Stroot lobt Wolfsburgs Kapitänin: “Ich schätze Svenja unendlich”

Der Meisterschafts-Zug ist abgefahren. Trotzdem hat der VfL Wolfsburg in dieser Bundesliga-Saison noch ein Ziel: Die Sicherung des zweiten Platzes. Die Verletztenliste wird indes immer länger.

Stehen in Freiburg nicht gemeinsam auf dem Platz: Die Wolfsburgerinnen Sveindis Jonsdottir (l.) und Svenja Huth.

Stehen in Freiburg nicht gemeinsam auf dem Platz: Die Wolfsburgerinnen Sveindis Jonsdottir (l.) und Svenja Huth.

IMAGO/Lobeca

Zum Ende der Saison wird die Verletztenliste beim VfL Wolfsburg immer umfangreicher. Für das Spiel am Samstag (12 Uhr) beim SC Freiburg fallen neben den Nationalspielerinnen Alexandra Popp (Knieverletzung), Lena Lattwein (im Lauftraining nach Knie-OP) und Marina Hegering (Muskelfaserriss) auch noch Camilla Küver und Sveindis Jonsdottir aus.

Jonsdottirs Ausfallzeit unklar

Küver verletzte sich am Donnerstag im Teamtraining am Übergang von Knie und Wade, berichtet VfL-Coach Tommy Stroot. Eine genaue Diagnose steht noch aus. Jonsdottir zog sich am Dienstag im EM-Qualifikationsspiel gegen Deutschland in Aachen im Duell mit ihrer Wolfsburger Mitspielerin Kathrin Hendrich eine Schulterverletzung zu. Die isländische Offensivakteurin musste bereits nach einer halben Stunde mit Tränen in den Augen ausgewechselt werden. “Sveindis hat eine bandhafte Schulterverletzung”, erzählt Stroot, der sich zumindest darüber freut, dass “nichts Knöchernes” betroffen ist. Wie lange Jonsdottir ausfallen wird, ist noch nicht absehbar.

Wir wollen so schnell wie möglich den 2. Platz sichern. Das ist unsere Aufgabe.

Tommy Stroot

Trotz der Ausfälle ist für den VfL-Trainer klar: “Mit der Qualität, die am Samstag auf dem Platz stehen wird, sind wir in Freiburg Favorit.” Das Hinspiel hat der VfL am 12. November vergangenen Jahres mit 4:0 für sich entscheiden können. “Unsere Aufgabe ist klar”, betont Stroot, “wir wollen in den letzten Saisonspielen erfolgreich sein.” Bei sieben Punkten Rückstand auf Tabellenführer Bayern München vor den letzten fünf Partien macht sich in Wolfsburg niemand mehr Gedanken um die Meisterschaft. “Wir wollen so schnell wie möglich den 2. Platz sichern. Das ist unsere Aufgabe”, erklärt Stroot. Der zweite Platz würde den Wolfsburgerinnen zumindest eine Qualifikationsrunde um den Einzug in die Champions League ersparen.

Huth bleibt an Bord: “Extrem wichtig”

Klar ist mittlerweile auch, dass Kapitänin Svenja Huth in der nächsten Saison für den VfL Wolfsburg auflaufen wird. Die 33-Jährige hatte Mitte März ihren sofortigen Rücktritt aus der Nationalmannschaft verkündet und am Dienstag ihren Vertrag im Verein um ein weiteres Jahr verlängert. “Ich fühle mich sowohl sportlich als auch privat mit meiner Familie sehr wohl. Wolfsburg ist wie eine zweite Heimat für mich geworden”, begründete Huth ihre Verlängerung. Ihr Trainer ist darüber happy: “Ich schätze sie unendlich. Svenja ist extrem wichtig für uns. Ich bin glücklich, dass sie noch ein Jahr dranhängt und wir ihre Erfahrung und ihr Sieger-Gen halten können.”

Gunnar Meggers

“Eckpfeiler” Huth verlängert: Kapitänin bleibt in Wolfsburg

Svenja Huth wird auch über die laufende Saison hinaus beim VfL Wolfsburg spielen, wie der Frauen-Bundesligist am Dienstag mitteilte.

Gibt über die Saison hinaus die Richtung in Wolfsburg vor: Svenja Huth.

Gibt über die Saison hinaus die Richtung in Wolfsburg vor: Svenja Huth.

IMAGO/Lobeca

Seit ihrem Wechsel im Sommer 2020 vom 1. FFC Turbine Potsdam ist Svenja Huth eine feste Größe beim VfL Wolfsburg, nun hat die Kapitänin ihren Vertrag beim derzeitigen Tabellenzweiten der Frauen-Bundesliga bis zum 30. Juni 2025 verlängert.

Die Gründe liegen für Huth und die Verantwortlichen des VfL auf der Hand. “Svenja zeigt seit Jahren konstante Leistungen auf einem Top-Niveau”, erklärte Ralf Kellermann. “Sie ist ein zentraler Eckpfeiler in unserem Spiel und hat das in den vergangenen Wochen einmal mehr unter Beweis gestellt. Als Kapitänin und Führungsspielerin lebt sie die Mentalität, die den VfL auf und neben dem Platz ausmacht, anderen vor”, so der Direktor Frauenfußball bei den Wölfinnen.

Für Huth selbst passt das Gesamtpaket beim Pokalsieger. “Ich fühle mich sowohl sportlich als auch privat mit meiner Familie sehr wohl”, meinte die 33-jährige offensive Mittelfeldspielerin. “Über die Jahre ist Wolfsburg wie eine zweite Heimat für mich geworden. Daher freue ich mich auf ein weiteres Jahr, in dem ich weiter meinen Teil dazu beitragen möchte, unsere Ziele gemeinsam mit dem Team und den Fans zu erreichen.”

In der Bundesliga lief Huth 297-mal auf (61 Tore), 91-mal für die Grün-Weißen. Hinzu kommen 19 DFB-Pokal-Partien und 34 Spiele in der Women’s Champions League. Für die deutsche Nationalmannschaft bestritt Huth 88 Spiele (14 Tore), beendete jüngst aber nach der erfolgreichen Olympia-Qualifikation ihre Karriere im DFB-Dress.

Fünfter Pokal-Erfolg mit dem VfL?

Für Wolfsburg geht es für Huth aber nun über die Saison hinaus weiter. Mit dem VfL ist sie in der laufenden Spielzeit am 13. April nach der Länderspielpause in Freiburg gefordert. Mit sieben Punkten Rückstand auf den FC Bayern wird es wohl nichts mehr mit Huths drittem deutschen Meistertitel, im Pokal könnte sie aber noch ihren fünften Triumph feiern. Da steht am 9. Mai das Endspiel in Köln gegen die Münchnerinnen an.

9:0 gegen Essen: Wolfsburg steht zum zehnten Mal in Folge im Frauen-Pokalfinale

Die Frauen des VfL Wolfsburg sind mit zehn Titeln Rekordsiegerinnen im DFB-Pokal – und stehen nun zum zehnten Mal in Folge im Finale. Gegen Essen machten es die Wölfinnen äußerst deutlich.

Im DFB-Pokal praktisch nicht zu schlagen: Die Frauen des VfL Wolfsburg sind Pokal-Expertinnen.

Im DFB-Pokal praktisch nicht zu schlagen: Die Frauen des VfL Wolfsburg sind Pokal-Expertinnen.

IMAGO/Eibner

Das 0:4 gegen den FC Bayern hat die Meisterschaft bereits vorentschieden – und so muss der VfL Wolfsburg alles auf die Karte DFB-Pokal setzen. Der zehnmalige Champion war im Halbfinale gegen Essen Favorit, ging es gegen das Überraschungsteam aus der Bundesliga mit drei Wechseln in der Startelf an – Wilms, Rabano und Endemann begannen für Wedemeyer, Hegering und Jonsdottir.

Wolfsburg startete mit Wut im Bauch und war direkt auf Kurs Wiedergutmachung. Zwar verliefen die Anfangsphase ohne große Highlights, doch Brands Führungstreffer nach 14 Minuten war dennoch verdient. Essen verlor den Zugriff auf die Partie, vor allem in der Defensive. Das bestrafte Pajor mit dem Doppelschlag (16.).

DFB-Pokal der Frauen, Halbfinale

Die Wölfinnen wollten noch vor der Pause nachlegen, was durch die ehemalige Essenerin Endemann auch gelang – 3:0 (37.). Von der SGS war offensiv derweil nichts zu sehen, auch defensiv war Essen mitunter überfordert.

Endemann schnürt den Doppelpack

Das ging nach Wiederanpfiff weiter, wenngleich Tommy Stroot Pajor schonte und durch Kalma ersetzte. Die Wolfsburger Offensive machte jedoch weiter Alarm, vor allem Brand und Endemann. Nach einem Doppelpass der beiden Flügelspielerinnen war es Endemann, die ihren Doppelpack schnürte und nach 51 Minuten endgültig alles klar machte.

Es war jedoch noch lange zu spielen – und Wolfsburg längst nicht satt. Essen erlebte einen bitteren Nachmittag, fing sich noch einige Gegentore. Nach 66 Minuten traf Janssen per Kopf zum 5:0, das Eigentor der eingewechselten Joester machte das halbe Dutzend voll (70.). Endemann hatte zudem keine Gnade mit ihrem Ex-Klub, die Rechtsaußen erzielte ihren dritten Treffer, wenngleich Winkler dabei nicht gut aussah. Auch die eingewechselte Xhemaili und Kapitänin Huth trugen sich in die Torschützinnenliste ein, was am Ende ein deutliches 9:0 bedeutete.

Es war die perfekte Wolfsburger Antwort auf das 0:4 gegen den FC Bayern, zum zehnten Mal in Folge steht der VfL im Frauen-Pokalfinale. In der Liga geht es nach der Länderspielpause mit einem Auswärtsspiel in Freiburg weiter, Essen ist derweil bei Aufsteiger Nürnberg gefragt.

Noch vor Olympia: Huth tritt sofort aus Nationalelf zurück

Svenja Huth tritt mit sofortiger Wirkung aus der deutschen Nationalmannschaft zurück. Das gab der DFB am Sonntag bekannt. Schon zu den Olympischen Spielen wird die 33-Jährige nicht mehr mitfahren.

Hier noch mit Kapitänsbinde: Svenja Huth Ende Oktober im Spiel gegen Wales.

Hier noch mit Kapitänsbinde: Svenja Huth Ende Oktober im Spiel gegen Wales.

IMAGO/Sports Press Photo

Ihr letztes Länderspiel verbrachte sie über die komplette Spieldauer auf der Bank: Svenja Huth hat zweieinhalb Wochen nach dem 2:0-Sieg über die Niederlande verkündet, dass sie aus der deutschen Nationalmannschaft zurücktritt.

“Ich blicke voller Stolz und Demut auf meine 18 Jahre als Nationalspielerin zurück”, sagte die 33-Jährige in einem Statement am Sonntag. “Gemeinsam mit den Fans durften wir tolle Titel feiern, aber auch nach Rückschlägen zusammen wieder aufstehen. Ich bin glücklich, dass ich zum Abschluss meinen Teil dazu beitragen konnte, das Olympia-Ticket zu lösen. Die Zeit war jedoch sowohl körperlich als auch mental herausfordernd sowie kräftezehrend.”

Kapitänin beim EM-Finale 2022

Die Mittelfeldspielerin, deren Lebensgefährtin im vergangenen September ein gemeinsames Kind auf die Welt brachte, bestritt 88 Länderspiele mit 14 Toren für den DFB. Im Oktober 2011 debütierte sie beim 1:0 gegen Schweden.

Zu den Höhepunkten im Trikot mit dem Adler auf der Brust gehören die Olympische Goldmedaille 2016 in Brasilien sowie der EM-Titel 2013 in Schweden. Beim EM-Finale 2022 in Wembley führte sie das deutsche Team in Abwesenheit der kurzfristig ausgefallenen Alexandra Popp als Kapitänin aufs Feld.

Künzer nennt Huth “großes Vorbild”

“Die Verdienste von Svenja Huth für den Frauenfußball und die Frauen-Nationalmannschaft sind riesig”, sagte Bundestrainer Horst Hrubesch: “Mit dem, was sie als Fußballerin mitbringt, mit ihrer Einstellung und ihrer Wirkung auf ihre Mitspielerinnen hat sie unserer Mannschaft viel gegeben. Ich habe sehr gerne mit ihr gearbeitet, auch weil sie meinungsstark ist.”

Sportdirektorin Nia Künzer nannte Huth “ein großes Vorbild” und ergänzte: “Es hat mich immer beeindruckt, mit welchem Mut, Teamgeist und Engagement, aber auch unglaublicher Willenskraft und Empathie sie ihren Weg gegangen ist.”

In der laufenden Saison konnte Huth, die derzeit bei 296 Bundesligaspielen (61 Tore) steht, weder beim VfL Wolfsburg noch beim DFB vollständig an die Leistungen der vergangenen Jahre anknüpfen.

Noch vor Olympia: Huth tritt sofort aus Nationalelf zurück

Svenja Huth tritt mit sofortiger Wirkung aus der deutschen Nationalmannschaft zurück. Das gab der DFB am Sonntag bekannt. Schon zu den Olympischen Spielen wird die 33-Jährige nicht mehr mitfahren.

Hier noch mit Kapitänsbinde: Svenja Huth Ende Oktober im Spiel gegen Wales.

Hier noch mit Kapitänsbinde: Svenja Huth Ende Oktober im Spiel gegen Wales.

IMAGO/Sports Press Photo

Ihr letztes Länderspiel verbrachte sie über die komplette Spieldauer auf der Bank: Svenja Huth hat zweieinhalb Wochen nach dem 2:0-Sieg über die Niederlande verkündet, dass sie aus der deutschen Nationalmannschaft zurücktritt.

“Ich blicke voller Stolz und Demut auf meine 18 Jahre als Nationalspielerin zurück”, sagte die 33-Jährige in einem Statement am Sonntag. “Gemeinsam mit den Fans durften wir tolle Titel feiern, aber auch nach Rückschlägen zusammen wieder aufstehen. Ich bin glücklich, dass ich zum Abschluss meinen Teil dazu beitragen konnte, das Olympia-Ticket zu lösen. Die Zeit war jedoch sowohl körperlich als auch mental herausfordernd sowie kräftezehrend.”

Kapitänin beim EM-Finale 2022

Die Mittelfeldspielerin, deren Lebensgefährtin im vergangenen September ein gemeinsames Kind auf die Welt brachte, bestritt 88 Länderspiele mit 14 Toren für den DFB. Im Oktober 2011 debütierte sie beim 1:0 gegen Schweden.

Zu den Höhepunkten im Trikot mit dem Adler auf der Brust gehören die Olympische Goldmedaille 2016 in Brasilien sowie der EM-Titel 2013 in Schweden. Beim EM-Finale 2022 in Wembley führte sie das deutsche Team in Abwesenheit der kurzfristig ausgefallenen Alexandra Popp als Kapitänin aufs Feld.

Künzer nennt Huth “großes Vorbild”

“Die Verdienste von Svenja Huth für den Frauenfußball und die Frauen-Nationalmannschaft sind riesig”, sagte Bundestrainer Horst Hrubesch: “Mit dem, was sie als Fußballerin mitbringt, mit ihrer Einstellung und ihrer Wirkung auf ihre Mitspielerinnen hat sie unserer Mannschaft viel gegeben. Ich habe sehr gerne mit ihr gearbeitet, auch weil sie meinungsstark ist.”

Sportdirektorin Nia Künzer nannte Huth “ein großes Vorbild” und ergänzte: “Es hat mich immer beeindruckt, mit welchem Mut, Teamgeist und Engagement, aber auch unglaublicher Willenskraft und Empathie sie ihren Weg gegangen ist.”

In der laufenden Saison konnte Huth, die derzeit bei 296 Bundesligaspielen (61 Tore) steht, weder beim VfL Wolfsburg noch beim DFB vollständig an die Leistungen der vergangenen Jahre anknüpfen.