Anfang: “Wir können Broll nicht bei jedem Tor die Schuld geben”

Dynamo Dresden ist aus den direkten Aufstiegsrängen gerutscht. Geht noch was im Endspurt? Am Samstag kommt Viktoria Köln an die Elbe. Gesprochen wird bei den Sachsen auch über die Torhüter.

Will mit Dynamo noch die Kurve kriegen: Markus Anfang.

Will mit Dynamo noch die Kurve kriegen: Markus Anfang.

Getty Images

Das Hinspiel weckt gute Erinnerungen – und die kann die SG Dynamo aktuell sehr gut gebrauchen. Der 5:1-Auswärtssieg bei der Kölner Viktoria sei “eines der besten Spiele” gewesen, die Dresden in dieser Saison bestritten habe. Sagte Markus Anfang am Mittwoch.

34. Spieltag

Der Trainer verwies auf einen “bei Standardsituationen gefährlichen Gegner”, mit guten Individualisten und einem erfahrenen Trainer (Olaf Janßen, Anm. d. Red.) sei dieser ausgestattet. “Das wird eine schwierige Aufgabe.” Doch Dynamo will den Umkehrschwung endlich schaffen nach den jüngsten Misserfolgen. “Wir wollen mit unseren Fans im Rücken Energie auf den Platz bringen und die drei Punkte holen”, lautet Anfangs Plan.

Eine Komponente dabei: positive statt negative Gedanken. So habe Anfang mit seinem Trainerteam den Spielern nach dem enttäuschenden 1:1 gegen Schlusslicht Freiburg II “Spielszenen gezeigt, die gut waren”. Generell glaube er schon, “dass wir in der Lage sind, guten Fußball zu zeigen. Mit den Ergebnissen sind wir nicht zufrieden.” Vier Ligaspiele ohne Sieg haben dazu geführt, dass Dynamo nur noch Dritter ist und sechs Punkte Rückstand auf den Zweiten aufweist.

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“Wir können noch wahnsinnig viel erreichen”

“Es sind viele Dinge zuletzt in kurzer Zeit nicht gutgegangen”, weiß Anfang und übernimmt dafür als Trainer “die volle Verantwortung”. Aber noch stünden schließlich fünf Spieltage an. “Bei allem Negativen müssen wir auch wieder den Punkt finden, über das zu sprechen, was positiv laufen kann, was wir erreichen können. Und wir können noch wahnsinnig viel erreichen”, lautet sein Credo.

Bei einem Sieg wird der Rückstand nach oben zwangsläufig kleiner werden, denn Primus Ulm und Verfolger Regensburg treffen am Sonntagabend direkt aufeinander.

Was seinem Team gut tun würde, unterstrich Anfang, wäre wieder einmal eine weiße Weste: “Wir wollen alles dafür tun, die Spiele zu null zu gestalten. Wir kriegen knapp acht Torschüsse pro Spiel, das sind mit die wenigsten in der Liga.” In Freiburg reichte ein Volleyschuss aus der zweiten Reihe, um der SGD die Suppe zu versalzen.

Drljaca-Comeback rückt näher – Fragezeichen hinter Zimmerschied

Gesprochen wird auch über den Torhüter. Kevin Broll (kicker-Notenschnitt 3,08) vertritt seit Jahresbeginn die etatmäßige Nummer eins Stefan Drljaca (3,05) im Kasten, der nach einer schweren Oberschenkelverletzung operiert werden musste. Der Vertreter sah bei den Gegentoren nicht immer glücklich aus, doch Anfang hakt ein: “Wir können auch nicht ‘Brolli’ bei jedem Tor die Schuld geben.”

Immerhin absolvierte Drljaca am Mittwoch wieder Teile des Mannschaftstrainings mit. Bezüglich eines schnellen Comebacks ist der Trainer skeptisch. “Wir wissen nicht, wie sich das entwickeln wird. Er hat auch vier Monate nicht gespielt”, so Anfang, der sich mit dem Torwarttrainer intensiv austauschen wird.

Hoffnung auf einen Einsatz gegen die Kölner hat er noch bei Tom Zimmerschied, dem Torschützen von Freiburg. Der Mittelfeldmann musste in der zweiten Hälfte ausgewechselt werden und konnte auch am Mittwoch wegen Sprunggelenksproblemen noch nicht trainieren. “Wir hoffen, dass es positiv wird”, sagte Anfang. “Wir haben es untersuchen lassen, er hat eine kleine Verletzung, wir hoffen, dass es reicht.”

“Zieht sich wie ein roter Faden durch”: Dresden sucht nach Erklärungen

Beim Remis gegen Freiburg II verfiel Dresden in ein altbekanntes Muster: Wieder war die SGD überlegen, wieder war die Chancenverwertung das Problem, wieder fehlten am Ende wichtige Punkte. Trainer wie Spieler wissen keinen Ausweg aus der Misere.

Haben beide keine Erklärung für Dresdens Probleme: Trainer Markus Anfang und Luca Herrmann (re.).

Haben beide keine Erklärung für Dresdens Probleme: Trainer Markus Anfang und Luca Herrmann (re.).

IMAGO/Hentschel

“Eigentlich kannst du das Spiel heute nicht unentschieden spielen. Aber das ist leider passiert”, ärgerte sich ein konsternierter Markus Anfang am Mikrofon von MagentaSport. Seine Dresdner waren gerade nicht über ein 1:1 beim Schlusslicht Freiburg II hinausgekommen. Trotz 15:4 Torschüssen und einer – vor allem in der ersten Halbzeit – drückenden Überlegenheit. Es war nicht das erste Mal in dieser Saison, dass die SGD ob schlechter Chancenverwertung um die eigentlich verdienten drei Punkte gebracht wurde – wie sogar SC-Trainer Thomas Stamm zugab.

3. Liga, 33. Spieltag

“Das zieht sich wie ein roter Faden durch”, meinte Anfang. Mal wieder war Dynamo mit 1:0 in Führung gegangen und hatte es trotz hochkarätiger Chancen verpasst, das zweite Tor nachzulegen. Die Quittung dafür bekamen sie beim ersten Torschuss der Breisgauer, die aus dem Nichts auf 1:1 stellten. Doch einen Erklärungsansatz hatte der SGD-Coach nicht für diesen immer wiederkehrenden Spielverlauf : “Es gelingt uns nicht, so ein Spiel einfach mal zu gewinnen. Was willst du machen?”

Die Verantwortung wies der 49-Jährige dabei weit von sich. Sein Team lasse die wenigsten gegnerischen Torschüsse zu und erspiele sich die meisten Chancen, mehr könne er als Trainer nicht beeinflussen. “Die Jungs machen halt keine Tore und entscheiden die Spiele nicht für uns”, zählte Anfang seine Mannschaft an.

Für Herrmann fehlt es an “letzter Überzeugung”

Unterstützung erhielt er dabei von Luca Herrmann, auch der Mittelfeldmann bemängelte, immer wieder über die gleichen Themen sprechen zu müssen: “Das Unvermögen zieht sich durch die Rückrunde, vielleicht auch schon durch die ganze Saison. Denn wir hatten auch in der Hinrunde Phasen, wo wir nicht optimal mit unseren Chancen umgegangen sind.” Auch aus Sicht des 25-Jährigen sind die Gründe dafür nicht durch ein anderes Training oder ein neues Spielsystem abzustellen. Vielmehr sieht er “Themen, die die Individualität betreffen”, es gehe um die “letzte Konzentration, die letzte Überzeugung”.

Wir hassen das Gefühl, nach Hause zu fahren und zu wissen, wir waren wieder besser, aber es hat wieder nicht gereicht.

Luca Herrmann

“Die Dinge sind gerade nicht auf unserer Seite”, meinte Herrmann, “in der Art und Weise, wie wir spielen, musst du eigentlich Spiele gewinnen.” Doch halte die negative Phase schon zu lange an, wie nur ein Sieg aus den letzten acht Ligaspielen beweist. “Wir hassen das Gefühl, nach Hause zu fahren und zu wissen, wir waren wieder besser, aber es hat wieder nicht gereicht”, gab sich der Mittelfeldmotor niedergeschlagen.

Doch trotz aller verständlicher Verunsicherung appellierte er an seine Mannschaft, den Kopf nicht in den Sand zu stecken und sich “diese Dinge wieder zu erarbeiten”: “Es geht jetzt darum, Punkte zu holen und Spiele zu gewinnen. Wir sind mitten im Aufstiegsrennen dabei und auch wenn die Ausgangslage nicht gut ist, ist sie noch keinesfalls hoffnungslos”, so Herrmann. “Wir haben noch die Möglichkeit, was zu reißen.”

Anfang fehlt es an Erklärungen

Weniger zuversichtlich klang da Trainer Anfang, dem vor internen Diskussionen um seine Person nicht bange ist. “Viel schlimmer ist, wenn du fast jedes Spiel so gestaltest und jedes Mal die Enttäuschung hast, dass du das Spiel dann nicht gewinnst”, gab der 49-Jährige unumwunden zu. “Das frisst einen auf, das hat mit meiner Person nichts zu tun.”

Er werde alles dafür tun, dass der Verein am Saisonende erfolgreich ist, sagte Anfang noch. Doch dazu, wie er das Ruder herumreißen soll, fehlten ihm erneut die Lösungsansätze: “Im letzten Jahr sind bei uns viele Dinge zusammengekommen und haben geklappt. In dieser Rückrunde ist das halt ein bisschen anders. Und das kannst du halt manchmal nicht erklären.”

Zimmerschied-Schlenzer zu wenig: Sturm schockt Dresden vor der Pause

3. Liga – Highlights by MagentaSport 14.04.2024

Zimmerschied-Schlenzer zu wenig: Sturm schockt Dresden vor der Pause

5:39Dresdens Negativserie geht auch bei Schlusslicht Freiburg II weiter. Nach einer wilden Phase nach dem Seitenwechsel kam Dynamo in der Schlussphase nochmal stark auf, es reichte jedoch nicht für einen Dreier. Und so wartet die SGD seit nunmehr vier Spielen auf einen Sieg.

Remis beim Schlusslicht: Dresden strauchelt weiter im Aufstiegsrennen

Dynamo Dresden bleibt auch bei Schlusslicht Freiburg II ohne Sieg und kann die Patzer der Konkurrenz im Aufstiegsrennen nicht nutzen. Erneut gab die schlechte Chancenverwertung der Sachsen den Ausschlag.

Dresden strauchelt auch bei Schlusslicht Freiburg, wie hier Kyu-Hyun Park.

Dresden strauchelt auch bei Schlusslicht Freiburg, wie hier Kyu-Hyun Park.

IMAGO/Eibner

Die Ausgangslage der Abschlusspartie des 33. Spieltags wurde maßgeblich von den Ergebnissen der anderen Spiele bestimmt: Durch die beiden Unentschieden von Mannheim (1:1 in Duisburg) und Bielefeld (1:1 gegen Essen) stand Freiburg mit dem Rücken zur Wand, bei einer Niederlage wäre der Abstieg in die Regionalliga bei 15 Punkten Rückstand sowie einer deutlich schlechteren Tordifferenz fünf Spieltage vor Schluss so gut wie besiegelt gewesen. Dresden hätte dagegen den Patzer von Münster (0:2 in Ulm) nutzen und zurück auf Relegationsrang 3 springen können.

SCF-Trainer Thomas Stamm war im Vergleich zur 1:2-Niederlage in Aue zu vier Veränderungen gezwungen: Rüdlin (10. Gelbe Karte), Lienhardt (5. Gelbe Karte) und Al Ghaddioui (Gelb-Rote-Sperre) fehlten gesperrt, für sie spielten Fahrner, Yilmaz und Ambros. Außerdem erhielt Toptorjäger Breunig Spielzeit in der ersten Mannschaft der Breisgauer und wurde durch Sturm ersetzt.

Dynamo-Coach Markus Anfang nahm nach der 1:3-Heimniederlage gegen Saarbrücken, der vierten Pleite aus den letzten sieben Spielen (bei zwei Remis), zwei Veränderungen vor: Bünning und Lemmer verdrängten Arslan und Meißner auf die Bank. Damit einher ging die Rückkehr zum gewohnten 4-3-3, das Experiment Dreierkette wurde ad acta gelegt.

Fahrner klärt auf der Linie – Zimmerschied per Schlenzer

3. Liga, 33. Spieltag

Dresden startete enorm schwungvoll in die Partie, zog ein schnelles Kombinationsspiel auf und kam sogleich zu Chancen: Nach einem Fehler von SC-Keeper Sauter grätschte Fahrner Lemmers Abschluss von der Linie (4.), Hauptmanns scharfe Hereingabe fand vor dem Tor keinen Abnehmer (5.), ehe Sauter einen Volleyschuss von Will reaktionsschnell parierte (9.).

Freiburg wurde förmlich erdrückt und fand offensiv nicht statt, defensiv standen die Gastgeber jedoch zunehmend stabil. So dauerte es bis zur 28. Minute, bis Dresden sich für seinen starken Auftritt belohnte: Zimmerschied dribbelte von links nach innen und schlenzte den Ball per Innenpfosten zum 1:0 ins Tor. Nur zwei Minuten später konnte Lemmer einen schlimmen Fehlpass von Fallmann nicht nutzen und schoss alleine vor Sauter daneben (30.).

Sturm schockt Dresden vor der Pause

Der Chancenwucher der dominanten Dresdner sollte bestraft werden: Nach einem geklärten Freistoß setzte Sturm im Rückraum zum Volley an und traf mit dem ersten Torschuss aus dem Nichts zum 1:1-Ausgleich (41.). Es war das aus Freiburger Sicht sehr schmeichelhafte Halbzeitergebnis.

Es war aber zugleich der Auftakt für eine abwechslungsreiche zweite Hälfte. Die Hausherren waren nach dem Seitenwechsel viel besser drin, die Dominanz der SGD schwand. Die erste Chance gehörte dann auch den Breisgauern, doch Sturm verpasste alleine aus kurzer Distanz den Doppelpack (55.). Eine Minute später klärte Fahrner erneut auf der Linie, diesmal gegen einen Kutschke-Schuss, ehe der Ball im Dresdner Netz lag – Baur hatte nach einem Bock von Broll ins leere Tor getroffen, wurde wegen einer Abseitsstellung jedoch zurückgepfiffen (57.). Ein Abschluss von Sturm, den Broll festhalten konnte (61.), setzte dem offenen Schlagabtausch ein Ende.

Dresdner Power Play bleibt zu harmlos

Danach übernahm Dresden wieder das Kommando und drängte auf den Sieg, bei Freiburg schwanden zunehmend die Kräfte. Dennoch verteidigten die Breisgauer leidenschaftlich und verhinderten gefährliche Torchancen der SGD. Lediglich Hauptmann scheiterte im kurzen Eck an Sauter (77.), später landete ein Volleyschuss von Meißner in den Armen des Keepers (87.). Dynamo zog in der Nachspielzeit ein beeindruckendes Power Play auf, doch in letzter Konsequenz war vieles zu ungenau. Freiburg verpasste bei einem Entlastungsangriff sogar den Siegtreffer durch Manzambi nur knapp (90.+6), danach war Schluss.

Dresdens Negativlauf geht damit weiter, seit vier Spielen wartet die SGD in der Liga nun auf einen Sieg. Zwar sprangen die Sachsen zurück auf Relegationsrang 3, haben jedoch sechs Punkte Rückstand auf Platz 2. Bei 14 Punkten Rückstand auf das rettende Ufer bleiben den Freiburgern an den letzten fünf Spieltagen bei schwerem Restprogramm indes nur noch theoretische Chancen auf den Klassenerhalt.

Auch am nächsten Wochenende sind die Breisgauer wieder gegen einen Aufstiegsaspiranten gefordert. Am Sonntag (16.30 Uhr) reist das Team von Thomas Stamm zum besten Rückrunden-Team der 3. Liga, Preußen Münster. Dynamo Dresden empfängt bereits am Samstag (14 Uhr) die Kölner Viktoria.

“Verfügt über erhebliches Potenzial”: Dresden holt Duah vom HSV II

Dynamo Dresden arbeitet fleißig am Kader für die kommende Saison. Nach der Verpflichtung von Aljaz Casar am Mittwoch stellte der Drittligist am Freitag mit Dennis Duah gleich den nächsten Neuzugang vor.

Trägt in der kommenden Saison das Trikot von Dynamo Dresden: Dennis Duah.

Trägt in der kommenden Saison das Trikot von Dynamo Dresden: Dennis Duah.

IMAGO/Eibner

Erst am vergangenen Donnerstagnachmittag hatte Dynamo Dresden Paul Wagner als Leiter Scouting und Kaderplanung präsentiert. Keine 24 Stunden später stellte der Verein gleich die erste Neuverpflichtung der Wagner-Ära vor: Dennis Duah wechselt mit Beginn der kommenden Spielzeit von der Zweitvertretung des HSV nach Sachsen. “Dennis besticht durch eine athletische und robuste Spielweise. Mit seiner Geschwindigkeit und körperlichen Zweikampfführung kann er unserer Defensive weitere Stabilität verleihen”, so David Fischer, Geschäftsführer Kommunikation von Dresden.

Über die Vertragslaufzeit und die Ablösemodalitäten macht der Drittligisten keine Angaben. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge wechselt Duah allerdings ablösefrei zur SGD.

Duah ist Kapitän der Hamburger Zweitvertretung

Der Innenverteidiger absolvierte für die Reserve der Rothosen in der laufenden Spielzeit 25 Regionalliga-Spiele, 23 davon von Beginn an. Insgesamt stand Duah, der sein Team als Kapitän aufs Feld führt, bereits in 71 Viertliga-Partien auf dem Feld. “Er besitzt mit 20 Jahren bereits ein hohes Maß an Spielerfahrung und weiß als Führungsspieler Verantwortung zu übernehmen. Darüber hinaus verfügt er über erhebliches Entwicklungspotenzial, das wir in den nächsten Jahren weiter fördern möchten”, erklärte Fischer.

Duah ist bereits der zweite Neuzugang der Dresdner für die kommende Spielzeit. Am Mittwoch hatte der Klub bereits die Verpflichtung von Aljaz Casar bekanntgeben. In welcher Liga das neue Duo spielt, ist noch fraglich. Die aktuell viertplatzierten Sachsen haben nur einen Zähler Rückstand auf Relegationsplatz drei. Allerdings gab es zuletzt zwei Niederlagen in Serie, sodass ein direkter Aufstiegsrang in weitere Ferne gerückt ist (fünf Zähler).

“Enormes Fachwissen”: Wagner übernimmt Scouting und Kaderplanung bei Dynamo

Gut einen Monat nach der Trennung von Sportchef Ralf Becker hat Dynamo Dresden einen neuen Kaderplaner vorgestellt. Paul Wagner kennt den Verein bereits.

Neu in leitender Funktion bei der SGD: Paul Wagner.

Neu in leitender Funktion bei der SGD: Paul Wagner.

SGD / Dennis Hetzschold

Wagner übernimmt die vakante Stelle des Leiters Scouting und Kaderplanung bei der SG Dynamo. Dies meldeten die Sachsen am Donnerstagnachmittag. Der Drittligist festig mit der Personalie “die Struktur im sportlichen Bereich und schafft eine wichtige Grundlage für die kommenden Spielzeiten”, heißt es in der Mitteilung.

Wagner ist seit Januar 2020 für die SGD im Einsatz und war zuletzt als Koordinator der Datenanalyse tätig. Zuvor war der 25-Jährige auch in der Abteilung Scouting beschäftigt.

“Umfangreiches Netzwerk”

David Fischer, Geschäftsführer Kommunikation, kommentierte die Personalie: “Paul ist ein sehr engagierter und leidenschaftlicher Fußballexperte, der das Spiel aus vielen verschiedenen Perspektiven zu verstehen weiß. Er verfügt trotz seines jungen Alters über ein enormes Fachwissen im Bereich Analyse und Scouting, welches er bereits in den zurückliegenden Jahren für unseren Verein unter Beweis gestellt hat.” Zudem verfüge Wagner über ein “umfangreiches Netzwerk, das einen absoluten Mehrwert für die Sportgemeinschaft darstellt”, und kenne die Nachwuchsabteilung der SGD bestens.

“Ich freue mich über das entgegengebrachte Vertrauen der Verantwortlichen. Dynamo Dresden ist seit meiner Kindheit ein fester Bestandteil meines Weges. Ich persönlich sehe es als Privileg, im Fußball und speziell bei der SGD tätig sein zu dürfen und blicke mit Zuversicht auf die anstehenden Aufgaben”, nahm Wagner Stellung.

“Bei vielen Vereinen begehrt”: Dynamo holt Casar ablösefrei aus Halle

In welcher Liga Dynamo Dresden im nächsten Jahr spielen wird, steht noch in den Sternen. Die Kaderplanung aber nimmt immer konkretere Formen an: Mit Aljaz Casar wurde am Mittwoch ein ablösefreier Neuzugang präsentiert.

Jubelfäuste hochgereckt: Aljaz Casar wechselt im Sommer nach Dresden.

Jubelfäuste hochgereckt: Aljaz Casar wechselt im Sommer nach Dresden.

imago images

Dynamo Dresden steckt weiter mitten im Aufstiegskampf um einen Platz in der Zweitliga-Saison 2024/25, aktuell ist es lediglich ein Punkt Rückstand auf Münster und Relegationsrang drei – auf den Zweiten Ulm sind es bereits fünf Zähler. Und doch müssen die Verantwortlichen im Hintergrund an der Mannschaft der Zukunft basteln.

Wie die SGD am Mittwoch mitteilte, wechselt Mittelfeldspieler Aljaz Casar im kommenden Sommer ablösefrei vom Ligakonkurrenten Hallescher FC zu den Sachsen.

“Wir sind glücklich, dass wir mit Aljaz einen robusten, athletischen und technisch gut ausgebildeten Spieler für uns gewinnen konnten, der bei vielen Vereinen begehrt war”, wird David Fischer, Geschäftsführer Kommunikation in Dresden, zitiert: “Im Spiel mit Ball besticht er mit Übersicht und einem hohen Maß an Spielverständnis. Dank seiner Variabilität kann er unsere Mannschaft sowohl im Mittelfeld als auch in der Defensive weiter stärken und so seine Fähigkeiten ins Spiel bringen.”

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Nach seinen fußballerischen Anfängen bei NS Mura und weiteren Stationen in Slowenien kam Casar im Sommer 2019 nach Österreich, wo er insgesamt zwei Jahre für den SRC Altach kickte. Über die Zweitvertretung der TSG 1899 Hoffenheim zog es den defensiven Mittelfeldspieler im August 2022 zum HFC, wo er bislang 58-mal in der 3. Liga auflief und drei Tore erzielte.

Beim Dresden-Coup erst spät eingewechselt

In der laufenden Saison stehen für den Stammspieler Halles bis dato 28 Drittliga-Einsätze (zwei Tore, drei Assists, kicker-Notenschnitt 3,21) zu Buche. Beim 1:2 in Dresden Anfang Oktober stand er über die volle Distanz auf dem Platz (kicker-Note 3), beim überraschenden 1:0-Heimerfolg über Dynamo Anfang März wurde Casar in der 90. Minute eingewechselt.

Nun erwartet ihn in Dresden eine neue Herausforderung, allerdings hat er sich für den Saisonendspurt mit Halle noch einiges vorgenommen. “Ich möchte mich für die Zeit hier in Halle bei allen Beteiligten bedanken”, wird Casar vom HFC zitiert: “Ich habe viel gelernt und bin dankbar für alle Erfahrungen, die ich sammeln durfte. Mein Ziel ist es nun, die letzten sechs Spiele in dieser Saison alles zu geben, um mich gebührend mit dem Klassenerhalt zu verabschieden.”

Aktuell ist Halle mit 32 Punkten aus 32 Spielen auf Rang 17, dem ersten Abstiegsplatz. Auf das rettende Ufer sind es fünf Punkte.

Weitere Drohungen gegen Kutschke: Dynamo “erhöht Sicherheitsstufe”

Die Drohungen gegen Stefan Kutschke nehmen offenbar kein Ende. Die SG Dynamo Dresden will für noch mehr Sicherheit für ihren Spieler sorgen.

Erhielt offenbar erneut Drohbriefe: Dynamos Stefan Kutschke.

Erhielt offenbar erneut Drohbriefe: Dynamos Stefan Kutschke.

picture alliance/dpa

Nach Angaben der Dresdner hat die Sportgemeinschaft am Mittwoch weitere Drohungen gegen Mannschaftskapitän Stefan Kutschke erhalten. Zum wiederholten Male seien Kutschke und dessen Familie “massiv und in widerwärtiger Form bedroht” worden, hieß es in einer Pressemitteilung vom selben Tag.

“Derartige Angriffe gegen Mitarbeiter unseres Vereins können und werden wir nicht dulden. Die Art und Weise ist nicht zu akzeptieren und wird von unserer Seite verurteilt”, unterstrich David Fischer, Dynamos Geschäftsführer Kommunikation, und kündigte an: “Wie in der vergangenen Woche betont, werden wir mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln gegen die oder den Verfasser vorgehen und unser Möglichstes tun, um Stefan und seine Familie zu schützen.”

Erneute Anzeige und Sicherheitsmaßnahmen

Bereits am vergangenen Freitag hatte die SGD darüber informiert, dass Kutschke massive Anfeindungen und Drohungen bis hin zum Mord erhalten habe. Auch der neue Fall sei vor Bekanntmachung schon zur Anzeige gebracht worden. Außerdem erklärte der Drittligist, dass “Dynamo Dresden aufgrund der jetzt hinzugekommenen zwei Briefe in den kommenden Tagen in Absprache mit der Polizei die Sicherheitsstufe erhöht”. Konkrete Maßnahmen nannte der Verein nicht.

Aus Sicherheitsgründen hatten die Dresdner bereits am Dienstag alle öffentlichen Trainingseinheiten für die laufende Woche abgesagt. Zur Begründung hieß es in einem Statement: “Diese Entscheidung wurde nach eingehender Analyse der Sicherheitslage und als Reaktion auf den Vorfall am vergangenen Freitag getroffen.”

Dynamo steckt derzeit sportlich in der Krise und droht den Aufstieg zu verspielen. Aus den vergangenen sieben Drittliga-Spielen holte das Team von Trainer Markus Anfang nur einen Sieg. Durch die 1:3-Niederlage vor eigenem Publikum gegen Saarbrücken büßte der Tabellenvierte im Aufstiegskampf weiter an Boden ein. Der 35 Jahre alte Kutschke ist mit elf Toren in 31 Spielen immer noch Dresdens Toptorjäger.

Nach Morddrohungen: Dynamo sagt öffentliche Trainingseinheiten ab

Vergangene Woche hatte Dynamo Dresden Morddrohungen gegen Kapitän Stefan Kutschke öffentlich gemacht und zur Anzeige gebracht. Aus Sicherheitsgründen hat der Drittligist nun alle öffentlichen Trainingseinheiten für die laufende Woche abgesagt.

SGD-Kapitän Stefan Kutschke (li.) erhielt nach Vereinsangaben in der Vorwoche Drohungen.

SGD-Kapitän Stefan Kutschke (li.) erhielt nach Vereinsangaben in der Vorwoche Drohungen.

IMAGO/Hentschel

“Extreme Anfeindungen” und “Warnungen bis hin zum Mord” – solche Drohungen soll Dynamo-Kapitän Stefan Kutschke und dessen Familienmitglieder nach Angaben des Vereins in der Vorwoche aufgrund der ausbleibenden sportlichen Ergebnisse erhalten haben. Die SGD hatte die Morddrohungen zur Anzeige gebracht, nun sahen sich die Dresdner zu einem weiteren Schritt gezwungen.

Aus Sicherheitsgründen wird Dynamo in der laufenden Kalenderwoche keine öffentlichen Trainingseinheiten stattfinden lassen, wie der Verein am Dienstag mitteilte. Zur Begründung hieß es in einem Statement: “Diese Entscheidung wurde nach eingehender Analyse der Sicherheitslage und als Reaktion auf den Vorfall am vergangenen Freitag getroffen.”

Die Sicherheit von Spielern, Trainern sowie allen Mitarbeitern habe im Verein “die höchste Priorität” und für Hass, Hetze und Gewalt gebe es “keinen Millimeter Platz und Akzeptanz”. Ob es in den kommenden Wochen öffentliche Trainingseinheiten der SGD-Profis geben wird, steht aktuell noch nicht fest. Bei den Dynamo-Fans, die in dieser Woche geplant hatten, eine Einheit zu besuchen, bat Dynamo um Verständnis.

Nur ein Sieg aus den letzten sieben Spielen

Die sportlichen Probleme der Dresdner setzten sich am vergangenen Wochenende mit der 1:3-Niederlage vor eigenem Publikum gegen Saarbrücken derweil fort – die zweite Niederlage in Folge. Aus den vergangenen sieben Drittliga-Spielen holte das Team von Trainer Markus Anfang nur einen Sieg.

Dadurch rutschte Dresden auf Rang 4 ab. Die direkten Aufstiegsränge sind sechs Spiele vor Saisonende bereits fünf Punkte weg, der Rückstand auf den Relegationsrang, den Preußen Münster innehat, beträgt dagegen nur einen Zähler. Am kommenden Sonntag ist Dresden beim Tabellenletzten Freiburg II zu Gast.