Werner stellt Keita-Debüt in Aussicht – und erwartet ein “Herantasten”

Die 2:4-Niederlage in Heidenheim haben Trainer Ole Werner und Werder Bremen schnell abgehakt. Nun steht gegen Köln ein Duell der Enttäuschten an – vielleicht aber erstmals mit einem prominenten Neuzugang.

Steht am Wochenende voraussichtlich erstmals im Bundesliga-Kader von Werder Bremen: Naby Keita.

Steht am Wochenende voraussichtlich erstmals im Bundesliga-Kader von Werder Bremen: Naby Keita.

IMAGO/Nordphoto

Das wochenlange Warten auf das Werder-Debüt von Naby Keita könnte am kommenden Samstag enden – wenn auch noch nicht direkt um 18.30 Uhr, wenn das Heimspiel gegen den 1. FC Köln (LIVE! bei kicker) angepfiffen wird. Dennoch: Nach fast zehn Wochen Verletzungspause steht der prominente Sommer-Neuzugang vom FC Liverpool vor seinem Comeback in der Bundesliga.

“Grundsätzlich sind alle fit, wir haben keine Ausfälle zu beklagen”, erklärte Bremens Cheftrainer Ole Werner am Donnerstag und meinte damit auch Keita. Für den 28-Jährigen komme ein Startelfeinsatz nach seiner ersten vollständigen Trainingswoche zwar noch zu früh, “aber er ist eine Option, im Laufe des Spiels reinzukommen”. Je nach Spielverlauf werde das Trainerteam schauen, wann genau eine Einwechslung die “richtige Entscheidung ist und ob es dann schon so weit ist”.

Überstürzen will Werner nach der langen Verletzungspause des zentralen Mittelfeldspielers noch nichts, auch keine zu hohen Erwartungen an den Champions-League-erfahrenen Profi schüren. Jeder im Team sei froh, “dass er diese schweren Wochen hinter sich gebracht hat”. Keita benötige aber noch Zeit, stand noch nicht allzu oft mit der Mannschaft gemeinsam auf dem Platz, “das wird ein Herantasten für den Fall, dass er irgendwann auf dem Platz steht – was ich heute noch nicht weiß”.

Bundesliga, 5. Spieltag

Borré und Lynen sind Kandidaten für die Startelf

Bei den weiteren Fragen nach der Startelf für das Köln-Spiel ließ sich Werner wie gewohnt ebenfalls nicht in die Karten schauen. Ist der gegen Heidenheim eingewechselte Rafael Borré ein Kandidat für die erste Elf? “Kandidaten sind grundsätzlich alle, die fit sind. Das ist er. Rafa hat einen guten Eindruck gemacht.” Kehrt Senne Lynen in die Anfangsformation zurück? “Er ist gar nicht weit weg. Er hatte wieder eine gute Trainingswoche, er ist sicherlich auch eine Option.”

Auch die Kapitänsbinde des in der Vorwoche bereits zur Halbzeitpause ausgewechselte Marco Friedl sei keine Garantie, “dass man jede Minute auf dem Platz stehen muss”. Der 25-Jährige sei natürlich enttäuscht gewesen. Aber: “Man muss sich dann wieder im Training zeigen, das hat Marco getan.”

Generell sei Friedl nicht der einzige Werderaner mit einer schwachen Vorstellung bei der 2:4-Niederlage am Sonntag in Heidenheim gewesen, meinte Werner. Die kurze Trainingswoche vor dem nächsten Spiel am Samstag sei daher auch ein Vorteil. “Man muss das letzte Spiel abhaken, weil man gar nicht mehr viel Zeit hat. Das haben wir auch ganz gut hinbekommen.” Der Trainer sei zufrieden gewesen mit der Trainingswoche, “ich habe nicht nochmal Frust gemerkt, sondern gute Spannung.”

Werner: “Druck ist am 5. Spieltag überschaubar”

Nach nun saisonübergreifend sieben Niederlagen aus den vergangenen neun Bundesligaspielen stehen die Norddeutschen genau wie die Domstädter (nur ein Punkt aus vier Saisonspielen) gewiss unter Druck. Auch wenn Werner das ganz hanseatisch gelassen sah: “Am 5. Spieltag ist der Druck noch überschaubar, nicht zu vergleichen mit einer Rückrunde”. Die Kritik nach schwachen Spielen sei “ganz normal”. Auch Clemens Fritz, Leiter Profifußball, mahnte zur Geduld.

Gegen Köln erwartet Trainer Werner ein “offenes Spiel auf Augenhöhe” , in dem die Details entscheidend werden könnten. “Losgelöst von den Ergebnissen der letzten Wochen werden beide Mannschaften an ihrer Art Fußball zu spielen festhalten”, ist sich der 35-Jährige sicher. Nur mit welchem Personal ist noch offen.

Werner stellt Keita-Debüt in Aussicht – und erwartet ein “Herantasten”

Die 2:4-Niederlage in Heidenheim haben Trainer Ole Werner und Werder Bremen schnell abgehakt. Nun steht gegen Köln ein Duell der Enttäuschten an – vielleicht aber erstmals mit einem prominenten Neuzugang.

Steht am Wochenende voraussichtlich erstmals im Bundesliga-Kader von Werder Bremen: Naby Keita.

Steht am Wochenende voraussichtlich erstmals im Bundesliga-Kader von Werder Bremen: Naby Keita.

IMAGO/Nordphoto

Das wochenlange Warten auf das Werder-Debüt von Naby Keita könnte am kommenden Samstag enden – wenn auch noch nicht direkt um 18.30 Uhr, wenn das Heimspiel gegen den 1. FC Köln (LIVE! bei kicker) angepfiffen wird. Dennoch: Nach fast zehn Wochen Verletzungspause steht der prominente Sommer-Neuzugang vom FC Liverpool vor seinem Comeback in der Bundesliga.

“Grundsätzlich sind alle fit, wir haben keine Ausfälle zu beklagen”, erklärte Bremens Cheftrainer Ole Werner am Donnerstag und meinte damit auch Keita. Für den 28-Jährigen komme ein Startelfeinsatz nach seiner ersten vollständigen Trainingswoche zwar noch zu früh, “aber er ist eine Option, im Laufe des Spiels reinzukommen”. Je nach Spielverlauf werde das Trainerteam schauen, wann genau eine Einwechslung die “richtige Entscheidung ist und ob es dann schon so weit ist”.

Überstürzen will Werner nach der langen Verletzungspause des zentralen Mittelfeldspielers noch nichts, auch keine zu hohen Erwartungen an den Champions-League-erfahrenen Profi schüren. Jeder im Team sei froh, “dass er diese schweren Wochen hinter sich gebracht hat”. Keita benötige aber noch Zeit, stand noch nicht allzu oft mit der Mannschaft gemeinsam auf dem Platz, “das wird ein Herantasten für den Fall, dass er irgendwann auf dem Platz steht – was ich heute noch nicht weiß”.

Bundesliga, 5. Spieltag

Borré und Lynen sind Kandidaten für die Startelf

Bei den weiteren Fragen nach der Startelf für das Köln-Spiel ließ sich Werner wie gewohnt ebenfalls nicht in die Karten schauen. Ist der gegen Heidenheim eingewechselte Rafael Borré ein Kandidat für die erste Elf? “Kandidaten sind grundsätzlich alle, die fit sind. Das ist er. Rafa hat einen guten Eindruck gemacht.” Kehrt Senne Lynen in die Anfangsformation zurück? “Er ist gar nicht weit weg. Er hatte wieder eine gute Trainingswoche, er ist sicherlich auch eine Option.”

Auch die Kapitänsbinde des in der Vorwoche bereits zur Halbzeitpause ausgewechselte Marco Friedl sei keine Garantie, “dass man jede Minute auf dem Platz stehen muss”. Der 25-Jährige sei natürlich enttäuscht gewesen. Aber: “Man muss sich dann wieder im Training zeigen, das hat Marco getan.”

Generell sei Friedl nicht der einzige Werderaner mit einer schwachen Vorstellung bei der 2:4-Niederlage am Sonntag in Heidenheim gewesen, meinte Werner. Die kurze Trainingswoche vor dem nächsten Spiel am Samstag sei daher auch ein Vorteil. “Man muss das letzte Spiel abhaken, weil man gar nicht mehr viel Zeit hat. Das haben wir auch ganz gut hinbekommen.” Der Trainer sei zufrieden gewesen mit der Trainingswoche, “ich habe nicht nochmal Frust gemerkt, sondern gute Spannung.”

Werner: “Druck ist am 5. Spieltag überschaubar”

Nach nun saisonübergreifend sieben Niederlagen aus den vergangenen neun Bundesligaspielen stehen die Norddeutschen genau wie die Domstädter (nur ein Punkt aus vier Saisonspielen) gewiss unter Druck. Auch wenn Werner das ganz hanseatisch gelassen sah: “Am 5. Spieltag ist der Druck noch überschaubar, nicht zu vergleichen mit einer Rückrunde”. Die Kritik nach schwachen Spielen sei “ganz normal”. Auch Clemens Fritz, Leiter Profifußball, mahnte zur Geduld.

Gegen Köln erwartet Trainer Werner ein “offenes Spiel auf Augenhöhe” , in dem die Details entscheidend werden könnten. “Losgelöst von den Ergebnissen der letzten Wochen werden beide Mannschaften an ihrer Art Fußball zu spielen festhalten”, ist sich der 35-Jährige sicher. Nur mit welchem Personal ist noch offen.

Die Holding Six bei Werder: Warum Lynen “alles” mitbringt

Zuletzt war Senne Lynen beim SV Werder Bremen noch nicht gefragt, in Heidenheim saß er 90 Minuten auf der Bank. Ändert sich das nun? Ex-Coach Alexander Blessin spricht über die Qualitäten des Neuzugangs.

Bisher mehr in Testspielen gefordert: Senne Lynen, hier Anfang September gegen Borussia Mönchengladbach. 

Bisher mehr in Testspielen gefordert: Senne Lynen, hier Anfang September gegen Borussia Mönchengladbach. 

IMAGO/Nordphoto

Es ist eine ungewohnte Situation für Senne Lynen. In der vergangenen Saison bei seinem Ex-Klub, dem belgischen Vizemeister Royale Union Saint-Gilloise, war der 24-Jährige eigentlich so etwas wie ein Alles-Spieler: In zehn Europa-League-Partien stand er bis zum Aus im Viertelfinale nahezu über die volle Distanz auf dem Platz (bis auf zehn Minuten), in der Liga waren es 31 Startelfeinsätze von 32 möglichen. Doch beim SV Werder Bremen, dem sich Lynen vor etwa sechs Wochen als Neuzugang anschloss, ist er bislang noch einigermaßen außen vor.

Am vergangenen Sonntag war der belgische Mittelfeldspieler nun erstmals gar nicht gefragt, blieb bei der 2:4-Niederlage beim 1. FC Heidenheim ohne Einsatz. Zuvor, gegen Mainz (4:0) und in Freiburg (0:1), war er noch jeweils zu einer Einwechslung in der Schlussphase gekommen – nachdem er zum Ligaauftakt gegen den FC Bayern (0:4) sogar in der Bremer Startelf gestanden hatte, keine zwei Wochen nach seiner Verpflichtung.

Blessin: “Senne war ganz cool: ‘Nee, Trainer'”

Einer, der Lynen in der zweiten Augustwoche nur ungern gen Osterdeich ziehen ließ, ist der deutsche Trainer Alexander Blessin, seit dieser Saison im Amt bei Royale Union Saint-Gilloise: “Wir hatten nicht mehr damit gerechnet, dass da noch etwas passiert. Aber so ist das Business – angesichts seiner Leistungen musste man das im Hinterkopf behalten.” Und die ordnet der 50-Jährige im Gespräch mit dem kicker für das vergangene Jahr als “überragend” beim belgischen Topklub ein.

Während der vier Wochen gemeinsamer Vorbereitung und in den noch zwei absolvierten Ligaspielen der neuen Saison bekam Blessin weitere Eindrücke von Lynens Qualität. Und seiner Professionalität: Trotz bereits bestehender Anfrage aus Bremen stand der Belgier vier Tage vor dem Transfer noch über 90 Minuten beim 1:0-Sieg gegen Standard Lüttich auf dem Platz. “Ich habe gefragt, ob ihn das belastet – doch Senne war ganz cool: ‘Nee, Trainer.’ Und er hat dann auch gut gespielt”, berichtet sein Ex-Coach.

Warum Lynen für die alleinige Sechs prädestiniert ist

Wenn es um die besonderen Fähigkeiten des Werder-Neuzugangs geht, erwidert Blessin durchaus amüsiert: “Wir reden aktuell ja sehr viel von der Holding Six …” Mit dieser Rolle als alleiniger Sechser, wie sie auch im 3-5-2-System bei Werder existiert, bemerkt er, hätten “viele Spieler so ihre Probleme” – doch Lynen wiederum bringe “alles mit, was man für diese Position braucht: eine hohe Spielintelligenz, ein hohes läuferisches Vermögen, ein cleveres taktisches Verhalten”.

Den Vorzug in der Startelf bekam in den vergangenen drei Ligapartien jeweils Christian Groß, der mit 34 Jahren älteste Profi im Bremer Kader und der unter Werder-Coach Ole Werner eigentlich stets gesetzt war. Der allerdings eine unterdurchschnittliche Passquote (78,6 Prozent) zum Ligadurchschnitt (83,7) auf seiner Position vorweist, genauso wie wenige Ballgewinne je 90 Minuten (5,6) – und vor allem auch die schlechteste Zweikampfquote (25,8 Prozent).

Blessin: “… dann wünscht man sich mehr Einsatzzeiten”

Blessin machte deutlich, dass es ihm nicht zustehe, die Entscheidung seines Trainerkollegen zu bewerten, er lässt jedoch durchblicken, welch wichtige Rolle Lynen zumindest beim vorherigen Europa-League-Viertelfinalisten gespielt habe: “Und wenn man einen so wichtigen Spieler verliert, wünscht man sich natürlich, dass er ein bisschen mehr Einsatzzeiten hat.” Vielleicht ja schon am Samstagabend ab 18.30 Uhr gegen den 1. FC Köln (LIVE! bei kicker).

Tim Lüddecke

Füllkrug-Vergleiche? Borré: “Mir gefällt dieser Druck”

Er hat den Platz von Niclas Füllkrug im Werder-Angriff eingenommen: Rafael Borré spricht über die Erwartungshaltung als sein Nachfolger und einen drohenden Abstiegskampf – statt Europa-Ambitionen mit Frankfurt.

Muss sich noch eingewöhnen: Rafael Borré.

Muss sich noch eingewöhnen: Rafael Borré.

picture alliance/dpa

Mit einiger Freude hat Rafael Borré bereits feststellen können, dass viele seiner neuen Mitspieler an Grundkenntnissen über die spanische Sprache verfügen: “Sie versuchen, sich so mit mir auszutauschen.” Dass seine sportliche Eingewöhnung beim SV Werder Bremen trotzdem gerade erst begonnen hat, wurde nach seiner Einwechslung nach 64 Minuten am vergangenen Sonntag in Heidenheim deutlich, als ihm jegliche Bindung zum Spiel noch deutlich gefehlt hatte. Aufgrund der zurückliegenden Länderspielpause und seiner Reise zur kolumbianischen Nationalmannschaft blieb dafür bislang ja aber auch kaum Zeit.

Einen ersten Eindruck dürfte der 28-Jährige bei der 2:4-Niederlage gegen den Aufsteiger jedenfalls darüber bekommen haben, dass es womöglich eine schwierige Bundesliga-Saison werden könnte für seinen neuen Klub, dem er sich leihweise für eine Spielzeit von Eintracht Frankfurt angeschlossen hat. Mit den Hessen spielte er in der Vorsaison in der Champions League, war ein weiteres Jahr zuvor gefeierter Elfmeterheld beim Gewinn des Europa-League-Titels. Doch seine persönliche Situation verschlechterte sich, die Spielzeit wurde immer weniger. In Bremen wird er sich nun hingegen erst einmal in anderen sportlichen Sphären aufhalten.

Borré will “eine gewisse Stimmung” verbreiten

Hat Borré sich bereits auf darauf eingestellt, neuerdings eher um den Klassenerhalt anstatt um die europäischen Tabellenplätze zu spielen? “Ich bin darauf vorbereitet, in diesem neuen Szenario meine Rolle zu spielen”, erklärte der Angreifer zumindest: “Für mich ist es am wichtigsten, dass ich einen Beitrag leisten kann und ich glaube, dass ich hier mit meiner Erfahrung und den gewonnenen Titeln eine gewisse Stimmung verbreiten kann, die sich positiv auswirken kann.” Und: Ob ein Verein seine Ziele erreichen kann, “dafür ist einfach die Mentalität ausschlaggebend”, betonte der 26-malige Nationalspieler – egal, welche Ziele.

In Bremen hat Borré am letzten Tag der Sommer-Transferperiode jene Lücke im Kader geschlossen, die Niclas Füllkrug durch seinen Abgang zu Borussia Dortmund zuvor gerissen hatte. Mit etwaigen Vergleichen zum deutschen Nationalspieler und der damit einhergehenden Erwartungshaltung könne der neue Werder-Stürmer jedoch umgehen: “Mir gefällt dieser Druck. Das ist eine Motivation und hilft mir, zu wachsen und mich weiterzuentwickeln.” Jedenfalls verfolge Borré durchaus den Plan, “auch auf dieses Level” von Füllkrug zu kommen – “oder ihn vielleicht sogar zu übertreffen…”

Borré-Zukunft bei Werder? “Ich würde gerne bleiben”

Der Kolumbianer will sich ab sofort “einen eigenen Namen machen in Bremen: Ich möchte, dass die Leute auch über mich sprechen und mich in Erinnerung behalten.” Ob es dann am Saisonende, mit Auslaufen des Leihgeschäfts, schon wieder zu einem Abschied kommt, sei noch fraglich, erklärte der noch bis 2025 in Frankfurt unter Vertrag stehende Stürmer: “Ich würde gerne hierbleiben. Aber das werden die beiden Vereine dann am Ende der Saison miteinander besprechen.”

Tim Lüddecke

Kapitän ohne Konstanz: Friedl ist weiter auf der Suche

Mit seiner vergangenen Debüt-Saison als Werder-Kapitän war Marco Friedl selbst nicht einverstanden. Der Österreicher will sich festigen – doch danach sieht es aktuell noch immer nicht aus.

Werder-Kapitän Marco Friedl will sich festigen.

Werder-Kapitän Marco Friedl will sich festigen.

IMAGO/Nordphoto

Es war kein Patzer im klassischen Sinne, doch mit seiner laxen Art des Verteidigens hatte Marco Friedl den Treffer zum 0:2-Rückstand in Heidenheim maßgeblich begünstigt: Kurz vor der Halbzeit ließ der Bremer seinen Gegenspieler Eren Dinkci erst unbehelligt Tempo aufnehmen, stand somit schlecht zum Ball und musste den Torschützen dann mit einem ungelenken Ausfallschritt vorbeiziehen lassen.

Friedls Körpersprache nach war ihm sein Anteil an diesem Gegentreffer offenbar zwar bewusst. Dass Trainer Ole Werner den Kapitän des SV Werder Bremen, der zuvor im Übrigen auch den unnötigen Freistoß vor dem 0:1 verursacht hatte, daraufhin umgehend zur Pause auswechseln würde, war dann aber schon eine drastische Maßnahme.

Werner: “Das Gefühl habe ich gar nicht”

Immerhin war Friedl damit nicht allein, auch für Anthony Jung und Dawid Kownacki war die Partie nach einer Hälfte schon beendet – zumal Werner den Österreicher im Nachgang der 2:4-Niederlage zumindest insofern verteidigte, dass er zuletzt beim 4:0-Sieg gegen Mainz “ein sehr gutes Spiel gemacht” habe, so der 35-Jährige, wie “auch in Freiburg” schon, bei der knappen 0:1-Niederlage. Und als der Cheftrainer noch einmal gefragt wurde, ob Friedl womöglich gerade sportlich mit dem Kapitänsamt fremdelt, widersprach er klar: “Das Gefühl habe ich gar nicht, er hat die Rolle ja schon länger.”

Vor der vergangenen Saison war der 25-jährige Friedl von seinen Bremer Mitspielern zum jüngsten Kapitän der Bundesliga gewählt worden; seit dieser Spielzeit gilt das indes für den zwölf Tage jüngeren Ermedin Demirovic vom FC Augsburg. Doch in der Vergangenheit gestand sich der fünfmalige österreichische Nationalspieler mehrmals offen und öffentlich ein, dass seine Leistungen für Werder seither nicht immer den eigenen Ansprüchen gerecht wurden.

Friedl will kein “hin und her”

Das machte Friedl erst wenige Tage vor dem Bremer Auftaktspiel der neuen Bundesliga-Saison gegen den FC Bayern (0:4) abermals deutlich, als er “einfach mehr Konstanz in meinem Spiel” von sich einforderte, und das Ziel ausgab, “dass ich mich festige”. Seine persönlichen Leistungsabfälle, wenn Werder mal ein schlechtes Spiel liefere, sollten sich künftig in einem “normalen Bereich” aufhalten – “nicht wie letztes Jahr, als es ein hin und her war zwischen guten und schlechten Spielen”.

Der bisherige kicker-Notenschnitt nach vier Ligaspielen (4,13) deutet allerdings darauf hin, dass sich Friedl noch deutlich steigern muss – selbst im Vergleich zur Vorsaison (3,78), mit der er nach eigener Aussage “nicht zufrieden war: Weil ich weiß, dass ich es besser kann.” Allmählich muss er es aber auch zeigen …

Tim Lüddecke

Kapitän ohne Konstanz: Friedl ist weiter auf der Suche

Mit seiner vergangenen Debüt-Saison als Werder-Kapitän war Marco Friedl selbst nicht einverstanden. Der Österreicher will sich festigen – doch danach sieht es aktuell noch immer nicht aus.

Werder-Kapitän Marco Friedl will sich festigen.

Werder-Kapitän Marco Friedl will sich festigen.

IMAGO/Nordphoto

Es war kein Patzer im klassischen Sinne, doch mit seiner laxen Art des Verteidigens hatte Marco Friedl den Treffer zum 0:2-Rückstand in Heidenheim maßgeblich begünstigt: Kurz vor der Halbzeit ließ der Bremer seinen Gegenspieler Eren Dinkci erst unbehelligt Tempo aufnehmen, stand somit schlecht zum Ball und musste den Torschützen dann mit einem ungelenken Ausfallschritt vorbeiziehen lassen.

Friedls Körpersprache nach war ihm sein Anteil an diesem Gegentreffer offenbar zwar bewusst. Dass Trainer Ole Werner den Kapitän des SV Werder Bremen, der zuvor im Übrigen auch den unnötigen Freistoß vor dem 0:1 verursacht hatte, daraufhin umgehend zur Pause auswechseln würde, war dann aber schon eine drastische Maßnahme.

Werner: “Das Gefühl habe ich gar nicht”

Immerhin war Friedl damit nicht allein, auch für Anthony Jung und Dawid Kownacki war die Partie nach einer Hälfte schon beendet – zumal Werner den Österreicher im Nachgang der 2:4-Niederlage zumindest insofern verteidigte, dass er zuletzt beim 4:0-Sieg gegen Mainz “ein sehr gutes Spiel gemacht” habe, so der 35-Jährige, wie “auch in Freiburg” schon, bei der knappen 0:1-Niederlage. Und als der Cheftrainer noch einmal gefragt wurde, ob Friedl womöglich gerade sportlich mit dem Kapitänsamt fremdelt, widersprach er klar: “Das Gefühl habe ich gar nicht, er hat die Rolle ja schon länger.”

Vor der vergangenen Saison war der 25-jährige Friedl von seinen Bremer Mitspielern zum jüngsten Kapitän der Bundesliga gewählt worden; seit dieser Spielzeit gilt das indes für den zwölf Tage jüngeren Ermedin Demirovic vom FC Augsburg. Doch in der Vergangenheit gestand sich der fünfmalige österreichische Nationalspieler mehrmals offen und öffentlich ein, dass seine Leistungen für Werder seither nicht immer den eigenen Ansprüchen gerecht wurden.

Friedl will kein “hin und her”

Das machte Friedl erst wenige Tage vor dem Bremer Auftaktspiel der neuen Bundesliga-Saison gegen den FC Bayern (0:4) abermals deutlich, als er “einfach mehr Konstanz in meinem Spiel” von sich einforderte, und das Ziel ausgab, “dass ich mich festige”. Seine persönlichen Leistungsabfälle, wenn Werder mal ein schlechtes Spiel liefere, sollten sich künftig in einem “normalen Bereich” aufhalten – “nicht wie letztes Jahr, als es ein hin und her war zwischen guten und schlechten Spielen”.

Der bisherige kicker-Notenschnitt nach vier Ligaspielen (4,13) deutet allerdings darauf hin, dass sich Friedl noch deutlich steigern muss – selbst im Vergleich zur Vorsaison (3,78), mit der er nach eigener Aussage “nicht zufrieden war: Weil ich weiß, dass ich es besser kann.” Allmählich muss er es aber auch zeigen …

Tim Lüddecke

Werner als Entwickler gefragt: “Nicht großartig überraschend”

Der zarte Aufschwung, den der 4:0-Sieg gegen Mainz zuletzt versprach, ist wieder dahin: Gerade die Art des Auftritts beim 2:4 in Heidenheim rundet einen nicht gerade gelungenen Bremer Start in die Saison ab.

Sah eine ganz schwache erste Hälfte seiner Mannschaft: Ole Werner.

Sah eine ganz schwache erste Hälfte seiner Mannschaft: Ole Werner.

IMAGO/Sven Simon

Ole Werner sprach von der schwächsten Vorstellung des SV Werder Bremen in der noch jungen Saison, von der “ersten Leistung, wo wir über 90 Minuten – mit Ausnahme der 20 Minuten nach der Halbzeit – überhaupt nicht auf dem Niveau waren, das wir uns vorstellen”. Und dass die 2:4-Niederlage bei Aufsteiger 1. FC Heidenheim grundsätzlich vermeidbar war, machte insbesondere die zwischenzeitliche Verbesserung nach der Pause deutlich.

Bereits nach 45 Minuten hatte der Cheftrainer dafür jedoch personelle Anpassungen vornehmen müssen, in dreifacher Form: “Wir brauchten eine andere Energie auf dem Platz”, begründete der 35-Jährige die Auswechslung von Kapitän Marco Friedl, Anthony Jung und Dawid Kownacki. Nach indisponiertem Beginn und 0:2-Rückstand fand Werder allerdings nur kurzzeitig zurück ins Spiel. Trotz des 2:2-Ausgleichs wurde das Momentum nicht genutzt – stattdessen der Gegner durch eigene Fehler erneut starkgemacht. Und im Defensivverhalten waren die Bremer mit den Heidenheimer Gegenstößen wiederholt schlicht überfordert.

Werder in der Bundesliga: “Das ist halt unser Job”

Auch Werner konnte seine Enttäuschung über all die Unzulänglichkeiten nicht verbergen: “Wir müssen immer bei 100 Prozent sein, ansonsten gewinnst du als Werder Bremen in der Bundesliga kein Spiel. Und an diese 100 Prozent zu kommen und manchmal noch einen Tick darüber hinaus, ist halt unser Job – doch das ist uns nicht gelungen.” Warum es seiner Mannschaft beispielsweise an Intensität und Gedankenschnelligkeit gefehlt hatte, werde nun Teil der bevorstehenden Analysen. “Mehrere Dinge spielen eine Rolle”, lautete eine erste Bestandsaufnahme – und dass defensiv wie offensiv die Durchsetzungsfähigkeit gefehlt hatte, so Werner: “Speziell die Leistung in der ersten Halbzeit wurmt mich.”

Gerade an Angreifer Kownacki als vorgesehenem offensivem Fixpunkt lief das Bremer Offensivspiel komplett vorbei. Doch auch beim Debüt des eingewechselten Rafael Borré fehlte es nach erst wenigen gemeinsamen Trainingsminuten mit der Mannschaft noch naturgemäß an der Abstimmung. Eine Kadernominierung von Naby Keita kam indes noch zu früh, weil er noch “nicht mal eine komplette Trainingswoche mitgemacht” habe, erklärte der Trainer: “Das ist auch dem Spieler gegenüber nicht verantwortbar.” Sollte der Neuzugang vom FC Liverpool die kommenden Einheiten voll mitziehen können, so Werners Ankündigung, “wird er gegen Köln auch im Kader stehen”.

Werner: “Wir haben die Punkte, die uns zustehen”

Am Samstagabend (18.30 Uhr) geht es dann auch darum, in getrübter Werder-Lage nicht die nächste Enttäuschung folgen zu lassen. Bis dato teilt Werner die ersten vier Ligaspiele in “ordentliche bis gute” Leistungen gegen Mainz (4:0) und Freiburg (1:0) und “schwache” Auftritte gegen den FC Bayern zum Auftakt (0:4) und nun Heidenheim auf. Das macht: drei Punkte aus vier Spielen. Nicht dramatisch – aber auch nicht gelungen.

In Freiburg hätte zwar durchaus etwas Zählbares herausspringen können, doch: “Unterm Strich haben wir die Punkte, die uns von den Leistungen her zustehen”, konstatiert der Coach: “Insofern liegt eine ganze Menge Entwicklungsarbeit vor uns. Das ist nichts, was großartig überraschend ist – aber was wir schnell voranbringen müssen.” Die noch relativ spät in der Transferperiode vorgenommen Veränderungen im Bremer Kader lassen diese Prozesse erst einmal andauern.

Tim Lüddecke

Ducksch liefert Erklärung für Bremer Pleite in Heidenheim

Nach dem 4:0 gegen Mainz wurde Werder Bremen in Heidenheim wieder auf den harten Boden der Realität befördert. Mit 2:4 gingen die Hanseaten baden – und waren nach Abpfiff etwas ratlos.

Am Ende war die Enttäuschung groß: Bremer Spieler schieben Frust.

Am Ende war die Enttäuschung groß: Bremer Spieler schieben Frust.

IMAGO/Nordphoto

Es war ein Auf und Ab, das die Bremer in Heidenheim an den Tag gelegt hatten, das wusste auch Romano Schmid. “In der ersten Halbzeit waren wir nicht gut im Spiel”, sagte der Österreicher nach der 2:4-Niederlage am DAZN-Mikro, verwies in diesem Zusammenhang aber auch darauf, dass man “gegen einen so ekligen Gegner trotzdem Chancen” hatte. Nach dem Seitenwechsel habe man es super gemacht und sich schlussendlich auch mit dem 2:2 belohnt.

Dass Werder trotz eines wettgemachten Zwei-Tore-Rückstands am Ende doch komplett leer ausging, sorgte für Stirnrunzeln. “Wir machen es super in der zweiten Halbzeit, dann steht’s 2:2 – und wir geben das Spiel aus der Hand”, rätselte Schmidt und gab zu: “Worte zu finden, ist gerade ziemlich schwierig. Ich weiß nicht, woran es gelegen hat.”

Marvin Ducksch, der als Joker mit seinem Treffer zum 1:2 (49.) die Aufholjagd initiiert hatte, hatte indes eine Erklärung parat. “Gerade nach dem 2:2 musst du es ein bisschen ruhiger machen”, forderte der Stürmer und monierte, dass die Nordlichter stattdessen “auf das 3:2 gespielt” hätten. “Das war dann kopflos”, meinte Ducksch und verwies zudem darauf, dass in dieser Phase die Restverteidigung nicht funktioniert habe. “Dass der Gegner Aufwind bekommt, darf nicht passieren”, betonte der 29-Jährige.

Es war aber nicht die Restverteidigung vor dem 2:3, die nicht gut war, an diesem Nachmittag hatte vieles im Spiel der Bremer nicht gepasst. Ducksch erklärte, dass die Heidenheimer so gespielt hätten, wie man es erwartet hatte – das Problem lag jedoch auf Bremer Seiten. Defensiv waren die “die Abstände zu groß”, doch das sei nicht das einzige Manko gewesen, merkte der Angreifer an: “Auch das Spiel mit Ball war nicht so gut, wir haben die Räume nicht gefunden.”

Ducksch, Keita, Borré: Die drei Fragezeichen bei Werder

Wer am Sonntag in Heidenheim für den SV Werder Bremen auflaufen könnte – und in welchem Umfang – steht am Freitag naturgemäß noch nicht endgültig fest. Insbesondere weil mehrere Voraussetzungen dafür noch unklar sind.

Wie lange kann Werders Marvin Ducksch durchhalten?

Wie lange kann Werders Marvin Ducksch durchhalten?

IMAGO/Nordphoto

Ja, am Freitagmittag konnten sie alle voll mittrainieren: Marvin Ducksch nach seiner kürzlich erlittenen Oberschenkelverletzung im Ligaspiel gegen Mainz, Naby Keita nach seiner schon länger zurückliegenden Adduktorenverletzung und erstmals auch Neuzugang Rafael Borré nach seinen jüngsten Reisestrapazen; der Kolumbianer war erst am Donnerstag von der Länderspielreise aus Südamerika zurückgekehrt.

Doch inwiefern das Trio auch am Sonntagnachmittag beim Auswärtsspiel gegen den 1. FC Heidenheim (15.30 Uhr) mitwirken kann, “wer denn für den Kader eine Option ist und wer wie lange spielen kann”, will Cheftrainer Ole Werner erst nach dem Abschlusstraining am Samstag final bewerten. Bis dahin wird er sich auch noch mal mit der medizinischen Abteilung ausgetauscht haben, unter deren Anleitung ja unter der Woche noch “der eine oder andere individuell gesteuert” worden war.

Keita-Premiere: “Wird nicht mehr lange auf sich warten lassen”

Gerade bei Keita lauten die Fragen, die sich Werner stellen muss: “Ist er schon so weit, dass wir ihn in den Kader nehmen können und bringen können, wenn es hart auf hart kommt. Oder hat er noch eine Woche, die ihm guttut?” Eine Entscheidung sei diesbezüglich noch nicht gefallen, allerdings kündigte der Werder-Coach an, dass eine erste Kadernominierung “nicht mehr lange auf sich warten lassen wird – diese oder nächste Woche wird es so weit sein”. Zumal der ehemalige Liverpool-Profi aufgrund seiner Qualität und Erfahrung eine schnelle Anpassungsfähigkeit mitbringt – “wenn er körperlich so weit ist”, erklärte Werner.

Bei Ducksch dürfte eher das Thema sein, wie lange der 29-Jährige durchhalten kann. Und daraus ergeben sich dann auch die Überlegungen bei Borré, der den Angreifer alternativ ersetzen könnte. Der Trainer sprach von einer langen, aber erfolgreichen Reise für den seit diesem Freitag 28-Jährigen, er traf zum 1:0-Sieg gegen Venezuela und spielte rund eine Stunde beim 0:0 gegen Chile.

Die Debüt-Überlegungen bei Borré: “Schnell eine Option”

“Auch bei ihm müssen wir gucken: Nehmen wir ihn mit? Was für einen Eindruck macht er? Wie fühlt er sich?”, sagte Werner. Doch ähnlich wie bei Keita wies der 35-Jährige darauf hin, dass beide die Bundesliga bereits kennen – und Borré sich erfahrungsgemäß auch im Bremer Spielsystem zurechtfindet: “Deswegen wird er auch schnell eine Option sein.”

Leonardo Bittencourt, der zuletzt wegen Knieproblemen ausgesetzte hatte, dürfte in Heidenheim indes zur Verfügung stehen.

Tim Lüddecke

Relegation reloaded in Heidenheim: “… dann wird das nichts”

Beim SV Werder Bremen warnen sie vor den Anforderungen beim Auswärtsspiel in Heidenheim. Als einer von wenigen Bundesligisten bekam man es in den Vorjahren bereits öfter mit dem Aufsteiger zu tun.

Weiß, auf was es in Heidenheim ankommt: Clemens Fritz, Werder Bremens Leiter Profifußball.

Weiß, auf was es in Heidenheim ankommt: Clemens Fritz, Werder Bremens Leiter Profifußball.

IMAGO/Jan Huebner

SV Werder Bremen gegen den 1. FC Heidenheim: Dabei handelt es sich jetzt keineswegs um einen Klassiker, wirklich oft gab es diese Paarung ja noch nicht, sechsmal in Summe. Fünf dieser Spiele gingen allerdings in den vergangenen vier Jahren über die Bühne, davor war nur die Pokalpartie in der 1. Runde der Saison 2011/12 datiert – Heidenheim, damals noch Drittligist, warf den Bundesligisten mit 2:1 (nach 0:1-Rückstand) aus dem Wettbewerb.

Seit dieser Saison gehört der Klub selbst zu dieser Spielklasse, ist Bundesliga-Neuling – entsprechend viele etablierte Erstligisten hatten bislang nur wenige Berührungspunkte mit den Heidenheimern. Bei Werder ist man aus der jüngeren Vergangenheit hingegen relativ gut über diesen Gegner im Bilde. Zuletzt traf man vor ziemlich genau eineinhalb Jahre in der 2. Liga aufeinander, der FCH beendete mit einem 2:1 im eigenen Stadion seinerzeit die Bremer Erfolgsserie von zehn Spielen ohne Niederlage (neun Siege).

Viel Lob für den Heidenheimer Weg

Nun reist Werder in der Bundesliga an, die Auswärtspartie in der Voith-Arena steht am Sonntagnachmittag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) bevor – und Clemens Fritz warnt bereits einigermaßen deutlich vor den zu erwartenden Anforderungen. “Wir wissen aus den Spielen, wie schwierig es in Heidenheim wird”, sagt der Leiter Profifußball. “Die Grundvoraussetzung ist, dass man die Atmosphäre dort in dem kleinen Stadion annimmt. Dass man dagegenhält und eine Zweikampfschärfe in seinem Spiel hat. Das ist alles notwendig – sonst wird es schwierig.”

Fritz ist darüber hinaus indes voll des Lobes für die Heidenheimer, “die als Verein sehr konstant arbeiten und seit Jahren einen Top-Job machen. Es ist toll zu sehen, wie Holger Sanwald und Frank Schmidt das umsetzen.”

Und fast hätte deren Weg ja schon vorher in die Bundesliga geführt – hätte sich in den beiden Relegationsspielen am Ende der Saison 2019/20 nicht letztlich Werder durchgesetzt. Ein 2:2-Unentschieden in Heidenheim rettete den Bundesligisten nach einem 0:0 im Hinspiel lediglich aufgrund der damals noch geltenden Auswärtstorregel vor dem Abstieg.

Fritz: “Nur mit Fußballspielen wirst du nichts erreichen”

Ganz so dramatisch sind die Vorzeichen vor der Relegation reloaded aktuell nicht: Werder hat mit dem 4:0-Sieg gegen Mainz zuletzt einen saisonübergreifenden Negativtrend gestoppt – und Heidenheim trotz erst eines geholten Punktes aus den bisherigen drei Ligapartien ein achtbares 2:2 nach 0:2-Rückstand bei Borussia Dortmund eingefahren. Auch diese Aufholjagd greift Fritz nun auf: “Sie haben ein hervorragendes Spiel gemacht, da sollte jeder einzelne bei uns gewarnt sein.”

Und das war in Dortmund.

In einem Heidenheimer Heimspiel erwartet Werder noch einmal ein anderes Spiel, bekundet Fritz: “Nur mit Fußballspielen wirst du dort nichts erreichen. Wenn du nach Heidenheim fährst und denkst, du kannst ein bisschen mitkicken – dann wird das nichts.”

Tim Lüddecke