“Schon entspannter”: Messis ehrliches Bekenntnis

Über Jahre hinweg prägte Lionel Messi den europäischen Klubfußball, inzwischen kickt der Argentinier in den USA – und gab nun offen zu, dass es dort “entspannter” sei.

Für ihn sind die Dinge inzwischen entspannter: Leo Messi.

Für ihn sind die Dinge inzwischen entspannter: Leo Messi.

IMAGO/Icon Sportswire

Im Sommer schloss Lionel Messi das Kapitel Europa und wechselte mit viel Getöse in die Major League Soccer in die USA. Bereits im Sommer, als er seinen Entschluss bekannt gab, ließ er durchblicken, dass er sein Leben abseits des in Europa vorherrschenden großen Erfolgsdrucks fortsetzen wollte.

Sportlich schlug der 36-Jährige in Florida voll ein, zehn Tore und eine Vorlage im Leagues Cup, zwei Assists in US-Open-Cup und ein Tor sowie zwei Vorlagen in vier MLS-Spielen bislang – seine Bilanz in Florida kann sich sehen lassen. Dennoch gibt der Weltmeister zu, dass es jenseits des Atlantiks gemächlicher zugeht.

“Ich will gewinnen, ich will mich dem Wettbewerb stellen, aber hier ist es schon entspannter”, gab Messi in einem Interview mit “OLGA en Vivo”, einem spanischsprachigen YouTube-Kanal, offen zu.  Das heißt aber noch lange nicht, dass er keine Lust auf Fußball hat. “Mir macht es weiter Spaß zu spielen. Aber jetzt ist es natürlich etwas anderes. So kam auch unsere Entscheidung, hierherzukommen und nicht weiter in Europa zu spielen”, ergänzte Messi. “Ich trainiere und spiele, wie ich das immer getan habe, aber es stimmt auch, dass ich älter bin, Tausende Spiele hinter mir habe, die Zeit schreitet für uns alle voran.”

Messi beklagt sich über PSG-Zeit

In dem kuriosen Interview gab “La Pulga” auch ungewohnte private Einblicke, so plauderte er über den Alltag seiner Familie, seine Freunde in der argentinischen Nationalmannschaft – auch verriet der Vater dreier Söhne, dass er noch gerne eine Tochter hätte.

In den sozialen Medien sorgte er jedoch mit Äußerungen über Paris St. Germain für Aufregung. So beklagte er sich darüber, dass er im Prinzenpark “Buh-Rufe und Pfiffe” gehört habe, während sein französischer Teamkollege Kylian Mbappé “lauten Applaus” erhalten habe. Zudem erwähnte er, dass er der einzige Argentinier gewesen sei, der von seinem Klub nicht für den Gewinn der Weltmeisterschaft ausreichend Anerkennung erhalten hatte. Dafür habe er aber auch Verständnis, immerhin hatte er Frankreich auf dem Weg zum WM-Titel “aufgehalten”. Dennoch betonte Messi auch, dass er weiterhin ein gutes Verhältnis zu Mbappé und jedem anderen bei PSG habe. 

Aktuell dreht sich bei ihm viel um Miami, dessen kommendes Ligaspiel gegen Orlando City Messi voraussichtlich verpassen wird. “Ich denke nicht, dass es etwas Ernstes ist”, wird Trainer Tata Martino von “USA Today” zitiert: “Ich denke, dass es er nur erschöpft ist.”

Dank Rijkhoff: BVB gewinnt Auftakt in Youth League knapp

Dortmund gewinnt ein chancenarmes, dafür umkämpftes Spiel in Paris dank eines sehenswerten Treffers von Rijkhoff mit 1:0 und startet erfolgreich in die neue Youth League-Saison.

Der strahlende Mann in Paris: Julian Rijkhoff.

Der strahlende Mann in Paris: Julian Rijkhoff.

IMAGO/Thomas Bielefeld

Mit viel Selbstvertrauen startete der Nachwuchs von Borussia Dortmund in die neue Youth League-Saison. 15 Punkte und 18:1 Tore standen bisher bei den makellosen Dortmundern in der neue U-19-Bundesliga West-Saison zu Buche. Von der Offensivpower, die der BVB in der heimischen Liga versprühte, war jedoch anfangs wenig zu sehen. Vielmehr kamen die Pariser besser ins Spiel, störten den Gegner früh und hatten durch Sangaré den ersten Hochkaräter der Partie (12.), der Stürmer verzog jedoch. Besonders über die linke Abwehrseite zeigten sich die Dortmunder anfällig (18., 23.), doch die Pariser konnten die Schwäche nicht nutzen.

Rijkhoff sehenswert aus dem Nichts

Beim BVB passte derweil lange Zeit nicht viel zusammen, so dauerte es bis zur 29. Minute bis der Gast seine erste Chance hatte: Blank, der in dieser Saison bereits fünf Einsätze in der 3. Liga vorweisen kann, köpfte aber drüber. Keine Minute später gingen die Dortmunder dann trotzdem in Führung (30.). Der erst kürzlich von der Drittligamannschaft in die U-19 degradierte Rijkhoff traf mit dem ersten Schuss aufs Tor sehenswert. Der “Neuzugang” verpasste es kurze Zeit später sogar, die Führung für die Borussia zu erhöhen (36.). So ging es mit dem knappen 1:0 in die Pause.

Nach Wiederanpfiff verlegten sich die Borussen erst mal auf die Abwehrarbeit. Zumeist wurde dem Gegner mit allen Mann in der eigenen Hälfte das Leben schwer gemacht. Erst nach einer Viertelstunde fand sich Paris damit besser zurecht und kam durch Nhaga (61.) sowie Bensoula (63.) zu den ersten Torannäherungen, bevor Zague bei der besten Chance an Keeper Lisewski scheiterte (65.). Ein nachhaltiger Spielfluss konnte sich jedoch auch nicht aus Paris bester Phase entwickeln. Viele kleine Fouls und Nickligkeiten erlaubten diesen auf beiden Seiten kaum.

Lisewski behält die Oberhand

Erst in der Schlussphase wurden die Pariser dann wieder gefährlicher – hauptsächlich durch Standards. Da Lisewski aber sowohl gegen Mendy (86.), als auch gegen Mayulu die Oberhand behielt (90.+2) und Ngaha sein Team in der Nachspielzeit dezimierte (Gelb-Rot, 90.+4), fuhren die Dortmunder mit drei Punkten zurück in den Pott.

Neuer Ansatz, alte Probleme: Paris St. Germain im Check

Wenn Paris St. Germain am Dienstagabend (21 Uhr, LIVE! bei kicker) Borussia Dortmund empfängt, hat sich im Vergleich zur Vorsaison einiges geändert. Auf was für eine Art von Gegner kann sich der BVB einstellen? PSG im Check.

Legten mit PSG einen Stotterstart hin: Luis Enrique, Randal Kolo Muani und Kylian Mbappé (v. li.).

Legten mit PSG einen Stotterstart hin: Luis Enrique, Randal Kolo Muani und Kylian Mbappé (v. li.).

imago images (3)

Wie lief der Saisonstart?

Extrem schleppend. Die ersten Wochen wurden noch von der Hängepartie rund um Kylian Mbappé geprägt, ohne den Star in der Anfangself stolperte PSG zu zwei Auftakt-Remis gegen Lorient (0:0) und Toulouse (1:1). Mit Siegen gegen Lens und Lyon, den ersten Pflichtspielerfolgen unter Luis Enrique, schien das Star-Ensemble an Fahrt aufzunehmen, ehe am vergangenen Freitag die Ernüchterung folgte: Vor eigenem Publikum unterlag PSG mit 2:3 gegen Nizza, präsentierte sich offensiv inkonsequent und defensiv anfällig. Der spanische Coach zeigte sich wenig beeindruckt: “Ich bin nicht beunruhigt, am Dienstag werden wir besser spielen.”

Wie schlagen sich die Neuzugänge?

Sehr unterschiedlich. Positiv fällt bislang vor allem der von Sporting Lissabon verpflichtete Sechser Manuel Ugarte auf. Der Abräumer sorgt für defensive Stabilität – was besonders klar wurde, als er gegen Nizza nur auf der Bank saß. Gegen den BVB dürfte er wieder von Beginn an spielen, Luis Enrique nannte ihn in der Pressekonferenz vor dem Spiel “eine der Überraschungen des Saisonstarts”, die “für viele Fans eine Offenbarung” sei. Auch der von Real Madrid gekommene Marco Asensio machte mit zwei Toren in drei Einsätzen auf sich aufmerksam.

Bei vielen der namhafteren Zugänge läuft es hingegen noch nicht rund. Lucas Hernandez und Milan Skriniar erwischten gegen Nizza einen schwarzen Tag, die beiden mit großen Hoffnungen verpflichteten Angreifer Ousmane Dembelé und Goncalo Ramos warten noch immer auf ihre erste Torbeteiligung im PSG-Dress. Das könnte die Chance für einen Startelfeinsatz von Randal Kolo Muani öffnen, der gegen Nizza als Joker debütierte. Seinen ersten Assist steuerte der Ex-Frankfurter direkt bei, war ansonsten aber kein großer Faktor.

Was macht Sorgen?

Die Mannschaft ist weiterhin massiv abhängig von Mbappé. Eigentlich hatte die sportliche Leitung Luis Enrique auch verpflichtet, um eine kollektive Spielidee zu implementieren, die auch ohne den großen Star funktioniert. Doch bislang ist das Gegenteil der Fall. Sieben der zehn Saisontore gehen auf das Konto des Vize-Weltmeisters, ohne Mbappé auf dem Feld wirkt PSG bislang ideenlos und offensiv ungefährlich. Dass bis auf Mbappé alle relevanten Angreifer im Kader Neuzugänge sind, ist der Offensive deutlich anzumerken.

Was macht Hoffnung?

Neben der Tatsache, den vielleicht besten Spieler der Welt in den eigenen Reihen zu haben, sorgt hauptsächlich die Hoffnung auf eine Entwicklung unter Luis Enrique für verhaltenen Optimismus. Schließlich wurde der Coach erst vergleichsweise spät verpflichtet, brachte ein neues System mit und hatte Mbappé während der Vorbereitung quasi nicht zur Verfügung. Das braucht Zeit – und der Spanier wird nicht müde, das zu betonen. “Wir stecken in einem langen Prozess”, sagte er am Montag, machte seiner Mannschaft aber auch ein Kompliment: “In Sachen Einstellung ist mein Team eine 10 von 10.” Das ließ sich von den PSG-Teams der jüngeren Vergangenheit selten behaupten.

Was macht der neue Trainer anders?

Relativ viel – zumindest theoretisch. Luis Enrique hat sein klares, unveränderliches 4-3-3-System mitgebracht, das für mehr Konstanz sorgen soll. Vorgänger Christophe Galtier wechselte oft das System, passte es an den Gegner an – was Teile der Mannschaft im Nachgang kritisierten. Dennoch sind die Vorgaben des Spaniers keine starren. “Er lässt uns viele Freiheiten auf dem Platz”, sagt etwa Kapitän Marquinhos. Bislang in einem Ensemble an Neuzugängen vielleicht sogar zu viele, sagen Kritiker. Von Abläufen ist noch nicht viel zu sehen.

Der vielleicht größte Unterschied im Vergleich zum Vorjahr: PSG tritt mit einer höheren Intensität auf. Während Galtier für Disziplin und Ordnung, aber auch für mitunter abwartenden Fußball stand, ist das Spiel unter Luis Enrique temporeicher und zweikampflastiger. “Wir pressen hoch und mit hoher Intensität, defensiv wie offensiv”, erklärte der Spanier am Montag seinen Ansatz. “Wir spielen schon so, wie ich es will.” Nur: Die Probleme gleichen zum großen Teil noch immer denen der letzten Jahre.

Gehört PSG überhaupt zum Favoritenkreis der Champions League?

Zumindest nicht zum engsten. Der All-In-Modus um das Trio Messi-Neymar-Mbappé ist beendet, bei Neuzugängen wie Ugarte, Goncalo Ramos oder dem aus Lyon gekommenen Top-Talent Barcola setzt PSG – anders als in der jüngsten Vergangenheit – auch auf Entwicklungspotenzial. Der unmittelbare Zwang, die Saison mit dem Henkelpott zu beenden, ist weg. “Wir haben nicht die Pflicht, die Champions League zu gewinnen”, meint Marquinhos vor dem Duell mit dem BVB – und auch sein Coach äußert sich zunächst verhalten: “Wir müssen sehen, wie der Wettbewerb läuft. Wenn jemand besessen von etwas ist, wird es nicht funktionieren.”

Ohne ein Aber geht es dann aber doch nicht. “Wir sind überzeugt, dass wir jeden Wettbewerb gewinnen können, an dem wir teilnehmen”, teilt Luis Enrique der Konkurrenz mit. Angesichts der offenkundigen Startschwierigkeiten muss PSG aber aufpassen, in der Hammergruppe mit dem BVB, Milan und Newcastle nicht vorzeitig mit dem Rücken zur Wand zu stehen. In den K.-o.-Spielen ist mit der individuellen Qualität Einzelner (in dem Fall vor allem: eines Einzelnen) vieles möglich.

Einstand gegen City und den BVB: Alle Champions-League-Tore von Mbappé

Highlights by DAZN 19.09.2023

Einstand gegen City und den BVB: Alle Champions-League-Tore von Mbappé

10:13Trotz seiner erst 24 Jahre hat Kylian Mbappé schon viele Titel gewonnen. Die Champions-League-Trophäe fehlt noch in seiner Sammlung. An ihm lag es selten, traf er doch schon 40-mal in der Königsklasse. All seine CL-Treffer im Zusammenschnitt.

Nun also doch: Draxler wechselt nach Katar

Die Zeit von Julian Draxler in Paris ist zu Ende. Der 29-Jährige folgt nach einigem Hickhack seinem PSG-Kollegen Marco Verratti nach Katar, der Deutsche landet aber nicht wie der Italiener bei Al-Arabi, vielmehr schließt er sich Al-Ahli SC an. Das gab sein neuer Klub am Montag bekannt.

Aus Paris ab in die Wüste: Julian Draxler.

Aus Paris ab in die Wüste: Julian Draxler.

IMAGO/Buzzi

Bereits seit geraumer Zeit spielte Julian Draxler bei Paris St. Germain keine Rolle mehr, eine Leihe nach Lissabon verlief für den verletzungsgeplagten 29-Jährigen erfolglos. Im Sommer wurde er dann mit Crystal Palace in Verbindung gebracht, doch der Transfer kam nicht zustande. Nun aber ist der Weltmeister von 2014 doch noch fündig geworden: Draxler wechselt nach Doha zu Al-Ahli und erhält bei den Kataris nach erfolgreich überstandenem Medizincheck einen Zweijahresvertrag bis zum 30. Juni 2025. In Doha wird er mit der Rückennummer 7 auflaufen. 

“Die Präsenz eines Spielers wie Draxler, mit seinem Talent und seinen Fähigkeiten, bedeutet viel für den Klub und dessen Entwicklung”, wird Al-Ahlis Präsident Abdullah Al-Mulla in einer Vereinsmitteilung zitiert. Draxler wiederum sprach davon, “froh zu sein” und versprach, alles dafür zu geben, “um ein Profi zu sein, der so performt, wie es von ihm erwartet wird. Ich hoffe, dass ich den Erwartungen der Fans gerecht werden kann.” Sportlich erwartet Draxler wohl keine leichte Aufgabe, denn Al-Ahli verlor die ersten drei Saisonspiele und belegt mit einer Tordifferent von 4:10 den vorletzten Platz in der katarischen “Stars League”. 

Schon länger stand ein Wechsel des ehemaligen Nationalspielers (58 Länderspiele) nach Katar im Raum, doch der zog sich hin – zwischenzeitlich waren sogar Berichte aufgekommen, wonach Draxler den Deal habe platzen lassen. Das war aber nicht der Fall, wie man nun weiß.

Kapitel PSG wird geschlossen

Draxler schließt damit endgültig das Kapitel Paris St. Germain, das ihn Ende 2016 für eine Ablöse von 36 Millionen Euro vom VfL Wolfsburg losgeeist hatte. In Paris konnte er trotz regelmäßiger Einsatzzeiten die in ihn gesetzten Erwartungen nie gänzlich erfüllen. Seine Zeit an der Seine kann durchaus als eine mit Höhen und Tiefen bezeichnet werden: Insgesamt 162 Spiele (18 Tore) absolvierte der 29-Jährige für den französischen Topklub in Meisterschaft und Champions League; viermal wurde er französischer Meister. 

Zufrieden war man mit ihm in Paris aber nicht wirklich, mehr und mehr rutschte er ins zweite Glied und wurde in der abgelaufenen Saison nach Lissabon verliehen. Nach seiner Rückkehr nach Paris wurde dem Gutverdiener offengelegt, dass man nicht mehr auf ihn zählen würde – es folgte die Abschiebung in die zweite Trainingsgruppe. Es war ein Wink mit dem Zaunpfahl, den Draxler offensichtlich verstand und sich schlussendlich dazu durchrang, bei einem neuen Klub anzuheuern.

Hat PSG einen guten Preis erzielt?

Nun also der Wechsel zum viermaligen Sieger des Emir-of-Qatar-Cups, Al-Ahli SC. Zur Ablöse wurden zwar keine Angaben gemacht, dem Vernehmen nach soll diese aber bei etwa 10 Millionen Euro liegen – kein schlechter Preis für einen Spieler, der nur noch ein Jahr Vertrag hatte und in den Planungen von PSG-Trainer Luis Enrique gar keine Rolle mehr gespielt hatte. Gute Verbindungen nach Katar, wie sie PSG dank seines Besitzers, der katarischen Investorengruppe “Qatar Sports Investments”, zweifellos hat, dürften in den Verhandlungen behilflich gewesen sein.

In Paris wird damit der in diesem Sommer angestoßene Kaderumbau fortgesetzt. In den vergangenen Monaten haben zahlreiche namhafte Spieler wie Lionel Messi (Inter Miami), Neymar (Al-Hilal), Marco Verratti, Abdou Diallo (beide Al-Arabi SC), El Chadaille Bitshiabu (RB Leipzig), Mauro Icardi (Galatasaray Istanbul), Georginio Wijnaldum (Al-Ettifaq), Junior Dina Ebimbe (Eintracht Frankfurt), Leandro Paredes, Renato Sanches (beide AS Rom) und Sergio Ramos (FC Sevilla) den Klub verlassen. Da nur Messi und Ramos ablösefrei gingen, machten die Franzosen sogar ein ordentliches Plus: Die Einnahmen aus den diversen Abgängen sollen sich auf rund 200 Millionen Euro belaufen.

Der Champions-League-Check: Kurz-Prognosen zu allen 32 Teams

Wer hat gute Chancen auf den Champions-League-Titel? Für wen ist schon in der Gruppenphase Schluss? 32 Kurz-Prognosen aus der kicker-Redaktion.

Gruppe A

FC BAYERN: Thomas Tuchel zieht seine Linie durch, er verändert die Hierarchie und die Philosophie. Es wird aber Zeit brauchen, womöglich bis ins neue Jahr, ehe die Automatismen greifen. Die Gruppe muss Bayern trotzdem überstehen, dann zählt es. Denn das Ziel in dieser Saison ist klar formuliert: Halbfinale – mindestens.

Manchester United: Manchester Uniteds Kader fehlt es qualitativ an Tiefe, vor allem defensiv, um europäisch allerhöchste Ansprüche anmelden zu können. Fürs Achtelfinale muss es in dieser Gruppe aber reichen.

FC Kopenhagen: Auch wenn mit dem 35-jährigen Jacob Neestrup ein guter Coach an Bord ist: Kopenhagen ist weitgehend ein Team eher
namenloser Spieler, wird daher nur mit viel Glück Dritter in der Gruppe A.

Galatasaray: Galatasaray hat sich namhaft verstärkt. Doch letztlich dürfte es zwischen den Türken und Kopenhagen um Platz 3 in der Gruppe gehen.

Gruppe B

FC Sevilla: Wie oft in der Vergangenheit könnte die Königsklasse auch diesmal wieder eine Nummer zu groß für Sevilla sein, die K.-o.-Phase aber ist möglich.

Jetzt im Handel!

FC Arsenal: Arsenals Kader ist offensiv überragend besetzt, wird daher weit kommen. Doch aufgrund der Abwehr ist ein Finalerfolg schwer vorstellbar.

PSV Eindhoven: Eindhoven kann mit Offensivfußball begeistern, aber auch Lehrgeld bezahlen. Ein schmaler Grat. Das Überwintern in Europa ist möglich.

RC Lens: Die Abgänge seiner wichtigsten Spieler konnte Lens nicht kompensieren. Daher wird der Einzug ins Achtelfinale schwierig – Platz 3 ist aber drin.

Gruppe C

SSC Neapel: Obwohl Neapel nicht alle Spieler des Meisterkaders halten konnte, ist zumindest der zweite Platz und damit der Einzug ins Achtelfinale absolut drin.

Real Madrid: Die Königlichen besitzen genug individuelle Klasse und Erfahrung, um dem Wettbewerb wieder seinen Stempel aufzudrücken. Der Titel ist immer möglich – trotz des Abgangs von Torjäger Benzema.

Sporting Braga: Die Portugiesen sind Außenseiter in der Gruppe C, doch ein Selbstläufer werden die Spiele für die Gegner Union, Neapel und Real auswärts nicht.

1. FC UNION BERLIN: Union geht als Underdog in seine erste Königsklassen-Saison. Daher haben die Eisernen nichts zu verlieren. Es wird in erster Linie darum gehen, als Verein viel von den Top-Klubs zu lernen. Und dennoch: Die Berliner sind immer für Überraschungen gut. Platz 3 in der Gruppe vor Braga erscheint möglich.

Gruppe D

Benfica Lissabon: Wesentliche Abgänge ist man bei Benfica gewohnt, zudem profitiert das Team in Roger Schmidts zweitem Jahr von der Erfahrung aus der Vorsaison, als Benfica vor PSG und Juventus die Gruppe gewann. Auch diesmal dürfen sich die Portugiesen berechtigte Hoffnungen auf die K.-o.-Phase machen.

Inter Mailand: Es muss schon viel zusammenkommen, damit Inter noch mal ins Finale einzieht. Doch ein unbequemer, weil taktisch starker Gegner bleibt es.

RB Salzburg: Der Sturm weckt Hoffnung, auch die weiter rasant offensive Spielweise. Mehr als das Achtelfinale wird für die junge Truppe aber kaum drin sein.

Real Sociedad: Mit André Silva kam Sturmhilfe aus Leipzig, doch für die meisten aus dem Kader und im Verein dürfte es ein Lehrjahr in der Königsklasse werden.

Gruppe E

Feyenoord Rotterdam: Mit offensivem Fußball könnte Feyenoord in der Königsklasse aufhorchen lassen. Platz 3 wäre aber schon ein Erfolg für das Team.

Atletico Madrid: Torwart Oblak und Stürmer Griezmann stehen für Qualität, dahinter aber bietet Atleticos Kader viel Kampf und nur bedingt Klasse. Im womöglich letzten Jahr unter Diego Simeone sollte es in dieser Gruppe aber zumindest mit dem Achtelfinale klappen.

Lazio Rom: Milinkovic-Savic ging nach Saudi-Arabien, damit bleibt nur Immobile als Säule des Teams – das dürfte zu wenig sein für große Sprünge.

Celtic Glasgow: Dank der Heimstärke hat Celtic eine kleine Chance, in der Europa League zu überwintern. Aber dazu muss schon viel zusammenkommen.

Gruppe F

Paris Saint-Germain: Stars haben sie in Paris, wenn auch weniger als im Vorjahr. Ob diese auch mal international konstant liefern, muss sich zeigen und hängt auch davon ab, wie sie den Stilbruch unter Trainer Luis Enrique – menschlich und taktisch – mitmachen. Das Potenzial fürs Halbfinale ist auf jeden Fall da.

BORUSSIA DORTMUND: Das Erreichen des Achtelfinals ist für das international erfahrene Team Pflicht auch aus finanzieller Sicht – in der schweren Gruppe ist das Überwintern in der Champions League aber keine Selbstverständlichkeit. Jede weitere Runde wäre die Kür. An sehr guten Tagen kann der BVB mit jedem Gegner mithalten.

AC Mailand: Das Halbfinale zu wiederholen wird schwierig. Der neue Kader muss sich erst finden, vielen Zugängen geht noch Erfahrung auf Top-Niveau ab.

Newcastle United: Die Mannschaft samt Trainer Eddie Howe bergen eine Menge Potenzial. Gut möglich aber, dass sich alle in der Königsklasse zunächst akklimatisieren müssen.

Gruppe G

Manchester City: Dieses Team und sein Trainer sind aktuell das Maß aller Dinge. Auf dem Weg zur erfolgreichen Titelverteidigung können nur sie sich stoppen.

RB LEIPZIG: In dieser vergleichsweise dankbaren Gruppe ist Leipzig klarer Anwärter auf Platz 2 hinter Manchester City. Ob es weiter als ins Achtelfinale gehen kann, hängt ganz maßgeblich auch vom Gegner ab. 2021 gegen den FC Liverpool und 2023 gegen den späteren Sieger trafen die Sachsen in der Runde der letzten 16 jeweils auf einen Kontrahenten, der eine Nummer zu groß für sie war.

Roter Stern Belgrad: Der Trend zeigt zwar auch international nach oben, doch in der Königsklasse dürfte für Roter Stern weiter nur eine Nebenrolle bleiben.

Young Boys Bern: Eine sehr schwierige Gruppe für die Young Boys, doch Platz 3 vor Belgrad ist durchaus möglich. Unterschätzen sollte man Bern sicherlich nicht.

Gruppe H

FC Barcelona: Barça hat international 2022/23 enttäuscht, ist aber Meister, hat sich mit Gündogan verstärkt. Hält die Abwehr, ist das Halbfinale nicht unmöglich.

FC Porto: Porto verlor Stammkräfte, holte dafür Talente. Doch dank der Erfahrung von Profis wie Pepe oder Wendell (einst Leverkusen) ist das Achtelfinale drin.

Schachtar Donezk: Heimatlos unter Kriegsbedingungen und mit einem arg jungen Team dürfte Schachtar – das seine Heimspiele diesmal in Hamburg austrägt – allenfalls eine Nebenrolle in der Gruppe spielen.

Royal Antwerp FC: Alles andere als ein frühes Aus wäre eine Überraschung. Andererseits haben die Belgier nichts zu verlieren und können befreit aufspielen.

Mbappé stark, Moffi stärker: Nizza düpiert PSG

Ligue 1 – Highlights by DAZN 16.09.2023

Mbappé stark, Moffi stärker: Nizza düpiert PSG

7:28Paris Saint-Germain hat beim Debüt von Randal Kolo Muani eine 2:3-Niederlage gegen OGC Nizza einstecken müssen. Kylian Mbappé knipste wie so oft, beim Außenseiter trumpfte allerdings ein Stürmer gleich mit drei Scorerpunkten ganz groß auf – und spuckte den Hauptstädtern so gewaltig in die Suppe.

Bei Kolo-Muani-Debüt: PSG verliert trotz Mbappés Doppelpack gegen Nizza

Paris St. Germain hat beim Debüt von Kolo Muani zuhause mit 2:3 gegen OGC Nizza verloren. Ein Doppelpack von Mbappé reichte den Parisern nicht – auch, weil die Gäste einen überragenden Mann in ihren Reihen hatten.

Spieler des Spiels: Torjäger Terem Moffi (re.).

Spieler des Spiels: Torjäger Terem Moffi (re.).

IMAGO/ZUMA Wire

Gegen Nizza, das, genau wie PSG, ohne Niederlage in die laufende Saison gestartet ist, setzte Trainer Luis Enrique in der Offensive neben Mbappé auf die Neuzugänge Dembelé und Ramos. Außerdem begann der Ex-Münchner Hernandez links hinten. 

Der amtierende Meister begann spielbestimmend und setzte sich gleich zu Beginn in der Hälfte der Gäste fest. Die standen gut und ließen in der Anfangsphase wenig zu.

Offensiv setzte Nizza immer wieder Akzente – und tauchte regelmäßig gefährlich im letzten Drittel auf: In der elften Minute scheiterte Moffi noch an Donnarumma, zehn Minuten später machte er es besser und setzte die Kugel, noch abgefälscht, ins rechte untere Eck (21.). 

Mbappé antwortet auf Moffi

Ein Weckruf für die Hausherren, die nach dem Rückstand die Schlagzahl erhöhten und prompt ausglichen: Erst verzog Dembelé frei vor Bulka (28.), dann machte es Mbappé besser und netzte nach Vorarbeit von Hakimi aus dem Rückraum rechts ein (29.). Ramos (37.) und wieder Dembelé (39.) hatten die Möglichkeit, auf 2:1 zu stellen, ließen diese aber beide liegen, weshalb es remis in die Kabinen ging. 

Moffi schnürt den Doppelpack

Nach dem Seitenwechsel dauerte es keine zehn Minuten, da ging der mutige Außenseiter wieder in Führung: Der auffällige Moffi bediente nach einem langen Lauf Laborde, der aus zentraler Position einnetzte (53.). Und damit nicht genug: Der noch ungeschlagene Außenseiter blieb brandgefährlich – und hatte mit Moffi den Mann des Abends in den eigenen Reihen: In der 68. Minute nahm der Offensivmann rechts Tempo auf, zog in die Mitte und vollendete aus rund 17 Metern klasse ins linke Eck. 

Kolo Muani gibt Debüt 

In der Folge lief PSG, mittlerweile mit Neuzugang Kolo Muani auf dem Feld, an, wirkte aber über weite Strecken ideenlos. Mit der Ausnahme von Mbappé, der immer wieder für einen Torschuss gut war und seiner Mannschaft kurz vor Schluss nochmal Hoffnung einhauchte: Nach Vorarbeit von Kolo Muani setzte er das Leder sehenswert volley per Aufsetzer ins rechte Eck (87.).

Doch der Anschlusstreffer kam zu spät. Während Nizza damit weiterhin ohne Niederlage bleibt, rutschten die Pariser auf Rang drei ab. 

Tom Moissidis

Inter Miami verkauft alte Messi-Trikots

Das rosafarbene Inter Miami-Trikot des argentinischen Weltmeisters und erfolgreichen Sommerneuzugangs Lionel Messi ist restlos ausverkauft. Doch der MLS-Klub hat sich etwas einfallen lassen, wie er weiter Profit schlagen kann.

Lionel Messi hat Inter Miami kürzlich zum ersten Titel der Vereinsgeschichte geführt.

Lionel Messi hat Inter Miami kürzlich zum ersten Titel der Vereinsgeschichte geführt.

IMAGO/ZUMA Wire

Im offiziellen Shop des amerikanischen Fußballklubs Inter Miami, der von David Beckham geführt wird, ist das aktuelle Heimtrikot mit der Nummer zehn und dem Namen von Lionel Messi auf dem Rücken komplett ausverkauft – einzig Vorbestellungen sind derzeit möglich.

Doch der Klub aus Florida hat sich einen cleveren Kniff überlegt, mit dem die Trikotverkäufe trotzdem weiter angekurbelt werden sollen. Wie in einem Video des amerikanischen Journalisten Franco Panzio auf der Plattform X zu sehen ist, vertreibt der MLS-Verein jetzt ein altes Heimtrikot aus der Saison 2020 mit dem Aufdruck des siebenmaligen Ballon-d’Or-Gewinners auf der Rückseite in seinem Fanshop.

Kurios: Damals stand Messi noch für den FC Barcelona auf dem Feld. Mit dem weißen Dress des 2020 gegründeten Vereins aus Florida hat er also selbst nie gespielt.

Sofortiger Erfolg: Messi mit starker Performance in Miami

Der 36-Jährige hat in Miami durch und erst recht nach seinem Wechsel von PSG im Sommer sofort eine Welle der Euphorie ausgelöst und dem Verein aus den USA prompt zu einem großen Erfolg verholfen: Seit Messis Debüt hat es zum einen für Inter keine einzige Niederlage gesetzt. Außerdem hat der Argentinier den Beckham-Klub zum Leagues-Cup-Sieg und damit zum ersten Titel der Vereinsgeschichte geführt.

Doch auch der persönliche Beitrag des heißen Aspiranten auf die Auszeichnung zum Weltfußballer 2023 lässt sich sehen: Messi selbst steht in elf Spielen bisher bei stolzen elf Toren. Hinzu gesellen sich fünf Assists und viele große Aktionen in Form von Tricks oder Zauberpässen.

Gewinnt der Superstar in dieser Saison zum achten Mal den Ballon d’Or, so könnte der Wirbel um seine Person noch größer werden. Die Aussichten sind nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft in Katar im vergangenen Jahr und seiner Performance bei PSG, wo er wettbewerbsübergreifend 21 Tore und 20 Vorlagen in 41 Spielen zu verbuchen hatte, vielversprechend.