Immer wieder sorgen horrende Ticketpreise in der Champions League für Proteste. Nun hat die UEFA eine neue Obergrenze für Auswärtsticket-Preise im Europapokal definiert – und schon die nächste Senkung angekündigt.
Im Februar 2023 protestierten die Bayern-Fans gegen die hohen Ticketpreise in Paris.
IMAGO/Ulrich Hufnagel
Das Stadionerlebnis bei Auswärtsspielen im Europapokal wird ab dieser Saison günstiger – zumindest ein wenig. Am Montag senkte die UEFA die Preisobergrenze für Gäste-Tickets in allen drei Wettbewerben. Demnach dürfen Heimklubs ab 2024/25 pro Ticket maximal 60 Euro in der Champions League, 40 Euro in der Europa League und 20 Euro in der Conference League von Gäste-Fans verlangen.
Ab 2025/26 wird die Obergrenze in der Königsklasse weiter auf 50 Euro und in der Europa League auf 35 Euro gesenkt. In der Conference League bleibt es bei 20 Euro. Diesen Werten seien “umfassende Konsultationen mit der Europäischen Klubvereinigung (ECA) und der Fanorganisation Football Supporters Europe (FSE)” vorausgegangen, heißt es in der UEFA-Mitteilung.
2019 hatte diese erstmals eine Obergrenze für Auswärtstickets eingeführt, die bis zuletzt Bestand hatte. Sie lag bei 70 Euro in der Champions und 45 Euro in der Europa League. Dennoch kam es immer wieder zu Protesten, weil Klubs die Grenze ausreizten oder gar missachteten, was teilweise zu Sanktionen seitens der UEFA führte.
Die Fanvertreter feiern einen “weiteren Erfolg”
“Der heutige Beschluss ist ein weiterer Schritt im Bestreben der UEFA, das Spielerlebnis für sämtliche Fans zu verbessern”, findet UEFA-Präsident Aleksander Ceferin. “Durch fanfreundliche Maßnahmen wie dieser führen wir unsere Mission fort, den Fußball als inklusiven Sport zu erhalten, bei dem Anhängerinnen und Anhängern, die ihren Mannschaften quer durch Europa folgen, die verdiente Anerkennung und Wertschätzung entgegengebracht wird.”
Auch FSE-Geschäftsführer Ronan Evain sieht “eine weitere Anerkennung der wichtigen Rolle, die Auswärtsfans im Hinblick auf die Stimmung bei Europapokalpartien spielen”, auch wenn die neuen Obergrenzen in Champions und Europa League weiterhin weit unter der Fan-Forderung “Twenty’s Plenty” (“20 sind genug”) liegen. “Der heutige Beschluss ist ein weiterer Erfolg der gemeinsamen Bemühungen von FSE, UEFA und Vereinen, die Bedingungen für Auswärtsfans in ganz Europa zu verbessern.”
Wer seiner Mannschaft regelmäßig zu Auswärtsspielen folgt, steht dennoch vor einer teureren Saison als bisher: In der Champions und Europa League bestreiten nun alle Teams mindestens vier statt Gastspiele.