Teste dein Wissen: Das Quiz zum 28. Spieltag

Weiter geht es am Wochenende mit dem 28. Spieltag, in dem unteren anderem zwei Abstiegskracher im Fokus stehen. Zum Topspiel hat Dortmund den VfB zu Gast. Bist du fit für alle neun Partien?

Dortmund und Stuttgart kreuzen am Samstag die Klingen.

Dortmund und Stuttgart kreuzen am Samstag die Klingen.

IMAGO/Philippe Ruiz

Am Freitag beginnt der Spieltag mit dem Spiel zwischen Frankfurt und Bremen. Am Samstag stehen dann unter anderem die beiden Abstiegskracher Mainz gegen Darmstadt und Köln vs. Bochum im Fokus.

Auch die Bayern sind am Samstagnachmittag gefordert und wollen nach der Niederlage gegen Dortmund in Heidenheim eine Reaktion zeigen. Kurz darauf hat der BVB zum Topspiel den VfB Stuttgart zu Gast.

Abgeschlossen wird der Spieltag dann am Sonntag mit dem Gastspiel der Gladbacher in Wolfsburg.

Wie gut kennst du dich rund um die Spiele des 28. Spieltags aus? Teste dein Wissen im kicker-Quiz. Wer schafft neun Richtige?

Vielen Dank für die Teilnahme!

Bjelica und der Reiz, der Erst-Bezwinger von Leverkusen zu sein

Union Berlin braucht noch ein paar Punkte für den Klassenerhalt. Die nächsten Zähler sollen gern schon gegen den designierten Deutschen Meister eingefahren werden.

Hat den Blick auf die drei Punkte gegen Leverkusen gerichtet: Union-Coach Nenad Bjelica.

Hat den Blick auf die drei Punkte gegen Leverkusen gerichtet: Union-Coach Nenad Bjelica.

picture alliance/dpa/Kessler-Sportfotografie

Wenn die Teilnehmerzahl an der Spieltags-Pressekonferenz des 1. FC Union Berlin zum Heimspiel am Samstag (15.30 Uhr) gegen Bayer 04 Leverkusen ein Indikator für die Erfolgsaussichten der Eisernen wäre, sähe es eher schlecht aus. Ganze drei externe Medienvertreter nahmen an der Veranstaltung am Donnerstagmittag persönlich teil. Klar, in Berlin sind noch Osterferien, Köpenick liegt nicht gerade zentral und der Verein befindet sich quasi im Niemandsland der Tabelle.

Aber immerhin kommt mit Leverkusen jene Mannschaft in die Wuhlheide, die schon seit Monaten die Truppe der Stunde ist. Keines ihrer 40 Pflichtspiele in dieser Saison hat die Bayer-Elf verloren.

Bjelica will Leverkusen trotzen: “Wir sind bereit”

Bei Union-Trainer Nenad Bjelica ist die Vorfreude trotz der Außenseiterrolle seiner Akteure groß. “Es ist ein toller Gegner. Sie spielen super Fußball und sind sehr erfolgreich. Wir könnten ihnen fast zum Titel gratulieren. Aber wir sind bereit”, sagte der Kroate. “Und wir freuen uns auf ein ausverkauftes Stadion und unsere Fans. Wir werden alles unternehmen, um zu gewinnen.”

Dass Leverkusen am Mittwochabend mutmaßlich ohne größeren Kräfteverschleiß gegen Zweitligist Fortuna Düsseldorf (4:0) das DFB-Pokal-Finale erreichen konnte, nahm man bei Union zur Kenntnis. “Sie hatten leichtes Spiel und haben die Partie praktisch in der ersten Halbzeit entschieden. Wir hatten aber nicht damit gerechnet, dass es irgendwie zur Verlängerung kommt”, so Bjelica.

Die unglaubliche Serie ungeschlagener Spiele stand bei Leverkusen in den letzten Wochen einige Male kurz vor dem Ende, zuletzt beim 2:1-Erfolg gegen die TSG Hoffenheim am vergangenen Samstag.

Am meisten reizt es uns, drei Punkte zu holen. Die brauchen wir, um die Klasse zu halten.

Nenad Bjelica

Nun versucht sich Union, Überflieger Leverkusen in die Schranken zu weisen. “Der Reiz ist sicherlich groß. Wir haben zu Hause gute Leistungen gezeigt. Wir wissen ganz genau, wie es ist, vor unseren Fans zu spielen”, erklärte Bjelica. “Wir hoffen, dass Leverkusen dies spüren wird. Am meisten reizt es uns, drei Punkte zu holen. Die brauchen wir, um die Klasse zu halten.”

In personeller Hinsicht fallen Verteidiger Jerome Roussillon und Ersatztorwart Jakob Busk (beide Wadenverletzung) sowie Mittelfeldmann Janik Haberer (Sturzverletzung) aus. Dafür kann Mittelfeldspieler Andras Schäfer nach abgelaufener Rot-Sperre wieder mitwirken.

Matthias Koch

Union Berlin im Star-Trek-Trikot gegen Spitzenreiter Leverkusen

Der 1. FC Union Berlin wird im kommenden Heimspiel gegen Bayer Leverkusen in einem Sondertrikot auflaufen. Hauptsponsor “Paramount+” tauscht sein Logo aus.

In diesem Trikot tritt Union Berlin gegen Leverkusen an.

In diesem Trikot tritt Union Berlin gegen Leverkusen an.

1. FC Union Berlin

Für Union Berlin wird das kommende Heimspiel gegen Bayer Leverkusen (Samstag, 15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) eine große Herausforderung, schließlich ist die Werkself seit mittlerweile 40 Spielen ungeschlagen und souveräner Tabellenführer. Für die Eisernen geht es derweil nur noch um den Klassenerhalt, aktuell beträgt das Polster auf Platz 16 neun Punkte.

Es muss also noch der ein oder andere Zähler her, am besten schon gegen Leverkusen. Gegen die Werkself werden die Köpenicker in einem besonderen Trikot auflaufen, Hauptsponsor “Paramount+” wartet mit einer exklusiven Sonderedition auf. Der Streaming-Dienst tauscht dafür das eigene Logo gegen eine Marke aus dem Paramount-Universum. Das ikonische Sternenflotten-Delta aus der Serie “Star Trek: Discovery” wird einmalig die Brust der Union-Trikots zieren. Die finale Staffel der Serie ist ab dem 4. April bei Paramount+ zu sehen.

Mit dieser könne Unions Trainer Nenad Bjelica zwar “gar nichts anfangen, solche Serien habe ich nicht gesehen”, inspirieren ließ er sich dennoch. “Vielleicht müssen wir wie die Außerirdischen spielen”, so der 52-Jährige auf der Spieltags-Pressekonferenz.

Extra-Trikot für die Einlaufkinder

Auch die Einlaufkinder werden am Samstag ein exklusives Trikot tragen. Die “Mittelbrandenburgische Sparkasse”, ein weiterer Union-Sponsor, verzichtet auf seine Logo-Präsenz auf den Trikots der Kinder und macht die Brust frei für die “Superwelpen” Chase, Rubble, Skye, Marshall und Liberty aus “Paw Patrol: Der Mighty Kinofilm”.

Die streng limitierten Sondereditionen der Union-Trikots sind laut Vereinsangaben seit Donnerstag um 10 Uhr online und in den Union-Zeughäusern Bahnhofstraße, Ring-Center und Waldseite erhältlich.

Erste Transfers fix: Die Sommer-Neuzugänge der Bundesligisten im Überblick

Die Planungen der Bundesligisten für die Saison 2024/25 laufen. Diese Neuzugänge haben die 18 Klubs bereits offiziell präsentiert.

Ab Sommer neu in Leipzig: Maarten Vandevoordt.

Ab Sommer neu in Leipzig: Maarten Vandevoordt.

IMAGO/Isosport

FC Bayern München

Nestory Irankunda (Angriff, Adelaide United)

RB Leipzig

Maarten Vandevoordt (Tor, KRC Genk)

Eren Dinkci (Angriff, Werder Bremen, war an den 1. FC Heidenheim ausgeliehen)

Eintracht Frankfurt

Krisztian Lisztes (Angriff, Ferencvaros Budapest), Aurele Amenda (Abwehr, BSC Young Boys)

VfL Wolfsburg

Kamil Grabara (Tor, FC Kopenhagen)

SV Werder Bremen

Marco Grüll (Angriff, SK Rapid Wien)

1. FC Heidenheim

Julian Niehues (Mittelfeld, 1. FC Kaiserslautern)

Die weiteren Bundesligisten haben noch keinen Sommer-Transfer getätigt.

Erste Transfers fix: Die Sommer-Neuzugänge der Bundesligisten im Überblick

Die Planungen der Bundesligisten für die Saison 2024/25 laufen. Diese Neuzugänge haben die 18 Klubs bereits offiziell präsentiert.

Ab Sommer neu in Leipzig: Maarten Vandevoordt.

Ab Sommer neu in Leipzig: Maarten Vandevoordt.

IMAGO/Isosport

FC Bayern München

Nestory Irankunda (Angriff, Adelaide United)

RB Leipzig

Maarten Vandevoordt (Tor, KRC Genk)

Eren Dinkci (Angriff, Werder Bremen, war an den 1. FC Heidenheim ausgeliehen)

Eintracht Frankfurt

Krisztian Lisztes (Angriff, Ferencvaros Budapest), Aurele Amenda (Abwehr, BSC Young Boys)

VfL Wolfsburg

Kamil Grabara (Tor, FC Kopenhagen)

SV Werder Bremen

Marco Grüll (Angriff, SK Rapid Wien)

1. FC Heidenheim

Julian Niehues (Mittelfeld, 1. FC Kaiserslautern)

Die weiteren Bundesligisten haben noch keinen Sommer-Transfer getätigt.

Union-Verteidiger Vogt: “Die Eisernen sind überall in Berlin”

Seit rund vier Monaten ist Kevin Vogt, der bereits für sechs Bundesligisten am Ball gewesen ist, für den 1. FC Union Berlin aktiv. Der neue Abwehrchef hat sich in der Stadt und im Verein prächtig eingelebt.

VfL Bochum, FC Augsburg, 1. FC Köln, TSG 1899 Hoffenheim, Werder Bremen und Union Berlin: Kevin Vogt hat die Bundesliga auf vielen Ebenen erlebt.

VfL Bochum, FC Augsburg, 1. FC Köln, TSG 1899 Hoffenheim, Werder Bremen und Union Berlin: Kevin Vogt hat die Bundesliga auf vielen Ebenen erlebt.

IMAGO/Beautiful Sports

Kevin Vogt ist in Berlin angekommen, seit 11. Januar läuft der Routinier für die Eisernen auf – seine sechste Bundesliga-Station. Und zusammen mit dem 32-Jährigen haben sich die Unioner aus dem Tabellenkeller befreit. In einer Medienrunde sprach Vogt nun über …

… seine lehrreichsten Stationen: “Fußballerisch prägend war die Zeit in Hoffenheim. Dort habe ich die größten Sprünge in meiner Entwicklung gemacht. Es ging eine Zeit lang nur bergauf, die Reise nur linear nach oben. Aber auch die Zeit in Bremen war sehr lehrreich. Das Team stand mit dem Rücken zur Wand. Dann haben wir über die Relegation die Klasse gehalten. Im Nachhinein konnte ich aus der Situation viel mitnehmen.”

… Trainer Nenad Bjelica: “Er hat eine pragmatische Art, die Dinge anzugehen. Er kann einer Mannschaft helfen, die Dinge einfach zu halten. Ich sehe da schon eine Entwicklung bei uns. Er hat es mir total einfach gemacht. Ich habe ein positives Verhältnis zu ihm.”

Podcast

Pokalfinale und Bundesliga-Rückkehr: Gelingt Fortuna Düsseldorf die doppelte Überraschung?

14:24 Minuten

alle Folgen

… die Stadt Berlin: “Wir sind als Familie hier für alles offen. Wir kennen das Großstadtleben bereits – und wir mögen es auch. Deswegen haben wir uns bewusst für die Stadt und den Klub entschieden. Es ist alles anonym. Die Eisernen sind überall in Berlin. Aber das auf einem sehr angenehmen Weg.”

… einen möglichen Umbruch im Sommer: “Grundsätzlich ist es immer gut, wenn viele Spieler die Abläufe schon kennen. Aber es ist auch Teil des Geschäfts, dass jeder einzelne Spieler verschiedene Karrierepläne hat. Ich wäre da einem jungen Spieler nicht böse, hätte da eher Verständnis für, wenn er was anderes machen möchte. Ich bin sowieso gerne mit den Leuten zusammen, die bewusst gerne im Verein sind. Und ein Umbruch bietet auch immer eine Chance.”

… den kommenden Gegner Bayer Leverkusen (Samstag, 15.30 Uhr, LIVE! bei kicker): “Die haben ein super Selbstvertrauen und spielen eine klasse Saison. Aber da freue ich mich drauf, ich habe richtig Bock, gegen sie zu spielen. Aber wir brauchen schon einen sehr guten Tag, viel Spielglück und viel Herz. Das werden wir auf den Platz bringen.”

… eine Vertragsverlängerung von Christopher Trimmel: “Ich würde mir wünschen, dass er bleibt. Er ist nicht nur ein super Kapitän, sondern auch menschlich top. Er ist 37 Jahre alt und performt immer noch richtig gut. Das ist kein Wohltätigkeitsding, dass ich sage: Es wäre schön, weil nett. Sondern weil er die Mannschaft gut führt und Leistung bringt.”

Jannis Klimburg

Union entwickelt sich in kleinen Schritten weiter

Die Eisernen agieren mit mehr Spielwitz und Selbstvertrauen. Das hängt vor allem mit dem Aufwärtstrend in der Rückrunde zusammen.

Die Offensivabteilung um Brenden Aaronson und Yorbe Vertessen (re.) von Union Berlin zeigt mehr spielerische Lösungen, aber an der Chancenverwertung mangelt es.

Die Offensivabteilung um Brenden Aaronson und Yorbe Vertessen (re.) von Union Berlin zeigt mehr spielerische Lösungen, aber an der Chancenverwertung mangelt es.

IMAGO/Matthias Koch

Mit dem Abstiegskampf hat der 1. FC Union Berlin wohl nichts nicht mehr zu tun. Bei noch sieben verbleibenden Partien beträgt der Vorsprung auf den Relegationsplatz komfortable neun Punkte. Aber fast genauso weit sind mit sieben Zählern Rückstand die internationalen Ränge entfernt. Heißt: Schon alsbald könnte der Fall eintreten, dass die Eisernen nur noch um die goldene Ananas spielen.

“Es sah ja auch ganz lange anders für uns aus. Da waren wir da, wo gar keiner hinwill”, sagte Linksverteidiger Robin Gosens vor kurzem im Aktuellen Sportstudio. “Ich glaube, wir schulden den Fans noch ein paar Siege.” Das sei Motivation genug. Vor allem können die Berliner noch das eine oder andere Spitzenteam ärgern. So gastieren Tabellenführer Bayer Leverkusen sowie Rekordmeister Bayern München in der restlichen Spielzeit noch An der Alten Försterei.

Union Berlin: Die nächsten Gegner

Aber wenn Union gegen diese Granden bestehen will, muss die Mannschaft von Trainer Nenad Bjelica noch gehörig an der Chancenverwertung arbeiten. Laut kicker-Datenbank erspielten sich die Hauptstädter 114 Chancen, münzten jedoch lediglich 21,9 Prozent in Tore um. Das ist der drittschlechteste Wert in der Bundesliga. Nur die Kellerkinder Mainz (19,3 Prozent) und Köln (18,9 Prozent) präsentierten sich noch ungefährlicher.

Mehr spielerische Lösungen bei Union

Vor allem die drei Offensivakteure Mikkel Kaufmann (23 Jahre), Brenden Aaronson (23) und Yorbe Vertessen (23) hätten sich jüngst beim 0:0 in Frankfurt in die Torschützenliste eintragen können. Doch das Trio, das gemeinsam im 3-4-3 im Sturm aufläuft, verlor im entscheidenden Moment die Nerven, zeigte sich im Abschluss trotz freier Schussbahn zu unpräzise. “Das sind junge Leute. Kaufmann ist ein junger Stürmer, Yorbe ist neu in der Bundesliga. Er braucht ein bisschen mehr Zeit. Bei uns spielt er jetzt zentraler”, nahm Coach Bjelica sie in Schutz.

Zumindest war beim Gastspiel in den ersten 20 Minuten zu sehen, dass die Köpenicker in Puncto Spielidee und Aufbauspiel einen kleinen Schritt nach vorne gemacht haben. Nach Ballgewinn ging es in einigen Situationen zielstrebig und druckvoll nach vorne, wobei die pfeilschnellen Aaronson und Vertessen gesucht wurden. Hinzu kommt, dass generell mehr spielerische Lösungen gesucht werden, anstatt den Ball in Drucksituation blind nach vorne zu schlagen und damit auf die Methode Zufallsprinzip zurückzugreifen.

Podcast

Münchens Niederschlag, Dortmunds Statement: Was folgt auf den Klassiker?


14:17 Minuten

alle Folgen

Keine Vorwürfe von Abwehrchef Vogt

Auch der neue Abwehrchef Kevin Vogt, der in der Winterpause aus Hoffenheim geholt wurde, stellte eine Entwicklung auf spielerischer Ebene fest. “Wenn die Köpfe nicht so frei sind, musst du dir die Punkte hart erarbeiten. Das haben wir sukzessive gemacht. Jetzt sieht man das auch, dass mehr Selbstvertrauen, mehr Spielwitz dazukommt. Und deswegen kreieren wir auch mehr Chancen.”

Nur müssen diese Möglichkeiten in Zukunft genutzt werden, wenn Union aus dem Ödland der Tabelle entfliehen möchte. Einen Vorwurf wollte der 32-Jährige den Stürmern für die ausgelassenen Möglichkeiten nicht machen. “Das sind so gute Jungs, das haben sie jetzt auch wieder gezeigt. Ich glaube, die Überzeugung kommt jetzt auch so langsam, das Ding dann einfach reinzuhauen.” Vielleicht schon am kommenden Samstag gegen Primus Leverkusen (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker).

Jannis Klimburg

DFB-Formcheck: Raum bedrängt Mittelstädt – Hummels lässt nicht locker

Noch 73 Tage bis zum EM-Auftakt der DFB-Elf. Der kicker wertet die Leistungen der 44 EM-Kandidaten im Monat März aus.

Nicht-berücksichtige EM-Kandidaten und ein neuer Platzhirsch: Robert Andrich (li.), Mats Hummels (Mi.) und David Raum.

Nicht-berücksichtige EM-Kandidaten und ein neuer Platzhirsch: Robert Andrich (li.), Mats Hummels (Mi.) und David Raum.

imago images/Grafik: kicker

Die heiße Phase vor der Heim-EM 2024 ist angebrochen. Der kicker hat eine Liste von 44 Profis zusammengestellt, die für Bundestrainer Julian Nagelsmann in Frage kommen dürften.

Unmittelbar vor den Länderspielen in Frankreich (2:0) und gegen die Niederlande (2:1) hatte der kicker die EM-Kandidaten einem Formcheck der bisherigen Jahresleistung unterzogen. Nun wird die Performance im Monat März inklusive den beiden jüngsten DFB-Spielen sowie den am letzten März-Wochenende stattfindenden Liga-Spieltagen unter die Lupe genommen.

Aufgeteilt nach den sieben taktischen Positionen der kicker-Rangliste checkt der kicker Monat für Monat seit Jahresbeginn die jeweils aktuelle Form der EM-Kandidaten. Grün signalisiert “voll in EM-Form”, Rot steht für “aktuell nicht in EM-Form” (möglicherweise auch aus Verletzungsgründen) und Gelb bedeutet “EM-Kandidat, darf aber nicht nachlassen”.

Ter Stegens Bilanz beeindruckt trotz einiger Wackler

Nach der verletzungsbedingten Absage von Manuel Neuer stand Marc-André ter Stegen bei beiden Länderspielen im März im Tor und hielt gegen Frankreich seinen Kasten sauber, gegen die Niederländer hatte er er paar kleinere Wackler. Insgesamt kassierte er im März mit Verein und Nationalelf in sieben Spielen lediglich zwei Gegentore, in fünf Partien spielte er zu Null. In der Liga blieb er sogar den kompletten Monat unbezwungen, musste dort zuletzt am 17. Februar hinter sich greifen.

Rüdiger und Tah spielen sich ein – Hummels setzt ein Zeichen

Während Antonio Rüdiger und Jonathan Tah im DFB-Trikot 180 Minuten Seite an Seite verteidigten, konnte bzw. musste ein Dortmunder Trio im Verein trainieren. Ein Ausrufezeichen nach der Länderspielpause setzten nun Nico Schlotterbeck und Mats Hummels, die in München ein Bollwerk bildeten. An Schlotterbeck (Note 1,5) und Hummels (Note 1) prallte in der Allianz-Arena fast alles ab, der 35-jährige Routinier wurde vom kicker gar zum Spieler des Spieltags gekürt, erst zum dritten Mal in seiner Bundesliga-Karriere (zuvor am 6. Spieltag 2020/21 und am 24. Spieltag 2010/11).

Mittelstädt brilliert, doch Raum sitzt ihm im Nacken

In den beiden März-Länderspielen hieß das Außenverteidiger-Duo jeweils Kimmich/Mittelstädt. Der Stuttgarter Mittelstädt debütierte gegen die Franzosen und stand auch gegen die Niederlande im Fokus. Zunächst spielte er einen Fehlpass, der zum 0:1 führte. Sieben Minuten später hatte er selbst per Distanzschuss den Ausgleich besorgt. Ihm dicht im Nacken sitzt David Raum, der eine starke Form im Verein hat. Drei Scorerpunkte und drei Berufungen in die Elf des Tages im März belegen dies.

Chef Kroos – Andrich nimmt den Schwung mit

Das Comeback von Toni Kroos war das Thema der März-Länderspiele, er war sofort der Chef auf dem Platz und in beiden Partien notenbester DFB-Akteur. Neben dem nun 108-maligen Nationalspieler etablierte sich Robert Andrich als Partner auf der Doppelsechs. In der Liga kam er zwar im März zweimal nur von der Bank, war aber bei Bayer maßgeblich dafür verantwortlich, dass Leverkusen weiter unbesiegt blieb. Im Europa-League-Spiel bei Qarabag Agdam bereitete er in der Nachspielzeit den 2:2-Ausgleich vor, in der Liga erzielte der den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich gegen Hoffenheim am vergangenen Wochenende sogar selbst.

Musiala toppt Wirtz – und Brandt hält mit

Die Zauberer Wirtz und Musiala halten ihre Topform der vergangenen Wochen und zeigten auch gegen die Top-Nationen Frankreich und Niederlande überzeugende Leistungen. Wirtz traf im März viermal, damit kann unter allen im Formcheck untersuchten Spielern sonst nur Musiala mithalten. Der Bayern-Spieler ist auch bei den Assists die Nummer 1. Fünf Torvorlagen hat im März sonst nur noch Dortmunds Julian Brandt vorzuweisen, der bei den vergangenen Länderspielen nicht berücksichtigt wurde.

Adeyemi meldet sich zurück

Dreimal stand Karim Adeyemi im Monat März in der Dortmunder Startelf, dreimal trug er sich in die Torschützenliste ein. Bei den beiden 2:0-Siegen in Berlin und München erzielte er das jeweilige 1:0, beim 3:1-Sieg gegen Frankfurt sorgte er nach Rückstand für den wichtigen 1:1-Ausgleichstreffer. Damit schoss der BVB-Flügelspieler im März genauso viele Tore wie die drei anderen Kandidaten zusammen: Gnabry kommt auf zwei, Führich auf eines, Sané blieb torlos, sammelte aber immerhin einen Assist.

Undav beflügelt – Füllkrug trifft immerhin beim DFB

Im Verein blieb Niclas Füllkrug seit dem 17. Februar torlos. Für Deutschland sorgte er mit seinem Schultertor gegen die Niederlande für Euphorie und sicherte als Einwechselspieler den Sieg gegen Oranje. Sein Debüt für den DFB gab Stuttgarts Deniz Undav, der den Schwung der Nominierung mitnahm und in den beiden Ligaspielen nach Bekanntgabe des Länderspielkaders jeweils zwei Scorerpunkte einfuhr.

Christoph Huber

Gosens zur Nicht-Nominierung: “Ein bisschen überrascht”

Julian Nagelsmann hatte den Kader der Nationalmannschaft zuletzt radikal umgebaut. Ein prominentes Opfer war Robin Gosens, der nicht wirklich mit seiner Nicht-Nominierung gerechnet hatte.

Hat mit Union Berlin schwere Monate hinter sich: Robin Gosens.

Hat mit Union Berlin schwere Monate hinter sich: Robin Gosens.

IMAGO/Beautiful Sports

Dass er für die Länderspiele in Frankreich (2:0) und gegen die Niederlande (2:1) nicht von Bundestrainer Julian Nagelsmann berücksichtigt worden war, habe ihn “schon ein bisschen überrascht”, gab der 29-Jährige im Aktuellen Sportstudio zu und verwies auf seine Nominierung im vergangenen Oktober. Zudem wäre er auch im November dabei gewesen, dort habe er aber aus persönlichen Gründen abgesagt. Gosens, der mittlerweile 20 Länderspiele hat, war nochmals Vater geworden.

“Ich fühle mich nicht meilenweit von der Nationalmannschaft entfernt”

Deshalb sei er auch der Meinung gewesen, “dass man Teil der Nationalmannschaft ist”, sagte Gosens und verwies auch auf seine Performance bei Union: “Ich glaube auch, dass meine Leistungen gepasst haben.” Der linke Außenverteidiger gehört bei den Berlinern, die eine schwierige Saison spielen, noch zu den besten Spielern und ist mit seinen sechs Treffern obendrein bester Torschütze im Team.

“Solange die Tür nicht zu ist, kann man noch durchgehen”, gibt sich der 29-Jährige kämpferisch für den Endspurt. Die Nicht-Nominierung habe er abgehakt, “es gibt noch einige Spiele, wo ich viel beweisen kann. Und das werde ich machen. Ich fühle mich nicht meilenweit von der Nationalmannschaft entfernt.”

Nagelsmann: “Es ist schwerer, wenn du nicht dabei bist”

Julian Nagelsmann hält die Türe im Gespräch mit dem ZDF jedenfalls noch offen. “Ich habe mit ihm gesprochen, dass der Zug nicht abgefahren ist”, so der Bundestrainer, schränkt aber auch ein: “Es ist schwerer, wenn du nicht dabei bist.”

Nach den erfolgreichen Spielen weiß sich Nagelsmann in seinem Kurs schließlich bestätigt und hat angekündigt, dass der EM-Kader der jüngsten Auswahl gleichen wird und nicht mehr viele Veränderungen zu erwarten sind. In Bezug auf Gosens unterstrich Nagelsmann, dass Stuttgarts Maximilian Mittelstädt seine Sache auf der rechten Seite eben auch “sehr, sehr gut gemacht” hat. Daneben war noch Leipzigs David Raum für die linke Seite im Kader.

Gosens sei “ein Spieler mit großem Charakter und Herzen”, lobte der DFB-Coach noch, “ein Spieler, der für den Klub und das Land immer alles gibt. Da ist weiter die Türe offen.” Auch wenn es womöglich nur noch einen Spalt weit ist.

Kaufmann kritisch: “Ich glaube, die Qualität hat gefehlt”

Einmal mehr bringt sich Union um den eigenen Lohn. Stürmer Kaufmann gibt sich selbstkritisch.

Im Abschluss klemmt's: Mikkel Kaufmann.

Im Abschluss klemmt’s: Mikkel Kaufmann.

IMAGO/HMB-Media

Es zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison, dass Union Berlin zu viele Hochkaräter versiebt. So auch bei der jüngsten Nullnummer in Frankfurt. Ein Beispiel: Sowohl Yorbe Vertessen als auch Sturmpartner Mikkel Kaufmann liefen frei auf Eintracht-Keeper Kevin Trapp zu, vergaben dann aber jeweils kläglich – und trafen in beiden Fällen nicht einmal das Tor.

“Ich glaube, die Qualität hat gefehlt. Ich muss das Tor treffen”, betonte Kaufmann. Sein Schuss aus wenigen Metern landete nur am Außennetz. “Ich wollte in die kurze Ecke schießen, es war einfach schlecht.” Ähnlich sah es bei Vertessen aus, der nach einem langen Ball von Torwart Frederik Rönnow durchbrauste, dann aber mit seinem schwächeren linken Fuß deutlich zu hoch zielte.

“Ich denke, dass wir schuld waren, dass wir das Spiel nicht gewonnen haben”, erklärte Kevin Vogt. Grundsätzlich könne man mit dem Punkt aber ganz zufrieden sein, so der Abwehrchef weiter. Die ersten 20 Minuten gaben die Gäste den Ton an, erspielten sich drei Top-Chancen. Die aber auch allesamt erst durch einen Fehler der Frankfurter zustande kamen. Doch die Geschenke des Gegners nahmen die Berliner nicht an.

Berliner Chancenwucher

Union betreibt einfach zu viel Chancenwucher. “Vielleicht fehlt die letzte Konsequenz, sich selbst zu sagen: Ich hau den jetzt auf jeden Fall rein”, nannte Vogt einen möglichen Grund für die versiebten Möglichkeiten. Die ganze Wahrheit ist aber auch, dass die Köpenicker im zweiten Abschnitt viel hinten drinstanden und die Frankfurter in ihrer 20-minütigen Druckphase ebenso viele Top-Chancen nicht nutzen konnten.

Insgesamt hat eine passable Leistung ausgereicht, um einen Punkt aus Hessen zu entführen. Aber wenn Union sich aus dem Niemandsland der Tabelle befreien möchte, müssen die Berliner effektiver vor dem Tor werden. Denn aktuell bringen die Offensivakteure nicht den nötigen Torriecher oder die nötige Ruhe im letzten Drittel mit.

Jannis Klimburg