Karl-Heinz Feldkamp wird 90: “Dann bin ich dankbar”

Karl-Heinz Feldkamp hat anstrengende Tage hinter sich: Von seiner Wahlheimat Marbella ging es zum Pokalfinale nach Berlin, nun ist er in seinem deutschen Zuhause in Braunschweig angekommen. Anlässlich seines 90. Geburtstag spricht der Meistertrainer von 1991 über sein Leben.

Herr Feldkamp, Sie waren zu Gast beim Pokalfinale Ihres 1. FC Kaiserslautern gegen Bayer Leverkusen. Hat sich die Reise nach Berlin trotz der 0:1-Niederlage gelohnt?

Es war wunderbar, ich habe viele alte Bekannte getroffen, so bin ich im Hotel kaum zum Frühstücken gekommen. Besonders gefreut habe ich mich, dass ich Wolfgang Funkel nach langer Zeit mal wiedergesehen habe. Oder auch Gerry Ehrmann und Thomas Dooley, der jetzt auf den Philippinen lebt. Es war schön, dass wir uns noch alle wiedererkannt haben.

Karl-Heinz Feldkamp wird 90

Haben Sie sich so stark verändert?

Viele Spieler haben sich verändert und behaupten, ich hätte mich nicht verändert. Das nehme ich mal als Kompliment.

Der FCK hat den Titel verpasst, Ihr Ex-Klub Galatasaray wiederum wurde gerade wieder türkischer Meister. Verfolgen Sie das noch?

Ja, ich muss es deshalb verfolgen, weil viele Leute mich anrufen. Trainer Okan Buruk war mein jüngster Spieler, als ich zu Galatasaray kam. Ich habe sogar das neue Stadion mitgeplant, selbst gesehen habe ich es leider noch nicht. Wir haben uns immer sehr wohl in der Türkei gefühlt, möchten aber aufgrund der aktuellen Lage nicht dort hinreisen.

Karl-Heinz Feldkamp (re.) im Jahre 1991 beim Feiern der Meisterschaft mit dem FCK.

Karl-Heinz Feldkamp (re.) im Jahre 1991 beim Feiern der Meisterschaft mit dem FCK.
imago images/Sven Simon

Ist der FCK Ihr Herzensverein?

Ich habe die Pfalz bis zum Elsass immer geliebt und zusammen mit meiner Frau auch immer bedauert, dass wir uns von dort verabschieden mussten. 1995 konnte ich aber kaum noch über die Straße gehen, als der FCK unten stand und in dieser Saison schließlich erstmalig abstieg. Ich war zu diesem Zeitpunkt als Experte beim Fernsehen tätig, es gab für mich keine ruhige Minute mehr in Kaiserslautern. Die Leute fragten mich immer: Warum hilfst du nicht mehr?

Träumen Sie noch davon, den FCK noch mal in der Bundesliga zu erleben?

Für solche Träume habe ich keine Zeit mehr (lacht). Sollte mir das tatsächlich mal in einem Traum passieren, kann ich mich jedoch nicht dagegen wehren.

Sie pendeln zwischen Spanien und Deutschland, es geht Ihnen also noch richtig gut?

Ich fühle mich jedenfalls sehr wohl. Wir schwimmen sehr viel in Spanien, Tennis spiele ich noch im Doppel. Wenn ich das noch einige Jahre in dieser Form erleben darf, bin ich sehr dankbar.

Der FC Bayern hat lange nach einem neuen Trainer gesucht …

… bei mir haben Sie diesmal nicht mehr angeklopft (lacht). Ich habe ihnen einmal abgesagt in meinem Leben. Nach der Meisterschaft mit dem FCK 1991 gab es ein langes Gespräch mit Franz Beckenbauer, der mich nach München holen wollte. Aber ich wollte das nicht.

Ich halte die Mannschaft momentan nur für Durchschnitt. Das wird eine verdammt schwere Aufgabe sein.

Karl-Heinz Feldkamp über den Trainerjob bei Bayern München

Warum haben Sie es nicht gemacht?

Ich habe damals erkannt, dass ich sehr viele Dinge von mir hätte aufgeben müssen – von meiner Natürlichkeit, von meinem Umfeld, auch privat. In Absprache mit meiner Frau haben wir gesagt: Nein, das machen wir nicht. Den neuen Bayern-Trainer heute beneide ich übrigens nicht.

Warum?

Ich finde es ein bisschen deprimierend, dass Bayern München nicht von heute auf morgen wieder einen Spitzentrainer hat. Ich halte die Mannschaft momentan nur für Durchschnitt, und diesen Durchschnitt durch Spitzenspieler aufzufüllen, das wird eine verdammt schwere Aufgabe sein.

Wie sehr bestimmt der Fußball noch Ihr Leben? Schauen Sie noch alles auf allen Sendern?

Nein, dafür ist mir die Zeit zu schade. Ich informiere mich in Zusammenfassungen – auch über das Internet. Aber ich gehe nicht um halb vier von irgendeiner Gesellschaft oder von meinem Buch weg, um Sky zu sehen. Ich habe es auch gar nicht, weder in Spanien noch in Deutschland.

Wie werden Sie die EM verfolgen?

Ich bin neugierig. Ich habe gerade erst zu meiner Frau gesagt, dass wir uns jetzt mal einen Plan besorgen müssen. Ich möchte nicht mein Privatleben total umstellen, aber ich bin interessiert und werde mir schon die Spiele herauspicken, die mir Spaß machen.

Rudi Bommer, Ihr Spieler in Uerdingen, erinnert sich, dass Sie als Bayer-Trainer früher vor Heimspielen immer nachts um 1 Uhr das Teamhotel verlassen hätten und nach Hause gefahren seien. Stimmt das?

Da muss ich Rudi korrigieren: Ich war spätestens um 23 Uhr weg, aber auch nicht immer. Mein Zuhause lag nur acht Kilometer vom Hotel entfernt.

Und zu Friedhelm Funkel kann ich vor allem eines sagen: Er war ein Schlitzohr.

Karl-Heinz Feldkamp

Vor dem 34. Spieltag der Saison 1985/86 gegen Fortuna Düsseldorf habe Friedhelm Funkel in Ihrer Abwesenheit einen Disco-Ausflug der Mannschaft organisiert. Die feierte bis in die Morgenstunden – und gewann am nächsten Tag mit 5:2. Gegenüber der Truppe hätten Sie es nicht thematisiert, aber wussten Sie von diesem Party-Ausflug?

Ich habe das kurz vor dem Spiel erfahren, aber nicht aus der Mannschaft. Bevor wir rausgingen, habe ich die Tür noch mal zugemacht und habe gesagt, wie wichtig mir dieses Spiel ist. Es ging mir darum, dass wir nach Köln, Leverkusen und Düsseldorf auch noch Gladbach hinter uns lassen. Das hat funktioniert. Ich hatte schließlich auch noch angekündigt, dass wir am nächsten Tag vielleicht noch mal trainieren würden … Und zu Friedhelm Funkel kann ich vor allem eines sagen: Er war ein Schlitzohr.

Viele Spieler haben sich auch später noch Ratschläge von Ihnen geholt. Zum Beispiel Stefan Kuntz, mit dem Sie 1991 die Meisterschaft mit Kaiserslautern gewannen. Hat er Sie auch jetzt noch gefragt, ob er Sportvorstand beim Hamburger SV werden soll?

Nein, wir hatten das letzte Mal telefoniert, bevor er Nationaltrainer in der Türkei wurde. Aber ich wünsche ihm, dass er das hinbekommt. Ich habe viele Bekannte in Hamburg, die HSV-Fans sind. Die sehnen den Aufstieg herbei.

Was wünschen Sie sich zu Ihrem 90. Geburtstag?

Vor allem Harmonie, ein gutes Klima in der Familie. Mittlerweile habe ich auch zwei Urenkel, das ist eine große Freude. Und schön wäre es auch weiterhin, dass es Menschen gibt, die gerne mit mir zusammenkommen.

Gibt es etwas, was Sie unbedingt noch machen wollen?

Ich habe mir vorgenommen, noch mal eine Tour bis nach Island zu machen. Da wollte ich schon immer mal hin. Ob ich das schaffe, weiß ich nicht.

Karl-Heinz Feldkamp gibt bei dem 5:0 gegen Real Madrid Anweisungen von der Seitenlinie.

Karl-Heinz Feldkamp gibt beim 5:0 des FCK gegen Real Madrid Anweisungen von der Seitenlinie.
imago/Sven Simon

Wenn Sie ein Spiel noch mal 90 Minuten auf der Bank erleben und genießen dürften, welches wäre das?

1982 das 5:0 mit Kaiserslautern im UEFA-Cup-Viertelfinale gegen Real Madrid. Das war Fußball pur. Das Hinspiel in Spanien hatten wir mit 1:3 verloren. Auf dem Weg in die Kabine wurden wir mit Rotwein bespritzt – sowas hatte ich noch nie erlebt.

Die Rache folgte im Rückspiel.

Da ging die Post ab, da war eine ganz besondere Stimmung in der Pfalz. Übertrieben gesagt hat dort 14 Tage keiner mehr Obst aus Spanien gekauft. Und dann war es ein Wahnsinnsspiel.

1992 schieden Sie im Europapokal der Landesmeister dramatisch gegen den FC Barcelona aus.

Zehn Sekunden vor Schluss, wir waren weiter, führten mit 3:0, dann fiel das Tor. Es war Totenstille im Stadion. Wir hatten großartig gespielt. Dieses Spiel würde ich mir auch noch mal angucken wollen. Nur die Minuten nach dem Schlusspfiff würde ich heute etwas anders erleben wollen.

Was war damals?

Johan Cruyff kam zu mir, nahm mich auch in den Arm, wollte mir die Hand geben. Aber ich war nicht in der Stimmung, das überhaupt anzunehmen. Das würde ich heute anders machen.

Wären Sie in der heutigen Zeit mit dem ganzen Drumherum noch gerne Trainer?

In guter körperlicher Verfassung hätte ich keine Angst, das auch heute noch zu machen.

Nun sind Sie aber erstmal als guter Gastgeber gefragt: Wie feiern Sie Ihren 90. Geburtstag?

Über meinen Geburtstag bin ich mit meiner Frau, meiner Stieftochter, ihrem Mann und meiner Enkelin unterwegs. Ich weiß noch nicht, wohin es geht. Am 8. Juni kommen dann 50 Leute, meine Kinder, die engste Familie und ganz vertraute Begleiter meines Lebens. Und am 10. Juni fliege ich dann wieder nach Spanien, um mich von alledem zu erholen (lacht).

Thomas Hiete, Interview: Thomas Hiete

Pokal-Auslosung: Leverkusen in Jena – Ulm freut sich auf den FC Bayern

Der SSV Ulm hat im Pokal das große Los gezogen und freut sich auf ein weiteres Highlight. Titelverteidiger Leverkusen ist in Jena gefordert, Vizemeister Stuttgart steht in Münster auf dem Prüfstand.

Der Nachfolger von Bayer Leverkusen als Pokalsieger wird gesucht. Oder wiederholt die Werkself ihren Triumph?

Der Nachfolger von Bayer Leverkusen als Pokalsieger wird gesucht. Oder wiederholt die Werkself ihren Triumph?

IMAGO/Kirchner-Media

Gerade einmal eine Woche ist es her, als sich Bayer Leverkusen im Endspiel im Berliner Olympiastadion durch das 1:0 gegen den 1. FC Kaiserslautern zum Pokalsieger krönte. Nun steht bereits fest, wo der Doublesieger zum Auftakt in die neue Pokalsaison hinreisen muss: In der 1. Runde gastiert die Werkself bei Nordost-Regionalligist Carl Zeiss Jena. Dies ergab die Auslosung am Samstagabend im Rahmen der Sportschau.

Eine kürzere Anreise hat der Rekordsieger: Denn der FC Bayern München muss zum SSV Ulm 1846. Die Spatzen haben einen Durchmarsch von der 4. bis in die 2. Bundesliga und freuen sich gleich auf das nächste absolute Highlight: “Wir werden alles daran setzen, den FC Bayern ein bisschen zu ärgern”, sagt Ulms Sprecher Paul Eberhard.

“Losfee” Petersen bringt zwei Ex-Klubs zusammen

Ausgerechnet zwei seiner ehemaligen Klubs brachte “Losfee” Nils Petersen zusammen: Nord-Regionalligist Energie Cottbus empfängt den SV Werder Bremen. Mit Cottbus feierte Petersen im Mai 2009 sein Bundesligadebüt, zwischen 2012 und 2014 erzielte er zwölf Tore für den SVW. “50:50”, sagte Petersen auf die Frage, wem er die Daumen drückt. “Aber ein bisschen mehr dem Underdog, auch wenn es in Bremen sehr schön war.”

Doppelten Grund zur Freude hatte am Samstag der FC 08 Villingen. Zuerst durfte der Verein durch ein 3:2 gegen den 1. CfR Pforzheim den Aufstieg in die Regionalliga Südwest feiern, kurze Zeit später stand dann der 1. FC Heidenheim als Gegner in der 1. Pokalrunde fest. “Ich kann mich erinnern, vor einigen Jahren war Heidenheim noch bei uns in der Liga. Wir freuen uns auf den Gegner”, sagte der zugeschaltete Villingen-Coach Mario Klotz.

DFB-POKAL 2024/25

Zudem ergab die Auslosung auch zwei Nachbarschaftsduelle: Einmal über den Rhein geht es für den 1. FSV Mainz 05, der beim SV Wehen Wiesbaden ran muss. Auch der 1. FC Union Berlin hat es zum Nordost-Regionalligisten Greifswalder FC nicht weit: “”Wir freuen uns und sind ja nicht so weit weg von Berlin. Die Hütte wird voll”, sagt ein Klub-Vertreter über das Los Union.

Zu einem Nord-Duell kommt es beim SV Meppen, wo der Hamburger SV zu Gast ist. Der Vize-Meister VfB Stuttgart steht bei Zweitliga-Aufsteiger Preußen Münster auf dem Prüfstand, Schalke 04 ist beim VfR Aalen gefordert und für Vorjahres-Finalist Kaiserslautern geht es zum FC Ingolstadt.

Die 32 Erstrundenpartien werden vom 16. bis 19. August ausgetragen – allerdings nicht komplett. Denn weil der Deutsche Meister und Pokalsieger Bayer Leverkusen am 17. August (die genaue Anstoßzeit ist noch offen) im Supercup auf Vizemeister VfB Stuttgart trifft, müssen die Pokal-Partien der beiden Bundesligisten auf den 27. und 28. August verlegt werden.

FCK präsentiert neuen Hauptsponsor – und beendet Lotto-Partnerschaft nach über 70 Jahren

Der 1. FC Kaiserslautern treibt seine Personalplanungen für die kommende Saison seit dem DFB-Pokalfinale mit Hochdruck voran. Nun vermeldeten die Roten Teufel auch abseits des Platzes Vollzug – bei der Suche nach einem neuen Hauptsponsor. Dafür muss eine traditionelle Partnerschaft enden.

Marlon Ritter und der FCK spielen bald in einem Trikot mit neuem Hauptsponsor.

Marlon Ritter und der FCK spielen bald in einem Trikot mit neuem Hauptsponsor.

IMAGO/RHR-Foto

Das Unternehmen Löwen Entertainment ist bereits seit der vergangenen Saison rund um den FCK präsent. Die Marke Novoline war beispielweise sichtbar auf dem Ärmel des DFB-Pokaltrikots. Nun wird die Kernmarke des Unternehmes neuer Hauptsponsor sein. Die Partnerschaft ist erst einmal bis 2027 angelegt.

Löwen Entertainment, das aus dem Luftlinie rund 60 Kilometer entfernten Bingen am Rhein stammt, produziert und vertreibt Geldspielgeräte. Seit 1949 ist das Unternehmen im Bereich Glücksspiel und Unterhaltung aktiv, durch die Kernmarke Novoline bietet es auch virtuelle Automatenspiele an. Dafür wurde das Unternehmen als eines der ersten staatlich lizensiert.

Das DFB-Pokalfinale 2024

“Wir stehen am Beginn einer großen gemeinsamen Ära”, sagt Oliver Bagus, Geschäftsführer Gaming Technology bei Löwen Entertainment. “Wir beide – der Verein und unser Unternehmen – blicken auf eine lange Tradition zurück, und wir beide sind in Rheinland-Pfalz zu Hause und tief verwurzelt.” FCK-Geschäftsführer Thomas Hengen betont in der Vereinsmitteilung: “Das Engagement von Löwen Entertainment ermöglicht uns auch künftig finanzielle Stabilität, zudem ist uns die enge Bindung zu den regionalen Partnern sehr wichtig.”

Lotto Rheinland-Pfalz muss nach über 70 Jahren weichen

Der Deal mit dem neuen Hauptsponsor aus dem Glücksspielbereich hat zur Folge, dass der FCK seine über 70-jährige Partnerschaft mit Lotto Rheinland-Pfalz beenden muss. Der Vertrag wird vorzeitig ausgelöst.

Das Unternehmen spielte in der wechselhaften Geschichte des FCK immer wieder eine Rolle – nicht nur als Sponsor. Anfang der 2000er Jahre stand das Unternehmen beispielsweise als vorübergehender Geldgeber zur Verfügung und gab dem Klub ein Darlehen, im Gegenzug trat der damals wirtschaftlich angeschlagene FCK die Transferrechte an Miroslav Klose ab.

“Lotto Rheinland-Pfalz stand mehr als 70 Jahre an der Seite des 1. FC Kaiserslautern, Fritz Walter eröffnete die Lotto-Annahmestelle mit der Nummer eins in Rheinland-Pfalz”, sagt Jürgen Häfner, Geschäftsführer von Lotto Rheinland-Pfalz. “Wir sind uns als Lotto Rheinland-Pfalz den Werten und der gesellschaftlichen Verantwortung sehr bewusst und stellen das Wohl des Vereins und der zahlreichen Anhänger des 1. FC Kaiserslautern in den Vordergrund. Deshalb kommen wir der Bitte des Vereins um vorzeitige Auflösung unseres Vertrages mit dem 1. FC Kaiserslautern nach.”

“Das freundschaftliche Verhältnis vom FCK zu Lotto Rheinland-Pfalz wird aber natürlich auch ohne Geschäftsbeziehungen bestehen bleiben”, ergänzt Hengen.

FCK präsentiert neuen Hauptsponsor – und beendet Lotto-Partnerschaft nach über 70 Jahren

Der 1. FC Kaiserslautern treibt seine Personalplanungen für die kommende Saison seit dem DFB-Pokalfinale mit Hochdruck voran. Nun vermeldeten die Roten Teufel auch abseits des Platzes Vollzug – bei der Suche nach einem neuen Hauptsponsor. Dafür muss eine traditionelle Partnerschaft enden.

Marlon Ritter und der FCK spielen bald in einem Trikot mit neuem Hauptsponsor.

Marlon Ritter und der FCK spielen bald in einem Trikot mit neuem Hauptsponsor.

IMAGO/RHR-Foto

Das Unternehmen Löwen Entertainment ist bereits seit der vergangenen Saison rund um den FCK präsent. Die Marke Novoline war beispielweise sichtbar auf dem Ärmel des DFB-Pokaltrikots. Nun wird die Kernmarke des Unternehmes neuer Hauptsponsor sein. Die Partnerschaft ist erst einmal bis 2027 angelegt.

Löwen Entertainment, das aus dem Luftlinie rund 60 Kilometer entfernten Bingen am Rhein stammt, produziert und vertreibt Geldspielgeräte. Seit 1949 ist das Unternehmen im Bereich Glücksspiel und Unterhaltung aktiv, durch die Kernmarke Novoline bietet es auch virtuelle Automatenspiele an. Dafür wurde das Unternehmen als eines der ersten staatlich lizensiert.

Das DFB-Pokalfinale 2024

“Wir stehen am Beginn einer großen gemeinsamen Ära”, sagt Oliver Bagus, Geschäftsführer Gaming Technology bei Löwen Entertainment. “Wir beide – der Verein und unser Unternehmen – blicken auf eine lange Tradition zurück, und wir beide sind in Rheinland-Pfalz zu Hause und tief verwurzelt.” FCK-Geschäftsführer Thomas Hengen betont in der Vereinsmitteilung: “Das Engagement von Löwen Entertainment ermöglicht uns auch künftig finanzielle Stabilität, zudem ist uns die enge Bindung zu den regionalen Partnern sehr wichtig.”

Lotto Rheinland-Pfalz muss nach über 70 Jahren weichen

Der Deal mit dem neuen Hauptsponsor aus dem Glücksspielbereich hat zur Folge, dass der FCK seine über 70-jährige Partnerschaft mit Lotto Rheinland-Pfalz beenden muss. Der Vertrag wird vorzeitig ausgelöst.

Das Unternehmen spielte in der wechselhaften Geschichte des FCK immer wieder eine Rolle – nicht nur als Sponsor. Anfang der 2000er Jahre stand das Unternehmen beispielsweise als vorübergehender Geldgeber zur Verfügung und gab dem Klub ein Darlehen, im Gegenzug trat der damals wirtschaftlich angeschlagene FCK die Transferrechte an Miroslav Klose ab.

“Lotto Rheinland-Pfalz stand mehr als 70 Jahre an der Seite des 1. FC Kaiserslautern, Fritz Walter eröffnete die Lotto-Annahmestelle mit der Nummer eins in Rheinland-Pfalz”, sagt Jürgen Häfner, Geschäftsführer von Lotto Rheinland-Pfalz. “Wir sind uns als Lotto Rheinland-Pfalz den Werten und der gesellschaftlichen Verantwortung sehr bewusst und stellen das Wohl des Vereins und der zahlreichen Anhänger des 1. FC Kaiserslautern in den Vordergrund. Deshalb kommen wir der Bitte des Vereins um vorzeitige Auflösung unseres Vertrages mit dem 1. FC Kaiserslautern nach.”

“Das freundschaftliche Verhältnis vom FCK zu Lotto Rheinland-Pfalz wird aber natürlich auch ohne Geschäftsbeziehungen bestehen bleiben”, ergänzt Hengen.

“Verkörpert Betze-Tugenden”: Lautern verlängert mit Hanslik

Daniel Hanslik und der 1. FC Kaiserslautern haben sich auf eine Vertragsverlängerung verständigt. Der 27-jährige Stürmer war gerade in der entscheidenden Endphase ein wichtiger Faktor im Kampf um den Klassenerhalt.

Sein Herz schlägt für den FCK: Daniel Hanslik (M.).

Sein Herz schlägt für den FCK: Daniel Hanslik (M.).

IMAGO/Thomas Frey

Hanslik hatte sich den Pfälzern im Sommer 2020 zunächst als Leihgabe von Holstein Kiel angeschlossen, ehe er im Jahr darauf fest zu den Roten Teufeln gewechselt war. In seiner Premieren-Saison für den FCK trug er mit seinen sieben Toren zum Klassenerhalt in der 3. Liga bei, genau wie er in der gerade abgelaufenen Spielzeit in der Endphase mit vier Treffern in den letzten drei Partien zum wichtigen Faktor im Abstiegskampf wurde. Zum Mann für die entscheidenden Momente war er auch in der zum Aufstieg in die 2. Liga führenden Relegation 2021/22 avanciert, als er im Rückspiel in Dresden die Führung erzielte.

Hengen ist voll des Lobes

Beim FCK, der in die kommende Saison mit Markus Anfang als neuem Coach gehen wird, ist man glücklich über die Vertragsverlängerung des in der Offensive flexibel einsetzbaren Angreifers, der bisher in insgesamt 52 Zweitligaspielen sieben Treffer für Lautern markierte. “Wir freuen uns, dass Hansi ein fester Bestandteil der FCK-Familie bleibt, nachdem wir uns vor drei Jahren ins Zeug gelegt haben, ihn fest zu verpflichten”, wird Thomas Hengen auf der vereinseigenen Website zitiert. “Er verkörpert die Betze-Tugenden und hat sich hier immer als Teamplayer und absoluter Vollprofi präsentiert, der bereit ist, alles für die Mannschaft und den Erfolg zu geben. Wir sind happy, dass er den Weg weiter mit uns gehen will”, so der FCK-Geschäftsführer weiter.

Es war eine klare Entscheidung für mich und ich habe mein Herz entscheiden lassen.

Daniel Hanslik

Hanslik selbst spricht von einer “bis hierher intensiven Zeit”, in der eine Verbindung entstanden sei, “nicht nur mit dem Wappen und dem Verein, sondern auch mit den Menschen hier”. Gespräche über eine Vertragsverlängerung habe er mit Hengen und Enis Hajri bereits im gesamten Jahr geführt und sei nun froh, hier zu bleiben: “Es war eine klare Entscheidung für mich und ich habe mein Herz entscheiden lassen.”

Alle 36 Erst- und Zweitligisten erhalten Lizenz für die kommende Saison

Die neue Saison kann kommen. Alle 36 Erst- und Zweitligisten haben die Lizenz von der DFL für die Spielzeit 2024/25 bekommen.

Wer wird Nachfolger von Bayer 04 Leverkusen? Oder gelingt der Werkself gar die Titelverteidigung?

Wer wird Nachfolger von Bayer 04 Leverkusen? Oder gelingt der Werkself gar die Titelverteidigung?

IMAGO/Team 2

Alle 36 Klubs der 1. und 2. Bundesliga haben die nötige Lizenz für die kommende Saison 2024/25 bekommen, das gab die Deutsche Fußball Liga am Mittwoch bekannt. Einige Vereine hatten bis Ende Mai noch Bedingungen erfüllen müssen, um eine Spielberechtigung zu erhalten. Dies sei nun erfolgt, heißt es in dem Statement weiter.

Welche Vereine nachbessern mussten, veröffentlichte die DFL nicht. Unter anderem hatte aber Hertha BSC “Bedingungen im finanziellen Bereich zu erfüllen”, wie Geschäftsführer Thomas E. Herrich Ende April auf kicker-Nachfrage erklärt hatte. Schließlich gab es für die Berliner, die nach dem Abstieg aus der Bundesliga im Vorjahr um die Lizenz zur vergangenen Saison lange hatten zittern müssen, grünes Licht.

“Wir haben in den vergangenen Wochen unsere Hausaufgaben erledigt: Die durch die DFL auferlegte Bedingung haben wir fristgerecht und vollumfänglich erfüllt”, freute sich Herrich am Mittwoch und betonte: “Insgesamt befinden wir uns auf einem sehr, sehr guten Weg. Aber jetzt gilt es, auf diesem Weg zu bleiben.”

Kiel und Münster atmen auf

Bundesliga-Aufsteiger Holstein Kiel hatte im April die Lizenz unter Auflagen erhalten. “Wir werden alles daransetzen, um die an uns gestellten Anforderungen bis zum Saisonstart zu erfüllen”, hatte damals Präsident Steffen Schneekloth versprochen – und Wort gehalten.

Auch Preußen Münster musste nachbessern insbesondere im Bereich des Stadions. Dass der SCP in der zweiten Liga im Preußenstadion antreten darf, sei mit “erheblichen Auflagen und Anstrengungen verbunden” hatten die Preußen Mitte April erklärt – und mussten deshalb um die Lizenz bangen. Die Anstrengungen waren nun erfolgreich.

“Im Sinne eines integren und fairen Wettbewerbs” prüft die DFL finanzielle, sportliche, rechtliche und personell-administrative Aspekte. Außerdem fließen Kriterien in Bezug auf Stadien, Nachhaltigkeit und die Virtual Bundesliga. Satzungsgemäß müssen die Klubs im Herbst für die laufende Spielzeit dann erneut ihre wirtschaftliche Leistungsfähigkeit dokumentieren.

Anfang passt ins Profil – doch er startet mit einer Hypothek

Über sportlichen Erfolg kann sich Markus Anfang die Akzeptanz beim 1. FC Kaiserslautern erarbeiten. Doch vorerst muss er akzeptieren, dass seine Verpflichtung keinen Sturm der Begeisterung entfacht. Ein Kommentar von kicker-Reporter Moritz Kreilinger.

Steht vor einer schwierigen Aufgabe in Kaiserslautern: Markus Anfang.

Steht vor einer schwierigen Aufgabe in Kaiserslautern: Markus Anfang.

imago images

Der Name Markus Anfang spaltet das Fanlager schon bevor der neue Trainer erstmals in FCK-Klamotten abgelichtet wird. Die einen sehen in ihm den Coach, der in der Lage ist, den sportlichen Erfolg zurückzubringen und den Traum von der Bundesliga zu verwirklichen. Die anderen lehnen den 49-Jährigen wegen seines gefälschten Impfpasses und den Lügen aus dem November 2021 ab. Das unrühmliche Kapitel kostete ihn den Job bei Werder Bremen und eine einjährige Berufssperre.

Anfang muss mit der Hypothek leben, dass ihm dieser schwerwiegende Fehler nachhängt und er in Kaiserslautern deshalb keine flächendeckende Euphorie entfachen kann. Die zweite Chance im Berufsleben hat Anfang bei Dynamo Dresden erhalten, auf dem Trainermarkt ist er rehabilitiert, seine Verpflichtung legitim.

Anfang lässt sich nicht verbiegen

Aus rein sportlicher Sicht passt der ehemalige FCK-Spieler in das gesuchte Profil. Er hat speziell in Kiel, Köln, Darmstadt und mit Abstrichen auch in Dresden über weite Strecken gezeigt, dass seine Mannschaften Erfolg haben können. Er bringt Erfahrungen aus dem Nachwuchsbereich mit und denkt den Fußball in erster Linie offensiv. Das passt zum Betzenberg.

Zugleich gilt Anfang als Charakterkopf, der sich nicht verbiegen lässt. Friedhelm Funkel betonte gerade erst bei seinem Abschied, wie wichtig es sei, dass sein Nachfolger “eine eigene Meinung hat, die er auch durch- und umsetzt.” Anfang wird sich nicht vorschreiben lassen, wie er zu arbeiten hat. Er kann im mitunter schwierigen Machtgefüge auf dem Betzenberg der passende Gegenpol zu Geschäftsführer Thomas Hengen und seinem Kaderplaner Enis Hajri sein.

Hengens Schicksal hängt an Anfang

Die Führungsriege geht mit ihrer Personalauswahl ein Risiko ein. Hengen musste bei Dimitrios Grammozis erst vor wenigen Monaten mit ansehen, wie schwer es ein Trainer auf dem Betzenberg hat, dem die Unterstützung der Fans fehlt. Die ausbleibenden Ergebnisse und Grammozis’ mitunter fatale Kommunikation ließen Hengen keine andere Wahl, als diesen Fehler schnell zu korrigieren. Einen weiteren Irrtum kann sich der FCK-Boss im Grunde nicht erlauben. Sein eigenes Schicksal als Geschäftsführer ist an den Erfolg oder Misserfolg des Teams unter Anfang gebunden.

Anfang muss mit einem Kader arbeiten können, in dem neben der individuellen Qualität besonders das Zwischenmenschliche passt. Die Teamchemie ist speziell nach der jüngeren Vergangenheit das A und O beim FCK. Stimmt diese, ist Anfang der sportliche Erfolg zuzutrauen – und sein einfachster Weg zur Akzeptanz in der FCK-Familie.

Offiziell: Anfang wird neuer Trainer in Kaiserslautern

Was sich bereits angekündigt hat, ist nun eingetroffen: Markus Anfang beerbt Friedhelm Funkel und wird neuer Trainer von Zweitligist Kaiserslautern.

Neuer Trainer des 1. FC Kaiserslautern: Markus Anfang.

Neuer Trainer des 1. FC Kaiserslautern: Markus Anfang.

IMAGO/Hentschel

Darüber, dass Markus Anfang vor einem Engagement auf dem Betzenberg steht, berichtete der kicker bereits am Montag. Seit Mittwoch ist die Zusammenarbeit offiziell, Anfang wird Nachfolger von Friedhelm Funkel. Wie der Verein mitteilte, hat sich der Beirat und die Geschäftsführung gemeinsam darauf verständigt, Anfang das Vertrauen für diese Aufgabe auszusprechen.

“Markus Anfang erfüllt das Profil, das wir gesucht haben: Er hat sowohl im Nachwuchs- als auch im Herrenbereich in verschiedenen Ligen sehr viel Erfahrung gesammelt, die ihm bei seiner Aufgabe hier beim FCK sicher sehr helfen werden. Außerdem haben wir in ihm einen Trainer gefunden, der den FCK-Weg mitgehen will und gleichzeitig sehr genaue Vorstellungen vom proaktiven Spielstil hat, sodass wir uns auf eine konstruktive und für unseren Verein hoffentlich erfolgreiche Zusammenarbeit freuen”, so FCK-Geschäftsführer Thomas Hengen zur Verpflichtung des neuen Cheftrainers.

“Mit guter Arbeit den FCK wieder nach vorne bringen”

Nach Trainerstationen bei Holstein Kiel, dem 1. FC Köln und dem SV Darmstadt handelte Anfang sich als Trainer von Werder Bremen eine Sperre des DFB aufgrund eines gefälschten Impfpasses während der Corona-Pandemie ein. Bei Dynamo Dresden fand er zurück ins Trainergeschäft, in Kaiserslautern soll Anfang nun für Stabilität sorgen.

“Mir war bereits nach den ersten Gesprächen sofort klar, wie sehr mich diese Aufgabe beim 1. FC Kaiserslautern reizt. Ich habe von Anfang an das gegenseitige Vertrauen gespürt. Durch meine Lautrer Vergangenheit weiß ich natürlich ganz genau, welche Bedeutung der FCK nicht nur in der Region, sondern in ganz Fußball-Deutschland hat. Insbesondere die tolle Atmosphäre am Betzenberg und die überragende Unterstützung der Fans waren auch in meinen Überlegungen ein ganz wichtiger Faktor. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir alle gemeinsam mit guter Arbeit den FCK wieder nach vorne bringen können”, begründet Markus Anfang seine Entscheidung.

Offiziell: Anfang wird neuer Trainer in Kaiserslautern

Was sich bereits angekündigt hat, ist nun eingetroffen: Markus Anfang beerbt Friedhelm Funkel und wird neuer Trainer von Zweitligist Kaiserslautern.

Neuer Trainer des 1. FC Kaiserslautern: Markus Anfang.

Neuer Trainer des 1. FC Kaiserslautern: Markus Anfang.

IMAGO/Hentschel

Darüber, dass Markus Anfang vor einem Engagement auf dem Betzenberg steht, berichtete der kicker bereits am Montag. Seit Mittwoch ist die Zusammenarbeit offiziell, Anfang wird Nachfolger von Friedhelm Funkel. Wie der Verein mitteilte, hat sich der Beirat und die Geschäftsführung gemeinsam darauf verständigt, Anfang das Vertrauen für diese Aufgabe auszusprechen.

“Markus Anfang erfüllt das Profil, das wir gesucht haben: Er hat sowohl im Nachwuchs- als auch im Herrenbereich in verschiedenen Ligen sehr viel Erfahrung gesammelt, die ihm bei seiner Aufgabe hier beim FCK sicher sehr helfen werden. Außerdem haben wir in ihm einen Trainer gefunden, der den FCK-Weg mitgehen will und gleichzeitig sehr genaue Vorstellungen vom proaktiven Spielstil hat, sodass wir uns auf eine konstruktive und für unseren Verein hoffentlich erfolgreiche Zusammenarbeit freuen”, so FCK-Geschäftsführer Thomas Hengen zur Verpflichtung des neuen Cheftrainers.

“Mit guter Arbeit den FCK wieder nach vorne bringen”

Nach Trainerstationen bei Holstein Kiel, dem 1. FC Köln und dem SV Darmstadt handelte Anfang sich als Trainer von Werder Bremen eine Sperre des DFB aufgrund eines gefälschten Impfpasses während der Corona-Pandemie ein. Bei Dynamo Dresden fand er zurück ins Trainergeschäft, in Kaiserslautern soll Anfang nun für Stabilität sorgen.

“Mir war bereits nach den ersten Gesprächen sofort klar, wie sehr mich diese Aufgabe beim 1. FC Kaiserslautern reizt. Ich habe von Anfang an das gegenseitige Vertrauen gespürt. Durch meine Lautrer Vergangenheit weiß ich natürlich ganz genau, welche Bedeutung der FCK nicht nur in der Region, sondern in ganz Fußball-Deutschland hat. Insbesondere die tolle Atmosphäre am Betzenberg und die überragende Unterstützung der Fans waren auch in meinen Überlegungen ein ganz wichtiger Faktor. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir alle gemeinsam mit guter Arbeit den FCK wieder nach vorne bringen können”, begründet Markus Anfang seine Entscheidung.

Erhoffte Entwicklung: Stammkeeper Krahl verlängert beim FCK

Zwei Tage nach dem DFB-Pokalfinale hat der 1. FC Kaiserslautern den Vertrag mit Stammtorhüter Julian Krahl verlängert.

Julian Krahl bleibt dem 1. FC Kaiserslautern erhalten.

Julian Krahl bleibt dem 1. FC Kaiserslautern erhalten.

Getty Images

Die Verlängerung kommunizierte der FCK am frühen Montagabend – und schaffte damit Klarheit in einer wichtigen Personalie. Julian Krahl war in der abgelaufenen Saison nach zwei Spieltagen zum Stammkeeper aufgestiegen und hatte Andreas Luthe verdrängt. Das Vertrauen rechtfertigte der heute 24-Jährige mit guten Leistungen – und einer konsequenten Steigerung seiner Leistung. Zudem entwickelte sich der 1,94-Meter-Mann zu einem Anführer, der auf dem Platz deutlich kommunizierte.

All das rechtfertigt nun die vorzeitige Verlängerung des noch laufenden Vertrags. Wie lange das neue Arbeitspapier gilt, teilte der Zweitligist wie gewohnt nicht mit – wohl aber die Beweggründe für die Ausweitung der Dauer der Zusammenarbeit. “Wir freuen uns sehr, dass Julian seine Zukunft beim FCK sieht und sich dafür entschieden hat, auch in den nächsten Jahren hier weiter seinen Weg zu gehen. Er hat in der vergangenen Saison genau die Entwicklung genommen, die wir uns von ihm erhofft haben, und wir sehen noch sehr viel Potential in ihm”, wird Geschäftsführer Thomas Hengen in einer Mitteilung zitiert.

Rollentausch mit Luthe Anfang der Saison

Krahl kam im Sommer 2022 von Viktoria Berlin zum frischgebackenen Zweitligisten Kaiserslautern. Zwar war er mit den Hauptstädtern aus der 3. Liga abgestiegen, gehörte aber zu den Leistungsträgern und Toptalenten. Auf dem Betzenberg sollte sich Krahl hinter Routinier Luthe behutsam entwickeln und bekam entsprechend in seiner ersten Saison nur einen Pflichtspieleinsatz.

Als Luthe dann am 2. Spieltag der Saison 2023/24 auf Schalke (0:3) mit Rot vom Platz flog, rückte Krahl zwischen die Pfosten und behielt diese Position auch, als Luthe wieder spielberechtigt gewesen wäre. Den Rollentausch trug Luthe mit, verabschiedete sich aber im Winter gen Bochum. Krahl konnte in der Liga zwar nur zweimal zu null spielen und leistete sich anfänglich auch Unsicherheiten wie etwa beim 3:3 gegen den HSV. An der Gegentorflut (54) war er trotzdem nicht hauptschuldig. Vielmehr avancierte er im Saisonfinale, etwa beim 3:1 in Kiel zum sicheren Rückhalt – und gehörte auch bei der knappen 0:1-Finalniederlage im Pokal gegen das haushoch favorisierte Leverkusen zu den Topakteuren seiner Mannschaft (kicker-Note 2,0).

Das ist einfach der Wahnsinn.

Julian Krahl über den Support von Fans und Mitspielern

“Ich möchte mich vor allem für das Vertrauen und die Geduld bedanken, die der Verein mir als jungem Torhüter entgegengebracht hat. Auch die überragenden Fans hier haben mich sehr gut aufgenommen und mir so wie der gesamten Mannschaft immer wieder den Rücken gestärkt, das ist einfach der Wahnsinn”, sagt Krahl über seine Verlängerung. “Außerdem haben mir die Gespräche mit der sportlichen Leitung aufgezeigt, dass der FCK sportlich einen Weg verfolgt, von dem ich überzeugt bin. Ich fühle mich in Kaiserslautern einfach insgesamt sehr wohl, deshalb war es für mich die logische Konsequenz, meinen Vertrag schon frühzeitig zu verlängern.”

Die Personalplanungen beim FCK sind damit weiter auf Hochtouren. Nachdem mit offiziellen Verkündungen noch bis nach dem letzten Saisonspiel gewartet wurde, geht es seitdem rund. Am Sonntag verabschiedeten die Pfälzer neun Spieler – darunter den dienstältesten Akteur im Kader, Kevin Kraus -, am Montag sickerte durch, dass Markus Anfang kurz davor steht, die Trainer-Nachfolge von Friedhelm Funkel anzutreten. Zeitnah werden auch die Verlängerungen mit Daniel Hanslik und mit dem verletzten Hendrick Zuck (Kreuzbandriss) erwartet. Neuzugänge dürften erst folgen, wenn der neue Coach feststeht.