Güler veredelt Geniestreich: Reals B-Elf glückt Bayern-Generalprobe

In San Sebastian schonte Real Madrid seine Kräfte, gewann dennoch dank einer genialen Aktion 1:0 und tankte frisches Selbstvertrauen für den bevorstehenden Kracher in München.

Geballte Faust: Arda Güler beim Torjubel.

Geballte Faust: Arda Güler beim Torjubel.

picture alliance / Anadolu

Weil Real Madrid der Titel in La Liga bei bereits zweistelligem Punktevorsprung eigentlich nicht mehr zu nehmen ist und die Königlichen am Dienstag in der Champions League das Halbfinal-Hinspiel beim FC Bayern vor der Brust haben, entschied sich Trainer Carlo Ancelotti dazu, beim Gastspiel in San Sebastian eine bessere B-Elf aufzubieten.

Der angeschlagene Bellingham glänzte ebenso durch Abwesenheit wie Fede Valverde, Vinicius Jr. oder die beiden DFB-Akteure Kroos und Rüdiger. Profiteure der Wechselorgie waren unter anderem Fran Garcia, Ceballos, Arda Güler, Brahim Diaz oder Joselu. Im Tor stand Kepa statt Lunin.

Sonderlich spektakulär war die Partie in Hälfte eins nicht. Viel spielte sich zwischen den Strafräumen ab, umso weniger in selbigen. Zu Beginn setzten die Basken über Kubo (8., 15.) kleinere Nadelstiche, wurden aber dann eiskalt abgeduscht: Tchouameni packte einen überragenden Diagonalpass auf Carvajal aus, der von rechts das Auge für Arda Güler in der Mitte hatte – 1:0 (29.).

Kurz darauf bejubelte San Sebastian den vermeintlichen schnellen Ausgleich durch Kubo. Nach VAR-Check wurde der Treffer aber wieder einkassiert, weil in der Entstehung Barrenetxea Tchouameni klar gefoult hatte (32.). Das war es dann auch schon mit Höhepunkten in Hälfte eins, in der sich die Königlichen aufgrund der Harmlosigkeit der Gastgeber nicht sonderlich strecken mussten, um mit einer Führung in die Halbzeit zu gehen.

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Auch nach dem Seitenwechsel war es eine dröge Angelegenheit. Madrid machte nicht mehr als nötig, während San Sebastian ratlos und damit auch hilflos anmutete. Gefordert wurden die Königlichen, bei denen Vini Jr., Camavinga und Rüdiger auch noch ein bisschen Wettkampfluft schnuppern durften, nicht wirklich. Sie versäumten es aber auch, den Sack frühzeitig zuzumachen und mussten deshalb hintenraus sogar ein wenig zittern – mehr aber auch nicht.

Durch den Sieg festigten die Blancos ihre Spitzenposition in La Liga und sparten zudem Kräfte für den anstehenden Champions-League-Kracher beim FC Bayern München am kommenden Dienstag (LIVE! ab 21 Uhr bei kicker).

Real Sociedad v Real Madrid – La Liga LIVE

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Kriegt Real zwischen den Bayern-Spielen ein Torwartproblem?

Real Madrid liegt in Meisterschaft und Champions League voll auf Kurs, obwohl die Königlichen seit August auf Stammkeeper Thibaut Courtois verzichten müssen. Der steht jetzt vor der Rückkehr – und könnte die Dinge durcheinanderbringen.

Es kann nur einen geben: Andriy Lunin (li.) und Thibaut Courtois.

Es kann nur einen geben: Andriy Lunin (li.) und Thibaut Courtois.

imago images (2)

Zu denen, die bei Real Madrid eigentlich nicht ausfallen dürfen, weil sie so gut wie unersetzlich sind, hatte man spätestens seit seiner überragenden Champions-League-Saison 2021/22 auch Stammtorwart Thibaut Courtois gezählt. Als sich der Belgier gleich in den ersten Wochen der laufenden Spielzeit das Kreuzband riss, schrillten die Alarmglocken in der spanischen Hauptstadt.

Real reagierte kurzfristig und lieh Ersatzkeeper Kepa vom FC Chelsea aus – der eigenen Nummer zwei, dem Ukrainer Andriy Lunin, wurde nicht vertraut. In den folgenden Monaten jedoch wurde klar, dass Kepa die in ihn gesetzten Erwartungen nicht erfüllen würde, sodass Trainer Carlo Ancelotti auch Lunin ein paar Chancen gab. Der 25-Jährige nutzte sie – und ist seit November ziemlich unumstrittene Nummer eins.

Courtois in einer Woche spielbereit

Streng genommen ist Lunin aber eine Nummer eins mit Sternchen. Und hinter dem Sternchen steht: ‘Bis Courtois wieder fit ist.’ Das wird nun bald so weit sein. Zwar hatte der 31-Jährige schon Mitte März vor seinem Comeback gestanden, das sich kurzfristig noch mal verschob, weil er sich erneut verletzte. Doch am Donnerstag wurde Ancelotti konkret.

Vor dem Auswärtsspiel bei Real Sociedad am Freitagabend (21 Uhr, LIVE! bei kicker) sprach der Italiener bei Courtois von einer “guten Verfassung”. Er glaube, so Ancelotti, dass der Zwei-Meter-Mann schon bereit sein werde, gegen Cadiz zu spielen.

Das Heimspiel gegen Cadiz am 4. Mai ist einerseits die Partie, in der die Königlichen schon zum 36. Mal spanischer Meister werden können. Andererseits findet sie genau zwischen den beiden Halbfinal-Spielen in der Champions League gegen den FC Bayern statt, was einen eher kniffligen Zeitpunkt für einen Torhüterwechsel darstellt.

Der formstarke Herausforderer Lunin, der im CL-Viertelfinal-Rückspiel bei Manchester City zu den Matchwinnern zählte – oder der genesene Weltklasse-Rückhalt Courtois, dem jedoch die Spielpraxis fehlt? Mitten in der heißen Saisonschlussphase eröffnet sich Ancelotti und Real Madrid auf einmal ein Torwartproblem. Wahrscheinlich ist es ein Luxusproblem.

‘This project isn’t finished yet’ – Xavi confirms U-turn on Barcelona exit

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Xavi bleibt Trainer in Barcelona und erklärt sein Umdenken

Nach seinem Rücktritt vom Rücktritt äußerte sich Xavi am Donnerstag über seinen Verbleib beim FC Barcelona. Ausschlaggebend sei die “veränderte Dynamik” gewesen.

Bleibt Barcelona nun doch als Coach erhalten: Xavi.

Bleibt Barcelona nun doch als Coach erhalten: Xavi.

IMAGO/ZUMA Wire

Nachdem Xavi im Januar erklärt hatte, seinen bis 2025 laufenden Vertrag mit dem FC Barcelona nicht erfüllen zu wollen und für diesen Sommer seinen Rücktritt angekündigt hatte, erfolgte nun die 180-Grad-Wende. Am Donnerstag wurde offiziell bekannt, dass der 44-Jährige doch bleiben wird.

Zunächst ergriff Präsident Joan Laporta auf einer eigens einberufenen Pressekonferenz das Wort. “Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass Xavi weiterhin als Trainer der ersten Mannschaft fungieren wird. Wir wissen, dass er in der Mitte der Saison einige Erklärungen abgegeben hat, aber inzwischen haben wir uns unterhalten, und er hat mir von seiner Begeisterung und seinem Vertrauen in das Projekt erzählt.” Der 61-Jährige sagte weiter, es sei eine “komplizierte Situation” gewesen, “aber wir haben einen Trainer, der immer daran denkt, was das Beste für den Verein ist, und das ist eine gute Nachricht”.

Veränderte Dynamik

Xavi ging ebenfalls auf seine Rolle rückwärts rein. “Im Januar hielt ich es für das Beste, die Richtung zu ändern. Die Dynamik hat sich verändert, und nach einem Treffen mit dem Präsidenten, bei dem wir an das Wohl der Mitglieder und des Vereins gedacht haben, haben wir beschlossen, weiterzumachen. Wir werden mit dem ganzen Enthusiasmus der Welt weiterarbeiten. Wir sind sehr glücklich.“

Bereits am Vortag war durchgesickert, dass die Gespräche zwischen Xavi und den Verantwortlichen des FC Barcelona, unter anderem Laporta, Sportdirektor Deco und Vizepräsident Rafa Yuste, erfolgreich verlaufen waren. Nach der Verkündung seines scheinbaren Abgangs im Januar hatte Barcelona aus zehn Ligaspielen acht Siege und zwei Remis geholt und das Viertelfinale der Champions League erreicht.

Barcelonas Suche beendet, ehe sie richtig anfing

Durch Xavis Entscheidung zu bleiben, kann man in Barcelona die zuletzt angelaufene Suche nach einem neuen Trainer einstellen und etwaige Trainerprofile wieder in die Schublade packen. Xavi ist seit November 2021 Trainer der Katalanen, für die er zwischen 1998 und 2015 als Profi und zuvor schon in “La Masia” gewirkt hat. Sein bislang größter Erfolg war der Gewinn der Meisterschaft 2022/23.

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In diesem Jahr sieht es aber eher nach einer titellosen Spielzeit aus. Nach dem verlorenen Clasico bei Real Madrid (2:3) beträgt der Rückstand auf die Königlichen sechs Spieltage vor Schluss schon satte elf Punkte. In der Champions League verabschiedete man sich unlängst aufgrund einer bitteren 1:4-Niederlage im Viertelfinal-Rückspiel gegen Paris St. Germain – und im Pokal ist man schon länger raus.

Dennoch ist man in Barcelona von besseren Zeiten mit Xavi weiter überzeugt. “Es ist eine Mannschaft mit einer Mischung aus Jugend und Erfahrung, und das braucht der Verein”, sagte Laporta. “Sie brauchen eine Referenz wie Xavi in der Umkleidekabine. Der Verwaltungsrat hat sich einhellig dafür ausgesprochen, dass er weitermacht.” Xavi ergänzte: “Wir sehen uns selbst als eine Mannschaft, die in der Lage ist, Großes zu leisten.”

Rücktritt vom Rücktritt: Xavi macht beim FC Barcelona nun doch weiter

Eigentlich hatte Xavi angekündigt, im Sommer sein Amt als Trainer des FC Barcelona aufzugeben. Dazu wird es nun wohl nicht kommen. Der 44-Jährige macht einen Rückzieher.

Er hat es sich anders überlegt: Barcelonas Trainer Xavi.

Er hat es sich anders überlegt: Barcelonas Trainer Xavi.

IMAGO/AFLOSPORT

Noch im Januar wollte Xavi nicht mehr, hatte erklärt, seinen bis 2025 laufenden Vertrag mit der Blaugrana nicht erfüllen zu wollen und für diesen Sommer seinen Rücktritt angekündigt. Als Gründe führte er damals den großen Druck, aber auch das mediale Echo rund um den FC Barcelona an, zudem wollte er den Weg freimachen für einen frischen Impuls innerhalb der Mannschaft.

In der katalanischen Metropole war man nicht allzu froh darüber, viele hätte es gern gesehen, wenn die Klub-Legende bleiben würde. Und zuletzt gab es Gerüchte über einen etwaigen Sinneswandel. Diese bestätigten sich jetzt. Bei einem Gespräch mit den Verantwortlichen des FCB, unter anderem mit Präsident Joan Laporta, Sportdirektor Deco und Vizepräsident Rafa Yuste einigte man sich darauf, das Arbeitsverhältnis nun doch wie ursprünglich ausgemacht bis Juni 2025 fortzusetzen. Zahlreiche spanische Medien hatten einhellig darüber berichtet, der Verein selbst bestätigte das inzwischen gegenüber der Zeitung El Pais.

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Für Barcelona löst sich also ein Problem in Wohlgefallen auf, denn seitdem bekanntgeworden war, dass Xavi zurücktreten wollte, war man auf der Suche nach einem adäquaten Nachfolger – dieser wurde nicht gefunden. Die Suche können die Katalanen nun beenden.

Seit November 2021 führt der Welt- und zweimalige Europameister “seinen” Verein, für den er zwischen 1998 und 2015 als Profi und zuvor schon in “La Masia” gewirkt hat, als Cheftrainer. Sein bislang größter Erfolg war der Gewinn der Meisterschaft in der vergangenen Saison, in diesem Jahr sieht es aber eher nach einer titellosen Saison aus.

Nach dem verlorenem Clasico bei Real Madrid (2:3) beträgt der Rückstand auf die Königlichen sechs Spieltage vor Schluss schon satte elf Punkte (bei noch sechs ausstehenden Spielen). In der Champions League verabschiedete man sich unlängst aufgrund einer bitteren 1:4-Niederlage im Viertelfinal-Rückspiel gegen Paris St. Germain – und im Pokal ist man schon länger raus.

“Du warst das Beste in meinem Leben”: Muniain verlässt Bilbao

Athletic Bilbao ohne Iker Muniain ist für viele Basken sicherlich unvorstellbar. Doch nach 19 Jahren in Rot und Weiß wird das Eigengewächs den Klub verlassen.

Verabschiedet sich mit der Copa-del-Rey-Trophäe aus Bilbao: Iker Muniain.

Verabschiedet sich mit der Copa-del-Rey-Trophäe aus Bilbao: Iker Muniain.

IMAGO/Ricardo Larreina Amador

“Man sollte gehen, wenn es am Schönsten ist” – dieses Sprichwort nahm sich Iker Muniain augenscheinlich zu Herzen: Nach dem Gewinn der Copa del Rey verlässt der 31-Jährige seinen Ausbildungsverein Athletic Bilbao im Sommer nach 19 Jahren. Den Abschied verkündete er per Videobotschaft aus der Kabine. “Ich gehe glücklich, mit dem Traum, den lang ersehnten 25. Pokaltitel geholt zu haben”, so Muniain, der seinen Vertrag am Saisonende auslaufen lässt.

Bereits als Zwölfjähriger trat der Offensivspieler in die Jugendabteilung von Bilbao ein und deutete früh sein Potenzial an: Mit 16 debütierte er am 30. Juli 2009 in der Europa-League-Qualifikation gegen Bern schon in der ersten Mannschaft und schoss im Rückspiel gleich seinen Premierentreffer – seitdem trägt er den Titel des jüngsten Torschützens der Vereinsgeschichte. Es war sein erster von insgesamt 75 Treffern im Trikot der Basken.

Muniain überträgt die Zeilen eines Songs auf sein Leben

Trotz zahlreichen Finalteilnahmen reichte es mit Ausnahme von zwei Supercoppas (2015 und 2020) lange Zeit nicht für einen “großen” Titel. An ihm haftete genau wie an Bilbao ein gewisser Endspiel-Fluch. Mit seinem Jugendklub verlor er einmal das Europa-League-Finale und satte fünfmal das Endspiel der Copa del Rey.

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Diesen beendeten die Zurigorri aber eben Anfang des Monats gegen Mallorca (4:2 im Elfmeterschießen) und feierten nach 40-jähriger Durststrecke wieder den Pokalsieg. Aus Sicht von Muniain: Mission erfüllt. “In einem der Lieder, die wir während der Feierlichkeiten gesungen haben, heißt es: ‘Ich gestehe, dass du das Beste in meinem Leben warst, aber jetzt, meine Liebe, ist die Zeit gekommen, uns zu trennen'”, überträgt der Routinier die Zeilen des Songs auf seinen Abschied.

Bilbao: Muniain ist ein “Idol für neue Generationen”

Doch nicht nur die Daten – er bestritt unter anderem mit 557 Spielen in 15 Spielzeiten für die Profis die zweitmeisten Partien der Vereinsgeschichte – zeigen “den bedeutenden Beitrag des Spielmachers für Athletic”, wie Bilbao schreibt. “Wie andere legendäre Löwen zog es Muniain vor, zu Hause zu bleiben und sich mit seinem eigenen Team zu messen, mit dem Team, das ihn entwickelt und ihm die Möglichkeit gegeben hat, Profi zu werden und weigerte sich, bei anderen Vereinen zu unterschreiben”, huldigt der Verein seinem Kapitän in der Pressemitteilung.

Daher sei er ein “Idol für die neuen Generationen”. Diese könnte er mit einem weiteren Erfolg in der laufenden Spielzeit noch ein letztes Mal inspirieren. “Wir werden in den verbleibenden Spielen wie immer darum kämpfen, diesen Traumplatz in der Champions League zu erreichen”, so Muniain. Aktuell beträgt der Rückstand auf den Tabellenvierten Atletico Madrid drei Zähler.

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IMAGO/Ricardo Larreina Amador

“Man sollte gehen, wenn es am Schönsten ist” – dieses Sprichwort nahm sich Iker Muniain augenscheinlich zu Herzen: Nach dem Gewinn der Copa del Rey verlässt der 31-Jährige seinen Ausbildungsverein Athletic Bilbao im Sommer nach 19 Jahren. Den Abschied verkündete er per Videobotschaft aus der Kabine. “Ich gehe glücklich, mit dem Traum, den lang ersehnten 25. Pokaltitel geholt zu haben”, so Muniain, der seinen Vertrag am Saisonende auslaufen lässt.

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Daher sei er ein “Idol für die neuen Generationen”. Diese könnte er mit einem weiteren Erfolg in der laufenden Spielzeit noch ein letztes Mal inspirieren. “Wir werden in den verbleibenden Spielen wie immer darum kämpfen, diesen Traumplatz in der Champions League zu erreichen”, so Muniain. Aktuell beträgt der Rückstand auf den Tabellenvierten Atletico Madrid drei Zähler.