ESM-Elf im März: Bayers Doppelpack und Kanes Comeback

Bayer Leverkusen überzeugte auch im März auf ganzer Linie und hält Kurs in Richtung Meisterschaft. Zwei Leverkusener schafften es auch abermals in die ESM-Elf des Monats März, in der sich auch ein Münchner und ein deutscher “Legionär” wiederfinden.

Daumen hoch: Harry Kane wurde mal wieder in die ESM-Elf berufen.

Daumen hoch: Harry Kane wurde mal wieder in die ESM-Elf berufen.

IMAGO/Marco Canoniero

Die European Sports Media (ESM) hat die Auswahl der elf besten Spieler im Monat März bekanntgegeben. Nachdem Bayer 04 Leverkusen im Februar gleich mit vier Profis vertreten war, sind es diesmal nur zwei: Alejandro Grimaldo und Florian Wirtz halten die Fahne der Werkself hoch, die jedes ihrer sechs Pflichtspiele in März gewonnen hat – teils dramatisch dank sehr später Treffer.

Wirtz erhielt dabei sieben Stimmen und liegt damit in der Auswahl gleichauf mit Declan Rice vom FC Arsenal. Lediglich Real Madrids Sturm-Ass Vinicius Junior konnte noch mehr überzeugen, der Brasilianer kam auf acht Stimmen. Grimaldo wiederum bringt es auf sechs.

Diesmal ist keine Mannschaft zahlreich vertreten. Zwei Spieler sind das Höchste der Gefühle. Neben Leverkusen schafften das auch der FC Liverpool mit Virgil van Dijk und Alexis Mac Allister, der FC Arsenal mit Rice und Ben White sowie der FC Barcelona, bei dem neben dem 17-jährigen Abwehrtalent Pau Cubarsi auch der deutsche Nationaltorhüter Marc-André ter Stegen mit starken Auftritten glänzte.

Komplettiert wird die ESM-Elf durch die zwei Top-Stürmer Kylian Mbappé und Harry Kane. Der französische Megastar glänzte ganz besonders in zwei Spielen. Beim 6:3-Ligatriumph in Montpellier glückte ihm ein Dreierpack, mit zwei Treffern beim 2:1 in San Sebastian führte er die jüngste PSG-Startelf der Geschichte zudem ins Viertelfinale der Champions League.

Und Kane? Der Engländer in Diensten des FC Bayern München bekam sechs Stimmen – und auch er glänzte ganz besonders in zwei Partien. Zur 8:1-Gala gegen Mainz steuerte er drei Treffer bei und verdiente sich die kicker-Note 1. Der Stürmerstar hatte zudem mit zwei Toren beim 3:0 im Achtelfinalrückspiel der Champions League gegen Lazio Rom großen Anteil daran, dass die Münchner in die Runde der letzten Acht in der Königsklasse einzogen.

Diese Elf nominierte der kicker:

1. Giorgi Mamardashvili (FC Valencia)
2. Jeremie Frimpong (Bayer Leverkusen)
3. Virgil van Dijk (Liverpool FC)
4. Antonio Rüdiger (Real Madrid)
5. Federico Dimarco (Internazionale)
6. Martin Ödegaard (FC Arsenal)
7. Alexis Mac Allister FC LIverpool)
8. Declan Rice (FC Arsenal)
9. Christian Pulisic (AC Milan)
10. Harry Kane (Bayern München)
11. Vinicius Junior (Real Madrid)

“Steht ganz oben”: Xhaka & Co. adeln Doppelpacker Wirtz

Leverkusen steht nach einer starken und überzeugenden Leistung gegen Düsseldorf (4:0) im Pokalfinale. Überragender Mann war einmal mehr Florian Wirtz, der sich vom erfahrenen Granit Xhaka ein Lob abholte.

Florian Wirtz, der doppelt traf, feiert mit seinen Kollegen.

Florian Wirtz, der doppelt traf, feiert mit seinen Kollegen.

IMAGO/Team 2

Bereits nach sieben Minuten führte der klare Favorit aus Leverkusen durch Jeremie Frimpong mit 1:0, in der 20. Minute legte Amine Adli das 2:0 nach. Eigentlich war damit an diesem Abend dieses ungleiche Duell schon entschieden. “Wir waren von der ersten Sekunde an da, waren griffig. Wir wollten dominant sein. Wir spielen zu Hause und sind top drauf, das wollten wir auf den Platz kriegen”, sagte Bayers Geschäftsführer Simon Rolfes bei Sky und fügte an: “Wir haben so gespielt, wie man ein Halbfinale eben spielen muss.

Und Mittelfeldorganisator Granit Xhaka ergänzte: “Wir haben seriös gespielt. Es ist immer gefährlich, in einem Halbfinale gegen einen Zweitligisten zu Hause, dass du vielleicht nur mit 80 oder 90 Prozent spielst. Aber diese Mannschaft kennt 90 Prozent nicht, sie kennt nur 100 Prozent – und das jeden dritten Tag.”

In der Tat war dieses Halbfinale bereits das 40. Spiel in dieser Saison, das die Werkself nicht verlor. Die Meisterschaft haben die Leverkusener bei 13 Punkten Vorsprung auf Bayern München fast sicher, im Pokalfinale am 25. Mai (20 Uhr) ist Bayer gegen Zweitligist Kaiserslautern der ganz klare Favorit. Und auch in der Europa League hat der Bundesliga-Spitzenreiter gute Chancen. “Wir ziehen weiter durch”, sagte Rolfes ganz professionell und hielt es wie die ganze Saison – er erinnerte quasi sich selbst daran, weiter von Spiel zu Spiel zu blicken.

Lob für Wirtz von Freund und Feind

In dieser Form ist Leverkusen allerdings kaum zu schlagen – und das liegt unter anderem an Florian Wirtz. Der Ausnahmekönner erzielte beim 4:0 gegen Düsseldorf im 141. Spiel den ersten Doppelpack seiner Karriere und verwandelte zudem seinen ersten Elfmeter. Vom kicker gab es die Note 1. “Er ist ein ganz, ganz besonderer Spieler. Er zeigt es nicht nur in den Spielen, sondern auch jedes Training. Er sprüht vor Spielfreude, will gewinnen und hat diesen Hunger, diese Gier”, freute sich Rolfes, so einen Spieler in seinen Reihen zu haben.

“Er liefert mit 20 Jahren ab, jeden dritten Tag, ist so konstant”, lobte auch Xhaka. “Er ist gefährlich mit dem Ball, gefährlich ohne den Ball. Er läuft sehr viel, so clever auch ohne den Ball. Er steht auf jeden Fall ganz oben”, ordnete der Schweizer seinen Mitspieler im Ranking derer Spieler weit oben ein, mit denen er bisher in seiner Karriere (Basel, Gladbach, Arsenal) zusammengespielt hat.

Ein Loblied erhielt Wirtz übrigens nicht nur aus den eigenen Reihen. Fortuna-Keeper Florian Kastenmeier wurde gefragt, ob der Jungspund der beste Spieler war, gegen den er je gespielt hat. “Ja, absolut”, antwortete der Schlussmann ganz klar. “Man braucht nichts dazu sagen. Seine Statistik, seine Eins-gegen-eins-Duelle, seine Übersicht … Ich könnte noch eine Stunde weiterreden.”

DFB-Formcheck: Raum bedrängt Mittelstädt – Hummels lässt nicht locker

Noch 73 Tage bis zum EM-Auftakt der DFB-Elf. Der kicker wertet die Leistungen der 44 EM-Kandidaten im Monat März aus.

Nicht-berücksichtige EM-Kandidaten und ein neuer Platzhirsch: Robert Andrich (li.), Mats Hummels (Mi.) und David Raum.

Nicht-berücksichtige EM-Kandidaten und ein neuer Platzhirsch: Robert Andrich (li.), Mats Hummels (Mi.) und David Raum.

imago images/Grafik: kicker

Die heiße Phase vor der Heim-EM 2024 ist angebrochen. Der kicker hat eine Liste von 44 Profis zusammengestellt, die für Bundestrainer Julian Nagelsmann in Frage kommen dürften.

Unmittelbar vor den Länderspielen in Frankreich (2:0) und gegen die Niederlande (2:1) hatte der kicker die EM-Kandidaten einem Formcheck der bisherigen Jahresleistung unterzogen. Nun wird die Performance im Monat März inklusive den beiden jüngsten DFB-Spielen sowie den am letzten März-Wochenende stattfindenden Liga-Spieltagen unter die Lupe genommen.

Aufgeteilt nach den sieben taktischen Positionen der kicker-Rangliste checkt der kicker Monat für Monat seit Jahresbeginn die jeweils aktuelle Form der EM-Kandidaten. Grün signalisiert “voll in EM-Form”, Rot steht für “aktuell nicht in EM-Form” (möglicherweise auch aus Verletzungsgründen) und Gelb bedeutet “EM-Kandidat, darf aber nicht nachlassen”.

Ter Stegens Bilanz beeindruckt trotz einiger Wackler

Nach der verletzungsbedingten Absage von Manuel Neuer stand Marc-André ter Stegen bei beiden Länderspielen im März im Tor und hielt gegen Frankreich seinen Kasten sauber, gegen die Niederländer hatte er er paar kleinere Wackler. Insgesamt kassierte er im März mit Verein und Nationalelf in sieben Spielen lediglich zwei Gegentore, in fünf Partien spielte er zu Null. In der Liga blieb er sogar den kompletten Monat unbezwungen, musste dort zuletzt am 17. Februar hinter sich greifen.

Rüdiger und Tah spielen sich ein – Hummels setzt ein Zeichen

Während Antonio Rüdiger und Jonathan Tah im DFB-Trikot 180 Minuten Seite an Seite verteidigten, konnte bzw. musste ein Dortmunder Trio im Verein trainieren. Ein Ausrufezeichen nach der Länderspielpause setzten nun Nico Schlotterbeck und Mats Hummels, die in München ein Bollwerk bildeten. An Schlotterbeck (Note 1,5) und Hummels (Note 1) prallte in der Allianz-Arena fast alles ab, der 35-jährige Routinier wurde vom kicker gar zum Spieler des Spieltags gekürt, erst zum dritten Mal in seiner Bundesliga-Karriere (zuvor am 6. Spieltag 2020/21 und am 24. Spieltag 2010/11).

Mittelstädt brilliert, doch Raum sitzt ihm im Nacken

In den beiden März-Länderspielen hieß das Außenverteidiger-Duo jeweils Kimmich/Mittelstädt. Der Stuttgarter Mittelstädt debütierte gegen die Franzosen und stand auch gegen die Niederlande im Fokus. Zunächst spielte er einen Fehlpass, der zum 0:1 führte. Sieben Minuten später hatte er selbst per Distanzschuss den Ausgleich besorgt. Ihm dicht im Nacken sitzt David Raum, der eine starke Form im Verein hat. Drei Scorerpunkte und drei Berufungen in die Elf des Tages im März belegen dies.

Chef Kroos – Andrich nimmt den Schwung mit

Das Comeback von Toni Kroos war das Thema der März-Länderspiele, er war sofort der Chef auf dem Platz und in beiden Partien notenbester DFB-Akteur. Neben dem nun 108-maligen Nationalspieler etablierte sich Robert Andrich als Partner auf der Doppelsechs. In der Liga kam er zwar im März zweimal nur von der Bank, war aber bei Bayer maßgeblich dafür verantwortlich, dass Leverkusen weiter unbesiegt blieb. Im Europa-League-Spiel bei Qarabag Agdam bereitete er in der Nachspielzeit den 2:2-Ausgleich vor, in der Liga erzielte der den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich gegen Hoffenheim am vergangenen Wochenende sogar selbst.

Musiala toppt Wirtz – und Brandt hält mit

Die Zauberer Wirtz und Musiala halten ihre Topform der vergangenen Wochen und zeigten auch gegen die Top-Nationen Frankreich und Niederlande überzeugende Leistungen. Wirtz traf im März viermal, damit kann unter allen im Formcheck untersuchten Spielern sonst nur Musiala mithalten. Der Bayern-Spieler ist auch bei den Assists die Nummer 1. Fünf Torvorlagen hat im März sonst nur noch Dortmunds Julian Brandt vorzuweisen, der bei den vergangenen Länderspielen nicht berücksichtigt wurde.

Adeyemi meldet sich zurück

Dreimal stand Karim Adeyemi im Monat März in der Dortmunder Startelf, dreimal trug er sich in die Torschützenliste ein. Bei den beiden 2:0-Siegen in Berlin und München erzielte er das jeweilige 1:0, beim 3:1-Sieg gegen Frankfurt sorgte er nach Rückstand für den wichtigen 1:1-Ausgleichstreffer. Damit schoss der BVB-Flügelspieler im März genauso viele Tore wie die drei anderen Kandidaten zusammen: Gnabry kommt auf zwei, Führich auf eines, Sané blieb torlos, sammelte aber immerhin einen Assist.

Undav beflügelt – Füllkrug trifft immerhin beim DFB

Im Verein blieb Niclas Füllkrug seit dem 17. Februar torlos. Für Deutschland sorgte er mit seinem Schultertor gegen die Niederlande für Euphorie und sicherte als Einwechselspieler den Sieg gegen Oranje. Sein Debüt für den DFB gab Stuttgarts Deniz Undav, der den Schwung der Nominierung mitnahm und in den beiden Ligaspielen nach Bekanntgabe des Länderspielkaders jeweils zwei Scorerpunkte einfuhr.

Christoph Huber

Carro will Großteil des Kaders halten: Wirtz bleibt “zu 100 Prozent”

Mit dem Bekenntnis von Xabi Alonso hat sich die Trainerfrage für die kommende Saison bei Bayer Leverkusen geklärt. Nun äußerte sich der Vorsitzende der Geschäftsführung, Fernando Carro, auch zu möglichen Spielertransfers im Sommer – und dem Abgang von Kai Havertz 2020.

Bewies mit der Einstellung von Xabi Alonso ein goldenes Händchen: Bayer-Boss Fernando Carro.

Bewies mit der Einstellung von Xabi Alonso ein goldenes Händchen: Bayer-Boss Fernando Carro.

IMAGO/Chai v.d. Laage

Besser hätte die Woche für Bayer 04 Leverkusen wohl kaum laufen können: Erst verkündete Erfolgstrainer Xabi Alonso seinen Verbleib über das Saisonende hinaus, dann sicherte sich die Werkself mit einem spektakulären Comeback die nächsten drei Punkte gegen die TSG Hoffenheim (2:1) – und kurz darauf unterlag auch noch Verfolger Bayern gegen Borussia Dortmund (0:2).

Im Gespräch mit dem spanischen Radiosender Onda Cero blickte Leverkusens Vorsitzender der Geschäftsführung, Fernando Carro, im Anschluss auf die bei nun 13 Punkten Vorsprung immer näher rückende Meisterschaft. “Wir brauchen noch drei Siege in der Bundesliga. Das ist es, was wir erreichen wollen.”

Große Sorgen um Xabi Alonso habe er sich nicht gemacht, so Carro

Der Spanier lobte die Mannschaft für eine “sehr gute Saison”, an der auch Xabi Alonso mit seinem Fleiß und seiner Kommunikation entscheidenden Anteil habe: “Er weiß ganz genau, wie man eine Kabine managt.”

Entsprechend zufrieden sei Carro über das Bekenntnis seines Trainers, zu dem er “eine sehr vertrauensvolle Beziehung” pflege. Große Sorgen habe er sich allerdings nicht gemacht, da man sich trotz der namhaften Interessenten an Alonso “sehr auf die Gegenwart konzentriert” habe.

Situation wie 2002 soll verhindert werden

Doch eine Saison wie diese, in der Bayer 04 in 39 Pflichtspielen noch ungeschlagen ist, weckt nicht nur großes Interesse am Trainer. Auch der eine oder andere Spieler dürfte sich auf den Zettel europäischer Top-Klubs gespielt haben. Nach der Saison 2001/02, in der die Leverkusener in der Bundesliga, dem DFB-Pokal und der Champions-League jeweils Zweiter wurden, verließen den Verein allen voran mit Zé Roberto und Michael Ballack (beide zum FC Bayern) zwei Leistungsträger. In der Folgesaison reichte es nur noch zu Rang 15.

Das soll im anstehenden Sommer nicht passieren. Stattdessen will Carro die Werkself in den Top 16 Europas etablieren und zu einem Stammgast in der Champions League machen. Entsprechend kündigte der 59-Jährige an, einen Großteil des Kaders halten zu wollen.

Konkret wurde er dabei bei der Personalie Florian Wirtz: “In diesem Jahr wird er zu 100 Prozent sicher hier bleiben.” Der Verbleib von Xabi Alonso sei “ein weiterer Ansporn” für die Spieler, es ihm gleichzutun: “Er ist ein Trainer, der die Spieler besser macht.”

Bayers erste Option bei Havertz-Verkauf war Real Madrid

Der letzte Youngster, der in Leverkusen einen ähnlichen Durchbruch hinlegte wie Wirtz, war Kai Havertz. Der Nationalspieler, mittlerweile in Diensten des FC Arsenal, wechselte im Sommer 2020 für 80 Millionen Euro zum FC Chelsea und krönte sich knapp neun Monate später mit seinem entscheidenden Treffer zum Champions-League-Sieger.

Leverkusens erste Option sei allerdings ein Verkauf für ebenfalls 80 Millionen Euro zu Real Madrid gewesen, wie Carro im Gespräch mit dem spanischen Radiosender erklärte. “Ich habe versucht, Kai davon zu überzeugen zu warten.” Sein Ehrgeiz habe ihn aber nach London gebracht – und zum Titel in der Königsklasse.

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