Axel Kromer “ziemlich enttäuscht” über DHB-Entscheidung

Am Montag startet Deutschland in die Vorbereitung auf das Handball-Turnier der Männer bei Olympia. Auch die Frauen sind qualifiziert, aber das überraschende Ende der Zusammenarbeit mit Sportchef Axel Kromer sorgt für Unruhe.

Axel Kromer muss zum Jahresende den Posten als Vorstand des Sport des DHB räumen - im Hintergrund DHB-Präsident Andreas Michelmann, der mit dem Präsidium des Verbandes diese Entscheidung traf.

Axel Kromer muss zum Jahresende den Posten als Vorstand des Sport des DHB räumen – im Hintergrund DHB-Präsident Andreas Michelmann, der mit dem Präsidium des Verbandes diese Entscheidung traf.

Ingrid Anderson-Jensen

Axel Kromer kletterte am Sonntag mit einem fiesen Magengrummeln in den Flieger nach Kopenhagen. Den Start in die Olympia-Vorbereitung von Deutschlands Handball-Nationalmannschaft der Männer hatte sich der Verbandssportchef ganz und gar anders vorgestellt.

“Natürlich bin ich von dieser Nachricht ziemlich enttäuscht”, sagte Axel Kromer dem SID zu dem personellen Paukenschlag, mit dem der DHB am Wochenende den Handball-Kosmos in Aufruhr versetzte. Statt sich voll fokussiert in den ersten Nationalmannschaftslehrgang für die olympische Medaillen-Mission zu stürzen, mussten das deutsche Team – und vor allem Kromer – die Nachricht der bevorstehenden Demission des Vorstandsmitglieds verkraften.

Zumal die am Vortag vom Verband bekannt gegebene Entscheidung des DHB-Präsidiums für den langjährigen Sportvorstand aus dem Nichts kam. “Ich sehe uns als Verband und auch mit beiden Nationalmannschaften auf einem guten Weg. Deswegen bin ich von der Nicht-Verlängerung meines Vertrages völlig überrascht worden”, bekannte Axel Kromer am Sonntag gegenüber dem Sport-Informations-Dienst.

Kurzfristig, so Axel Kromer, betreffe diese Entscheidung “nur mich persönlich. Jetzt geht es vor allem darum, erfolgreich in Paris zu sein. Dafür werde ich alles geben, so wie ich es in meinen vielen Jahren beim DHB bislang immer getan habe.” Aufgrund seines laufenden Arbeitsvertrages will sich Kromer aktuell nicht weiter zu dem Thema äußern, so der SID.

Gründe für Trennung unklar

Der Trip nach Kopenhagen, wo sich die deutsche Mannschaft mit Bundestrainer Alfred Gislason in den kommenden Tagen auf Paris einschwört, wird eine der letzten Dienstreisen für Kromer beim DHB sein. Mit Olympia, für das beide deutsche Handball-Teams qualifiziert sind, und der Ende November startenden Frauen-EM stehen bis Jahres- und Vertragsende noch zwei Großereignisse an.

Die Gründe für die Trennung vom 47-jährigen Sportchef blieben am Wochenende im Verborgenen. Der Verband war in seiner Mitteilung, die kein Zitat von Axel Kromer enthielt, nach der turnusmäßigen Sitzung des DHB-Präsidiums in Bremen sehr vage geblieben und hatte keine Anhaltspunkte gegeben. Wer den Posten ab dem kommenden Jahr bekommt, steht noch nicht fest. “Der Prozess der Neubesetzung” werde “in Kürze beginnen”.

“Wir haben jetzt Klarheit für alle Beteiligten geschaffen und setzen nun alle Energie auf die vor uns liegenden Olympischen Spiele”, sagte DHB-Präsident Andreas Michelmann. Er dankte Kromer “für die seit 2012 in verschiedenen Positionen für den Deutschen Handballbund geleistete Arbeit. Als Vorstand Sport hat er den sportlichen Rahmen für das Jahrzehnt des Handballs gesetzt.”

Der DHB hatte Anfang März die ersten Weichen für die Zukunft gestellt und die Verträge mit den Bundestrainern Alfred Gislason (Männer) und Markus Gaugisch (Frauen) verlängert. Beide führten ihre Teams daraufhin zu den Olympischen Spielen in Paris. Die Verhandlungen mit den Trainern hatte Kromer gemeinsam mit dem DHB-Vorstandsvorsitzenden Mark Schober und Finanzchef Benjamin Chatton geführt.

Über ein Jahrzehnt für den DHB tätig

Kromer hatte 2012 als Co-Trainer von Markus Baur in der U20/21-Nationalmannschaft auf Honorarbasis begonnen und startete 2015 als Chef-Bundestrainer Nachwuchs seine hauptamtliche Laufbahn im DHB.

Zudem war der Diplom-Sportwissenschaftler Assistent von Bundestrainer Dagur Sigurdsson beim EM-Titel und Olympia-Bronze 2016. Ein Jahr später wurde er zunächst Sportdirektor und dann im Zuge der Strukturreform des Verbandes als Vorstand Sport berufen.

Als Spieler war der 47-Jährige unter anderem als Kreisläufer mit dem VfL Pfullingen in der 1. Handball-Bundesliga aktiv. Weitere Clubs waren der TV Kornwestheim, die TSG Söflingen und die SpVgg Mössingen. Schon während der aktiven Karriere war er Auswahltrainer beim Handballverband Württemberg und coachte auch die SG H2Ku Herrenberg.

DHB zuletzt mit sportlichen Erfolgen

In die Amtszeit von Axel Kromer als Vorstand Sport des DHB fielen unter anderem mit der Handball-WM der Frauen 2017, der Handball-WM der Männer 2019 und der Handball-EM der Männer 2024 drei ausgerichtete Großturniere.

Beide A-Nationalmannschaften konnten als EM-Vierter und WM-Sechster das beste Ergebnis der jüngsten Verbandsgeschichte erzielen – und sich zudem für die Olympischen Spiele qualifizieren. Zuvor waren die Verträge mit den Bundestrainern Alfred Gislason und Markus Gaugisch verlängert worden.

Die Verhandlungen über die Verlängerungen der beiden Bundestrainer im Handball hatten neben dem Vorstandsvorsitzenden Mark Schober mit Axel Kromer und Benjamin Chatton zwei Vorstandsmitglieder geführt, die nun vor dem Abschied stehen.

Auch im Nachwuch gab es sportliche Erfolge: Die männliche U21-Nationalmannschaft ist amtierender Weltmeister, die U19 derzeit Fünfter. Deutschlands weibliche U17 erreichte Rang 3, die U19 ohne zahlreiche Leistungsträgerinnen nur Elfter.

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DHB trennt sich überraschend von Sportvorstand Kromer

Paukenschlag beim Deutschen Handballbund: Der zum 31. Dezember 2024 auslaufende Vertrag mit Sportvorstand Axel Kromer wird nicht verlängert. Die Suche nach einem Nachfolger soll schon bald beginnen.

Er ist Ende des Jahres seinen Job los: Axel Kromer.

Er ist Ende des Jahres seinen Job los: Axel Kromer.

imago images

Nach der Vertragsverlängerung von Bundestrainer Alfred Gislason bis 2027, die nach der Olympia-Qualifikation auch Gültigkeit besaß, sollte beim DHB eigentlich Ruhe einkehren. Am Samstagabend folgte allerdings ein Paukenschlag: Bei seiner turnusmäßigen Sitzung in Bremen hat das DHB-Präsidium nämlich beschlossen, den bis zum 31. Dezember 2024 laufenden Vertrag mit Axel Kromer als Vorstand Sport nicht zu verlängern.

“Wir haben jetzt Klarheit für alle Beteiligten geschaffen und setzen nun alle Energie auf die vor uns liegenden Olympischen Spiele”, wird Andreas Michelmann, Präsident des Deutschen Handballbundes, in einer knappen Pressemitteilung zitiert: “Wir danken Axel Kromer für die seit 2012 in verschiedenen Positionen für den Deutschen Handballbund geleistete Arbeit. Als Vorstand Sport hat er den sportlichen Rahmen für das Jahrzehnt des Handballs gesetzt.” Der Prozess der Neubesetzung werde in Kürze beginnen.

Beim Olympischen Handballturnier trifft die deutsche Nationalmannschaft in Gruppe A auf Japan, Kroatien, Schweden, Slowenien und Spanien. Die letzte Olympia-Medaille holte das DHB-Team bei den Spielen in Rio 2016 (Bronze), vor drei Jahren in Tokio scheiterte Deutschland unter Gislasons Führung im Viertelfinale an Ägypten und wurde Sechster.

Assistent unter Erfolgstrainer Sigurdsson

Für Kromer werden die Olympischen Spiele das letzte große Turnier in seiner DHB-Funktion. Der 47-Jährige hatte beim DHB auf Honorarbasis begonnen – als Co-Trainer von Markus Baur in der U-20 und U-21-Nationalmannschaft. 2015 startete er als Chef-Bundestrainer Nachwuchs seine hauptamtliche Laufbahn beim DHB.

Später war der Diplom-Sportwissenschaftler Assistent von Bundestrainer Dagur Sigurdsson, als dieser 2016 EM-Gold und im gleichen Jahr Olympia-Bronze gewann. 2017 wurde Kromer Sportdirektor und mit der Strukturreform im selben Jahr zum Vorstand Sport.

DHB trennt sich überraschend von Sportvorstand Kromer

Paukenschlag beim Deutschen Handballbund: Der zum 31. Dezember 2024 auslaufende Vertrag mit Sportvorstand Axel Kromer wird nicht verlängert. Die Suche nach einem Nachfolger soll schon bald beginnen.

Er ist Ende des Jahres seinen Job los: Axel Kromer.

Er ist Ende des Jahres seinen Job los: Axel Kromer.

imago images

Nach der Vertragsverlängerung von Bundestrainer Alfred Gislason bis 2027, die nach der Olympia-Qualifikation auch Gültigkeit besaß, sollte beim DHB eigentlich Ruhe einkehren. Am Samstagabend folgte allerdings ein Paukenschlag: Bei seiner turnusmäßigen Sitzung in Bremen hat das DHB-Präsidium nämlich beschlossen, den bis zum 31. Dezember 2024 laufenden Vertrag mit Axel Kromer als Vorstand Sport nicht zu verlängern.

“Wir haben jetzt Klarheit für alle Beteiligten geschaffen und setzen nun alle Energie auf die vor uns liegenden Olympischen Spiele”, wird Andreas Michelmann, Präsident des Deutschen Handballbundes, in einer knappen Pressemitteilung zitiert: “Wir danken Axel Kromer für die seit 2012 in verschiedenen Positionen für den Deutschen Handballbund geleistete Arbeit. Als Vorstand Sport hat er den sportlichen Rahmen für das Jahrzehnt des Handballs gesetzt.” Der Prozess der Neubesetzung werde in Kürze beginnen.

Beim Olympischen Handballturnier trifft die deutsche Nationalmannschaft in Gruppe A auf Japan, Kroatien, Schweden, Slowenien und Spanien. Die letzte Olympia-Medaille holte das DHB-Team bei den Spielen in Rio 2016 (Bronze), vor drei Jahren in Tokio scheiterte Deutschland unter Gislasons Führung im Viertelfinale an Ägypten und wurde Sechster.

Assistent unter Erfolgstrainer Sigurdsson

Für Kromer werden die Olympischen Spiele das letzte große Turnier in seiner DHB-Funktion. Der 47-Jährige hatte beim DHB auf Honorarbasis begonnen – als Co-Trainer von Markus Baur in der U-20 und U-21-Nationalmannschaft. 2015 startete er als Chef-Bundestrainer Nachwuchs seine hauptamtliche Laufbahn beim DHB.

Später war der Diplom-Sportwissenschaftler Assistent von Bundestrainer Dagur Sigurdsson, als dieser 2016 EM-Gold und im gleichen Jahr Olympia-Bronze gewann. 2017 wurde Kromer Sportdirektor und mit der Strukturreform im selben Jahr zum Vorstand Sport.

3:5 nach 3:0: Deutschland unterliegt auch Frankreich

Im vorletzten Testspiel vor der WM traf das DEB-Team in Wolfsburg auf Frankreich. Bundestrainer Harold Kreis konnte erstmals mit den NHL-Spielern und den Akteuren der DEL-Finalisten Berlin und Bremerhaven planen – dennoch setzte es erneut eine Niederlage.

Nico Sturm kommt nicht zum Zug: Der DEB unterlag Frankreich nach klarer Führung.

Nico Sturm kommt nicht zum Zug: Der DEB unterlag Frankreich nach klarer Führung.

picture alliance/dpa

Die deutsche Nationalmannschaft ist knapp eine Woche vor dem Start noch nicht in WM-Form. Trotz der NHL-Verstärkungen JJ Peterka, Nico Sturm und Torhüter Philipp Grubauer verlor der Vizeweltmeister am Samstag in Wolfsburg gegen die französische Auswahl nach einer 3:0-Führung mit 3:5. Es war die fünfte Niederlage im siebten Vorbereitungsspiel. Am kommenden Freitag (16.20 Uhr) beginnt für die Mannschaft von Bundestrainer Harold Kreis die WM im tschechischen Ostrava mit dem Spiel gegen die Slowakei.

Deutsche Kufencracks ziehen davon – zunächst

Die Qualitäten der Nordamerika-Profis wurden vor 4503 Zuschauern schnell sichtbar. In Überzahl bereitete Peterka von den Buffalo Sabres den Führungstreffer von Dominik Kahun gekonnt vor. Der Stürmer vom SC Bern schoss die DEB-Auswahl mit einem platzierten Schuss nach sechs Minuten in Führung. Parker Tuomie (18.), der von Straubing nach Köln wechseln wird, und Münchens Maxi Kastner nur 14 Sekunden später erhöhten auf für eine starke DEB-Auswahl auf 3:0. Frankreichs Hugo Gallet verkürzte kurz vor der ersten Drittel-Pause auf 1:3 (20.).

Franzosen im zweiten Drittel klar obenauf

Kreis wechselte Mitte des zweiten Durchgangs Torhüter Grubauer von den Seattle Kraken gegen Mathias Niederberger aus. Der Münchner kassierte nach wenigen Minuten auf dem Eis das 2:3 durch Frankreichs Enzo Guebey (32.). Die Gäste nutzten die Abwehrschwächen des Kreis-Teams weiter eiskalt aus: Lucien Onno (38.) und Stéphane Da Costa (39.) drehten für Deutschlands letzten WM-Gruppengegner endgültig das Match. Kurz vor Schluss sorgte Anthony Rech für den 3:5-Endstand (60.).

Gelingt die Revanche gegen Frankreich?

Zum Abschluss der Testspielphase trifft das Kreis-Team am Montag (19.30 Uhr/MagentaSport) in Weißwasser erneut auf Frankreich. Dann sind auch die fünf Berliner Eishockey-Meister Frederik Tiffels, Tobias Eder, Jonas Müller, Kai Wissmann und Leonhard Pföderl dabei. Einen Tag später wird die Nationalmannschaft nach Ostrava reisen.

Statistik zum Spiel

Deutschland – Frankreich 3:5 (3:1, 0:3, 0:1)

Deutschland:

Tor: Grubauer (Niederberger).
Abwehr: Mo. Müller, Hüttl; Wagner, Fohrler; Ugebkile, Zimmermann; Sennhenn, Kälble. 
Sturm: Kahun, Michaelis, Peterka; Schütz, Stachowiak, Fischbuch; Tuomie, Sturm, Ehliz; Kastner, Samanski, Ehl.

Tore: 1:0 Kahun (03:26), 2:0 Tuomie (17:58), 3:0 Kastner (18:12), 3:1 Gallet (19:47) Gueby (32:17), 3:3 Onno (37:51), 3:4 Da Costa (38:51), 3:5 Rech (59:14).

Strafminuten: Deutschland 4 – Frankreich 8.

Zuschauer: 4.503 (ausverkauft).

Seider fehlt bei der WM – NHL-Neuling Szuber kommt

NHL-Star Moritz Seider wird bei der Eishockey-WM in Tschechien nicht mit dabei sein. Statt des 23-Jährigen kommt aber ein anderer Abwehrspieler aus Nordamerika mit.

Fehlt bei der Eishockey-WM 2024: Abwehr-Star Moritz Seider.

Fehlt bei der Eishockey-WM 2024: Abwehr-Star Moritz Seider.

IMAGO/ActionPictures

Vizeweltmeister Deutschland muss in diesem Jahr bei der Eishockey-WM in Tschechien auf NHL-Top-Verteidiger Moritz Seider verzichten. Dafür erhält Bundestrainer Harold Kreis am Wochenende weitere Verstärkung aus Nordamerika: Max Szuber von den jüngst nach Utah verkauften Arizona Coyotes soll am Sonntag zum Team stoßen. Das teilten Bundestrainer Harold Kreis und Sportdirektor Christian Künast am Freitag in Wolfsburg mit. Dort trifft die Auswahl des DEB am Samstag (14.00 Uhr/MagentaSport) im vorletzten WM-Testspiel auf Frankreich.

Seider gilt als einer der besten jungen Abwehrspieler der Welt, erhält in Detroit die meiste Eiszeit aller Feldspieler, diese vornehmlich gegen die besten Stürmer des Gegners, und kam – wie bereits 2022/23 – zudem auf 42 Scorerpunkte.

NHL-Debütant Szuber reist an

Seider verhandelt gerade mit den Detroit Red Wings über einen neuen hoch dotierten Vertrag. Rund zehn Millionen US-Dollar Jahresgehalt für bis zu acht Jahre stehen im Raum. Aus diesem Grund ist die Versicherung für den 23-Jährigen besonders kompliziert und teuer. “Wir haben gemeinsam versucht, alle versicherungsrechtlichen Eventualitäten zu berücksichtigen und zu klären. Letztlich mussten wir aber feststellen, dass das nicht umfassend möglich ist”, sagte Künast.

Szuber hingegen, der zuletzt für die Tucson Roadrunners in der zweitklassigen AHL auflief, aber auch jüngst zu seinem NHL-Debüt gekommen war kommt am Sonntag zum Team und könnte am Montag bei der WM-Generalprobe erneut gegen Frankreich in Weißwasser zum Einsatz kommen. Seider und Szuber waren beide im vergangenen Jahr Teil des Teams, das in Finnland ins WM-Finale eingezogen war.

Schon vor mehreren Wochen musste Tim Stützle für die WM verletzungsbedingt absagen, Leon Draisaitl ist mit den Edmonton Oilers weiterhin in den NHL Playoffs beschäftigt.

Dissinger gibt nicht auf: “Würde natürlich gerne wieder für Deutschland spielen”

Christian Dissinger hat im Handball schon viel gewonnen: EM-Titel, Champions League und Meisterschaften. Trotzdem spielt er schon lange nicht mehr in der Nationalmannschaft. Warum ist das so? In der neuen Ausgabe von “Bock auf Handball” gibt er spannende Einblicke.

Christian Dissinger würde gern wieder das DHB-Trikot tragen.

Christian Dissinger würde gern wieder das DHB-Trikot tragen.

Sascha Klahn

Ganz aufgegeben hat Christian Dissinger seine Hoffnungen noch nicht. Eine große Rolle spielt die deutsche Nationalmannschaft für das einstiege Ausnahmetalent im Moment zwar nicht. Sollte Bundestrainer Alfred Gislason jedoch überraschenderweise bei ihm anrufen, würde der Rückraumspieler das Telefonat annehmen.

“Ich würde nicht Nein sagen”, erzählt der 32-Jährige in der neuen Ausgabe des Fachmagazins “Bock auf Handball”, das am 21. Mai erscheint. “Ich mache mir im Moment zwar keine großen Hoffnungen. Aber jeder ist glücklich, wenn er sein Land repräsentieren kann. Natürlich würde ich gerne wieder für Deutschland spielen.”

Sein letztes großes Turnier im Nationaltrikot hat Dissinger 2016 bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro bestritten, wenige Monate zuvor hatte er mit der DHB-Auswahl sensationell EM-Gold gewonnen. Doch in den Jahren danach entwickelte sich seine Karriere nicht so, wie er sie vielleicht mal geplant hatte. Nach etlichen Vereinswechseln spielt Dissinger mittlerweile für Tatabanya KC in Ungarn.

Verletzungen, Pech und Missverständnisse

“Ich hätte vor zehn Jahren nie gedacht, dass ich mal für neun oder zehn Vereine spielen würde”, sagt er in “Bock auf Handball”. “Eigentlich wollte ich mit meiner Frau mal irgendwo sesshaft werden. Ich wollte nie von Verein zu Verein wandern.” Doch nun stehen in seinem Lebenslauf Vereine aus Deutschland, der Schweiz, Nordmazedonien, Rumänien, Ungarn und sogar Katar.

“Ich weiß, dass viele sagen, ich sei ein Söldner”, sagt Dissinger. Die Wahrheit aber ist, dass er es selbst nie so wollte. Verletzungen, Pech und Missverständnisse führten ihn durch die halbe Handball-Welt. “Ich habe in dieser Zeit gelernt, dass man langfristig im Sport nichts planen kann.” Kaum jemand weiß das besser als er.

Als das damalige Supertalent im Alter von gerade mal 19 Jahren erstmals ins Ausland wechselt, stirbt vier Wochen später völlig unerwartet sein Vater. Wiederum nur vier Wochen später reißt Dissinger sich das Kreuzband. Und trotz all dieser Schicksalsschläge hat er nie aufgeben. Vielleicht ist er auch deshalb jetzt genau dort, wo er ist.

Wie Christian Dissinger über seine ungewöhnliche Karriere denkt, warum er sich oft missverstanden fühlte und was er über eine Rückkehr in die Bundesliga sagt, lest ihr in der neuen Ausgabe von Bock auf Handball.
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Nagelsmann verkündet vorläufigen EM-Kader am 16. Mai

Bundestrainer Julian Nagelsmann wird seinen vorläufigen Kader für die Heim-EM am 16. Mai in Berlin verkünden. Dies teilte der DFB am Freitag mit.

Hat noch etwas Bedenkzeit: Bundestrainer Julian Nagelsmann.

Hat noch etwas Bedenkzeit: Bundestrainer Julian Nagelsmann.

IMAGO/Kessler-Sportfotografie

Am 26. Mai beginnt für die deutsche Nationalmannschaft im Trainingslager im Weimarer Land die Vorbereitung auf die Heim-EM vom 14. Juni bis 14. Juli. Bereits zehn Tage zuvor, am 16. Mai und damit kurz vor dem Bundesliga-Finale, wird Bundestrainer Julian Nagelsmann den vorläufigen Kader für das Turnier bekanntgeben. Bei DFB-Partner Volkswagen in Berlin findet dazu um 13 Uhr eine Nominierungs-PK statt.

Unklar ist noch, wie viele Spieler Nagelsmann nominieren darf und überhaupt nominieren wird. Erwartet wird, dass die UEFA wieder 26 statt der vor der Corona-Pandemie üblichen 23 Akteure im Turnieraufgebot erlaubt. Der Bundestrainer präferiert eigentlich einen kleineren Kader, wie er kürzlich einräumte.

Final-Teilnehmer zunächst nicht verfügbar

Im Trainingslager in Blankenhain in Thüringen muss Nagelsmann jedenfalls auf alle Spieler verzichten, die am 1. Juni (21 Uhr) im Champions-League-Endspiel in London stehen. Betreffen könnte dies noch die Profis des FC Bayern München, von Borussia Dortmund oder von Real Madrid. Mit ein paar Tagen Verspätung werden die Spieler von Bayer 04 Leverkusen anreisen, die am 25. Mai (20 Uhr) noch gegen den 1. FC Kaiserslautern im DFB-Pokalfinale spielen. Am 31. Mai zieht der DFB-Tross von Thüringen ins EM-Quartier in Herzogenaurach um.

Länderspiele der Nationalelf

Die Nationalelf startet am 14. Juni (21 Uhr) in München gegen Schottland in die Heim-EM. Anschließend wartet in der Vorrundengruppe A am 19. Juni in Stuttgart Ungarn, ehe es am 23. Juni in Frankfurt am Main gegen die Schweiz zum Nachbarschaftsduell kommt.

Bevor es losgeht, stehen noch zwei letzte Vorbereitungsspiele an: Das DFB-Team trifft am 3. Juni in Nürnberg auf die Ukraine und am 7. Juni in Mönchengladbach auf Griechenland. Kurz nach der Partie endet um Mitternacht die Frist für die endgültige Nominierung von 23 oder 26 Akteuren bei der UEFA.

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Formcheck der deutschen EM-Kandidaten

zum Thema

  • Der kicker wertet seit Jahresbeginn die Leistungen der potenziellen EM-Fahrer Monat für Monat aus.
  • Im Januar umfasst die Liste 48 Profis, mittlerweile hat Bundestrainer Julian Nagelsmann noch 42 Kandidaten im Blick.

Huth: “Man sollte sich nicht für Karriere oder Familie entscheiden müssen”

Svenja Huth steht vor einem besonderen Jubiläum – ihr 300. Bundesliga-Spiel. Im “kicker FE:male”-Podcast spricht die Ex-Vizekapitänin des DFB über ein mögliches Abschiedsspiel, über ihre Rolle als Mutter im Fußball und über die Adoption ihres eigenen Sohnes.

88 Spiele und 14 Tore für die Nationalmannschaft: Stürmerin Svenja Huth (33).

88 Spiele und 14 Tore für die Nationalmannschaft: Stürmerin Svenja Huth (33).

IMAGO/Beautiful Sports

Etwas mehr als sechs Wochen ist der Nationalmannschafts-Rücktritt von Svenja Huth nun her. Zu intensiv sei die Zeit körperlich und mental gewesen, sagte die 33-Jährige, sodass sie rund vier Monate vor den Olympischen Spielen in Paris den DFB verließ.

Ob es für die Europameisterin von 2013 und Olympia-Gold-Gewinnerin von 2016 ein Abschiedsspiel geben wird? “Es ist definitiv eine Verabschiedung geplant”, erzählt Huth im “kicker FE:male”-Podcast. Nur der Rahmen der Verabschiedung sei noch offen. Huth gibt sich im Gespräch mit den beiden Hosts Anna-Sara Lange und Turid Knaak aber sicher, dass Infos zeitnah folgen.

Podcast

Svenja Huth – Bist du dir deiner Vorbildrolle eigentlich bewusst?

57:59 Minuten

alle Folgen

Mit Knaak hatte Huth in verschiedenen U-Nationalmannschaften sowie der A-Nationalelf zusammengespielt, letztendlich auch bei den Wölfinnen, ehe Knaak ihre Profi-Karriere 2022 beendete. Die beiden Offensivspielerinnen erinnern sich an eine Rafting-Tour mit Alexandra Popp, die schlimm hätte ausgehen können, und haben weitere Anekdoten aus ihrer gemeinsamen Zeit parat.

Adoption des eigenen Sohnes dauerte fünf Monate

Huth berichtet auch vom Zuwachs in ihrer Familie: Sohn Emil. Für sie und ihre Frau Laura sei immer klar gewesen, dass sie sich eine Familie wünschen. Im Winter 2022 unternahm das Paar in Spanien erfolgreich einen Eizellentransfer – “ein starkes Tabuthema, das wollten wir ändern”, erinnert sich Huth: “Neun Monate später war unser kleiner Mann bei uns.”

Aufgrund der deutschen Gesetzgebung war aber zunächst nur Laura als leibliche Mutter die einzige rechtliche Mutter. Huth musste also ihren eigenen Sohn adoptieren, ein Prozess, der fünf Monate dauerte. “Das war keine schöne Zeit, weil man wusste, Emil ist nicht doppelt abgesichert”, blickt die dreimalige deutsche Meisterin und achtmalige Pokalsiegerin zurück: “Da fragt man sich natürlich, was ist, wenn Laura etwas passiert.”

Darüber hinaus gibt Huth tiefe Einblicke in den zähen Adoptionsprozess, in die Erziehung ihres Sohnes Emil und zeigt auf, wie man als Berufs-Fußballerin und Mutter beide Träume leben kann.

Huth wünscht sich in Zukunft ausgeglichenere Bundesliga

Ein Traum für die Wölfinnen wäre auch der zehnte Pokaltitel in Folge. Am Donnerstag (16 Uhr, LIVE! bei kicker) trifft der Tabellenzweite in Köln auf die designierten Meisterinnen des FC Bayern. Weil es seit 2012 keinen anderen Meister als den VfL oder FCB gab, wünscht sich Huth mehr Abwechslung im deutschen Frauenfußball: “Ich hoffe, dass es in Zukunft kein Zweikampf bleibt, damit die Liga ausgeglichener wird.”

“kicker FE:male” ist über die Website und die Apps des kicker sowie alle gängigen Plattformen abrufbar – zum Beispiel Spotify, Apple Podcasts, Google Podcasts, Amazon Music, Deezer und Podimo.

“Im Viertelfinale sind wir dabei”: Sturm gibt sich vor der WM selbstbewusst

Nach der Vizeweltmeisterschaft will die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft auch bei der WM in Tschechien überzeugen. Nico Sturm, Stürmer bei den San Jose Sharks, ist sicher, dass dies gelingen wird.

Nach der Vizeweltmeisterschaft im Vorjahr will Nico Sturm mit der DEB-Auswahl erneut Angreifen

Nach der Vizeweltmeisterschaft im Vorjahr will Nico Sturm mit der DEB-Auswahl erneut Angreifen

IMAGO/Nordphoto

NHL-Profi Nico Sturm sieht Eishockey-Vizeweltmeister Deutschland bei der WM in Tschechien erneut unter den besten Mannschaften. “Im Viertelfinale, da bin ich selbstbewusst, sind wir dabei. Das werden wir schaffen”, sagte der Stürmer der San Jose Sharks am Donnerstag auf einer Pressekonferenz des TV-Senders ProSieben. “Danach ist alles möglich.” Die Auswahl des DEB startet am 10. Mai in die Weltmeisterschaft mit der Partie gegen die Slowakei.

Nach dem Coup im vergangenen Jahr im finnischen Tampere werde laut Sturm das DEB-Team “niemand mehr unterschätzen. Die Top-Nationen werden vor dem Spiel gegen uns nicht mehr denken, dass es wie vor zehn Jahren einen leichten Sieg mit vielen Toren geben wird”, sagte der 28-Jährige.

Die anderen Nationen müssen die Spieler eher animieren. Wir wollen hier herkommen.

Nico Sturm

Sturm kam in der vergangenen Spielzeit auf 63 NHL-Spiele. Mit den Sharks verpasste er als eines der schwächsten Teams der Liga deutlich die Playoffs. “Das war die schwerste Saison für mich”, erklärte er. “Sportlich war es eine Katastrophe.” In der kommenden Saison könnte er nun, nach der Entlassung von Chefcoach David Quinn, womöglich sogar einen deutschen Coach bekommen.

Bei der Nationalmannschaft hat der Nordamerika-Profi schnell wieder den Spaß und den Spirit gespürt. “Genau das unterscheidet uns von anderen Nationen. Die müssen die Spieler eher animieren. Wir wollen hier herkommen”, sagte Sturm.

Das Team von Bundestrainer Harold Kreis bestreitet vor der WM am Samstag (14.00 Uhr/Magentasport) in Wolfsburg und zwei Tage später in Weißwasser (19.30 Uhr/Magentasport) zwei Testspiele gegen Frankreich.

DFB-Formcheck: Goretzkas starke Reaktion – Tahs traumhafte Tage

Noch 44 Tage bis zum EM-Auftakt der DFB-Elf. Der kicker wertet die Leistungen der 42 EM-Kandidaten im Monat April aus.

Derzeit gut drauf: Jonathan Tah, Leon Goretzka, Kai Havertz

Derzeit gut drauf: Jonathan Tah, Leon Goretzka, Kai Havertz

imago images/Grafik: kicker

Die heiße Phase vor der Heim-EM 2024 ist angebrochen. Der kicker hat eine Liste von 42 Profis zusammengestellt, die für Bundestrainer Julian Nagelsmann in Frage kommen dürften.

Aufgeteilt nach den sieben taktischen Positionen der kicker-Rangliste checkt der kicker Monat für Monat die jeweils aktuelle Form der EM-Kandidaten. Grün signalisiert “voll in EM-Form”, Rot steht für “aktuell nicht in EM-Form” (möglicherweise auch aus Verletzungsgründen) und Gelb bedeutet “EM-Kandidat, darf aber nicht nachlassen”.

Neuer überzeugt international – Zuletzt patzte ter Stegen

Überzeugend in der Champions League, solide in der Liga. So liest sich die April-Bilanz von Bayern-Keeper Manuel Neuer, der in der Bundesliga zwei Partien angeschlagen verpasste. Sein schärfster Konkurrent um den Platz im deutschen Tor schied im Viertelfinale der Champions League gegen PSG aus und kassierte in diesen beiden Spielen sechs Gegentreffer. In La Liga gab es zwar ausnahmslos Dreier für Barca, doch jüngst beim 4:2-Sieg gegen Valencia patzte ter Stegen vor dem zwischenzeitlichen 1:1 folgenschwer.

Tahs überragender April – Anton besticht weiterhin

Einen überragenden April hat Jonathan Tah hinter sich. Mit Leverkusen sicherte er sich die Deutsche Meisterschaft und schaffte mit seinem Team den Finaleinzug im DFB-Pokal sowie den Halbfinaleinzug in der Europa League. In drei seiner sieben Partien im zurückliegenden Monat erhielt er die Noten 2 oder besser; schlechter als mit einer 3 wurde er nie benotet. Im Top-Duell vom 31. Spieltag gegen den Stuttgart war jedoch ein anderer Innenverteidiger bester Akteur auf dem Platz: VfB-Kapitän Waldemar Anton unterstrich seine ebenfalls gute Form mit Zweikampfstärke und offensiven Akzenten.

Kimmich findet immer mehr Gefallen

Hinten rechts freundet sich Joshua Kimmich immer mehr mit seiner neuen (alten) Rolle an. In der Liga sammelte er einen Assist beim 2:0-Sieg gegen Köln, im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League erzielte er das goldene Tor gegen Arsenal, das den Halbfinaleinzug bescherte. Die hinten links konkurrierenden Maximilian Mittelstädt und David Raum spielten einen ordentlichen April, ohne die ganz großen Highlights zu setzen. Der Stuttgarter blieb offensiv komplett ohne Scorerpunkt, der Leipziger steuerte immerhin eine Torvorlage bei.

Goretzka zeigt starke Reaktion nach Ausbootung

Für die März-Länderspiele nicht nominiert, zeigte Leon Goretzka eine starke Reaktion. Einer schwachen Leistung zum Monatsauftakt in Heidenheim folgten durchweg überzeugende Leistungen im Trikot des Rekordmeisters. Besonders hervorzuheben dabei seine Leistung beim 2:2 in der Königsklasse in London sowie beim 5:1 in der Liga bei Union. In beiden Partien wurde er vom kicker zum Spieler des Spiels gekürt. Er überzeugte dabei nicht nur durch Offensivstärke, sondern auch durch Balleroberungen und Zweikampfstärke.

Musiala muss lange auf einen Scorerpunkt warten – Wirtz glänzt auch als Joker

Ein wenig auseinander driftete die Form der beiden Jungstars in der Offensive. Während Bayerns Jamal Musiala bis zum CL-Halbfinale gegen Real Madrid am letzten Tag des Aprils (ein Assist durch den herausgeholten Elfmeter) zuvor in fünf Pflichtspielen ohne Scorerpunkt geblieben war, war Leverkusens Florian Wirtz maßgeblich am positiven Abschneiden seines Teams beteiligt. Sechs Tore und zwei Vorlagen sind seine Bilanz – und das, obwohl er in drei Spielen nur von der Bank aus zum Zug kam. So auch beim geschichtsträchtigen 5:0 gegen Werder Bremen am 14. April, als er nach der Pause eingewechselt wurde und mit einem Hattrick Bayers erste Meisterschaft in die Schale eingravierte.

Adeyemis Hoffnungen schwinden – Sané spielt nur international und trifft mal wieder

Im März noch effizient auf dem Platz, befindet sich Karim Adeyemi aktuell auf der Suche nach seiner Form. Keine Torbeteiligung und zwei leistungsmäßige Totalausfälle in der Liga (jeweils Note 5,5) lassen die Hoffnung schwinden auf einen Kaderplatz bei der Europameisterschaft. Diesen dürfte Leroy Sané sicher haben, der im April ausschließlich in der Königsklasse auflief, in der Bundesliga dagegen angeschlagen keine einzige Minute absolvierte. Sein Hammer gegen Real Madrid zum wichtigen 1:1-Ausgleich war nicht nur aller Ehren wert, sondern auch sein erster Treffer seit dem 28. Oktober 2023.

Havertz lässt die Gunners fliegen – Ducksch und Undav im Gleichschritt

Das Aus im Kampf um den Henkelpott musste dagegen Kai Havertz verkraften. In den beiden Viertelfinalpartien gegen München blieb er blass, in der Liga wird er dagegen zum Garanten für Arsenals Höhenflug. Vier Tore und drei Assists gelangen dem Mittelstürmer der Gunners in sechs Ligaspielen. Auch Marvin Ducksch und Deniz Undav trafen in den vergangenen Wochen wieder regelmäßig (jeweils drei Tore, ein Assist). Hoffenheims Maximilian Beier war im April zwar an 17 Torschüssen als Schütze oder Vorlagengeber beteiligt, ein Scorerpunkt wollte ihm dabei aber nicht gelingen.

Christoph Huber

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