“Mr. Zuverlässig”: Jung verlängert beim KSC

Sebastian Jung und der Karlsruher SC haben sich auf die Fortsetzung ihrer Zusammenarbeit geeinigt. Wie der Klub am Donnerstag mitteilte, hat der Routinier seinen Vertrag verlängert.

Daumen hoch: Sebastian Jung bleibt dem Karlsruher SC auch in der nächsten Saison erhalten.

Daumen hoch: Sebastian Jung bleibt dem Karlsruher SC auch in der nächsten Saison erhalten.

IMAGO/Eibner

Sebastian Jung, der im Sommer 2020 von Ligakonkurrent Hannover 96 in den Wildpark gewechselt war, stand in dieser Saison in 27 seiner 28 Ligaspiele von Beginn an auf dem Platz (kicker-Note 3,28). Der 33-Jährige ist “Mr. Zuverlässig”, wie der KSC seinen Rechtsverteidiger auf der vereinseigenen Website tituliert.

Freis lobt Jungs Professionalität

Über die Vertragsverlängerung von mutmaßlich einem Jahr zeigen sich die Badener hocherfreut. Sebastian Freis stellt die spielerisch und körperlich beeindruckende Konstanz des gebürtigen Königsteiners heraus: “Er beweist Woche für Woche seine defensive Zuverlässigkeit und seine sieben Torvorlagen stehen für seine große Bedeutung für unsere Offensive.” Der Bereichsleiter Profis weiter: “Vor dem Hintergrund seiner Verletzungshistorie ist das alles andere als selbstverständlich und nur durch seine absolute Professionalität abseits des Platzes möglich.”

Dem Routinier weist Freis in Zukunft die Position eines Führungsspielers zu: “Da wir im Sommer einiges an Erfahrung im Kader kompensieren müssen, wird Sebastian auch in Bezug auf die Teamhierarchie und die Führung der jungen Spieler eine wichtige Rolle zukommen.”

Jung stellt sich der Verantwortung

Jung zeigt sich dazu bereit und will mit seiner Erfahrung in der verjüngten Mannschaft noch mehr Verantwortung übernehmen. “Ich freue mich auf meine fünfte Saison im KSC-Trikot. Wir haben in den letzten Jahren hier einiges gemeinsam aufgebaut. Umso schöner, dass ich weiterhin ein Teil davon sein kann.”

Saisonaus für Karlsruhes Jensen

Der personelle Aderlass beim Karlsruher SC findet eine weitere Fortsetzung: Für Leon Jensen, bei den Badenern zur Stammkraft avanciert, ist die Saison vorzeitig beendet.

Erst wieder in der neuen Saison am Ball: Karlsruhes Mittelfeldakteur Leon Jensen.

Erst wieder in der neuen Saison am Ball: Karlsruhes Mittelfeldakteur Leon Jensen.

picture alliance / GES/Helge Prang

Jensen, der beim KSC in dieser Saison in 26 Ligaspielen zum Einsatz kam und davon 22 in der Startelf absolvierte (kicker-Note 3,66/zwei Tore, vier Assists), unterzieht sich einer Operation am Trommelfell. Der 26-Jährige war bei der jüngsten Erfolgsserie der Karlsruher (drei Siege, zwei Remis), die den Verein auf Platz fünf des Tableaus gespült hat, stets von Trainer Christian Eichner in die Anfangsformation nominiert worden.

Logischer Wechsel: Rapp für Jensen

Jensens Ausfall zwingt den Coach nun zum Umdenken, was der  41-Jährige wohl so klein wie möglich halten wird: Um taktisch wie personell nicht allzu viel zu verändern, wird wohl Nicolai Rapp beim Gastspiel beim 1. FC Nürnberg (Sonntag, 13.30 Uhr, LIVE! bei kicker) Jensens Position im zentralen Mittelfeld übernehmen.

Setzt der KSC, der in der Rückrundentabelle auf dem dritten Rang liegt, auch bei den Franken seinen Lauf fort, winkt ihm im besten Fall der Sprung auf Platz vier.

“Enormes Entwicklungspotenzial”: Karlsruhe verpflichtet Schweizer Talent Rupp

Der Karlsruher SC hat den ersten Neuzugang für die kommende Saison bekanntgegeben; Mit Noah Rupp angelten sich die Fächerstädter einen Schweizer Junioren-Nationalspieler.

Luzerns Noah Rupp (Mi.) im Januar im Testspiel gegen die Karlsruher Luis Dettling (l.) und Daniel Brosinski

Luzerns Noah Rupp (Mi.) im Januar im Testspiel gegen die Karlsruher Luis Dettling (l.) und Daniel Brosinski

picture alliance / GES/Marvin Ibo Güngör

“Noah ist ein technisch guter und spielstarker Mittelfeldspieler, der sowohl defensiv als auch offensiv variabel eingesetzt werden kann”, beschrieb Sebastian Freis, Bereichsleiter Profis beim KSC, den Neuzugang. “Aufgrund seines Alters und seiner Fähigkeiten sehen wir in ihm enormes Entwicklungspotenzial.”

Rupp gilt im Schweizer Fußball als einer der hoffnungsvollsten Nachwuchsspieler. “Wir sind froh, dass es uns gelungen ist, ein solches Talent von unserem Weg zu überzeugen”, freute sich Freis, dass es dem KSC gelungen ist, mehrere Mitbewerber auszustechen. Dabei hatte der Zweitligist Rupp bereits seit mehreren Jahren auf dem Zettel. “Wir haben Noah über einen sehr langen Zeitraum beobachtet”, bestätigte Freis.

Selbst in Augenschein nehmen konnten die Karlsruher Rupp dann zu Anfang des Jahres. Im Rahmen des Winter-Trainingslagers an der spanischen Mittelmeerküste trafen sich der KSC und Rupps aktueller Verein FC Luzern für ein Testspiel. Rupp wurde zur zweiten Hälfte eingewechselt, konnte die 1:3-Niederlage aber nicht verhindern.

KSC traut Rupp bereits ab Sommer “eine gute Rolle in unserem Kader” zu

“Ich bin sehr froh, hier in Karlsruhe den Weg mit anderen jungen Spielern gehen zu dürfen”, sagte Rupp. “In den Gesprächen mit den Verantwortlichen ist mir schnell klar geworden, dass ich ein Teil der blau-weißen Familie sein möchte.” Rupp entstammt der eigenen Nachwuchsabteilung des FCL, in der Saison 2021/22 feierte er dann sein Debüt bei den Profis. Er durfte in der Schweizer Super League ran, in der Qualifikation zur Europa Conference League wurde er eingewechselt. Meistens allerdings kam der 20-Jährige für die Zweitvertretung der Luzerner zum Einsatz.

Der KSC traut Rupp dagegen bereits ab Sommer “eine gute Rolle in unserem Kader” zu. Allerdings werden die Verantwortlichen ihm auch die notwendige Eingewöhnungszeit zugestehen, um “das Niveau der 2. Bundesliga adaptieren zu können.” Da sein Vertrag in Luzern zum Ende der Saison 2023/24 ausläuft, müssen die Karlsruher keine Ablösesumme an den FCL überweisen.

Das Restprogramm in der 2. Bundesliga

Die Saison 2023/24 in der 2. Bundesliga geht in den Endspurt. Das Restprogramm der 18 Klubs auf einen Blick.

Enge Duelle im Auf- und im Abstiegsrennen: Schafft der HSV den Sprung ins Oberhaus? Gelingt Osnabrück noch der Klassenerhalt?

Enge Duelle im Auf- und im Abstiegsrennen: Schafft der HSV den Sprung ins Oberhaus? Gelingt Osnabrück noch der Klassenerhalt?

IMAGO/Lobeca

1. Holstein Kiel – 61 Punkte (Tordifferenz +26)

Kaiserslautern (H), Wiesbaden (A), Düsseldorf (H), Hannover (A)

2. FC St. Pauli – 60 Punkte (Tordifferenz +23)

Rostock (H), Hamburg (A), Osnabrück (H), Wiesbaden (A)

3. Fortuna Düsseldorf – 55 Punkte (Tordifferenz +29)

Schalke (A), Nürnberg (H), Kiel (A), Magdeburg (H)

4. Hamburger SV – 49 Punkte (Tordifferenz +13)

Braunschweig (A), St. Pauli (H), Paderborn (A), Nürnberg (H)

5. Karlsruher SC – 46 Punkte (Tordifferenz +16)

Nürnberg (A), Rostock (A), Hannover (H), Elversberg (A)

6. Hannover 96 – 45 Punkte (Tordifferenz +14)

Hertha (A), Paderborn (H), Karlsruhe (A), Kiel (H)

7. Hertha BSC – 44 Punkte (Tordifferenz +11)

Hannover (H), Elversberg (A), Kaiserslautern (H), Osnabrück (A)

8. SC Paderborn – 43 Punkte (Tordifferenz -3)

Elversberg (H), Hannover (A), Hamburg (H), Rostock (A)

9. SpVgg Greuther Fürth – 42 Punkte (Tordifferenz -3)

Wiesbaden (A), Braunschweig (H), Magdeburg (A), Schalke (H)

Tabellenrechner

10. SV Elversberg – 40 Punkte (Tordifferenz -8)

Paderborn (A), Hertha (H), Nürnberg (A), Karlsruhe (H)

11. 1. FC Nürnberg – 37 Punkte (Tordifferenz -18)

Karlsruhe (H), Düsseldorf (A), Elversberg (H), Hamburg (A)

12. 1. FC Magdeburg – 36 Punkte (Tordifferenz -4)

Osnabrück (H), Kaiserslautern (A), Fürth (H), Düsseldorf (A)

13. FC Schalke 04 – 36 Punkte (Tordifferenz -10)

Düsseldorf (H), Osnabrück (A), Rostock (H), Fürth (A)

14. Eintracht Braunschweig – 34 Punkte (Tordifferenz -8)

Hamburg (H), Fürth (A), Wiesbaden (H), Kaiserslautern (A)

15. SV Wehen Wiesbaden – 32 Punkte (Tordifferenz -9)

Fürth (H), Kiel (H), Braunschweig (A), St. Pauli (H)

16. Hansa Rostock – 31 Punkte (Tordifferenz -23)

Magdeburg (H), St. Pauli (A), Karlsruhe (H), Schalke (A), Paderborn (H)

17. 1. FC Kaiserslautern – 30 Punkte (Tordifferenz -13)

Kiel (A), Magdeburg (H), Hertha (A), Braunschweig (H)

18. VfL Osnabrück – 24 Punkte (Tordifferenz -33)

Magdeburg (A), Schalke (H), St. Pauli (A), Hertha (H)

Franz: “Der KSC macht sich unnötig eine Baustelle auf”

Er kennt und mag beide Klubs. Vor dem Zweitliga-Duell zwischen dem Karlsruher SC und Hertha BSC am Sonntag spricht Ex-Profi Maik Franz im kicker-Interview über die Ausgangslage, die Torjäger, die Situation der Trainer und die Perspektive beider Vereine.

Sitzt beim Freundschaftsduell zwischen dem KSC und Hertha BSC zwischen den Stühlen: Maik Franz.

Sitzt beim Freundschaftsduell zwischen dem KSC und Hertha BSC zwischen den Stühlen: Maik Franz.

IMAGO/foto2press

Mit dem KSC gewann Maik Franz 2007 die Zweitliga-Meisterschaft, mit Hertha BSC 2013. Bei beiden Klubs stand er jeweils drei Jahre unter Vertrag, beide verfolgt er noch immer intensiv. Der 42-jährige TV-Experte und kicker-Kolumnist, der in 192 Bundesliga- und 40 Zweitligaspielen als kompromissloser Verteidiger abräumte, redet Klartext über beide Klubs.

Der Karlsruher SC holte aus seinen vergangenen sieben Spielen 14 Punkte, Hertha BSC verlor nur eins der letzten neun Spiele und will am Sonntag den dritten Sieg in Serie. Kommt der Endspurt beider Klubs für ganz oben zu spät, Herr Franz?

Ja. Beide Mannschaften haben gerade einen Lauf. Aber für Platz 3 ist die Konkurrenz zu weit enteilt.

Welchem der beiden Klubs hätten Sie in dieser Saison mehr zugetraut?

Der KSC kann diese Saison als Erfolg verbuchen. Er ist in sicheren Tabellenregionen und nah am oberen Drittel. Christian Eichner holt aus dem Budget und dem Kader sehr viel raus. Hertha hat die größeren finanziellen Möglichkeiten und den breiteren Kader. Der Transfer-Sommer nach dem Abstieg war kompliziert, die ersten drei Spiele gingen verloren, im Januar hat der Tod von Präsident Kay Bernstein den ganzen Verein bis ins Mark getroffen. Das waren alles Faktoren, die ins Gewicht fielen. Trotzdem sage ich, dass Hertha mindestens fünf, sechs Punkte liegen gelassen hat. In der Liga und im DFB-Pokal (Aus im Viertelfinale gegen den 1. FC Kaiserslautern, Anm. d. Red.) war mehr möglich. Haris Tabakovic ist der Top-Torjäger der 2. Liga, Fabian Reese der beste Flügelspieler, drumherum gibt es Top-Talente wie Ibrahim Maza, Marten Winkler, Derry Scherhant und weiter hinten Pascal Klemens, dazu Routiniers wie Florian Niederlechner. Hertha hat für mich die Offensive eines Aufsteigers. Aber es gab zwischendurch zu viele Ausschläge nach unten.

Offensiv sind beide Teams sehr produktiv. Hertha hat 60 Tore erzielt, der KSC 58. Was unterscheidet beide Mannschaften?

Der KSC hat etwas mehr Geschlossenheit und Kompaktheit. Hertha hat viele Waffen nach vorn und mit Winkler und Reese extremes Tempo, aber den Laden hinten lange Zeit nicht dicht bekommen.

Das Spiel ist auch das Duell der Torjäger Igor Matanovic und Haris Tabakovic. Gegen wen hätte der Innenverteidiger Maik Franz lieber gespielt?

Ich hätte beide an die Leine genommen (lacht). Beide sind große, wuchtige Spieler, die über die Physis kommen. Solche Stürmer lagen mir immer mehr als die kleinen, quirligen Typen. Für beide freut es mich. Matanovic wurde anfangs von einigen unterschätzt, er zahlt das Vertrauen mit Leistung und Toren zurück. Er ist gerade 21 geworden, er wird sich weiter steigern. Tabakovic hat eine Karriere mit Höhen und Tiefen hinter sich, und er hat nie aufgegeben. Bei Austria Wien war er schon gut. Für Hertha ist er ein Volltreffer.

Eine Choreo der Hertha-Fans beim Spiel in Berlin.

Eine Choreo der Hertha-Fans beim Spiel in Berlin.
IMAGO/Matthias Koch

Beide Klubs verbindet seit 1976 eine Fan-Freundschaft, auch am Sonntag wird es vorm und im Stadion gemeinsame Aktionen beider Fan-Lager geben. Kann man in dieser Atmosphäre als Spieler auf dem Rasen überhaupt die nötige Aggressivität entwickeln?

Klar, das geht. Natürlich bekommen die Spieler mit, was auf den Rängen los ist. Aber wenn angepfiffen ist, will jeder gewinnen. Es geht um die Mini-Hoffnung nach oben, es geht um Prämien, es geht für einige um neue Verträge, es geht für die Klubs über die Endplatzierung auch um TV-Gelder. Auf dem Platz gibt es in diesen 90 Minuten keine Freundschaft.

Der KSC macht bislang keine Anstalten, den bis 2025 laufenden Vertrag mit Trainer Christian Eichner zu verlängern. Verstehen Sie das?

Das verstehe ich nullkommanull. Er ist der Architekt dieser Mannschaft, seine Arbeit spricht seit Jahren für sich. Auch in dieser Saison ist er, als es zwischenzeitlich nicht so gut lief, trotz Gegenwind stabil stehen geblieben und hat zusammen mit der Mannschaft den Turnaround geschafft. Da macht sich der KSC unnötig eine Baustelle auf. Für mich ist Christian Eichner einer der kommenden Bundesliga-Trainer. Er bringt alles dafür mit. Dessen Abgang in Kauf zu nehmen – das muss man sich leisten können.

Pal Dardai hat Legenden-Status im Verein. Aber Verdienste der Vergangenheit dürfen bei der Bewertung der Gegenwart keine Rolle spielen.

Maik Franz

Bei Hertha ist offen, mit welchem Trainer man in die Saison 2024/25 geht. Sehen Sie mehr Argumente pro Pal Dardai oder mehr Argumente für einen Neuanfang?

Diese Saison wurde vom Klub als Übergangsjahr ausgerufen. Das geht aber nur ein Jahr. Nächste Saison ist der Aufstiegsdruck enorm. Und jedes Jahr mehr in dieser Liga macht es nicht einfacher, sondern schwerer. Das zeigt das Beispiel HSV. Sportchef Benjamin Weber ist gefordert, eine Entscheidung im Sinne des Klubs zu treffen: eine rationale, keine emotionale. Es gibt Argumente in beide Richtungen. Hertha steht nicht mehr unmittelbar am Abgrund und hat sich stabilisiert, aber in dieser Saison trotzdem eine Chance verpasst. Die beiden Schlüsselfragen, die Weber beantworten muss, sind: Für welchen Fußball will Hertha inhaltlich stehen? Und mit welchem Trainer ist die Wahrscheinlichkeit auf diese Art Fußball und in der Folge auf Erfolg am größten? Pal Dardai hat Legenden-Status im Verein. Aber Verdienste der Vergangenheit dürfen bei der Bewertung der Gegenwart keine Rolle spielen. Der Berliner Weg, hinter dem ich bedingungslos stehe, ist der einzige Weg in die Zukunft. Sieben, acht oder noch mehr Eigengewächse im Spieltagskader – das ist überragend. Aber der Berliner Weg ist nicht an einzelne Personen gekoppelt. Er ist ein Leitbild für den ganzen Klub. Und um ehrlich zu sein: Dass mit Bence Dardai ausgerechnet ein Sohn des Trainers seinen Ausbildungsklub, dem es finanziell alles andere als gut geht, ablösefrei Richtung Wolfsburg verlässt, hat mich schon irritiert.

Hertha steckt nach Jahren des Größenwahns mitten in der Sanierung, beim KSC beenden die Routiniers Lars Stindl, Jerome Gondorf und Daniel Brosinski nach dieser Saison ihre Karrieren. Welchen der beiden Klubs sehen wir früher wieder in der Bundesliga?

Ich wünsche es beiden, aber Hertha hat wirtschaftlich den größeren Aufstiegsdruck. Falls der Aufstieg jetzt nicht gelingt, bin ich gespannt, ob Top-Spieler wie Reese und Tabakovic im Sommer zu halten sein werden. Beim KSC laufen 15 Verträge aus, im Sommer geht viel Erfahrung von Bord. In der nächsten Saison sportlich und hierarchisch eine gut funktionierende Truppe hinzustellen, das wird eine anspruchsvolle Aufgabe. Umso mehr wundert mich das Zögern der Bosse in der Trainer-Personalie.

Ihr Tipp für das Spiel am Sonntag?

Tore fallen auf jeden Fall (lacht). Ich sage 2:2.

Interview: Steffen Rohr

Interview: Steffen Rohr

Neuer Vertrag: Konstante Burnic verlängert in Karlsruhe

Dzenis Burnic und der Karlsruher SC haben sich auf die Fortführung ihrer Zusammenarbeit verständigt: Der 25-Jährige verlängerte seinen auslaufenden Vertrag.

Bleibt auch in der kommenden Saison für den KSC am Ball: Dzenis Burnic.

Bleibt auch in der kommenden Saison für den KSC am Ball: Dzenis Burnic.

IMAGO/Schreyer

Dzenis Burnic war zur laufenden Saison vom 1. FC Heidenheim zu den Karlsruhern gewechselt, wo er einen Einjahresvertrag unterschrieben hatte. Beim Zweitligisten absolvierte der im Mittelfeld variabel einsetzbare gebürtige Hammer in dieser Saison bislang 25 Ligaspiele. Dabei sammelte der ehemalige Junioren-Nationalspieler (46 Einsätze für die deutschen U-Teams) vier Scorerpunkte (zwei Tore, zwei Assists).

Merkmale, die Sebastian Freis herausstellt: “Dzenis kann im Mittelfeld auf mehreren Positionen spielen, dazu ist er torgefährlich und zweikampfstark.” Der Bereichsleiter Profis weiter: “Für uns war es ein ganz wichtiges Anliegen, den Vertrag mit Dzenis zu verlängern. Er ist eine der Konstanten in unserem Kader, die für den anstehenden Umbruch (Jerome Gondorf, Lars Stindl und Daniel Brosinski beenden ihre Karriere, Anm. d. Red.) im Sommer sehr wertvoll sein werden. Wir freuen uns sehr, dass wir auch in der kommenden Saison auf ihn bauen können.”

Auch Burnic zeigt sich ob der Vertragsverlängerung zufrieden und unterstreicht auf der vereinseigenen Website seine zukünftigen, aber auch aktuellen Ziele: “Ich freue mich, weiterhin das KSC-Trikot zu tragen. Gemeinsam mit dem Klub und den Fans im Rücken wollen wir in der neuen Saison wieder voll angreifen. Doch jetzt heißt es erst mal, die restlichen Spiele mit Vollgas anzugehen und noch möglichst viele Punkte einzufahren.”

Neuer Vertrag: Konstante Burnic verlängert in Karlsruhe

Dzenis Burnic und der Karlsruher SC haben sich auf die Fortführung ihrer Zusammenarbeit verständigt: Der 25-Jährige verlängerte seinen auslaufenden Vertrag.

Bleibt auch in der kommenden Saison für den KSC am Ball: Dzenis Burnic.

Bleibt auch in der kommenden Saison für den KSC am Ball: Dzenis Burnic.

IMAGO/Schreyer

Dzenis Burnic war zur laufenden Saison vom 1. FC Heidenheim zu den Karlsruhern gewechselt, wo er einen Einjahresvertrag unterschrieben hatte. Beim Zweitligisten absolvierte der im Mittelfeld variabel einsetzbare gebürtige Hammer in dieser Saison bislang 25 Ligaspiele. Dabei sammelte der ehemalige Junioren-Nationalspieler (46 Einsätze für die deutschen U-Teams) vier Scorerpunkte (zwei Tore, zwei Assists).

Merkmale, die Sebastian Freis herausstellt: “Dzenis kann im Mittelfeld auf mehreren Positionen spielen, dazu ist er torgefährlich und zweikampfstark.” Der Bereichsleiter Profis weiter: “Für uns war es ein ganz wichtiges Anliegen, den Vertrag mit Dzenis zu verlängern. Er ist eine der Konstanten in unserem Kader, die für den anstehenden Umbruch (Jerome Gondorf, Lars Stindl und Daniel Brosinski beenden ihre Karriere, Anm. d. Red.) im Sommer sehr wertvoll sein werden. Wir freuen uns sehr, dass wir auch in der kommenden Saison auf ihn bauen können.”

Auch Burnic zeigt sich ob der Vertragsverlängerung zufrieden und unterstreicht auf der vereinseigenen Website seine zukünftigen, aber auch aktuellen Ziele: “Ich freue mich, weiterhin das KSC-Trikot zu tragen. Gemeinsam mit dem Klub und den Fans im Rücken wollen wir in der neuen Saison wieder voll angreifen. Doch jetzt heißt es erst mal, die restlichen Spiele mit Vollgas anzugehen und noch möglichst viele Punkte einzufahren.”

Wie Gondorf und Stindl: KSC-Eigengewächs Brosinski verkündet Karriereende

Daniel Brosinski beendet seine aktive Laufbahn. Eine Entscheidung , die dem Routinier alles andere als leicht fällt, wie er auf der Website des Karlsruher SC gesteht.

Nach der Saison ist Schluss: Daniel Brosinski jagt dem Ball nicht mehr hinterher.

Nach der Saison ist Schluss: Daniel Brosinski jagt dem Ball nicht mehr hinterher.

IMAGO/Eibner

Brosinski wird am Donnerstag auf der Website des KSC wie folgt zitiert: “Es ist an der Zeit meine Schuhe an den Nagel zu hängen und meine Zeit als aktiver Fußballer zu beenden. Es ist eine Entscheidung, die mir alles andere als leichtgefallen ist”, hat der 35-jährige Verteidiger wohl mit sich selbst gerungen. “Aber ich glaube, es ist der richtige Zeitpunkt. Und wer weiß, vielleicht wird der Fußball auch in Zukunft noch eine Rolle in meinem Leben spielen. Aber jetzt ist Zeit für neue Herausforderungen, Zeit, Neues zu lernen und zu entdecken. Ich freue mich auf das, was kommt und blicke gerne zurück auf das, was war.”

Ich glaube, es ist der richtige Zeitpunkt.

Daniel Brosinski

Brosinski schloss sich dem KSC in seiner Jugendzeit im Jahr 2002 an und spielte zu dieser Zeit unter anderem mit Jerome Gondorf und Lars Stindl zusammen. Im Anschluss folgten Stationen in Köln, Wiesbaden, Duisburg und Fürth, ehe er ab 2014 acht Jahre als zuverlässiger Rechtsverteidiger beim 1. FSV Mainz 05 unter Vertrag stand. Nach insgesamt 222 Bundesligaspielen kehrte der gebürtige Karlsruher im Sommer 2022 in seine Heimatstadt zurück und unterschrieb im Winter 2023 ein neues Arbeitspapier.

Nicht nur für Brosinski schließt sich der Kreis beim KSC. Er ist der dritte Routinier, der im Laufe der Saison sein Karriereende verkündet hat: Zunächst hatte im Februar Gondorf seine Entscheidung publik gemacht, ehe dem Kapitän der vor der Saison zu den Badener zurückgekehrte Stindl ebenfalls das Ende seiner aktiven Laufbahn angekündigt hatte.

KSC muss mehrere Wochen auf Herold verzichten

David Herold stoppte in Paderborn einen Sololauf von Gegenspieler Koen Kostons. Für den KSC-Verteidiger ein Einsatz mit Folgen, er fällt erst einmal aus.

Gestützt musste David Herold am Samstag in Paderborn das Feld verlassen.

Gestützt musste David Herold am Samstag in Paderborn das Feld verlassen.

picture alliance/dpa

Beim Auswärtsspiel in Paderborn hatte der Karlsruher SC einen Doppelschlag der unangenehmen Sorte hinnehmen müssen. In der 18. Minute unterband Linksverteidiger David Herold mit starkem Einsatz ein Solo von Koen Kostons. Dabei stürzte der Paderborner aber auf den Karlsruher, der verletzt liegenblieb. In Unterzahl kassierte der KSC den Gegentreffer (20.), kurz darauf musste Herold ausgewechselt werden (21.).

Sein Team schaffte zwar wenig später durch Igor Matanovic noch den Ausgleich, hat nun aber neun Punkte Rückstand auf Relegationsplatz 3. Die letzte Rest-Hoffnung auf einen Aufstiegsplatz dürfte nun dahin sein. Am Montag folgte zudem noch die bittere Diagnose bei Herold.

Der 21-Jährige, der beim FC Bayern ausgebildet wurde, erlitt eine Bandverletzung am rechten Sprunggelenk und fällt damit mehrere Wochen aus.

Vom Einwechsel- zum Stammspieler

Zu Beginn der Saison kam Herold meist noch als Einwechselspieler zum Einsatz, zuletzt hatte er sich einen Stammplatz erarbeitet und startete achtmal am Stück. In seinen bisher 23 Saisonspielen verzeichnete er in der Liga bei einem kicker-Notenschnitt von 3,15 zwei Scorer-Punkte (ein Tor, ein Assist). Ob weitere Einsätze bis zum Saisonfinale am 19. Mai folgen, teilten die Badener nicht mit.

Knackt die Bundesliga erneut die Milliardengrenze?

An diesem Montag startet die Auktion der nationalen Medienrechte der Deutschen Fußball-Liga (DFL), es geht um die wichtigste Einnahmequelle der 36 Klubs aus Bundesliga und 2. Liga. Der kicker beantwortet die drängendsten Fragen.

Wie viel Geld fließt in Zukunft für die nationalen Medienrechte an Bundesliga und 2. Liga?

Wie viel Geld fließt in Zukunft für die nationalen Medienrechte an Bundesliga und 2. Liga?

IMAGO/Jan Huebner

Um welche Rechte genau geht es?

Um die Ausstrahlungsrechte an Bundesliga und 2. Liga für den deutschsprachigen Markt, also Deutschland, Österreich, Schweiz, Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol, in den Spielzeiten 2025/26 bis 2028/29.

Wieviel Geld erhalten die Klubs aus den nationalen Medienrechten?

Aktuell fließen pro Saison 1,1 Milliarden Euro an die DFL, die diese allerdings nicht in Gänze an die 36 Klubs verteilt. Eine Abgabe von derzeit 7,75 Prozent, also umgerechnet 85,25 Millionen Euro, verbleibt beim Ligaverband zur Finanzierung von Organisation, Produktion und Sicherungsmechanismen. 2020 waren die nationalen Medienrechte zuletzt ausgeschrieben worden. Von durchschnittlich 1,16 Milliarden Euro pro Spielzeit ging es minimal herab auf 1,1 Milliarden Euro – was allerdings inmitten der Pandemie als Erfolg des damaligen Geschäftsführers Christian Seifert galt.

Womit rechnen die Liga-Bosse?

Der für die Ausschreibung zuständige DFL-Geschäftsführer Dr. Steffen Merkel, der die Thematik bereits unter Seifert verantwortete, strahlte zuletzt Zuversicht aus: “Ich teile mit Blick auf unsere Ausschreibung nicht die Weltuntergangsszenarien einiger Kommentatoren. Die Bundesliga ist nach wie vor das mit Abstand werthaltigste Medienrecht Deutschlands. Wir werden ein deutlich aufgewertetes Medienprodukt anbieten. Und anders als in anderen Ländern haben unsere aktuellen Live-Partner auch öffentlich bekundet, sich umfangreich engagieren zu wollen.” Gemeinhin gilt in der Branche ein Verbleib auf ähnlichem Niveau als Erfolg. Maßgeblich wird es davon abhängen, welche Anbieter sich letztlich konkret mit der Bundesliga beschäftigen, weil dies natürlich Einfluss auf den Erlös haben wird.

Wer bietet überhaupt mit?

Für die Live-Rechte sind mit Sicherheit die beiden Platzhirsche in Deutschland, Sky und Dazn, am Tisch. Das Duo teilt sich auch aktuell das Gros der Live-Rechte, während Sport1 das Zweitliga-Topspiel hält und ProSiebenSat1 2020 das für die frei empfangbaren Sender vorgesehene Paket E (Eröffnungsspiele, Relegation, Super-Cup sowie zwei Einzelspiele) erstanden hatte. Gut möglich, dass sich auch das Duo wieder um kleinere Pakete bemüht, auch RTL, mittlerweile Rechtehalter bei der Nationalelf, Magenta (3. Liga) und Vodafone sind denkbar. Dazu kommt die große Frage: Was machen die US-Konzerne Amazon, Netflix, Paramount oder Apple? Fernando Carro, Sprecher der Geschäftsführung des frischgebackenen Deutschen Meisters Bayer Leverkusen, erklärte im Herbst 2023, dass er auf Interesse des genannten Quartetts hofft. Bietet einer dieser Großkonzerne mit, könnte dies den Preis in der Tat nach oben treiben.

Die Bundesliga ist nach wie vor das mit Abstand werthaltigste Medienrecht Deutschlands.

Dr. Steffen Merkel über die Ausschreibung der TV-Rechte an der Bundesliga

Wie viele Rechtepakete gibt es?

Insgesamt gibt es 15 audiovisuelle Pakete. Sieben mit Live-Rechten, acht Pakete für Highlight-Berichterstattungen, also Spielzusammenfassungen und Einzelclips. Bei den Live-Rechten hat die Liga folgende Neuerung eingeführt: Sie vergibt den Bundesliga-Sonntag, bislang gekoppelt an die Freitagspartien, als Ganzes (Paket D). Der Freitag wird kombiniert mit den fünf Einzelspielen am Samstagnachmittag (B). Zudem gibt es die Samstags-Konferenz (A), das Samstags-Topspiel inklusive Super-Cup (C). Dazu kommt noch das Free-Live-Paket E (Eröffnungsspiele Bundesliga und 2. Liga, Super-Cup, Relegation, je eine Partie Spieltage 17 und 18 der Bundesliga), Paket F (alle Einzelspiele der 2. Liga inklusive Konferenz) und Paket G, das Samstags-Topspiel im Unterhaus um 20.30 Uhr. Paket E ist aufgrund der mit dem Bundeskartellamt abgesprochenen Rahmenbedingungen im Free-TV vorgesehen, Paket G kann sowohl im Pay- als auch im Free-TV laufen.

Was könnte sich für den Kunden ändern?

Momentan müssen Bundesliga-Fans zwei Abos abschließen, um alle Live-Spiele sehen zu können. Dies könnte sich ab 2025 ändern, weil das Kartellamt die “no-single-buyer-rule”, also das Alleinerwerbsverbot für alle Live-Rechtepakete, gekippt hat. Dieses sollte eigentlich wettbewerbsfördernd wirken, hatte aber am Ende nur dazu geführt, dass die Fans Mehrfach-Abos abschließen mussten – für den Konsumenten teuer, für den Anbieter ärgerlich, weil der Run ausblieb und die Rechte kaum finanzierbar waren, für die Liga insgesamt also schlecht. Theoretisch könnte sich nun ein Anbieter alle Live-Rechte sichern. In der Praxis dürfte es zwar nicht dazu kommen, weil dies extrem teuer wäre. Das heißt aber nicht, dass erneut Mehrfach-Abos notwendig sein werden. Denn durch die erfolgreichen Verhandlungen mit den Kartellwächtern erhofft sich die Liga, dass Rechtenehmer gemeinsame Abo-Modelle anbieten.

Wie läuft die Auktion konkret ab?

Interessenten bieten für jedes Paket einzeln, die jeweiligen Auktionstage folgen strengen Regeln und Zeitplänen. Die Liga setzt Vorbehaltspreise für die jeweiligen Rechtepakete fest. Bieten mehrere Interessenten eine Summe oberhalb dieser Vorbehaltspreise und liegt das zweithöchste Angebot mehr als 20 Prozent hinter dem des Höchstbietenden, kommt es zur Annahme. Liegt nur ein Angebot über dem Ziel und dabei 20 Prozent höher als das des “Zweiten”, wird das Paket ebenfalls vergeben. Nicht vergeben wird beispielsweise, wenn mehrere oberhalb des Vorbehaltspreises liegen, das Top-Angebot den Zweiten aber nicht um mindestens 20 Prozent übersteigt. Dann informiert die Liga die Bieter darüber und diese starten in eine neue Runde, die sogenannte Reservationspreis-Auktion, die wieder denselben Kriterien folgt. Gleiches gilt, wenn kein Angebot auf Vorbehaltsniveau eintrifft. Bis Ende April sollten die Rechte vergeben sein.

Benni Hofmann