Das Spitzenspiel zum Auftakt in den 26. Spieltag der 2. Bundesliga war letztlich eine eindeutige Angelegenheit. Das lag in den Augen von Magdeburg-Coach Christian Titz und seinem Kapitän Dominik Reimann in erster Linie nicht am starken Hamburger SV, sondern an den eigenen Aussetzern.

Ratlos: Dominik Reimann musste gegen den Hamburger SV drei Gegentore hinnehmen.
IMAGO/Eibner
Das Resümee zur Partie gegen den Hamburger SV war aufseiten des 1. FC Magdeburg schnell gezogen. “Es war ein Spiel, das wir gegen uns entschieden haben, indem wir zu viele Spieler hatten, die nicht bei ihrer Tagesform und sehr fehlerhaft waren”, erklärte Trainer Christian Titz bei Sky. Sein Kapitän Dominik Reimann unterstrich: “Wenn du zu viele Fehler machst, dann hast du es am Ende nicht verdient zu gewinnen.”
2. Bundesliga, 26. Spieltag
Dreimal musste der Magdeburger Torwart den Ball aus dem eigenen Netz holen, vorne gelang dagegen nichts. “Wir haben den Gegner eingeladen und deswegen haben wir heute verdient verloren und selbst auch kein Tor geschossen”, betonte Reimann, der sich die individuellen Aussetzer im Spiel des Tabellenvierten nicht erklären konnte.
Schon früh leistete sich Silas Gnaka einen fatalen Ballverlust, den der HSV – unter erneuter Mithilfe von Gnaka, der beim Rettungsversuch den Ball zu Torschütze Ransford Königsdörffer spitzelte – eiskalt nutzte. “Das weiß der Spieler auch”, war sich Trainer Titz angesprochen auf den Fehler seines Abräumers sicher. Wenig später grätschte Abwehrchef Marcus Mathisen eine Flanke unbedrängt ins eigene Tor.
Ich weiß, dass der Kontakt leicht ist. Ich weiß aber auch, dass wir den Pfiff nie kriegen und dass er regelmäßig gepfiffen wird.
Christian Titz
Doch die Entstehung des 0:2 ärgerte den Trainer mindestens genauso, wie das Tor selbst. Denn auf der Gegenseite sah er gleich zwei mögliche Fouls. Diskutiert wurde besonders wegen Baris Atik, der nach einem leichten Kontakt im Strafraum zu Boden ging. “Ich weiß, dass der Kontakt leicht ist. Ich weiß aber auch, dass wir den Pfiff nie kriegen und dass er regelmäßig gepfiffen wird”, haderte Titz, der in der Halbzeit mit drei Wechseln reagierte und “richtig mit Druck” in den zweiten Durchgang gehen wollte – erfolglos. “Mit dem 0:3 war das Spiel endgültig entschieden.” Diesmal war es der eingewechselte Patric Pfeiffer, der im Zweikampf mit Königsdörffer nicht gut aussah, Reimann musste sich erneut im kurzen Eck geschlagen geben.
In Summe konnte der Trainer seinen Schützlingen keine mangelnde Laufbereitschaft attestieren. “Aber wir haben am Boden oft entscheidende Zweikämpfe verloren.” Spät gelang es den Magdeburgern zwar doch noch, sich dem Tor anzunähern. “Dann kommt hier noch einmal eine andere Atmosphäre rein, die Zuschauer sind da, du kriegst nochmal eine zweite Luft.” Doch die gab es an diesem Abend nicht.
Reimann optimistisch: “Rückschläge gehören dazu”
Umso ärgerlicher für Kapitän Reimann, dass die Leistung defensiv nicht stimmte. “Wir haben in der Vergangenheit viele Tore geschossen, heute sollte es nicht sein. Aber trotzdem ist es nicht unser Anspruch, dann drei Gegentore zu bekommen.” Vielmehr müsse dann erst recht dafür gesorgt werden, dass auch hinten die Null steht.
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Nach dem Remis in Fürth (1:1) und der Niederlage gegen den HSV könnten die Magdeburger auf bis zu vier Zähler hinter Platz 3 zurückfallen. “Rückschläge gehören dazu, die hat jede Mannschaft. Damit wissen wir umzugehen, wir wissen, was wir besser machen müssen”, blieb Reimann optimistisch und blickte voraus. “Heute waren es die individuellen Fehler, da nehme ich jeden auch in die Pflicht, in der Länderspielpause nochmal einen draufzusetzen, damit wir stärker rauskommen und das nächste Spiel wieder erfolgreich gestalten können.”
In zwei Wochen wartet die nächste schwierige Aufgabe. Die Magdeburger müssen samstags (13 Uhr, LIVE! bei kicker) zu Hannover 96.