“Die Gemütslage ist sehr schlecht”: Kainz und Köln am Boden

“Die Gemütslage ist sehr schlecht”: Kainz und Köln am Boden

Der 1. FC Köln steht unmittelbar vor dem siebten Bundesliga-Abstieg. Nach dem enttäuschenden 0:0 gegen Freiburg sprach Kapitän Florian Kainz Klartext, während es selbst aus dem Lager der Breisgauer Mitleid gegeben hatte.

Niedergeschlagen: Der Blick des 1. FC Köln um Kapitän Florian Kainz geht gen Abstieg und 2. Bundesliga.

Niedergeschlagen: Der Blick des 1. FC Köln um Kapitän Florian Kainz geht gen Abstieg und 2. Bundesliga.

IMAGO/Treese

Vier Punkte Rückstand auf Relegationsrang 16 und die Gewissheit im Nacken, dass die direkte Konkurrenz aus Mainz, Bochum und Berlin (Union) am Sonntag für den auch mathematisch sicheren Abstieg sorgen können. Kurzum: Die Lage beim 1. FC Köln ist schlechter geworden, dazu passte auch die Kulisse am Samstagabend.

Hatten die FC-Fans über die gesamte Spieldauer das leidenschaftlich agierende, aber nach vorn einmal mehr zu harmlos und ungenau agierende Team lautstark angetrieben, war unmittelbar nach dem Schlusspfiff Geisterspielkulisse angesagt. Stille und die Klarheit, dass der siebte Niedergang in Liga zwei wohl nicht mehr abzuwenden ist, machte sich über die Ränge binnen Sekundenbruchteilen breit.

Günter leidet mit Köln: “Als Fußballer blutet da jedem das Herz”

“Das müssen wir uns ankreiden lassen, das ist zu wenig”, fasste Torwart Marvin Schwäbe im Gespräch mit Sky sichtlich niedergeschlagen zusammen. Von Trainer Timo Schultz kamen folgende Worte: “Das Spiel heute ist ein Spiegelbild der gesamten Rückrunde. Ich kann meinen Jungs nichts vorwerfen, wir dürfen aber nicht drumherum reden: Die Art und Weise, wie wir die Box bespielen, da fehlt die Überzeugung.” Geschäftsführer Christian Keller ergänzte: “Wir nutzen unsere Chancen nicht, das zieht sich durch die gesamte Saison. So schießt du am Ende kein Tor, das ist bitter.”

Und sogar Freiburgs Kapitän Christian Günter litt nach Schlusspfiff mit dem Traditionsklub aus der Domstadt am Rhein mit: “Als Fußballer blutet da jedem das Herz. Eine kleine Restchance haben sie noch, ich drücke ihnen die Daumen. Die Fans, die Stadt und das Stadion haben es verdient, in der ersten Liga zu sein.”

Einsatzbereitschaft, Kampfbereitschaft, Laufbereitschaft ja – Tore nein

Das dürfte auch Florian Kainz sicherlich so sehen. Der gegen die Breisgauer eingewechselte 31-jährige Routiniert musste sich allerdings eher zur Stimmung nach dem verpassten Heimsieg äußern – und sprach Klartext: “Die Gemütslage ist sehr schlecht, alle Spieler waren im Kreis eben sehr niedergeschlagen.” Auch die stille Kulisse im Stadion habe aus seiner Sicht dazu gepasst – alle seien “einfach enttäuscht.”

Besonders bitter einmal mehr für ihn: “Einsatzbereitschaft war da, Kampfbereitschaft war da, Laufbereitschaft war da. Wir haben sehr viel investiert, waren von Anfang an da und griffiger in den ersten Minuten. Wir haben es aber hinten raus nicht geschafft, die hundertprozentigen Torchancen zu enwickeln.” Und das sei, so der österreichische Führungsspieler quasi tongleich mit Keeper Schwäbe, “zu harmlos. Da muss man ganz klar sagen: Wenn man wieder Zuhause kein Tor schießt, dann ist das einfach zu wenig.”

Und letzten Endes eben auch zu wenig für die eigene Anhängerschaft, wie Schwäbe anmerkte: “Es ist extrem traurig, dass wir den Fans nicht das geben konnten, was sie verdienen.”

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