Der immer vollere Spielkalender gestattet vor allem Topspielern kaum Pausen, die sich immer wieder verletzen. Real Madrids Kapitän Daniel Carvajal will diesem anhaltenden Trend entgegenwirken – und wenn ihn das Geld kostet.

Bei Real Madrid eine Institution: Daniel Carvajal.
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Bei Real Madrid ist der Frust gerade natürlich wieder besonders groß, wie wohl bei allen Klubs, die in puncto Verletzungen eine Pechsträhne erwischen. Im Mittelfeld sind rund um die vergangenen Länderspielphasen die beiden Sechser Aurelien Tchouameni und Eduardo Camavinga wochenlang weggefallen, Vinicius Junior wird wohl sogar bis Februar fehlen.
Verletzungen, die auch in den Augen von Real-Kapitän Daniel Carvajal kaum zufällig, sondern vor allem wegen des immer voller gepackten Terminkalenders passieren. Der 31-Jährige forderte am Dienstag, vor Reals Champions-League-Spiel gegen die SSC Neapel (21 Uhr, LIVE! bei kicker), dass sich Dinge ändern.
Die neue Klub-WM wird die bisherigen Zustände verschlimmern
“Für die Spieler, die auf Elite-Niveau spielen, ist dieser Spielplan sehr, sehr anspruchsvoll”, so Carvajal, der auch die ab 2025 stattfindende neue Version der Klub-Weltmeisterschaft kritisierte: “Wir werden dadurch quasi keinen freien Sommer mehr haben.” Der Rechtsverteidiger hält es so für schwierig, “alle drei Tage bei 100 Prozent zu sein” – auch diese Taktung trägt zu den oftmals nur logischen Verletzungen bei.
Was man dagegen tun kann? Wenn, dann würde ein Handeln in den Händen der Spieler liegen, findet Carvajal. Einen gemeinsamen Plan aller Spieler hält Reals Eigengewächs für schwierig, aber nötig: “Viele Leute sagen: Wenn sie nicht so viel spielen wollen, sollen sie auf Gehalt verzichten. Aber wir haben nie gesagt, dass wir nicht auf Gehalt verzichten würden.”
Carvajal könnte sich damit abfinden, dass – sogar prozentual – weniger Gehalt auf seinem Konto landet, wenn dafür der Spielkalender etwas entzerrt wird. Was hingegen nicht sein könne: “dass der Spieler ausgepresst wird”, so der fünfmalige Champions-League-Sieger. “Denn so bekommt man die Top-Form der Spieler nicht zu sehen und die Spiele verlieren an Qualität.” Bleibt nur noch die Frage, ob Carvajal für seinen Lösungsansatz viele Gleichgesinnte findet.