Der 1. FC Nürnberg feiert den ersten Auswärtssieg der Saison. Beim 2:1 in Ulm überschlugen sich in der Schlussphase die Ereignisse.
Taylan Duman schoss den Club zum Sieg in Ulm.
IMAGO/Jan Huebner
Nürnberg-Coach Miroslav Klose nahm nach dem herben 0:4 daheim gegen den 1. FC Magdeburg zwei Wechsel in der Startelf vor. Forkel feierte für Pick sein Startelfdebüt, auch Goller durfte bei seinem Comeback direkt von Beginn an ran. Parallel stelle Klose sein System um, im Spiel mit dem Ball agierte der Club in einem 3-4-2-1.
Ulms Trainer Thomas Wörle ließ nach dem torlosen Remis beim SC Paderborn derweil nur einmal rotieren, Nelson ersetzte Chessa.
2. Bundesliga, 5. Spieltag
Klose predigte während der Länderspielpause, dass seine Mannschaft mit mehr Intensität auftreten müsse. Diese brachte der Club durchaus auf den Platz, spielerisch war bei den Franken aber kaum ein Schritt nach vorne zu erkennen. Nach vorne fehlte es an klaren Abläufen, immer wieder gab es Missverständnisse.
Ortag pariert gegen Forkel und Schleimer
Auf der anderen Seite hielt Ulm stets gut dagegen, wusste auch mal, den Ball bei sich zu halten und suchte stichpunktartig den Weg nach vorne. Die Spatzen hatten durch Hyryläinen auch die erste Chance der Partie, Knoche blockte aber entscheidend ab (6.).
Der FCN wurde derweil erst nach 18 Minuten erstmals gefährlich, in der Folge eines Fehlers im Spielaufbau schloss Forkel aber zu zentral ab. Ortag war zur Stelle, ebenso bei Schleimers Versuch aus 20 Metern (35.). Gegen Ende des ersten Durchgangs erspielte sich Nürnberg ein leichtes Übergewicht, ließ defensiv kaum etwas zu und kam durch Castrop per Freistoß zu einer weiteren Chance (40.). Ein Treffer blieb vor der Pause aber aus.
Telalovic trifft zur Führung
Nach Wiederanpfiff agierte Nürnberg weiterhin schwungvoller, hatte diesmal durch Justvan eine große Chance auf die Führung, doch Strompf klärte den Heber des Nürnbergers gerade noch vor der Linie (48.).
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Für die fahrlässige Chancenverwertung wurde der Club umgehend bestraft, nach einer Flanke von Reichert köpfte Telalovic den SSV in Führung (51.). Ulm bejubelte sogar den Doppelschlag, doch Krattenmachers Treffer wurde zurückgenommen, weil er den Ball mit dem Arm über die Linie drückte (55.).
Fortan war der FCN unter Zugzwang, die Klose-Elf tat sich im letzten Drittel aber nach wie vor schwer. Nürnbergs Coach brachte daher mit Tzimas einen nominellen Stürmer ins Spiel – und bewies damit ein glückliches Händchen: Nach einer gefühlvollen Flanke von Castrop traf der junge Grieche per Kopf ins linke Eck (64.). Vom Ausgleich, der ähnlich wie Ulms Führungstreffer aus dem Nichts fiel, ließ sich der SSV aber nicht beeindrucken – Krattenmacher verpasste per Schlenzer das 2:1 nur knapp (70.).
Wilde Schlussphase im Donaustadion
Der Club überstand Ulms beste Phase – und drehte in den letzten Minuten nochmal auf. Ortag konnte sich gegen Knoche und den eingewechselten Duman glanzvoll auszeichnen (89., 90). Als alles nach der verdienten Punkteteilung aussah, zeigte Referee Haslberger aber plötzlich auf den Punkt. Duman wurde im Ulmer Strafraum gefoult, die Entscheidung hielt einer VAR-Überprüfung stand. Schleimer trat an – und scheiterte an Ortag im linken Eck. Weil dieser aber im Moment der Ballabgabe mit beiden Füßen vor der Linie stand, wurde der Elfmeter wiederholt. Diesmal trat Duman an, per Heber traf Nürnbergs zweiter Joker zum vielumjubelten Sieg (90.+9).
Bevor Schluss war, wurde es aber nochmal wild auf dem Platz – Tzimas sah wegen eines übertriebenen Remplers gegen Brandt glatt Rot. Auch diese Entscheidung hielt einer erneuten Überprüfung stand. Letztlich änderte sich aber nichts mehr am Spielstand – und so feierte der FCN den ersten Auswärtssieg unter Miroslav Klose. Der SSV ist derweil weiterhin sieglos.
Für Ulm steht als nächstes das Auswärtsspiel bei der SV Elversberg an (Sonntag, 13.30 Uhr), der 1. FC Nürnberg empfängt bereits tags zuvor (13 Uhr) Hertha BSC.