Seoane zwischen Klarheit und offenen Fragen

Auch am Donnerstag herrscht noch Rätselraten, welche Spieler Borussias Cheftrainer Gerardo Seoane für das Auswärtsspiel bei der TSG Hoffenheim zur Verfügung stehen. Kein Geheimnis ist dagegen, welchen Ansatz der VfL-Coach am Samstag verfolgt.

Auf wen kann er gegen Hoffenheim bauen? Gladbach-Trainer Gerardo Seoane.

Auf wen kann er gegen Hoffenheim bauen? Gladbach-Trainer Gerardo Seoane.

IMAGO/Steinbrenner

Gerardo Seoane senkte den Blick in Richtung des extra vorbereiteten Zettels, um keinen Spieler, der fürs Hoffenheim-Spiel ausfällt, zu vergessen. Die Namen Jordan (Muskelfaszienriss im Oberschenkel), Manu Koné (Muskelfaserriss im Oberschenkel), Tony Jantschke (Adduktorenzerrung), Grant-Leon Ranos (Fußwurzelverletzung) und Christoph Kramer (starker Infekt) standen auf dem Papier. Fünf Ausfälle definitiv. Weitere können hinzukommen.

Denn bei den angeschlagenen Wackelkandidaten ließ der Trainer bewusst offen, wie weit sie schon wieder sind und ob sie für Hoffenheim infrage kommen. Dazu zählen Franck Honorat (Außenbanddehnung im Knie), Florian Neuhaus (Achillessehnenbeschwerden), Stefan Lainer (Innenbanddehnung im Knie), Nico Elvedi (Sehnenreizung im Knie) sowie Nathan Ngoumou (Außenbandriss im Sprunggelenk), bei dem man zu Wochenbeginn davon ausgegangen war, dass er womöglich die nächsten beiden Spiele verpasst. “Alle haben individuelle Trainingsteile absolviert, manche waren auch schon teilintegriert. Jetzt müssen wir noch mal schauen, wie sie auf die Belastung reagieren”, sagte Seoane auf der Pressekonferenz – und hakte das Thema Verletzte damit ab.

Wir müssen es schaffen, die Anzahl der Gegentore zu reduzieren.

Gerardo Seoane

Viele offene Personalien also zwei Tage vor der Fahrt nach Sinsheim, wobei zumindest über Borussias Ausrichtung am Samstag nicht spekuliert werden muss. Zu erwarten ist wieder die Dreier-/Fünferkette, die man schon beim 3:1 in Wolfsburg und beim 1:2 gegen Dortmund sah. Und eine Doppelsechs, die höchstwahrscheinlich von Julian Weigl und Ko Itakura gebildet wird.

“Die Mannschaft hat in den vergangenen zwei Spielen viel, viel weniger zugelassen. Dass wir noch den einen oder anderen kleinen Fehler drin hatten, der dann auch sehr effizient ausgenutzt wurde, ist schade. Aber das ist weiter der Weg, den wir verfolgen werden”, kündigte Seoane an. “Wir müssen es schaffen, die Anzahl der Gegentore zu reduzieren. Das bedeutet, dass wir noch weniger Torchancen und weniger Abschlüsse für den Gegner zulassen müssen – und wenn doch, dann von weiter weg.”

Die Leistung in den beiden vergangenen Spielen hätte “die Marschrichtung gezeigt”, sagte der Schweizer. “Es war eine Mannschaft, die kompetitiv gespielt hat, die diszipliniert war und mutig nach vorne gespielt hat, wenn sich die Möglichkeit ergeben hat.” Allerdings machte er gerade mit Blick aufs Dortmund-Spiel auch klares Steigerungspotenzial aus: “Wir brauchen im Umschaltspiel weniger technische Fehler. Da haben wir viele vielversprechende Situationen schlecht ausgespielt.”

Bleibt als Frage nur noch, mit welchem Personal Seoane seine Idee am Samstag umsetzen kann.

Jan Lustig

Seoane zwischen Klarheit und offenen Fragen

Auch am Donnerstag herrscht noch Rätselraten, welche Spieler Borussias Cheftrainer Gerardo Seoane für das Auswärtsspiel bei der TSG Hoffenheim zur Verfügung stehen. Kein Geheimnis ist dagegen, welchen Ansatz der VfL-Coach am Samstag verfolgt.

Auf wen kann er gegen Hoffenheim bauen? Gladbach-Trainer Gerardo Seoane.

Auf wen kann er gegen Hoffenheim bauen? Gladbach-Trainer Gerardo Seoane.

IMAGO/Steinbrenner

Gerardo Seoane senkte den Blick in Richtung des extra vorbereiteten Zettels, um keinen Spieler, der fürs Hoffenheim-Spiel ausfällt, zu vergessen. Die Namen Jordan (Muskelfaszienriss im Oberschenkel), Manu Koné (Muskelfaserriss im Oberschenkel), Tony Jantschke (Adduktorenzerrung), Grant-Leon Ranos (Fußwurzelverletzung) und Christoph Kramer (starker Infekt) standen auf dem Papier. Fünf Ausfälle definitiv. Weitere können hinzukommen.

Denn bei den angeschlagenen Wackelkandidaten ließ der Trainer bewusst offen, wie weit sie schon wieder sind und ob sie für Hoffenheim infrage kommen. Dazu zählen Franck Honorat (Außenbanddehnung im Knie), Florian Neuhaus (Achillessehnenbeschwerden), Stefan Lainer (Innenbanddehnung im Knie), Nico Elvedi (Sehnenreizung im Knie) sowie Nathan Ngoumou (Außenbandriss im Sprunggelenk), bei dem man zu Wochenbeginn davon ausgegangen war, dass er womöglich die nächsten beiden Spiele verpasst. “Alle haben individuelle Trainingsteile absolviert, manche waren auch schon teilintegriert. Jetzt müssen wir noch mal schauen, wie sie auf die Belastung reagieren”, sagte Seoane auf der Pressekonferenz – und hakte das Thema Verletzte damit ab.

Wir müssen es schaffen, die Anzahl der Gegentore zu reduzieren.

Gerardo Seoane

Viele offene Personalien also zwei Tage vor der Fahrt nach Sinsheim, wobei zumindest über Borussias Ausrichtung am Samstag nicht spekuliert werden muss. Zu erwarten ist wieder die Dreier-/Fünferkette, die man schon beim 3:1 in Wolfsburg und beim 1:2 gegen Dortmund sah. Und eine Doppelsechs, die höchstwahrscheinlich von Julian Weigl und Ko Itakura gebildet wird.

“Die Mannschaft hat in den vergangenen zwei Spielen viel, viel weniger zugelassen. Dass wir noch den einen oder anderen kleinen Fehler drin hatten, der dann auch sehr effizient ausgenutzt wurde, ist schade. Aber das ist weiter der Weg, den wir verfolgen werden”, kündigte Seoane an. “Wir müssen es schaffen, die Anzahl der Gegentore zu reduzieren. Das bedeutet, dass wir noch weniger Torchancen und weniger Abschlüsse für den Gegner zulassen müssen – und wenn doch, dann von weiter weg.”

Die Leistung in den beiden vergangenen Spielen hätte “die Marschrichtung gezeigt”, sagte der Schweizer. “Es war eine Mannschaft, die kompetitiv gespielt hat, die diszipliniert war und mutig nach vorne gespielt hat, wenn sich die Möglichkeit ergeben hat.” Allerdings machte er gerade mit Blick aufs Dortmund-Spiel auch klares Steigerungspotenzial aus: “Wir brauchen im Umschaltspiel weniger technische Fehler. Da haben wir viele vielversprechende Situationen schlecht ausgespielt.”

Bleibt als Frage nur noch, mit welchem Personal Seoane seine Idee am Samstag umsetzen kann.

Jan Lustig

Härtetests bestanden, Omlin glücklich: “Der Schulter geht’s super”

Seit drei Spielen steht Jonas Omlin wieder im Tor von Borussia Mönchengladbach. Sportlich läuft es für den 30-Jährigen noch nicht ganz nach Wunsch, dafür gesundheitlich umso mehr.

Gladbachs Torhüter Jonas Omlin hat seine Schulter-Probleme überstanden.

Gladbachs Torhüter Jonas Omlin hat seine Schulter-Probleme überstanden.

IMAGO/Laci Perenyi

Die Ausbeute könnte besser sein, das weiß Jonas Omlin. Dem einen Sieg seit seinem Comeback, dem ganz wichtigen 3:1 in Wolfsburg, stehen die Niederlagen zuhause gegen Freiburg (0:3) und Dortmund (1:2) gegenüber. Zufrieden ist der Schweizer mit dieser Bilanz nicht. “Glücklicherweise haben wir noch fünf Spiele, um weitere Punkte zu holen und den Abstand auf die unteren Ränge zu vergrößern. Das haben wir in den eigenen Händen”, sagt Omlin gegenüber den Vereinsmedien.

Damit anfangen, weitere Punkte auf das Konto zu buchen, möchte der Keeper schon am Samstag in Sinsheim. “Hoffenheim ist immer eine schwierige Aufgabe. In der Vergangenheit haben wir dort aber anständige Resultate erzielt – und das ist auch unser Ziel für Samstag”, sagt Omlin.

“Ich hoffe, dass es genauso ausgeht wie beim letzten Mal”

Er erinnert an das 4:1 in der vergangenen Saison. “Es war mein erster Bundesligasieg mit Borussia im dritten Spiel und nach langer Zeit der erste Auswärtssieg für die Mannschaft. Von daher fahre ich mit einem guten Gefühl nach Sinsheim. Ich hoffe, dass es genauso ausgeht wie beim letzten Mal.”

Für den Keeper bedeuteten die ersten Einsätze auch einen Test, wie es mit der operierten Schulter im Wettkampf klappt. Nach drei Spielen lässt sich ein Fazit ziehen – und Omlin ist happy. “Der Schulter geht’s super. Insbesondere für Torhüter sind Schulterverletzungen natürlich speziell. Umso glücklicher bin ich, dass sowohl die OP als auch die Reha gut verlaufen sind und die Schulter super hält”, sagt er.

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Das Schulterthema zog sich bei Omlin lange hin. Schon während der Sommervorbereitung traten Probleme auf, die den Schlussmann zu Pausen zwangen. Dann stand er an den ersten beiden Bundesligaspieltagen im Kasten, bis man am Ende doch nicht mehr um die Entscheidung herumkam zu operieren.

“Es ging immer nach vorne. Das hat mich sehr motiviert”

“Es war sehr unglücklich, dass ich nur zwei Bundesligaspiele absolvieren konnte und dann aufgrund der Verletzung erst einmal wieder raus war. Allerdings ging es nicht anders. Die Schulter hat so viele Probleme bereitet, dass Fußballspielen auf höchstem Niveau einfach nicht mehr möglich gewesen ist. Deshalb haben wir uns schließlich dafür entschieden, die OP zu diesem Zeitpunkt durchzuführen”, erklärt Omlin. Er selbst sei in der Reha-Phase “immer sehr positiv” geblieben. “Es waren zwar kleine Schritte, aber es ging immer nach vorne. Das hat mich sehr motiviert.”

Die letzten Saisonwochen bieten Omlin die Gelegenheit, weiter Wettkampfpraxis zu sammeln, um schnellstmöglich wieder sein altes Top-Niveau zu erreichen. Die ersten Härtetests im Bundesligaeinsatz hat die Schulter erfolgreich bestanden.

Jan Lustig

Seoane mit Personalsorgen: “Stehen vor einem Puzzle”

Viele offene Fragen bei Borussia Mönchengladbach zum Vorbereitungsstart auf das Auswärtsspiel bei der TSG Hoffenheim. Immerhin: Zwei der fünf Profis, die sich im Heimspiel gegen Dortmund (1:2) verletzt hatten, trainierten wieder mit.

Muss ein Puzzle lösen: BMG-Coach Gerardo Seoane.

Muss ein Puzzle lösen: BMG-Coach Gerardo Seoane.

IMAGO/Beautiful Sports

Zumindest im Defensivbereich konnte sich Trainer Gerardo Seoane am Dienstag über etwas Entspannung der Personallage freuen. Stefan Lainer (Innenbanddehnung im Knie) und Nico Elvedi (Sehnenreizung im Knie), die beide mit Blessuren aus dem Dortmund-Spiel gekommen waren, mischten bei der ersten Einheit der Woche schon wieder im Mannschaftstraining mit.

“Momentan sieht es bei beiden ganz gut aus. Wir müssen es aber weiter im Auge behalten und ihre Belastung in dieser Woche womöglich etwas reduzieren”, sagte Seoane nach der Einheit.

“Ngoumou hat es etwas weniger schlimm erwischt”

Bei vielen anderen Profis sind die Fragezeichen dagegen größer. Der seit Dortmund ebenfalls angeschlagene Franck Honorat (Außenbanddehnung im Knie) tauchte zwar auch wieder auf dem Platz auf, konnte aber erst einmal nur eine leichte individuelle Einheit absolvieren. Gleiches galt für Florian Neuhaus, der sich seit einiger Zeit mit Beschwerden an der Achillessehne herumschlägt.

“Florian Neuhaus versuchen wir in den kommenden Tagen so zu belasten, dass der Schmerz abklingt und er uns dann am Wochenende hoffentlich zur Verfügung steht. Franck Honorat kann morgen eventuell wieder mit dem Ball trainieren. Ob sein Einsatz gegen Hoffenheim möglich ist, wird sich aber erst am Freitag entscheiden”, blickte Seoane voraus auf das Spiel am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker).

Schwerere Verletzungen als die Kollegen erlitten Jordan und Nathan Ngoumou gegen den BVB. Die beiden Angreifer werden der Borussia vorerst nicht zur Verfügung stehen. Jordan hatte sich am Samstag beim 1:2 einen Muskelfaszienriss im Oberschenkel zugezogen – die Verletzung könnte für die Leihgabe von Union Berlin sogar das Saisonaus bedeuten. Ngoumou fällt mit einem Außenbandriss im Sprunggelenk aus. “Nathan Ngoumou hat es etwas weniger schlimm erwischt”, sagte Seoane. “In den nächsten beiden Spielen steht dennoch ein dickes Fragezeichen hinter seinem Einsatz.”

Weigl fehlt aus privaten Gründen

Leerer als sonst auf dem Trainingsplatz war es zudem aus anderen Gründen. Denn Seoane musste auf weitere Profis verzichten. Manu Koné (Muskelfaserriss im Oberschenkel), Grant-Leon Ranos (Fußwurzelverletzung), Tony Jantschke (Adduktorenprobleme) und Christoph Kramer (Infekt) fehlten weiterhin. Julian Weigl verpasste die Einheit aus privaten Gründen.

Jan Lustig

Knackt Gladbachs Honorat den Marin-Rekord?

Franck Honorat ist die klare Nummer 1 unter den Assistgebern bei Borussia Mönchengladbach. Gegen Dortmund gelang ihm die elfte Torvorlage. Eine Klubbestmarke rückt immer näher.

Gladbachs Sommerzugang bei einer seiner Spezialitäten: Franck Honorat.

Gladbachs Sommerzugang bei einer seiner Spezialitäten: Franck Honorat.

IMAGO/Moritz Müller

Wieder mal war es eine scharf getretene Ecke von Franck Honorat, die zum Erfolg führte. Die punktgenaue Hereingabe des Franzosen verwerte Maximilian Wöber, der bei der 1:2-Heimniederlage der Fohlenelf gegen Borussia Dortmund den einzigen Gladbacher Treffer erzielte. Für Honorat war es die elfte Torvorbereitung in der laufenden Spielzeit. Der Sommerzugang von Stade Brest nimmt immer mehr Kurs, einen alten Vereinsrekord zu brechen.

Seit Erhebung der Assists in der Saison 1988/89 schafften nur drei Borussen mehr direkte Torvorlagen. Marko Marin sammelte in der Spielzeit 2008/09 insgesamt 13 Assists und ist damit alleiniger Rekordhalter. Auf Platz 2 liegen gleichauf Max Kruse (Saison 2013/14) und Juan Arango (2011/12) mit jeweils zwölf Torvorlagen. Aus diesem Trio war nur Kruse ebenfalls ein Neuzugang.

Honorat, der mit seinen elf Assists im Ligavergleich auf Platz 6 rangiert, bleiben noch fünf Spieltage, um Marins Top-Wert zu knacken. Allerdings hat der Flügelspieler das Dortmund-Spiel nicht ohne Blessur überstanden. Wie die Borussia am Sonntag mitteilte, zog sich der 27-Jährige eine Außenbanddehnung im rechten Knie zu. Die nächsten Tage werden zeigen, ob Honorat im Auswärtsspiel bei der TSG Hoffenheim dabei sein kann oder eine Pause einlegen muss. Nach dem freien Montag nehmen die Borussen am Dienstagvormittag die Vorbereitung auf das Hoffenheim-Spiel auf.

Gladbach: Die nächsten Gegner

Auch bei Honorat Licht und Schatten

Am Samstag gegen Dortmund wechselten sich bei Honorat, der trotz der Knieblessur über die volle Distanz gehen konnte, Licht und Schatten ab. Auch das ein Grund, warum das Umschaltspiel nicht so gut funktionierte wie beim vorangegangenen 3:1-Auswärtssieg in Wolfsburg.

“Wir standen kompakt. Aber im Umschalten waren wir nicht so präzise wie in Wolfsburg. Wir hatten viele technische Fehler in unserem Spiel, die dann dazu geführt haben, dass wir die vielversprechenden Situationen nicht gut ausgespielt haben”, bemängelte Roland Virkus. Auch Honorat hatte Borussias Sport-Geschäftsführer schon besser gesehen. “Franck war für mich in den vergangenen Wochen der Spieler, der den Unterschied gemacht hat. Er war jetzt gegen Dortmund auch nicht so präzise, wie man es von ihm kennt.”

Notiz am Rande: Mit dem Transfer von Honorat wollten die Borussen im vergangenen Sommer auch die fehlenden Assists von Jonas Hofmann auffangen, der zu Bayer Leverkusen gewechselt war. In seiner letzten Gladbach-Saison gelangen Hofmann elf Torvorlagen – diese Marke hat Honorat am Samstag erreicht.

Conrad Carl, Jan Lustig

Fünf Verletzte bei Gladbach: So schwer hat es Jordan, Ngoumou und Co. erwischt

Borussia Mönchengladbach vermeldet nach der 1:2-Heimniederlage gegen Dortmund nicht weniger als fünf verletzte Profis. Es drohen einige Ausfälle.

Musste nur zehn Minuten nach seiner Einwechslung verletzt ausgewechselt werden: Jordan.

Musste nur zehn Minuten nach seiner Einwechslung verletzt ausgewechselt werden: Jordan.

IMAGO/fohlenfoto

Nicht nur die Heimniederlage schmerzt die Borussen am Tag nach dem 1:2 gegen die Namenscousine aus Dortmund. Bitter sind auch die Verletzungen von gleich fünf Spielern nach den eingehenden Untersuchungen am Sonntag.

Dass es Jordan schwerer erwischt haben könnte, war anzunehmen nach seiner Ein- und Auswechslung in der Schlussviertelstunde des Spiels. Wie die Fohlen am Sonntag bekannt gaben, zog sich der Stürmer einen Muskelfaszienriss im linken Oberschenkel zu.

Ebenfalls auf der Verletztenliste: Nathan Ngoumou, der einen Außenbandriss im rechten Sprunggelenk erlitt. Stefan Lainer mit einer Innenbanddehnung im rechten Knie. Franck Honorat mit einer Außenbanddehnung im rechten Knie. Sowie Nico Elvedi mit einer Sehnenreizung im rechten Knie. Über mögliche Ausfallzeiten in den einzelnen Fällen machten die Borussen keine Angaben.

Saisonaus für Jordan befürchtet

Für Jordan dürfte die Saison aufgrund der Muskelverletzung gelaufen sein. Ein schwerer Schlag für den Leihspieler von Union Berlin, der im Laufe der Saison immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen wurde.

In seinen 23 Bundesligaeinsätzen ging der Stürmer nur sechsmal über die komplette Distanz (sechs Einwechslungen, zwölf Auswechslungen), erzielte insgesamt fünf Tore und sammelte vier Assists. Im DFB-Pokal traf er im Zweitrundenspiel gegen den 1. FC Heidenheim doppelt beim 3:1-Sieg.

Auswechslung nach nur zehn Spielminuten

Es war am Samstag eine harmlos wirkende Szene, die allerdings bittere Folgen für Jordan nach sich zog. Elvedi wollte den Angreifer mit einem Flachpass in den Strafraum in Szene setzen, Jordan kam gegen den erfolgreich grätschenden Nico Schlotterbeck nicht an den Ball und blieb nach einem langen Ausfallschritt am Boden liegen.

Die Handbewegung in Richtung linker Oberschenkel und Adduktorenbereich ließ direkt eine Verletzung erahnen – und nach etwas längerer Behandlungspause war Schluss. Das Blitz-Aus für den Joker, der sich nach seiner Einwechslung in der 75. Spielminute gerade mal zehn Minuten im Spiel befand. Noch auf der Auswechselbank wurde Jordans linker Oberschenkel dick bandagiert.

“Bei dem Tackling ist er hängengeblieben und hat muskulär etwas gespürt in der Hüftgegend”, berichtete Gerardo Seoane direkt nach dem Schlusspfiff. Nun steht fest: Wie zu befürchten war für die Borussen, hat es Jordan schwerer erwischt.

Jan Lustig

Seoane: “Die Mannschaft hat das tiefe Verteidigen gut ausgehalten”

“Wir waren unsauber in den Entscheidungen” 13.04.2024

Seoane: “Die Mannschaft hat das tiefe Verteidigen gut ausgehalten”

1:28Gladbachs Trainer Gerardo Seoane spricht nach der 1:2-Niederlage gegen Borussia Dortmund über phasenweise gutes Verteidigen. Trotzdem fehlte es seinem Team an Aufmerksamkeit bei den Gegentoren, Umschaltsituationen wurden nicht konsequent ausgespielt.

Gladbachs Lainer angefressen: “In den letzten 20 Minuten muss es brennen”

Gladbach kassiert gegen Dortmund eine 1:2-Niederlage und hadert damit, kein Kapital aus der langen Überzahl geschlagen zu haben. Stefan Lainer legte bei seiner Analyse den Finger in die Wunde – und sprach über einen möglichen Verbleib im Borussia-Park.

Bleibt wohl trotz seines aktuell noch im Sommer auslaufenden Vertrags über die Saison hinaus in Gladbach: Stefan Lainer.

Bleibt wohl trotz seines aktuell noch im Sommer auslaufenden Vertrags über die Saison hinaus in Gladbach: Stefan Lainer.

IMAGO/fohlenfoto

Je häufiger Stefan Lainer das Spiel Revue passieren ließ, desto klarer wurde er in seinen Ansagen. Für mächtig Frust sorgte beim Rechtsverteidiger vor allem das Spiel in Überzahl, speziell in der Endphase der Begegnung. “In den letzten 20 Minuten muss es brennen. Die Dortmunder sind ein Mann weniger, die haben drei Tage vorher gespielt, die sind tot. Hintenraus müssen wir es erzwingen – fertig, aus!”, ärgerte sich Lainer.

Mehr “Überzeugung” hätte die Mannschaft in Überzahl an den Tag legen müssen, nachdem der BVB unter der Woche im Champions-League-Einsatz bei Atletico Madrid (1:2) gewesen war. “Dortmund war schlagbar heute”, sagte der Österreicher. “Wir haben versucht, alles reinzuhauen. Aber wir haben aus der Roten Karte einfach zu wenig gemacht, zu wenig Kapital daraus geschlagen. Wir hätten noch mehr den Ausgleich erzwingen müssen.”

Lainer kann sich mit der Leistung arrangieren

Zwar gab es durchaus Möglichkeiten auf das 2:2, etwa durch den eingewechselten Tomas Cvancara. “Aber wir haben die Chancen am Ende eben nicht genutzt. Die Dortmunder waren bei ihren Chancen eiskalt. Das war der Unterschied”, sagte Lainer und bemängelte zudem die “zu leichten Gegentore”, die zum frühen 0:2-Rückstand geführt hatten.

Generell konnte er sich mit der Leistung der Fohlenelf allerdings arrangieren. Über 90 Minuten sei der Auftritt “in Ordnung” gewesen, befand der 31-Jährige. “Wir haben gekämpft. Wir haben alles gegeben. Am Ende hat dann vielleicht die individuelle Qualität von Dortmund den Ausschlag gegeben.”

Für Lainer selbst war schon in der 64. Minute Schluss. Mit mehreren offensiven Einwechslungen und Umstellungen versuchte Trainer Gerardo Seoane, der Mannschaft frische Impulse zu geben. Seit Wolfsburg hat sich Lainer aber wieder in der Startelf etabliert, stand jetzt zum zweiten Mal in Folge wieder in Anfangsformation und dürfte, sollte es vorerst beim 3-4-3-System bleiben, auch im Auswärtsspiel bei der TSG Hoffenheim wieder erste Wahl sein.

Ich genieße jede Minute. Ich spiele extrem gerne in diesem Stadion, vor diesen Fans.

Stefan Lainer

“Ich genieße jede Minute. Ich spiele extrem gerne in diesem Stadion, vor diesen Fans. Ich hätte mir nur gewünscht, dass wir nach Wolfsburg eine Serie starten. Deswegen bin ich schon enttäuscht”, sagte Lainer. Und wie sieht es mit seiner Zukunft aus? Will Lainer, dessen Vertrag nach der Saison ausläuft, auch ab Sommer weiter vor dem Publikum im Borussia-Park seine Heimspiele bestreiten? Lainers Antwort verrät die Tendenz: “Das kann ich mir sehr gut vorstellen.”

Bedeutet: Es sieht schwer danach aus, dass die Borussen und Lainer weiter gemeinsame Sache machen und auch über den Sommer hinaus zusammenarbeiten.

Jan Lustig

Seoane hakt Koné längst noch nicht ab

Das Spiel von Borussia Mönchengladbach gegen Borussia Dortmund wird Manu Koné definitiv verpassen. Der verletzte Mittelfeldspieler soll aber noch in dieser Saison zurückkehren. Wie geht es nach der Saison für ihn weiter?

Gladbachs Manu Koné könnte gegen Union sein Comeback geben.

Gladbachs Manu Koné könnte gegen Union sein Comeback geben.

IMAGO/Laci Perenyi

Ein Name tauchte in dieser Saison sehr viel häufiger auf der Verletztenliste auf als es den Gladbachern lieb war: Manu Koné. Ein Fixpunkt sollte der dynamische und physisch starke Franzose im Spiel der Borussia sein, einer der Leistungsträger im umgebauten Team, einer derjenigen, der die Kollegen mit seiner Spielweise auch mal mitreißen kann. Doch statt Säule der Mannschaft zu werden, war Koné vor allem Wackelkandidat. Mal verletzt, dann wieder, selbst wenn er einsatzbereit war, körperlich nicht immer bei 100 Prozent. Auf lediglich 18 Ligaeinsätze (ein Tor, zwei Assists) kommt der Rechtsfuß. Nur in sieben Begegnungen stand er über die volle Distanz auf dem Platz.

Auch das Heimspiel gegen Borussia Dortmund am Samstag wird Koné verpassen. Mit dem Muskelfaserriss im Oberschenkel, den sich der 22-Jährige Ende März beim Einsatz für Frankreichs U 23 zugezogen hat, muss weiter vorsichtig umgegangen werden, zu groß darf die Belastung jetzt noch nicht werden. Das zunächst befürchtete Saisonende bedeutet die Verletzung allerdings nicht.

“Er wird wahrscheinlich Mitte, Ende nächster Woche kleine Teile des Mannschaftstrainings mitmachen. Der Verlauf ist positiv, wir gehen aber kein Risiko ein”, sagte Gerardo Seoane auf der Pressekonferenz. Der Trainer rechnet fest mit Konés Rückkehr für die letzten Spieltage. “Ich glaube, dass wir ihn in dieser Saison noch spielen sehen werden. Nächste Woche vielleicht noch nicht, aber danach sind drei, vier Wochen vorbei, die so eine Verletzung normalerweise braucht.”

Comeback gegen Union?

Nächste Woche, das wäre das Auswärtsspiel bei der TSG Hoffenheim, das Koné noch verpassen dürfte. Realistischer erscheint also ein Comeback gegen Union Berlin. Anschließend stehen noch die Begegnungen mit Werder Bremen, Eintracht Frankfurt und dem VfB Stuttgart auf dem Spielplan.

Die größte Frage mit Blickrichtung Sommer bleibt, wie Konés Zukunft aussieht. Dass der Rechtsfuß, der als wertvollster Spieler im Kader gilt, gerne den Schritt zu einem Top-Klub machen würde, ist ein offenes Geheimnis. Sein großes Potenzial ist natürlich bekannt, allerdings dürfte der Kreis an Interessenten nach dieser auch für ihn persönlich enttäuschenden Saison nicht unbedingt größer geworden sein.

Vertrag ohne Ausstiegsklausel

In Gladbach besitzt Koné bis zum Sommer 2026 einen “blitzsauberen Vertrag”, wie Geschäftsführer Stephan Schippers sagt. Heißt: Einen Vertrag ohne Ausstiegsklausel. Spült ein Koné-Verkauf die erwarteten Millionen in die Klubkasse, würde dies die geplanten, weiteren Kaderveränderungen erheblich vereinfachen.

Jan Lustig

113 km/h! Itakura packt die rechte Klebe aus

Sein Tor zum Ausgleich leitete am Sonntag die Wende ein und brachte den 3:1-Sieg von Borussia Mönchengladbach beim VfL Wolfsburg auf den Weg. Was das Besondere am dritten Saisontor von Ko Itakura war und wie er seine neue Position im Mittelfeld erlebte.

Traf in Wolfsburg zum zwischenzeitlichen 1:1: Gladbachs Ko Itakura.

Traf in Wolfsburg zum zwischenzeitlichen 1:1: Gladbachs Ko Itakura.

IMAGO/Christian Schroedter

Mit einer Geschwindigkeit von 113 km/h wurde der Schuss von Ko Itakura gemessen, der, nachdem ihn Wolfsburgs Moritz Jenz unhaltbar für seinen Torwart Pavao Pervan abgefälscht hatte, im Kasten der Gastgeber landete. Es war der Schlüsselmoment des Spiels – und der härteste erfolgreiche Schussversuch am vergangenen Bundesliga-Spieltag. Plötzlich packt Itakura seine rechte Klebe aus.

“Gut zu wissen, dass ich so einen harten Schuss habe”, schmunzelte Itakura über seinen Rekordwert. Der Japaner nahm aus der überraschenden Statistik aber auch noch eine Lehre für die restlichen Spieltage mit: “Wenn ich in Zukunft in ähnlicher Position die Gelegenheit zum Abschluss bekomme, werde ich es auf jeden Fall wieder versuchen.”

Seoanes Schachzug wird zum Treffer

Itakura war nicht nur wegen seines Torerfolgs ein wichtiger Faktor für den zweiten Gladbacher Auswärtssieg der Saison. Der Schachzug von Trainer Gerardo Seoane, den etatmäßigen Innenverteidiger auf die Sechserposition neben Julian Weigl vorzuziehen, erwies sich als Treffer. Mit einer Doppelsechs und dem 3-4-3-System, das gegen den Ball zu einem 5-4-1 wurde, erlangte das Team deutlich mehr Stabilität als in den Wochen zuvor.

“Wir haben in den vergangenen Wochen nicht viele Punkte eingefahren und zu viele Gegentore hinnehmen müssen. Deshalb war es wichtig, den Fokus noch stärker auf die Defensive zu legen”, erklärte der 27-Jährige. Itakura war mit dem Ergebnis zufrieden: “Wenn wir es dann schaffen, sicher zu stehen und dadurch Bälle zu erobern, können wir auch offensiv gut umschalten – das haben wir in Wolfsburg gezeigt.”

Itakura auf der Sechs: “Hat ganz gut geklappt”

Das defensive Mittelfeld ist natürlich kein unbekanntes Terrain für den Nationalspieler. Auch in Gladbach hat Itakura schon einige Spiele auf der Sechs absolviert. Nach dem geglückten Versuch in Wolfsburg als Partner von Weigl könnte es dieses Mal aber zu einer längerfristigen Lösung werden, an der Seoane vielleicht sogar bis Saisonende festhält.

“Wenn man lange Zeit immer nur im Abwehrzentrum spielt, braucht es eine Weile, um sich wieder auf der Sechs zurechtzufinden. Aber in Wolfsburg war mir meine Rolle sehr klar. Ich sollte gemeinsam mit Julian Weigl für Stabilität im defensiven Mittelfeld sorgen. Ich habe versucht, diese Rolle bestmöglich auszufüllen und sowohl unsere Innenverteidiger als auch unsere Angreifer zu unterstützen. Das hat ganz gut geklappt”, meinte Itakura.

Mit neuem Selbstvertrauen gegen Dortmund?

Und seine Erwartung für Samstag, wenn es zuhause gegen Borussia Dortmund geht? “Die Dortmunder haben eine sehr gute Mannschaft, daher wird es sicher keine leichte Aufgabe für uns. Aber wir spielen zuhause vor unseren Fans, die uns sicher wieder fantastisch unterstützen werden”, blickt Itakura voraus. “Zudem haben wir nach dem Sieg in Wolfsburg neues Selbstvertrauen getankt. Das wollen wir mit in das Spiel am Samstag nehmen.”

Jan Lustig