Der Streamingdienst DAZN überträgt pro Spieltag acht von neun Spielen in der Ligue 1. Nun gibt es aber Ärger mit dem Ligaverband.

Bislang keine Erfolgsgeschichte: DAZN und die Ligue 1.
picture alliance / DPPI media
Wie die französische Sportzeitung L’Equipe am Dienstagabend berichtet, droht DAZN damit, den Vertrag mit dem französischen Ligaverband LFP infrage zu stellen. Demzufolge könnte der Streamingdienst die in den kommenden Tagen fällige Zahlungsrate an die Liga nicht zahlen und sogar vor ein Gericht ziehen.
Grund für den Streit ist die zunehmende Unzufriedenheit des Streamingdienstes mit der Zusammenarbeit der Ligue 1. Offenbar beklagt sich das Unternehmen über schwierige Bedingungen, unter denen es die Rechte der Ligaspiele verwerten muss. So lasse laut DAZN die Bereitschaft einiger Vereine, an der Erstellung von innovativen Inhalten mitzuwirken, zu wünschen übrig. Außerdem klagt das Unternehmen über viel Piraterie.
Ligaverband beruft Sondersitzung ein
Als Reaktion auf die Zuspitzung des Konflikts hat die LFP für den Mittwoch eine Sondersitzung des Verwaltungsrats einberufen. “Die Presse hat bereits eine Reihe von Gerüchten aufgegriffen”, heißt es in der Einladungsmail, die L’Equipe vorliegt. “Die Situation ist leider dringlich.”
Bei einer ausbleibenden Zahlung oder gar einem Gang vor die Gerichte droht der Ligue 1 ein weiterer finanzieller Rückschlag – und ein weiteres Kapitel in der unrühmlichen Vergabe der Medienrechte. Erst rund einen Monat vor Start der Saison hatte die LFP die Rechte für die laufende Saison an den Mann gebracht – acht Spiele überträgt DAZN, eines überträgt der katarische Sender BeIN Sports.
Statt der einst angepeilten Summe von einer Milliarde Euro erlöst der Ligaverband jährlich nur rund 500 Millionen Euro durch den Deal. Zuvor hatte sich der jahrelange Partner Canal Plus nach juristischen Streitigkeiten zurückgezogen.
Der Vertrag mit DAZN läuft noch bis nach der Saison 2028/29.