Wohlgemuth kämpferisch: “Schreiben gar nichts ab”

Acht Punkte Rückstand hat der VfB Stuttgart nach dem 3:4 gegen Bayer Leverkusen auf Platz vier, der zur Teilnahme an der Königsklasse berechtigt. Aufgegeben haben sie den Glauben an die erneute Qualifikation für das internationale Geschäft im Schwabenland aber noch nicht.

Glaubt noch ans internationale Geschäft für den VfB: Sportvorstand Fabian Wohlgemuth.

Glaubt noch ans internationale Geschäft für den VfB: Sportvorstand Fabian Wohlgemuth.

IMAGO/Pressefoto Baumann

Den weiterhin vorhandenen Glauben an ein internationales Ticket unterstrich Fabian Wohlgemuth nach den turbulenten 90 plus X Minuten am Sonntagabend beim 3:4 gegen Leverkusen, die so manchem VfBler mutmaßlich heute noch weh tun, weil auch eine doppelte Zwei-Tore-Führung nicht reichte.

“Solange alles möglich ist, werden wir so viele Punkte holen wie möglich. Wir schreiben gar nichts ab”, appellierte der Sportvorstand unmittelbar nach der Niederlage an den Kampfgeist der Mannschaft.

Europa respektive Conference League noch in Schlagdistanz

Wenngleich der Abstand zu den Champions-League-Rängen aufgrund des Frankfurter Sieges beim VfL Bochum (3:1) weiter gewachsen ist. “Der Anschluss ans vordere Drittel zu behalten, was wir uns vorgenommen haben, das droht gerade abzureißen”, musste Wohlgemuth jedoch eingestehen.

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“Drecksackmentalität” und Auswärtsliebe: So kämpft Gladbach um Europa


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Dennoch: Die Plätze fünf und sechs, die den Zugang zu Europa respektive Conference League gewähren, sind mit fünf Punkten doch noch einigermaßen in Schlagdistanz. Und: Auch über den DFB-Pokal, wo im Halbfinale RB Leipzig wartet, kann noch die Qualifikation für Europa gelingen.

Nichtsdestotrotz muss man sich bei allem Optimismus die Frage stellen, warum diese Mannschaft gerade nach dem Wegfall der Dreifachbelastung momentan nicht in der Lage ist, mit Vehemenz ins vordere Drittel zu drängen. Zumal die Leistungen tendenziell eher stimmen, sieht man vom 2:2 bei Holstein Kiel ab. Gegen Leverkusen hatte die Elf von Sebastian Hoeneß 60 Minuten lang die Bereitschaft, das eigene Tor mit dem Messer zwischen den Zähnen zu verteidigen.

Hoeneß’ Mut geht nach hinten los

Das ging ihr in der letzten halben Stunde ab – und das hängt ein Stück weit auch mit den Auswechslungen zusammen. Josha Vagnoman, in der 68. für Jamie Leweling gekommen, agierte wiederholt unglücklich. Der Rechtsverteidiger scheint seit seinem persönlichen Debakel beim 1:4 gegen Paris St. Germain völlig von der Rolle. Deniz Undav, der zeitgleich für Enzo Millot aufs Feld durfte, wirkte nun nicht unbedingt so, als habe er die frühe Auswechslung in Kiel und die Nicht-Nominierung für die Startelf gegen den Double-Sieger als Motivationsspritze verstanden.

Stuttgart fehlten letztlich auch Impulse von der Bank. Bitter zudem, aber eine klassische 50:50-Entscheidung: Dass Hoeneß nach dem 3:3-Ausgleich den offensiven Chris Führich für den defensiven Maximilian Mittelstädt brachte, spricht für den Mut des Trainers und seinen unbedingten Willen zum Sieg – an jenem Tag wäre es wohl die schlauere Entscheidung gewesen, auf die Sicherung des einen Zählers zu gehen.

Wie sich Joker gewinnbringend in ein Spitzenteam einbringen, dafür gab es Anschauungsunterricht bei den Rheinländern. Victor Boniface bereitete der lange sattelfesten VfB-Dreierkette mit seiner Körperlichkeit massive Probleme und erzwang das 2:3. Und auch Amine Adli wusste mit seinem Tempo, Räume zu öffnen.

Ein Fazit für den Saisonendspurt der Stuttgarter muss sein: Von der Bank sollte deutlich mehr kommen. Sonst nutzt auch der Zweckoptimismus der Offiziellen wenig.

Benni Hofmann

Sehnenverletzung: Saison-Aus für Hermoso

Leverkusens Innenverteidiger Mario Hermoso hat sich eine Sehnenverletzung im Bereich des rechten Brustmuskels zugezogen und ist bereits operiert worden. Dies bedeutet das Saison-Aus für die 29-jährige Leihgabe von der AS Rom.

Musste operiert werden: Roma-Leihgabe Mario Hermoso fällt bis zum Saisonende aus.

Musste operiert werden: Roma-Leihgabe Mario Hermoso fällt bis zum Saisonende aus.

picture alliance/dpa

Die Befürchtungen, die es direkt nach der Verletzung von Mario Hermoso gab, haben sich bestätigt. Leverkusens spanischer Abwehrspieler hat es im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League gegen Bayern München (0:2) am Dienstag vergangener Woche böse erwischt. Der 29-Jährige hat sich eine Sehnenverletzung im Bereich des rechten Brustmuskels zugezogen und wurde bereits in Madrid operiert.

Hermoso wurde in seiner Heimat Madrid operiert

In der vergangenen Woche war die Diagnose noch offen gewesen, weil eine MRT-Untersuchung aufgrund der großen Schmerzen des Innenverteidigers noch nicht möglich gewesen war. Hatte Hermoso für die etwa 20-minütige Untersuchung doch nicht, wie zwingend erforderlich, ruhig liegen können. Doch inzwischen brachte die bildgebende Diagnostik die traurige Gewissheit für die Leihgabe von der AS Rom. Die Verletzung bedeutet für Hermoso das Saison-Aus.

Damit spricht zumindest auf den ersten Blick vieles dafür, dass der ehemalige Atletico-Spieler nie mehr im Bayer-Trikot auflaufen wird. Wurde Hermoso doch im Januar nur auf Leihbasis von der AS Rom nach Leverkusen geholt, da sich Links- und Innenverteidiger-Talent Jeanuel Belocian Anfang des Jahres einen Kreuzbandriss zugezogen hatte.

Trotz Saison-Aus absolviert der Spanier die Reha in Leverkusen

Damals verzichtete Bayer 04 darauf, eine Kaufoption für Hermoso auszuhandeln, weil man dem 19-jährigen Belocian keinen weiteren Konkurrenten für die nächste Saison vor die Nase setzen wollte. Zumal Hermoso in Rom einen Vertrag besitzt, der ihm ein üppiges Jahresgehalt garantiert, das Bayer 04 auf Dauer nicht zu zahlen bereit sein soll.

Ob Bayer 04 aufgrund der guten Leistungen von Hermoso in der Rückrunde umdenkt, bleibt abzuwarten. So ist es zumindest bemerkenswert, dass der Spanier, obwohl die Saison für ihn vorzeitig beendet ist, seine Reha in Leverkusen und nicht in Rom oder seiner Heimat Madrid absolvieren wird.

Stephan von Nocks

Nebel will seine Top-Form zur U 21 mitnehmen

In der Bundesliga ist der Mainzer Paul Nebel eine der Entdeckungen der Saison. Das könnte seine Karriere in der U-21-Nationalmannschaft beflügeln. Trotz seiner irischen Wurzeln will er dem DFB treu bleiben.

In der Liga in Top-Form: Paul Nebel.

In der Liga in Top-Form: Paul Nebel.

IMAGO/Beautiful Sports

Mit sieben Toren und vier Vorlagen gehört Paul Nebel zu den treffsichersten Spielern von Mainz 05, dem Liga-Dritten. Nachdem er zu Saisonbeginn mit der Umstellung von der 2. Liga in die Bundesliga zu kämpfen hatte, ist er seit Mitte der Hinrunde nach und nach voll durchgestartet.

In der U 21 des DFB kam der offensive Mittelfeldspieler mit einer Ausnahme nur zu Kurzeinsätzen oder er saß 90 Minuten auf der Bank. In den Testspielen in Trnava gegen die Slowakei (Freitag, 18 Uhr, LIVE! bei kicker) und am Dienstag in Darmstadt gegen Spanien ist Nebel angesichts seiner Liga-Top-Form ein Kandidat für die Startelf.

“Wir wissen, dass wir einen harten Weg vor uns haben. Wir haben in der EM-Quali sehr gute Spiele gemacht und müssen jetzt in den beiden Spielen zeigen, was in uns steckt und erfolgreich bleiben, um uns bestmöglich auf das EM-Turnier vorzubereiten”, erklärte Nebel in einer Medienrunde. Bei der U-21-Europameisterschaft vom 11. bis 28. Juni in der Slowakei trifft das Team von Antonio Di Salvo in der Gruppe B auf Tschechien, Titelverteidiger England und Slowenien.

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KMD #31 – Vintage-Leverkusen, FCA-Wahnsinn und Owomoyela-Spezial


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Nebel benötigte Anlaufzeit

Nach seiner Rückkehr vom Karlsruher SC, an den Nebel für zwei Jahre bis Sommer 2024 ausgeliehen war, brauchte der im Mainzer NLZ ausgebildete Dribbler eine gewisse Anlaufzeit, um Trainer Bo Henriksen von seinen Qualitäten zu überzeugen. Zunächst hatte der Coach seine Nummer 8 sogar als Linksverteidiger eingeplant, weil sich Nebel für den Geschmack des Dänen zu wenig in der Offensive zutraute.

Ab Mitte der Hinrunde verdrängte Nebel den Vier-Millionen-Einkauf Hyunseok Hong und Armindo Sieb, die zuvor in den Halbräumen hinter Stürmer Jonathan Burkardt  agiert hatten, aus der Startelf. Er trug dazu bei, dass der durchwachsene Saisonstart von Mainz 05 mehr und mehr in den Hintergrund geriet.

“Natürlich möchte ich auf dem Platz stehen, es ist immer mein Anspruch, so viele Minuten wie möglich zu spielen, egal ob im Verein oder in der Nationalmannschaft. Auch in Mainz musste ich mich erst einmal reinkämpfen”, erklärt Nebel, der diesen Weg nun auch in der U 21 des DFB gehen will.

Dabei genießt der DFB absolute Priorität, auch wenn der 22-Jährige wegen seiner irischen Großmutter sogar für Irland auflaufen könnte. “Es ist mir bewusst, dass es diese Option gibt, aber ich bin seit der U 15 beim DFB und es bedeutet mir immer sehr, sehr viel hier zu sein und die Hymne zu singen. Deutschland ist meine Heimat”, erläuterte der Spieler. Ein Verbandswechsel ist für ihn kein Thema.

Michael Ebert

Nebel will seine Top-Form zur U 21 mitnehmen

In der Bundesliga ist der Mainzer Paul Nebel eine der Entdeckungen der Saison. Das könnte seine Karriere in der U-21-Nationalmannschaft beflügeln. Trotz seiner irischen Wurzeln will er dem DFB treu bleiben.

In der Liga in Top-Form: Paul Nebel.

In der Liga in Top-Form: Paul Nebel.

IMAGO/Beautiful Sports

Mit sieben Toren und vier Vorlagen gehört Paul Nebel zu den treffsichersten Spielern von Mainz 05, dem Liga-Dritten. Nachdem er zu Saisonbeginn mit der Umstellung von der 2. Liga in die Bundesliga zu kämpfen hatte, ist er seit Mitte der Hinrunde nach und nach voll durchgestartet.

In der U 21 des DFB kam der offensive Mittelfeldspieler mit einer Ausnahme nur zu Kurzeinsätzen oder er saß 90 Minuten auf der Bank. In den Testspielen in Trnava gegen die Slowakei (Freitag, 18 Uhr, LIVE! bei kicker) und am Dienstag in Darmstadt gegen Spanien ist Nebel angesichts seiner Liga-Top-Form ein Kandidat für die Startelf.

“Wir wissen, dass wir einen harten Weg vor uns haben. Wir haben in der EM-Quali sehr gute Spiele gemacht und müssen jetzt in den beiden Spielen zeigen, was in uns steckt und erfolgreich bleiben, um uns bestmöglich auf das EM-Turnier vorzubereiten”, erklärte Nebel in einer Medienrunde. Bei der U-21-Europameisterschaft vom 11. bis 28. Juni in der Slowakei trifft das Team von Antonio Di Salvo in der Gruppe B auf Tschechien, Titelverteidiger England und Slowenien.

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Nebel benötigte Anlaufzeit

Nach seiner Rückkehr vom Karlsruher SC, an den Nebel für zwei Jahre bis Sommer 2024 ausgeliehen war, brauchte der im Mainzer NLZ ausgebildete Dribbler eine gewisse Anlaufzeit, um Trainer Bo Henriksen von seinen Qualitäten zu überzeugen. Zunächst hatte der Coach seine Nummer 8 sogar als Linksverteidiger eingeplant, weil sich Nebel für den Geschmack des Dänen zu wenig in der Offensive zutraute.

Ab Mitte der Hinrunde verdrängte Nebel den Vier-Millionen-Einkauf Hyunseok Hong und Armindo Sieb, die zuvor in den Halbräumen hinter Stürmer Jonathan Burkardt  agiert hatten, aus der Startelf. Er trug dazu bei, dass der durchwachsene Saisonstart von Mainz 05 mehr und mehr in den Hintergrund geriet.

“Natürlich möchte ich auf dem Platz stehen, es ist immer mein Anspruch, so viele Minuten wie möglich zu spielen, egal ob im Verein oder in der Nationalmannschaft. Auch in Mainz musste ich mich erst einmal reinkämpfen”, erklärt Nebel, der diesen Weg nun auch in der U 21 des DFB gehen will.

Dabei genießt der DFB absolute Priorität, auch wenn der 22-Jährige wegen seiner irischen Großmutter sogar für Irland auflaufen könnte. “Es ist mir bewusst, dass es diese Option gibt, aber ich bin seit der U 15 beim DFB und es bedeutet mir immer sehr, sehr viel hier zu sein und die Hymne zu singen. Deutschland ist meine Heimat”, erläuterte der Spieler. Ein Verbandswechsel ist für ihn kein Thema.

Michael Ebert

“Etwas Großartiges erreichen”: So rechnet Hasenhüttl im Europa-Endspurt

Der VfL Wolfsburg will zurück nach Europa. Und Trainer Ralph Hasenhüttl rechnet vor, wie das möglich werden kann.

Positiver Blick nach vorne: Trainer Ralph Hasenhüttl will sich mit dem VfL Wolfsburg für den Europapokal qualifizieren.

Positiver Blick nach vorne: Trainer Ralph Hasenhüttl will sich mit dem VfL Wolfsburg für den Europapokal qualifizieren.

IMAGO/regios24

Sonnenschein, blauer Himmel, und auch der Trainer konnte nach dem enttäuschenden Wochenende mit dem 0:1 in Augsburg wieder lachen. Ralph Hasenhüttl versammelte am Dienstag eine kleine Spielergruppe um sich, um noch einmal Luft zu holen, bevor es in den Liga-Endspurt geht.

Acht Partien sind es noch, acht Endspiele für den VfL Wolfsburg? “Acht wichtige Spiele”, betont der Trainer. Vor einem Jahr ging es für ihn als Neuankömmling um den Klassenerhalt, nun um Europa. Oder wie es der 57-Jährige ausdrückt: “Es geht darum, etwas Großartiges zu erreichen.”

Großartig waren die Wolfsburger Leistungen zuletzt beileibe nicht, die Ungeschlagen-Serie von sieben Spielen am Stück vor der Augsburg-Pleite beinhaltete auch fünf Remis, darunter gegen die Kellerkinder aus Kiel (2:2), Bochum (1:1) und St. Pauli (1:1). Und das nächste Duell nach der Länderspielpause bringt den Vorletzten aus Heidenheim in die Volkswagen-Arena. Der Start in die entscheidenden Wochen, Ausrutscher darf sich der Tabellenachte eigentlich nicht mehr erlauben.

Vor einem Jahr ging es “ums Überleben, jetzt ist es ein schöner Druck”

“Wenn wir das ähnlich gestalten wie letztes Jahr am Ende der Saison mit vier Siegen, dann haben wir sicherlich eine Chance, etwas zu holen”, erklärt Hasenhüttl, Vor einem Jahr ist der Österreicher tief im Abstiegskampf als Retter eingestiegen (“Da ging es ums Überleben, jetzt ist es ein schöner Druck”), nun rechnet er im Kampf um die internationalen Ränge vor: “Du brauchst schon drei, vier Siege und vielleicht noch ein paar Unentschieden. Jetzt geht es darum, im Endspurt alle Kräfte zu mobilisieren.”

Nmecha ist zurück auf dem Trainingsplatz, Arnold fehlt

Zu den spielenden Kräften könnte auch Lukas Nmecha gehören, der nach seiner Adduktorenverletzung, die ihn zuletzt mal wieder ins Rehatraining gezwungen hat, am Dienstag zurück war auf dem Trainingsplatz. Auch Kevin Paredes (nach Mittelfuß-Operation) mischte munter mit, ebenso Linksverteidiger Rogerio (nach zwei Knie-Operationen). Maximilian Arnold wiederum setzte aus. Nichts Schlimmes, aber seine Innenbandverletzung von zuletzt macht ihm noch immer etwas zu schaffen.

Der Kapitän nimmt zweifelsohne eine bedeutende Rolle in den kommenden Wochen ein, wenn der VfL eine bislang ordentliche Saison veredeln kann. Nun, sagt Hasenhüttl, gehe es darum, “das richtige Mindset zu bekommen für diese Spiele. Es wäre schon etwas Besonderes für uns, wenn wir das schaffen würden.” Und wenn nicht? “Dann waren wir halt in dem Jahr noch nicht gut genug.”

“Es kann passieren, dass es im letzten Spiel vielleicht um alles geht”

Es beginnt nun die Zeit der genau unter die Lupe zu nehmenden Restprogramme, das große Rechnen, das Hasenhüttl mit Blick auf den eigenen Endspurt gedanklich schon mal zum letzten Spieltag führt. Dann muss Wolfsburg nach Mönchengladbach, ein Konkurrent um die begehrten Ränge. “Es kann passieren, dass es im letzten Spiel vielleicht um alles geht.”

Wolfsburg will nach Europa, erstmals seit 2021 will der VfL wieder international dabei sein. “Ich bin der Überzeugung, dass wir das im Kreuz haben, dass wir das schaffen können”, sagt Hasenhüttl. “Aber wir brauchen dafür eine richtig gute Endphase und richtig gute Spiele zum Schluss.”

Hasenhüttl setzt auf die Wolfsburger Fans

Dabei setzt der Trainer, der zu Saisonbeginn seinen Finger mit seiner Friedhofs-Kritik tief in die Wolfsburger Wunde gelegt hat, auch auf die VfL-Fans. “Es wird ganz wichtig sein, gemeinsam mit unserem Umfeld für diese Stimmung zu sorgen, die wir brauchen.” Nämlich einen “positiven Glauben, dass man das schaffen kann”.

Thomas Hiete

Gregoritsch trotz Jokertor: “Natürlich ein bisschen mehr Ärger”

Nach seinem Jokertor beim 2:2 in Mainz ordnet Freiburgs Stürmer Michael Gregoritsch seine persönliche Lage ein und blickt auf das Europacup-Rennen.

Zweites Saisontor in der Liga: Michael Gregoritsch freut sich nach dem zwischenzeitlichen 1:1 in Mainz.

Zweites Saisontor in der Liga: Michael Gregoritsch freut sich nach dem zwischenzeitlichen 1:1 in Mainz.

IMAGO/Rene Schulz

Es ist bisher nicht die Saison von Michael Gregoritsch. Wegen einer Verletzung verpasste der österreichische Nationalstürmer den Saisonstart, war dann meist nur als Joker gefragt. In der Startelf stand er nun in den vier abschließenden Partien vor der Winterpause, demonstrierte in der Phase mit einem Treffer und drei Vorlagen aber seine Qualitäten.

Dennoch blieb dem kopfballstarken Stoßstürmer im neuen Jahr wieder nur die Rolle als Teilzeitarbeiter. Die lauf- und pressingstärkeren Lucas Höler und Junior Adamu wurden Gregoritsch vorgezogen, obwohl sie in deutlich mehr Einsatzzeit bisher jeweils nur auf zwei Ligatore kommen. Nachdem der Österreicher Anfang Februar wegen eines Infekts nochmals zwei Spiele verpasst hatte, stand er am Samstag in Mainz aber mal wieder im Fokus.

Gemischtes Fazit nach dem 2:2 in Mainz

In der Halbzeitpause eingewechselt, erzielte Gregoritsch per Kopf den wichtigen 1:1-Ausgleich. “Wir waren in Rückstand und haben Tore gebraucht”, schilderte er danach seinen Auftrag und haderte ein wenig mit dem verpassten Sieg trotz Überzahl im zweiten Durchgang: “Schade, dass wir es nicht hingekriegt haben, zumindest in der zweiten Hälfte kein Gegentore zu kriegen.”

Nach dem 1:1 hätte sich das SC-Team in “zwei, drei Situationen besser anstellen müssen. Dann kriegen wir den Rückstand”, so Gregoritsch, “das war ein bisschen schade, aber wir haben dann wieder gut reagiert.” Mit dem erneuten Ausgleich durch den ebenfalls eingewechselten Lukas Kübler. Gregoritschs Fazit: “Natürlich ist da ein bisschen mehr Ärger. Aber man spielt ja trotzdem beim Tabellendritten auswärts. Mainz hatte es in Frankfurt (3:1-Auswärtssieg im Dezember 2024, Anm. d. Red.) in Unterzahlt schon mal sehr gut gemacht. Dementsprechend war das kein Durchgangssieg mit einem Mann mehr.”

Auch wenn der SC nun zum dritten Mal in Serie unentschieden spielte, blieb er auch dank Gregoritschs Tor in der siebten Partie nacheinander ungeschlagen und mischt als Sechster weiterhin voll mit im Rennen um die Europacup-Plätze. Gregoritsch will mit dem Thema, zumindest verbal, defensiv umgehen. “Wir haben noch ein paar Spiele vor uns, mehr Heim- als Auswärtsspiele. Aus den Jahren zuvor (Sechster 2022 und Fünfter 2023, Anm. d. Red.) wissen wir, was nötig ist, um das wieder zu erreichen. Es hat aber noch niemand geschafft, sich nach Europa zu sprechen.”

Mehr Heimspiele und mehr Gregoritsch-Tore?

Wohl wahr. Zumal Freiburg zwar nur drei Punkte Rückstand auf Platz 4 aufweist, aber auch nur fünf Zähler Vorsprung auf Rang 10. In beiden Richtungen kann es also recht schnell zu tabellarischen Veränderungen kommen. Die fünf Heimspiele könnten für das Team mit dem bislang zweitbesten Heimpunkteschnitt aber tatsächlich ein Vorteil sein – auch, wenn mit Dortmund, Leverkusen und Frankfurt noch drei Großkaliber kommen. Ein treffsicherer Gregoritsch, der als einziger unter den Freiburger Stürmern schon in zwei Bundesliga-Saisons zweistellig getroffen hat, könnte im Saisonendspurt in jedem Fall noch sehr wertvoll werden. Eventuell auch mal wieder in der Startelf.

Seine eigene Lage will der 30-Jährige aber nicht in den Vordergrund rücken: “Es ist eine sehr lange Saison und dabei immer wichtig, durch verschiedene Phasen durchzugehen. Dementsprechend gilt das auch für alle Spieler. Wir entwickeln uns weiter und versuchen, so nah wie möglich an unser Leistungslimit zu kommen. Am Ende der Saison werden wir dann sehen, was dabei rauskommt.”

Carsten Schröter-Lorenz

Weißhaupt und das Ende einer langen Leidenszeit

Die Vollendung seines ersten Treffers für den FC St. Pauli war nach Aussage von Noah Weißhaupt “leichtes Spiel”, weil die Vorbereitung von Philipp Treu herausragend war. Sein Tor zum siegbringenden 1:0 gegen Hoffenheim aber bedeutet das Ende einer schweren Zeit.

Endlich wieder Grund zum Jubeln: Noah Weißhaupt hat nach eineinhalb Jahren wieder getroffen.

Endlich wieder Grund zum Jubeln: Noah Weißhaupt hat nach eineinhalb Jahren wieder getroffen.

IMAGO/Oliver Ruhnke

Der 23-Jährige hatte am vergangenen Freitag nicht nur den ersten Treffer seit seiner Ausleihe ans Millerntor erzielt, es war zugleich auch das erste Erfolgserlebnis nach einer Durststrecke von 491 Tagen. Zuletzt hatte Noah Weißhaupt für den SC Freiburg am 9. November 2023 in der Europa League gegen den serbischen Vertreter Backa Topola getroffen. Er räumt offen ein, dass eineinhalb Jahre ohne Torerfolg nicht spurlos an ihm vorübergegangen sind. “Es hat mich extrem beschäftigt, dass ich so lange ohne Tor war. Auch, weil ich viele Chancen hatte, Pfosten und Latte getroffen habe. Ich bin sehr froh, dass diese Zeit nun eine Ende hat.”

Obwohl er zugibt, dass der Löwenanteil am Treffer Vorlagengeber Philipp Treu gehört: Der Linksverteidiger hatte durch sein Pressingverhalten einen riskanten Pass von Oliver Baumann erobert, den Hoffenheimer Nationalkeeper dann mit einem Heber überspielt und frei vor dem Tor quergelegt. “Das hat Philipp Weltklasse gemacht, dass er dann auch noch die Übersicht für mich hatte. Für mich war es am Ende leichtes Spiel.”

Die Freiburg-Leihgabe besticht durch Vielseitigkeit

Zumindest etwas leichteres Spiel erhofft sich Weißhaupt durch das Tor und den Sieg nun auch für sich und St. Pauli im Abstiegskampf. “Wir haben Hoffenheim wieder mit unten reingezogen und nehmen viel Energie mit aus diesem Spiel.” Insbesondere er. Weil der Flügelstürmer in Freiburg in der Sackgasse steckte und nach starker Vorbereitung  in der Hinserie nur auf drei Kurzeinsätze gekommen war, hatte er sich im Winter zum Ausleihgeschäft zu St. Pauli entschlossen, um endlich wieder Spielpraxis auf Bundesliga-Niveau zu erhalten.

Eine Rechnung, die bislang aufgeht. Weißhaupt kommt seit Januar auf elf Einsätze, bestritt neun von Anfang an und besticht durch Vielseitigkeit: Er begann zunächst auf dem linken Flügel, spielte nach der Verletzung von Morgan Guilavogui auf der rechten Seite und ist seit der Systemanpassung auf ein 3-4-1-2 als zweite Spitze gesetzt. Seit dem vergangenen Wochenende ist zudem auch noch eine Durststrecke beendet, die in Freiburg begonnen hatte.

Sebastian Wolff

Kurzurlaub statt Testspiel: Henriksen will die Köpfe frei bekommen

Während andere Klubs Testspiele in der Länderspielphase bestreiten, setzt Bo Henriksen bei Mainz 05 auf Regeneration. Von Donnerstag bis Sonntag gibt es vier “freie” Tage, allerdings inklusives eines individuellen Trainingsprogramms.

Gönnt seinen Spielern ein paar freie Tage: Bo Henriksen.

Gönnt seinen Spielern ein paar freie Tage: Bo Henriksen.

IMAGO/Steinsiek.ch

Der Trainingskader war dezimiert, als die Profis von Mainz 05 am Dienstag in die neue Trainingswoche starteten. Diese wird sehr kurz. Von Donnerstag bis Sonntag gibt es vier freie Tage, bevor am Montag die Vorbereitung auf das Spiel bei Borussia Dortmund am 30. März beginnt.

“Wir haben eine sehr erfolgreiche Phase und hätten auch gerne weitergespielt”, sagt Bo Henriksen mit Blick auf die Serie von sechs Partien ohne Niederlage. “Andererseits haben wir überwiegend mit denselben Spielern gespielt, deshalb ist es auch eine gute Gelegenheit für eine kleine Pause.”

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Sieben Spieler sind vom “Kurzurlaub” ausgenommen. Jonathan Burkardt und Nadiem Amiri stehen im Kader der DFB-Elf für die beiden Nations-League-Spiele gegen Italien. Paul Nebel und Nelson Weiper sind mit der deutschen U 21 zu Testspielen gegen die Slowakei und gegen Spanien unterwegs, um sich auf die Europameisterschaft im Sommer vorzubereiten.

Vier NLZ-Spieler dabei

Phillipp Mwene tritt mit Österreich in der Nations League zweimal gegen Serbien an, Jae-Sung Lee mit Südkorea in der WM-Qualifikation gegen Oman und Jordanien und Andreas Hanche-Olsen trifft mit Norwegen auf Moldawien und Israel. Burkardt, Amiri und Hanche-Olsen werden am kommenden Montag in Mainz zurückerwartet, die restlichen vier Nominierten stoßen zur Wochenmitte zum Team der 05er.

Am Dienstag standen nur noch 15 Feldspieler in der Trainingsgruppe von Henriksen. Lennard Maloney ist nach einem grippalen Infekt zwar auf dem Weg der Besserung, aber noch nicht fit. Stefan Bell und Maxim Dal befinden sich im individuellen Aufbautraining. Aus der U 23 trainierten Jason Amann, Marcel Kalemba, Taiyu Yamasaki und aus der U 19 Daniel Imafidon mit.

Michael Ebert

Strahlkraft für den Werder-Sommer: “Wir wollen 2025 so nicht stehen lassen”

Der Zug nach Europa dürfte abgefahren sein, die Gefahr von unten ist überschaubar: Für den SV Werder Bremen gibt es laut Peter Niemeyer trotzdem noch “viele Motivationsaspekte”.

“Wieder Fahrt aufnehmen”: Werders Leiter Profifußball Peter Niemeyer.

IMAGO/RHR-Foto

Wie war diese Aussage von Peter Niemeyer eigentlich gemeint nach der 2:4-Heimniederlage gegen Borussia Mönchengladbach? “Es jetzt austrudeln zu lassen, wäre hoch fahrlässig”, hatte Werders Leiter Profifußball am Samstagabend gemahnt.

“Ich wurde danach gefragt”, bescheidet Niemeyer also – und schiebt sogleich hinterher: “Aber diese Gefahr sehe ich nicht.” Es bestünden in den acht verbleibenden Spielen der laufenden Bundesliga-Saison “noch so viele Motivationsaspekte, allen voran das Erreichen unseres Saisonziels”. Dabei handelt es sich um die ominösen 40 Punkte, zu denen den Bremern jetzt noch sieben Zähler fehlen.

Bundesliga-Letzter im Jahr 2025

Und unabhängig von den monetären Anreizen, die in der Branche ja so üblich sind – in Form von Prämien für die Spieler und hinsichtlich der TV-Geld-Tabelle für den Klub – setzt man am Osterdeich zudem auf den eigenen Anspruch der Spieler an sich selbst. Beim 2:0-Auswärtssieg in Leverkusen etwa war dieser zuletzt ja deutlich vernehmbar gewesen …

Für Profi-Chef Niemeyer geht es allerdings auch darum, das in den vergangenen Wochen abgegebene Bild des Klubs wieder ein Stück weit geradezurücken: “Wir wollen das Kalenderjahr 2025 so auch nicht stehen lassen.” In diesem steht Werder nach aktuellem Stand am Tabellenende aller 18 Klubs: elf Spiele, zwei Siege, zwei Remis, sieben Niederlagen. Der Zug nach Europa dürfte abgefahren sein, die Abstiegsgefahr ist hingegen überschaubar.

Strahlkraft für den Sommer

Der 41-Jährige findet, “dass wir uns jetzt in der Länderspielpause erst einmal sammeln können und dann wird es schon darum gehen, wieder Fahrt aufzunehmen”. Möglichst schon im kommenden Auswärtsspiel in Kiel. Und für die restliche Saison hält es Niemeyer dann für “wichtig, mit einem guten Gefühl aus der Saison rauszukommen”. Weil: “Das hat dann auch eine Strahlkraft in den Sommer hinein.”

Zumal eine Form der sportlichen Aufbruchstimmung auch den bevorstehenden Anpassungen am Kader sicherlich zuträglich wäre. Wie groß dieser Umbau genau ausfallen wird, ist noch nicht absehbar. Erste Gespräche mit Spielern, die die nun verkündeten Abgänge der beiden Abwehrveteranen Milos Veljkovic und Anthony Jung auffangen könnten, werden geführt. Konkrete Tendenzen bestehen indes noch nicht.

Ducksch vor Verlängerung

Klar geregelt dagegen ist zumindest die kurzfristige Zukunft von Angreifer Marvin Ducksch, dessen Vertrag sich bei zwei weiteren Einsätzen über mindestens 45 Minuten um ein Jahr bis 2026 verlängert.

Über eine weitere gemeinsame Zukunft wurde bis dato noch nicht gesprochen. Niemeyer dazu: “Wenn man sich die Jahre von Marvin bei Werder anschaut, dann hat er immer einen Impact gehabt mit einer verlässlichen Scorer-Bilanz. Er hat viel geleistet in dieser Zeit. Und das bewerten wir.”

Tim Lüddecke

Fix: Handball-Bundesliga führt Torlinientechnik ein

In der Fußball-Bundesliga gibt es die Torlinientechnik schon lange. Nun wird die häufig diskutierte Einführung auch in der Handball-Bundesliga konkret. Zur neuen Saison gibt es die Technik in der HBL.

HBL-Chef Bohmann bestätigt: Die Torlinientechnik kommt zur Saison 2025/26.

HBL-Chef Bohmann bestätigt: Die Torlinientechnik kommt zur Saison 2025/26.

groundshots.de

Nach lebhaften Diskussionen in der Vergangenheit wird zur nächsten Spielzeit in der Handball-Bundesliga die Torlinientechnik eingeführt. “Ich kann bestätigen, dass wir das zur kommenden Saison in der ersten Liga einführen”, sagte Liga-Chef Frank Bohmann auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatte die “Bild” berichtet und auf den Beschluss bei einer Präsidiumssitzung verwiesen.

Durch die Entscheidung wolle die Liga die Qualität der Schiedsrichter-Entscheidungen weiter verbessern, wie Bohmann sagte. Die Einführung der neuen Technik kostet laut Informationen der “Bild” 500.000 Euro. Zur konkreten Summe wollte sich der Liga-Chef nicht äußern.

Bereits im Dezember 2024 hatte handball-world über den Plan der Liga berichtet, zur neuen Saison die Torlinientechnik einführen zu wollen. Damals bezifferte Bohmann gegenüber handball-world die Kosten – je nach Anbieter – auf einen “hohen sechsstelligen, siebenstelligen Betrag” für die 18 Klubs.

Videobeweis gibt es bereits

Derzeit gibt es bereits einen Videobeweis in der Liga. Doch der wird bei Entscheidungen, ob der Ball hinter der Linie ist, nicht angewendet, weil Kameras nicht im Tor und auf Höhe der Torlinie angebracht sind. Bei den Final-4-Turnieren im DHB-Pokal wurde die Technik in der Vergangenheit schon häufiger eingesetzt.

Bereits im vergangenen Jahr war die Einführung wieder einmal diskutiert worden. Im Dezember kam es im Bundesliga-Topspiel zwischen dem SC Magdeburg und den Füchsen Berlin zu einer strittigen Szene: Nach dem 31:31 hatten die Berliner kein Verständnis, dass ein Tor von Lasse Andersson nicht gegeben worden war. Aufgrund der fehlenden Torlinientechnologie hatten die Schiedsrichter eine Tatsachenentscheidung getroffen und das Tor nicht gegeben.

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