BVB muss 147.700 Euro zahlen

Borussia Dortmund ist vom DFB-Sportgericht zu einer satten Geldstrafe verurteilt worden – eine weitere steht noch aus. Auch Union Berlin, Borussia Mönchengladbach und der 1. FC Köln wurden belangt.

Beim Heimspiel gegen den VfB setzten die BVB-Fans reichlich Pyrotechnik ein.

Beim Heimspiel gegen den VfB setzten die BVB-Fans reichlich Pyrotechnik ein.

IMAGO/Jan Huebner

Das DFB-Sportgericht arbeitet gerade die finalen Wochen der abgelaufenen Bundesliga-Saison ab und hat am Donnerstag ein Quartett zu Geldstrafen verurteilt. Die höchste Strafzahlung kommt auf Borussia Dortmund zu. Anhänger des Tabellenfünften hatten im Gastspiel bei Union Berlin am 2. März nach Verbandsangaben insgesamt 19 pyrotechnische Gegenstände gezündet, die derart starken Rauch entwickelten, dass die Partie für drei Minuten unterbrochen werden musste.

Rund einen Monat später feierten die BVB-Fans das 50-jährige Jubiläum des Westfalenstadions beim Heimspiel gegen den VfB Stuttgart nicht nur mit einer Choreographie, sondern auch mit 123 Bengalischen Feuern. Die beiden Geldstrafen summieren sich auf 147.700 Euro. Davon können die Dortmunder mit 49.000 Euro wie gewohnt rund ein Drittel für sicherheitstechnische oder gewaltpräventive Maßnahmen verwenden. Die zu erwartende UEFA-Strafe für die schwarz-gelbe Pyro-Show beim Champions-League-Finale in Wembley steht noch aus.

Für Union werden 84.000 Euro fällig

Dem DFB-Urteil hat der BVB ebenso zugestimmt wie die ebenfalls für Fan-Vergehen belangten Union Berlin, Borussia Mönchengladbach und 1. FC Köln. Union-Anhänger hatten im Auswärtsspiel beim VfB Stuttgart am 8. März rund 51 pyrotechnische Gegenstände und gegen den SC Freiburg am 34. Spieltag mindestens 30 Bengalische Feuer gezündet, dazu laut DFB mindestens drei Bierbecher in Richtung Spielfeld geworfen. 84.000 Euro werden insgesamt fällig.

Für fünf Bengalische Feuer in Stuttgart am letzten Spieltag muss Gladbach 5000 Euro zahlen, Köln für zwei pyrotechnische Gegenstände am 6. April gegen Bochum 2000 Euro.

Neuer Zweijahresvertrag: Gladbach bindet Lainer

Erst im Januar feierte Stefan Lainer nach seiner Lymphknotenkrebs-Diagnose sein Comeback in der Bundesliga und erkämpfte sich anschließend regelmäßige Einsätze auf der rechten Defensivseite. Nun wurde der im Sommer auslaufende Vertrag des 31-Jährigen um zwei Jahre verlängert.

Stefan Lainer bleibt Borussia Mönchengladbach über den Sommer hinaus erhalten.

Stefan Lainer bleibt Borussia Mönchengladbach über den Sommer hinaus erhalten.

IMAGO/fohlenfoto

Stefan Lainer wurde aus dem finalen Kader Österreichs für die EM gestrichen, bei Borussia Mönchengladbach spielt der österreichische Nationalspieler aber weiter eine feste Rolle. Der 31-Jährige hat seinen auslaufenden Vertrag beim VfL wie erwartet um zwei Jahre bis zum Sommer 2026 verlängert. Das gab der Klub am Dienstag bekannt.

Lainer wird damit ab Sommer in seine sechste Saison bei der Borussia starten. Der Rechtsverteidiger war 2019 für eine Ablösesumme von zehn Millionen Euro von RB Salzburg zu den Fohlen gewechselt. Dass der 31-Jährige in Gladbach weitermachen wird, überrascht nicht. Der kicker hatte schon Ende Mai von einem neuen Zweijahresvertrag bis 2026 berichtet. Jetzt ist das Thema offiziell durch, Lainer trägt weiter das Fohlentrikot.

“Ich liebe es, für Borussia zu spielen”, betonte Lainer auf der Vereinswebsite. “Die vergangene Saison war nicht einfach, für mich persönlich und auch für den Klub. Ich freue mich schon jetzt darauf, das Vertrauen des Klubs zurückzuzahlen, mich zu zerreißen und alles reinzuwerfen, damit wir es besser machen als in der vergangenen Saison.”

Auch Borussias Geschäftsführer Sport, Roland Virkus, zeigte sich erfreut über die erfolgreichen Verhandlungen: “Stevie ist seit fünf Jahren bei uns und war in dieser Zeit stets ein Vorbild an Einsatz und Einstellung.”

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Jetzt die fünfte Folge hören: Er macht ihn!


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Für die Borussia bestritt Lainer bisher 141 Pflichtspiele und erzielte vier Tore. Nach der überstandenen Krebserkrankung – in der Sommervorbereitung war bei Lainer Lymphknotenkrebs diagnostiziert worden – hatte sich der Außenverteidiger zurück in die Mannschaft gekämpft und kam in der Rückrunde der vergangenen Spielzeit auf 15 Bundesliga-Einsätze, davon stand er siebenmal in der Gladbacher Startelf.

Die sportliche Leistungsfähigkeit nach der schweren Erkrankung war für Lainer eine Grundvoraussetzung, um überhaupt Vertragsgespräche zu führen. “Wir sind in guten Gesprächen, doch Stevie hat gesagt: ‘Ich möchte jetzt erst einmal spielen und mir selbst beweisen, dass ich die Fitness habe, die ich vor meiner Krankheit hatte'”, so Virkus im Februar.

Bleibt es bei der Doppelbesetzung mit Scally?

Auf dem Papier ist mit Lainers Unterschrift unter den neuen Vertrag die Besetzung auf der Rechtsverteidigerposition geklärt. Mit dem erfahrenen Lainer und dem jungen Joe Scally (21) hat Cheftrainer Gerardo Seoane die Auswahl zwischen Routine und Perspektive. Ob es aber bei dieser Konstellation bleibt, muss abgewartet werden. Scally wird immer wieder mit Klubs aus der englischen Premier League in Verbindung gebracht. Der Vertrag des US-Nationalspielers läuft noch bis 2027.

Jan Lustig

Fast 75 Millionen Euro: Prämien für DFB-Pokal 2024/25 festgelegt

Exakt drei Wochen nach dem DFB-Pokal-Finale der Saison 2023/24 hat der DFB an diesem Samstag die Verteilung der DFB-Pokalerlöse für die Spielzeit 2024/25 festgelegt. Schon bis zum Halbfinale werden 67 Millionen Euro ausgeschüttet.

Objekt der Begierde: Leverkusen-Keeper Lukas Hradecky präsentiert stolz den DFB-Pokal.

Objekt der Begierde: Leverkusen-Keeper Lukas Hradecky präsentiert stolz den DFB-Pokal.

imago images

So mancher Fan von Bayer 04 Leverkusen dürfte die Bilder noch vor Augen haben, als die Werkself vor genau drei Wochen das erste Double der Vereinsgeschichte mit einem 1:0-Finalsieg über Zweitligist Kaiserslautern perfekt machte.

Aber auch im wichtigsten nationalen Pokal-Wettbewerb geht es Schlag auf Schlag: Nach der Erstrunden-Auslosung hatte der DFB am Donnerstag die erste Pokalrunde terminiert – und dabei auch die vier Free-TV-Spiele festgelegt.

An diesem Samstag dann beschloss die DFB GmbH & Co. KG auf der gemeinsamen Sitzung von Aufsichtsrat und Gesellschafterversammlung den Verteilerschlüssel für die Teilnehmer der Spielzeit 2024/25. Zuvor hatte es eine enge Abstimmung zwischen DFB und DFL gegeben.

Pokal-Prämien: Bis zum Halbfinale verdoppelt der DFB

Während sich die Frauen im DFB-Pokal über eine Verdopplung der Prämien freuen dürfen, schweben die Männer weiterhin in ganz anderen Sphären. Die 1,7 Millionen Euro, die bei den Frauen insgesamt ausgeschüttet werden, gibt es bereits für die Viertelfinalspiele bei den Männern.

DFB-Pokal 2024/25

Der DFB nimmt die Verteilung bei den Männern wie folgt vor: Für die erste Runde werden 209.453 Euro gezahlt, anschließend wird verdoppelt jeweils für die zweite Runde (418.906 Euro), die dritte Runde (837.813 Euro), die Viertelfinalspiele (1.675.625 Euro) und die Halbfinalspiele (3.351.250 Euro).

Verlierer des DFB-Pokal-Finals erhält fast drei Millionen Euro

Die beiden Pokal-Finalisten der Saison 2024/25 dürfen sich über einen zusätzlichen Geldregen freuen: Der Verlierer des Finals erhält 2.880.000 Euro, der Pokalsieger satte 4.320.000 Euro. Die Ausschüttung bewegt sich damit in etwa auf dem Niveau der abgelaufenen Spielzeit. Von der ersten Runde bis zum Halbfinale werden 67 Millionen Euro verteilt, hinzu kommen die 7,2 Millionen Euro für das DFB-Pokal-Finale.

“Die erneut partnerschaftliche Abstimmung zwischen DFB und DFL zeigt einmal mehr die Einheit zwischen Profis und Amateuren”, wird Peter Frymuth, DFB-Vizepräsident für Spielbetrieb und Fußballentwicklung, zitiert: “In ihr drückt sich auch die Attraktivität dieses Formats und des DFB-Pokals als Wettbewerb aus. Dieses Ergebnis freut mich insbesondere für die teilnehmenden Amateurvereine, für die sich mit den Einnahmen aus dem DFB-Pokal zusätzliche Möglichkeiten eröffnen.”

Die Prämien im DFB-Pokal 2024/25 auf einen Blick:

Für die erste Runde: 209.453 Euro
Für die zweite Runde: 418.906 Euro
Für die dritte Runde: 837.813 Euro
Für die Viertelfinalspiele: 1.675.625 Euro
Für die Halbfinalspiele: 3.351.250 Euro
Für den Final-Verlierer: 2.880.000 Euro
Für den DFB-Pokal-Sieger: 4.320.000 Euro

Zehnte Saison in Gladbach: Sippel erhält einen neuen Vertrag

Auch mit inzwischen 36 Jahren geht es für Tobias Sippel weiter bei Borussia Mönchengladbach. Der Torhüter hat seinen Vertrag bei den Fohlen noch einmal verlängert.

Tobias Sippel wird in seine zehnte Saison bei Borussia Mönchengladbach gehen.

Tobias Sippel wird in seine zehnte Saison bei Borussia Mönchengladbach gehen.

IMAGO/Beautiful Sports

Jetzt ist es offiziell: Tobias Sippel bleibt den Fohlen erhalten, der Torhüter hat beim fünfmaligen deutschen Meister wie erwartet einen neuen Einjahresvertrag unterschrieben. Damit geht der Routinier in seine zehnte Saison bei der Borussia. Im Sommer 2015 war Sippel vom 1. FC Kaiserslautern, für den er 221 Pflichtspiele bestritten hatte, an den Niederrhein gewechselt und hatte die Rolle als Nummer 2 hinter dem Schweizer Nationaltorhüter Yann Sommer eingenommen. Dass Sippel noch mal ein Jahr dranhängen würde, hatte sich in den vergangenen Wochen abgezeichnet – der kicker berichtete.

Borussias Geschäftsführer Sport Roland Virkus lobte Sippel als “zuverlässigen und erfahrenen Torwart”. Darüber hinaus sei er ein “wichtiger und absolut positiver Typ in der Mannschaft, speziell im Torhüter-Team. Er kennt seine Rolle und hat schon mehrfach bewiesen, dass auf ihn Verlass ist, wenn man ihn braucht.”

In seinen bisher neun Jahren im Borussia-Park absolvierte Sippel wettbewerbsübergreifend 25 Pflichtspiele. Obwohl der Keeper in keiner Saison mehr als acht Einsätze sammeln konnte (der Höchstwert stammt aus der Spielzeit 2020/21 mit je vier Einsätzen in Liga und DFB-Pokal), erwarb sich Sippel einen Ruf als höchst zuverlässige Vertretung im Gladbacher Tor.

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Los geht die EM! Wie stark ist DFB-Gegner Schottland?


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Gemeinsam mit Elvedi dienstältester Profi

Immer wieder während seiner Zeit bei der Borussia gab es Anfragen von anderen Vereinen, auch mit der Perspektive, als Nummer 1 übernehmen zu können, doch am Ende entschied sich Sippel stets für den Verbleib. Nach dem Karriereende von Tony Jantschke und Patrick Herrmann ist er hinter Christoph Kramer (bis auf die Saison 2015/16 in Leverkusen seit 2013 bei der Borussia) der dienstälteste Spieler im Profikader, zusammen mit Nico Elvedi, der ebenfalls im Sommer 2015 kam.

Sippel kam in der vergangenen Saison trotz der langwierigen Verletzung von Stammtorwart Jonas Omlin (Schulteroperation) nicht mehr zum Einsatz. Sein letztes Pflichtspiel datiert vom 11. März 2023, auswärts bei RB Leipzig, Gladbach verlor 0:3. Mit Sippel wollen die Borussen hinter Omlin und Moritz Nicolas noch einen erfahrenen Mann im Torhüterteam haben. Jan Olschowsky (22) soll zwecks Spielpraxis verliehen werden, dafür könnte noch ein Talent aus dem Nachwuchs zu den Profis hochrücken.

“Meine sportliche Situation hat sich ein wenig verändert. Aber mir macht es immer noch riesigen Spaß, den jungen Keepern bei uns zu helfen und sie im Training zu fordern”, wird Sippel in einer Vereinsmitteilung zitiert. “Ich freue mich auf alles, was noch kommt bei Borussia und bin sehr dankbar, dass ich weiterhin Teil eines so großartigen Vereins sein darf.”

Jan Lustig

DFB terminiert erste Pokal-Runde – Vier Spiele im Free-TV

Der DFB hat die erste Runde des DFB-Pokals zeitgenau terminiert. 30 der 32 Partien finden vom 16. bis zum 19. August statt, die zwei verbleibenden steigen rund zehn Tage später. Vier Spiele werden im Free-TV übertragen.

Das Objekt der Begierde: Der DFB-Pokal.

Das Objekt der Begierde: Der DFB-Pokal.

IMAGO/Sven Simon

Mit dem Duell des FC Bayern München gegen Drittliga-Meister SSV Ulm 1846 Fußball steigt bereits am Freitagabend der erste Kracher der neuen Pokal-Saison. Am 18. August ab 20.45 Uhr treffen sich die Spatzen und der FCB zum bayrisch-schwäbischen Duell, das im Free-TV beim ZDF übertragen wird – alle Partien werden wie üblich bei Sky zu sehen sein. Die Spielzeit eröffnen werden bereits ab 18 Uhr die TSG Hoffenheim bei den Würzburger Kickers, Mainz 05 in Wiesbaden und der FC St. Pauli beim Halleschen FC.

Am Samstag steigen die ersten beiden Pokal-Duelle bereits um 13 Uhr, die SpVgg Greuther Fürth (bei Schott Mainz) und Borussia Mönchengladbach (in Aue) sind dann im Einsatz. Um 15.30 Uhr folgen sechs weitere Partien, unter anderem Union Berlin (Greifswald), Heidenheim (Villingen) oder der Pokalsieger von 2023 RB Leipzig (Essen) sind dann im Einsatz.

Borussia Dortmund am Samstagabend – Pokalschreck Saarbrücken Sonntagmittag

Den Samstag beschließen drei Partien ab 18 Uhr, wenn neben Holstein Kiel (Aachen) und Hannover (Bielefeld) auch Champions-League-Finalist Borussia Dortmund bei Phönix Lübeck gastiert.

Den Auftakt am Sonntag bestreiten um 13 Uhr der 1. FC Nürnberg beim letztjährigen Überraschungs-Halbfinalisten 1. FC Saarbrücken sowie der FC Augsburg bei Viktoria Berlin. Ab 15.30 Uhr folgen unter anderem der VfL Bochum (Regensburg), der 1. FC Köln (Sandhausen) und Hertha BSC (Rostock). Ab 18 Uhr sind mit dem HSV, Fortuna Düsseldorf und dem KSC drei Zweitligisten im Einsatz.

Vier Montagsspiele – Leverkusen und VfB unter der Woche

Vorerst beschlossen wird das Erstrunden-Wochenende mit vier Partien am Montagabend: Ab 18 Uhr gastieren Bremen, Wolfsburg und Magdeburg in Cottbus, Offenbach und Koblenz, ab 20.45 Uhr empfängt Eintracht Braunschweig die Frankfurter Eintracht – das zweite im Free-TV übertragene Duell läuft diesmal bei der ARD.

Komplettiert wird die zweite Runde, die im Herbst am 29. und 30 Oktober stattfinden wird, allerdings erst gut zehn Tage später. Weil Doublesieger Bayer Leverkusen am Samstagabend (20.45 Uhr) Vizemeister VfB Stuttgart zum Supercup empfängt, mussten die Erstrunden-Duelle der beiden Teams nach hinten verlegt werden. Am Dienstag (27. August) gastiert der VfB bei Preußen Münster (bei der ARD), am Mittwoch folgt dann um 18 Uhr das Gastspiel des Titelverteidigers bei Carl Zeiss Jena (zu sehen im ZDF). Das Leverkusener Spiel ist laut Aussage des DFB vorverlegt worden, um nicht mit der am selben Tag stattfindenden Eröffnungsfeier der Paralympics in Paris zu kollidieren.

Alle Erstrunden-Spiele könnt ihr wie gewohnt im kicker-LIVE!-Ticker verfolgen.

Kamps wird 60: Der Elferkiller mit dem Hang zum Schrillen

Er ist seit 42 Jahren bei Borussia Mönchengladbach, eine Legende bei den Fohlen. Am heutigen Mittwoch feiert Uwe Kamps seinen 60. Geburtstag.

Lange Jahre Gladbachs Nummer 1: Uwe Kamps.

Lange Jahre Gladbachs Nummer 1: Uwe Kamps.

IMAGO/Bildbyran

DFB-Pokalsieger, unbezwingbarer Elfmeterheld, der Torhüter mit den schrill-bunten Trikots und den langen Haaren, Förderer von Marc-André ter Stegen oder einfach ewiger Borusse – es gibt so viele Momente, Situationen, Dinge, die mit Uwe Kamps in Verbindung gebracht werden. Und das verwundert auch nicht, immerhin ist Kamps schon seit 42 Jahren Borusse, eine Institution im Klub.

Nur Berti Vogts mit 419 Einsätzen absolvierte für die Gladbacher mehr Bundesligaspiele als Kamps, der das Fohlen-Trikot in 390 Liga-Begegnungen trug. Nach der aktiven Karriere arbeitete Kamps 14 Jahre lang als Torwarttrainer beim fünfmaligen deutschen Meister und ist seit nunmehr drei Jahren Head of Goalkeeping bei der Borussia.

Dass Kamps einmal in den Kreis der Klublegenden aufsteigen würde, war nicht abzusehen, als 1982 der gerade mal 18 Jahre alte Nachwuchstorwart in Gladbach seinen ersten Profivertrag unterschrieb. Damals stattliche 2.500 Mark gab’s als Brutto-Gehalt, dazu kam eine Jahresleistungsprämie von 25.000 Mark. Investiert wurde das Geld in einen VW Scirocco, damit ihn der Vater nicht mehr zum Training fahren musste. “Gegen die alten Hasen bekam ich beim Fünf-gegen-Zwei, was ich vorher überhaupt nicht kannte, jeden Ball durch die Beine. Außerdem dachte ich bei jedem Waldlauf, ich muss sterben”, erinnerte sich Kamps mal an seine Anfänge im Training zurück.

Jupp Heynckes hieß sein erster Trainer in Gladbach. Mit dem Coach sei er öfter “brutal angeeckt”, berichtete Kamps jüngst wieder in einem Klub-Podcast. Den Brilli im Ohr konnte der ordnungsliebende Heynckes dem Youngster und Frauenschwarm noch verbieten, um die wasserstoffblond gefärbten Haare gab es mächtig Zoff. “Jupp Heynckes hat mich richtig zusammengefaltet vor der versammelten Mannschaft. Er wollte mich direkt wieder zum Friseur schicken. Eigentlich war’s auch ein Frisuren-Unfall, ich wollte mir nur Strähnchen machen lassen”, erzählt Kamps.

“Bunte Trikots, Ohrringe und die vier gehaltenen Elfmeter. Über diese Dinge habe ich in meinem Fußballerleben wahrscheinlich am meisten gesprochen”, so Kamps weiter. Schrille Torwarttrikots und ausgefallene Langhaar-Frisuren (WÜber die Jahre wurden die Haare dann immer kürzer”) wurden zum Markenzeichen.

Große Momente im DFB-Pokal

Seine sportliche Sternstunde erlebte er 1992 im Halbfinale des DFB-Pokals. Gegen Bayer Leverkusen hält Kamps alle vier Elfmeter. “Das außergewöhnlichste Spiel meiner Karriere”, so Borussias langjährige Nummer 1. “Aber durch dieses Spiel wurde ich oftmals auch auf den Elfmeterkiller reduziert. Dabei waren es schon noch ein paar Sachen mehr, die ich in meiner Karriere geleistet habe.” 1988 etwa gewann er bei den Olympischen Spielen in Seoul mit der deutschen Olympiaauswahl die Bronzemedaille. Der größte Triumph mit der Borussia gelang ihm 1995 – mit dem Gewinn des DFB-Pokals durch ein 3:0 gegen den VfL Wolfsburg. Auf dem Alten Markt in Mönchengladbach ging die große Party tags drauf weiter. Kamps: “Die Begeisterung und die Masse von Leuten war unglaublich. Das war sicher einer der schönsten Tage meiner Laufbahn.”

Mit einem weiteren emotionalen Highlight beendete er im Mai 2004 die Karriere. Zum Abschied des Bökelbergs durfte er als fast 40-Jähriger noch mal für ein paar Minuten zwischen die Pfosten. Seitdem widmet er sich ganz der Ausbildung der nächsten Torhütergenerationen. Marc-André ter Stegen ist sicherlich das Paradebeispiel für den Erfolg der Gladbacher Torwartschule. Aber auch einen Janis Blaswich oder einen Moritz Nicolas, der in der abgelaufenen Saison den Bundesligadurchbruch schaffte, hatte er unter seinen Fittichen. Und die nächsten Talente befinden sich bereits auf dem Sprung, weshalb in Zukunft vielleicht ja auch mal ein seit langem bestehender Wunsch von Kamps in Erfüllung gehen könnte: Dass drei Torhüter im Profikader aus der eigenen Borussia-Jugend stammen.

Jan Lustig

Kamps wird 60: Der Elferkiller mit dem Hang zum Schrillen

Er ist seit 42 Jahren bei Borussia Mönchengladbach, eine Legende bei den Fohlen. Am heutigen Mittwoch feiert Uwe Kamps seinen 60. Geburtstag.

Lange Jahre Gladbachs Nummer 1: Uwe Kamps.

Lange Jahre Gladbachs Nummer 1: Uwe Kamps.

IMAGO/Bildbyran

DFB-Pokalsieger, unbezwingbarer Elfmeterheld, der Torhüter mit den schrill-bunten Trikots und den langen Haaren, Förderer von Marc-André ter Stegen oder einfach ewiger Borusse – es gibt so viele Momente, Situationen, Dinge, die mit Uwe Kamps in Verbindung gebracht werden. Und das verwundert auch nicht, immerhin ist Kamps schon seit 42 Jahren Borusse, eine Institution im Klub.

Nur Berti Vogts mit 419 Einsätzen absolvierte für die Gladbacher mehr Bundesligaspiele als Kamps, der das Fohlen-Trikot in 390 Liga-Begegnungen trug. Nach der aktiven Karriere arbeitete Kamps 14 Jahre lang als Torwarttrainer beim fünfmaligen deutschen Meister und ist seit nunmehr drei Jahren Head of Goalkeeping bei der Borussia.

Dass Kamps einmal in den Kreis der Klublegenden aufsteigen würde, war nicht abzusehen, als 1982 der gerade mal 18 Jahre alte Nachwuchstorwart in Gladbach seinen ersten Profivertrag unterschrieb. Damals stattliche 2.500 Mark gab’s als Brutto-Gehalt, dazu kam eine Jahresleistungsprämie von 25.000 Mark. Investiert wurde das Geld in einen VW Scirocco, damit ihn der Vater nicht mehr zum Training fahren musste. “Gegen die alten Hasen bekam ich beim Fünf-gegen-Zwei, was ich vorher überhaupt nicht kannte, jeden Ball durch die Beine. Außerdem dachte ich bei jedem Waldlauf, ich muss sterben”, erinnerte sich Kamps mal an seine Anfänge im Training zurück.

Jupp Heynckes hieß sein erster Trainer in Gladbach. Mit dem Coach sei er öfter “brutal angeeckt”, berichtete Kamps jüngst wieder in einem Klub-Podcast. Den Brilli im Ohr konnte der ordnungsliebende Heynckes dem Youngster und Frauenschwarm noch verbieten, um die wasserstoffblond gefärbten Haare gab es mächtig Zoff. “Jupp Heynckes hat mich richtig zusammengefaltet vor der versammelten Mannschaft. Er wollte mich direkt wieder zum Friseur schicken. Eigentlich war’s auch ein Frisuren-Unfall, ich wollte mir nur Strähnchen machen lassen”, erzählt Kamps.

“Bunte Trikots, Ohrringe und die vier gehaltenen Elfmeter. Über diese Dinge habe ich in meinem Fußballerleben wahrscheinlich am meisten gesprochen”, so Kamps weiter. Schrille Torwarttrikots und ausgefallene Langhaar-Frisuren (WÜber die Jahre wurden die Haare dann immer kürzer”) wurden zum Markenzeichen.

Große Momente im DFB-Pokal

Seine sportliche Sternstunde erlebte er 1992 im Halbfinale des DFB-Pokals. Gegen Bayer Leverkusen hält Kamps alle vier Elfmeter. “Das außergewöhnlichste Spiel meiner Karriere”, so Borussias langjährige Nummer 1. “Aber durch dieses Spiel wurde ich oftmals auch auf den Elfmeterkiller reduziert. Dabei waren es schon noch ein paar Sachen mehr, die ich in meiner Karriere geleistet habe.” 1988 etwa gewann er bei den Olympischen Spielen in Seoul mit der deutschen Olympiaauswahl die Bronzemedaille. Der größte Triumph mit der Borussia gelang ihm 1995 – mit dem Gewinn des DFB-Pokals durch ein 3:0 gegen den VfL Wolfsburg. Auf dem Alten Markt in Mönchengladbach ging die große Party tags drauf weiter. Kamps: “Die Begeisterung und die Masse von Leuten war unglaublich. Das war sicher einer der schönsten Tage meiner Laufbahn.”

Mit einem weiteren emotionalen Highlight beendete er im Mai 2004 die Karriere. Zum Abschied des Bökelbergs durfte er als fast 40-Jähriger noch mal für ein paar Minuten zwischen die Pfosten. Seitdem widmet er sich ganz der Ausbildung der nächsten Torhütergenerationen. Marc-André ter Stegen ist sicherlich das Paradebeispiel für den Erfolg der Gladbacher Torwartschule. Aber auch einen Janis Blaswich oder einen Moritz Nicolas, der in der abgelaufenen Saison den Bundesligadurchbruch schaffte, hatte er unter seinen Fittichen. Und die nächsten Talente befinden sich bereits auf dem Sprung, weshalb in Zukunft vielleicht ja auch mal ein seit langem bestehender Wunsch von Kamps in Erfüllung gehen könnte: Dass drei Torhüter im Profikader aus der eigenen Borussia-Jugend stammen.

Jan Lustig

Gladbachs neuer Lenker: Der “Stöger-Faktor” in Zahlen

Auf Kevin Stöger ruhen große Hoffnungen, dass es bei Borussia Mönchengladbach wieder aufwärts geht in der neuen Saison. Spielt der 30-Jährige eine Saison wie beim VfL Bochum, können sich die Fohlen über einen Glücksgriff freuen. Ein Blick in die Statistiken.

Kevin Stöger zieht's von Bochum nach Mönchengladbach.

Kevin Stöger zieht’s von Bochum nach Mönchengladbach.

IMAGO/Sven Simon

Auf den ersten Blick gibt es gar nicht so viel zu meckern. Obwohl die Borussen vor einem Jahr ihre vier besten Torschützen – Marcus Thuram, Jonas Hofmann, Lars Stindl und Ramy Bensebaini – ersetzen mussten, erzielte die Mannschaft in der abgelaufenen Saison respektable 56 Tore. Damit schoss die Elf von Trainer Gerardo Seoane fünf Treffer mehr als die Frankfurter Eintracht, die als Tabellen-6. die Qualifikation für die Europa League schaffte, und erzielte im Ligavergleich die siebtmeisten Tore.

Trotzdem gab es im kreativen Bereich unübersehbare Probleme. Gleich 21 der 56 Tore resultierten aus einer Standardsituation. 14-mal war Gladbach nach einer Ecke erfolgreich, zweimal nach einem Freistoß, außerdem wurden fünf Elfmeter verwandelt.

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Jetzt die vierte Folge hören: Die Wade zwickt


27:17 Minuten

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In Kevin Stöger, der ablösefrei vom VfL Bochum an den linken Niederrhein wechselt, haben die Borussen noch einen ausgewiesenen Standardexperten dazugewonnen, doch in erster Linie soll der Österreicher (Vertrag bis 2027) Verantwortung auf dem Platz übernehmen und seine große fußballerische Klasse einbringen. In Bochum war er der Denker und Lenker – Ballverteiler, Vorlagengeber und Torschütze, alles in einem. Die Zahlen und Fakten.

127 Torschussvorlagen

Herausragend Stögers Wert bei den Torschussvorlagen. 127 Torschussvorlagen bedeuteten den Höchstwert unter allen Bundesligaspielern! Erst mit weitem Abstand folgten Gladbachs Franck Honorat (89) und der Dortmunder Julian Brandt (80), dann Leverkusens Jonas Hofmann sowie der Leipziger Xavi (jeweils 79).

In zahlreichen teaminternen Rankings thronte Stöger ebenfalls über allen anderen. Mit sieben erzielten Toren war der Linksfuß bester Bochumer Torschütze in der vergangenen Saison. Mit zehn Assists lag er auch bei den direkten Torvorlagen vorne. Genauso wie bei den vorletzten Pässen (7).

Bestwerte erreichte Stöger in weiteren Kategorien. Am Ende der Saison hatte er mannschaftsintern auch die meisten Torschüsse (75, dahinter Asano mit 65). Er verbuchte die meisten Ballaktionen pro 90 Minuten (96, dahinter Bernardo mit 68). Und im Schnitt spielte Stöger in 90 Minuten 58 Pässe, mit Abstand die meisten im Team. Am nächsten kam ihm noch Torhüter Manuel Riemann mit im Schnitt 49 Pässen pro Spiel.

Es gibt auch schwächere Quoten

Mit Ball war Stöger in eigentlich allen Bereichen top. Andere Statistiken verraten, welche Qualitäten er vermutlich nicht ins Gladbacher Spiel einbringen wird. Seine Laufleistung (11,07 km pro 90 Minuten) und seine Sprints pro 90 Minuten (18,7) lagen im unteren Durchschnitt der Mannschaft.

Mit einem Top-Speed von 31,23 km/h zählte Stöger zu den langsamsten Bochumer Profis. Nur Danilo Soares, Philipp Förster und Anthony Losilla waren von den Feldspielern langsamer unterwegs als er. Außerdem rangierte Stöger mit einer Zweikampfquote von 45 Prozent auch nur im unteren Drittel innerhalb der Bochumer Mannschaft.

Stögers Qualitäten optimal zur Geltung zu bringen und die Schwächen über die Gruppe aufzufangen – das wird eine von Seoanes Hauptaufgaben sein, damit der Transfer auch voll einschlägt.

Jan Lustig, Timo Schmidt

Im zweiten Anlauf: Gladbach holt U-17-Weltmeister Herrmann vom BVB

Borussia Mönchengladbach bastelt an der Mannschaft der Zukunft. Wie die Fohlen am Montag mitteilten, wechselt U-17-Weltmeister Charles Herrmann vom BVB an den Borussia-Park – im zweiten Anlauf.

Neu in Gladbach: Charles Herrmann.

Neu in Gladbach: Charles Herrmann.

imago images

Mit Kevin Stöger (Mittelfeld, VfL Bochum) und Philipp Sander (Mittelfeld, Holstein Kiel) hat Borussia Mönchengladbach bereits zwei Sommerneuzugänge präsentiert. Am Montag folgte ein Talent, dem die Zukunft bei den Fohlen gehören soll: Wie die Gladbacher mitteilten, wechselt der 18-jährige Offensivspieler Charles Herrmann von Borussia Dortmund zum VfL.

“Wir freuen uns, dass sich Charles Herrmann für einen Wechsel zu uns entschieden hat”, kommentiert Roland Virkus, Borussias Geschäftsführer Sport, den Transfer: “Er ist ein junger, talentierter Spieler, der das Potenzial für höhere Aufgaben hat. Zunächst muss er aber erst einmal hier ankommen. Wir werden ihm hierzu die Chancen und die Zeit geben, sich zu entwickeln.”

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Torwart-Diskussion beim DFB: Hat sich Nagelsmann verpokert?


15:19 Minuten

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Sprich: Für die Profis ist Herrmann vorerst nicht eingeplant. “Wir wollten Charles bereits vor vier Jahren von einem Wechsel zu uns überzeugen”, erklärt Mirko Sandmöller, Gladbacher Direktor des Nachwuchsleistungszentrums: “Dass er sich nun ein paar Jahre später für Borussia Mönchengladbach entschieden hat – wenngleich es einige nationale wie internationale Interessenten für ihn gab -, freut uns sehr.”

Herrmann gehörte zur goldenen U-17-Generation, die im vergangenen Jahr Welt- und Europameister wurde. “Charles hat zuletzt insbesondere bei der U-17-WM gezeigt, welche Qualitäten er auf den Platz bringen kann. Er hat einen guten linken Fuß, ist stark im Dribbling und kreiert auch durch seine Dynamik immer wieder Torgefahr”, ergänzt Sandmöller.

Torschütze beim WM- und EM-Triumph

Herrmann war vor vier Jahren von Hannover 96 nach Dortmund gewechselt. In der gerade abgelaufenen Saison lief der 18-Jährige in 25 Pflichtspielen (fünf Tore) für die Schwarz-Gelben auf: 16-mal in der Weststaffel der U-19-Bundesliga, fünfmal in der Youth League, einmal im DFB-Pokal der A-Junioren sowie dreimal in der U-19-Bundesliga-Endrunde.

Im Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft gegen Hertha BSC wurde Herrmann in beiden Spielen jeweils eingewechselt, beim 2:2 im Hinspiel erzielte er das so wichtige späte Ausgleichstor. Bei der 1:3-Niederlage gegen die TSG Hoffenheim im Endspiel stand der Rechtsaußen in der Startelf und kam 68 Minuten zum Einsatz.

Im Sommer 2023 gewann Herrmann mit der U 17 die Europameisterschaft in Ungarn. Der Sohn von Ex-Profi Charles Akonnor kam dabei in allen sechs Partien zum Zug, fünfmal stand er in der Startelf. Beim 5:3-Sieg gegen Polen im Halbfinale steuerte Herrmann zudem einen Treffer bei. Bei der U-17-WM im Dezember in Indonesien wurde Herrmann in fünf der sieben Turnierspiele eingesetzt. Beim 3:2-Sieg im Achtelfinale gegen die USA traf er sehenswert per Freistoß.

Warum Gladbach Plea nicht verkaufen muss

Steht Borussia Mönchengladbach bei Alassane Plea unter Verkaufsdruck in diesem Sommer, weil der Vertrag des Franzosen in einem Jahr ausläuft? Der kicker klärt auf.

Kein Verkaufsdruck: Alassane Pleas Vertrag verlängert sich in diesem Sommer automatisch.

Kein Verkaufsdruck: Alassane Pleas Vertrag verlängert sich in diesem Sommer automatisch.

IMAGO/Steinbrenner

Zuletzt häuften sich die Meldungen, dass die Borussen in der Personalie Alassane Plea unter Handlungszwang stehen und den 31-Jährigen in diesem Sommer verkaufen müssen. Grund sei der 2025 auslaufende Vertrag des Offensivmanns. Wegen der nur noch einjährigen Laufzeit des Kontrakts würde sich nur noch in diesem Sommer die Chance bieten, richtig Geld für Plea zu kassieren – ansonsten drohe ein ablösefreier Wechsel nach der Spielzeit 2024/25.

Automatische Vertragsverlängerung

Fakt ist, dass die Borussen – siehe die ablösefreien Wechsel von Matthias Ginter, Marcus Thuram und Ramy Bensebaini in den zurückliegenden Jahren – es unbedingt vermeiden wollen, weitere Spitzenkräfte mit beträchtlichem Marktwert ohne jeglichen Verkaufserlös zu verlieren.

Fakt ist aber auch: Bei Plea besteht dieser Verkaufsdruck in diesem Sommer nicht. Denn: Nach kicker-Informationen wird sich Pleas Vertrag in Kürze automatisch um ein weiteres Jahr verlängern und läuft dann bis zum Sommer 2026, also noch zwei weitere Jahre! Grund ist eine im aktuellen Vertrag verankerte Option, die zeitnah greift.

Plea spielte eine Saison mit Licht und Schatten. Stark seine Hinrunde, als er bis zur Winterpause mit sieben Toren und drei Assists das Schwungrad der Gladbacher Offensive war. Mit zwei weiteren Assists gegen Stuttgart (3:1) und Augsburg (1:2) startete der Routinier auch noch ordentlich ins neue Jahr, dann aber brachte ihn eine Fußverletzung komplett aus dem Rhythmus. Nach der Rückkehr aus der Verletzungspause zählte auch Plea zu den enttäuschenden Gladbachern. Auf seine Scorerbilanz konnte er nur noch einen weiteren Assist draufpacken.

Gladbach auch an Kleindienst interessiert – Kein Druck bei Plea

Für die neue Saison muss sich Plea auf deutlich mehr Konkurrenz einstellen. In Kevin Stöger, der ablösefrei vom VfL Bochum kommt, haben die Borussen einen Spielgestalter verpflichtet, der auf der Zehnerposition, zum Beispiel in einem 4-2-3-1-System, Regie führen kann. Gerade in der Rolle als Zehner konnte der spielintelligente und passstarke Plea in der jüngeren Vergangenheit überzeugen.

Tim Kleindienst

Hat das Gladbacher Interesse geweckt: Tim Kleindienst.
IMAGO/Sportfoto Rudel

Auf der linken Offensivseite ist Robin Hack seit Jahresbeginn voll durchgestartet und avancierte mit zehn Bundesligatreffern in diesem Kalenderjahr zum besten Gladbacher Torschützen. Und auf der Neun könnte noch eine gravierende Änderung anstehen. Der kicker kann bestätigen, dass auch Borussia Mönchengladbach zum Kreis der Interessenten an Heidenheims Torjäger Tim Kleindienst zählt; Sky hatte zuerst berichtet. Aufgrund einer Ausstiegsklausel kann der 28-jährige Stürmer die Heidenheimer im Sommer verlassen. Außerdem will im Gladbacher Angriff Tomas Cvancara nach einer von Verletzungen geprägten Saison wieder richtig angreifen.

Da es in den vergangenen Jahren immer wieder Interesse anderer Klubs an Plea gab, vor allem aus dessen französischer Heimat, ist nicht auszuschließen, dass der Rechtsfuß noch einmal eine Luftveränderung anstrebt. Seit inzwischen sechs Jahren ist Plea jetzt in Gladbach. Geld für den weiteren Kaderumbau kann die Borussia gewiss auch gebrauchen. Doch Druck, Plea aufgrund der Vertragskonstellation verkaufen zu müssen, haben die Gladbacher nicht.

Jan Lustig