiel konstant ans Limit gegangen, egal wer gespielt hat. Wir waren immer da, waren immer präsent”, lautete seine logische Erklärung für die Krönung der Fabel-Saison. “An dieser Saison sieht man, dass jeder gebraucht wird, damit das Niveau nicht abflacht. Dann schaffst du es auch, in drei Wettbewerben so mitzuspielen. Das lebt der Trainer brutal vor.”

Der Trainer, Xabi Alonso, lebte am Sonntagabend eine gebührende Meisterfeier vor. “Dieser Erfolg ist besonders für alle, für den gesamten Verein. Er gehört so vielen Leuten. Wir müssen es genießen für den gesamten Verein, diese Schale zu gewinnen. Die erste Meisterschaft in 120 Jahren. Es ist eine Ehre, ein Teil davon zu sein und hier zu arbeiten. Heute verdienen wir es zu feiern. Wir müssen es genießen, mit Familie, Freunden und Fans. Nächste Woche ist ein anderes Thema”, so der 42-Jährige.

Eine Aufforderung, die sich augenscheinlich insbesondere Robert Andrich kein zweites Mal anhören musste. Der Mittelfeld-Abräumer, der von Wirtz bereits als möglicher Party-Antreiber ausgemacht worden war, nahm die Vorreiter-Rolle an. “Wir haben den einen oder anderen dabei, aber ich glaube ich weiß, wie es geht”, erklärte Andrich schmunzelnd und äußerte sich bezüglich konkreter Party-Pläne: “Wir lassen den Abend mal auf uns zukommen und ich glaube, der wird ziemlich lang.”

Womöglich wird es nicht die letzte Party in der laufenden Saison sein, schließlich bestehen für die Werkself in der Europa League und im DFB-Pokal noch weitere Titelchancen. “Wir haben noch ein großes Ziel in der Europa League. Wir haben eine gute Chance im Halbfinale und auch im Pokal, das Gefühl ist unglaublich”, sagte Alonso, der das auch im Stadion als klare Zielvorgabe an die Fans ertönen ließ: “Wir wollen mehr. Wir wollen die Europa League.”

Zunächst gab er allerdings zu, wie besonders das erreichte für ihn dann doch ist: “Vielleicht ist das alles zu schnell für mich, aber ich akzeptiere und genieße den Moment.” Eine Einstellung, die sich auch die Spieler nach dem historischen Erfolg zu Herzen nahmen.

Warum Hofmann den Bayern und Stuttgart die Daumen drückt

Über fünf Monate musste Jonas Hofmann auf dieses persönliche Erfolgserlebnis warten. Nach seinem Tor beim 2:0-Sieg gegen West Ham United, möchte der Offensivakteur nun am Sonntag Deutscher Meister werden – allerdings ohne fremde Hilfe.

War am Donnerstagabend der Matchwinner: Jonas Hofmann.

War am Donnerstagabend der Matchwinner: Jonas Hofmann.

IMAGO/Uwe Kraft

Er war der Matchwinner. Erst in der 76. Minute eingewechselt, hatte Jonas Hofmann mit einem Tor und einer Vorlage entscheidenden Anteil am 2:0-Sieg gegen West Ham United. Ein perfektes Spiel war es für den 31-Jährigen trotzdem nicht, der zuletzt Ende Oktober beim 2:1 gegen Freiburg getroffen hatte. “Nein, da hätte ich von Anfang an spielen müssen”, erklärte er.

Denn anders als in der Hinrunde ist Hofmann aktuell kein unumstrittener Startelfspieler mehr. Nach zwölf Scorerpunkten in den ersten zwölf Ligaspielen lief es zuletzt nicht mehr so rund. So war sein gelungener Joker-Auftritt Balsam auf die Wunden.

Xabi Alonso: “Für Jonas ist es ein guter Impuls”

Das weiß auch Xabi Alonso, der direkt nach dem Spiel mit dem Nationalspieler sprach. “Nach den Spielen gegen Mainz und Hoffenheim hatte Jonas das Gefühl, dass er die Schusschancen, aber kein Glück hatte. Es war ein wichtiger Moment für ihn, auch die Vorlage für Boniface. Für Jonas ist es ein guter Impuls für die letzten sechs Wochen”, erklärte der Trainer.

Auf diesen Effekt hofft auch Hofmann selbst. “Das tut sehr, sehr gut, wenn man länger nicht getroffen hat oder die Scorer einfach gefehlt haben. Da ist es schön, dass der Dosenöffner gekommen ist. Das war es hoffentlich für sehr wichtige Woche hintenheraus gerade in den Pokalwettbewerben.”

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Wie macht Leverkusen das eigentlich?


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In der Meisterschaft möchte Hofmann und Co. schon am Wochenende den verdienten Lohn eintüten. Schlägt Bayer 04 am Sonntag Werder Bremen, ist der erste Meistertitel für den Werksklub perfekt. Einen Vorgeschmack auf die dann herausbrechenden Emotionen haben die Bayer-Profs schon nach dem Schlusspfiff gegen West Ham bekommen.

Hofmann fordert Demut und Ruhe für das Werder-Spiel

“Die Fans haben es schon angestimmt, da hat man Gänsehaut gekriegt, weil allen klar ist, was am Sonntag passieren kann”, erzählt Hofmann, der ankündigt: “Wir werden voller Vorfreude in das Spiel reingehen, aber mit der gewissen Demut und Ruhe. Wir wollen nicht verrückt werden, wollen natürlich am Sonntag die Meisterschaft entscheiden. Aber dafür ist noch Einiges zu tun.”

Dass Bayer für den Titel am Sonntag noch etwas leisten muss, ist übrigens der ausdrückliche Wunsch des Rechtsfußes. Schon am Samstag vor dem Fernseher möchte der Ex-Gladbacher nämlich nicht Meister werden. Dies wäre der Fall, wenn sowohl die Bayern gegen Köln als auch Stuttgart gegen Frankfurt verlieren würden. Dann wäre Bayer 04 nicht mehr einzuholen.

Gerade, wenn fast alle zum ersten Mal Deutscher Meister werden, willst du das nicht auf der Couch erleben.

Jonas Hofmann

Doch das, sagt Hofmann, der die Spiele selbst auf dem heimischen Sofa verfolgen wird, soll nicht passieren. “Ich hoffe, wir können es selbst entscheiden. Gerade, wenn fast alle zum ersten Mal Deutscher Meister werden, willst du das nicht, einen Tag bevor du selbst spielst, mit einem Wasser auf der Couch erleben. Da kannst du gar nicht so die Emotionen rauslassen, wenn du nicht bei der Gruppe bist, mit der du das geschafft hast, und nicht in diesem Stadion bist.”

Die kuriose Konsequenz daraus: “Deswegen”, erklärt Hofmann, “drücke ich Bayern und Stuttgart die Daumen.” Wer hätte sowas vor nur zwei Wochen für möglich gehalten?!

Stephan von Nocks

“So krass war es selten”: Bayers 2:0 gegen West Ham als Spiel der Extreme

Das Hinspiel zwischen Bayer 04 und West Ham United im Viertelfinale der Europa League war eine Partie der Extreme. Zum einen, weil sich die Hammers äußerst defensiv präsentierten. Zum anderen, weil die Werkself in Ballbesitz für Superlative sorgte.

Lange dominiert, spät gejubelt: Bayer 04 Leverkusen.

Lange dominiert, spät gejubelt: Bayer 04 Leverkusen.

IMAGO/Mika Volkmann

Es war legitim, aber alles andere als ansehnlich, mit welcher taktischen Marschroute West Ham United in Leverkusen zum Erfolg kommen wollte. Mit einer Fünferkette und extrem tief postiert verstellten die Engländer Bayer 04 die Räume. Teilweise agierte die Elf von David Moyes so defensiv, dass vor der Pause Leverkusens Abwehrchef Jonathan Tah nah am gegnerischen Strafraumkreis (!) als letzte Absicherung der Gastgeber agierte.

Purer Beton, der ein attraktives Spiel nur schwer möglich machte. “In der krassen Form, dass sich Mannschaften hinten reinstellen, haben wir es auch nicht so oft gehabt. Sie haben sehr tief gestanden. Da musst du Geduld haben, immer wieder anlaufen. Das ist manchmal etwas zäh und man verzweifelt manchmal auch ein bisschen”, erklärte Joker und Matchwinner Jonas Hofmann.

Der Spielbericht

Doch Bayer hat solche Situationen schon oft erfolgreich bewältigt. So verweist der Nationalspieler auf das Wissen um die eigene Stärke, “unsere Erfahrung, die wir immer wieder gemacht haben, hinten heraus Tore zu schießen. Diese Momente nutzen wir gerade sehr für uns.”

Mit welcher Ruhe und Konsequenz Bayer 04 dabei den eigenen Ansatz des Kombinationsfußballs durchzieht, ist beeindruckend und spiegelt sich auch in den Daten zu den einseitigen 90 Minuten gegen den Tabellensiebten der Premier League wider. Brachten diese doch wieder einige bemerkenswerte Zahlen und auch neue Bestmarken hervor.

78 Ballkontakte im gegnerischen Strafraum

So gab Leverkusen gegen West Ham 33 Torschüsse ab – das gelang in dieser Saison zuvor nur einer Mannschaft: Leverkusen selbst beim 3:2 gegen Qarabag Agdam im Achtelfinale. Sonst knackte noch kein anderer Europa-League-Teilnehmer die Marke von 30 Abschlüssen.

Elf Torschüsse kamen auf den Kasten von West-Ham-Keeper Lukasz Fabianski – noch keine andere Mannschaft brachte in dieser Europa-League-Saison so viele Abschlüsse auf das Tor des jeweiligen Gegners.

Leverkusen hatte gegen West Ham 78 Ballkontakte im gegnerischen Strafraum, das gab es seit deren Erfassung zur Europa-League-Saison 2016/17 noch nie.

Leverkusen ließ nur einen gegnerischen Torschuss zu – das gelang zuvor noch keiner Mannschaft in dieser Saison. Zuvor lag die Bestmarke bei nur drei zugelassenen Torschüssen des Gegners. Das gelang unter anderem Leverkusen am 3. Gruppen-Spieltag beim 5:1 gegen Qarabag Agdam.

Bereits zum fünften Mal in dieser Saison hatte Leverkusen in dieser Europa-League-Saison eine Passquote von über 90 Prozent (dieses Mal 90,7%) – sonst hatten nur die AC Mailand (3) und Brighton & Hove Albion (2) öfter als einmal eine Passquote von mindestens 90 Prozent.

Leverkusen hatte 73 Prozent Ballbesitz – das wurde nur von Brighton & Hove Albion am 1. Spieltag (75%) sowie vom FC Liverpool im Achtelfinal-Rückspiel gegen Sparta Prag (77%) übertroffen. Ballmagnet war Granit Xhaka mit 157 Ballkontakten – das wurde nur von Brightons Lewis Dunk am 3. Spieltag getoppt (167).

Das Hinspiel-Ergebnis: Gut, aber gefährlich

Zahlen, die eine eindeutige Sprache sprechen, die Bayers brutale Überlegenheit dokumentieren. Die aber nicht zu dem Fehlschluss führen sollen, dass es beim Rückspiel in London eine ähnlich einseitige Angelegenheit geben werde, wie Mittelfeld-Stratege Xhaka mahnt.

“Wir müssen in London probieren, ein Tor zu erzielen. Mit dann drei Toren insgesamt können wir es schaffen”, erklärt der ehemalige Arsenal-Profi warnend, “ich rede aus Erfahrung. Ich habe sieben Jahre dort gegen West Ham gespielt. Ich weiß, wie schwer es da ist. Sie haben 60.000, 70.000 Zuschauer im Rücken – das wird eine andere Mannschaft sein am Donnerstag. Die werden kommen, die werden gepusht von den eigenen Fans.”

Und so betont Xhaka nochmal, dass der Drops trotz des einseitigen Hinspiels noch nicht gelutscht ist. “2:0 ist ein gutes Ergebnis, aber nicht perfekt. Es ist auch ein ganz gefährliches Ergebnis, deswegen müssen wir konzentriert bleiben.” Wozu das führen kann, haben Xhaka und Co. im Hinspiel demonstriert.

Stephan von Nocks

Hofmanns Wille zahlt sich aus – Xabi Alonso lobt Einfluss der Joker

Bayer 04 Leverkusen hat wie so oft in dieser Saison dank später Tore gewonnen. Xabi Alonso war nach dem 2:0 gegen West Ham dementsprechend glücklich, Jonas Hofmann gab zu seinem Tor ein Geständnis ab – und blickte gen Meisterschaft.

Bayer Leverkusens Jonas Hofmann war nach dem 2:0 gegen West Ham in aller Munde.

Bayer Leverkusens Jonas Hofmann war nach dem 2:0 gegen West Ham in aller Munde.

IMAGO/Treese

Bayer Leverkusen hat im Viertelfinale der Europa League zu Hause West Ham dominiert, das unterstreichen auch 33:1 (!) Torschüsse. Die Werkself tat sich in Realität jedoch im letzten Drittel schwer – bis Jonas Hofmann kam. Der 31-Jährige, der in den vergangenen Wochen an Status einbüßen hatte müssen, avancierte am Donnerstag zum Matchwinner. Er erzielte kurz nach seiner Einwechslung das 1:0 und bereitete noch das 2:0 durch Victor Boniface vor.

Bei RTL gab Hofmann kurz nach Abpfiff Einblick in seine Gefühlswelt. Der ehemalige Gladbacher setzte die Forderungen von Trainer Xabi Alonso (“in die Tiefe gehen, als zweiter Stürmer spielen”) gut um und sorgte für die geforderte Präsenz im Strafraum. Wobei: Beim Führungstor machte er ein wenig sein eigenes Ding.

Hofmann: Strafraum-Präsenz beim 1:0 “unerwartet”

“Ich bin unerwartet beim Eckball mit in den Sechzehner rein, und ja – dann hat alles gepasst”, erklärte Hofmann sein sehenswertes Volleytor zum 1:0 und unterstrich damit einen weiteren Wert, den sein Coach einfordert: Wille.

“Cool” – wie im Interview gefragt – bleibe er trotz der zahlreichen späten Tore seines Teams nämlich eher nicht, sagte Xabi Alonso. Jedoch freute sich der Spanier: “Die Spieler sind überzeugt und jedes Spiel konzentriert.” Auch in Spielen wie gegen West Ham: “Es war sehr schwer, heute klare Chancen zu kreieren.”

Das war sehr wichtig für Jonas, er hat diesen Moment gebraucht.

Xabi Alonso

Glücklich war der Baske ohnehin, er freute sich jedoch explizit für Hofmann. “Das war sehr wichtig für Jonas, er hat diesen Moment gebraucht. Und dann auch noch der Assist für das zweite Tor …”, schwärmte der 42-Jährige Coach, der auch den lange verletzten Boniface – einen weiteren Joker – lobte und die Wichtigkeit von Treffern für Stürmer hervorhob, doch lieber das gesamte Team in den Vordergrund stellen wollte.

“Die gute Mentalität”, so Xabi Alonso, “haben wir gebraucht. Wir wollten bereit sein, wir waren bereit”, fasste der ehemalige Weltklasse-Mittelfeldspieler zusammen. Etwas genauer erklärte er schließlich: “Wir hatten wieder einen super Einfluss von den Bank, wie auch schon gegen Hoffenheim zum Beispiel. Das ist wichtig, alle Spieler sind bereit, auch um von der Bank zu kommen, alle Spieler haben den Wunsch zu helfen und den Willen auf dem Platz.”

Spiele von Bayer Leverkusen

Geduld gehörte ebenso mal wieder zum Leverkusener Erfolgsrezept. “Wir wussten, dass unsere Chance kommen wird – und das ist passiert”, bilanzierte Xabi Alonso, der nicht über die mögliche Meisterschaft am Sonntagabend sprechen wollte, nach 33:1 Torschüssen gegen West Ham.

“Gänsehaut”: Hofmann bedankt sich und hofft

Hofmann blickte dem Heimspiel gegen Werder Bremen (17.30 Uhr, LIVE! bei kicker) bereits etwas expliziter entgegen und meinte: “Ich habe schon beim Gesang der Fans heute Gänsehaut bekommen.” Es bedeute letztlich “alles, die Schale am Ende der Saison hochhalten zu dürfen. Das ist der Moment, da fließen vielleicht Tränen, das überkommt einen so, da lässt man seinen Emotionen freien Lauf.”

DFB-Formcheck: Raum bedrängt Mittelstädt – Hummels lässt nicht locker

Noch 73 Tage bis zum EM-Auftakt der DFB-Elf. Der kicker wertet die Leistungen der 44 EM-Kandidaten im Monat März aus.

Nicht-berücksichtige EM-Kandidaten und ein neuer Platzhirsch: Robert Andrich (li.), Mats Hummels (Mi.) und David Raum.

Nicht-berücksichtige EM-Kandidaten und ein neuer Platzhirsch: Robert Andrich (li.), Mats Hummels (Mi.) und David Raum.

imago images/Grafik: kicker

Die heiße Phase vor der Heim-EM 2024 ist angebrochen. Der kicker hat eine Liste von 44 Profis zusammengestellt, die für Bundestrainer Julian Nagelsmann in Frage kommen dürften.

Unmittelbar vor den Länderspielen in Frankreich (2:0) und gegen die Niederlande (2:1) hatte der kicker die EM-Kandidaten einem Formcheck der bisherigen Jahresleistung unterzogen. Nun wird die Performance im Monat März inklusive den beiden jüngsten DFB-Spielen sowie den am letzten März-Wochenende stattfindenden Liga-Spieltagen unter die Lupe genommen.

Aufgeteilt nach den sieben taktischen Positionen der kicker-Rangliste checkt der kicker Monat für Monat seit Jahresbeginn die jeweils aktuelle Form der EM-Kandidaten. Grün signalisiert “voll in EM-Form”, Rot steht für “aktuell nicht in EM-Form” (möglicherweise auch aus Verletzungsgründen) und Gelb bedeutet “EM-Kandidat, darf aber nicht nachlassen”.

Ter Stegens Bilanz beeindruckt trotz einiger Wackler

Nach der verletzungsbedingten Absage von Manuel Neuer stand Marc-André ter Stegen bei beiden Länderspielen im März im Tor und hielt gegen Frankreich seinen Kasten sauber, gegen die Niederländer hatte er er paar kleinere Wackler. Insgesamt kassierte er im März mit Verein und Nationalelf in sieben Spielen lediglich zwei Gegentore, in fünf Partien spielte er zu Null. In der Liga blieb er sogar den kompletten Monat unbezwungen, musste dort zuletzt am 17. Februar hinter sich greifen.

Rüdiger und Tah spielen sich ein – Hummels setzt ein Zeichen

Während Antonio Rüdiger und Jonathan Tah im DFB-Trikot 180 Minuten Seite an Seite verteidigten, konnte bzw. musste ein Dortmunder Trio im Verein trainieren. Ein Ausrufezeichen nach der Länderspielpause setzten nun Nico Schlotterbeck und Mats Hummels, die in München ein Bollwerk bildeten. An Schlotterbeck (Note 1,5) und Hummels (Note 1) prallte in der Allianz-Arena fast alles ab, der 35-jährige Routinier wurde vom kicker gar zum Spieler des Spieltags gekürt, erst zum dritten Mal in seiner Bundesliga-Karriere (zuvor am 6. Spieltag 2020/21 und am 24. Spieltag 2010/11).

Mittelstädt brilliert, doch Raum sitzt ihm im Nacken

In den beiden März-Länderspielen hieß das Außenverteidiger-Duo jeweils Kimmich/Mittelstädt. Der Stuttgarter Mittelstädt debütierte gegen die Franzosen und stand auch gegen die Niederlande im Fokus. Zunächst spielte er einen Fehlpass, der zum 0:1 führte. Sieben Minuten später hatte er selbst per Distanzschuss den Ausgleich besorgt. Ihm dicht im Nacken sitzt David Raum, der eine starke Form im Verein hat. Drei Scorerpunkte und drei Berufungen in die Elf des Tages im März belegen dies.

Chef Kroos – Andrich nimmt den Schwung mit

Das Comeback von Toni Kroos war das Thema der März-Länderspiele, er war sofort der Chef auf dem Platz und in beiden Partien notenbester DFB-Akteur. Neben dem nun 108-maligen Nationalspieler etablierte sich Robert Andrich als Partner auf der Doppelsechs. In der Liga kam er zwar im März zweimal nur von der Bank, war aber bei Bayer maßgeblich dafür verantwortlich, dass Leverkusen weiter unbesiegt blieb. Im Europa-League-Spiel bei Qarabag Agdam bereitete er in der Nachspielzeit den 2:2-Ausgleich vor, in der Liga erzielte der den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich gegen Hoffenheim am vergangenen Wochenende sogar selbst.

Musiala toppt Wirtz – und Brandt hält mit

Die Zauberer Wirtz und Musiala halten ihre Topform der vergangenen Wochen und zeigten auch gegen die Top-Nationen Frankreich und Niederlande überzeugende Leistungen. Wirtz traf im März viermal, damit kann unter allen im Formcheck untersuchten Spielern sonst nur Musiala mithalten. Der Bayern-Spieler ist auch bei den Assists die Nummer 1. Fünf Torvorlagen hat im März sonst nur noch Dortmunds Julian Brandt vorzuweisen, der bei den vergangenen Länderspielen nicht berücksichtigt wurde.

Adeyemi meldet sich zurück

Dreimal stand Karim Adeyemi im Monat März in der Dortmunder Startelf, dreimal trug er sich in die Torschützenliste ein. Bei den beiden 2:0-Siegen in Berlin und München erzielte er das jeweilige 1:0, beim 3:1-Sieg gegen Frankfurt sorgte er nach Rückstand für den wichtigen 1:1-Ausgleichstreffer. Damit schoss der BVB-Flügelspieler im März genauso viele Tore wie die drei anderen Kandidaten zusammen: Gnabry kommt auf zwei, Führich auf eines, Sané blieb torlos, sammelte aber immerhin einen Assist.

Undav beflügelt – Füllkrug trifft immerhin beim DFB

Im Verein blieb Niclas Füllkrug seit dem 17. Februar torlos. Für Deutschland sorgte er mit seinem Schultertor gegen die Niederlande für Euphorie und sicherte als Einwechselspieler den Sieg gegen Oranje. Sein Debüt für den DFB gab Stuttgarts Deniz Undav, der den Schwung der Nominierung mitnahm und in den beiden Ligaspielen nach Bekanntgabe des Länderspielkaders jeweils zwei Scorerpunkte einfuhr.

Christoph Huber