Klopps Botschaft für Slot – mit bitterem Nachsatz

Arne Slot will und soll neuer Trainer des FC Liverpool werden. Jürgen Klopp kann es beiden Seiten empfehlen – und findet dabei etwas Positives in der gegenwärtigen Formkrise seiner Elf.

Jürgen Klopp (li.) - und sein Nachfolger? Arne Slot steht vor einem Engagement beim FC Liverpool.

Jürgen Klopp (li.) – und sein Nachfolger? Arne Slot steht vor einem Engagement beim FC Liverpool.

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Es geht nur noch um die Ablösemodalitäten, dann soll Arne Slot Jürgen Klopps Nachfolger beim FC Liverpool werden. “Meine Entscheidung ist klar”, sagte der Noch-Cheftrainer von Feyenoord Rotterdam offensiv bei ESPN, was auch sein potenzieller Vorgänger mitbekommen hat.

Er habe nichts gelesen, sei aber von Liverpools Pressesprecher darauf aufmerksam gemacht worden, berichtete Klopp auf seiner Pressekonferenz am Freitag. “Ich mag vor allem, dass er den Job will, dass er heiß darauf ist”, erklärte er versehen mit dem Hinweis, dass er in die ganze Trainersuche nicht involviert sei. Und “ich mag, wie seine Mannschaft Fußball spielt”.

Klopp wäre “mehr als glücklich” mit Nachfolger Slot

Mit exzessivem Angriffspressing hat sich Slot in seinen zwei Jahren in Rotterdam ein Wiedererkennungsmerkmal verschafft, das zu Liverpools Kader passen könnte. Doch Klopp sieht noch weitere Vorzüge: “Ich kenne ihn noch nicht, aber Leute, die ich kenne, kennen ihn und sagen, dass er ein echt guter Typ ist.” Wenn der 45-jährige Niederländer sein Erbe antrete, “wäre ich mehr als glücklich”.

Auf Slot würde in Liverpool “der beste Job und der beste Klub der Welt” mit “fantastischen Leuten” warten, lautete Klopps Botschaft – mit dem bitteren Nachsatz: “Es sieht so aus, dass ich ihm sogar noch helfe, indem ich nicht auf dem Höhepunkt abtrete. Es gibt Raum für Verbesserungen.”

“Ich kann mich nicht erinnern, dass ich jemals nach einem Spiel so enttäuscht war”

Durch das 0:2 beim FC Everton scheinen die Reds ihre Chancen, Klopp mit einem Meistertitel zu verabschieden, verspielt zu haben, was offenbar auch zwei Tage später noch heftig schmerzt. “Ich kann mich nicht erinnern, dass ich jemals nach einem Spiel so enttäuscht und frustriert war wie nach Everton”, räumte Klopp ein, “und ich habe unglücklicherweise viele Spiele in meinem Leben verloren.”

Während Arsenal und ManCity im Endspurt “sehr positiven Fußball spielen”, enttäuschte sein Team im Derby derart, dass Kapitän Virgil van Dijk danach eine Brandrede hielt. “Ich gebe mir da komplett die Schuld, ich bin für die Stimmung verantwortlich, in der die Mannschaft ist”, betonte Klopp.

Er sei allerdings noch nicht bereit, “die weiße Fahne zu hissen”. “Ich bin mir ziemlich sicher, dass es ManCity und Arsenal als Zweikampf sehen, auch wenn sie öffentlich vielleicht etwas anderes sagen. Ich glaube, dass auch sie nicht erwarten, noch zwei Spiele zu verlieren. Ich auch nicht. Aber wenn sie es tun, wäre es total dämlich, dann nicht da zu sein.”

Ein Hauch von Klopp-Fußball: “Kontrollfreak” Slot will neuer Liverpool-Trainer werden

Noch vier Spiele lang wird Jürgen Klopp an der Seitenlinie des FC Liverpool stehen – und dann kommt wahrscheinlich Arne Slot. Dabei orientiert sich der 45-Jährige vor allem an einem Klopp-Rivalen.

Frischgebackener Pokalsieger mit Feyenoord: Arne Slot.

Frischgebackener Pokalsieger mit Feyenoord: Arne Slot.

IMAGO/BSR Agency

Just in der Woche, in der sich Jürgen Klopp in seiner letzten Saison beim FC Liverpool schon so ein bisschen von der Meisterschaft verabschieden musste, wird seine Nachfolge immer konkreter. Dass Feyenoord-Trainer Arne Slot den Deutschen an der Merseyside beerben soll, schreibt inzwischen nicht mehr nur The Athletic.

Und der 45-Jährige bestätigte am Donnerstagabend am Rande von Feyenoords Ligaspiel bei den Go Ahead Eagles Deventer, dass er die Reds übernehmen wolle. “Ich möchte neuer Liverpool-Trainer werden. Meine Entscheidung ist klar”, sagte Slot bei ESPN und ergänzte: “Feyenoord und Liverpool führen Verhandlungen. Ich warte ab, was dabei herauskommt.”

Dabei bewundert Slot in erster Linie gar nicht Klopp. Sondern Pep Guardiola. “Es gibt kein Team, dem ich lieber zuschauen würde als Manchester City”, sagte Slot vor rund zwölf Monaten in einem Interview mit Voetbal International, als er Feyenoord gerade zur ersten Meisterschaft seit sechs Jahren führte. Er würde das Team des Katalanen, Liverpools großen Rivalen, exzessiv studieren, sei “ein Kontrollfreak” wie Guardiola. Aber ist Klopp das nicht?

Als Spieler war Slot über 200-mal in der Eredivisie aufgelaufen, für PEC Zwolle, NAC Breda und Sparta Rotterdam im offensiven Mittelfeld. 2013 hängte er die Schuhe an den Nagel, um zeitig auf die Trainerbank zu wechseln – 2019 erstmals als Chef. Aus den ersten acht Liga-Spielen auf seiner ersten Station AZ Alkmaar nahm er 19 Punkte mit – besser war in der Geschichte der Eredivisie noch kein Trainer gestartet. Als diese erste Saison wegen der Corona-Pandemie vorzeitig beendet wurde, lag AZ punktgleich nur hinter Spitzenreiter Ajax.

Slot strebte schnell den nächsten Schritt an, flog im Dezember 2020 deswegen sogar in Alkmaar raus. Es wurde ihm vorgeworfen, sich nicht mehr genug auf den Verein zu konzentrieren. Der Senkrechtstarter hatte bereits mit Feyenoord verhandelt, wo er zur Saison 2021/22 seinen Dienst antrat. Und gleich in der ersten Saison das Conference-League-Finale erreichte (0:1 gegen José Mourinhos AS Rom). In seiner zweiten Saison folgte die Meisterschaft. Obwohl ihm zwischen diesen beiden Spielzeiten die halbe Mannschaft weggebrochen war.

4-3-3 und exzessives Pressing

Umbruch kann Slot also. Und Liverpool kann er wahrscheinlich auch. Denn zu seiner klaren Handschrift zählen exzessives Angriffspressing, aggressives Hinterlaufen der Außenverteidiger und die Grundordnung 4-3-3. Das mutet in Teilen zwar wie Guardiola-Fußball an, aber definitiv auch wie Klopp-Fußball. Slot-Fußball wird außerdem durchgezogen, eigentlich immer. Gegner haben sich daran anzupassen, nicht er sich an den Gegner. Das waren die Reds in den vergangenen Jahren gewohnt, auch das dürfte ihnen gefallen.

Wenn es am River Mersey in vier Spielen unvermeidlich darum geht, in Fußstapfen zu treten, die eigentlich nicht auszufüllen sind, ist Arne Slot ein Kandidat, der vielleicht noch nicht in puncto Größe, aber womöglich von der Form hineinpassen könnte. Vor dem möglichen nächsten Schritt hält er diesmal sogar den Fokus. Sein Feyenoord ist die einzige Mannschaft, die in dieser Eredivisie-Saison mit Peter Bosz’ überragender PSV Eindhoven einigermaßen mithalten konnte.

Slot besitzt bei Feyenoord noch einen Zweijahresvertrag. Im Gespräch ist eine Ablösesumme von zehn Millionen Euro.

Ein Hauch von Klopp-Fußball: Wird “Kontrollfreak” Slot neuer Liverpool-Trainer?

Noch vier Spiele lang wird Jürgen Klopp an der Seitenlinie des FC Liverpool stehen – und dann kommt wahrscheinlich Arne Slot. Dabei orientiert sich der 45-Jährige vor allem an einem Klopp-Rivalen.

Frischgebackener Pokalsieger mit Feyenoord: Arne Slot.

Frischgebackener Pokalsieger mit Feyenoord: Arne Slot.

IMAGO/BSR Agency

Just in der Woche, in der sich Jürgen Klopp in seiner letzten Saison beim FC Liverpool schon so ein bisschen von der Meisterschaft verabschieden musste, wird seine Nachfolge immer konkreter. Dass Feyenoord-Trainer Arne Slot den Deutschen an der Merseyside beerben soll, schreibt inzwischen nicht mehr nur The Athletic. Dabei bewundert der 45-jährige Niederländer in erster Linie gar nicht Klopp. Sondern Pep Guardiola.

“Es gibt kein Team, dem ich lieber zuschauen würde als Manchester City”, sagte Slot vor rund zwölf Monaten in einem Interview mitVoetbal International, als er Feyenoord gerade zur ersten Meisterschaft seit sechs Jahren führte. Er würde das Team des Katalanen, Liverpools großen Rivalen, exzessiv studieren, sei “ein Kontrollfreak” wie Guardiola. Aber ist Klopp das nicht?

Als Spieler war Slot über 200-mal in der Eredivisie aufgelaufen, für PEC Zwolle, NAC Breda und Sparta Rotterdam im offensiven Mittelfeld. 2013 hängte er die Schuhe an den Nagel, um zeitig auf die Trainerbank zu wechseln – 2019 erstmals als Chef. Aus den ersten acht Liga-Spielen auf seiner ersten Station AZ Alkmaar nahm er 19 Punkte mit – besser war in der Geschichte der Eredivisie noch kein Trainer gestartet. Als diese erste Saison wegen der Corona-Pandemie vorzeitig beendet wurde, lag AZ punktgleich nur hinter Spitzenreiter Ajax.

Slot strebte schnell den nächsten Schritt an, flog im Dezember 2020 deswegen sogar in Alkmaar raus. Es wurde ihm vorgeworfen, sich nicht mehr genug auf den Verein zu konzentrieren. Der Senkrechtstarter hatte bereits mit Feyenoord verhandelt, wo er zur Saison 2021/22 seinen Dienst antrat. Und gleich in der ersten Saison das Conference-League-Finale erreichte (0:1 gegen José Mourinhos AS Rom). In seiner zweiten Saison folgte die Meisterschaft. Obwohl ihm zwischen diesen beiden Spielzeiten die halbe Mannschaft weggebrochen war.

4-3-3 und exzessives Pressing

Umbruch kann Slot also. Und Liverpool kann er wahrscheinlich auch. Denn zu seiner klaren Handschrift zählen exzessives Angriffspressing, aggressives Hinterlaufen der Außenverteidiger und die Grundordnung 4-3-3. Das mutet in Teilen zwar wie Guardiola-Fußball an, aber definitiv auch wie Klopp-Fußball. Slot-Fußball wird außerdem durchgezogen, eigentlich immer. Gegner haben sich daran anzupassen, nicht er sich an den Gegner. Das waren die Reds in den vergangenen Jahren gewohnt, auch das dürfte ihnen gefallen.

Wenn es am River Mersey in vier Spielen unvermeidlich darum geht, in Fußstapfen zu treten, die eigentlich nicht auszufüllen sind, ist Arne Slot ein Kandidat, der vielleicht noch nicht in puncto Größe, aber womöglich von der Form hineinpassen könnte. Vor dem möglichen nächsten Schritt hält er diesmal sogar den Fokus. Sein Feyenoord ist die einzige Mannschaft, die in dieser Eredivisie-Saison mit Peter Bosz’ überragender PSV Eindhoven einigermaßen mithalten konnte.

Feuerwehr muss antreten: Brennendes Banner überschattet Feyenoords Pokalsieg

Feyenoord ist niederländischer Pokalsieger, Rotterdam gewann das Endspiel gegen Nijmegen mit 1:0. Zuvor musste die Partie unterbrochen werden, weil die Feuerwehr gebraucht wurde.

Sie mussten zur Tat schreiten: Feuerleute beim niederländischen Pokalfinale.

Sie mussten zur Tat schreiten: Feuerleute beim niederländischen Pokalfinale.

IMAGO/Pro Shots

Überschattet wurde das Spiel jedoch von gleich zwei Spielunterbrechungen. Bereits in der ersten Hälfte kam es zu einer Unterbrechung, weil Fans beider Klubs viel Pyrotechnik gezündet hatten. Nach dem Seitenwechsel passierte das gleiche beim Stand von 0:0 erneut, diesmal aber fing ein Banner der Feyenoord-Anhänger Feuer. Nach erfolglosen Versuchen, den Rauch zu vertreiben und das Feuer zu stoppen, musste schließlich die Feuerwehr eingreifen – das hatte zur Folge, dass das Spiel für eine halbe Stunde unterbrochen werden musste.

Nach Wiederanpfiff war es schließlich Feyenoord, das den Bann der Nullnummer brach und in Führung ging: Einen wunderbar ausgeführten Spielzug über die rechte Seite und viele Station vollendete Igor Paixao gekonnt aus elf Metern ins rechte untere Eck zum 1:0 (59.). Das war zugleich der einzige Treffer des Spiels, sodass die Rotterdamer nach 2018 mal wieder den niederländischen Pokal gewannen – insgesamt ist es der 14 Pokaltriumph vom “De club van het volk” (zu Deutsch: Volksklub).

Der ehemalige deutsche Junioren-Nationaltorhüter und Ex-Bundesligaspieler Timon Wellenreuther (10 Ligaspiele für den FC Schalke 04) stand wie gewohnt im Kasten der Rotterdamer, die das Spiel zu zehnt beendeten, weil Yankuba Minteh in der 72. Spielminute die Gelb-Rote Karte gesehen hatte. Der Gambier hatte anschließend bitterlich geweint, weil er sein Team derart geschwächt hatte. Am Ende löste sich jedoch für den 19-Jährigen doch noch alles in Wohlgefallen auf, während Nijmegens Pokalfluch anhält: NEC kassierte seine fünfte Niederlage in seinem fünften Endspiel des KNVB-Pokals.

Podcast

Nagelsmann bleibt: Was bedeutet das für Bayern und den DFB?


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Die neue Champions League: Diese Teams wären nach jetzigem Stand dabei

2024/25 findet erstmals eine Champions-League-Saison mit 36 Mannschaften statt. Wer wäre nach jetzigem Zwischenstand dabei?

Borussia Dortmund, Aston Villa und der VfB Stuttgart sind derzeit auf Champions-League-Kurs.

Borussia Dortmund, Aston Villa und der VfB Stuttgart sind derzeit auf Champions-League-Kurs.

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Eine Liga statt acht Gruppen, acht statt drei unterschiedliche Gegner für alle: Die Vorrunde in der Champions League ändert sich zur Saison 2024/25 gründlich. Nach der großen Reform dürfen erstmals gleich 36 Klubs teilnehmen, vier mehr als bislang. Die zusätzlichen Plätze gehen an den Tabellendritten der französischen Ligue 1, via Qualifikation an einen Meister aus einer kleineren Liga und an die beiden Verbände, die in der vorangegangenen Saison im Europapokal am besten abschnitten.

Letzteres bedeutet, dass auch der Bundesliga derzeit ein fünfter Champions-League-Platz winkt, der an den Tabellenfünften gehen würde. Allerdings ist die Premier League drauf und dran, das deutsche Oberhaus im Kampf um die beiden Extra-Tickets zu überholen. Die Serie A ist dabei gerade in der Pole Position.

Die Europapokal-Reform:

Insgesamt qualifizieren sich 25 der 36 Mannschaften über ihre Liga-Platzierung, dazu kommen die beiden amtierenden Sieger von Champions und Europa League, die beiden besagten Extra-Tickets sowie sieben Klubs aus der Qualifikation. Damit sind nach jetzigem Stand qualifiziert:

England (4 fixe Teilnehmer): FC Arsenal, FC Liverpool, Manchester City, Aston Villa

Spanien (4): Real Madrid, FC Barcelona, FC Girona, Atletico Madrid

Deutschland (4): Bayer Leverkusen, FC Bayern, VfB Stuttgart, RB Leipzig

Italien (4): Inter Mailand, AC Mailand, Juventus Turin, FC Bologna

Frankreich (3): Paris Saint-Germain, Stade Brest, AS Monaco

Niederlande (2): PSV Eindhoven, Feyenoord Rotterdam

Portugal (1): Sporting Lissabon

Belgien (1): RSC Anderlecht

Schottland (1): Celtic Glasgow

Österreich (1): RB Salzburg

Extra-Tickets für Abschneiden in der Vorsaison (2): Borussia Dortmund (Bundesliga-Fünfter), AS Rom (Serie-A-Fünfter)

Sollte der amtierende Champions-League-Sieger schon über die Liga qualifiziert sein – was angesichts der Viertelfinalteilnehmer und ihrer Liga-Platzierungen derzeit der Fall wäre -, erhält der Meister mit dem besten UEFA-Koeffizienten aus der Champions-League-Qualifikation ein Direkt-Ticket. Das ist nach jetzigem Stand Schachtar Donezk.

Sollte der amtierende Europa-League-Sieger schon über die Liga qualifiziert sein, rückt ebenfalls eine Mannschaft nach, die sonst in die Qualifikation gemusst hätte, und zwar jene mit dem besten individuellen UEFA-Koeffizienten – egal, ob Meister oder nicht. Das wäre aktuell Benfica Lissabon.

Amsterdamer Blamage: Feyenoord führt Ajax beim 6:0 nach Strich und Faden vor

Eredivisie – Highlights by Sportdigital 07.04.2024

Amsterdamer Blamage: Feyenoord führt Ajax beim 6:0 nach Strich und Faden vor

4:22Kaum ein Spiel elektrisiert in Holland so sehr wie das Duell zwischen Feyenoord Rotterdam und Ajax Amsterdam. Diesmal aber war das Duell alles andere als ausgeglichen, vielmehr wurde der überforderte Rekordmeister vorgeführt.

Ajax-Abwehr fällt komplett auseinander: Feyenoord sendet Zeichen an PSV

Feyenoord Rotterdam feierte am Sonntagnachmittag im “Klassieker” einen hochverdienten 6:0-Kantersieg gegen Ajax Amsterdam – und sendete damit ein Zeichen an Spitzenreiter PSV Eindhoven.

Er traf doppelt gegen Ajax: Igor Paixao.

Er traf doppelt gegen Ajax: Igor Paixao.

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Es war das achte ungeschlagene Pflichtspiel in Folge und eines, mit dem Feyenoord in den Niederlanden ein Statement setzte. Mit dem überdeutlichen 6:0 im “Klassieker” gegen Ajax sendete der amtierende Titelträger der Eredivisie ein Zeichen an Spitzenreiter Eindhoven, dass er das Meisterschaftsrennen noch nicht aufgegeben hat.

Es dauerte bis zur 34. Minute, ehe Igor Paixao den Bann im vollbesetzten De Kuip brach – damit aber löste der Brasilianer den Knoten so richtig: Nach hohem Ballgewinn von Minteh stellte der 23-jährige Südamerikaner mit einem feinen Touch auf 1:0.

Nur eine Minute später brach Nieuwkoop zur Grundlinie durch und bediente den vorherigen Vorbereiter Minteh, der das 2:0 besorgte (35.). Vor der Pause verteidigte Ajax eine Ecke extrem unsauber, per Fallrückzieher legte Torjäger Gimenez unfreiwillig auf Hancko, der mit Hilfe des linken Innenpfostens einköpfte (45.+2).

30:1 Torschüsse für den Favoriten

Ajax-Coach John van’t Schip wechselte doppelt, doch einen Effekt zeigte das nicht. Nur elf Minuten nach Wiederanpfiff klingelte es stattdessen im Tor von Rulli, der den verletzten Ex-Frankfurter Ramaj vertrat: Erneut war es Minteh, der alle Freiheiten hatte und den Ball genau ins linke Eck schlenzte (56.). Nach einer guten Stunde stellte Timber gar auf 5:0, weil Joker van den Boomen die Kugel vor dem Strafraum fahrlässig verlor und dann nicht hinterherkam (62.).

Nach einer guten Stunde war es der Dosenöffner, der den Deckel endgültig draufmachte: Weil die komplett auseinanderfallende Ajax-Abwehr wie ein Hühnerhaufen im eigenen Sechzehner agierte, konnte Igor Paixao den Ball zum 6:0-Endstand unter die Latte donnern (66.). Anschließend hatte Feyenood, das 30:1 Torschüsse (!) vorzuweisen hatte, aber Erbarmen mit dem niederländischen Rekordmeister.

Feyenoord trifft nun am 14. April auf Fortuna Sittard, ehe am 21. April das niederländische Pokal-Finale gegen NEC Nijmegen ansteht. Ajax, das sich wird schütteln müssen, bekommt es ebenfalls am 14. April zu Hause mit Twente Enschede zu tun.

Verhängnisvoller Elfmeter: EM-Aus für Niederländer Hartman

Linksverteidiger Quilindschy Hartman muss eine Teilnahme an der EM im Sommer abschreiben. Der Niederländer erlitt im Ligaspiel eine schwere Knieverletzung.

Schwarzer Ostersonntag: Quilindschy Hartman verletzte sich schwer, als er einen Elfmeter verschuldete.

Schwarzer Ostersonntag: Quilindschy Hartman verletzte sich schwer, als er einen Elfmeter verschuldete.

Getty Images

Im Spiel zwischen Feyenoord Rotterdam und dem FC Utrecht (Endstand 4:2) lief die 30. Minute, als Quilindschy Hartman im Sechzehner den durchgebrochenen Niklas Vesterlund von den Beinen holte. Zusätzlich zum Strafstoßpfiff, der zum 0:2 durch Ex-Frankfurter Sam Lammers führte, musste Feyenoords Linksverteidiger verletzt ausgewechselt werden.

Nun ist klar: Bei der Verletzung handelt es sich um keine Lappalie. Wie Hartmans Klub am späten Sonntagabend bekanntgab, hat sich der 22-Jährige eine schwere Knieverletzung zugezogen. Näher spezifizierte der Tabellenzweite der Eredivisie die Diagnose nicht, teilte aber mit, dass Hartman ein längerer Genesungsprozess bevorstehe und die Saison für ihn beendet sei.

Aké und Blind könnten nach links rutschen

Damit fällt die Europameisterschaft in Deutschland ab dem 14. Juni für den viermaligen niederländischen Nationalspieler flach. Schon die beiden jüngsten Tests gegen Schottland (4:0) und das DFB-Team (1:2) hatte Hartman wegen einer anderen, kleineren Blessur verpasst. Zuvor hatte er im Herbst viermal in Serie in der Startelf von Oranje gestanden.

Die ersten Optionen für Bondscoach Ronald Koeman dürften links hinten nun die beiden gelernten Innenverteidiger Nathan Aké und Daley Blind sein. Für innen stehen schließlich auch Matthijs de Ligt und Virgil van Dijk bereit.

Gladbach-Leihgabe als Unglücksrabe: Feyenoord gelingt das große Comeback

Wovon der FC Bayern am Samstagnachmittag kurzzeitig träumte, gelang am Sonntag Feyenoord Rotterdam: Der amtierende niederländische Meister verkürzte den Rückstand auf Tabellenführer Eindhoven auf sieben Punkte. Unfreiwillig eine Rolle spielte Gladbach-Leihgabe Fraulo.

Er sieht das Unheil kommen: Gladbach-Leihgabe Oscar Fraulo (li.) erzielte gegen Feyenoord ein Eigentor.

Er sieht das Unheil kommen: Gladbach-Leihgabe Oscar Fraulo (li.) erzielte gegen Feyenoord ein Eigentor.

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Die Spannung im niederländischen Meisterrennen ist zurück. Am Tag nach dem überraschenden 1:2 der PSV Eindhoven bei NEC Nijmegen, der ersten Liga-Niederlage des Spitzenreiters in dieser Saison überhaupt, gewann Verfolger Feyenoord sein Heimspiel gegen den FC Utrecht mit 4:2. Bei noch sieben ausstehenden Spielen trennen die ersten beiden Teams der Liga “nur” noch sieben Punkte.

Allerdings hatte die Mannschaft von Trainer Arne Slot einen klassischen Fehlstart am Ostersonntag hingelegt: Bereits nach zwei Minuten traf Boussaid aus der Distanz sehenswert zur Führung für den Underdog. Und es kam noch schlimmer, weil der zuletzt schon verletzte Hartman einen Elfmeter verschuldete und anschließend angeschlagen ausgewechselt werden musste – den fälligen Strafstoß verwandelte Ex-Frankfurter Lammers eiskalt (32.).

Noch vor der Pause keimte beim Favoriten wieder Hoffnung, weil Igor Paixao aus knapp 25 Metern einen Ball unter die Latte donnerte (36.). Mit dem knappen Rückstand ging es in die zweiten 45 Minuten, in denen es im De Kuip noch richtig rund gehen sollte. Allerdings half Utrecht beim so wichtigen Ausgleich ordentlich mit: Nach Parade von Keeper Barkas ging Gladbach-Leihgabe Fraulo unglücklich zum Ball und bugsierte diesen knapp neben dem rechten Pfosten ins eigene Tor (65.).

Joker Sauer braucht keine Anlaufzeit

Nur sechs Minuten später war das Spiel komplett gedreht, weil Timber links im Strafraum Hancko bediente, der den Ball humorlos ins rechte obere Eck donnerte (71.). Utrecht musste in der Schlussphase mehr Risiko gehen – und wurde deswegen eiskalt ausgekontert: Joker Sauer war fünf Minuten nach seiner Einwechslung auf und davon, frei vor Barkas ließ er sich den 4:2-Endstand nicht nehmen (85.).

Feyenoord ist am kommenden Donnerstag (18.45 Uhr) beim FC Volendam gefordert, ehe am nächsten Sonntag (14.30 Uhr) das mit Spannung erwartete Heimspiel gegen Ajax an. Eindhoven ist gegen Excelsior Rotterdam (Dienstag, 20 Uhr) und Alkmaar (Samstag, 18.45 Uhr) gefordert.

Steilvorlage ausgelassen: PSV gibt 2:0 gegen Feyenoord aus der Hand

Die PSV Eindhoven hat es verpasst, den Patzer von Ajax zu nutzen und eine 2:0-Halbzeitführung bei Feyenoord aus der Hand gegeben. Die Meisterschaft scheint damit entschieden zu sein.

Doppelpack in der Schlussphase: Cyriel Dessers nahm der PSV Eindhoven die letzte Hoffnung auf den Meistertitel.

Doppelpack in der Schlussphase: Cyriel Dessers nahm der PSV Eindhoven die letzte Hoffnung auf den Meistertitel.

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Dabei kam die PSV, die Roger Schmidt nach dem 4:2 gegen Willem II mit Götze an Stelle von Vinicius auf das Feld geschickt hatte, gut in die Partie. Bereits nach zwölf Minuten tankte sich Max auf der linken Seite durch und schob rüber zu Gakpo, der sich sehenswert um seinen Gegenspieler drehte und direkt abzog. Sein Schuss ging allerdings knapp am linken Pfosten vorbei.

Feyenoord verpasst Antwort auf Gakpo

Drei Minuten später hatte der Kapitän und Top-Torschütze des Pokalsiegers dann mehr Glück im Abschluss. Feyenoord war weit aufgerückt, Veerman schaltete schnell und schlug das Leder quer über das Feld in den Lauf von Gakpo. Der setzte sich stark gegen Geertruida durch, sprintete in den Sechzehner und ließ mit seinem strammen Schuss ins linke untere Eck Marciano keine Abwehrchance (16.).

Nach der Führung zog sich der Tabellenzweite zurück, überließ dem Gastgeber den Ball und griff erst ab der Mittellinie energisch an. Feyenoord konnte aber kein Kapital aus der Druckphase schlagen. Als Eindhoven sich dann mal wieder aus seiner Komfortzone heraus traute, fiel umgehend der nächste Treffer. Nach einem Doppelpass mit Routinier Zahavi tauchte Gakpo links vor Marciano auf und traf per sehenswertem Lupfer ins lange Eck (29.). Das letzte Highlight einer anschließend zerfahrenen Halbzeit.

Dessers bestraft passive PSV doppelt

Nach dem Seitenwechsel spielte sich der Finalist der Conference League immer wieder über links gefährlich nach vorne, einzig durch einen Geistesblitz von Götze sorgte die PSV in dieser Phase für Entlastung. Doch den Abschluss von Zahavi konnte Geertruida im letzten Moment verhindern (61.). Stattdessen tauchten Sinisterra und Dessers wiederholt gefährlich vor dem Kasten von Mvogo auf – und in der 86. Minute belohnten genau diese Feyenoord für eine starke zweite Hälfte: Sinisterra fand Dessers mit einer Flanke, der zum Anschluss einköpfte.

Nach dem 1:2 verpasste die PSV es, die aufgerückten Gastgeber auszukontern. Stattdessen setzte Feyenoord den Lucky Punch: In der fünften Minute der Nachspielzeit verursachte Mauro Junior einen Handelfmeter, den Dessers eiskalt zum Endstand verwandelte. Ein verdienter Punktgewinn für Feyenoord, das sich in der zweiten Hälfte zu keinem Zeitpunkt aufgegeben hatte und Einhoven für seine Nachlässigkeit bestrafte.

Tore und Karten

0:1
Gakpo (16′)

0:2
Gakpo (29′)

1:2
Dessers (86′)

2:2
Dessers (90′, Foulelfmeter)

Tore und Karten

0:1
Gakpo (16′)

0:2
Gakpo (29′)

1:2
Dessers (86′)

2:2
Dessers (90′, Foulelfmeter)

Feyenoord Rotterdam

Aursnes (54. ), Linssen (57. ), Malacia (89. )

PSV Eindhoven

Gutierrez (51. ), Mauro Junior (90. + 4 ), M. Götze (90. + 5 )


Feyenoord Rotterdam

Feyenoord


Feyenoord Rotterdam

Feyenoord

Aufstellung

Einwechslungen

Reservebank

Trainer:


PSV Eindhoven

PSV


PSV Eindhoven

PSV

Aufstellung

Einwechslungen

Reservebank

Trainer:

Schiedsrichter-Team
Serdar Gözübüyük

Serdar Gözübüyük
Niederlande

Schiedsrichter-Team

Serdar Gözübüyük

Serdar Gözübüyük
Niederlande

Spielinfo


Stadion

De Kuip

Zuschauer

47.500

Spielinfo


Anstoß

08.05.2022, 16:45 Uhr


Stadion

De Kuip Rotterdam


Zuschauer

47.500


Eckenverhältnis

6:5

Eindhoven empfängt am vorletzten Spieltag nun Nijmegen, spielt im Duell am Mittwochabend (20 Uhr) aber wohl nur noch um die berühmte goldene Ananas – Spitzenreiter Ajax hat vier Zähler Vorsprung. Für Feyenoord sieht die Situation beim Gastspiel gegen die Go Ahead Eagels Deventer zur selben Zeit ähnlich aus.

KMD #129 - Mario Götze

02. Mai 202201:44:19 Stunden

KMD #129 – Mario Götze

Hoher Besuch bei kicker meets DAZN! Mario Götze schaut diese Woche im Podcast vorbei und spricht ausführlich über die WM 2014, Tennisduelle mit Jürgen Klopp und seine Erfahrungen mit Pep Guardiola, während ihn Alex Schlüter durch die Weltgeschichte kutschiert! Außerdem wagt die KMD-Crew gleich noch ein weiteres Experiment und analysiert parallel zu den laufenden Montagsspielen das Bundesliga-Wochenende. Immerhin behält kicker-Reporter George Moissidis den Überblick und erklärt die aktuelle Lage beim VfB Stuttgart. Steigt ein, schnallt euch an und lasst euch mitnehmen auf eine Podcast-Ausfahrt der besonderen Art!

KMD #128 – Bo Svensson

25.04.2022

KMD #127 – Rouven Schröder Vol. III

18.04.2022

KMD #126 – Robin Knoche

11.04.2022

KMD #125 – Marius Wolf

04.04.2022

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