Xabi Alonso zu Bayers Bilanz: “Besser nicht zu laut darüber sprechen”

Nur drei Niederlagen in den vergangenen 75 Pflichtspielen dokumentieren die Entwicklung von Bayer 04 zu einem Spitzenteam. Über diese ist Trainer Xabi Alonso hoch erfreut, möchte aber vor dem Highlight gegen Inter Mailand keinen Bruch dieser eindrucksvollen Genesis beschreien.

Xabi Alonso blickt mit Freude und Stolz auf die Entwicklung seiner Mannschaft und die des Klubs.

Xabi Alonso blickt mit Freude und Stolz auf die Entwicklung seiner Mannschaft und die des Klubs.

IMAGO/Beautiful Sports

Blickt man in Leverkusen vor dem Spiel am Dienstagabend gegen Inter Mailand in der Champions League auf den Gegner, so liefert dieser viel Beeindruckendes. Inter, 2010 Champions-League-Sieger und aktuell amtierender italienischer Meister, ist eine absolute Größe in Fußball-Europa, ein Topklub eben.

Aber auch umgekehrt dokumentiert die jüngere Vergangenheit, dass Bayer 04 international inzwischen auch zu einer Hausnummer geworden ist. Als Elfter der UEFA-Klub-Rangliste liegt Leverkusen nur zwei Plätze hinter den Italienern und hat inklusive der Double-Saison von den vergangenen 75 Pflichtspielen nur ganze drei verloren bei 56 Siege und 16 Unentschieden.

Eine Bilanz, die wie ein amtlich beglaubigtes Dokument Bayer 04 als ein Topteam im erweiterten Kreis der europäischen Spitzenklubs ausweist. Und die die Genesis des einstigen ewigen Zweiten belegt, wie auch Xabi Alonso weiß, der mit einem Anflug von Aberglaube vor dem Highlight gegen Inter erklärt: “Es ist besser, nicht zu laut darüber zu sprechen, aber es ist einfach, wie es ist: Wir sind uns bewusst, dass diese Mannschaft und dieser Klub in dieser Periode eine Entwicklung erlebt haben. Auf dem Spielfeld, aber auch im Klub und der Mentalität von jedem hier.”

Wir wollen jedes Spiel gewinnen – sogar gegen Inter.

Xabi Alonso

Der Verein und die Profis, die sich früher in den großen Momenten und den entscheidenden Spielen im Zweifelsfall eher kleiner als größer machten, legen unter dem Spanier eine völlig neue Attitüde an den Tag. “Wir wollen jedes Spiel spielen, um es zu gewinnen”, beschreibt der frühere Weltklasse-Spieler diese Haltung, die er einst selbst verkörperte, “sogar am Dienstag gegen ein Top-Top-Team wie Inter. Das ist unser großer Fokus.”

Unter Xabi Alonso setzt sich Bayer 04 keine Limits mehr, schmeißt sich vor keinem Favoriten mehr unterwürfig in den Staub. Oder wie es der Trainer ausdrückt: “Wir  sind auf dem Weg, um große Dinge zu kämpfen. In der Champions League ist es jetzt unser Ziel, uns für die ersten Acht zu qualifizieren.”

Drei Punkte gegen Inter wären ein Meilenstein

Diese positive Herangehensweise und die Bereitschaft, alles für den größtmöglichen Erfolg zu investieren, ist einer der größten Verdienste in der seit Oktober 2022 andauernden Amtszeit von Xabi Alonso in Leverkusen. Und diese Entwicklung bewegt den Basken. So erklärt er dazu: “Ich bin wirklich glücklich, dass die Mannschaft diese Mentalität zeigt, dieses Gefühl, dass wir große Dinge erreichen können.”

Ein Platz unter den ersten Acht und damit die direkte Qualifikation fürs Achtelfinale wäre das nächste Ausrufezeichen, das Bayer setzten möchte. Ein Sieg gegen Inter würde dabei einen Meilenstein darstellen. “Die Fans fühlen, dass wir auf dem richtigen Weg sind”, sagt Xabi Alonso, “das Spiel gegen Inter ist der nächste Schritt. Der am Dienstag ist ein großer.”

Inter ist eine Gewinner-Mannschaft und sie haben einen der besten Trainer der Welt.

Xabi Alonso

Für Bayer wird das Kräftemessen mit dem italienischen Meister und derzeitigem Tabellenzweiten der Champions League zur nächsten Standortbestimmung, nachdem man  bei der ersten in Liverpool nach starker und torloser erster Hälfte im zweiten Abschnitt noch 0:4 verlor.

Die Mailänder schätzt Xabi Alonso ähnlich gut als eines der stärksten Teams in Europa ein. “Inter ist eine Gewinner-Mannschaft”, erklärt Leverkusens Trainer voller Respekt, “und sie haben einen der besten Trainer der Welt.” Gegen die Elf von Simone Inzaghi trotz der Personalprobleme im Angriff zu bestehen, wird für Bayer zur nächsten großen Herausforderung.

Stephan von Nocks, Stephan von Nocks

Xabi Alonso adelt Rückkehrer Calhanoglu: “So wichtig, wie es Kimmich für Bayern sein könnte”

Am Dienstag steht Bayer mit Inter Mailand eine der schwersten Prüfungen in der Champions League bevor. Bei Italiens Meister hat sich Ex-Bayer-Profi Hakan Calhanoglu zu einem Topspieler entwickelt, der Leverkusen als Zehner verließ und als Stratege zurückkehrt.

Kehrt als Stratege nach Leverkusen zurück: Hakan Calhanoglu.

Kehrt als Stratege nach Leverkusen zurück: Hakan Calhanoglu.

IMAGO/sportphoto24

Wenn der italienische Meister am Dienstagabend in der BayArena antritt, trifft Bayer 04 auf eine Mannschaft, in deren Kader eine ganze Menge Bundesliga steckt. Acht Akteure von Inter Mailand haben in ihrer Karriere bereits in Deutschland gespielt: Yann Sommer (FC Bayern, Gladbach), Yann Aurel Bisseck (Köln), Benjamin Pavard (Stuttgart, Bayern), Henrikh Mkhitaryan (BVB), Marko Arnautovic (Bremen), Marcus Thuram (Gladbach), Josep Martinez (Leipzig) und  – Hakan Calhanoglu.

Der türkische Nationalspieler, der von 2014 bis 2017 für den Werksklub kickte, steht vor seiner Rückkehr an die alte Wirkungsstätte. Und Leverkusens Abwehrchef Jonathan Tah schickt direkt einen Gruß an den ehemaligen Mitspieler. Bis jetzt habe er noch keinen Kontakt zu Calhanoglu gehabt, denn: “Ich warte, bis er hier ist. Er soll nicht zu viel denken, dass wir …”, sagt Tah und schiebt hinterher: “Nachher können wir wieder Freunde sein.”

Xabi Alonso lobt Calhanoglus Entwicklung zum Strategen

Tah freut sich auf das Wiedersehen mit dem Mittelfeldspieler, dessen Karriere in Mailand Leverkusens Trainer Xabi Alonso höchsten Respekt abnötigt. “Es geht nicht um Einzelspieler, aber dieser individuelle Spieler hat natürlich einen sehr großen Impact auf das Spiel. Nicht nur wegen seiner Schussstärke – die ist nur die Konsequenz aus vielen Dingen, die er gut macht. Er hat sich großartig entwickelt”, urteilt der Spanier.

Aus dem Offensivakteur, der vor allem durch seine Schussstärke auffiel, ist ein Stratege geworden. “Ich kann mich daran erinnern, dass er noch mehr als eine Nummer 10 gespielt hat. Jetzt mit den Jahren – es passiert oft, wenn Spieler älter werden, dass sie mmer weiter nach hinten wandern – spielt er als Sechser, der seine Position hält”, beschreibt Xabi Alonso die Genesis des inzwischen 30-Jährigen.

Er ist jetzt 30 Jahre alt, aber in der Topform seiner Karriere.

Xabi Alonso

Durch die über die Jahre neu entwickelte Rolle, kommt Calhanoglu auch eine besondere Bedeutung im Inter-Spiel zu. “Er hatte schon immer eine großartige Technik, schlägt sehr gute Diagonalpässe und Standards und schießt von außerhalb des Strafraums sehr gut. Abgesehen davon ist es sein großartiges Spielverständnis, seine Bedeutung für das Spiel”, erklärt der frühere Weltklasse-Sechser.

Den Türken sieht er als ein, wenn nicht gar das entscheidende Element. Und so adelt Xabi Alonso den Rückkehrer: “Er ist ein Schlüsselspieler für sie – so wichtig, wie es Kimmich für Bayern sein könnte. Diese Art von Spieler. Er hat diesen großen Einfluss bei Inter für das Kollektiv, aber er zeigt dort sein persönliches hohes Level. Er ist jetzt 30 Jahre alt, aber in der Topform seiner Karriere.” Und damit ein Faktor, den Bayer 04 als Team am Dienstag aus dem Spiel nehmen muss.

Stephan von Nocks

Weiter Zittern um Schick: Härtetest am Dienstagmorgen

In der Champions League trifft Bayer 04 mit Inter Mailand auf eine extrem defensivstarke Mannschaft. Ob Mittelstürmer Patrik Schick gegen die Italiener mitwirken kann, ist noch offen. Trainer Xabi Alonso muss das Risiko genau abwägen.

Noch bangt Bayer 04 um den Einsatz von Torjäger Patrik Schick.

Noch bangt Bayer 04 um den Einsatz von Torjäger Patrik Schick.

IMAGO/Jan Huebner

Es muss nicht zwingend ein Spektakel werden, wenn Inter Mailand sich am Dienstagabend (21 Uhr, LIVE! bei kicker) in der BayArena vorstellt. Weist der italienische Meister und aktuelle Tabellenzweite der Champions League eine makellose Bilanz aus, was seine Defensivarbeit betrifft. 7:0 Tore stehen nach fünf Partien in der Königsklasse zu Buche.

“Das bedeutet mehrere Dinge. Sie haben diese Eigenschaft schon seit Jahren. Sie haben eine sehr stabile Mannschaft, mit einer sehr klaren Idee, was sie wollen. Sie spielen sehr erwachsen. Sie sind eines der besten Teams. Es wird großartig sein, gegen sie zu spielen”, ordnet Leverkusens Trainer Xabi Alonso diese Qualität ein und schiebt mit einer Portion Respekt hinterher: “Hoffentlich sind wir bereit für ein großes Spiel.”

Schick ist ein wichtiger Faktor für einen Teil des Matchplans

Die Größe dieser Partie wird auch darin bestehen, dass Bayer sich keinerlei Fehler erlauben darf. Denn gegen die Mailänder Mauer einen Rückstand aufzuholen oder gar zu drehen, dürfte eine der schwersten Aufgaben sein, die man aktuell in der Königsklasse gestellt bekommen kann.

Doch auch den Fall eines Rückstands muss Xabi Alonso natürlich in einem Kapitel seines Matchplans berücksichtigen. Wobei der Spanier dabei den vielleicht wichtigsten Faktor noch gar nicht sicher einplanen kann: Patrik Schick.

Zwar trainierte der einzige verbliebene Mittelstürmer am Montagmittag mit der Mannschaft. Ob der Tscheche, der am vergangenen Dienstag beim 1:0-Sieg im Achtelfinale des DFB-Pokals beim FC Bayern München wegen Wadenproblemen ausgewechselt werden musste, aber am Dienstag auch mitwirken kann, ist noch nicht endgültig geklärt.

Podcast

Kohfeldt: So macht er Darmstadt noch zum Aufstiegskandidaten


14:14 Minuten

alle Folgen

Die Entscheidung bei Schick fällt nach dem Anschwitzen

“Morgenfrüh trainieren wir nochmal, Das wird der finale Test, aber wir müssen die Situation von Tag zu Tag bewerten. Er fühlt sich besser”, erklärte Xabi Alonso am Montag: “Wir werden morgen herausfinden, ob er bereit ist zu starten oder in der zweiten Hälfte reinkommen kann.”

Schick wäre nicht nur wegen seiner Kopfballstärke ein wichtiger Faktor gegen Inters Defensive, sondern auch, weil sich der 28-Jährige zuletzt in Bestform befand, auch außerhalb des Strafraums sehr gut in das Leverkusener Spiel eingebunden war, aber auch die Räume vor dem Tor besetzt, die ein Mittelstürmer eben besetzen muss.

Xabi Alonso benötigt Schick in Augsburg mindestens genauso dringend

Umgekehrt weiß Xabi Alonso auch, dass er den Tschechen am Samstag im Spiel beim FC Augsburg mindestens genauso dringend benötigen wird wie am Dienstag gegen Inter. Der Double-Trainer muss also sorgfältig abwägen, wieviel ihm ein Einsatz Schicks gegen Inter wirklich wert ist.

Dass das Spiel in vorderster Linie gerade gegen eine kompakte und tief stehende Abwehrreihe nicht die Lieblingsaufgabe von Nathan Tella ist, der Schicks Rolle am Samstag beim 2:1-Sieg gegen St. Pauli ordentlich, aber nicht gut erledigt hatte, ist auch klar. Der nigerianische Nationalspieler kommt als Konterspezialist mit seiner Schnelligkeit besser zur Geltung, wenn er aus hängender Position in die Tiefe stoßen kann. Wobei sich die Frage stellt, wie viele solcher Momente Inter am Dienstag überhaupt zulassen wird.

Stephan von Nocks

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Noch bangt Bayer 04 um den Einsatz von Torjäger Patrik Schick.

Noch bangt Bayer 04 um den Einsatz von Torjäger Patrik Schick.

IMAGO/Jan Huebner

Es muss nicht zwingend ein Spektakel werden, wenn Inter Mailand sich am Dienstagabend (21 Uhr, LIVE! bei kicker) in der BayArena vorstellt. Weist der italienische Meister und aktuelle Tabellenzweite der Champions League eine makellose Bilanz aus, was seine Defensivarbeit betrifft. 7:0 Tore stehen nach fünf Partien in der Königsklasse zu Buche.

“Das bedeutet mehrere Dinge. Sie haben diese Eigenschaft schon seit Jahren. Sie haben eine sehr stabile Mannschaft, mit einer sehr klaren Idee, was sie wollen. Sie spielen sehr erwachsen. Sie sind eines der besten Teams. Es wird großartig sein, gegen sie zu spielen”, ordnet Leverkusens Trainer Xabi Alonso diese Qualität ein und schiebt mit einer Portion Respekt hinterher: “Hoffentlich sind wir bereit für ein großes Spiel.”

Schick ist ein wichtiger Faktor für einen Teil des Matchplans

Die Größe dieser Partie wird auch darin bestehen, dass Bayer sich keinerlei Fehler erlauben darf. Denn gegen die Mailänder Mauer einen Rückstand aufzuholen oder gar zu drehen, dürfte eine der schwersten Aufgaben sein, die man aktuell in der Königsklasse gestellt bekommen kann.

Doch auch den Fall eines Rückstands muss Xabi Alonso natürlich in einem Kapitel seines Matchplans berücksichtigen. Wobei der Spanier dabei den vielleicht wichtigsten Faktor noch gar nicht sicher einplanen kann: Patrik Schick.

Zwar trainierte der einzige verbliebene Mittelstürmer am Montagmittag mit der Mannschaft. Ob der Tscheche, der am vergangenen Dienstag beim 1:0-Sieg im Achtelfinale des DFB-Pokals beim FC Bayern München wegen Wadenproblemen ausgewechselt werden musste, aber am Dienstag auch mitwirken kann, ist noch nicht endgültig geklärt.

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Die Entscheidung bei Schick fällt nach dem Anschwitzen

“Morgenfrüh trainieren wir nochmal, Das wird der finale Test, aber wir müssen die Situation von Tag zu Tag bewerten. Er fühlt sich besser”, erklärte Xabi Alonso am Montag: “Wir werden morgen herausfinden, ob er bereit ist zu starten oder in der zweiten Hälfte reinkommen kann.”

Schick wäre nicht nur wegen seiner Kopfballstärke ein wichtiger Faktor gegen Inters Defensive, sondern auch, weil sich der 28-Jährige zuletzt in Bestform befand, auch außerhalb des Strafraums sehr gut in das Leverkusener Spiel eingebunden war, aber auch die Räume vor dem Tor besetzt, die ein Mittelstürmer eben besetzen muss.

Xabi Alonso benötigt Schick in Augsburg mindestens genauso dringend

Umgekehrt weiß Xabi Alonso auch, dass er den Tschechen am Samstag im Spiel beim FC Augsburg mindestens genauso dringend benötigen wird wie am Dienstag gegen Inter. Der Double-Trainer muss also sorgfältig abwägen, wieviel ihm ein Einsatz Schicks gegen Inter wirklich wert ist.

Dass das Spiel in vorderster Linie gerade gegen eine kompakte und tief stehende Abwehrreihe nicht die Lieblingsaufgabe von Nathan Tella ist, der Schicks Rolle am Samstag beim 2:1-Sieg gegen St. Pauli ordentlich, aber nicht gut erledigt hatte, ist auch klar. Der nigerianische Nationalspieler kommt als Konterspezialist mit seiner Schnelligkeit besser zur Geltung, wenn er aus hängender Position in die Tiefe stoßen kann. Wobei sich die Frage stellt, wie viele solcher Momente Inter am Dienstag überhaupt zulassen wird.

Stephan von Nocks

Tah und Bayer gegen Inter mit Ziel Achtelfinale

Leverkusen darf weiter auf den Einsatz von Patrik Schick gegen Inter hoffen. Beim Abschlusstraining war der angeschlagene Stürmer jedenfalls dabei. Unabhängig davon nimmt Abwehrchef Jonathan Tah die Qualifikation fürs Achtelfinale ins Visier.

Möchte auch gegen Inter jubeln und einen großen Schritt Richtung Achtelfinale machen: Jonathan Tah.

Möchte auch gegen Inter jubeln und einen großen Schritt Richtung Achtelfinale machen: Jonathan Tah.

IMAGO/Jan Huebner

Der Respekt vor dem Gegner ist groß. Natürlich. Kommt am Dienstag doch Inter Mailand in die BayArena, der amtierende italienische Meister, der auch aktuell wieder mit einem Spiel und drei Punkten weniger als Spitzenreiter Atalanta Bergamo national um den Titel kämpft. In der Königsklasse stehen die Italiener hinter dem FC Liverpool auf Platz 2 der Tabelle und könnten sich mit einem Sieg und dann 16 Zählern einen Platz unter den Top-8 so gut wie sichern.

Kein Wunder also, dass Leverkusens Trainer Xabi Alonso von einem “Top-Top-Gegner” spricht. Und auch in den Worten von Jonathan Tah klingt eine gehörige Portion Respekt vor den Mailändern mit. “Jeder weiß, wie unangenehm italienische Mannschaften grundsätzlich zu bespielen sind, aber gerade Inter ist einfach sehr, sehr gut besetzt auf allen Positionen und hat international gezeigt, was in ihnen steckt”, weiß Leverkusens Abwehrchef um die Schwere der Aufgabe. “Es wird ein schwieriges Spiel, aber jeder, der in die BayArena kommt, weiß auch,  dass es gegen uns nicht einfach ist.”

Wir erwarten ein Spiel auf sehr hohem Niveau.

Jonathan Tah

Die Kombination aus mannschaftstaktischer Reife und individueller Klasse wird für den deutschen Double-Gewinner zu einer Herausforderung. Umgekehrt ist man sich in Leverkusen nach zuletzt fünf Pflichtspielsiegen in Serie auch der eigenen Stärke bewusst. “Inter ist natürlich eine Top-Mannschaft. Deswegen erwarten wir einfach ein Spiel auf sehr, sehr hohem Niveau”, sagt Tah und betont: “Und auch da wollen wir erfolgreich sein.”

Denn Bayers Ziel nach bereits zehn Punkten aus den ersten fünf Partien und noch zwei ausstehenden Heimspielen (neben Inter noch Sparta Prag) ist eindeutig der direkte Einzug in Achtelfinale, wofür der derzeitige Tabellensechste unter den ersten acht Mannschaften landen muss.

Das räumt auch Tah ein, wenn auch erst auf Nachfrage. “Wir sind grundsätzlich in einer guten Ausgangslage. Jetzt versuchen wir einfach, so viele Punkte wie möglich zu holen. Wir werden sehen, wie es am Dienstag ist, aber wir haben danach auch noch zwei Spiele”, sagt der 28-Jährige erst noch zurückhaltend. “Am Ende ist natürlich klar, dass wir weiterkommen wollen.”

Die Play-offs dürfte Bayer aber schon so gut wie sicher haben. Und so bekennt Tah dann doch noch eindeutig Farbe zu Bayers wahren Ambitionen. Ein Platz unter den Top-8 sei “absolut” das Ziel, so Tah, “es ist ja alles möglich.”

Schick hat seine Wadenprobleme wohl überstanden

Dabei darf Bayer 04 weiter auf den Einsatz von Patrik Schick hoffen. Der Mittelstürmer, der am Dienstag im DFB-Pokal-Achtelfinale bei Bayern München (1:0) mit Wadenproblemen ausgewechselt werden musste und am Samstag beim 2:1 gegen St. Pauli fehlte, begann jedenfalls das Abschlusstraining am Montagmittag.

Während der ersten 15 Minuten, die die Medienvertreter beobachten durften, war keine Einschränkung für den 28-Jährgen zu erkennen. Gibt der Angreifer grünes Licht für einen Einsatz, bleibt abzuwarten, ob Trainer Xabi Alonso auf den Neuner setzt – oder erneut gegen ein Topteam auf die bei ihm beliebte Variante ohne echten Mittelstürmer.

Stephan von Nocks

Xabi Alonso hofft auf Schick, könnte aber erneut auf Tella setzen

In der Not nominiert Xabi Alonso Flügelspieler Nathan Tella als Mittelstürmer. Auch wenn dieser beim 2:1-Sieg gegen St. Pauli nicht überzeugt, könnte er gegen Inter besser als Ersatz-Neuner passen. Ob Torjäger Patrik Schick dann zurückkehrt, ist offen

Nathan Tella erzielte zwei irreguläre Treffer, tat sich insgesamt als Mittelstürmer eher schwer.

Nathan Tella erzielte zwei irreguläre Treffer, tat sich insgesamt als Mittelstürmer eher schwer.

IMAGO/Jan Huebner

Er kennt die Rolle aus seiner Zeit beim FC Burnley. Diesen schoss Nathan Tella 2022/23 mit 17 Treffern in die Premiere League, bevor er dann den Weg zu Bayer 04 fand. Wobei der 25-Jährige in Leverkusen meist als rechter Schienenspieler und nicht als rechter Stürmer agieren darf. In Burnley hingegen war er auf allen Offensivpositionen im 4-2-3-1 zum Einsatz gekommen, also auch als Mittelstürmer.

Diesen Part durfte der Rechtsfuß nach dem Ausfall von Patrik Schick beim 2:1-Sieg gegen St. Pauli übernehmen. Eine Aufgabe, die Tella mit durchwachsenem Erfolg erledigte. Zwar erzielte er zwei Treffer, doch diese wurden wegen Abseits und wegen seines Haltens gegen Gegenspieler Saliakas nicht anerkannt.

“Ich weiß nicht, wie oft er schon als alleiniger Mittelstürmer gespielt hat. Wir haben ab und zu zu zweit mit ihm und Amine Adli gespielt, aber mit ihm alleine noch nicht. Er hat es gut gemacht”, beurteilte Abwehrchef und Torschütze Jonathan Tah den Aushilfs-Neuner wohlwollend, räumte allerdings ein: “Natürlich fehlt in manchen Phasen und Momenten ein klarer Mittelstürmer, doch wir müssen im Moment einfach damit umgehen.”

Die richtige Kombi zu finden, ist Xabi Alonsos Herausforderung

Dies gilt eventuell auch noch am Dienstag in der Champions League gegen Inter Mailand. Ob Torjäger Patrik Schick, der gegen St. Pauli wegen Wadenproblemen passen musste, dann wieder einsatzbereit sein wird, und Xabi Alonso auf einen echten Mittelstürmer setzen kann, ist offen.

“Wir werden sehen, was mit Patrik ist. Nathan hat es gut gemacht. Er hat in der letzten Linie diese kleinen Diagonalläufe gemacht”, erklärte Xabi Alonso und wies auf Alternativen und die Bedeutung der richtigen Kombination hin: “Vielleicht kann auch Martin Terrier dort spielen oder Flo (Wirtz, Anm. d. Red.). Es ist eine Herausforderung zu analysieren, was man zu tun hat, damit alles  zusammen passt und ineinander greift.”

Das Spiel gegen Inter könnte Tella entgegenkommen

Am Dienstag gegen Inter könnten die Voraussetzungen für den Konterspieler Tella jedenfalls trotz des natürlich viel stärkeren Gegners grundsätzlich günstiger sein. Zumindest falls Xabi Alonso wie zuletzt auch beim 1:0-Pokalerfolg bei Bayern München am Dienstag auch gegen die Italiener auf eine Formation ohne echten Neuner und schnelles Spiel in die Tiefe setzt. Ein Ansatz, der auch “Mittelstürmer” Tella entgegenkommen würde.

Stephan von Nocks

Um Mukiele zu schützen: Xabi Alonso stützt Arthur, hilf ihm aber nicht

Beim 2:1-Sieg gegen St. Pauli erwischte Arthur einen schlechten Tag. Der Brasilianer musste durchspielen, weil Xabi Alonso bei Alternative Nordi Mukiele keinen langen Ausfall riskieren wollte. Dementsprechend milde fiel das Urteil des Trainers aus.

Hatte gegen St. Paulis Flügelstürmer einen schweren Stand: Leverkusens Arthur (li.).

Hatte gegen St. Paulis Flügelstürmer einen schweren Stand: Leverkusens Arthur (li.).

IMAGO/Xinhua

Xabi Alonso ist ein Trainer, der seine Spieler im Regefall öffentlich nicht hart kritisiert. Bestes Beispiel: Als Piero Hincapie beim 5:2 gegen Heidenheim den Ball fahrlässig nahe der eigenen Eckfahne verlor und so einen Gegentreffer verschuldete, attestierte der Spanier ihm nach dem Spiel einen “kleinen Fehler”, ohne mit der Wimper zu zucken.

Nach dem 2:1-Sieg gegen den FC St. Pauli am Samstag aber musste der 43-Jährige selbst lächeln, als er seine Bewertung zum Brasilianer Arthur kundgetan hatte. “Gut” habe dieser gespielt, so das Ein-Wort-Statement des Trainers, der natürlich wusste, dass der 21-Jährige alles andere als eine lobenswerte Leistung gebracht hatte.

Arthur wandelte auf Wendells Spuren

Von Beginn an hatte der Rechtsverteidiger gegen den Aufsteiger Probleme gehabt. Und Glück, dass ihn Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck nach einem Foul an der seitlichen Strafraumkante an Oladapo Afolayan nicht früh verwarnte. Der junge Brasilianer agierte schlichtweg unglücklich, rutschte zudem wiederholt aus. Wie auch beim Gegentreffer, als er sich im Strafraum von Morgan Guilavogi eindrehen ließ.

Viel zu ungestüm hatte Arthur versucht, den Flügelstürmer zu attackieren, und war erneut auf dem Hosenboden gelandet, während Guilavogui darauf zum Anschluss traf. Mit seinen Rutscheinlagen wandelte Arthur auf den Spuren seines Landsmannes Wendell (heute FC Porto), der von 2014 bis 2021 bei Bayer 04 auch ab und an mit fehlender Standfestigkeit auffiel und damit dem damaligen Geschäftsführer Rudi Völler einmal sogar bis zur Weißglut trieb.

Doch Xabi Alonso verpackte dies alles in ein “Gut”. Weil es einfach mal solche gebrauchte Tage gibt. Und weil er sich grundsätzlich auf den Brasilianer verlassen kann. Hatte dieser doch beispielsweise am Dienstag beim 1:0-Sieg im DFB-Pokal-Achtelfinale in München als Einwechselspieler sehr aufmerksam auf der rechten Seite verteidigt. Und nach der Vorsaison, die Arthur mit zwei schweren Oberschenkelverletzungen fast komplett verpasste, sind Schwankungen nicht verwunderlich.

Xabi Alonso übte wohl auch Nachsicht, weil er Arthur nicht vorzeitig vom Platz genommen hatte. Warum eigentlich nicht? In Nordi Mukiele stand eine Fachkraft für die rechte Defensivseite im Aufgebot. Doch der Franzose, der in München bis zu seiner Auswechslung für Arthur gut gespielt hatte, war offenbar nur für den größten Notfall vorgesehen.

Ich wollte nicht riskieren, Nordi für die nächsten Monate zu verlieren.

Xabi Alonso

“Mit Nordi war ich ein bisschen konservativ”, erklärte Xabi Alonso und verwies auf dessen jüngste Verletzung an eben jenem Oberschenkel, der den 26-Jährigen schon bei Paris St. Germain zweimal zu langen Pausen gezwungen hatte. “Das letzte Mal hat er sich nach einem langen Einsatz in Brest dann gegen Stuttgart verletzt. Heute hätte er spielen können, aber bei seinem hinteren Oberschenkelmuskel  gab es ein kleines Risiko”, erläuterte der Trainer seinen Verzicht auf diesen Wechsel, “und ich wollte es nicht riskieren, Nordi wieder für die nächsten Monate zu verlieren.”

Um Mukiele zu schützen, ließ Xabi Alonso also Arthur durchspielen. Und schützte diesen dann nach dem Spiel vor weiterer Kritik. Weil er ihn dadurch, dass er ihn nicht auswechselte, zwar auf den ersten Blick gestützt, aber ihm damit eben auch nicht wirklich geholfen hatte.

Stephan von Nocks

Um Mukiele zu schützen: Xabi Alonso stützt Arthur, hilft ihm aber nicht

Beim 2:1-Sieg gegen St. Pauli erwischte Arthur einen schlechten Tag. Der Brasilianer musste durchspielen, weil Xabi Alonso bei Alternative Nordi Mukiele keinen langen Ausfall riskieren wollte. Dementsprechend milde fiel das Urteil des Trainers aus.

Hatte gegen St. Paulis Flügelstürmer einen schweren Stand: Leverkusens Arthur (li.).

Hatte gegen St. Paulis Flügelstürmer einen schweren Stand: Leverkusens Arthur (li.).

IMAGO/Xinhua

Xabi Alonso ist ein Trainer, der seine Spieler im Regefall öffentlich nicht hart kritisiert. Bestes Beispiel: Als Piero Hincapie beim 5:2 gegen Heidenheim den Ball fahrlässig nahe der eigenen Eckfahne verlor und so einen Gegentreffer verschuldete, attestierte der Spanier ihm nach dem Spiel einen “kleinen Fehler”, ohne mit der Wimper zu zucken.

Nach dem 2:1-Sieg gegen den FC St. Pauli am Samstag aber musste der 43-Jährige selbst lächeln, als er seine Bewertung zum Brasilianer Arthur kundgetan hatte. “Gut” habe dieser gespielt, so das Ein-Wort-Statement des Trainers, der natürlich wusste, dass der 21-Jährige alles andere als eine lobenswerte Leistung gebracht hatte.

Arthur wandelte auf Wendells Spuren

Von Beginn an hatte der Rechtsverteidiger gegen den Aufsteiger Probleme gehabt. Und Glück, dass ihn Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck nach einem Foul an der seitlichen Strafraumkante an Oladapo Afolayan nicht früh verwarnte. Der junge Brasilianer agierte schlichtweg unglücklich, rutschte zudem wiederholt aus. Wie auch beim Gegentreffer, als er sich im Strafraum von Morgan Guilavogi eindrehen ließ.

Viel zu ungestüm hatte Arthur versucht, den Flügelstürmer zu attackieren, und war erneut auf dem Hosenboden gelandet, während Guilavogui darauf zum Anschluss traf. Mit seinen Rutscheinlagen wandelte Arthur auf den Spuren seines Landsmannes Wendell (heute FC Porto), der von 2014 bis 2021 bei Bayer 04 auch ab und an mit fehlender Standfestigkeit auffiel und damit dem damaligen Geschäftsführer Rudi Völler einmal sogar bis zur Weißglut trieb.

Doch Xabi Alonso verpackte dies alles in ein “Gut”. Weil es einfach mal solche gebrauchte Tage gibt. Und weil er sich grundsätzlich auf den Brasilianer verlassen kann. Hatte dieser doch beispielsweise am Dienstag beim 1:0-Sieg im DFB-Pokal-Achtelfinale in München als Einwechselspieler sehr aufmerksam auf der rechten Seite verteidigt. Und nach der Vorsaison, die Arthur mit zwei schweren Oberschenkelverletzungen fast komplett verpasste, sind Schwankungen nicht verwunderlich.

Xabi Alonso übte wohl auch Nachsicht, weil er Arthur nicht vorzeitig vom Platz genommen hatte. Warum eigentlich nicht? In Nordi Mukiele stand eine Fachkraft für die rechte Defensivseite im Aufgebot. Doch der Franzose, der in München bis zu seiner Auswechslung für Arthur gut gespielt hatte, war offenbar nur für den größten Notfall vorgesehen.

Ich wollte nicht riskieren, Nordi für die nächsten Monate zu verlieren.

Xabi Alonso

“Mit Nordi war ich ein bisschen konservativ”, erklärte Xabi Alonso und verwies auf dessen jüngste Verletzung an eben jenem Oberschenkel, der den 26-Jährigen schon bei Paris St. Germain zweimal zu langen Pausen gezwungen hatte. “Das letzte Mal hat er sich nach einem langen Einsatz in Brest dann gegen Stuttgart verletzt. Heute hätte er spielen können, aber bei seinem hinteren Oberschenkelmuskel  gab es ein kleines Risiko”, erläuterte der Trainer seinen Verzicht auf diesen Wechsel, “und ich wollte es nicht riskieren, Nordi wieder für die nächsten Monate zu verlieren.”

Um Mukiele zu schützen, ließ Xabi Alonso also Arthur durchspielen. Und schützte diesen dann nach dem Spiel vor weiterer Kritik. Weil er ihn dadurch, dass er ihn nicht auswechselte, zwar auf den ersten Blick gestützt, aber ihm damit eben auch nicht wirklich geholfen hatte.

Stephan von Nocks

Xabi Alonso lobt Bayers Lerneffekt und Wirtz’ Genie

Wieder führt Bayer schnell gegen einen Underdog. Wieder wird es für den Meister in der Endphase eng. Doch beim 2:1 gegen St. Pauli attestiert Trainer Xabi Alonso seinem Team nicht nur wegen des Sieges einen Lerneffet – und seinem Topstar höchste Spielkunst.

Florian Wirtz brachte mit seinem Sahnetreffer Trainer Xabi Alonso erneut zum Schwärmen.

Florian Wirtz brachte mit seinem Sahnetreffer Trainer Xabi Alonso erneut zum Schwärmen.

IMAGO/Jan Huebner

Manchmal reicht der erste Eindruck, um das Besondere eines Moments zu erfassen. So erging es zumindest Xabi Alonso beim 2:1-Erfolg gegen St. Pauli, bei dem die Werkself vor der Pause gut gespielt, im zweiten Abschnitt aber nicht mehr geglänzt hatte, aber dennoch den fünften Pflichtspielsieg in Serie einfuhr. Und auch wenn es über die gesamten 90 Minuten betrachtet eine solide Vorstellung, aber kein fußballerischer Augenschmaus war, so bot die Partie doch einen Moment für Feinschmecker: das 1:0 durch Florian Wirtz.

Der Trainer schwärmt vom Nationalspieler

“Ich habe es noch nicht im Fernsehen gesehen”, erklärte Xabi Alonso nach der Partie die Grundlage seiner Einschätzung, “aber live war es top!” Nach einem feinen Zuspiel zwischen die Linien von Granit Xhaka hatte der Techniker den Ball in einer fließenden Bewegung mitgenommen, war mit spielerischer Leichtigkeit an St. Paulis Abwehrchef Eric Smith vorbei spaziert, nachdem er diesen getunnelt hatte, und schloss alleine vor Gäste-Keeper Nikola Vasilj ab.

Ein Meisterwerk, das seinen Trainer schwärmen ließ. “Seine Kontrolle, sein Dribbling. Das auf engem Raum zu tun, ist nicht einfach”, urteilte Xabi Alonso, um dann die Bedeutung des 21-Jährigen für den Klub nochmal einzuordnen. “Dieser Spieler ist ein besonderer Spieler für uns. Wir freuen uns, dass er hier ist und uns diese Extra-Qualität gibt”, lobte der Spanier, der sogleich jegliche Aktien am Sahnetreffer des Ausnahmekönners von sich zu wies: “Er hat eine Top-Mentalität, aber ich habe an dem Tor keinen Anteil. Das ist sein Genie, sein Moment.”

Es war nicht spektakulär, aber am Ende haben wir intelligenter gespielt.

Xabi Alonso

Dieser öffnete einer vor der Pause maximal effizienten Werkself früh die Tür zu einer sorgenfreien ersten Hälfte, nach der der Double-Gewinner – nicht zum ersten Mal in dieser Saison – nach eigener 2:0-Führung nochmal in Bedrängnis geriet. Dass Bayer aber diesmal, anders als bei den 2:2-Unentschieden gegen Kiel und in Bremen sowie beim 1:1 in Bochum am Ende nicht noch den Ausgleichstreffer kassierte, ordnete Xabi Alonso nicht nur vom Ergebnis her als Fortschritt ein.

“Nach dem Kiel-Spiel zum Beispiel haben wir darüber gesprochen, was wir tun können. Heute war es nicht spektakulär, aber wir haben in den letzten Minuten intelligenter gespielt. Das brauchen wir, dass wir merken, in welcher Situation wir sind, dass wir um das Ergebnis, um die Punkte kämpfen müssen” erklärte der 43-Jährige und resümierte: “Die erste Hälfte war gut, die zweite war okay.”

Ich muss den Hut ziehen. Ich habe an den Jungs nichts auszusetzen.

Xabi Alonso

Wobei das Okay auch eine grundsätzliche Unzufriedenheit mit der Leistung nach der Pause ausdrückte, für die er aufgrund der Belastung und der Verletzungsprobleme aber vollstes Verständnis hatte. “Vielleicht haben wir diese Intensität im Zweikampf, zum Beispiel beim 2:1, vermissen lassen.  Das war zu einfach, ein bisschen soft”, räumte Xabi Alonso ein.

Doch ein anderer Aspekt war ihm in dieser Saisonphase viel wichtiger. Und so betonte er: “Alle drei Tage zu spielen in unserer Situation mit den verletzten Spielern ist nicht einfach. Ich muss den Hut ziehen vor meinen Spielern. Wir haben diese gute Mentalität und diesen Spirit, alles zu geben. Ich habe an den Jungs nichts auszusetzen.” Weil deren Bereitschaft da ist – und in den entscheidenden Momenten auch Wirtz’ Genie.

Stephan von Nocks

Xabi Alonso lobt Bayers Lerneffekt und Wirtz’ Genie

Wieder führt Bayer schnell gegen einen Underdog. Wieder wird es für den Meister in der Endphase eng. Doch beim 2:1 gegen St. Pauli attestiert Trainer Xabi Alonso seinem Team nicht nur wegen des Sieges einen Lerneffet – und seinem Topstar höchste Spielkunst.

Florian Wirtz brachte mit seinem Sahnetreffer Trainer Xabi Alonso erneut zum Schwärmen.

Florian Wirtz brachte mit seinem Sahnetreffer Trainer Xabi Alonso erneut zum Schwärmen.

IMAGO/Jan Huebner

Manchmal reicht der erste Eindruck, um das Besondere eines Moments zu erfassen. So erging es zumindest Xabi Alonso beim 2:1-Erfolg gegen St. Pauli, bei dem die Werkself vor der Pause gut gespielt, im zweiten Abschnitt aber nicht mehr geglänzt hatte, aber dennoch den fünften Pflichtspielsieg in Serie einfuhr. Und auch wenn es über die gesamten 90 Minuten betrachtet eine solide Vorstellung, aber kein fußballerischer Augenschmaus war, so bot die Partie doch einen Moment für Feinschmecker: das 1:0 durch Florian Wirtz.

Der Trainer schwärmt vom Nationalspieler

“Ich habe es noch nicht im Fernsehen gesehen”, erklärte Xabi Alonso nach der Partie die Grundlage seiner Einschätzung, “aber live war es top!” Nach einem feinen Zuspiel zwischen die Linien von Granit Xhaka hatte der Techniker den Ball in einer fließenden Bewegung mitgenommen, war mit spielerischer Leichtigkeit an St. Paulis Abwehrchef Eric Smith vorbei spaziert, nachdem er diesen getunnelt hatte, und schloss alleine vor Gäste-Keeper Nikola Vasilj ab.

Ein Meisterwerk, das seinen Trainer schwärmen ließ. “Seine Kontrolle, sein Dribbling. Das auf engem Raum zu tun, ist nicht einfach”, urteilte Xabi Alonso, um dann die Bedeutung des 21-Jährigen für den Klub nochmal einzuordnen. “Dieser Spieler ist ein besonderer Spieler für uns. Wir freuen uns, dass er hier ist und uns diese Extra-Qualität gibt”, lobte der Spanier, der sogleich jegliche Aktien am Sahnetreffer des Ausnahmekönners von sich zu wies: “Er hat eine Top-Mentalität, aber ich habe an dem Tor keinen Anteil. Das ist sein Genie, sein Moment.”

Es war nicht spektakulär, aber am Ende haben wir intelligenter gespielt.

Xabi Alonso

Dieser öffnete einer vor der Pause maximal effizienten Werkself früh die Tür zu einer sorgenfreien ersten Hälfte, nach der der Double-Gewinner – nicht zum ersten Mal in dieser Saison – nach eigener 2:0-Führung nochmal in Bedrängnis geriet. Dass Bayer aber diesmal, anders als bei den 2:2-Unentschieden gegen Kiel und in Bremen sowie beim 1:1 in Bochum am Ende nicht noch den Ausgleichstreffer kassierte, ordnete Xabi Alonso nicht nur vom Ergebnis her als Fortschritt ein.

“Nach dem Kiel-Spiel zum Beispiel haben wir darüber gesprochen, was wir tun können. Heute war es nicht spektakulär, aber wir haben in den letzten Minuten intelligenter gespielt. Das brauchen wir, dass wir merken, in welcher Situation wir sind, dass wir um das Ergebnis, um die Punkte kämpfen müssen” erklärte der 43-Jährige und resümierte: “Die erste Hälfte war gut, die zweite war okay.”

Ich muss den Hut ziehen. Ich habe an den Jungs nichts auszusetzen.

Xabi Alonso

Wobei das Okay auch eine grundsätzliche Unzufriedenheit mit der Leistung nach der Pause ausdrückte, für die er aufgrund der Belastung und der Verletzungsprobleme aber vollstes Verständnis hatte. “Vielleicht haben wir diese Intensität im Zweikampf, zum Beispiel beim 2:1, vermissen lassen.  Das war zu einfach, ein bisschen soft”, räumte Xabi Alonso ein.

Doch ein anderer Aspekt war ihm in dieser Saisonphase viel wichtiger. Und so betonte er: “Alle drei Tage zu spielen in unserer Situation mit den verletzten Spielern ist nicht einfach. Ich muss den Hut ziehen vor meinen Spielern. Wir haben diese gute Mentalität und diesen Spirit, alles zu geben. Ich habe an den Jungs nichts auszusetzen.” Weil deren Bereitschaft da ist – und in den entscheidenden Momenten auch Wirtz’ Genie.

Stephan von Nocks