Löwen-Linksaußen Kessler erzielt Amateurtor des Monats Mai

Beim neuen Format Amateurtor des Monats, das der kicker gemeinsam mit handball.net ins Leben gerufen hat, ist ein Sieger für den Monat Mai gefunden: Maximilian Kessler von der Zweitvertretung der Rhein-Neckar Löwen erhielt die meisten Stimmen aus der Community.

Der Ball zappelt im Netz: Maximilian Kessler traf traumhaft im Mai.

Der Ball zappelt im Netz: Maximilian Kessler traf traumhaft im Mai.

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Mit fast 30 Prozent der Stimmen habt ihr Maximilian Kesslers optimalen Abschluss beim Kempa zum Amateurtor des Monats gewählt. Im Drittliga-Spiel gegen Konstanz setzen die Rhein-Neckar Löwen zum Kempa an – der führt zum Tor und das ganz besonders. Maximilian Kessler fängt den Ball im Sprung und bringt ihn – durch einen Wurf hinter dem Rücken – im Konstanzer Tor unter. Der zweitbeste Feldtorschütze der Löwen erhält nun die Auszeichnung zum Amateurtor des Monats Mai.

Habt ihr im Juni einen sehenswerten Treffer erzielt oder mitgefilmt? Dann schickt uns euren Vorschlag für das Amateurtor des Monats Juni und füllt das Einsendeformular aus.

Mit etwas Glück seht ihr euer Tor oder das eures Teamkollegen in der nächsten Auswahl zum Amateurtor des Monats. Auf den oder die Spieler*in, die den schönsten Treffer erzielt hat, warten attraktive Preise. Und auch ein Abstimmender geht nicht leer aus.

Amateurtor des Monats Juni – Schickt uns euren Handball-Treffer!

Amateurtor des Monats Juni 2024 – handball.net und der kicker suchen ab der Saison 2023/24 das schönste Amateurtor des Monats. Auf den spektakulärsten Torschützen warten attraktive Preise.

Der Ball zappelt spektakulär im Netz? Dann schick uns dein Video aus dem Juni.

Der Ball zappelt spektakulär im Netz? Dann schick uns dein Video aus dem Juni.

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Egal ob in der Halle oder auf Sand, im Handball gibt es viele sehenswerte Tore. Schickt uns euren Vorschlag für das “Amateurtor des Monats” Juni und füllt das hier verlinkte Einsendeformular aus. Auf den oder die Spieler*in, die den schönsten Treffer erzielt hat, warten eine eigens angefertigte Trophäe und ein DHB-Trikot.

Dabei ist es egal, ob ihr selbst das Leder eingenetzt habt oder ihr einen Mitspieler / eine Mitspielerin nominieren wollt: Jede Einsendung hat die Chance als “Amateurtor des Monats” von handball.net und dem kicker ausgezeichnet zu werden.

Mit etwas Glück landet euer Vorschlag in der engeren Auswahl. Unter den besten fünf Einsendungen wählt dann die Community, wer das “Amateurtor des Monats” erzielt hat.

Gesucht werden ausschließlich Tore unterhalb der ersten und zweiten Bundesliga der Männer und Frauen. Im Jugend-Bereich sind alle Wettbewerbe einschließlich Jugendbundesliga erlaubt. Einsendeschluss ist der 30. Juni 2024, 23.59 Uhr. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Teilnahme ab 18 Jahren.

Paukenschlag: Torschützenkönig Manuel Zehnder gegen HC Erlangen vor Gericht

Paukenschlag im Handball: Der Torschützenkönig der abgelaufenen Bundesliga-Saison, Manuel Zehnder, hat seinen Vertrag beim HC Erlangen gekündigt. Am heutigen Mittwoch (19. Juni) gab es in dieser Angelegenheit einen Gerichtstermin.

Manuel Zehnder (hier im Eisenach-Trikot) hat seinen Vertrag beim HCE gekündigt.

Manuel Zehnder (hier im Eisenach-Trikot) hat seinen Vertrag beim HCE gekündigt.

Sascha Klahn

Er hatte maßgeblichen Anteil am überraschenden Bundesliga-Klassenerhalt des ThSV Eisenach in der abgelaufenen Saison 2023/24: Torschützenkönig Manuel Zehnder (277 Treffer). In der neuen Spielzeit sollte er nach dem Ende der Ausleihe eigentlich wieder für seinen Stammverein, den HC Erlangen, auflaufen.

“Die Entwicklung von Manu freut uns wirklich sehr. Das war genau der Grund, was wir mit der Leihe bezwecken wollten”, erklärte Erlangen-Geschäftsführer René Selke gegenüber handball-world bereits im März  und erteilte aufkeimenden Spekulationen über einen Verbleib in Eisenach eine Absage: “Es war von Anfang an klar, dass wir nach diesem einen Jahr mit ihm weiter in die Zukunft gehen werden. Wir wollen eine Mannschaft mit und um ihm herum für die Zukunft aufstellen”.
» 02.03.24: Zehnder-Rückkehr? Erlangen-Boss mit klarer Ansage

Doch nun folgte der Paukenschlag: Manuel Zehnder hat seinen Vertrag beim HCE gekündigt. Mit einer einstwilligen Verfügung wollte er am heutigen Mittwoch (19. Juni) die Wirksamkeit seiner Kündigung bestätigen lassen. Hintergrund: Der Schweizer Nationalspieler möchte sicherstellen, dass er dann für seinen neuen Verein auch eine Spielberechtigung erhält. Das Arbeitsgericht Nürnberg vertagte die Entscheidung aber.

Frist bis nächste Woche Donnerstag

Der Gerichtssprecher Dr. Simon Burger bestätigte die handball-world vorliegenden Informationen zum Gerichtstermin und stellte klar, dass es sich bei der Sache um ein Eilverfahren handelt. Auf Bestreben beider Parteien – sprich: Manuel Zehnder und HC Erlangen – räumt das Gericht acht Tage Zeit ein, um die Sache doch noch einvernehmlich zu klären.

Finden das Zehnder-Team um die Hamburger Kanzlei BluePort Legal und der Bundesliga-Klub innerhalb dieser Frist nicht zusammen, folgt ein weiterer Termin vor dem Nürnberger Arbeitsgericht: Nächste Woche Donnerstag (27. Juni) würde die Richterin dann um 9 Uhr ein Urteil verkünden.

Gegen diese Entscheidung könnten die Parteien innerhalb eines Monats Rechtsmittel einlegen. Dann würde der Fall vor das Landesarbeitsgericht in Nürnberg gehen. Das ist dann in einem Eilverfahren die letzte Instanz, erläuterte Dr. Burger gegenüber handball-world.

Beide Parteien bislang ohne Statement

Das Eilverfahren wird bei einer besonderen Eilbedürftigkeit gewählt. In diesem Fall: Sowohl der Spieler als auch der HCE wollen jetzt Klarheit – mit Blick auf die anstehende Saison. In einem Eilverfahren ist die Prüfdichte und -tiefe nicht so groß wie in einem Hauptsacheverfahren. Letzteres würde mindestens vier bis sechs Monate dauern.

Die Kanzlei, die Manuel Zehnder vertritt, wollte auf handball-world-Nachfrage kein Statement abgeben. Der HC Erlangen hat bislang auf eine entsprechende Anfrage noch nicht geantwortet. Bestätigte Informationen zur Begründung der Kündigung Zehnders und der Position des HC Erlangen, der dieser offenbar widerspricht, gibt es daher bislang nicht.

Handball Bundesliga und Bergischer HC legen Streit bei

In den vergangenen Wochen hatte der Bergische HC im Zuge der Entwicklung rund um die letztlich erteilte Lizenz für den HSV Hamburg im Streit mit der Handball Bundesliga gelegen. Beide Parteien legte diese heute bei.

Der Bergische HC spielt nächste Saison in der 2. Handball Bundesliga.

Der Bergische HC spielt nächste Saison in der 2. Handball Bundesliga.

imago/Deutzmann

Der Bergische HC hatte in der abgelaufenen Spielzeit der Handball Bundesliga den vorletzten Tabellenplatz belegt, aufgrund der zunächst von der HBL entzogenen Lizenz für den HSV Hamburg aber lange auf den Klassenverbleib gehofft. Erst in letzter Instanz hatten die Hamburger doch noch die Spielgenehmigung für die Saison 2024/25 erhalten. Diese Entscheidung hatte der BHC für nicht korrekt befunden und deshalb das Schiedsgericht angerufen.

weitere Informationen folgen …

Im Wortlaut

Erklärung der Handball-Bundesliga und des Bergischen Handball Club 06 e. V. zur heutigen Schiedsgerichtsverhandlung

Mit Hinweis auf erhebliche kartell- und europarechtliche Unwägbarkeiten hat das unabhängige Schiedsgericht einen finanziellen Ausgleich zugunsten des Bergischen HC zur Erledigung des Rechtsstreites vorgeschlagen.

Dieser Vorschlag diente dazu, weitere gerichtliche Verfahren zu vermeiden und so möglichen Schaden von der Handball-Bundesliga und allen Clubs abzuwenden.

Nach intensiven Verhandlungen haben beide Parteien dem gerichtlichen Vorschlag zugestimmt. Durch diesen Vergleich sind alle zwischen den Beteiligten streitgegenständlichen Ansprüche endgültig erledigt.

Der Bergische Handball Club 06 e. V. wird in der Saison 2024/25 in der 2. Handball-Bundesliga antreten.

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Paukenschlag in Mannheim: Löwen trennen sich von Kettemann

Die Rhein-Neckar Löwen und Geschäftsführerin Jennifer Kettemann haben sich in beiderseitigem Einvernehmen darauf verständigt, die Zusammenarbeit mit Auslaufen der Saison 2023/24 zu beenden. Das gaben die Mannheimer am Freitag überraschend bekannt.

Tränenreicher Abschied: Löwen-Geschäftsführerin Jennifer Kettemann (li.) mit Uwe Gensheimer.

Tränenreicher Abschied: Löwen-Geschäftsführerin Jennifer Kettemann (li.) mit Uwe Gensheimer.

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Kettemann hatte bei den Löwen 2016 den Posten als Geschäftsführerin übernommen “und seitdem maßgeblich zu Entwicklung und Erfolg des Klubs beigetragen”, wie der Pokalsieger von 2023 auf seiner Website schreibt. Unter ihrer Leitung haben die Löwen zweimal die Deutsche Meisterschaft (2016 und 2017), den DHB-Pokal (2018 und 2023) sowie dreimal in Folge den nationalen Supercup (2016 bis 2018) gewonnen.

Seit Freitag aber ist die Ära Kettemann Geschichte. “Jenni hat die Rhein-Neckar Löwen in den vergangenen acht Jahren in vielen Bereichen enorm weiterentwickelt. Insbesondere auf den Gebieten Social Media, Sponsoring und Marketing hat sie Maßstäbe gesetzt”, wird der Aufsichtsratsvorsitzende Lars Lamadé zitiert: “Für ihren außerordentlichen Einsatz und ihre Innovationskraft gebührt ihr besonderer Dank.”

Nach einer schwierigen Saison und dem “Fall” Juri Knorr hatte Kettemann zuletzt auch mit finanziellen “Täuschungen und unwahren Darstellungen” in den Bereichen Finanzen und Vertrieb zu kämpfen.

Suche nach Nachfolger bereits gestartet

“Die Suche nach einer Nachfolgerin oder einem Nachfolger wird umgehend eingeleitet”, schreibt der Klub auf seiner Website: “Die Löwen haben ein Auswahlverfahren gestartet, um die bestmögliche Besetzung für diese wichtige Position zu finden. In der Zwischenzeit wird die Geschäftsführung interimistisch von Holger Bachert übernommen.” Dieser ist seit einigen Monaten auch in den Bereichen Vertrieb und Sponsoring der Löwen in leitender Funktion tätig.

Schwierige Zeiten wie die Corona-Pandemie oder sportliche Niederlagen haben uns näher zusammenrücken lassen und stärker gemacht.

Jennifer Kettemann

“Ich habe in den vergangenen Jahren und speziell über die letzten Wochen und Monate viele positive Rückmeldungen bekommen und erlebt, welche Kraft in den Rhein-Neckar Löwen steckt”, sagt Bachert: “Das gilt für unsere Partner und Sponsoren genauso wie für die Fans, die uns so bemerkenswert unterstützen, und vor allem auch für das Team auf der Geschäftsstelle. Gemeinsam werden wir anpacken und mit möglichst viel Schwung in die neue Saison gehen.”

Kettemann von “Trendwende” überzeugt

Kettemann spricht zum Abschied von einer “Herzensangelegenheit”, die die Löwen immer für sie gewesen waren. “Schwierige Zeiten wie die Corona-Pandemie oder sportliche Niederlagen haben uns näher zusammenrücken lassen und stärker gemacht”, sagt die 42-Jährige: “Für die vielen gemeinsamen Erlebnisse und vor allem für die Menschen, die mich auf dem Weg begleitet und unterstützt haben, bin ich sehr dankbar.”

Sportlich sieht sie die Löwen für die kommende Saison “gut aufgestellt”. Auch von einer “Trendwende” ist sie “überzeugt”. Als amtierender Pokalsieger waren die Mannheimer in der gerade abgelaufenen Spielzeit nur auf Rang zwölf eingelaufen.

Wieso Kretzschmar eigentlich Lichtlein im Olympia-Kader erwartet hätte

Für die Füchse Berlin war die Saison 2023/24 eine mit einigen Enttäuschungen. Für Shootingstar Nils Lichtlein kam mit der Nicht-Berücksichtigung für Olympia eine weitere hinzu. Sportvorstand Stefan Kretzschmar hätte damit nicht gerechnet.

Fokussierter Blick: Stefan Kretzschmar (re.) zählt zu den Förderern von Nils Lichtlein.

Fokussierter Blick: Stefan Kretzschmar (re.) zählt zu den Förderern von Nils Lichtlein.

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Alle Entscheidungen in der Saison 2023/24 sind mittlerweile gefallen, weswegen sich Handball-Deutschland auf die Olympischen Spiele in Paris fokussiert. Bundestrainer Alfred Gislason berief am Montag seinen Kader – und sorgte dabei für so manche Überraschung. Etliche Spieler, die bei der Heim-EM oder auch der Olympia-Qualifikation noch zum Aufgebot gezählt hatten, sind für das Turnier in Paris vorerst außen vor.

Auch Ex-Nationalspieler Stefan Kretzschmar musste beim deutschen Olympia-Kader offensichtlich zweimal hinschauen. “Ich glaube, Alfreds Hauptaugenmerk ist die Abwehr und gar nicht mal so der Angriff. Er wird nicht viel Angriff und Abwehr wechseln wollen, er wird Tempo spielen wollen. Und so ist die Mannschaft aufgestellt”, begann der Sportvorstand der Füchse Berlin seine Ausführungen im Dyn-Podcast “Kretzsche & Schmiso”: “Anders kann ich mir persönlich auch nicht vorstellen – und jetzt wird man mir wahrscheinlich wieder die rosa Brille oder die Füchse-Brille aufsetzen -, warum es Luca Witzke und nicht Nils Lichtlein geworden ist.”

Auf der Spielmacherposition entschied sich der Bundestrainer für Leipzigs Witzke, den er in der Vergangenheit häufiger öffentlich gelobt hatte, und gegen den Berliner Shootingstar Lichtlein. Mit dem MVP der U-21-WM aus dem vergangenen Sommer, der jüngst zum “besten Nachwuchsspieler der HBL” gewählt wurde, hätte Kretzschmar im Kader gerechnet. “Da muss ich ehrlich sagen, da hätte ich nach der Saison schon eine andere Entscheidung erwartet.”

Was Lichtlein dem DHB-Team alles hätte geben können

Mit seiner Einschätzung will Kretzschmar “kein Fass aufmachen, aber nach der Saison hätte sich Nils eine Nominierung schon verdient gehabt”. Was dieser dem DHB-Team in Paris hätte geben können? “Er ist so weit, ein guter Spielgestalter, ein guter Regisseur, der nochmal ein anderes Element in diese Nationalmannschaft bringen könnte. Ballsicherheit, Entscheidungen treffen, Kreisläufer, Außen ins Spiel bringen. Das hat er in Berlin gut gemacht.”

Kretzschmar aber kennt die Gedankengänge Gislasons. “Ich weiß um die Problematik, dass Alfred immer jemanden haben möchte, der Abwehr spielen kann. Auf der Mitte hat er sich für Juri Knorr und Marian Michalczik entschieden, was absolut nachvollziehbar ist.”

Als Außenstehender suche man “natürlich oft nach dem Haar in der Suppe”, sagt Kretzschmar. Gislasons Idee aber ist nachvollziehbar. “Du hast nur 14 Spieler, mit denen du im Olympischen Turnier spielen kannst. Also musst du so viele Varianten wie möglich abdecken mit den Spielern, die du hast. Es ist eigentlich kein Platz für Spezialisten. Und unter dem Gesichtspunkt ist diese Nominierung, glaube ich, zu bewerten.”

“Ich sehe nicht, dass der THW eine Rolle im Meisterkampf spielt”

Als amtierender Deutscher Meister hat der THW Kiel eine Saison 2023/24 zum Vergessen hingelegt. Der stolze Rekordmeister lief mit 21 Minuspunkten als Vierter über die Ziellinie. Dass ab Sommer alles besser wird, daran glaubt Ex-Kieler Nikolaj Jacobsen nicht.

Er kennt den Kieler Handball: Der heutige Erfolgstrainer Dänemarks Nikolaj Jacobsen spielte früher für den THW.

Er kennt den Kieler Handball: Der heutige Erfolgstrainer Dänemarks Nikolaj Jacobsen spielte früher für den THW.

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Dass die Spielzeit 2023/24 – gerade nach den Abgängen von Superstar Sander Sagosen und Welthandballer Niklas Landin – keine einfache für den THW Kiel werden würde, daran bestand kaum ein Zweifel. Doch der deutsche Rekordmeister tat sich noch wesentlich schwerer, als das so mancher Experte prophezeit hatte.

Aus dem Meisterschaftsrennen hatten sich die “Zebras” früh verabschiedet. Während Double-Sieger Magdeburg, der national enteilt scheint, nur sechs Minuspunkte ansammelte, waren es beim THW stolze 21. Den Atem der MT Melsungen (24 Minuspunkte) und des VfL Gummersbach (25) spürte Kiel im Nacken.

Madsen & Co. werden sich erst einfinden müssen

Eine Saison ohne Champions-League-Handball war lange kaum vorstellbar, in der neuen Spielzeit aber läuft der THW lediglich in der European League auf. Und auch national werden die Kieler der Musik in der Saison 2024/25 wieder hinterherlaufen – daran hat zumindest Nikolaj Jacobsen keinen Zweifel.

“Ich sehe nicht, dass der THW in der nächsten Saison eine Rolle im Kampf um die Meisterschaft spielt”, erklärt Dänemarks Erfolgstrainer, der als Spieler von 1998 bis 2004 für Kiel auflief, in der neuen Folge des Handball-Podcasts “Erste 7”: “Dafür ist die Mannschaft in der Saison 2024/25 zu jung und unerfahren.”

Personell sieht es beim SCM, dem Vizemeister aus Berlin und bei der SG Flensburg-Handewitt tatsächlich rosiger aus. Zu einem gewachsenen Gerüst kommen punktuelle Verstärkungen dazu. In Kiel bricht mit Identifikationsfiguren wie Niclas Ekberg oder Steffen Weinhold jede Menge Erfahrung weg.

Sommerneuzugänge wie Emil Wernsdorf Madsen (GOG), Lukas Zerbe (TBV Lemgo Lippe) oder Bence Imre (Ferencvarosi TC) werden fraglos Eingewöhnungszeit brauchen. Der Druck in Kiel, er ist ein anderer.

Jacobsen sieht “großes Problem auf Rückraum Mitte”

“Für mich liegt ein großes Problem auf Rückraum Mitte”, sagt Jacobsen, der ausführt: “Der THW braucht einen Spieler, der das Spiel steuern kann. Elias Ellefsen a Skipagötu muss konstanter werden in seinem Spiel. Er ist ein Riesentalent und kann einer der besten Handballer der Welt werden. Im Moment spielt er aber noch zu naiv und risikoreich für einen Topklub in der Bundesliga.”

Auch zwischen den Pfosten sieht Jacobsen die Kieler mit Tomas Mrvka und Samir Bellahcene nicht optimal aufgestellt – was mitunter das Champions-League-Halbfinale gegen Barcelona (18:30) offenbarte. “Man muss abwarten, wie sie es auf der Torhüterposition lösen werden. Am besten wäre es natürlich, wenn man sich mit Barcelona einigen könnte, Gonzalo Perez de Vargas schon zur neuen Saison nach Kiel zu holen. Das wäre für Kiel unglaublich wichtig”, ist der 52-Jährige überzeugt.

HSV Hamburg holt Ägyptens umworbenen Nationalkeeper El-Tayar

Der HSV Hamburg hat sich einen umworbenen Torhüter auf dem Transfermarkt geangelt: Ägyptens Nationalkeeper Mohamed El-Tayar wechselt im Sommer zu den Hanseaten und komplettiert das Torwarttrio.

Ab Sommer im HSVH-Trikot: Mohamed El-Tayar.

Ab Sommer im HSVH-Trikot: Mohamed El-Tayar.

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Dass Mohamed El-Tayar den Bundesliga-Absteiger HBW Balingen-Weilstetten verlassen würde, stand schon fest. Nun ist auch klar, wohin es ihn zieht: Der ägyptische Nationalkeeper wechselt im Sommer zum HSV Hamburg. Dort unterzeichnete der 28-Jährige einen Zweijahresvertrag bis 30. Juni 2026.

“Mohamed ist ein Torhüter, der jeden Werfer in der Liga mit seinen Qualitäten vor Probleme stellen kann”, ist HSVH-Geschäftsführer Sebastian Frecke sicher: “Wir sind davon überzeugt, dass er uns mit seiner Reaktionsschnelligkeit helfen wird, unsere Defensive weiter zu verbessern. Wir sind sehr glücklich, Mohamed zukünftig in unserem Team zu haben.”

Die Rolle von Torwart-Routinier Johannes Bitter bei diesem Deal wollte Frecke keineswegs unter den Teppich kehren: “Jogi war von Anfang an in den Prozess eingebunden. Er hat Mohamed aus Sicht eines Torhüters aufzeigen können, was wir ihm hier in Hamburg bieten können und hatte einen großen Anteil an seiner Entscheidung für uns.”

Haug nach Kreuzbandriss noch in der Reha

Nach den Abgängen der beiden Torhüter Jens Vortmann (Karriereende) und Alexander Pinski (TSV Ellerbek) hat der HSVH in El-Tayar die gesuchte Verstärkung gefunden. Er wird gemeinsam mit Bitter und Sommerneuzugang Robin Haug das Torhütertrio bilden. Haugs Wechsel zum HSVH ist bereits seit vergangenem Sommer klar – aktuell befindet sich der Norweger, nach seinem im November 2023 erlittenen Kreuzbandriss, in der Reha.

“Ich freue mich auf einen Verein mit tollen Spielern und Fans, die eine besondere Atmosphäre erschaffen”, sagt El-Tayar in einem ersten Statement: “Beim HSVH herrscht viel Leidenschaft und großer Spirit im Team. Als ich zum ersten Mal kontaktiert wurde, war ich mir schnell sicher, ein Teil des Teams werden zu wollen.”

Speziell Bitter habe ihm “ein super Gefühl gegeben. Ich bin stolz darauf, zukünftig zusammen mit großen Persönlichkeiten und großen Handballern alles zu geben. Ich werde immer versuchen, meine beste Leistung zu zeigen und freue mich, die Stadt Hamburg endlich nicht mehr nur bei Auswärtsspielen zu sehen.”

Der 73-malige ägyptische Nationalkeeper war im Januar 2022 in die Bundesliga gewechselt, im vergangenen Sommer dann verließ er Leipzig gen Balingen. An El-Tayar lag es nicht, dass HBW den Klassenerhalt verpasste – die 295 Paraden (Fangquote von 30,16 Prozent) konnte lediglich Füchse-Schlussmann Dejan Milosavljev (367 Paraden) übertreffen.

Einige Olympia-Entscheidungen Gislasons überraschen

Am Montag hat Alfred Gislason das Aufgebot veröffentlicht, mit dem der Isländer die Vorbereitung auf die Olympischen Spiele im Sommer angeht. Mit einigen Entscheidungen überraschte der Bundestrainer.

Ein Duo, das Alfred Gislason (Mitte) nicht für Olympia vorsieht: Sebastian Heymann (li.) und Timo Kastening.

Ein Duo, das Alfred Gislason (Mitte) nicht für Olympia vorsieht: Sebastian Heymann (li.) und Timo Kastening.

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Mit Abschluss der Saison 2023/24, die durch ein aus deutscher Sicht wenig erfolgreiches Final Four in der Champions League beschlossen wurde, rücken die Olympischen Spiele in den Fokus. Bundestrainer Alfred Gislason berief am Montag 17 Spieler, mit denen er die Vorbereitung auf das Großereignis in Paris angeht.

Und einige Entscheidungen des Isländers überraschten dann doch. Mit Blick auf den EM-Kader und das Aufgebot, das die Olympischen Spiele beim Qualifikationsturnier in Hannover erst möglich machte, nahm Gislason einige Veränderungen vor.

Während die Plätze im Tor, auf Linksaußen und am Kreis fest vergeben sind, scheinen andere Positionen weitaus unsicherer. Im linken Rückraum beispielsweise ist im Vergleich zur Heim-EM kein Platz mehr für Sebastian Heymann (Frisch Auf Göppingen), Philipp Weber (SC Magdeburg) und Martin Hanne (TSV Hannover-Burgdorf).

Lediglich Gummersbachs Kapitän Julian Köster ist bei Gislason unantastbar, ihm an die Seite gestellt wird der 20-jährige Marko Grgic (ThSV Eisenach), der erst im Mai in der deutschen Handball-Nationalmannschaft debütiert hatte.

Witzke vor Lichtlein – Hornke rutscht neu rein

Auf der Mitte erhielt Leipzigs Spielmacher Luca Witzke den Vorzug vor Nils Lichtlein von den Füchsen Berlin, MVP der U-21-WM im vergangenen Sommer und jüngst zum “besten Nachwuchsspieler” der Bundesliga-Saison 2023/24 gekürt.

Auch auf der rechten Seite gibt es ordentlich Rotation: Den Platz von Routinier Kai Häfner nimmt Leipzigs Linkshänder Franz Semper ein, Christoph Steinert ist nach einer durchwachsenen Saison mit dem HC Erlangen ebenso gesetzt wie der bei der Olympia-Qualifikation überragende U-21-Weltmeister Renars Uscins.

Auf Rechtsaußen baute Gislason bei der EM-Nominierung noch auf Patrick Groetzki (Rhein-Neckar Löwen, fehlte dann verletzt) und Timo Kastening (MT Melsungen), für die Olympia-Quali neben Kastening auf den baldigen Kieler Lukas Zerbe (TBV Lemgo Lippe). In Paris aber soll nun Magdeburgs Rechtsaußen Tim Hornke spielen – Steinert könnte für ihn den Back-up geben.

Kastening & Co. auf der 35er-Liste

Bis 8. Juli muss Gislason entscheiden, mit welchen 14 Spielern er ins Olympia-Turnier starten will – und wie die jeweiligen drei Reserveplätze belegt werden. Nach besagtem Termin sind in der 14+3-Formation nur noch aus Verletzungsgründen Änderungen zulässig.

Dann kommt der 35er-Kader ins Spiel, auf den Gislason zurückgreifen darf. Alle oben thematisierten Spieler, die es nicht ins “Paris-Aufgebot” schafften, stehen auf dieser Liste. Während Olympia hat Gislason dann drei Wechseloptionen mit der bei der technischen Besprechung endgültig fixierten 14+3-Formation.