Roses Botschaft an die Fans: “Viel Rauch macht wenig Sinn”

Mit der punktbesten Bundesliga-Saison der Vereinsgeschichte ist es bei RB Leipzig dann nach dem dritten Unentschieden in Serie noch nichts geworden. Doch immerhin gehen die Sachsen nach dem verdienten 2:2 bei Eintracht Frankfurt mit dem positiven Gefühl in die Sommerpause, auch das zwölfte Pflichtspiel in Folge ungeschlagen geblieben zu sein.

Marco Rose (li.) attestierte seiner Elf in den vergangenen Wochen eine gute Mentalität und Einstellung.

Marco Rose (li.) attestierte seiner Elf in den vergangenen Wochen eine gute Mentalität und Einstellung.

IMAGO/Revierfoto

Trainer Marco Rose lobte dann auch die Mentalität und Einstellung seines Personals, das das Pflichtziel Champions-League-Qualifikation längst realisiert hatte und sich in den letzten drei Saisonspielen trotzdem nicht hängenließ. “Wir bewegen uns seit drei Wochen in einem Raum, in dem es für uns nicht mehr vor und nicht mehr zurück geht. Und trotzdem waren die Jungs in den Spielen gegen Hoffenheim, Bremen und Frankfurt, bei denen es immer noch um etwas ging, da”, attestierte der Coach.

Bundesliga, 34. Spieltag

Orban: “Es ist das, was wir verdient haben”

Für Rose stellte dieser letzte Auftritt mit der verspielten 2:0-Führung ein Spiegelbild der Saison dar: “Wir haben viel von dem gezeigt, was uns in dieser Saison ausgemacht hat, aber auch, was uns gefehlt hat und was wir entwickeln wollen.” Dazu zählt vor allem das schwache Abwehrverhalten bei den beiden Gegentreffern. “Wir haben uns zu einfach abkochen lassen”, so Rose. Ähnlich sieht es Kapitän Willi Orban: “Platz vier ist das, was wir verdient haben – nicht mehr und nicht weniger.”

Das 1:2 durch Hugo Ekitiké im Anschluss an einen Freistoß war unmittelbar nach einer achtminütigen Unterbrechung gefolgt, nachdem eine Pyro-Aktion im Leipziger Block den Rauchmelder des Videowürfels ausgelöst hatte. Einen Zusammenhang für den Riss im RB-Spiel wollte Rose in der Zwangspause nicht ausmachen: “Es wäre schlimm, wenn das der Knackpunkt gewesen wäre.” Dass er die Pyro-Aktion aus dem Gästeblock, der diesbezüglich schon in Heidenheim unangenehm aufgefallen war, missbilligte, verpackte Rose in die Worte: “Es war wieder eine tolles Jahr und eine tolle Reise mit unseren Fans. Und mittlerweile ist unser Gästeblock sehr, sehr voll. Das macht uns stolz, und das schätzen wir auch. Aber viel Rauch macht wenig Sinn, also Rauch weglassen.”

Bonusspiel für Blaswich und Norbye

Von besonderer Bedeutung war die Partie aus Leipziger Sicht für Janis Blaswich und Jonathan Norbye. Der erst 17-jährige Abwehrspieler aus Norwegen kam in der Nachspielzeit zu seinem Bundesligadebüt, für den 33-jährigen Blaswich könnte es die Abschiedsvorstellung im RB-Trikot gewesen sein. Der Torhüter war nach der Kreuzband-Verletzung von Stammkeeper Peter Gulacsi ein erstklassiger Vertreter, verlor im Januar aber nach drei Niederlagen und einigen Wacklern seinen Platz wieder an den Ungarn. Da RB für die kommende Saison mit Maarten Vandevoordt (22/KRC Genk) bereits einen weiteren Keeper mit Nummer-1-Anspruch verpflichtet hat, haben sich Blaswichs Perspektiven in Leipzig eingetrübt. Rose betonte allerdings, der Einsatz in Frankfurt sei kein Abschiedsgeschenk, sondern ein Bonusspiel gewesen.

Oliver Hartmann

Schäfer für einen Tag zurück beim VfL: Stehende Ovationen für den Ex-Boss

Marcel Schäfer zurück beim VfL Wolfsburg – zumindest für einen Nachmittag. Der freigestellte Ex-Boss hat sich in dieser Woche bei den Mitarbeitern verabschiedet – und dürfte nach kicker-Informationen demnächst in Leipzig unterschreiben.

Der Ex-Boss: Marcel Schäfer hat sich bei den Mitarbeitern des VfL Wolfsburg bedankt.

Der Ex-Boss: Marcel Schäfer hat sich bei den Mitarbeitern des VfL Wolfsburg bedankt.

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Es soll sehr emotional gewesen schein, schildern Besucher der Veranstaltung, die am vergangenen Mittwoch im Fanhaus des VfL Wolfsburg stattgefunden hat. Marcel Schäfer, der Ex-Geschäftsführer, der am 10. April von seinen Aufgaben entbunden wurde, hatte alle Mitarbeiter des Klubs, für den er in fast 17 Jahren als Spieler, Sportdirektor und eben Geschäftsführer tätig war, eingeladen.

Fast alle, die es einrichten konnten, kamen, rund 250 Gäste, darunter auch die Geschäftsführerkollegen Michael Meeske und Dr. Tim Schumacher sowie Sportdirektor Sebastian Schindzielorz, verabschiedeten ihren Ex-Boss, der sich für die lange Zusammenarbeit bedankte. Bemerkenswert: Jeder VfL-Mitarbeiter erhielt ein Geschenk. Emotionaler Höhepunkt sollen stehende Ovationen für den 39-Jährigen nach dessen Dankesrede gewesen sein.

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Für Schäfer dürfte dies ein versöhnlicher Abschluss seiner Arbeit in Wolfsburg sein, nachdem er dem Aufsichtsrat im April mitgeteilt hatte, dass er im Sommer den Weg für einen Neuanfang beim VfL freimachen wolle und ihm zudem eine Anfrage von RB Leipzig vorliege. Daraufhin wurde der Manager direkt freigestellt. Seither laufen die Verhandlungen mit den Sachsen, die bislang zwar zu einer Annäherung, aber noch nicht zu einer Einigung geführt haben. Was jedoch nur eine Frage der Zeit sein dürfte.

So laufen die Verhandlungen zwischen dem VfL und RB

Die Wolfsburger Forderung soll zunächst bei mehr als vier Millionen Euro gelegen haben, das erste Leipziger Angebot wiederum soll 500.000 Euro betragen haben – und wurde VfL-intern als “Ausbildungsentschädigung” angesehen und abgelehnt. Nach kicker-Informationen spielt RB ein Detail in die Karten, was zwischen dem VfL und Schäfer bei dessen Freistellung vereinbart wurde. Ursprünglich lief der Vertrag des Geschäftsführers bis Ende Januar 2026, nun aber wäre er bereits am 1. Januar 2025 ablösefrei.

So lange will der Ligakonkurrent freilich nicht auf den neuen Kandidaten warten, entsprechend muss eine finanzielle Einigung mit dem Wolfsburger Aufsichtsrat um Boss Frank Witter erzielt werden. Anschließend würde Schäfer in Leipzig unterschreiben.

Rosens Zukunft in Sinsheim ist offen

Der VfL wiederum fahndet weiter nach einem Nachfolger für den ehemaligen Sport-Geschäftsführer. Der Name Sami Khedira ist dabei in Wolfsburg gefallen, der Weltmeister von 2014 käme aber eher noch nicht für die oberste Führungsposition in Frage. Im Gegensatz zum Hoffenheimer Geschäftsführer Alexander Rosen, dessen Zukunft ins Sinsheim offen ist. Der 45-Jährige wird im VfL-Umfeld intensiver gehandelt.

Thomas Hiete

Rose bekennt sich zu Leipzig – Darf Norbye in Frankfurt debütieren?

Um allzu viel geht es sportlich nicht mehr im letzten Saisonspiel für RB Leipzig. Daher überlegt Marco Rose, einen Jugendspieler zu belohnen, der noch in der U 17 spielen könnte.

“Er hat sich das über Leistungen im Nachwuchs mehr als verdient”: Jonathan Norbye.

IMAGO/motivio

An Platz 4 in der Tabelle kann nicht mehr gerüttelt werden: Sowohl der Abstand nach vorn als auch nach hinten ist für RB Leipzig vor dem letzten Saisonspiel (Samstag, 15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) in der Bundesliga zu groß.

Trainer Marco Rose lobte Gegner Eintracht Frankfurt überschwänglich und bezog das vor allem auf das Drumherum: “Geiles Stadion, geile Fans”, sagte er. “Die Champions-League- und die Europa-League-Saison: Wenn man gesehen hat, was Frankfurt für eine Power hat …”

Simakan verletzte sich im Training

Die SGE wird auf jegliche Experimente verzichten und Platz 6, der zur Champions League berechtigen könnte, mit aller Macht im Fernduell gegen Hoffenheim verteidigen wollen. Doch die Leipziger können sich den Luxus erlauben, das eine oder andere Talent mit Spielzeit zu belohnen.

Während nämlich der Ex-Frankfurter Christopher Lenz mit Wadenproblemen ausfällt und sich auch Mohamed Simakan am Donnerstag im Training verletzte (Rose: “Das sieht für morgen nicht ganz so gut aus”), öffnet sich die Tür für einen 17 Jahre alten Norweger.

Auch Elmas bekommt Einsatzzeit

“Wir werden morgen Jonathan Norbye mitnehmen, ein U-19-Spieler, der noch U 17 spielen kann”, sagte Rose. Der Innenverteidiger habe “sich das über Leistungen im Nachwuchs mehr als verdient”. Der Coach stellte Norbye auch etwas Spielzeit in Aussicht. “Wir wollen das Signal aussenden und die Verzahnung weiter voranschreiten lassen”, blickte er auf die Leipziger Jugendteams.

Winterneuzugang Eljif Elmas (bislang zwölf Einwechslungen bei 13 Spielen) könnte sogar noch mehr Einsatzzeit erhalten. “Wir wollen mal den Eljif ein bisschen länger auf dem Platz sehen”, sagte Rose, der zugab, dass ihm – anders als in den Vorjahren – ohne bevorstehendes Pokal-Finale im Saison-Endspurt etwas fehlt: “Wir merken, dass wir was vermissen.”

Zu seiner eigenen Zukunft, über die medial spekuliert worden war, stellte Rose auf Nachfrage klar: “Mehr Bekenntnis geht ja nicht: Ich bin nächstes Jahr Trainer hier.”

Innerhalb der Deadline: Henrichs verlängert bei RB Leipzig

Nationalspieler Benjamin Henrichs hat sich entschieden – für RB Leipzig. Sein Vertrag wurde vorzeitig bis 2028 verlängert.

Benjamin Henrichs bleibt bei RB Leipzig.

Benjamin Henrichs bleibt bei RB Leipzig.

IMAGO/motivio

Benjamin Henrichs hatte von RB Leipzig schon seit längerer Zeit einen neuen Vertrag vorliegen, um sein ursprünglich 2025 auslaufendes Arbeitspapier zu verlängern. Nach einiger Bedenkzeit und einer Deadline bis zum Ende dieser Woche hat sich der für die EM nominierte 27-Jährige nun dazu entschieden, seine Unterschrift unter den neuen Vertrag zu setzen. Dieser läuft drei weitere Jahre bis 2028. Hätte Henrichs das Angebot nicht angenommen, wäre er im Sommer verkauft worden.

“Wir haben uns jederzeit sehr fair ausgetauscht. Ich bin jetzt 27 Jahre alt und natürlich habe ich mir auch Gedanken gemacht, ob ich noch einmal etwas Neues probieren möchte. Aber der Verein und die sportliche Führung um Rouven Schröder und Marco Rose haben mir immer ganz klar gezeigt, dass sie auf mich setzen und mich gern weiter in Leipzig sehen wollen”, sagte der Abwehrspieler.

Sportdirektor Rouven Schröder zeigte Verständnis für Henrichs’ Überlegungen. “Es ist ganz normal, dass er in dieser Phase seiner Karriere auch andere Optionen in Erwägung zieht”, sagte er. “Am Ende überzeugt dann aber das Gesamtpaket RB Leipzig mit unseren Ambitionen und Zielen für die nächsten Jahre – hier wird Benny weiterhin eine ganz wesentliche Rolle einnehmen. Mit dieser Vertragsverlängerung können wir so noch vor dem letzten Saisonspiel eine sehr wichtige Kaderfrage positiv beantworten.”

Herausforderer in der Nationalmannschaft, Leistungsträger in Leipzig

Henrichs kam 2020 von der AS Monaco zu RB. In der Bundesliga verpasste er in der laufenden Saison lediglich eine Partie. In seiner Bilanz stehen neben einem Tor auch sechs Vorlagen bei einem kicker-Notenschnitt von 3,03. Außerdem wurde er von Julian Nagelsmann in den EM-Kader berufen. In der Nationalmannschaft gehört er allerdings zu den Herausforderern, denn auf der rechten Abwehrseite ist Joshua Kimmich (Bayern München) gesetzt.

In Leipzig ist er ganz klar Leistungsträger, dies betonte Trainer Marco Rose auf einer Pressekonferenz am Freitag: “Er ist ein wichtiger Faktor, sehr integrativ, was vor allem unsere französischen Jungs betrifft.” Zudem strich er Henrichs’ Polyvalenz heraus: “Er ist ein guter Außenverteidiger, auch wenn er noch etwas Luft nach oben hat, was das Offensivspiel und Flanken betrifft. Und er kann auch gut auf der Sechs spielen.”

“Mein Urlaub war schon geplant” – “Da hast du auch mich als Kasper”

Bayern, Stuttgart und Leverkusen dominieren den deutschen EM-Kader, aber auch zwei Hoffenheimer sind dabei. Stimmen von Nominierten und Verantwortlichen.

Fahren mit wenig Nationalelf-Erfahrung, aber großer Vorfreude zur EM: Maximilian Beier (li.) und Deniz Undav.

Fahren mit wenig Nationalelf-Erfahrung, aber großer Vorfreude zur EM: Maximilian Beier (li.) und Deniz Undav.

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Oliver Baumann (TSG Hoffenheim): “Ich freue mich riesig, dabei zu sein. Es ist ein Traum, bei der EM im eigenen Land vertreten zu sein. Ich habe lange dafür gearbeitet, um im Kreis der Nationalmannschaft dabei zu sein. Deshalb ist diese Nominierung definitiv ein Highlight.”

Maximilian Beier (TSG Hoffenheim): “Ich bin sehr stolz und sehr glücklich, dass ich nominiert worden bin. Es ist definitiv das Größte, das mir in meiner bisherigen Karriere passiert ist.”

Alexander Nübel (VfB Stuttgart): “Es war für mich sehr überraschend. Ich habe am Dienstagabend Bescheid bekommen. Mein Urlaub war zwar schon geplant, aber ich verzichte jetzt natürlich gerne darauf. Es bedeutet mir extrem viel, für Deutschland dabei zu sein. Ich freue mich darauf, alle kennenzulernen und die Stimmung vom VfB dort mit hinzunehmen – einfach eine geile Zeit zu haben und einen mega Sommer zu erleben.”

Deniz Undav (VfB Stuttgart): “Für mich ist es ein überragendes Gefühl und ein Traum, jetzt Nationalspieler zu sein. Es gibt nichts Größeres, als bei der EM im eigenen Land dabei zu sein. Ich versuche, alles zu genießen. Ich bin sehr stolz, was ich bisher erreicht habe, und versuche, weiterzumachen und mich nicht zu verändern. Ich gebe weiterhin Gas, bringe positive Stimmung ins Team und versuche zu treffen, wenn ich bei der EM auf dem Platz stehen darf. (…) Dadurch, dass ich da bin, ist die Stimmung genau wie hier in Stuttgart. Da hast du nicht nur Thomas Müller, sondern hast du auch mich da als Kasper.”

“Für mich persönlich wäre es natürlich ein Traum, in Berlin das Finale zu spielen”

Maximilian Mittelstädt (VfB Stuttgart): “Es ist immer noch surreal. Vor einem Jahr hätte keiner damit gerechnet, dass es so ein Jahr wird. Ich habe trotzdem immer an mich geglaubt und bin extrem stolz und glücklich darüber, diesen Weg gegangen zu sein. Ich habe hier beim VfB vom ersten Tag an das Vertrauen bekommen. Für mich persönlich wäre es natürlich ein Traum, in Berlin das Finale zu spielen. Aber auch das Spiel in Stuttgart ist natürlich etwas Besonderes und ich freue mich sehr.”

Chris Führich (VfB Stuttgart): “Die Nominierung war eine große Freude, ich habe sofort meine Familie angerufen. Eine EM in der Heimat zu spielen – schöner kann es nicht sein!”

Waldemar Anton (VfB Stuttgart): “Ich habe die Herausforderer-Rolle – habe aber auch den Ehrgeiz, dass ich immer alles im Training gebe und schaue, ob ich auch spielen kann. Dennoch: Ich kann mich unterordnen und es wird wichtig sein, den Teamspirit hochzuhalten.”

“Ich muss zugeben, dass es ein herber Schlag für mich war”

Fabian Wohlgemuth (Sportdirektor des VfB Stuttgart): “Dass fünf VfB-Spieler für den vorläufigen Kader der deutschen Nationalmannschaft für die EM im eigenen Land nominiert wurden, ist eine tolle Auszeichnung für jeden einzelnen Spieler und gleichzeitig für den VfB. Wir freuen uns sehr, mit so einer Anzahl an Spielern bei der Heim-EM vertreten zu sein und drücken unseren Jungs sowie natürlich dem gesamten DFB-Team die Daumen für einen erfolgreichen Verlauf der EM.”

Joshua Kimmich (FC Bayern): “Es ist eine absolute Ehre und ein Höhepunkt meiner Karriere, bei der Europameisterschaft in Deutschland dabei zu sein! Brenne darauf und bin bereit!”

Benjamin Henrichs (RB Leipzig): “Ich verspüre eine riesige Vorfreude auf die EM und ich bin überglücklich, dabei zu sein. Am Ende zahlt sich harte Arbeit aus. Ich habe leider die WM 2022 verpasst und ich muss zugeben, dass es ein herber Schlag für mich war. Nun habe ich mich mehr oder weniger zurückgekämpft. Ich war bei jeder Maßnahme von Julian Nagelsmann dabei und habe dann vor kurzem von ihm die Nachricht bekommen, dass ich ein Teil des Teams bei der Heim-EM bin. Danach gab’s direkt die Anrufe bei meiner Familie und meinen Jungs. Wir haben alle zusammen getanzt und uns gefreut. Es war einfach ein sehr schönes Gefühl.”

Die neue Champions League: Diese 22 Teams sind schon qualifiziert

2024/25 findet erstmals eine Champions-League-Saison mit 36 Mannschaften statt. Wer ist schon sicher dabei?

Borussia Dortmund, Aston Villa und der VfB Stuttgart spielen 2024/25 in der Champions League.

Borussia Dortmund, Aston Villa und der VfB Stuttgart spielen 2024/25 in der Champions League.

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Eine Liga statt acht Gruppen, acht statt drei unterschiedliche Gegner für alle: Die Vorrunde in der Champions League ändert sich zur Saison 2024/25 gründlich. Nach der großen Reform dürfen erstmals gleich 36 Klubs teilnehmen, vier mehr als bislang. Die zusätzlichen Plätze gehen an den Tabellendritten der französischen Ligue 1, via Qualifikation an einen Meister aus einer kleineren Liga und an die beiden Verbände, die in der vorangegangenen Saison im Europapokal am besten abschnitten: die Serie A und die Bundesliga.

Insgesamt qualifizieren sich 25 der 36 Mannschaften über ihre Liga-Platzierung, dazu kommen die beiden besagten Extra-Tickets, die beiden amtierenden Sieger von Champions und Europa League sowie sieben Klubs aus der Qualifikation. Damit sind sicher qualifiziert (kursiv die Teams nach jetzigem Stand):

Die Europapokal-Reform:

Deutschland (5 fixe Teilnehmer): Bayer Leverkusen, FC Bayern, VfB Stuttgart, RB Leipzig, Borussia Dortmund

Italien (5): Inter Mailand, AC Mailand, FC Bologna, Juventus Turin, Atalanta Bergamo

England (4): Manchester City, FC Arsenal, FC Liverpool, Aston Villa

Spanien (4): Real Madrid, FC Barcelona, FC Girona, Atletico Madrid

Frankreich (3): Paris Saint-Germain, AS Monaco, Lille OSC

Niederlande (2): PSV Eindhoven, Feyenoord Rotterdam

Portugal (1): Sporting Lissabon

Belgien (1): Club Brügge

Schottland (1): Celtic Glasgow

Österreich (1): Sturm Graz

Donezk, Frankfurt, Roma und Benfica hoffen

Sollte Real Madrid das Champions-League-Endspiel gegen Borussia Dortmund am 1. Juni für sich entscheiden, erhält der Meister mit dem besten UEFA-Koeffizienten aus der Champions-League-Qualifikation ein Direkt-Ticket. Das ist nach jetzigem Stand Schachtar Donezk. Real ist schließlich schon über die Ligaplatzierung in Spanien qualifiziert. Schafft allerdings der BVB den großen Wurf, rückt der Sechstplatzierte der Bundesliga – derzeit Eintracht Frankfurt – nach.

Sollte Atalanta Bergamo das Europa-League-Finale am kommenden Mittwoch gewinnen und in der Serie A den fünften Tabellenplatz behalten, rückt der Sechste der Serie A nach: derzeit die AS Rom. Springt Atalanta als Europa-League-Sieger allerdings noch auf Platz vier in der Liga, rückt wieder eine Mannschaft nach, die sonst in die Qualifikation gemusst hätte, und zwar jene mit dem besten individuellen UEFA-Koeffizienten – egal, ob Meister oder nicht. Das wäre aktuell Benfica Lissabon. Im Falle von Bayer 04 Leverkusen als Europa-League-Sieger wäre das Prozedere das gleiche.

DFB-Formcheck: Trotziger Brandt, königlicher Schlotterbeck, variabler Undav

Noch 29 Tage bis zum EM-Auftakt der DFB-Elf. Der kicker wertet die Leistungen der 40 EM-Kandidaten seit den letzten Länderspielen Ende März aus.

Stammtorwart Manuel Neuer sowie Nico Schlotterbeck und Deniz Undav.

Stammtorwart Manuel Neuer sowie Nico Schlotterbeck und Deniz Undav.

imago images (3)/Grafik: kicker

Die heiße Phase vor der Heim-EM 2024 ist angebrochen. Der kicker hat eine Liste von 40 Profis zusammengestellt, die für Bundestrainer Julian Nagelsmann in Frage kommen dürften. Bewertet werden alle Leistungen inklusive der beiden DFB-Länderspiele Ende März gegen Frankreich (2:0) und die Niederlande (2:1) bis zum 15. Mai, dem Tag vor der offiziellen Nominierung des vorläufigen EM-Kaders.

Aufgeteilt nach den sieben taktischen Positionen der kicker-Rangliste checkt der kicker Monat für Monat die jeweils aktuelle Form der EM-Kandidaten. Grün signalisiert “voll in EM-Form”, Rot steht für “aktuell nicht in EM-Form” (möglicherweise auch aus Verletzungsgründen) und Gelb bedeutet “EM-Kandidat, darf aber nicht nachlassen”.

Neuers krasser Patzer trübt die sonst starke Bilanz

Von den Torhütern konnte sich im Bewertungszeitraum vor allem Hoffenheims Oliver Baumann auszeichnen. Stammkeeper Manuel Neuer zeigte zwar lange Zeit eine Weltklasse-Leistung im Halbfinal-Rückspiel der Champions League bei Real Madrid (1:2), patzte dann aber folgenschwer vor dem Ausgleich. An seinem Status als Nummer 1 gibt es dennoch nichts zu rütteln. Ebenso wenig an seinem ersten Vertreter Marc-André ter Stegen, der am Montag bei Barcelonas 2:0 über San Sebastian zum 13. Mal in dieser Ligsaison ohne Gegentor blieb.

Schlotterbeck überragt in der Königsklasse – Koch nie besser als befriedigend

Als erster Akteur in den finalen EM-Kader berufen wurde Nico Schlotterbeck. Bei den März-Länderspielen noch außen vor, zeigte er nicht zuletzt in der Champions League überragende Leistungen. Im Viertelfinal-Rückspiel gegen Atletico Madrid erhielt er die Note 1,5, ebenso im Halbfinal-Hinspiel gegen Paris Saint-Germain. Im Rückspiel setzte er nochmals einen drauf und holte sich neben dem Finaleinzug auch die glatte 1. Ebenfalls ins Aufgebot schaffte es auch Frankfurts Robin Koch trotz eher durchwachsener Leistungen. Im kompletten Kalenderjahr 2024 erhielt er keine Note besser als befriedigend.

Raum punktet als Vorbereiter – Kimmich ordentlich bis schwindelig

Zuverlässige Leistungen insbesondere nach vorne bot weiterhin David Raum. Mit inzwischen elf Assists in dieser Saison gehört der Leipziger Linksverteidiger mit zu den besten Vorbereitern der Liga. Hinten rechts ist Joshua Kimmich bei Bayern und im Nationalteam gesetzt und zeigte größtenteils ordentliche Spiele. Im Halbfinal-Rückspiel der Champions League bei Real Madrid wurde er aber vor allem in der zweiten Halbzeit vom deutlich schnelleren Vinicius Junior teilweise schwindlig gespielt.

Stratege Kroos lässt die Zunge schnalzen

Eine prägende Figur der Halbfinals in der Königsklasse war auch Toni Kroos. Zwar drehte Real das Rückspiel erst nach seiner Auswechslung, doch beim 2:2 in München bestach der Stratege einmal mehr durch seine Übersicht und Passgenauigkeit. Weltklasse, wie er dort die zwischenzeitliche Führung der Madrilenen vorbereitete. Von Kroos viel lernen kann sicher Youngster Aleksandar Pavlovic während des EM-Turniers. Trotz bislang nur 21 Pflichtspielen für den deutschen Rekordmeister schaffte es der gerade 20 Jahre alt gewordene Münchner in die vorläufige EM-Auswahl des Bundestrainers.

Brandt trotzt der Dominanz von Wirtz & Co.

Für positive Schlagzeilen in den letzten Wochen sorgte auch Julian Brandt, gerade in den wichtigen Spielen. In vier der letzten fünf Dortmunder K.-o.-Spiele in der Champions League war er als Torschütze oder Vorlagengeber an BVB-Treffern beteiligt, so schlug er auch beim 1:0-Sieg in Paris die Ecke auf Mats Hummels’ Kopf. Auf der Position im offensiven Mittelfeld ist die Konkurrenz aber riesig, das Trio Wirtz, Gündogan, Musiala dürfte dort gesetzt sein.

Nur Licht bei Führich – Wechselhafter Sané

Mit Serge Gnabry ist verletzungsbedingt ein weiterer klassischer Flügelstürmer weggebrochen, so dass auf der offensiven Außenbahn die Spielerliste überschaubar bleibt. Stuttgarts konstant gut spielender Senkrechtstarter Chris Führich hat seine Nominierung bereits in der Tasche. Ebenso wie Leroy Sané, der im Halbfinal-Hinspiel gegen Real Madrid noch Torschütze war, im Rückspiel aber mit misslungenen Flanken und schlampigen Steilpässen eine eher schwache Leistung bot.

Undavs Zahlen und Variabilität beeindrucken

Die Form der Stürmer stimmt. Kai Havertz traf in dieser Ligasaison schon zwölfmal, das überbot er in seiner Karriere bislang nur einmal (2018/19 für Leverkusen mit 17 Toren). Niclas Füllkrug traf in zwei der letzten drei Champions-League-Partien. Und auch Deniz Undav ist regelmäßig als Vorbereiter und Verwerter aktiv. Seit seiner erstmaligen Länderspielnominierung im März kommt er beim VfB in Summe auf mehr Scorerpunkte (neun) als Spiele (acht). Dass er sogar häufiger assistiert als selbst vollstreckt, zeigt die Variabilität des Stuttgarters.

Christoph Huber

Auch Raum fährt zur EM – Gosens’ Traum wohl geplatzt

David Raum hat das nächste Ticket von Julian Nagelsmann für die Europameisterschaft erhalten. Weil der Leipziger Linksverteidiger Teil des DFB-Kaders ist, schließt sich die Tür für Robin Gosens damit wohl.

Zuletzt sehr konstant unterwegs: David Raum.

Zuletzt sehr konstant unterwegs: David Raum.

IMAGO/Revierfoto

Seit Wochen liefert David Raum höchst stabile Leistungen auf der linken Leipziger Außenbahn ab, und so kam die per Instagram zusammen mit Lufthansa verkündete Nachricht am Mittwoch nicht überraschend: Der 26-Jährige gehört zum DFB-Aufgebot für die am 14. Juni startende Heim-EM.

Seit Anfang Februar erhielt er weder in der Bundesliga noch in der Champions League eine schlechtere kicker-Note als 3,5, sammelte in dem Zeitraum sieben Assists. Auch die beiden erfolgreichen Länderspiele gegen Frankreich (2:0) und die Niederlande (2:1) fallen in den Zeitraum, wobei der 20-malige Nationalspieler Raum nur in letzterem für eine Viertelstunde zum Einsatz kam.

Nach Maximilian Mittelstädt ist Raum der zweite weitgehend auf die Linksverteidigerposition festgelegte Spieler im Kader. Damit dürfte auch klar sein: Der EM-Traum von Robin Gosens ist wohl geplatzt. Unions Schienenspieler hatte sich bis zuletzt Hoffnungen gemacht, steckt nach einer durchwachsenen Saison aber im Tabellenkeller und hat womöglich noch die Relegation vor der Brust.

Die neue Champions League: Diese 21 Teams sind schon qualifiziert

2024/25 findet erstmals eine Champions-League-Saison mit 36 Mannschaften statt. Wer ist schon sicher dabei?

Borussia Dortmund, Aston Villa und der VfB Stuttgart spielen 2024/25 in der Champions League.

Borussia Dortmund, Aston Villa und der VfB Stuttgart spielen 2024/25 in der Champions League.

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Eine Liga statt acht Gruppen, acht statt drei unterschiedliche Gegner für alle: Die Vorrunde in der Champions League ändert sich zur Saison 2024/25 gründlich. Nach der großen Reform dürfen erstmals gleich 36 Klubs teilnehmen, vier mehr als bislang. Die zusätzlichen Plätze gehen an den Tabellendritten der französischen Ligue 1, via Qualifikation an einen Meister aus einer kleineren Liga und an die beiden Verbände, die in der vorangegangenen Saison im Europapokal am besten abschnitten: die Serie A und die Bundesliga.

Insgesamt qualifizieren sich 25 der 36 Mannschaften über ihre Liga-Platzierung, dazu kommen die beiden besagten Extra-Tickets, die beiden amtierenden Sieger von Champions und Europa League sowie sieben Klubs aus der Qualifikation. Damit sind sicher qualifiziert (kursiv die Teams nach jetzigem Stand):

Die Europapokal-Reform:

Deutschland (5 fixe Teilnehmer): Bayer Leverkusen, FC Bayern, VfB Stuttgart, RB Leipzig, Borussia Dortmund

Italien (5): Inter Mailand, AC Mailand, FC Bologna, Juventus Turin, Atalanta Bergamo

England (4): Manchester City, FC Arsenal, FC Liverpool, Aston Villa

Spanien (4): Real Madrid, FC Barcelona, FC Girona, Atletico Madrid

Frankreich (3): Paris Saint-Germain, AS Monaco, Lille OSC

Niederlande (2): PSV Eindhoven, Feyenoord Rotterdam

Portugal (1): Sporting Lissabon

Belgien (1): Club Brügge

Schottland (1): Celtic Glasgow

Österreich (1): Sturm Graz

Donezk, Frankfurt, Roma und Benfica hoffen

Sollte Real Madrid das Champions-League-Endspiel gegen Borussia Dortmund am 1. Juni für sich entscheiden, erhält der Meister mit dem besten UEFA-Koeffizienten aus der Champions-League-Qualifikation ein Direkt-Ticket. Das ist nach jetzigem Stand Schachtar Donezk. Real ist schließlich schon über die Ligaplatzierung in Spanien qualifiziert. Schafft allerdings der BVB den großen Wurf, rückt der Sechstplatzierte der Bundesliga – derzeit Eintracht Frankfurt – nach.

Sollte Atalanta Bergamo das Europa-League-Finale am kommenden Mittwoch gewinnen und in der Serie A den fünften Tabellenplatz behalten, rückt der Sechste der Serie A nach: derzeit die AS Rom. Springt Atalanta als Europa-League-Sieger allerdings noch auf Platz vier in der Liga, rückt wieder eine Mannschaft nach, die sonst in die Qualifikation gemusst hätte, und zwar jene mit dem besten individuellen UEFA-Koeffizienten – egal, ob Meister oder nicht. Das wäre aktuell Benfica Lissabon. Im Falle von Bayer 04 Leverkusen als Europa-League-Sieger wäre das Prozedere das gleiche.

Rückkehr in die Heimat: Dresden verpflichtet Schreiber

Dynamo Dresden hat einen neuen Torhüter verpflichtet. Tim Schreiber, vergangene Saison an den 1. FC Saarbrücken ausgeliehen, kommt von RB Leipzig zum Drittligisten.

Wechselt nach Dresden: Tim Schreiber.

Wechselt nach Dresden: Tim Schreiber.

IMAGO/Fussball-News Saarland

Dass Tim Schreiber über den Sommer hinaus nicht in Saarbrücken bleiben wird, war bereits seit vergangener Woche klar. Der FCS hatte bekanntgegeben, dass der 22-Jährige zu seinem Stammverein RB Leipzig zurückkehren werde. Die Sachsen haben im Kader aber keinen Platz für den Schlussmann und geben ihn nach insgesamt zehn Jahren nun fest ab.

“Tim Schreiber hat als Torwart eine tolle Entwicklung genommen und gerade in der vergangenen Saison für den 1. FC Saarbrücken gezeigt, welches Potenzial er mitbringt. Wir sind auf der Torwartposition allerdings bereits hervorragend besetzt. Deshalb war es uns wichtig, gemeinsam mit Tim nun einen festen Wechsel zu einem neuen Klub zu realisieren”, wird Leipzigs Sportdirektor Rouven Schröder zitiert.

“Meine gesamte Familie ist schwarz-gelb geprägt”

Zugeschlagen hat die SG Dynamo Dresden, die Schreiber zur kommenden Saison fest verpflichtet. Der gebürtige Freitaler kehrt somit in die Heimat zurück. “Ich bin voller Vorfreude auf die Zeit in Dresden. Der Verein hat für mich nicht nur aufgrund meiner Heimat eine große Bedeutung. Die Spiele im Rudolf-Harbig-Stadion waren für mich als junger Fan und später als Spieler immer ein Highlight und meine gesamte Familie ist schwarz-gelb geprägt”, äußert sich Schreiber zu seinem Transfer zur SGD, für die er bereits in der Jugend auflief.

SGD

Tim Schreiber bei seiner Vertragsunterschrift in Dresden.
SG Dynamo Dresden

Über den Hainsberger SV, heute SC Freital, wechselte der 1,91 Meter große Torhüter erstmals zur SGD, ehe er nach vier Jahren über den SC Borea Dresden ins Nachwuchsleistungszentrum von Leipzig ging. In den zurückliegenden Spielzeiten lief Schreiber leihweise für den Halleschen FC, Holstein Kiel und zuletzt den 1. FC Saarbrücken auf. In der noch laufenden Saison sorgte Schreiber mit Saarbrücken vor allem im DFB-Pokal für Furore. Die Saarländer schafften es bis ins Halbfinale und besiegten dabei unter anderem den FC Bayern München, Eintracht Frankfurt und Borussia Mönchengladbach.

“Mit Tim konnten wir einen sehr talentierten und deshalb von zahlreichen Vereinen begehrten Torhüter für unsere Sportgemeinschaft gewinnen. Trotz seines jungen Alters kann er bereits eine stattliche Anzahl an Partien in der 3. Liga sowie 2. Bundesliga vorweisen. Seine Qualitäten konnte Tim in dieser Saison in Saarbrücken sowohl in der 3. Liga als auch im DFB-Pokal eindrucksvoll nachweisen”, kommentiert David Fischer, Geschäftsführer Kommunikation bei der SGD, die Neuverpflichtung.