Carro will Großteil des Kaders halten: Wirtz bleibt “zu 100 Prozent”

Carro will Großteil des Kaders halten: Wirtz bleibt “zu 100 Prozent”

Mit dem Bekenntnis von Xabi Alonso hat sich die Trainerfrage für die kommende Saison bei Bayer Leverkusen geklärt. Nun äußerte sich der Vorsitzende der Geschäftsführung, Fernando Carro, auch zu möglichen Spielertransfers im Sommer – und dem Abgang von Kai Havertz 2020.

Bewies mit der Einstellung von Xabi Alonso ein goldenes Händchen: Bayer-Boss Fernando Carro.

Bewies mit der Einstellung von Xabi Alonso ein goldenes Händchen: Bayer-Boss Fernando Carro.

IMAGO/Chai v.d. Laage

Besser hätte die Woche für Bayer 04 Leverkusen wohl kaum laufen können: Erst verkündete Erfolgstrainer Xabi Alonso seinen Verbleib über das Saisonende hinaus, dann sicherte sich die Werkself mit einem spektakulären Comeback die nächsten drei Punkte gegen die TSG Hoffenheim (2:1) – und kurz darauf unterlag auch noch Verfolger Bayern gegen Borussia Dortmund (0:2).

Im Gespräch mit dem spanischen Radiosender Onda Cero blickte Leverkusens Vorsitzender der Geschäftsführung, Fernando Carro, im Anschluss auf die bei nun 13 Punkten Vorsprung immer näher rückende Meisterschaft. “Wir brauchen noch drei Siege in der Bundesliga. Das ist es, was wir erreichen wollen.”

Große Sorgen um Xabi Alonso habe er sich nicht gemacht, so Carro

Der Spanier lobte die Mannschaft für eine “sehr gute Saison”, an der auch Xabi Alonso mit seinem Fleiß und seiner Kommunikation entscheidenden Anteil habe: “Er weiß ganz genau, wie man eine Kabine managt.”

Entsprechend zufrieden sei Carro über das Bekenntnis seines Trainers, zu dem er “eine sehr vertrauensvolle Beziehung” pflege. Große Sorgen habe er sich allerdings nicht gemacht, da man sich trotz der namhaften Interessenten an Alonso “sehr auf die Gegenwart konzentriert” habe.

Situation wie 2002 soll verhindert werden

Doch eine Saison wie diese, in der Bayer 04 in 39 Pflichtspielen noch ungeschlagen ist, weckt nicht nur großes Interesse am Trainer. Auch der eine oder andere Spieler dürfte sich auf den Zettel europäischer Top-Klubs gespielt haben. Nach der Saison 2001/02, in der die Leverkusener in der Bundesliga, dem DFB-Pokal und der Champions-League jeweils Zweiter wurden, verließen den Verein allen voran mit Zé Roberto und Michael Ballack (beide zum FC Bayern) zwei Leistungsträger. In der Folgesaison reichte es nur noch zu Rang 15.

Das soll im anstehenden Sommer nicht passieren. Stattdessen will Carro die Werkself in den Top 16 Europas etablieren und zu einem Stammgast in der Champions League machen. Entsprechend kündigte der 59-Jährige an, einen Großteil des Kaders halten zu wollen.

Konkret wurde er dabei bei der Personalie Florian Wirtz: “In diesem Jahr wird er zu 100 Prozent sicher hier bleiben.” Der Verbleib von Xabi Alonso sei “ein weiterer Ansporn” für die Spieler, es ihm gleichzutun: “Er ist ein Trainer, der die Spieler besser macht.”

Bayers erste Option bei Havertz-Verkauf war Real Madrid

Der letzte Youngster, der in Leverkusen einen ähnlichen Durchbruch hinlegte wie Wirtz, war Kai Havertz. Der Nationalspieler, mittlerweile in Diensten des FC Arsenal, wechselte im Sommer 2020 für 80 Millionen Euro zum FC Chelsea und krönte sich knapp neun Monate später mit seinem entscheidenden Treffer zum Champions-League-Sieger.

Leverkusens erste Option sei allerdings ein Verkauf für ebenfalls 80 Millionen Euro zu Real Madrid gewesen, wie Carro im Gespräch mit dem spanischen Radiosender erklärte. “Ich habe versucht, Kai davon zu überzeugen zu warten.” Sein Ehrgeiz habe ihn aber nach London gebracht – und zum Titel in der Königsklasse.