“Kein Sodom und Gomorra” – Lieberknecht sieht weiter Leben im Team

Bereits an diesem Wochenende könnte der vierte Bundesliga-Abstieg in der Vereinsgeschichte des SV Darmstadt 98 endgültig besiegelt sein. Torsten Lieberknecht will sich erhobenen Hauptes aus der Liga verabschieden und nimmt sein Team in die Pflicht.

Will sich erhobenen Hauptes aus der Liga verabschieden: Torsten Lieberknecht.

Will sich erhobenen Hauptes aus der Liga verabschieden: Torsten Lieberknecht.

Getty Images

Die schwere Knieverletzung von Mannschaftskapitän Fabian Holland wirkte auch am Donnerstag noch nach. Torsten Lieberknecht versicherte, dass der 33-Jährige nach seinem Kreuz- und Innenbandriss die volle Unterstützung des Vereins habe, bis er wieder auf den Platz zurückkehre.

Operiert werden konnte Holland bislang allerdings noch nicht, weil er noch eine Wunde an der Stelle hat, wo die Sehne für die Kreuzbandplastik entnommen wird, die erst verheilen soll. Er wird über Monate und bis weit in die kommende Saison hinein ausfallen.

Mehlem wieder auf dem Trainingsplatz

Gute Nachrichten gibt es dagegen von anderen Verletzten: Mittelfeldspieler Marvin Mehlem macht nach seinem zweiten Wadenbeinbruch in dieser Saison mittlerweile wieder erste Gehversuche auf dem Platz – allerdings noch mit wenig Gegner- und Körperkontakt. “Wir werden ihn mit größter Sorgfalt so aufbauen, dass wir auch viel von ihm haben”, sagte Lieberknecht.

Auch Angreifer Fraser Hornby mache nach seiner Sprunggelenkoperation gute Fortschritte, ist aber keine Option mehr in der laufenden Saison. Sicher fehlen wird im nächsten Spiel gegen den 1. FC Köln dazu nur noch Braydon Manu (Muskelfaserriss).

Einsatz von Vilhelmsson fraglich

Ein Fragezeichen steht hinter Oscar Vilhelmsson. Der schwedische Angreifer hat im Training ein Knie in den Rücken bekommen und konnte wegen starker Schmerzen seither nicht mehr trainieren. Fraglich ist zudem Ersatzkeeper Alexander Brunst, der muskuläre Probleme mit dem Schussbein hat.

Julian Justvan (Schambein) und Tim Skarke (Rücken), die gegen Freiburg pausieren mussten, sind dagegen wieder Optionen für den Kader. Gleiches gilt für Fabian Nürnberger, der sich zuletzt mit hartnäckigen Sprunggelenkproblemen herumschlug.

Ein Punkt trennt die Lilien noch vom Abstieg

22 Spiele ohne Sieg ist der SV Darmstadt 98 mittlerweile. Sollte Darmstadt am Wochenende erneut verlieren und sich Mainz als Tabellen-16. am Wochenende um einen weiteren Zähler absetzen, wäre der Abstieg endgültig besiegelt. Der lange gehegte Optimismus sei mittlerweile in einen Realismus umgeschlagen, sagte Lieberknecht.

Trotzdem stecke in der Mannschaft weiter Leben. “Im Spiel oder auch im Training merkt man kein Sodom und Gomorra oder dass jetzt alle Dämme brechen und die Spieler nur noch für sich unterwegs sind”, sagte Lieberknecht. Um das auch nach außen zu demonstrieren, habe man bislang alle Trainingseinheiten der Woche öffentlich ausgetragen.

Lieberknecht: Aufgeben gibt es nicht

Man stehe gegenüber den Fans in der Schuld, die in der laufenden Saison “sehr, sehr viele Enttäuschungen” durchgemacht hätten. “Eins gibt es nicht: Dass wir uns hier aufgeben oder Darmstadt 98 nicht gut repräsentieren”, versprach der Coach.

Stephan Köhnlein

“Kein Sodom und Gomorra” – Lieberknecht sieht weiter Leben im Team

Bereits an diesem Wochenende könnte der vierte Bundesliga-Abstieg in der Vereinsgeschichte des SV Darmstadt 98 endgültig besiegelt sein. Torsten Lieberknecht will sich erhobenen Hauptes aus der Liga verabschieden und nimmt sein Team in die Pflicht.

Will sich erhobenen Hauptes aus der Liga verabschieden: Torsten Lieberknecht.

Will sich erhobenen Hauptes aus der Liga verabschieden: Torsten Lieberknecht.

Getty Images

Die schwere Knieverletzung von Mannschaftskapitän Fabian Holland wirkte auch am Donnerstag noch nach. Torsten Lieberknecht versicherte, dass der 33-Jährige nach seinem Kreuz- und Innenbandriss die volle Unterstützung des Vereins habe, bis er wieder auf den Platz zurückkehre.

Operiert werden konnte Holland bislang allerdings noch nicht, weil er noch eine Wunde an der Stelle hat, wo die Sehne für die Kreuzbandplastik entnommen wird, die erst verheilen soll. Er wird über Monate und bis weit in die kommende Saison hinein ausfallen.

Mehlem wieder auf dem Trainingsplatz

Gute Nachrichten gibt es dagegen von anderen Verletzten: Mittelfeldspieler Marvin Mehlem macht nach seinem zweiten Wadenbeinbruch in dieser Saison mittlerweile wieder erste Gehversuche auf dem Platz – allerdings noch mit wenig Gegner- und Körperkontakt. “Wir werden ihn mit größter Sorgfalt so aufbauen, dass wir auch viel von ihm haben”, sagte Lieberknecht.

Auch Angreifer Fraser Hornby mache nach seiner Sprunggelenkoperation gute Fortschritte, ist aber keine Option mehr in der laufenden Saison. Sicher fehlen wird im nächsten Spiel gegen den 1. FC Köln dazu nur noch Braydon Manu (Muskelfaserriss).

Einsatz von Vilhelmsson fraglich

Ein Fragezeichen steht hinter Oscar Vilhelmsson. Der schwedische Angreifer hat im Training ein Knie in den Rücken bekommen und konnte wegen starker Schmerzen seither nicht mehr trainieren. Fraglich ist zudem Ersatzkeeper Alexander Brunst, der muskuläre Probleme mit dem Schussbein hat.

Julian Justvan (Schambein) und Tim Skarke (Rücken), die gegen Freiburg pausieren mussten, sind dagegen wieder Optionen für den Kader. Gleiches gilt für Fabian Nürnberger, der sich zuletzt mit hartnäckigen Sprunggelenkproblemen herumschlug.

Ein Punkt trennt die Lilien noch vom Abstieg

22 Spiele ohne Sieg ist der SV Darmstadt 98 mittlerweile. Sollte Darmstadt am Wochenende erneut verlieren und sich Mainz als Tabellen-16. am Wochenende um einen weiteren Zähler absetzen, wäre der Abstieg endgültig besiegelt. Der lange gehegte Optimismus sei mittlerweile in einen Realismus umgeschlagen, sagte Lieberknecht.

Trotzdem stecke in der Mannschaft weiter Leben. “Im Spiel oder auch im Training merkt man kein Sodom und Gomorra oder dass jetzt alle Dämme brechen und die Spieler nur noch für sich unterwegs sind”, sagte Lieberknecht. Um das auch nach außen zu demonstrieren, habe man bislang alle Trainingseinheiten der Woche öffentlich ausgetragen.

Lieberknecht: Aufgeben gibt es nicht

Man stehe gegenüber den Fans in der Schuld, die in der laufenden Saison “sehr, sehr viele Enttäuschungen” durchgemacht hätten. “Eins gibt es nicht: Dass wir uns hier aufgeben oder Darmstadt 98 nicht gut repräsentieren”, versprach der Coach.

Stephan Köhnlein

Vergebliche Bemühungen der Löwen: Lakenmacher zieht es nach Darmstadt

Am vergangenen Wochenende war er die tragische Figur bei 1860 München, am Donnerstag steht Fynn Lakenmacher wieder im Blickpunkt. Der Mittelstürmer verlässt die Löwen Richtung Darmstadt, wie beide Vereine mitteilten.

Blick Richtung Darmstadt: Fynn Lakenmacher verlässt 1860.

Blick Richtung Darmstadt: Fynn Lakenmacher verlässt 1860.

IMAGO/Ulrich Wagner

Beim Spiel des TSV bei Aufstiegsaspirant SSV Jahn Regensburg ließ Fynn Lakenmacher zwei Hochkaräter liegen, die Sechziger mussten sich daher am Ende mit einem 1:1 begnügen. Lakenmacher blieb bei vier Toren und zwei Vorlagen in seiner Saisonbilanz stehen, hatte aber dennoch das Interesse des SV Darmstadt 98 auf sich gezogen. Dort wird der Angreifer nächste Saison spielen.

Der 23-Jährige, der für die Löwen und den TSV Havelse über 100 Drittligaspiele absolviert und dabei 17 Tore erzielt hat, hat beim designierten Bundesliga-Absteiger einen Vertrag bis zum 30. Juni 2027 unterschrieben. Der Vertrag bei 1860 läuft im Sommer aus, Lakenmacher wechselt ablösefrei.

Fynn ist hungrig und bereit, sich auf dem nächsten Level zu beweisen.

Paul Fernie

“Wir haben uns in den vergangenen Wochen intensiv um Fynn bemüht und ihm ein verbessertes Vertragsangebot vorgelegt”, erklärte Geschäftsführer Dr. Christian Werner die vergeblichen Versuche, den Angreifer bei den Sechzigern zu halten. “Dass sich Fynn für das Angebot aus Darmstadt entschieden hat, bedauern wir. Dennoch ist ein Wechsel eines Spielers in eine höhere Liga auch eine Auszeichnung für die Arbeit beim TSV 1860 München.”

Für Lakenmacher ist der Wechsel nach Darmstadt “ein Aufstieg und eine neue Herausforderung”. Den Sprung, auf jeden Fall eine Liga höher, trauen die Verantwortlichen der Lilien dem Stürmer zu. “Fynn ist vom Spielstil eine robuste ‘Nummer neun’, die den Körperkontakt sucht und zudem Bälle festmachen kann”, begründete der neue Sportliche Leiter Paul Fernie die Verpflichtung. “Er zeigt auch Variabilität mit cleveren Bewegungen hinter die Kette – eine Komponente, die auch für unser Spiel wichtig sein wird. Fynn ist hungrig und bereit, sich auf dem nächsten Level zu beweisen, und wir haben genau das richtige Umfeld für ihn, um sich bestmöglich zu entfalten.”

Aufgeräumt und wissbegierig

Trainer Torsten Lieberknecht freut sich auf einen “hart arbeitenden, physisch sehr präsenten und entwicklungsfähigen Stürmer. In den persönlichen Gesprächen hat er zudem einen total aufgeräumten und wissbegierigen Eindruck gemacht. Wir hoffen, dass er sich schnell an die höhere Spielklasse gewöhnt und dadurch den nächsten Schritt in seiner Entwicklung geht.”

“Wunschkind” Fernie: Warum Darmstadt einen Aufsteiger suchte

Etwas mehr als vier Monate nach dem Abschied von Carsten Wehlmann ist der Sportdirektorposten beim SV Darmstadt 98 wieder besetzt. Die Priorität für Paul Fernie ist erstmal klar: die Großbaustelle Kaderplanung.

Darmstädter Führungsriege: Der neue Sportdirektor Paul Fernie (l.) und Präsident Rüdiger Fritsch.

Darmstädter Führungsriege: Der neue Sportdirektor Paul Fernie (l.) und Präsident Rüdiger Fritsch.

IMAGO/Jan Huebner

Neun Grad und Regen. Eine englische Brise umweht an diesem Dienstag das Böllenfalltor. Die Szenerie passt zum Anlass. Der britische Akzent ist in jedem Wort allgegenwärtig. Doch Paul Fernie spricht bei seinem ersten Auftritt in Diensten der Darmstädter fließend und absolut verständlich in deutscher Sprache. “Was die Artikel ‘der, die, das’ angeht, werde ich immer meine Probleme haben”, erzählt der 37-Jährige lachend.

2016 kam Fernie von der Insel nach Deutschland. Zuvor als Scout der Blackburns Rovers im Einsatz, war er fortan Chef der Scouting Abteilung beim SV Wehen Wiesbaden. Die ersten Schritte waren vor allem sprachlich schwer: “Ich war in der Abendschule, zweimal in der Woche. Irgendwann habe ich einfach angefangen zu reden. Einfach reden und sich nicht so viele Gedanken machen.” Im Grunde beschreibt diese Aussage den Typen Fernie schon recht gut: Kommunikation und das menschliche Miteinander sind ihm besonders wichtiger.

Darmstadt 98 ist grundsätzlich nicht geeignet für One-Man-Shows.

Präsident Rüdiger Fritsch

Wäre er kein Teamplayer, würde er an diesem verregneten Dienstag gar nicht auf dem Podium in den Katakomben des Darmstädter Stadions sitzen. “Darmstadt 98 ist grundsätzlich nicht geeignet für One-Man-Shows. Wir leben hier immer noch von dem Thema: vier Menschen, sieben Aufgaben”, betont Präsident Rüdiger Fritsch. In erster Linie ist der SV Darmstadt 98 ein Fußballverein, der zuletzt auf der Suche nach einem Sportchef war. Die Kriterien bei dieser Suche unterscheiden sich dabei erstmal nicht groß von denen, die auch in München, Hamburg, Köln oder sonst wo in der Fußballnation zählen: Fachwissen, Vernetzung, Kommunikationsfähigkeit und Führungskompetenz.

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Bernd Hölzenbein: Wie prägte er den deutschen Fußball?

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Erst jetzt wird es Lilien-spezifisch, wie Fritsch skizziert: “Über allem thronte der Punkt: Er muss die DNA von Darmstadt 98 verkörpern”. Fernie ist es offensichtlich gelungen, die Entscheider in den Bewerbungsgesprächen davon zu überzeugen. In die Karten gespielt hat ihm außerdem ein Fakt, der an vielen anderen Standorten im Profifußball eher ein Nachteil wäre. Die Erfahrung auf der ganz großen Bühne fehlt ihm noch. In verantwortlicher Position stehen “nur” drei Jahre als Sportlicher Leiter in Wiesbaden im Lebenslauf.

Eine Chance, kein Job

“Uns war ganz wichtig, dass jemand in der Lage ist, mit unseren Mitteln und den Gegebenheiten hier entsprechend auszukommen. Paul hat in Wiesbaden bei einem kleineren Verein gezeigt, was möglich ist”, erläutert Fritsch. “Wir hätten uns schwerer getan bei Kandidaten, die von oben nach unten gehen. Uns war wichtig, dass jemand von unten nach oben geht: Darmstadt 98 muss eine Chance sein, kein Job.” Und auch wenn es sich nicht seit rund neun Monaten abzeichnete: “Paul ist auf jeden Fall ein Wunschkind.”

Ob jetzt Job oder Chance – Fernie kann das Ganze auf Anhieb relativ großzügig mit seinen Ideen füllen. Elf Verträge laufen im Sommer aus, dazu kommen sechs Leihspieler. Zwangsläufig wird sich der Kader der Lilien in der kommenden Saison verändern. “Wir haben einiges zu tun, aber das ist normal. Ich mache mir keine Sorgen wegen dieser Situation. Ich sehe es als Möglichkeit, etwas Neues aufzubauen und meine Ideen einzubringen”, erklärt Fernie. Die Kaderplanung für die kommende Zweitliga-Saison genießt zwangsläufig höchste Priorität. Im Schnelldurchlauf geht es für ihn nun darum, sich einen Eindruck vom Team zu verschaffen und zu eruieren, wie die Mannschaft der Zukunft aussehen soll.

Viel Gestaltungsfreiheit

Mit der Zeit kann sich Fernie dann weiteren Baustellen widmen. “Die Scoutingabteilung braucht Manpower”, ist ein Beispiel, dass Fernie anspricht. Der Zuschnitt des Aufgabenfelds hat sich nicht verändert. Fernie rückt auf dem Papier eins-zu-eins in die Lücke, die Wehlmann hinterließ. “Paul hat eine relativ große Gestaltungsfreiheit”, kündigt Fritsch an. “Da geht es jetzt darum, wie er die Chance nutzt, sich zu verwirklichen im Wohle des Vereins.”

Vereinswohl ist das Stichwort. Der Abgang von Wehlmann direkt vor dem Wintertransferfenster stieß in Darmstadt auf wenig Verständnis. Jetzt profitieren die Lilien selbst davon, dass der Nachfolger ebenfalls keine allzu große Rücksicht auf die Befindlichkeiten seines nun ehemaligen Arbeitgebers nimmt. Dass Fernie inmitten des Zweitliga-Abstiegskampfs beim SV Wehen Wiesbaden eine Ausstiegsklausel zum Saisonende gezogen hat, sorgte in der hessischen Landeshauptstadt für mächtig Verstimmung. Der 37-Jährige wurde sofort freigestellt – wie Wehlmann im Dezember.

Auf Wehlmanns Spuren

Fernie zeigt Verständnis für den Unmut: “Das kann ich total nachvollziehen. Ich habe mir mein Ende in Wiesbaden anders vorgestellt und gewünscht.” Genau wie den Lilien in der Causa-Wehlmann die vertragliche Lage zum Verhängnis wurde, erging es jetzt dem SVWW: “Die Vertragskonstellation, die beim SV Wehen vorgeherrscht hat, haben wir nicht gemacht. Da darf man dann zum Schluss auch nicht zu böse sein. Wir haben nichts Unlauteres gemacht, sondern die Situation, die selbst in Wehen geschaffen wurde, genutzt. Das ist das Fußballgeschäft.”

Bleibt Fernie diesem Weg treu und tritt auch sportlich in die Fußstapfen seines über fünf Jahre erfolgreich wirkenden Vorgängers, haben sie in Darmstadt einen guten Fang gemacht. Sein Vertrag läuft vorerst bis zum 30. Juni 2027.

Moritz Kreilinger

Kreuzbandriss: Kapitän Holland fehlt Darmstadt lange

Fabian Holland ist der aktuelle Rekordspieler bei Darmstadt 98, doch für den Kapitän der Lilien ist die Saison gelaufen. Der 33-Jährige hat sich schwer am Knie verletzt.

Am Boden: Fabian Holland muss lange pausieren.

Am Boden: Fabian Holland muss lange pausieren.

IMAGO/Eibner

Der 296. Pflichtspieleinsatz von Fabian Holland für Darmstadt endete für den Abwehrspieler tragisch. Der 33-Jährige verletzte sich nach einem Zweikampf Ende des zweiten Durchgangs beim 0:1 gegen den SC Freiburg schwer am Knie und musste in der 81. Minute durch Fabian Schnellhardt ersetzt werden.

Für Holland war nicht nur das Spiel vorbei, auch die noch laufende Saison ist für ihn beendet und der Start in die kommende Spielzeit wird zudem ohne den Routinier stattfinden. Denn die Diagnose, die das Bundesliga-Schlusslicht am Montag mitteilte, ist niederschmetternd: Kreuzband- und Innenbandriss.

Holland wird “damit monatelang ausfallen und auch große Teile der anstehenden Spielzeit verpassen”, ließ der Verein wissen. Über das weitere Vorgehen und den Zeitpunkt der Operation will der SVD in den kommenden Tagen entscheiden.

Der Abwehrspieler, der mit Darmstadt schon 2015/16 und 2016/17 in der höchsten deutschen Spielklasse am Ball war, kam nach der Rückkehr der Lilien in die Bundesliga im Sommer 2023 23-mal zum Einsatz und stand dabei immer in der Startelf. Den Abstieg, der für die seit 22 (!) Spielen sieglose Lieberknecht-Elf am kommenden Wochenende feststehen könnte, hätte auch Holland nicht mehr verhindern können.

Lieberknecht: “Diagnose ist natürlich ein absoluter Schock”

“Für Fabi tut es mir unendlich leid, dass seine Saison auf diese Art und Weise endet”, wird Trainer Torsten Lieberknecht auf der Vereinsseite zitiert. “Für uns alle im Verein, aber ganz besonders für ihn selbst, ist die Diagnose natürlich ein absoluter Schock, den wir jetzt erst mal verdauen müssen.”

Darmstadt: Umbau nötig, Neuaufbau unwahrscheinlich

Bereit kommende Woche kann der SV Darmstadt 98 endgültig als erster Bundesliga-Absteiger feststehen. Die Planungen für die bevorstehende Zweitliga-Saison haben am Böllenfalltor bereits begonnen, wie nicht nur die Aufstellung gegen Freiburg nahelegte.

Hängende Köpfe bei den Darmstädter Spielern nach dem 0:1 gegen den SC Freiburg.

Hängende Köpfe bei den Darmstädter Spielern nach dem 0:1 gegen den SC Freiburg.

IMAGO/Eibner

Bei der Heimniederlage gegen den SC Freiburg (0:1) war Verteidiger Matej Maglica der einzige verbliebene Leihspieler, der in der Startformation des SV Darmstadt 98 stand. Der 25 Jahre alte Kroate wird nach aktuellem Stand auch die einzige der sieben Leihgaben sein, die kommende Saison für die Lilien aufläuft. Sein Vertrag geht ab Sommer in ein festes Engagement bis 2027 über, wie bereits im vergangenen Herbst vereinbart worden war.

Ansonsten sind die Leihspieler ein Spiegel für die Probleme des SV Darmstadt 98 in der laufenden Spielzeit, die Trainer Torsten Lieberknecht selbst als “Horrorsaison” bezeichnete: Die beiden besten Verpflichtungen, Tim Skarke (von Union Berlin ausgeliehen) und Julian Justvan (kam im Winter von Hoffenheim), mussten gegen Freiburg verletzt passen. Sie haben gezeigt, dass sie Bundesliga können und werden wohl kaum in Darmstadt bleiben.

Sebastian Polter (Schalke) und Bartol Franjic (Wolfsburg) fehlten laut Lieberknecht aus sportlichen Gründen ganz im Kader. Dass sie kommende Saison für die Lilien in der Zweiten Liga auflaufen werden, ist unwahrscheinlich. Luca Pfeiffer (Stuttgart) und Gerrit Holtmann (Bochum) kamen immerhin noch als Einwechselspieler zum Zug, ohne dabei freilich nachhaltig Eindruck zu hinterlassen und sich so für Darmstadt oder einen anderen Verein zu empfehlen.

Kompletter Neuaufbau unwahrscheinlich

Insgesamt laufen beim SV Darmstadt 98 zum Saisonende 17 Verträge aus – doch die wenigsten der betroffenen Akteure sind wirkliche Stützen. Gegen Freiburg standen in Klaus Gjasula, Emir Karic und Aaron Seydel nur drei Spieler in der Startformation, deren Arbeitspapiere im Sommer enden.

Einen kompletten Neuaufbau wird es nicht geben, weil das auch den Teamgeist erschüttern würde, der die Lilien in den beiden Jahren vor dem Aufstieg so stark gemacht hatte. Und auch Trainer Lieberknecht sitzt weiterhin fest im Sattel, was angesichts seines Minus-Bundesliga-Rekords von 22 Spielen ohne Sieg nicht selbstverständlich ist (bis zum Freiburg-Spiel hatte er sich den Rekord noch mit Bernd Hoss geteilt, der 1986/87 mit Blau-Weiß 90 Berlin 21 Ligaspiele lang sieglos gewesen war; d.Red.).

Gerüst für die kommende Saison steht

Ein Gerüst mit Routiniers wie Marcel Schuhen, Fabian Holland und Tobias Kempe auf der einen Seite und jungen Talenten wie Clemens Riedel, Oscar Vilhelmsson oder Fabio Torsiello für ein solides Zweitliga-Team ist in Darmstadt vorhanden.Hinzu kommen Stammspieler wie Christoph Klarer, Matthias Bader oder Marvin Mehlem. Die sind zumindest vertraglich noch gebunden, wobei sich jedoch besonders der aktuell noch verletzte Mehlem sicher ins Blickfeld anderer Bundesligisten gespielt hat.

Herausforderungen für den neuen Sportdirektor

Doch der Verein will nicht nur ein solider Zweitligist sein, hat sich selbst ins Leitbild geschrieben, auf Dauer die Top 20 des deutschen Fußballs herausfordern zu wollen. Da wird nun vor allem der neue Sportdirektor Paul Fernie gefragt sein, eine schlagkräftige Mannschaft mit entwicklungsfähigen Spielern aufzubauen. Fernie, der von Zweitligist SV Wehen Wiesbaden kommt, soll am Dienstag offiziell in Darmstadt vorgestellt werden.

Stephan Köhnlein

Knackt die Bundesliga erneut die Milliardengrenze?

An diesem Montag startet die Auktion der nationalen Medienrechte der Deutschen Fußball-Liga (DFL), es geht um die wichtigste Einnahmequelle der 36 Klubs aus Bundesliga und 2. Liga. Der kicker beantwortet die drängendsten Fragen.

Wie viel Geld fließt in Zukunft für die nationalen Medienrechte an Bundesliga und 2. Liga?

Wie viel Geld fließt in Zukunft für die nationalen Medienrechte an Bundesliga und 2. Liga?

IMAGO/Jan Huebner

Um welche Rechte genau geht es?

Um die Ausstrahlungsrechte an Bundesliga und 2. Liga für den deutschsprachigen Markt, also Deutschland, Österreich, Schweiz, Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol, in den Spielzeiten 2025/26 bis 2028/29.

Wieviel Geld erhalten die Klubs aus den nationalen Medienrechten?

Aktuell fließen pro Saison 1,1 Milliarden Euro an die DFL, die diese allerdings nicht in Gänze an die 36 Klubs verteilt. Eine Abgabe von derzeit 7,75 Prozent, also umgerechnet 85,25 Millionen Euro, verbleibt beim Ligaverband zur Finanzierung von Organisation, Produktion und Sicherungsmechanismen. 2020 waren die nationalen Medienrechte zuletzt ausgeschrieben worden. Von durchschnittlich 1,16 Milliarden Euro pro Spielzeit ging es minimal herab auf 1,1 Milliarden Euro – was allerdings inmitten der Pandemie als Erfolg des damaligen Geschäftsführers Christian Seifert galt.

Womit rechnen die Liga-Bosse?

Der für die Ausschreibung zuständige DFL-Geschäftsführer Dr. Steffen Merkel, der die Thematik bereits unter Seifert verantwortete, strahlte zuletzt Zuversicht aus: “Ich teile mit Blick auf unsere Ausschreibung nicht die Weltuntergangsszenarien einiger Kommentatoren. Die Bundesliga ist nach wie vor das mit Abstand werthaltigste Medienrecht Deutschlands. Wir werden ein deutlich aufgewertetes Medienprodukt anbieten. Und anders als in anderen Ländern haben unsere aktuellen Live-Partner auch öffentlich bekundet, sich umfangreich engagieren zu wollen.” Gemeinhin gilt in der Branche ein Verbleib auf ähnlichem Niveau als Erfolg. Maßgeblich wird es davon abhängen, welche Anbieter sich letztlich konkret mit der Bundesliga beschäftigen, weil dies natürlich Einfluss auf den Erlös haben wird.

Wer bietet überhaupt mit?

Für die Live-Rechte sind mit Sicherheit die beiden Platzhirsche in Deutschland, Sky und Dazn, am Tisch. Das Duo teilt sich auch aktuell das Gros der Live-Rechte, während Sport1 das Zweitliga-Topspiel hält und ProSiebenSat1 2020 das für die frei empfangbaren Sender vorgesehene Paket E (Eröffnungsspiele, Relegation, Super-Cup sowie zwei Einzelspiele) erstanden hatte. Gut möglich, dass sich auch das Duo wieder um kleinere Pakete bemüht, auch RTL, mittlerweile Rechtehalter bei der Nationalelf, Magenta (3. Liga) und Vodafone sind denkbar. Dazu kommt die große Frage: Was machen die US-Konzerne Amazon, Netflix, Paramount oder Apple? Fernando Carro, Sprecher der Geschäftsführung des frischgebackenen Deutschen Meisters Bayer Leverkusen, erklärte im Herbst 2023, dass er auf Interesse des genannten Quartetts hofft. Bietet einer dieser Großkonzerne mit, könnte dies den Preis in der Tat nach oben treiben.

Die Bundesliga ist nach wie vor das mit Abstand werthaltigste Medienrecht Deutschlands.

Dr. Steffen Merkel über die Ausschreibung der TV-Rechte an der Bundesliga

Wie viele Rechtepakete gibt es?

Insgesamt gibt es 15 audiovisuelle Pakete. Sieben mit Live-Rechten, acht Pakete für Highlight-Berichterstattungen, also Spielzusammenfassungen und Einzelclips. Bei den Live-Rechten hat die Liga folgende Neuerung eingeführt: Sie vergibt den Bundesliga-Sonntag, bislang gekoppelt an die Freitagspartien, als Ganzes (Paket D). Der Freitag wird kombiniert mit den fünf Einzelspielen am Samstagnachmittag (B). Zudem gibt es die Samstags-Konferenz (A), das Samstags-Topspiel inklusive Super-Cup (C). Dazu kommt noch das Free-Live-Paket E (Eröffnungsspiele Bundesliga und 2. Liga, Super-Cup, Relegation, je eine Partie Spieltage 17 und 18 der Bundesliga), Paket F (alle Einzelspiele der 2. Liga inklusive Konferenz) und Paket G, das Samstags-Topspiel im Unterhaus um 20.30 Uhr. Paket E ist aufgrund der mit dem Bundeskartellamt abgesprochenen Rahmenbedingungen im Free-TV vorgesehen, Paket G kann sowohl im Pay- als auch im Free-TV laufen.

Was könnte sich für den Kunden ändern?

Momentan müssen Bundesliga-Fans zwei Abos abschließen, um alle Live-Spiele sehen zu können. Dies könnte sich ab 2025 ändern, weil das Kartellamt die “no-single-buyer-rule”, also das Alleinerwerbsverbot für alle Live-Rechtepakete, gekippt hat. Dieses sollte eigentlich wettbewerbsfördernd wirken, hatte aber am Ende nur dazu geführt, dass die Fans Mehrfach-Abos abschließen mussten – für den Konsumenten teuer, für den Anbieter ärgerlich, weil der Run ausblieb und die Rechte kaum finanzierbar waren, für die Liga insgesamt also schlecht. Theoretisch könnte sich nun ein Anbieter alle Live-Rechte sichern. In der Praxis dürfte es zwar nicht dazu kommen, weil dies extrem teuer wäre. Das heißt aber nicht, dass erneut Mehrfach-Abos notwendig sein werden. Denn durch die erfolgreichen Verhandlungen mit den Kartellwächtern erhofft sich die Liga, dass Rechtenehmer gemeinsame Abo-Modelle anbieten.

Wie läuft die Auktion konkret ab?

Interessenten bieten für jedes Paket einzeln, die jeweiligen Auktionstage folgen strengen Regeln und Zeitplänen. Die Liga setzt Vorbehaltspreise für die jeweiligen Rechtepakete fest. Bieten mehrere Interessenten eine Summe oberhalb dieser Vorbehaltspreise und liegt das zweithöchste Angebot mehr als 20 Prozent hinter dem des Höchstbietenden, kommt es zur Annahme. Liegt nur ein Angebot über dem Ziel und dabei 20 Prozent höher als das des “Zweiten”, wird das Paket ebenfalls vergeben. Nicht vergeben wird beispielsweise, wenn mehrere oberhalb des Vorbehaltspreises liegen, das Top-Angebot den Zweiten aber nicht um mindestens 20 Prozent übersteigt. Dann informiert die Liga die Bieter darüber und diese starten in eine neue Runde, die sogenannte Reservationspreis-Auktion, die wieder denselben Kriterien folgt. Gleiches gilt, wenn kein Angebot auf Vorbehaltsniveau eintrifft. Bis Ende April sollten die Rechte vergeben sein.

Benni Hofmann

Streich lobt Lieberknecht und erläutert Darmstadts Problem

Freiburg nahm aus Darmstadt einen glücklichen Dreier mit nach Hause, das gab auch SC-Coach Christian Streich zu, der die Lilien sehr lobte. Dem Aufsteiger hilft das aber nicht wirklich weiter, Streichs Problemanalyse womöglich schon.

Nahm sich nach dem Spiel auch Zeit für ein paar Worte an die Darmstädter: Christian Streich (Mi.).

Nahm sich nach dem Spiel auch Zeit für ein paar Worte an die Darmstädter: Christian Streich (Mi.).

IMAGO/Eibner

Noch vor dem Anpfiff hatte sich Lilien-Trainer Torsten Lieberknecht bei DAZN ein wenig wehmütig ob der verpassten Chancen in der Saison gezeigt. Der Coach verwies darauf, dass man in vielen Spielen häufig mitgehalten habe, letztlich aber ohne Ertrag geblieben war – und das hatte einen Grund: “Wir killen uns mit massiven individuellen Fehlern”, hatte er angemerkt – und dürfte sich 90 Minuten und eine Niederlage später bestätigt gefühlt haben. Wieder ordentlich mitgehalten und wieder nicht gepunktet. Gegen Freiburg war allerdings kein grober individueller Schnitzer für den 1:0-Siegtreffer der Breisgauer durch Ritsu Doan verantwortlich.

“Jeder hat gesehen, dass wir viel investiert haben”, blickte der 50-Jährige nach Abpfiff auf das Spiel und stellte fest: Letztlich habe den Gästen “eine sauber zu Ende gespielte Aktion” gereicht, um sich durchzusetzen: “Wir haben aus unseren Möglichkeiten kein Kapital geschlagen.” Gegenüber dem schwachen Auftritt in Mainz seien die Lilien “in vielen Bereichen viel stabiler” gewesen, lobte Lieberknecht, verwies zugleich aber auch auf fehlende Entschlossenheit, gerade bei Flanken vor der Halbzeit habe ihm “die Überzeugung gefehlt. Das war das Einzige, was ich moniere.”

Kempe verweist auf fehlende Tore

“Unser Problem heute war, dass wir ordentlich bis zum Sechzehner gespielt, dann aber leider die Tore nicht gemacht haben”, ergänzte Tobias Kempe und meinte, dass die Freiburger bis auf das eine Tor auch nicht viel geboten hätten. “Meiner Meinung nach waren wir das bessere Team, auch mit Ball. Wir haben auch für die Zuschauer ein gutes Spiel geliefert, waren aber leider nicht erfolgreich.”

An fehlender Qualität habe es folglich nicht gelegen, an fehlendem Spielglück wohl aber schon. So verwies Lieberknecht auf die 27. Minute, in der Aaron Seydel “den Ball fast auf der Linie nicht drücken kann”. Für den Coach lief das Spiel mal wieder also unter der altbekannten Floskel vom Tabellenletzten, “der Scheiße am Schuh hat”.

Für den SVD war es das zwölfte sieglose Heimspiel in Serie (0-2-10) und zugleich ein weiterer Schritt in Richtung 2. Liga – und trotzdem halten die Fans weiterhin zum Klub. Keine Selbstverständlichkeit, wie Marcel Schuhen meint. “Wir sind sehr dankbar drüber, es geht auch anders – ich kenne das persönlich auch anders”, sagte der Torhüter und lobte den eigenen Anhang. “Die Leute hier haben Fingerspitzengefühl.”

Dann gewinnst du die Spiele nicht, wo du gut bist – und die Spiele, wo du nicht gut bist, gewinnst du eh nicht.

Christian Streich

Lob gab es auch vom gegnerischen Coach. “Darmstadt hat alles in die Waagschale geworfen und gut gespielt. Sie waren extrem leidenschaftlich und hatten einfach nicht das Glück, das du brauchst”, fasste Christian Streich zusammen. “Am Ende ist es aus Darmstädter Sicht sicherlich ein glücklicher Sieg für uns.”

Dem 58-Jährigen war es auch wichtig, zu betonen, dass “Darmstadt schon die ganze Saison guten Fußball” spielen würde. Jedoch hätte der Aufsteiger ein großes Problem – die fehlende Breite im Kader. “Wenn du ein paar Ausfälle hast, fehlt gleich Substanz”, sagte Streich und erläuterte: “Dann gewinnst du die Spiele nicht, wo du gut bist – und die Spiele, wo du nicht gut bist, gewinnst du eh nicht.” So sei es schließlich “saumäßig schwer, in der Bundesliga Spiele zu gewinnen”. Der Freiburger Trainer ließ es sich aber nicht nehmen, den Darmstädter Weg und seinen Kollegen Lieberknecht explizit zu loben. Die Lilien hätten “eine sehr gute Struktur und Torsten macht das hervorragend”.

Ligaunabhängig: Darmstadt verlängert mit Hauptsponsor

Abstieg hin oder her: Der SV Darmstadt 98 und sein Haupt- und Trikotsponsor haben ihre Partnerschaft unabhängig von der künftigen Ligazugehörigkeit verlängert.

Daumen hoch von Aaron Seydel.

Daumen hoch von Aaron Seydel.

IMAGO/HMB-Media

Als abgeschlagener Tabellenletzter befindet sich der SV Darmstadt 98 auf dem Weg in die 2. Bundesliga. Nichtsdestotrotz konnten sich die Lilien und ihr Haupt- und Trikotsponsor auf eine Verlängerung der Partnerschaft verständigen. Die Firma Haix, die Funktionsschuhe und Funktionsbekleidung herstellt, bleibt für zwei weitere Jahre bis Sommer 2026, wie die Hessen unmittelbar vor dem Bundesliga-Heimspiel gegen den SC Freiburg am Sonntag mitteilten.

Das Unternehmen war nach dem Aufstieg von Darmstadt im vergangenen Sommer zunächst für eine Saison eingestiegen. Haix wird ligaunabhängig auch künftig die Jerseys des SV 98 zieren. Des Weiteren erhält das Unternehmen mit Sitz im bayrischen Mainburg zur neuen Saison die Namensrechte am Trainingsgelände der Lilien.

Lieberknecht nimmt Spieler in die Pflicht: “Auch für die eigene Zukunft präsentieren”

Auch wenn der SV Darmstadt 98 nur noch theoretische Chancen auf den Klassenerhalt hat – Trainer Torsten Lieberknecht vertraut seiner Mannschaft, dass sie die Bundesliga-Saison sauber zu Ende spielt.

SVD-Coach Torsten Lieberknecht hat neue Personalprobleme.

SVD-Coach Torsten Lieberknecht hat neue Personalprobleme.

IMAGO/Jan Huebner

Die 0:4-Niederlage am vergangenen Wochenende gegen Mainz und der damit nahezu besiegelte Abstieg haben den Lilien-Coach sehr geschmerzt. “Der Stachel steckt tief drin”, sagte Torsten Lieberknecht am Freitag. Es sei keine einfache Woche gewesen, aber er könne der Mannschaft eine ordentliche Trainingsleistung bescheinigen. Er habe keine Risse im Teamgefüge festgestellt.

Die sechs ausstehenden Bundesliga-Spiele gehe man mit gesundem Realismus an, aber auch “mit dem Wissen, dass wir noch nicht abgestiegen sind, dass eine kleine Restchance irgendwo besteht”. Diese Restchance will Lieberknecht am Sonntag im Heimspiel gegen den SC Freiburg (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) am Leben halten.

Justvan-Einsatz fraglich

Dabei nahm der Trainer auch seine Spieler in die Pflicht: “Jeder, der jetzt hier ist, der unter Vertrag steht, der nicht unter Vertrag steht, der ausgeliehen ist, hat die Möglichkeit, sich für seine eigene Zukunft zu präsentieren.” Er habe Vertrauen in seine Spieler, dass sie die Saison sauber zu Ende spielen werden.

Nicht präsentieren können sich gegen Freiburg Torjäger Tim Skarke (Rückenprobleme), Flügelspieler Braydon Manu (leichter Muskelfaserriss) und Mittelfeldmann Fabian Nürnberger (Trainingsrückstand) sowie die Langzeitverletzten Fraser Hornby und Marvin Mehlem. Fraglich ist der Einsatz von Hoffenheim-Leihgabe Julian Justvan, der Schambeinprobleme hat.

Lieberknechts Wunsch: Applaus für Streich

Über den scheidenden Freiburger Coach Christian Streich sagte Lieberknecht: “Er ist ein Original der Bundesliga. Hoffentlich macht er nur eine Pause, sodass wir ihn nochmal sehen.” Streichs Wirken und das des gesamten Klubs habe dazu beigetragen, dass er so lange beim SC Freiburg gewesen sei. Die Freiburger seien mit ihm auch mal durch eine Tiefe gegangen. “Er hat zusammen mit dem SCF die Bundesliga geprägt. Allein deswegen sollten auch wir Darmstädter, wenn sein Name hier im Stadion erwähnt wird, ihm applaudieren.”

Stephan Köhnlein