Freiburg und Köln: So nah beisammen und doch so weit entfernt

Während der SC Freiburg am Samstag einen großen Schritt Richtung Europa machen kann, droht dem 1. FC Köln der siebte Abstieg der Vereinsgeschichte. So unterschiedlich die tabellarische Lage ist, so nah sind sich die Klubs in mancher Statistik.

Nah beisammen auch beim letzten Spiel: In der Hinrunde hat Freiburg mit 2:0 gewonnen.

Nah beisammen auch beim letzten Spiel: In der Hinrunde hat Freiburg mit 2:0 gewonnen.

IMAGO/Sportfoto Rudel

Ein berauschendes Offensivfestival in Köln erwartet ohnehin niemand, der den “Effzeh” in dieser Saison hat spielen sehen. Die Erwartungen an das Spiel gegen den SC Freiburg am Samstagabend (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker) erhalten durch folgende Statistik also keinen großen Dämpfer: Nur die Aufsteiger Darmstadt (549) und Heidenheim (597) haben in dieser Saison weniger Ballkontakte im gegnerischen Strafraum als Köln (598) und Freiburg (609).

Der Minimalismus in Köln und Freiburg führt jedoch zu Recht unterschiedlichen Ausgängen. Dass man mit nur 24 Toren nach 31 Spielen vermutlich nicht die Klasse halten kann, beweist Köln gerade. Da hilft die verhältnismäßig ordentliche Abwehr mit “nur” 54 Gegentoren auch nicht. Spannend ist: Freiburg hat sogar ein Gegentor mehr kassiert.

Mit negativer Tordifferenz nach Europa? Typisch SC

Doch die 43 geschossenen Tore reichen vermutlich für einen Europa-Pokal-Platz. Der Sport-Club liegt mit einer Tordifferenz von minus zwölf auf Rang 7 der Tabelle. Das ist insofern bemerkenswert: Nur einmal schloss eine Mannschaft mit einer solch schwachen Torbilanz die Saison so weit oben ab: Freiburg selbst hatte in der Saison 2016/17 sogar eine Torbilanz von minus 18 und wurde dennoch Siebter.

Falls in Köln angesichts der bescheidenen Zahlen aus Freiburg neue Hoffnung aufkeimen sollte, aufgepasst. Neben der allgemein bekannten Lage beider Klubs spricht fast alles für die Breisgauer:  Köln verlor die jüngsten drei Duelle mit Freiburg jeweils zu Null. Gegen keine andere Mannschaft wartet der FC aktuell länger auf etwas Zählbares. Unter Christian Streich feierte Freiburg elf Siege in 16 Duellen mit Köln (ein Remis, vier Niederlagen). Mehr Siege gab es für die Breisgauer unter ihrem aktuellen Trainer nur gegen Augsburg (12), allerdings in 23 Duellen (sechs Remis, fünf Niederlagen).

Bei Freiburger Sieg fallen zwei Rekorde

Während die Kölner vier der jüngsten fünf Heimspiele verloren, ging Freiburg zuletzt drei Mal in Serie als Sieger in der Fremde vom Feld. Es winkt ein neuer Vereinsrekord: Vier Auswärtssiege nacheinander gab es in der Freiburger Bundesligageschichte noch nie. Dieser Rekord würde zwangsläufig zu einem anderen führen: Köln hat bereits neun Heimspiele verloren, der Negativrekord aus den Spielzeiten 2003/04, 2017/18 sowie 2020/21 ist bereits eingestellt. Zehn Niederlagen im eigenen Stadion gab es noch nie.

Sollte es dazu kommen, könnte Köln am Sonntagabend als Absteiger feststehen, sofern Mainz 05 in Heidenheim (19.30 Uhr) gewinnt. Es wäre der siebte Abstieg in der Vereinsgeschichte. Dabei waren die Kölner erst 1998 erstmals aus dem Oberhaus abgestiegen. Keine andere Mannschaft stieg in der Drei-Punkte-Ära so oft ab wie die Kölner.  Der Abstieg würde zugleich die längste Phase Bundesliga-Zugehörigkeit des FC in diesem Jahrtausend beenden. Seit 2019 und damit seit fünf Spielzeiten sind die Rheinländer erstklassig.

Und der SC Freiburg? Der könnte mit einem Sieg einen großen Schritt machen, um zum dritten Mal in Folge eine Saison in der oberen Tabellenhälfte zu beenden. Vor dieser Phase war es den Breisgauern kein einziges Mal gelungen, zweimal hintereinander unter den ersten neun Plätzen zu landen.

Moritz Kreilinger, Ullrich Schindler

DFB-Formcheck: Goretzkas starke Reaktion – Tahs traumhafte Tage

Noch 44 Tage bis zum EM-Auftakt der DFB-Elf. Der kicker wertet die Leistungen der 42 EM-Kandidaten im Monat April aus.

Derzeit gut drauf: Jonathan Tah, Leon Goretzka, Kai Havertz

Derzeit gut drauf: Jonathan Tah, Leon Goretzka, Kai Havertz

imago images/Grafik: kicker

Die heiße Phase vor der Heim-EM 2024 ist angebrochen. Der kicker hat eine Liste von 42 Profis zusammengestellt, die für Bundestrainer Julian Nagelsmann in Frage kommen dürften.

Aufgeteilt nach den sieben taktischen Positionen der kicker-Rangliste checkt der kicker Monat für Monat die jeweils aktuelle Form der EM-Kandidaten. Grün signalisiert “voll in EM-Form”, Rot steht für “aktuell nicht in EM-Form” (möglicherweise auch aus Verletzungsgründen) und Gelb bedeutet “EM-Kandidat, darf aber nicht nachlassen”.

Neuer überzeugt international – Zuletzt patzte ter Stegen

Überzeugend in der Champions League, solide in der Liga. So liest sich die April-Bilanz von Bayern-Keeper Manuel Neuer, der in der Bundesliga zwei Partien angeschlagen verpasste. Sein schärfster Konkurrent um den Platz im deutschen Tor schied im Viertelfinale der Champions League gegen PSG aus und kassierte in diesen beiden Spielen sechs Gegentreffer. In La Liga gab es zwar ausnahmslos Dreier für Barca, doch jüngst beim 4:2-Sieg gegen Valencia patzte ter Stegen vor dem zwischenzeitlichen 1:1 folgenschwer.

Tahs überragender April – Anton besticht weiterhin

Einen überragenden April hat Jonathan Tah hinter sich. Mit Leverkusen sicherte er sich die Deutsche Meisterschaft und schaffte mit seinem Team den Finaleinzug im DFB-Pokal sowie den Halbfinaleinzug in der Europa League. In drei seiner sieben Partien im zurückliegenden Monat erhielt er die Noten 2 oder besser; schlechter als mit einer 3 wurde er nie benotet. Im Top-Duell vom 31. Spieltag gegen den Stuttgart war jedoch ein anderer Innenverteidiger bester Akteur auf dem Platz: VfB-Kapitän Waldemar Anton unterstrich seine ebenfalls gute Form mit Zweikampfstärke und offensiven Akzenten.

Kimmich findet immer mehr Gefallen

Hinten rechts freundet sich Joshua Kimmich immer mehr mit seiner neuen (alten) Rolle an. In der Liga sammelte er einen Assist beim 2:0-Sieg gegen Köln, im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League erzielte er das goldene Tor gegen Arsenal, das den Halbfinaleinzug bescherte. Die hinten links konkurrierenden Maximilian Mittelstädt und David Raum spielten einen ordentlichen April, ohne die ganz großen Highlights zu setzen. Der Stuttgarter blieb offensiv komplett ohne Scorerpunkt, der Leipziger steuerte immerhin eine Torvorlage bei.

Goretzka zeigt starke Reaktion nach Ausbootung

Für die März-Länderspiele nicht nominiert, zeigte Leon Goretzka eine starke Reaktion. Einer schwachen Leistung zum Monatsauftakt in Heidenheim folgten durchweg überzeugende Leistungen im Trikot des Rekordmeisters. Besonders hervorzuheben dabei seine Leistung beim 2:2 in der Königsklasse in London sowie beim 5:1 in der Liga bei Union. In beiden Partien wurde er vom kicker zum Spieler des Spiels gekürt. Er überzeugte dabei nicht nur durch Offensivstärke, sondern auch durch Balleroberungen und Zweikampfstärke.

Musiala muss lange auf einen Scorerpunkt warten – Wirtz glänzt auch als Joker

Ein wenig auseinander driftete die Form der beiden Jungstars in der Offensive. Während Bayerns Jamal Musiala bis zum CL-Halbfinale gegen Real Madrid am letzten Tag des Aprils (ein Assist durch den herausgeholten Elfmeter) zuvor in fünf Pflichtspielen ohne Scorerpunkt geblieben war, war Leverkusens Florian Wirtz maßgeblich am positiven Abschneiden seines Teams beteiligt. Sechs Tore und zwei Vorlagen sind seine Bilanz – und das, obwohl er in drei Spielen nur von der Bank aus zum Zug kam. So auch beim geschichtsträchtigen 5:0 gegen Werder Bremen am 14. April, als er nach der Pause eingewechselt wurde und mit einem Hattrick Bayers erste Meisterschaft in die Schale eingravierte.

Adeyemis Hoffnungen schwinden – Sané spielt nur international und trifft mal wieder

Im März noch effizient auf dem Platz, befindet sich Karim Adeyemi aktuell auf der Suche nach seiner Form. Keine Torbeteiligung und zwei leistungsmäßige Totalausfälle in der Liga (jeweils Note 5,5) lassen die Hoffnung schwinden auf einen Kaderplatz bei der Europameisterschaft. Diesen dürfte Leroy Sané sicher haben, der im April ausschließlich in der Königsklasse auflief, in der Bundesliga dagegen angeschlagen keine einzige Minute absolvierte. Sein Hammer gegen Real Madrid zum wichtigen 1:1-Ausgleich war nicht nur aller Ehren wert, sondern auch sein erster Treffer seit dem 28. Oktober 2023.

Havertz lässt die Gunners fliegen – Ducksch und Undav im Gleichschritt

Das Aus im Kampf um den Henkelpott musste dagegen Kai Havertz verkraften. In den beiden Viertelfinalpartien gegen München blieb er blass, in der Liga wird er dagegen zum Garanten für Arsenals Höhenflug. Vier Tore und drei Assists gelangen dem Mittelstürmer der Gunners in sechs Ligaspielen. Auch Marvin Ducksch und Deniz Undav trafen in den vergangenen Wochen wieder regelmäßig (jeweils drei Tore, ein Assist). Hoffenheims Maximilian Beier war im April zwar an 17 Torschüssen als Schütze oder Vorlagengeber beteiligt, ein Scorerpunkt wollte ihm dabei aber nicht gelingen.

Christoph Huber

Thema
Themenarchiv

Formcheck der deutschen EM-Kandidaten

zum Thema

  • Der kicker wertet seit Jahresbeginn die Leistungen der potenziellen EM-Fahrer Monat für Monat aus.
  • Im Januar umfasst die Liste 48 Profis, mittlerweile hat Bundestrainer Julian Nagelsmann noch 42 Kandidaten im Blick.

DFB-Formcheck: Goretzkas starke Reaktion – Tahs traumhafte Tage

Noch 44 Tage bis zum EM-Auftakt der DFB-Elf. Der kicker wertet die Leistungen der 42 EM-Kandidaten im Monat April aus.

Derzeit gut drauf: Jonathan Tah, Leon Goretzka, Kai Havertz

Derzeit gut drauf: Jonathan Tah, Leon Goretzka, Kai Havertz

imago images/Grafik: kicker

Die heiße Phase vor der Heim-EM 2024 ist angebrochen. Der kicker hat eine Liste von 42 Profis zusammengestellt, die für Bundestrainer Julian Nagelsmann in Frage kommen dürften.

Aufgeteilt nach den sieben taktischen Positionen der kicker-Rangliste checkt der kicker Monat für Monat die jeweils aktuelle Form der EM-Kandidaten. Grün signalisiert “voll in EM-Form”, Rot steht für “aktuell nicht in EM-Form” (möglicherweise auch aus Verletzungsgründen) und Gelb bedeutet “EM-Kandidat, darf aber nicht nachlassen”.

Neuer überzeugt international – Zuletzt patzte ter Stegen

Überzeugend in der Champions League, solide in der Liga. So liest sich die April-Bilanz von Bayern-Keeper Manuel Neuer, der in der Bundesliga zwei Partien angeschlagen verpasste. Sein schärfster Konkurrent um den Platz im deutschen Tor schied im Viertelfinale der Champions League gegen PSG aus und kassierte in diesen beiden Spielen sechs Gegentreffer. In La Liga gab es zwar ausnahmslos Dreier für Barca, doch jüngst beim 4:2-Sieg gegen Valencia patzte ter Stegen vor dem zwischenzeitlichen 1:1 folgenschwer.

Tahs überragender April – Anton besticht weiterhin

Einen überragenden April hat Jonathan Tah hinter sich. Mit Leverkusen sicherte er sich die Deutsche Meisterschaft und schaffte mit seinem Team den Finaleinzug im DFB-Pokal sowie den Halbfinaleinzug in der Europa League. In drei seiner sieben Partien im zurückliegenden Monat erhielt er die Noten 2 oder besser; schlechter als mit einer 3 wurde er nie benotet. Im Top-Duell vom 31. Spieltag gegen den Stuttgart war jedoch ein anderer Innenverteidiger bester Akteur auf dem Platz: VfB-Kapitän Waldemar Anton unterstrich seine ebenfalls gute Form mit Zweikampfstärke und offensiven Akzenten.

Kimmich findet immer mehr Gefallen

Hinten rechts freundet sich Joshua Kimmich immer mehr mit seiner neuen (alten) Rolle an. In der Liga sammelte er einen Assist beim 2:0-Sieg gegen Köln, im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League erzielte er das goldene Tor gegen Arsenal, das den Halbfinaleinzug bescherte. Die hinten links konkurrierenden Maximilian Mittelstädt und David Raum spielten einen ordentlichen April, ohne die ganz großen Highlights zu setzen. Der Stuttgarter blieb offensiv komplett ohne Scorerpunkt, der Leipziger steuerte immerhin eine Torvorlage bei.

Goretzka zeigt starke Reaktion nach Ausbootung

Für die März-Länderspiele nicht nominiert, zeigte Leon Goretzka eine starke Reaktion. Einer schwachen Leistung zum Monatsauftakt in Heidenheim folgten durchweg überzeugende Leistungen im Trikot des Rekordmeisters. Besonders hervorzuheben dabei seine Leistung beim 2:2 in der Königsklasse in London sowie beim 5:1 in der Liga bei Union. In beiden Partien wurde er vom kicker zum Spieler des Spiels gekürt. Er überzeugte dabei nicht nur durch Offensivstärke, sondern auch durch Balleroberungen und Zweikampfstärke.

Musiala muss lange auf einen Scorerpunkt warten – Wirtz glänzt auch als Joker

Ein wenig auseinander driftete die Form der beiden Jungstars in der Offensive. Während Bayerns Jamal Musiala bis zum CL-Halbfinale gegen Real Madrid am letzten Tag des Aprils (ein Assist durch den herausgeholten Elfmeter) zuvor in fünf Pflichtspielen ohne Scorerpunkt geblieben war, war Leverkusens Florian Wirtz maßgeblich am positiven Abschneiden seines Teams beteiligt. Sechs Tore und zwei Vorlagen sind seine Bilanz – und das, obwohl er in drei Spielen nur von der Bank aus zum Zug kam. So auch beim geschichtsträchtigen 5:0 gegen Werder Bremen am 14. April, als er nach der Pause eingewechselt wurde und mit einem Hattrick Bayers erste Meisterschaft in die Schale eingravierte.

Adeyemis Hoffnungen schwinden – Sané spielt nur international und trifft mal wieder

Im März noch effizient auf dem Platz, befindet sich Karim Adeyemi aktuell auf der Suche nach seiner Form. Keine Torbeteiligung und zwei leistungsmäßige Totalausfälle in der Liga (jeweils Note 5,5) lassen die Hoffnung schwinden auf einen Kaderplatz bei der Europameisterschaft. Diesen dürfte Leroy Sané sicher haben, der im April ausschließlich in der Königsklasse auflief, in der Bundesliga dagegen angeschlagen keine einzige Minute absolvierte. Sein Hammer gegen Real Madrid zum wichtigen 1:1-Ausgleich war nicht nur aller Ehren wert, sondern auch sein erster Treffer seit dem 28. Oktober 2023.

Havertz lässt die Gunners fliegen – Ducksch und Undav im Gleichschritt

Das Aus im Kampf um den Henkelpott musste dagegen Kai Havertz verkraften. In den beiden Viertelfinalpartien gegen München blieb er blass, in der Liga wird er dagegen zum Garanten für Arsenals Höhenflug. Vier Tore und drei Assists gelangen dem Mittelstürmer der Gunners in sechs Ligaspielen. Auch Marvin Ducksch und Deniz Undav trafen in den vergangenen Wochen wieder regelmäßig (jeweils drei Tore, ein Assist). Hoffenheims Maximilian Beier war im April zwar an 17 Torschüssen als Schütze oder Vorlagengeber beteiligt, ein Scorerpunkt wollte ihm dabei aber nicht gelingen.

Christoph Huber

Thema
Themenarchiv

Formcheck der deutschen EM-Kandidaten

zum Thema

  • Der kicker wertet seit Jahresbeginn die Leistungen der potenziellen EM-Fahrer Monat für Monat aus.
  • Im Januar umfasst die Liste 48 Profis, mittlerweile hat Bundestrainer Julian Nagelsmann noch 42 Kandidaten im Blick.

Verstärkung aus der Schweiz: Stierli soll Freiburger Abwehrprobleme lindern

Fast am Ende einer wenig zufriedenstellenden Saison hat der SC Freiburg Bilanz gezogen – und die Abwehr als Hauptproblemzone ausgemacht. In der kommenden Saison soll Julia Stierli dabei helfen, dass es dort besser läuft.

40 Einsätze im Nationaltrikot: Julia Stierli.

40 Einsätze im Nationaltrikot: Julia Stierli.

IMAGO/Steinsiek.ch

Mit 1,82 Meter Körpergröße ist sie fast prädestiniert dafür, einer Viererkette zu Stabilität zu verhelfen: Julia Stierli will das ab der neuen Saison in der aktuell viertschwächsten Defensive (38 Gegentore) tun – beim SC Freiburg. Am Dienstag kommunizierten die Breisgauer ihren zweiten Sommer-Neuzugang nach Leih-Rückkehrerin Nia Szenk.

Während Szenk vom FC Basel heimkehrt, kommt Stierli von dessen Ligakonkurrenten FC Zürich. Die 27-Jährige kann links und innen verteidigen, wobei auf der zentralen Position deutlich mehr der Freiburger Schuh drückt. Nationalspielerin Janina Minge, die dort mangels geeigneter Alternativen aufläuft, verlässt den Klub in Richtung Wolfsburg.

Karich und Axtmann wackelten

Andere junge Optionen wie Annie Karich und Alina Axtmann wackelten im Laufe der Rückrunde immer wieder. “Julia hat in der Schweiz sowohl für Zürich als auch für die A-Nationalmannschaft bewiesen, dass sie eine feste Größe in der Defensive ist”, sagt SC-Abteilungsleiterin Birgit Bauer-Schick. “Gerade in dieser Spielzeit hatten wir defensiv immer wieder Probleme. Mit Julia haben wir nun eine zusätzliche Option, die uns in der Abwehr weiterhelfen wird.”

Die großgewachsene Verteidigerin lief seit 2014 für den FCZ auf, gewann fünf Mal den Schweizer Pokal und sechs Mal die Meisterschaft, bestritt zudem 25 Partien in der Champions League. Auch die Erfahrung aus 40 A-Länderspielen bringt sie mit.

“Ich habe eine neue Herausforderung gesucht und die Bundesliga ist eine sehr gute Liga”, sagt Stierli selbst. “Der Sport-Club ist familiär und ein Traditionsverein, der gute Arbeit leistet.”

Personalnot im Zentrum: Welche Optionen hat Streich?

Die Sperren von Kilian Sildillia und Nicolas Höfler zwingen den SC Freiburg mal wieder zum Improvisieren. Ganz so problematisch, wie es Christian Streich darstellt, ist die Lage aber gar nicht.

Muss sein Personal umstellen: SCF-Coach Christian Streich.

Muss sein Personal umstellen: SCF-Coach Christian Streich.

IMAGO/Steinsiek.ch

Die Enttäuschung stand Christian Streich am Samstagnachmittag ins Gesicht geschrieben. Den höchst unglückliche Spielverlauf beim 1:2 gegen den VfL Wolfsburg musste der Freiburger Coach erst noch verarbeiten. Auch der Blick nach vorne auf das anstehende Spiel beim 1. FC Köln am Samstag (18:30 Uhr) diente nicht als Stimmungsaufheller. Der Grund: Streichs Puzzlespiele in der Startelf gehen in die nächste Runde.

Kiliann Sildillia hat vom DFB für seine Rote Karte eine Sperre von drei Spielen aufgebrummt bekommen, die Saison ist für den 21-jährigen Franzosen also beendet. Damit summiert sich die Liste der nicht zur Verfügung stehenden Innenverteidiger auf einen gesamten Spieltagskader: Matthias Ginter (Achillessehnen-OP), Philipp Lienhart (Knieprobleme) und Kenneth Schmidt (Bauchmuskel-OP) sind bereits zum Zuschauen verdammt. Immerhin kehrt Lukas Kübler nach abgesessener Gelbsperre zurück.

Wir haben keine Sechser mehr.

Christian Streich

Im Mittelfeldzentrum ist die Personaldecke noch etwas dünner. Weil Nicolas Höfler am kommenden Samstag in Köln wegen seiner zehnten Gelben Karte fehlen wird und Merlin Röhl (Muskelfaserriss) weiter keine Option, stellte Streich mit einem ernüchternden Unterton fest: “Wir haben keine Sechser mehr. Da spielen wir mit jemandem, der noch nie Sechser gespielt hat. Das gibt eine neue Erfahrung.”

Keitel wäre eine Option

So ganz stimmt diese Aussage ja nicht. Mit Yannik Keitel stünde ein gelernter defensiver Mittelfeldspieler bereit. Streichs Aussage vermittelt jedoch, dass er den 24-Jährigen, der im Sommer zum VfB Stuttgart wechseln wird, weiter im Zentrum der Dreierkette einplant. Mitte Februar beim Europa-League-Spiel in Lens (0:0) musste Keitel mangels Alternativen erstmals in diese Rolle schlüpfen – und stellte sich gut an. Mit seiner guten Spieleröffnung und der Zweikampfstärke liegt ihm die Position, die sich von einer defensiven Sechs gar nicht groß unterscheidet.

Manuel Gulde und Kübler dürften an seiner Seite spielen. Hoffenheim-Leihgabe Attila Szalai sieht Streich scheinbar nicht als Option für die Startelf – sonst könnte Keitel ja nach vorne rücken. Der Ungar durfte in den vergangenen zehn Spielen nur einmal ran, für 15 Minuten. Diese magere Spielzeit trotz des durchweg bestehenden Engpasses in der Abwehr macht deutlich: diese Leihe hat allen drei Parteien nichts gebracht.

Höler hat schon Erfahrung im Mittelfeld

Eine Umstellung auf einer Viererkette ist unwahrscheinlich, da weder Keitel noch der eigentliche Rechtsverteidiger Kübler diese Rolle im Zentrum gewohnt sind. Also zurück ins Mittelfeld, wo ja weiter die Position neben Maximilian Eggestein zu besetzen ist. Zumindest einen Spieler hat Streich noch in Petto, für den die Sechs keine völlige Unbekannte ist: Lucas Höler.

Das zweikampfstarke Arbeitstier hat schon vereinzelt im Mittelfeldzentrum gespielt. In der Startelf zuletzt am 13. März 2021 beim 0:1 in Mainz. Die Formation damals, wie heute: ein 3-4-3. Ganz so ernüchtert muss Streich also nicht Richtung Köln schauen.

Und überhaupt: Das ständige Improvisieren, speziell in der Defensive, ist zur Konstante in seiner letzten Saison geworden. “Deswegen muss man das Ganze, wie wir dieses Jahr aufgetreten sind, sehr hoch anrechnen. Dass wir drei Spieltage vor Schluss noch voll mitmischen um Europa ist Stand jetzt wirklich sensationell”, kommentierte Christian Günter. Mit einem Sieg in Köln könnte Freiburg nicht nur einen großen Schritt Richtung Europa machen, sondern mit dann vier Auswärtssiegen in Serie auch einen neuen Vereinsrekord aufstellen.

Moritz Kreilinger

DFB setzt Sildillias Saison ein Ende

Für Kiliann Sildillia beginnt die Sommerpause vorzeitig. Der Verteidiger des SC Freiburg wurde nach seiner Roten Karte gegen den VfL Wolfsburg für die abschließenden drei Spiele gesperrt.

Kiliann Sildillia wurde vom DFB für drei Spiele gesperrt.

Kiliann Sildillia wurde vom DFB für drei Spiele gesperrt.

IMAGO/Steinsiek.ch

Mit einem Sieg gegen den VfL Wolfsburg hätte der SC Freiburg am Samstag einen gewaltigen Schritt in Richtung europäisches Geschäft gehen können. Die TSG Hoffenheim hatte bereits am Freitagabend in Bochum verloren, der FC Augsburg kam parallel zum Freiburger Heimspiel gegen Werder Bremen unter die Räder – vier Punkte hätte der Vorsprung auf Rang acht im Erfolgsfall bereits betragen.

Streich: “Bis zur 63. Minute haben wir alles richtig gemacht”

Danach sah es nach einer dominanten Vorstellung im ersten Durchgang und der hochverdienten 1:0-Führung auch aus, doch am Ende stand eine 1:2-Niederlage, weil es der Sport-Club verpasste, den Sack frühzeitig zuzumachen – und die Wolfsburger in einer fulminanten Schlussphase das Spiel drehten, nachdem Roland Sallai einen Foulelfmeter verschossen hatte.

“Bis zur 63. Minute haben wir alles richtig gemacht”, erklärte Trainer Christian Streich nach dem Spiel. Was dann passierte? Kiliann Sildillia traf Gegenspieler Kevin Paredes mit gestrecktem Bein und offener Sohle im Kniebereich. Schiedsrichter Frank Willenborg blieb nichts anderes übrig, als dem 21 Jahre alten Verteidiger die Rote Karte für “rohes Spiel” zu zeigen.

Engpass in der Abwehr

Ein Platzverweis mit weitreichenden Folgen: Der Franzose wurde vom DFB-Sportgericht nun für drei Spiele gesperrt. Damit ist auch klar, dass Sildillia in der laufenden Saison nicht mehr zum Einsatz kommen wird. Die Partien im Rennen um Europa gegen den 1. FC Köln, den 1. FC Heidenheim und Union Berlin werden ohne Sildillia vonstatten gehen.

Den Freiburgern fehlen in Matthias Ginter (Achíllessehnen-OP), Philipp Lienhart (Knieprobleme) und Kenneth Schmidt (Bauchmuskel-OP) aktuell bereits drei Verteidiger. Immerhin kehrt Lukas Kübler nach Gelbsperre für die Partie am Samstag in Köln zurück.

Welcher Platz reicht für Europa? Sechs Szenarien für den Bundesliga-Endspurt

Die halbe Bundesliga könnte 2024/25 im Europapokal antreten – auch Bremen und Heidenheim sind mittendrin im Rennen. Doch welcher Platz berechtigt für was? Sechs Szenarien sind noch möglich.

Augsburg, Heidenheim, Werder und Hoffenheim (v. li.) dürfen noch von einer Europapokal-Teilnahme träumen.

Augsburg, Heidenheim, Werder und Hoffenheim (v. li.) dürfen noch von einer Europapokal-Teilnahme träumen.

imago images (3)

Drei Spieltage vor Schluss haben Werder Bremen und der 1. FC Heidenheim den Klassenerhalt rechnerisch noch nicht geschafft, doch längst schielen sie berechtigterweise auf etwas ganz anderes: den Europapokal. Je nach Abschneiden der drei deutschen Halbfinalisten in Champions und Europa League und dem Ausgang des DFB-Pokal-Finals zwischen Meister Bayer 04 Leverkusen und Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern reicht in der Abschlusstabelle sogar der neunte Platz für Europa – oder nur der Sechste.

Das hängt auch damit zusammen, dass die Bundesliga noch um einen der “European Performance Spots” kämpft, die die UEFA an die beiden im Europapokal stärksten Verbände der laufenden Saison vergeben und die ein zusätzliches Ticket für die Champions League bedeuten. Aktuell sind die deutschen Klubs dabei klar auf Kurs. Daraus ergeben sich sechs mögliche Szenarien:

Szenario 1:

– Die Bundesliga holt keinen zusätzlichen Champions-League-Platz
– Der BVB gewinnt nicht die Champions League oder wird als CL-Sieger mindestens Vierter
– Kaiserslautern wird DFB-Pokal-Sieger

In der Ligaphase der Champions League: Bayer 04 Leverkusen, FC Bayern, Bundesliga-Dritter, Bundesliga-Vierter
In der Ligaphase der Europa League: 1. FC Kaiserslautern (als DFB-Pokal-Sieger), Bundesliga-Fünfter
In den Play-offs zur Conference League: Bundesliga-Sechster

Szenario 2:

– Die Bundesliga holt keinen zusätzlichen Champions-League-Platz
– Der BVB gewinnt nicht die Champions League oder wird als CL-Sieger mindestens Vierter
– Leverkusen wird DFB-Pokal-Sieger

In der Ligaphase der Champions League: Bayer 04 Leverkusen, FC Bayern, Bundesliga-Dritter, Bundesliga-Vierter
In der Ligaphase der Europa League: Bundesliga-Fünfter, Bundesliga-Sechster
In den Play-offs zur Conference League: Bundesliga-Siebter

Szenario 3:

– Die Bundesliga holt einen zusätzlichen Champions-League-Platz
– Der BVB gewinnt nicht die Champions League oder wird als CL-Sieger mindestens Vierter
– Kaiserslautern wird DFB-Pokal-Sieger

In der Ligaphase der Champions League: Bayer 04 Leverkusen, FC Bayern, Bundesliga-Dritter, Bundesliga-Vierter, Bundesliga-Fünfter
In der Ligaphase der Europa League: 1. FC Kaiserslautern (als DFB-Pokal-Sieger), Bundesliga-Sechster
In den Play-offs zur Conference League: Bundesliga-Siebter

Szenario 4:

– Die Bundesliga holt einen zusätzlichen Champions-League-Platz
– Der BVB gewinnt nicht die Champions League oder wird als CL-Sieger mindestens Vierter
– Leverkusen wird DFB-Pokal-Sieger

In der Ligaphase der Champions League: Bayer 04 Leverkusen, FC Bayern, Bundesliga-Dritter, Bundesliga-Vierter, Bundesliga-Fünfter
In der Ligaphase der Europa League: Bundesliga-Sechster, Bundesliga-Siebter
In den Play-offs zur Conference League: Bundesliga-Achter

Szenario 5:

– Die Bundesliga holt einen zusätzlichen Champions-League-Platz
– Der BVB gewinnt die Champions League und wird Fünfter
– Kaiserslautern wird DFB-Pokal-Sieger

In der Ligaphase der Champions League: Bayer 04 Leverkusen, FC Bayern, Bundesliga-Dritter, Bundesliga-Vierter, Borussia Dortmund, Bundesliga-Sechster
In der Ligaphase der Europa League: 1. FC Kaiserslautern (als DFB-Pokal-Sieger), Bundesliga-Siebter
In den Play-offs zur Conference League: Bundesliga-Achter

Szenario 6:

– Die Bundesliga holt einen zusätzlichen Champions-League-Platz
– Der BVB gewinnt die Champions League und wird Fünfter
– Leverkusen wird DFB-Pokal-Sieger

In der Ligaphase der Champions League: Bayer 04 Leverkusen, FC Bayern, Bundesliga-Dritter, Bundesliga-Vierter, Borussia Dortmund, Bundesliga-Sechster
In der Ligaphase der Europa League: Bundesliga-Siebter, Bundesliga-Achter
In den Play-offs zur Conference League: Bundesliga-Neunter

Anmerkung: Ein Szenario, in dem der BVB Champions-League-Sieger wird, die Bundesliga aber keinen “European Performance Spot” belegt, ist rechnerisch nicht möglich.

Wenn alles zusammenkommt: Freiburgs gebrauchte Halbzeit

Für rund eine Stunde spult der SC Freiburg eine der besten Leistungen in dieser Saison ab, verliert am Ende aber mit 1:2 gegen den VfL Wolfsburg. Die Beteiligten waren etwas ungläubig ob der gesammelten Portion Pech.

Den Halt verloren: Roland Sallai rutscht weg und vergibt den Elfmeter zum möglichen 2:1.

Den Halt verloren: Roland Sallai rutscht weg und vergibt den Elfmeter zum möglichen 2:1.

IMAGO/Steinsiek.ch

Zuhause läuft’s gerade nicht für den SC Freiburg. Zumindest rein ergebnistechnisch. Seit dem 3:2-Erfolg zum Rückrundenauftakt gegen die TSG Hoffenheim vergingen sieben Spiele in der Bundesliga ohne Sieg. Einen solchen Negativlauf vor eigenem Publikum hatten die Breisgauer zuletzt von Mai bis Dezember 2013, als man zu Hause achtmal hintereinander nicht gewann. Das jüngste 1:2 gegen den VfL Wolfsburg, die vierte Heimniederlage in besagtem Zeitraum, war fraglos die unglücklichste.

Lacroix macht den einmal in fünf oder zehn Jahren.

Christian Streich über das Siegtor des VfL

Es gibt im Fußball diese Tage im Fußball, an denen alles zusammenkommt, an denen alles gegen einen läuft. Der SC Freiburg erlebte einen solchen am Samstag. “Bis zur 63. Minute haben wir alles richtig gemacht. Dann kommt die Rote Karte, und es war auch noch okay. Wolfsburg hat ja keine Torchancen in Fülle gehabt”, beschrieb Christian Streich die Phase der Partie, als der Sport-Club bis auf die mangelhafte Chancenverwertung alles im Griff hatte. Doch dann schlug sich das gesammelte Glück auf Seiten des VfL. “Lacroix macht den einmal in fünf oder zehn Jahren. Genauso der Freistoß von Maxi Arnold”, kommentierte Streich die beiden Traumtore der Gäste.

Für die Freiburger Akteure war es gar nicht so einfach, das Spiel einzuordnen. “Die erste Halbzeit war richtig gut. Aber wir hätten 2:0, 3:0 weg sein können. Das müssen wir uns vorwerfen”, haderte Maximilian Eggestein. Kapitän Christian Günter pflichtete ihm bei: “Man kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Wir sind mit viel Elan ins Spiel, haben fußballerisch einen großen Schritt nach vorne gemacht, haben uns Chancen erarbeitet.”

Die Unterzahl war nicht das Problem

Aus Freiburger Sicht hatte das Spiel zwei Schlüsselmomente. Zum einen die Rote Karte für Kilian Sildillia, der nach seinem rüden Einsteigen gegen Kevin Paredes schuldbewusst und mucksmäuschenstill gegenüber Schiedsrichter Frank Willenborg in die Kabine trottete. “Es ist Glück, dass der Bursche heute auf zwei gesunden Beinen stehen kann”, sagte Wolfsburgs Coach Ralph Hasenhüttl am Sonntag. Die reine Unterzahl war aber erstmal kein größeres Problem, der SC verteidigte weiter alles weg vom Tor. Doch die notwendige taktische Umstellung wurde dem Team zum Verhängnis.

Dass Roland Sallai in Abwesenheit des eigentlichen Schützen Vincenzo Grifo einen Elfmeter zum möglichen 2:1 über den Kasten setzte, weil er unglücklich wegrutschte, passte ins Bild des zunehmend gebrauchten Nachmittags. “Wenn die Rote Karte nicht kommt, muss der Vince nicht aus taktischen Gründen raus. Er hat ein gutes Spiel gemacht, war sehr präsent. So kommt alles zusammen”, haderte Streich. Sallai hatte keinen guten Tag erwischt. Der Ungar war zwar immer wieder an Offensivaktionen beteiligt, ging mit seinen Chancen aber verschwenderisch um.

Es winkt ein neuer Rekord

“Es hat zu dem Tag gepasst”, stellte Günter fest und gab die Marschroute vor: “Mund abputzen, wir haben noch drei Spiele. Die anderen haben auch nicht gepunktet. Das ist das Positive an dem Tag.” Mit Eintracht Frankfurt, dem FC Augsburg und der TSG Hoffenheim ist die direkte Konkurrenz um die Europa-Cup-Plätze ebenfalls leer ausgegangen, mit Werder Bremen dafür ein neuer Aspirant hinzugekommen.

Noch haben es Streich und Co. aber in der eigenen Hand. Mit einem Sieg beim 1. FC Köln könnte Freiburg am kommenden Samstag nicht nur einen großen Schritt Richtung Europa machen, sondern mit dann vier Auswärtssiegen in Serie auch einen neuen Vereinsrekord aufstellen. “Das ist Ansporn genug”, kommentierte Eggestein. Eine Woche darauf gilt es dann, Streich in seinem letzten Heimspiel gegen Heidenheim mit einem Sieg zu verabschieden. “Er hätte das maximal verdient, damit er in Ruhe danach ein Glas Wein trinken und sich aufs aller letzte Spiel freuen kann”, betonte Günter

Moritz Kreilinger

Ewige Tabelle: Heidenheim kann Lokalrivalen überholen – und was sich noch anbahnt

Fünf Klubs hat Neuling Heidenheim in der ewigen Bundesliga-Tabelle bereits hinter sich gelassen, der sechste könnte am Samstag folgen. Weiter oben sind fünf Klubs auf dem Vormarsch.

Leverkusen hat Köln, Leipzig Augsburg im Visier - und Jan-Niklas Beste (Mi.) winkt mit Heidenheim Platz 51 in der ewigen Bundesliga-Tabelle.

Leverkusen hat Köln, Leipzig Augsburg im Visier – und Jan-Niklas Beste (Mi.) winkt mit Heidenheim Platz 51 in der ewigen Bundesliga-Tabelle.

imago images (3)

Dass der 1. FC Heidenheim den Klassenerhalt dicht vor Augen hat, ist schon bemerkenswert genug. Doch wer hat im Sommer vorausgesagt, dass der Bundesliga-Neuling in seiner ersten Saison nie ernsthaft in Abstiegsgefahr geraten und sogar Chancen haben würde, bei der bevorstehenden Heim-EM einen deutschen Nationalspieler zu stellen?

Kurzum: Die Entwicklung des FCH ist schier sensationell – und spiegelt sich auch in der ewige Bundesliga-Tabelle wider. Mit 34 Punkten nach 30 Spieltagen hat die Mannschaft von Trainer Frank Schmidt schon jetzt fünf Klubs hinter sich gelassen: Schlusslicht Tasmania Berlin (10 Punkte), den VfB Leipzig (20), die SpVgg Blau-Weiß 90 Berlin (21), Preußen Münster (30) und Fortuna Köln (33). Der sechste könnte an diesem Sonntag (19.30 Uhr, LIVE! bei kicker) folgen.

Wer steht wo?

Holen die Heidenheimer beim derzeitigen Tabellenletzten SV Darmstadt 98 mindestens einen Punkt, überholen sie im historischen Bundesliga-Ranking auch den SSV Ulm 1846, der seine einzige Bundesliga-Saison 1999/2000 mit 35 Zählern und einer Tordifferenz von -26 beendete. Dann wäre der FCH bereits auf dem 51. Platz und könnte zur neuen Saison die ersten Klubs ins Visier nehmen, die bislang zwei Bundesliga-Jahre erlebten: die SpVgg Greuther Fürth (39 Punkte), Tennis Borussia Berlin (49) und den SC Paderborn (51).

Leverkusen hat Köln im Visier

Weitere Verschiebungen in der ewigen Tabelle bahnen sich weiter oben an: RB Leipzig (28.) liegt nur noch einen Punkt hinter dem FC Augsburg (27.) und 40 hinter dem KFC Uerdingen (26.). Dem SC Freiburg (19.) fehlen noch 22 auf Fortuna Düsseldorf (18.).

Der VfL Wolfsburg (15.) könnte bei 43 Punkten Rückstand zur neuen Saison den 1. FC Nürnberg (14.) überholen, Meister Bayer 04 Leverkusen (10.) den Lokalrivalen 1. FC Köln (9.), der zwar noch 47 Zähler mehr auf dem Konto hat, 2024/25 aber womöglich nur noch Zweitligist ist. Ebenso droht der FC Schalke 04 seinen siebten Platz an Verfolger Eintracht Frankfurt zu verlieren – bei nur noch 30 Punkten Abstand.

Das Restprogramm der 18 Bundesligisten

Entscheidende Phase in der laufenden Bundesliga-Saison. Wer kommt nach Europa und wer steigt ab? Der kicker zeigt das Restprogramm der 18 Bundesligisten.

Alles angerichtet für den Endspurt in der Bundesliga.

Alles angerichtet für den Endspurt in der Bundesliga.

IMAGO/Hartenfelser

Platz 1: Bayer 04 Leverkusen – 80 Punkte (Tordifferenz +55)

Stuttgart (H), Frankfurt (A), Bochum (A), Augsburg (H)

Platz 2: Bayern München – 66 Punkte (Tordifferenz +50)

Frankfurt (H), Stuttgart (A), Wolfsburg (H), Hoffenheim (A)

Platz 3: VfB Stuttgart – 63 Punkte (Tordifferenz +32)

Leverkusen (A), München (H), Augsburg (A), Gladbach (H)

Platz 4: RB Leipzig – 59 Punkte (Tordifferenz +35)

Dortmund (H), Hoffenheim (A), Bremen (H), Frankfurt (A)

Platz 5: Borussia Dortmund – 57 Punkte (Tordifferenz +23)

Leipzig (A), Augsburg (H), Mainz (A), Darmstadt (H)

Platz 6: Eintracht Frankfurt – 45 Punkte (Tordifferenz +6)

München (A), Leverkusen (H), Gladbach (A), Leipzig (H)

Platz 7: SC Freiburg – 40 Punkte (Tordifferenz -11)

Wolfsburg (H), Köln (A), Heidenheim (H), Union (A)

Platz 8: FC Augsburg – 39 Punkte (Tordifferenz -1)

Bremen (H), Dortmund (A), Stuttgart (H), Leverkusen (A)

Platz 9: TSG Hoffenheim – 39 Punkte (Tordifferenz -8)

Bochum (A), Leipzig (H), Darmstadt (A), München (H)

Tabellenrechner Bundesliga

Platz 10: 1. FC Heidenheim – 34 Punkte (Tordifferenz -9)

Darmstadt (A), Mainz (H), Freiburg (A), Köln (H)

Platz 11: Werder Bremen – 34 Punkte (Tordifferenz -12)

Augsburg (A), Gladbach (H), Leipzig (A), Bochum (H)

Platz 12: Borussia Mönchengladbach – 31 Punkte (Tordifferenz -7)

Union (H), Bremen (A), Frankfurt (H), Stuttgart (A)

Platz 13: VfL Wolfsburg – 31 Punkte (Tordifferenz -15)

Freiburg (A), Darmstadt (H), München (A), Mainz (H)

Platz 14: VfL Bochum – 30 Punkte (Tordifferenz -25)

Union (A), Leverkusen (H), Bremen (A)

Bundesliga aktuell

Platz 15: Union Berlin – 29 Punkte (Tordifferenz -24)

München (H), Gladbach (A), Bochum (H), Köln (A), Freiburg (H)

Platz 16: 1. FSV Mainz 05 – 27 Punkte (Tordifferenz -17)

Köln (H), Heidenheim (A), Dortmund (H), Wolfsburg (A)

Platz 17: 1. FC Köln – 22 Punkte (Tordifferenz -30)

Mainz (A), Freiburg (H), Union (H), Heidenheim (A)

Platz 18: Darmstadt 98 – 17 Punkte (Tordifferenz -42)

Heidenheim (H), Wolfsburg (A), Hoffenheim (H), Dortmund (A)