Zehnter Sieg in Serie: Ungeschlagene Bayern sind vorzeitig Meister

Zehnter Sieg in Serie: Ungeschlagene Bayern sind vorzeitig Meister

Die Frauen des FC Bayern haben sich zum fünften Mal die Deutsche Meisterschaft gesichert. Hauptfaktoren: eine fast unüberwindbare Defensive, ein Faible für Standardtore – und ein Erfolgstrainer.

Ebnete in Leverkusen mit ihrem Führungstor den Weg: Georgia Stanway (mit Ball).

Ebnete in Leverkusen mit ihrem Führungstor den Weg: Georgia Stanway (mit Ball).

IMAGO/Kirchner-Media

Zwei gegen Freiburg, je eins gegen Wolfsburg, Frankfurt, die Kellerkinder Duisburg und Nürnberg – sowie nun Leverkusen: Macht sieben. Gerade einmal sieben Gegentore kassierte der FC Bayern in bisher 20 Ligaspielen: meisterlich.

Durch den 2:1-Sieg bei Bayer 04 Leverkusen am Samstag sind die ungeschlagenen Münchnerinnen zwei Spieltage vor Saisonende nicht mehr vom ärgsten Verfolger VfL Wolfsburg einzuholen.

Frauen-Bundesliga, 20. Spieltag

Mit dem Ansatz von Alexander Straus, auf Spielkontrolle und Ballbesitz zu setzen, kamen und kommen die Gegner auf nationaler Ebene selten zurecht. Zu viel Qualität tummelt sich im Kader der Bayern: Pernille Harder, Klara Bühl, Lea Schüller, Georgia Stanway – und das wären ja nur einige offensiv denkende Akteurinnen.

Die Rädchen greifen defensiv ineinander

Größtes Faustpfand stellte aber eben nun einmal die Defensive dar: Allen voran Kapitänin Glodis Perla Viggosdottir, die mit Fabelwerten auftrumpft. Vor diesem Spieltag stand sie bei 1748 Ballkontakten und 1354 angekommenen Pässen – ligaweit unerreicht. Als Nebenfrau Magdalena Eriksson mit einem Mittelfußbruch lange ausfiel, sprang Winterzugang Linda Sembrant geräuschlos in die Bresche.

Die Rädchen in Bayerns Viererkette und der Doppelsechs davor greifen ineinander – und dabei würde Straus am liebsten mit einer Dreierkette spielen lassen, wie er gegenüber dem kicker zugab. Manchmal, beispielsweise nach dem Aus in der Champions-League-Gruppenphase, wird dem FCB eine zu große Abhängigkeit von Standardtoren vorgehalten. Doch dieses “Problem” betrachtet der Norweger nicht als solches.

Feiern können die Bayern (noch) nicht lange

Für Straus ist es in seiner zweiten Saison der zweite Meistertitel, für die Bayern nach 2015, 2016, 2021 und 2023 der fünfte. Zugleich zweifellos der, der in der hochwertigsten Frauen-Bundesligasaison der Geschichte zustande kam. Von einer Wachablösung will dennoch weder bei den Münchnerinnen noch beim VfL Wolfsburg, dem erneut nur die Vizemeisterschaft bleibt, jemand etwas wissen.

Kleines Terminproblem am Rande: Feiern können sie in der bayrischen Hauptstadt nun nicht lange. Oder zumindest noch nicht vollends: Schon am Donnerstag (16 Uhr, LIVE! bei kicker) steht schließlich das DFB-Pokal-Finale gegen die Wölfinnen an.