Der FC St. Pauli greift aus Umweltbewusstsein in das “Fan-Erlebnis” am Millerntor ein: Künftig sind Kunststoff-Konfetti und sogenannte “Streamer” im Hamburger Stadion untersagt.
Ein gewohntes Bild: Durch St. Paulis Fanblock fliegt Konfetti.
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Bekannt ist der FC St. Pauli für seine bunte Kurve. In Zukunft sollen allerdings Mittel, die beim Zweitliga-Spitzenreiter in der Vergangenheit teils dafür dienten, dem Stadion fernbleiben.
Wie die Hamburger am Gründonnerstag mitteilten, ist Konfetti aus Kunststoff ab sofort untersagt. Hintergrund: Die Schnipsel würden den Rasen derart stark verschmutzen, dass die betroffenen Abschnitte nicht mehr im Bio-Müll entsorgt werden könnten.
Das Kunststoff könne nicht biologisch abgebaut werden. “Das Konfetti weht durch das Stadion, bleibt in Ecken liegen oder flattert ins Viertel”, erklärt Franziska Altenrath, die beim FC St. Pauli den Bereich Strategie, Veränderung und Nachhaltigkeit verantwortet. Die Kunststoff-Teilchen zerfielen zu Mikro-Plastik und könnten so in den Boden oder die Kanalisation gelangen.
Das Konfetti bedeute darüber hinaus zusätzlichen Müll und zusätzliche Arbeit für die Greenkeeper auf St. Pauli sowie die Stadionreinigung. Genauso verboten sind künftig Konfetti-Schlangen (sogenannte “Streamer”), die teils im Tribünendach hängenbleiben und somit die Sicht auf das Spielfeld stören – nicht nur im Stadion, sondern vor allem für andere Zuschauer vor dem TV-Bildschirm.
Bald biologisch abbaubares Konfetti im Fanshop?
Aktuell prüft St. Pauli allerdings, ob biologisch abbaubares Konfetti demnächst über die Fanshops verkauft werden könnte. “Der Verein ist dazu in Gesprächen mit Herstellern”, schreiben die Hamburger. Das Verbot von Kunststoff-Konfetti und “Streamern” gilt ab sofort und wird auch in der Stadionordnung festgehalten.
Sein nächstes Heimspiel bestreitet St. Pauli bereits am kommenden Sonntag (13.30 Uhr, LIVE! bei kicker), wenn der SC Paderborn am Millerntor vorstellig wird.