Geraerts über seine Schalke-Zukunft: “Keine Garantie für niemanden”

Der FC Schalke hat den Klassenerhalt in der 2. Liga noch nicht sicher, was auch die Planungen für die kommende Saison erschwert. Trainer Karel Geraerts vermeidet ein klares Bekenntnis.

Es laufen Gespräche zwischen Marc Wilmots (Mi.) und Karel Geraerts.

Es laufen Gespräche zwischen Marc Wilmots (Mi.) und Karel Geraerts.

IMAGO/RHR-Foto

Schalke hat sich in den letzten Wochen stabilisiert, in den vergangenen sieben Spielen verloren die Knappen nur einmal. Jedoch gewannen sie auch nur zwei Spiele, was die Situation in Gelsenkirchen nach wie vor angespannt sein lässt. Wenn Schalke zuletzt jubeln konnte, dann vor eigenem Publikum. Praktisch also, dass am Samstagabend (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) das nächste Heimspiel ansteht – mit Fortuna Düsseldorf gastiert jedoch ein Aufstiegsaspirant in der Veltins-Arena.

Ohne Derry Murkin und Cedric Brunner muss S04 auskommen, hinter Assan Ouedraogo steht derweil noch ein Fragezeichen. Der Youngster sei laut Karel Geraerts im Training “teilweise dabei” gewesen. Ob der 17-Jährige im Kader stehen wird, entscheidet sich am Freitag im Abschlusstraining. Während Brunner wie schon beim 1:1 in Elversberg wohl durch Brandon Soppy vertreten wird, steht der Ersatz von Murkin noch nicht fest.

“Anfang der Woche”, so Geraerts, “habe ich zu den Jungs gesagt, dass eine Position frei geworden ist. Jeder hatte die Chance, sich im Training zu zeigen.” Eine Möglichkeit ist, dass Tobias Mohr, der zuletzt viermal in Folge nicht im Kader war, ins Team rückt und Thomas Ouwejan den Part hinten links übernimmt.

Vorsicht vor Tzolis

Die nun wieder auftretenden Verletzungssorgen bereiten Geraerts derweil keine Sorgen. Es sei “normal, dass Spieler zum Ende der Saison anfälliger werden, aber wir verschließen nicht die Augen davor.” Der Qualität des kommenden Gegners ist man sich auf Schalke ebenfalls bewusst, allen voran Christos Tzolis gilt es zu stoppen. “Tzolis ist ein guter Spieler, er hat viele Tore gemacht. Wenn er den Ball hat, müssen wir wach sein. Ich werde ihm aber keinen Spieler abstellen, wir verteidigen es im Kollektiv”, so Geraerts.

Trotz der aufsteigenden Tendenz braucht Schalke weiterhin dringend Punkte, um den Klassenerhalt festzuzurren. Aktuell trennen die Knappen fünf Punkte vom Relegationsrang. Dementsprechend herrscht noch keine Klarheit darüber, ob Geraerts auch in der kommenden Saison Trainer auf Schalke bleibt.

“Ich hatte mehrere Gespräche mit Marc (Wilmots, Anm. d. Red.), wir tauschen uns immer wieder aus. Im Moment gibt es keine Garantie für niemanden, weil wir noch nicht gesichert sind”, vermied der Belgier, der Anfang Oktober S04 übernommen hatte, ein klares Bekenntnis. “Ich habe ein weiteres Jahr Vertrag, dessen bin ich mir bewusst. In dieser Saison sind viele gute und schlechte Dinge passiert, das muss korrekt analysiert werden,” führte der 42-Jährige am Donnerstag aus.

Interesse aus Belgien?

Schalkes Sportdirektor Wilmots hatte unter der Woche bereits erklärt, Geraerts habe ihm in einem Gespräch versichert, “dass er sich gut vorstellen kann, hierzubleiben”. Belgische Medien hatten zuletzt jedoch mehrfach berichten, dass Geraerts Top-Kandidat beim Conference-League-Halbfinalisten FC Brügge sein soll, mancherorts wurde gar von einer Einigung gesprochen. Geraerts wurde in Brügge zum Profi und spielte von 2007 bis 2011 ein zweites Mal dort, wo auch seine Familie lebt.

Bei einem Schalker Klassenerhalt scheint ein Verbleib in Gelsenkirchen dennoch wahrscheinlich. “In der nächsten Saison werden wieder andere Ambitionen herrschen, da kann es nur mit Vollgas in eine Richtung gehen. Wir brauchen erst 40 Punkte, dann können Entscheidungen getroffen werden.” Mit einem Sieg gegen die Fortuna wäre es dann nur noch ein Punkt, den Schalke für die absolute Planungssicherheit braucht.

Schalkes stabilem Verteidiger Murkin droht das Saisonaus

Schalke 04 muss möglicherweise für den Rest der Saison auf Derry Murkin verzichten, der stabile Linksverteidiger ist verletzt. Der 17-jährige Hoffnungsträger Assan Ouedraogo kann derweil zumindest wieder Teile des Mannschaftstrainings absolvieren.

Schalkes Derry Murkin hat sich einen Faserriss zugezogen.

Schalkes Derry Murkin hat sich einen Faserriss zugezogen.

IMAGO/Fussball-News Saarland

Schalke 04 hat schon 56 Tore kassiert, nach 30 Spieltagen kommen nur die beiden Teams auf den direkten Abstiegsplätzen auf mehr: Der 1. FC Kaiserslautern steht bei 59 Gegentreffern, der VfL Osnabrück gar bei 60. Allerdings befindet sich die Elf von Trainer Karel Geraerts defensiv in einer stabilen Phase, einen Silberstreif am Horizont stellen die jüngsten vier Ligaspiele gegen Karlsruhe (0:0), Nürnberg (2:0) sowie Hannover und Elversberg (jeweils 1:1) dar.

Murkin beklagt Faserriss

Der Ausfall von Derry Murkin trifft die Schalker nun empfindlich. Der 24-Jährige ist von allen S04-Verteidigern mit mindestens fünf Einsätzen der Notenbeste (kicker-Durchschnittsnote 3,68), auf seiner linken Seite agiert er in aller Regel verlässlich, zudem bringt er einen ausgeprägten Offensivdrang mit. Nun aber hat sich der Engländer, der zuletzt gegen Elversberg zur Pause ausgewechselt werden musste, einen Faserriss zugezogen. Bei nur noch vier ausstehenden Saisonspielen könnte es unter Umständen eng werden mit einem weiteren Einsatz bis Mitte Mai.

Beruhigend für Geraerts: Mit Thomas Ouwejan steht eine größtenteils verlässliche Alternative für die Linksverteidigerposition bereit. Auch für die Rolle auf der rechten Seite, wo Cedric Brunner aufgrund von Knieproblemen auch für das Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf am Samstag (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) nicht zur Verfügung stehen wird, braucht sich der Trainer keine Sorgen zu machen. Er hat die Wahl zwischen Allrounder Henning Matriciani, Nachwuchskraft Steven van der Sloot und Winterzugang Brandon Soppy, der Brunner gegen die SV Elversberg vertrat, allerdings einen sehr schlechten Tag erwischte (kicker-Note 5).

Ouedraogo absolviert Teile des Mannschaftstrainings

Assan Ouedraogo tastet sich derweil langsam wieder heran. Der 17-Jährige, der monatelang wegen eines Syndesmoserisses ausgefallen war und bei seinem Comeback beim 1:1 in Hannover mit einem Treffer sofort wieder seinen Wert für die Mannschaft untermauerte, absolviert seit dieser Woche zumindest wieder Teile des Mannschaftstrainings.

Vielleicht reicht es für eine Kadernominierung gegen Düsseldorf, von einem Startelfeinsatz ist aktuell aber nicht auszugehen. Schalke 04 könnte im Saisonendspurt noch deutlich mehr auf den Hoffnungsträger angewiesen sein, außerdem gilt es, mit Blick auf einen möglichen Abschied im Sommer für eine höhere einstellige Millionen-Ablöse jedwedes Gesundheitsrisiko zu vermeiden.

Toni Lieto

Schalke müsste bei Abstieg in die 3. Liga Bedingungen erfüllen

Sollte Schalke in die 3. Liga absteigen, müssten die Gelsenkirchener wie erwartet Liquiditätsbedingungen erfüllen. Finanz-Vorstand Christina Rühl-Hamers ist deswegen aber nicht bange.

Auf Schalkes Geschäftsstelle gibt man sich zuversichtlich.

Auf Schalkes Geschäftsstelle gibt man sich zuversichtlich.

IMAGO/Funke Foto Services

Der für die 3. Liga zuständige DFB hatte am Montagabend die Lizenz erteilt, “vorbehaltlich unter Liquiditätsbedingungen, die bis Anfang Juni erfüllt werden müssen”, wie es in einer Schalker Mitteilung hieß. Der Schalker Vorstand sei jedoch nach Sichtung der Unterlagen überzeugt davon, diese Bedingungen erfüllen zu können.

“Wir waren darauf vorbereitet, dass der DFB zum jetzigen Zeitpunkt eine Liquiditätslücke feststellen wird”, sagte Finanz-Vorstand Christina Rühl-Hamers. Dass man die Überzeugung habe, die Voraussetzungen erfüllen zu können, sei “ein starkes Zeichen für unseren Verein”.

So weit soll es aber natürlich gar nicht erst kommen, so Rühl-Hamers weiter. Der Klassenerhalt habe “oberste Priorität und bleibt das Ziel aller. Je früher wir dieses erreichen, umso besser ist es für die Zukunftsplanungen.” Schalke werde in den kommenden Wochen beide Szenarien fokussiert und zielgerichtet vorbereiten, um in beiden Fällen direkt handlungsfähig zu sein. Aktuell liegen die Knappen fünf Punkte vor Rang 16 und sechs Zähler vor einem direkten Abstiegsplatz.

2025/26 droht ein Punktabzug

Bereits am 18. April hatten die Gelsenkirchener die Zweitligalizenz ohne Bedingungen durch die DFL erhalten.  Aufgrund des negativen Eigenkapitals (103,3 Millionen Euro) würde Schalke aber in eine Regelung fallen, die in der DFL-Satzung festgeschrieben ist. Um fünf Prozent muss das Nettoeigenkapital im Kalenderjahr 2024 verbessert werden, andernfalls droht in der Saison 2025/2026 ein Punktabzug.

Als eingetragener Verein ist dies nur über einen Gewinn möglich. Dieser konnte 2023 zwar erwirtschaftet werden (6,9 Millionen Euro), allerdings nur aufgrund der guten Bilanz im ersten Halbjahr, als Schalke noch in der Bundesliga spielte.

“Wir hatten dieses Szenario vor vier Wochen, bei der Vorstellung des Jahresabschlusses 2023, transparent und offen kommuniziert”, erklärte Rühl-Hamers dazu in der Vorwoche.

Schalke müsste bei Abstieg in die 3. Liga Bedingungen erfüllen

Sollte Schalke in die 3. Liga absteigen, müssten die Gelsenkirchener wie erwartet Liquiditätsbedingungen erfüllen. Finanz-Vorstand Christina Rühl-Hamers ist deswegen aber nicht bange.

Auf Schalkes Geschäftsstelle gibt man sich zuversichtlich.

Auf Schalkes Geschäftsstelle gibt man sich zuversichtlich.

IMAGO/Funke Foto Services

Der für die 3. Liga zuständige DFB hatte am Montagabend die Lizenz erteilt, “vorbehaltlich unter Liquiditätsbedingungen, die bis Anfang Juni erfüllt werden müssen”, wie es in einer Schalker Mitteilung hieß. Der Schalker Vorstand sei jedoch nach Sichtung der Unterlagen überzeugt davon, diese Bedingungen erfüllen zu können.

“Wir waren darauf vorbereitet, dass der DFB zum jetzigen Zeitpunkt eine Liquiditätslücke feststellen wird”, sagte Finanz-Vorstand Christina Rühl-Hamers. Dass man die Überzeugung habe, die Voraussetzungen erfüllen zu können, sei “ein starkes Zeichen für unseren Verein”.

So weit soll es aber natürlich gar nicht erst kommen, so Rühl-Hamers weiter. Der Klassenerhalt habe “oberste Priorität und bleibt das Ziel aller. Je früher wir dieses erreichen, umso besser ist es für die Zukunftsplanungen.” Schalke werde in den kommenden Wochen beide Szenarien fokussiert und zielgerichtet vorbereiten, um in beiden Fällen direkt handlungsfähig zu sein. Aktuell liegen die Knappen fünf Punkte vor Rang 16 und sechs Zähler vor einem direkten Abstiegsplatz.

2025/26 droht ein Punktabzug

Bereits am 18. April hatten die Gelsenkirchener die Zweitligalizenz ohne Bedingungen durch die DFL erhalten.  Aufgrund des negativen Eigenkapitals (103,3 Millionen Euro) würde Schalke aber in eine Regelung fallen, die in der DFL-Satzung festgeschrieben ist. Um fünf Prozent muss das Nettoeigenkapital im Kalenderjahr 2024 verbessert werden, andernfalls droht in der Saison 2025/2026 ein Punktabzug.

Als eingetragener Verein ist dies nur über einen Gewinn möglich. Dieser konnte 2023 zwar erwirtschaftet werden (6,9 Millionen Euro), allerdings nur aufgrund der guten Bilanz im ersten Halbjahr, als Schalke noch in der Bundesliga spielte.

“Wir hatten dieses Szenario vor vier Wochen, bei der Vorstellung des Jahresabschlusses 2023, transparent und offen kommuniziert”, erklärte Rühl-Hamers dazu in der Vorwoche.

Müller ist die königsblaue Konstante

Auch gegen die SV Elversberg konnte sich Schalke 04 auf Marius Müller verlassen, beim 1:1 untermauerte der Torhüter einmal mehr seinen Status als königsblaue Konstante. Seine Verpflichtung hat sich schon lange ausgezahlt.

Starker Rückhalt: Schalkes Keeper Marius Müller.

Starker Rückhalt: Schalkes Keeper Marius Müller.

picture alliance / U. Hufnagel

Mit jeder Faser seines Körpers versucht Marius Müller, den FC Schalke 04 in der 2. Liga zu halten. In der Schlussphase der Partie bei der SV Elversberg nun bewahrte der Torhüter seine Mannschaft mit der Beuge seines rechten Armes vor dem Rückstand. Es wäre das 1:2 durch Jannik Rochelt gewesen.

Das 1:1, das beim Abpfiff an der Anzeigentafel prangte, bringt die in diesem Kalenderjahr auswärts immer noch sieglosen Gelsenkirchener im Abstiegskampf zwar wieder einmal nicht entscheidend voran, doch klar ist: Schalke 04 würde mit Blick auf die Rangliste noch viel tiefer im Schlamassel stecken, wenn Müller nicht Woche für Woche Leistungen auf Zweitliga-Topniveau abliefern würde. Der 30-Jährige ist in dieser in vielerlei Hinsicht überaus komplizierten Saison die königsblaue Konstante.

Ablöse an Luzern hat sich bezahlt gemacht

Seine Startelf-Nominierung gegen die SV Elversberg am vergangenen Freitag war Müllers 18. Profi-Einsatz für Schalke 04. An ihm führt in dieser Saison kein Weg vorbei. Die 350.000 Euro Ablöse, die der hochverschuldete und auf dem Transfermarkt zumindest bis vor nicht allzu langer Zeit gerne verschwenderisch agierende Bundesliga-Absteiger im Sommer an den FC Luzern überwies, haben sich längst bezahlt gemacht.

Der Schnapper avancierte schnell zu Schalkes aktuell größtem Schnäppchen. Von allen Königsblauen mit mindestens fünf Partien in der laufenden Runde hat sich nur der Routinier beim kicker-Notenschnitt eine 2 vor dem Komma verdient (2,8). In diesen Sphären befindet sich bislang nicht einmal der unangefochtene Top-Scorer des Teams namens Kenan Karaman, der Schalkes Ausgleichstreffer in Elversberg durch Keke Topp vorbereitete und bei zehn eigenen Treffern nun auf neun Assists kommt.

Müller weiß mit seinen guten Reflexen, seinem großen Überblick bei in den Strafraum hineinsegelnden Bällen sowie mit seiner körperlichen Präsenz auf dem Feld zu gefallen. Auch außerhalb des Platzes geht er als meinungsstarkes Sprachrohr voran – extern vor den Mikrofonen und intern in der Kabine, in der es auf Schalke häufiger mal knallt. Der gebürtige Heppenheimer findet in aller Regel klare Worte, seine Formulierungen sind gelegentlich erfrischend unkonventionell.

Wie Müller im Sommer den Weg nach Schalke fand und wie Fährmanns, Heekerens und Langers Perspektiven aussehen, lesen Sie in der Torhüter-Story in der kicker-Montagsausgabe (oder am Sonntagabend im eMagazine).

Toni Lieto

Das Restprogramm in der 2. Bundesliga

Die Saison 2023/24 in der 2. Bundesliga geht in den Endspurt. Das Restprogramm der 18 Klubs auf einen Blick.

Enge Duelle im Auf- und im Abstiegsrennen: Schafft der HSV den Sprung ins Oberhaus? Gelingt Osnabrück noch der Klassenerhalt?

Enge Duelle im Auf- und im Abstiegsrennen: Schafft der HSV den Sprung ins Oberhaus? Gelingt Osnabrück noch der Klassenerhalt?

IMAGO/Lobeca

1. Holstein Kiel – 61 Punkte (Tordifferenz +26)

Kaiserslautern (H), Wiesbaden (A), Düsseldorf (H), Hannover (A)

2. FC St. Pauli – 60 Punkte (Tordifferenz +23)

Rostock (H), Hamburg (A), Osnabrück (H), Wiesbaden (A)

3. Fortuna Düsseldorf – 55 Punkte (Tordifferenz +29)

Schalke (A), Nürnberg (H), Kiel (A), Magdeburg (H)

4. Hamburger SV – 49 Punkte (Tordifferenz +13)

Braunschweig (A), St. Pauli (H), Paderborn (A), Nürnberg (H)

5. Karlsruher SC – 46 Punkte (Tordifferenz +16)

Nürnberg (A), Rostock (A), Hannover (H), Elversberg (A)

6. Hannover 96 – 45 Punkte (Tordifferenz +14)

Hertha (A), Paderborn (H), Karlsruhe (A), Kiel (H)

7. Hertha BSC – 44 Punkte (Tordifferenz +11)

Hannover (H), Elversberg (A), Kaiserslautern (H), Osnabrück (A)

8. SC Paderborn – 43 Punkte (Tordifferenz -3)

Elversberg (H), Hannover (A), Hamburg (H), Rostock (A)

9. SpVgg Greuther Fürth – 42 Punkte (Tordifferenz -3)

Wiesbaden (A), Braunschweig (H), Magdeburg (A), Schalke (H)

Tabellenrechner

10. SV Elversberg – 40 Punkte (Tordifferenz -8)

Paderborn (A), Hertha (H), Nürnberg (A), Karlsruhe (H)

11. 1. FC Nürnberg – 37 Punkte (Tordifferenz -18)

Karlsruhe (H), Düsseldorf (A), Elversberg (H), Hamburg (A)

12. 1. FC Magdeburg – 36 Punkte (Tordifferenz -4)

Osnabrück (H), Kaiserslautern (A), Fürth (H), Düsseldorf (A)

13. FC Schalke 04 – 36 Punkte (Tordifferenz -10)

Düsseldorf (H), Osnabrück (A), Rostock (H), Fürth (A)

14. Eintracht Braunschweig – 34 Punkte (Tordifferenz -8)

Hamburg (H), Fürth (A), Wiesbaden (H), Kaiserslautern (A)

15. SV Wehen Wiesbaden – 32 Punkte (Tordifferenz -9)

Fürth (H), Kiel (H), Braunschweig (A), St. Pauli (H)

16. Hansa Rostock – 31 Punkte (Tordifferenz -23)

Magdeburg (H), St. Pauli (A), Karlsruhe (H), Schalke (A), Paderborn (H)

17. 1. FC Kaiserslautern – 30 Punkte (Tordifferenz -13)

Kiel (A), Magdeburg (H), Hertha (A), Braunschweig (H)

18. VfL Osnabrück – 24 Punkte (Tordifferenz -33)

Magdeburg (A), Schalke (H), St. Pauli (A), Hertha (H)

Topp beherzt Teroddes Tipp: “Ich muss es akzeptieren”

Eigentlich hatte Keke Topp in Elversberg mit einem Startelfeinsatz gerechnet. Dass das Eigengewächs dann als Joker auftrumpfte, war auch einem Gespräch mit Simon Terodde zu verdanken.

Jubelte in Elversberg nach Einwechslung: Keke Topp.

Jubelte in Elversberg nach Einwechslung: Keke Topp.

IMAGO/RHR-Foto

“Vollkommen zufrieden bin ich nicht”, leitete Keke Topp sein Fazit nach dem Schalker Gastspiel in Elversberg bei Sky ein, “aber auch nicht enttäuscht.” Schließlich habe man bei einem Gegner antreten müssen, der durchaus über Qualitäten verfüge – und diese S04 bereits hatte spüren lassen. “Elversberg macht es gut, das haben wir auch im Hinspiel schon gesehen. Den einen Punkt nehmen wir auswärts mit”, gab sich der Angreifer pragmatisch.

Auch Terodde “ein bisschen verwundert”

Dass es den Zähler beim 1:1 überhaupt gab, war auch dem 20-Jährigen zu verdanken, der als Joker zum Ausgleich getroffen hatte. Dabei war nicht nur der Torschütze selbst irritiert davon gewesen, zunächst auf der Bank zu beginnen. “Ich war ein bisschen überrascht, habe schon damit gerechnet, dass ich von Anfang an spiele”, gab Topp zu und fügte hinsichtlich Routinier und Bezugsperson Simon Terodde an: “Er war auch ein bisschen verwundert, um ehrlich zu sein.”

Der Rekordtorschütze der 2. Bundesliga hatte aber nicht nur bestätigende Worte für seinen Mitspieler parat, sondern gab diesem gleich auch noch ein paar Ratschläge mit auf den Weg. “Er hat gesagt, dass ich es akzeptieren und mich zeigen und alles reinhauen soll, wenn ich reinkomme”, verriet das Schalker Eigengewächs – und nahm sich die Worte seines sportlichen Mentors ganz offensichtlich zu Herzen. Zur zweiten Halbzeit eingewechselt, stand der in der 59. Minute hinter Terodde goldrichtig und schob zum 1:1 ein.

Für Topp war der Treffer auch ein Zeichen an seinen Coach. “Ich war dann auch ein wenig sauer und wollte zeigen, dass ich lieber spielen sollte und spielen will”, so der inzwischen dreifache Zweitligatorschütze, der aber ebenso klarstellte: “Der Trainer hat es so entschieden. Ich muss es akzeptieren. Das ist vollkommen in Ordnung. Ich bin 20 Jahre alt, ich muss nicht jedes Spiel von Anfang an spielen.” Selbst wenn er dies natürlich gerne tun würde. “Das ist normal.”

Weshalb Geraerts Topp zunächst draußen ließ

Karel Geraerts selbst begründete die personelle Umstellung mit den Erfahrungen aus dem Hinspiel. In diesem hätte die SVE den Knappen im Mittelfeld den Schneid abgekauft, weshalb der Belgier mit Ron Schallenberg “das Zentrum stärken wollte”. Daher verzichtete er auf Topp, obwohl er “immer zufrieden” sei, wenn dieser spiele: “Er gibt immer alles, auch wenn er, wie heute, 45 Minuten spielt.”

Ob der Startelf-Einsatz gegen Düsseldorf im kommenden Zweitligatopspiel nächsten Samstag (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) damit gesichert ist? Ganz soweit wollte Geraerts noch nicht gehen. “Lassen wir ihn einfach mal machen, dann werden wir nächste Woche sehen, was ich mache.” Klar ist aber: Topp dürfte bereit und heiß auf einen Einsatz sein.

Geraerts warnt vor “größtem Fehler, den wir machen können”

Schalke 04 kann am Freitag einen weiteren wichtigen Schritt Richtung Klassenerhalt gehen, Trainer Karel Geraerts warnt allerdings vor dem “größten Fehler”, den die abstiegsgefährdeten Königsblauen in ihrer aktuellen Lage machen können.

S04-Coach Karel Geraerts warnt vor Elversberg und Nachlässigkeiten.

S04-Coach Karel Geraerts warnt vor Elversberg und Nachlässigkeiten.

IMAGO/osnapix

Der FC Schalke 04 war der größte Gewinner des 29. Spieltags. Keine Mannschaft, die zum jetzigen Zeitpunkt hinter den Königsblauen in der Tabelle steht, konnte am vergangenen Wochenende gewinnen, während Schalke 04 den 1. FC Nürnberg mit 2:0 besiegte und einen Satz nach vorne auf Rang 12 machte. Vor dem 29. Spieltag drohte den Gelsenkirchenern noch der Absturz auf einen direkten Abstiegsplatz, nun haben sie plötzlich sechs Punkte Vorsprung auf den Vorletzten 1. FC Kaiserslautern.

Zeit zum Durchatmen? “Nein”, sagt Karel Geraerts und warnt vor dem Auswärtsspiel bei Aufsteiger SV Elversberg am Freitag (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker). Sich mit Blick auf die deutlich verbesserte Ausgangslage auszuruhen, wäre “der größte Fehler, den wir machen können”.

Wie viele Punkte Schalke für den direkten Klassenerhalt noch benötigt, will der Trainer gar nicht erst hochrechnen. Möglich, dass die Königsblauen aus den letzten fünf Partien gegen Elversberg, Düsseldorf, Osnabrück, Rostock und Fürth noch einen Sieg und ein Unentschieden brauchen, um den Ligaverbleib in der Tasche zu haben.

Dann hätten sie 39 Punkte – so viele, wie Elversberg aktuell. Drei davon holte die SV, die vor 24 Monaten noch in der Regionalliga spielte, in der Hinrunde auf Schalke. Die 1:2-Niederlage aus dem November hat Geraerts nicht vergessen. Er ist sich sicher: Der einstige Europapokal-Dauergast wird auch am Freitag “definitiv verlieren, wenn wir nicht 100 Prozent abliefern”.

Ouedraogo fällt wohl aus

Zuletzt holte Schalke 04 in Hannover (1:1) seinen ersten Auswärtspunkt dieses Kalenderjahres. Torschütze vor knapp zwei Wochen: Assan Ouedraogo. Der erst 17-jährige Hoffnungsträger fiel anschließend gegen Nürnberg aus, auch für Elversberg wird es wohl nicht reichen. Der Offensivspieler klagt über muskuläre Probleme. Zwar will Geraerts noch das Donnerstagstraining abwarten, die Tendenz geht aber klar in Richtung Ausfall.

Jetzt schon sicher ist derweil, dass Cedric Brunner nicht zur Verfügung steht. Der Rechtsverteidiger hat Knieprobleme. Für seine Position kommen gleich drei Spieler in Frage: Brandon Soppy, Henning Matriciani und Steven van der Sloot aus der U 23.

Toni Lieto