Drux, Bitter und Co.: Diese Weltstars beendeten 2024 ihre Karriere

Im Olympia-Finale streifte sich Mikkel Hansen das letzte Mal in seiner Karriere ein Handballtrikot über. Der Handball verlor damit eines seiner bekanntesten Gesichter. Und der Däne ist nicht der einzige Weltstar, der aufgehört hat. handball-world hat einige der größten Stars aufgelistet, die in diesem Jahr ihre Karriere beendet haben.

Mikkel Hansen bei der Handball-EM in Köln im Trikot von Dänemark.

Mikkel Hansen bei der Handball-EM in Köln im Trikot von Dänemark.

Ingrid Anderson-Jensen

Paul Drux: Das bittere Karriere-Aus des Kapitäns versetzte die Füchse Berlin in einen Schockzustand. Ein irreparabler Knieschaden zwingt den leidgeplagten Rückraumspieler zum endgültigen Abschied vom Handball-Parkett. “Das ist wirklich traurig. Gerade für jemanden wie Paul, der eigentlich jetzt in sein bestes Handball-Alter käme, ist das natürlich tragisch”, erklärte Alfred Gislason im Interview mit handball-world. “Er war eine absolute Vorbild- und Leuchtturmfigur. Das tut uns als Verein weh, ihn auf dem Feld zu verlieren”, würdigte Berlins Sportvorstand Stefan Kretzschmar den 29-Jährigen. Die Verantwortlichen der Füchse wollen Drux unbedingt halten, Gespräche über seine neue Rolle im Klub sind für den Januar geplant.

Johannes Bitter: Nachdem der HSV Hamburg mit Verletzungssorgen auf der Schlüsselposition im Tor in die neue Saison gestartet ist, erklärte sich der Weltmeister von 2007 noch einmal bereit seinem Verein zu helfen. Jetzt sind beide Torwart-Neuzugänge des HSV wieder fit und einsatzbereit und Bitter beendet mit sofortiger Wirkung seine Karriere. Neben den “Wintermärchen” krönte sich der 42-Jährige unter anderem zum Deutschen Meister, Champions-League-Sieger, DHB-Pokal und EHF-Pokal-Sieger. Die Towartlegende wechselt nun die Handballschuhe mit der Rolle des Vize-Präsidenten seines Klubs.

Nikola Karabatic: Der vielleicht Größte aller Zeiten? Allein ein Blick auf seinen Trophäenschrank bestätigt diesen Eindruck. Karabatic hat alles gewonnen – und das mehrfach: Weltmeister, Europameister, Champions-League-Sieger – im Lebenslauf des 40-Jährigen stehen alle großen Titel. Schon im vergangenen Sommer hatte er angekündigt, dass nach den Olympischen Spielen in seiner Heimat Schluss ist. Zwar blieb Frankreich bei Olympia nach dem Viertelfinal-Aus gegen Deutschland hinter den eigenen Erwartungen zurück, der unglaublichen Karriere von Karabatic tut dies allerdings keinen Abbruch.

Andy Schmid: Kurz nach der Europameisterschaft Ende Januar hatte Schmid sein sofortiges Karriereende bekanntgegeben. So viele Pokale wie im Schrank von Karabatic stehen bei ihm zuhause zwar nicht, dennoch zählte der Schweizer viele Jahre zu den weltbesten Spielmachern. In seinem letzten Spiel für die Schweiz krönte er sich zudem zum Rekordtorschützen seines Landes. Mittlerweile trainiert er die Nationalmannschaft. Der 40-Jährige bleibt dem Handball also erhalten.

Uwe Gensheimer: Nach seiner langen Verletzungspause kehrte der langjährige Nationalmannschaftskapitän beim letzten Heimspiel der Rhein-Neckar Löwen gegen den SC Magdeburg noch einmal auf die Platte zurück. Der Linksaußen ließ noch einmal seine Klasse aufblitzen bevor der Wurfspezialist von den eigenen Fans, der Mannschaft und Weggefährten emotional verabschiedet wurde. Doch Gensheimer bleibt auch nach seiner aktiven Karriere dem Handball erhalten: nach dem Abschied im Sommer folgte der Wechsel auf die Position des Sportlichen Leiters bei den Rhein-Neckar Löwen.

Vincent Gerard: Seine Zeit beim THW Kiel war ein gegenseitiges Missverständnis, dennoch war Vincent Gerard einige Jahre der sichere Rückhalt der französischen Nationalmannschaft sowie von Paris Saint-Germain. Mit Paris und den Franzosen gewann der Torhüter etliche Titel, im Sommer hört er ebenfalls auf. Mit der Teilnahme an den Olympischen Spielen erlebte der Torhüter noch einmal einen Höhepunkt zum Abschluss seiner Karriere, vor allem im Viertelfinale gegen Deutschland zeigte der Keeper mit seinen 24 Paraden noch einmal seine ganze Klasse.

Mikkel Hansen: Auch der dreifache Welthandballer beendete seine Laufbahn. Auf Nationalmannschaftsebene hat Hansen alles gewonnen, nur der größte Titel im Vereins-Handball fehlt ihm: Die Champions League. Doch auch bei seinem letzten Auftritt im “Mekka des Handballs” in der Lanxess Arena in Köln sollte es wieder nichts werden. Dafür vergoldete sich Hansen mit Dänemark bei den Olympischen Spielen in Paris seinen Abschied mit dem zweiten Olympiasieg seiner Karriere nach dem Erfolg in Rio 2016.

Joan Cañellas: Die Titelsammlung des langjährigen spanischen Nationalspielers ist beeindruckend. In fünf Ländern konnte der ehemalige Spieler des HSV Hamburg und des THW Kiels schon die Meisterschaft feiern, dazu kommen weitere Erfolge in den jeweiligen Pokal-Wettbewerben. Im Gegensatz zu einigen anderen Stars gelang Cañellas der Coup in der Champions League. Mit Vardar Skopje setzte er sich 2017 im Finale gegen PSG durch. Ein Traum des Weltmeisters (2013) und Doppel-Europameisters (2018 und 2020) bleibt dennoch unerfüllt: Eine olympische Medaille konnte Cañellas nie gewinnen. Das Turnier in Paris, bei dem Spanien die Bronzemedaille holte, verpasste der Routinier verletzt.

Drux, Bitter und Co.: Diese Weltstars beendeten 2024 ihre Karriere

Im Olympia-Finale streifte sich Mikkel Hansen das letzte Mal in seiner Karriere ein Handballtrikot über. Der Handball verlor damit eines seiner bekanntesten Gesichter. Und der Däne ist nicht der einzige Weltstar, der aufgehört hat. handball-world hat einige der größten Stars aufgelistet, die in diesem Jahr ihre Karriere beendet haben.

Mikkel Hansen bei der Handball-EM in Köln im Trikot von Dänemark.

Mikkel Hansen bei der Handball-EM in Köln im Trikot von Dänemark.

Ingrid Anderson-Jensen

Paul Drux: Das bittere Karriere-Aus des Kapitäns versetzte die Füchse Berlin in einen Schockzustand. Ein irreparabler Knieschaden zwingt den leidgeplagten Rückraumspieler zum endgültigen Abschied vom Handball-Parkett. “Das ist wirklich traurig. Gerade für jemanden wie Paul, der eigentlich jetzt in sein bestes Handball-Alter käme, ist das natürlich tragisch”, erklärte Alfred Gislason im Interview mit handball-world. “Er war eine absolute Vorbild- und Leuchtturmfigur. Das tut uns als Verein weh, ihn auf dem Feld zu verlieren”, würdigte Berlins Sportvorstand Stefan Kretzschmar den 29-Jährigen. Die Verantwortlichen der Füchse wollen Drux unbedingt halten, Gespräche über seine neue Rolle im Klub sind für den Januar geplant.

Johannes Bitter: Nachdem der HSV Hamburg mit Verletzungssorgen auf der Schlüsselposition im Tor in die neue Saison gestartet ist, erklärte sich der Weltmeister von 2007 noch einmal bereit seinem Verein zu helfen. Jetzt sind beide Torwart-Neuzugänge des HSV wieder fit und einsatzbereit und Bitter beendet mit sofortiger Wirkung seine Karriere. Neben den “Wintermärchen” krönte sich der 42-Jährige unter anderem zum Deutschen Meister, Champions-League-Sieger, DHB-Pokal und EHF-Pokal-Sieger. Die Towartlegende wechselt nun die Handballschuhe mit der Rolle des Vize-Präsidenten seines Klubs.

Nikola Karabatic: Der vielleicht Größte aller Zeiten? Allein ein Blick auf seinen Trophäenschrank bestätigt diesen Eindruck. Karabatic hat alles gewonnen – und das mehrfach: Weltmeister, Europameister, Champions-League-Sieger – im Lebenslauf des 40-Jährigen stehen alle großen Titel. Schon im vergangenen Sommer hatte er angekündigt, dass nach den Olympischen Spielen in seiner Heimat Schluss ist. Zwar blieb Frankreich bei Olympia nach dem Viertelfinal-Aus gegen Deutschland hinter den eigenen Erwartungen zurück, der unglaublichen Karriere von Karabatic tut dies allerdings keinen Abbruch.

Andy Schmid: Kurz nach der Europameisterschaft Ende Januar hatte Schmid sein sofortiges Karriereende bekanntgegeben. So viele Pokale wie im Schrank von Karabatic stehen bei ihm zuhause zwar nicht, dennoch zählte der Schweizer viele Jahre zu den weltbesten Spielmachern. In seinem letzten Spiel für die Schweiz krönte er sich zudem zum Rekordtorschützen seines Landes. Mittlerweile trainiert er die Nationalmannschaft. Der 40-Jährige bleibt dem Handball also erhalten.

Uwe Gensheimer: Nach seiner langen Verletzungspause kehrte der langjährige Nationalmannschaftskapitän beim letzten Heimspiel der Rhein-Neckar Löwen gegen den SC Magdeburg noch einmal auf die Platte zurück. Der Linksaußen ließ noch einmal seine Klasse aufblitzen bevor der Wurfspezialist von den eigenen Fans, der Mannschaft und Weggefährten emotional verabschiedet wurde. Doch Gensheimer bleibt auch nach seiner aktiven Karriere dem Handball erhalten: nach dem Abschied im Sommer folgte der Wechsel auf die Position des Sportlichen Leiters bei den Rhein-Neckar Löwen.

Vincent Gerard: Seine Zeit beim THW Kiel war ein gegenseitiges Missverständnis, dennoch war Vincent Gerard einige Jahre der sichere Rückhalt der französischen Nationalmannschaft sowie von Paris Saint-Germain. Mit Paris und den Franzosen gewann der Torhüter etliche Titel, im Sommer hört er ebenfalls auf. Mit der Teilnahme an den Olympischen Spielen erlebte der Torhüter noch einmal einen Höhepunkt zum Abschluss seiner Karriere, vor allem im Viertelfinale gegen Deutschland zeigte der Keeper mit seinen 24 Paraden noch einmal seine ganze Klasse.

Mikkel Hansen: Auch der dreifache Welthandballer beendete seine Laufbahn. Auf Nationalmannschaftsebene hat Hansen alles gewonnen, nur der größte Titel im Vereins-Handball fehlt ihm: Die Champions League. Doch auch bei seinem letzten Auftritt im “Mekka des Handballs” in der Lanxess Arena in Köln sollte es wieder nichts werden. Dafür vergoldete sich Hansen mit Dänemark bei den Olympischen Spielen in Paris seinen Abschied mit dem zweiten Olympiasieg seiner Karriere nach dem Erfolg in Rio 2016.

Joan Cañellas: Die Titelsammlung des langjährigen spanischen Nationalspielers ist beeindruckend. In fünf Ländern konnte der ehemalige Spieler des HSV Hamburg und des THW Kiels schon die Meisterschaft feiern, dazu kommen weitere Erfolge in den jeweiligen Pokal-Wettbewerben. Im Gegensatz zu einigen anderen Stars gelang Cañellas der Coup in der Champions League. Mit Vardar Skopje setzte er sich 2017 im Finale gegen PSG durch. Ein Traum des Weltmeisters (2013) und Doppel-Europameisters (2018 und 2020) bleibt dennoch unerfüllt: Eine olympische Medaille konnte Cañellas nie gewinnen. Das Turnier in Paris, bei dem Spanien die Bronzemedaille holte, verpasste der Routinier verletzt.

Zweimal Rot im Topspiel, Sieg für Bergischer HC

Es war über weite Strecken ein Duell auf Augenhöhe, der Bergische HC konnte das Spiel trotz einer Roten Karte gegen Eloy Morante am Ende für sich entscheiden. Die Abwehr rettete am Ende ein 33:32 (18:19) im Topspiel, für GWD Minden war es die erste Saisonniederlage.

Der Bergische HC setzte sich am Ende glücklich durch.

Der Bergische HC setzte sich am Ende glücklich durch.

IMAGO/Nordphoto

Das Spitzenduell begann direkt mit hoher Intensität, denn Alexander Weck holte sich gegen seinen Ex-Verein nach einem Foul an Eloy Morante direkt eine Zeitstrafe ab. Der Bergische HC konnte die Überzahl nutzen und auf Noah Beyer abräumen. Minden konnte allerdings offensiv vor allem über den Rückraum mit Philipp Vorlicek das Spiel ausgeglichen gestalten und sogar das 2:3 (5.) vorlegen.

Beide Abwehrreihen standen ein wenig passiv, das ergab vor allem den Distanzschützen gute Wurfmöglichkeiten auch innerhalb des Neun-Meter-Raums. Der BHC war in seiner Spielanlage deutlich variabler und hatte beim 7:7 (12.) schon sieben unterschiedliche Torschützen.

Minden hingegen konnte wenig später trotz der Roten Karte gegen Alexander Weck  nach einem Griff in den Wurfarm zwischenzeitlich zwei Tore vorlegen, der BHC war aber beim 10:10 (16.) wieder auf Augenhöhe.

Vor allem Gerdas Babarskas bekam Mindens Abwehr nicht unter Kontrolle und weil nun Christopher Rudeck immer besser ins Spiel fand, holte sich der BHC mit einer Viererserie die Führung wieder zurück und beim 15:13 (21.) nahm Aaron Ziercke seine erste Auszeit.

Abwehrreihen finden nicht ins Spiel

Mehr Intensität in der Deckung verlange Mindens Coach, doch Danilo Radovic kassierte wenig später gleich die nächste Zeitstrafe. Nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich konterte Yannick Fraatz zum 17:15 (25.) ins verwaiste Tor. Aber richtig lösen sollten sich die Hausherren nicht, Vorlicek schweißte beim 17:17 schon zum siebten Mal ein. Die Chance auf die Pausenführung sollten beide Mannschaften zunächst liegen lassen, Carles Asensio konnte mit einem Steal noch zum 18:19 stellen.

Der Bergische HC kam besser aus der Kabine und holte sich die Führung zurück. Minden bekam nun keine leichten Abschlüsse aus dem Rückraum mehr, verzog stattdessen mehrfach. Erst mit einem Siebenmeter von Niclas Heitkamp konnte die Blockade beim 21:20 (34.) gelöst werden.

Ziercke schimpft in Auszeit, Rot für Morante

Aber der Deckungsverband der Hausherren stand nun kompakter, das Momentum sprach für den BHC, der auch schnell nach vorne umschaltete. Nach dem 25:21 (40.) von Elias Scholtes nahm Aaron Ziercke seine Auszeit und fragte deutlich: “Warum verlassen wir unseren Plan?”

Nachdem Eloy Morante Mindens Max Staar beim Durchbruch in den Wurfarm griff, sah der Spielmacher direkt die Rote Karte. Minden versuchte in der anschließenden Überzahl auch noch mit einer kurzen Deckung gegen Scholtes einen Impuls zu setzen und das Spiel zu stören. Das gelang und unter anderem konnte Malte Semisch ins leere Tor zum 25:22 netzen.

Minden hatte durchaus seine Möglichkeiten, um noch einmal zurück ins Spiel zu finden, konnte diese aber nicht nutzen. Stattdessen spielte nun der Bergische HC seine Routine aus, bekam das Spiel immer mehr unter Kontrolle und stellte durch Granlund zum 28:23 (49.).

BHC gibt Fünf-Tore-Führung aus der Hand

Aber in der Schlussphase gaben die Gastgeber noch einmal das Spiel aus der Hand. Schlechte Wurfentscheidungen und auch die Impulse im Tor vom eingewechselten Lucas Grabitz und plötzlich war das Spiel wieder offen, Heitkamp tankte sich beim 30:30 (55.) zum Ausgleich durch und sorgte für eine packende Schlussphase.

Der BHC war noch einmal ins Wanken gekommen, schaltete aber jetzt einen Gang wieder hoch. Beyer mit dem Siebenmeter, Rudeck hielt den Schlagwurf von Lukas Sebetic und Djibril M´Bengue setzte mustergültig Kreisläufer Aron Seesing in Szene. Rudeck lenkte auch den nächsten Wurf von Heitkamp weg und Babarskas holte den Siebenmeter raus.

Beyer sorgte mit dem 33:30 gegen den noch einmal zurückgekehrten Malte Semisch zwei Minuten vor dem Ende für die vermeintliche Entscheidung. Aber die offene Abwehr von Minden sorgte noch einmal für Stress, die Löwen leisteten sich zwei Ballverluste und Minden konnte zwanzig Sekunden vor dem Ende seine letzte Auszeit nehmen.

“Wir spielen den Ball auf außen, egal welcher Winkel”, sagte Ziercke an und wollte den Abschluss über Max Staar. “Ihr habt so geil gekämpft, belohnt euch jetzt.” Mit dem siebten Feldspieler wollte GWD noch einen Punkt retten, doch die BHC-Deckung stand sicher, erst Gerdas Babarskas und dann Tjörvi Tor Gislason stellten sich den verbleibenden Notwürfen von Ian Weber von halbrechts erfolgreich in den Weg und ließen die blau-weißen Hausherren jubeln.

Bergischer HC – GWD Minden 33:32 (18:19)

Bergischer HC: Rudeck (12 Paraden), Diedrich; Babarskas 6, Fraatz 5, Morante 5, Scholtes 4, M´Bengue 4, Beyer 3/2, Seesing 3, Granlund 2, Gislason 1, Giesselmann, Thiele, Fuchs, Wasielewski

GWD Minden: Semisch (5 Paraden, 1 Tor), Grabitz (2 Paraden); Vorlicek 9, Weber 5, Radovic 4, Heitkamp 4, Kranzmann 2, Asensio 2, Sebetic 2, Diekmann 1, Staar 1, Weck 1, Korte, Kühn, Bergner

Zuschauer:
Schiedsrichter: Friedel / Herrmann
Siebenmeter: 2/3 ; 3/3
Stradminuten: 4/10
Disqualifikation: Weck (8., Griff in den Wurfarm), Morante (41., Griff in den Wurfarm)

Christian Stein

Handball-Weltmeister Bitter beendet seine Karriere

Johannes “Jogi” Bitter tritt ab: Der letzte aktive Handball-Weltmeister von 2007, der 175 Spiele für die deutsche Nationalmannschaft absolvierte, beendet seine Handball-Karriere mit sofortiger Wirkung.

Johannes Bitter beendet seine Handball-Karriere.

Johannes Bitter beendet seine Handball-Karriere.

picture alliance / Pressefoto Baumann

Da nun beide Torwart-Neuzugänge des HSV Hamburg fit und einsatzbereit sind, sei der Moment jetzt gekommen, heißt es in einer Pressemitteilung des Handball-Bundesligisten: Der ehemalige Nationaltorhüter Johannes Bitter tritt ab und steht den Hanseaten ab sofort nicht mehr als Spieler zur Verfügung. Offiziell als Spieler verabschiedet werden soll er kurz vor Weihnachten im Rahmen des letzten Heimspiels 2024.

Das Pokalspiel gegen den THW Kiel am gestrigen Donnerstag (3. Oktober) war sein letzter Einsatz als Aktiver. Der Entschluss, die Karriere nach nun 26 Profi-Spielzeiten zu beenden, sei bereits in der vergangenen Saison gereift, so die Hamburger. Da die beiden etatmäßigen HSV-Torhüter Robin Haug und Mohamed El-Tayar den Saisonstart jedoch verletzungsbedingt verpassten, habe sich der 42-Jährige bereit erklärt, weiterhin zur Verfügung zu stehen und auszuhelfen – jetzt aber sind die beiden Neuzugänge fit.

Bitter: “Heute ist der Tag gekommen”

“Heute ist der Tag gekommen, an dem ich offiziell meine aktive Handball-Karriere beende. Es ist schwer sich darauf vorzubereiten, auch wenn ich Tage und Monate hatte. Es jetzt so zu spüren, ist was ganz anderes”, so Bitter.

“Gestern habe ich zum letzten Mal mit den Jungs in der Barclays Arena auf der Platte gestanden, wir haben gegen den THW Kiel ein geiles Spiel gesehen und ich bin echt stolz auf die Jungs”, fügt “Jogi” hinzu. Bitter wird künftig auch nicht mehr als Backup bereitstehen, der HSV plant nun mit Finn Knaack als drittem Torwart.

Als Vize-Präsident weiter im Verein

„Ich bin froh, dass ich dem HSVH in anderer Position erhalten bleibe. Es war eine mega geile Zeit, ich habe so viele schöne Sachen erleben dürfen und so viel gelernt für mein Leben. Der Handball hat mich als Person geformt. Ich bin wahnsinnig dankbar, was ich erleben durfte”, sagt Johannes Bitter. Der Weltmeister von 2007 ist seit kurzem Vize-Präsident des HSV Hamburg, wird sich künftig Aufgaben abseits des Spielfelds widmen. Zudem ist er immer wieder für die ARD als TV-Experte im Einsatz.

„Wir sind sehr stolz, dass ein Spieler wie Johannes seine beeindruckende Karriere bei unserem Verein beendet und uns auch auf unserem weiteren Weg begleiten wird. Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit ihm. Wir danken Johannes ganz herzlich für all seinen Einsatz, den er zuletzt nicht nur auf dem Feld, sondern auch schon abseits davon gezeigt hat”, sagt Hamburgs Präsident Kay Spanger.

Abschiedsspiel vor Weihnachten

Mit 650 Bundesliga-Spielen gehört Bitter zu den Spielern mit den meisten Einsätzen in der Geschichte der Handball-Bundesliga. Ein weiteres soll noch hinzukommen: Beim letzten Heimspiel des Jahres 2024 gegen die SG Flensburg-Handewitt am Wochenende vor Weihnachten wird Bitter offiziell vor großer Kulisse als Spieler verabschiedet. Er wird dann letztmalig zum Kader gehören.

Für die deutsche Nationalmannschaft absolvierte Bitter 175 Länderspiele, er war der letzte aktive Spieler aus der Weltmeister-Mannschaft von 2007. Außerdem gewann Bitter 2010 mit den Hamburgern den DHB-Pokal, 2011 die Deutsche Meisterschaft, 2013 die Champions League und zweimal den Supercup. In Diensten des SC Magdeburg gewann er 2007 den EHF-Pokal.

Im Laufe seine Karriere war Bitter für die SG VTB Altjührden, den Wilhelmshavener HV, den SC Magdeburg, den HSV Handball, den TVB Stuttgart und seit 2021 für den Handball Sport Verein Hamburg aktiv.

Zwei Magdeburger im All Star-Team der Klub-WM

Der SC Magdeburg musste sich im Finale der Klub-Weltmeisterschaft mit 33:34 nach Verlängerung geschlagen geben und verpasste so den historischen vierten Erfolg in Folge. Zwei Magdeburger haben es anschließend ins All Star-Team geschafft. Titelgewinner Veszprem stellt drei Spieler und den MVP.

Omar Ingi Magnusson hat es als einer von zwei Magdeburgern ins All Star-Team der Klub-WM geschafft.

Omar Ingi Magnusson hat es als einer von zwei Magdeburgern ins All Star-Team der Klub-WM geschafft.

picture alliance/dpa

MVP des Turniers wurde Nedim Remili. Der Linkshänder war mit 20 Toren und 17 Vorlagen der Dreh- und Angelpunkt von Veszprem und verhalf seinem Team zum ersten internationalen Titel seit 2008.

» Spielbericht: Veszprem gewinnt Klub-WM nach Verlängerung gegen Magdeburg

Auch der beste Linksaußen, Spielmacher und Torwart stammen aus Veszprem. Der SC Magdeburg hat mit Omar Ingi Magnusson und Gisli Kristjansson zwei Spieler im All Star-Team. Vom überraschend Viertplatzierten FC Barcelona wurde Rechtsaußen Aleix Gomez ins All Star Team berufen. Torschützenkönig wurde Spielmacher Mujtaba Al Salem von Al-Khaleej mit 34 Treffern.

Das All Star-Team der Klub-WM

Torwart: Rodrigo Corrales (Veszprém HC)
Rechtsaußen: Aleix Gomez (FC Barcelona)
Rückraum Rechts: Omar Ingi Magnusson (SC Magdeburg)
Rückraum Mitte: Luka Cindric (Veszprém HC)
Rückraum Links: Gisli Kristjansson (SC Magdeburg)
Linksaußen: Hugo Descat (Veszprém HC)
Kreisläufer: Ahmed Adel (Al-Ahly)
MVP: Nedim Remili (Veszprém HC)
Torschützenkönig: Mujtaba Al Salem (Khaleej Club), 34 Tore

mehr zur Klub-WM:
» Spielplan Handball-Klub-WM
» Tabellen Handball-Klub-WM
» Die Top-Torschützen der Handball-Klub-WM

Dramatisches Finale der Klub-WM: Magdeburg verpasst Historisches

Der SC Magdeburg hat es am Donnerstagabend in Ägypten verpasst, Geschichte zu schreiben: Dem amtierenden Deutschen Meister war im Finale der Klub-WM gegen Veszprem der vierte Titel in Folge in diesem Wettbewerb nicht vergönnt.

Abgewehrt: Nedim Remili und Veszprem stoppten Manuel Zehnder.

Abgewehrt: Nedim Remili und Veszprem stoppten Manuel Zehnder.

picture alliance

Der SC Magdeburg war am Donnerstagabend in Ägypten angetreten, um Geschichte zu schreiben. Es sollte bei einem Versuch bleiben. Durch das 33:34 nach Verlängerung im Finale der Klub-Weltmeisterschaft gegen den ungarischen Topklub Veszprem verpasste der SCM den vierten Titel in diesem Wettbewerb in Folge. Das war zuvor noch keinem Klub gelungen. Der FC Barcelona hatte 2017, 2018 und 2019 ebenfalls dreimal in Serie triumphiert.

Nach einem Magdeburger Erfolg hatte es schon in der Anfangsphase nicht ausgesehen: Veszprem drückte mit seinen französischen Superstars Nedim Remili und Ludovic Fabregas sofort aufs Gaspedal – und führte früh mit 3:0 (4.). Magdeburgs erster Treffer gelang Sommerneuzugang Manuel Zehnder erst in der 5. Minute.

Dann aber nahm die Partie so richtig Tempo auf, beim 4:4 war Magdeburg wieder voll auf Augenhöhe. Problem war die Wurfquote des SCM, die beim 7:8 in der 17. Minute bei nur 54 Prozent lag. Veszprem allerdings baute in dieser Phase immer mehr ab und lag plötzlich mit 8:10 in Rückstand.

Der sichtlich bediente Xavi Pascual auf der Bank der Ungarn nahm eine Auszeit, die die Magyaren bedingt wachrütteln sollte. Magdeburg ging mit einer 14:13-Führung in die Kabine. Matthias Musche und Isak Persson waren beste SCM-Torschützen mit je drei Treffern, bei Veszprem machten Fabregas und Spielmacher Luka Cindric ebenfalls drei Tore. Im rein spanischen Torhüterduell zwischen Sergey Hernandez (SCM) und Rodrigo Corrales (Veszprem) gab es keinen klaren Sieger.

Plötzlich führt Veszprem mit vier Toren

Nach dem Seitenwechsel wollte Magdeburg mit allen Mitteln die Führung verteidigen – und baute sie zunächst aus. Knackpunkt im Spiel wurde allerdings die Phase, in der der SCM die Chance aufs 18:15 ausließ. Kurz darauf glich Fabregas zum 17:17 aus und zog das Momentum endgültig auf die Seite der Ungarn. Über 20:18 zog Veszprem auf 22:18 davon (42.), es war die erste Vier-Tore-Führung einer Mannschaft in diesem Finale.

Abzuschreiben war der Titelverteidiger deswegen freilich noch nicht. Mit einem 3:0-Lauf war der SCM plötzlich wieder dran, Veszprem zeigte Nerven. Mal wieder bahnte sich ein Herzschlagfinale an, weil sich die beiden Teams nun mit offenem Visier begegneten. Im Endspurt hatte Veszprem in Corrales zunächst den stärkeren Keeper, doch der eingewechselte Nikola Portner eröffnete SCM-Linksaußen Lukas Mertens Sekunden vor Schluss die Chance fürs 28:28, die der deutsche Nationalspieler ergriff – und seinen Klub damit in die Verlängerung rettete.

Zehnder bleibt im Block hängen

Die umkämpfte erste Hälfte der Verlängerung ging an Veszprem, weil schon wieder Fabregas vor dem Tor humorlos blieb und Sekunden vor Ende der ersten fünf Minuten auf 32:31 stellte. Die Ungarn waren nun gewillt, den Sack zuzumachen und verteidigten es nach dem Wechsel clever. Die allerletzte Magdeburger Gelegenheit blieb ein direkter Freiwurf, mit dem der eingewechselte Zehnder im Block hängen blieb. Veszprem krönte sich zum ersten Mal zum Klub-Weltmeister und darf sich über eine Summe von 350.000 US-Dollar freuen.

Der SC Magdeburg, der schon am Montagabend (19 Uhr) gegen Frisch Auf Göppingen in der Bundesliga antreten muss, darf sich mit einem Preisgeld von 100.000 US-Dollar trösten. Nach dem 30:32 gegen die Füchse Berlin im nationalen Supercup Ende August war es für das Team von Trainer Bennet Wiegert die zweite verpasste Titelchance in dieser Saison.

Pokal-Hammer: Kiel gegen Magdeburg schon im Achtelfinale

Unmittelbar nach dem letzten DHB-Pokalspiel der zweiten Runde wurde in Hamburg am Donnerstag das Achtelfinale gelost – und HSV-Coach Steffen Baumgart zog echte Kracherspiele.

Ball rechtzeitig abgespielt: Kiels Eric Johansson im jüngsten Ligaspiel beim SCM.

Ball rechtzeitig abgespielt: Kiels Eric Johansson im jüngsten Ligaspiel beim SCM.

imago images

Den Pokal-Kracher zum Abschluss verfolgte Steffen Baumgart live vor Ort. In der Barclays Arena, direkt neben dem Volksparkstadion, sah der Coach der Profifußballer des Hamburger SV das 27:30 des heimischen HSVH gegen Rekord-Pokalsieger THW Kiel.

Danach wurde Baumgart selbst aktiv – und zog die Lose fürs Achtelfinale im DHB-Pokal. Und die Runde der letzten 16 hält dank Baumgart einige Kracher parat: So spielt beispielsweise Rekordmeister THW Kiel gegen den amtierenden Deutschen Meister aus Magdeburg.

THW-Geschäftsführer Viktor Szilagyi kritisierte Baumgart bei Dyn scherzhaft: “Er hat fast alles falsch gemacht. Wir haben ein Heimspiel, darüber freuen wir uns sehr.”

Auch Füchse-Coach Jaron Siewert hätte sich mehr Glück bei Baumgarts Los gewünscht. “Mit den Rhein-Neckar Löwen auswärts hat uns die Losfee mal wieder nicht wirklich Glück beschert”, erklärte der 30-Jährige: “Uns erwartet ein sehr starker Gegner und eine sehr stimmungsvolle Halle. Aber wer ins Final Four will und den Pokal holen möchte, der muss auf diesem Weg jeden schlagen.”

“Ein besonderes Los”: Derby VfL-BHC wartet

Insgesamt stehen vier Zweitligisten im Achtelfinale: TUSEM Essen trifft auf die MT Melsungen, der HSC 2000 Coburg fordert den TBV Lemgo Lippe – und der Bergische HC fordert im Duell der Lokalrivalen den VfL Gummersbach. “Das ist für uns und unsere Fans natürlich ein besonderes Los”, erklärte Gummersbachs Rückraumspieler Miro Schluroff: “Ich glaube, dass wir alle Bock auf dieses Derby haben und es richtig heiß hergehen wird, zum Glück vor heimischem Publikum!”

Der vierte und letzte verbliebene Zweitligist, HBW Balingen-Weilstetten, trifft mit dem HC Empor Rostock auf den letzten Drittligisten. Ausgespielt werden die Viertelfinalisten am 13. und 14. November, die genaue Terminierung steht noch aus.

Mit Titelverteidiger Magdeburg, Vize Melsungen und dem Dritten des Vorjahres, SG Flensburg-Handewitt (bei der TSV Hannover-Burgdorf), greifen drei Teams im Achtelfinale erstmals in dieser Pokal-Saison ins Geschehen ein.

Das Achtelfinale im DHB-Pokal auf einen Blick

THW Kiel – SC Magdeburg
Rhein-Neckar Löwen – Füchse Berlin
TUSEM Essen – MT Melsungen
ThSV Eisenach – SC DHfK Leipzig
VfL Gummersbach – Bergischer HC
HSC 2000 Coburg – TBV Lemgo Lippe
TSV Hannover-Burgdorf – SG Flensburg-Handewitt
HC Empor Rostock – HBW Balingen-Weilstetten

Pokal-Hammer: Kiel gegen Magdeburg schon im Achtelfinale

Unmittelbar nach dem letzten DHB-Pokalspiel der zweiten Runde wurde in Hamburg am Donnerstag das Achtelfinale gelost – und HSV-Coach Steffen Baumgart zog echte Kracherspiele.

Ball rechtzeitig abgespielt: Kiels Eric Johansson im jüngsten Ligaspiel beim SCM.

Ball rechtzeitig abgespielt: Kiels Eric Johansson im jüngsten Ligaspiel beim SCM.

imago images

Den Pokal-Kracher zum Abschluss verfolgte Steffen Baumgart live vor Ort. In der Barclays Arena, direkt neben dem Volksparkstadion, sah der Coach der Profifußballer des Hamburger SV das 27:30 des heimischen HSVH gegen Rekord-Pokalsieger THW Kiel.

Danach wurde Baumgart selbst aktiv – und zog die Lose fürs Achtelfinale im DHB-Pokal. Und die Runde der letzten 16 hält dank Baumgart einige Kracher parat: So spielt beispielsweise Rekordmeister THW Kiel gegen den amtierenden Deutschen Meister aus Magdeburg.

THW-Geschäftsführer Viktor Szilagyi kritisierte Baumgart bei Dyn scherzhaft: “Er hat fast alles falsch gemacht. Wir haben ein Heimspiel, darüber freuen wir uns sehr.”

Auch Füchse-Coach Jaron Siewert hätte sich mehr Glück bei Baumgarts Los gewünscht. “Mit den Rhein-Neckar Löwen auswärts hat uns die Losfee mal wieder nicht wirklich Glück beschert”, erklärte der 30-Jährige: “Uns erwartet ein sehr starker Gegner und eine sehr stimmungsvolle Halle. Aber wer ins Final Four will und den Pokal holen möchte, der muss auf diesem Weg jeden schlagen.”

“Ein besonderes Los”: Derby VfL-BHC wartet

Insgesamt stehen vier Zweitligisten im Achtelfinale: TUSEM Essen trifft auf die MT Melsungen, der HSC 2000 Coburg fordert den TBV Lemgo Lippe – und der Bergische HC fordert im Duell der Lokalrivalen den VfL Gummersbach. “Das ist für uns und unsere Fans natürlich ein besonderes Los”, erklärte Gummersbachs Rückraumspieler Miro Schluroff: “Ich glaube, dass wir alle Bock auf dieses Derby haben und es richtig heiß hergehen wird, zum Glück vor heimischem Publikum!”

Der vierte und letzte verbliebene Zweitligist, HBW Balingen-Weilstetten, trifft mit dem HC Empor Rostock auf den letzten Drittligisten. Ausgespielt werden die Viertelfinalisten am 13. und 14. November, die genaue Terminierung steht noch aus.

Mit Titelverteidiger Magdeburg, Vize Melsungen und dem Dritten des Vorjahres, SG Flensburg-Handewitt (bei der TSV Hannover-Burgdorf), greifen drei Teams im Achtelfinale erstmals in dieser Pokal-Saison ins Geschehen ein.

Das Achtelfinale im DHB-Pokal auf einen Blick

THW Kiel – SC Magdeburg
Rhein-Neckar Löwen – Füchse Berlin
TUSEM Essen – MT Melsungen
ThSV Eisenach – SC DHfK Leipzig
VfL Gummersbach – Bergischer HC
HSC 2000 Coburg – TBV Lemgo Lippe
TSV Hannover-Burgdorf – SG Flensburg-Handewitt
HC Empor Rostock – HBW Balingen-Weilstetten

THW Kiel kämpft sich gegen HSV Hamburg ins Achtelfinale

Der THW Kiel musste hart kämpfen, konnte sich beim HSV Hamburg aber letztlich mit 30:27 (12:12) ins Achtelfinale des DHB-Pokals kämpfen. Es war über weite Strecken ein Duell auf Augenhöhe, in dem die Hausherren vor allem in der Schlussphase mehr Fehler machten.

Eric Johansson war nicht zu stoppen

Eric Johansson war nicht zu stoppen

Sascha Klahn

Die Barclays Arena zu Hamburg war direkt auf Betriebstemperatur, einfache Gegenstoßtore und die Paraden von Robin Haug sorgten für einen stimmungsvolle Kulisse. Der von Handball-Influencer Jari Brüggmann organisierte Sonder-Fanblock hatte allen Grund, um angesichts des frühen 3:1 (4.) von Beginn an auszurasten.

Der THW Kiel konnte aber zurückschlagen, auch Andreas Wolff parierte die ersten Bälle und vorne hatte Emil Madsen das Visier beim 4:4 scharf gestellt. Die Führung wechselte mehrfach, Hamburg konnte sich immer wieder auf Frederik Bo Andersen verlassen – der Rechtsaußen erzielte beim 6:5 (12.) schon seinen vierten Treffer.

“Ich möchte, dass wir Körpersprache zeigen”, forderte Filip Jicha in seiner ersten Auszeit, nachdem der Däne mit Tor Nummer 5 zum 11:9 (20.) gestellt hatte. Duvnjak sollte im rechten Rückraum an der Seite von Johannsson und Wallinius für Entlastung sorgen. Zwingende Chancen aus dem gebundenen Spiel sollten sich die Zebras nicht erarbeiten, im Vergleich zum Kontrahenten fehlten vor allem die Tempotore – 4:0 die Bilanz für den HSV.

Hamburg konnte nun aber ebenfalls nicht mehr die Kieler Deckung und den nach einer Viertelstunde ins Tor gerückten Tomas Mrkva knacken. Zudem unterlief Andersen ein Offensivfoul gegen Dahmke. HSV-Coach Torsten Jansen justierte beim 11:10 (25.) nach. In nahezu allen Bereichen des Spiels waren die Teams nun auf Augenhöhe, auch bei den technischen Fehlern.

Kurz vor der Pause kehrte auch Dino Corak während einer Zeitstrafe für Niklas Weller auf das Parkett zurück. Doch das Comeback des Kreisläufers dauerte keine zwei Minuten, nach einem Foul an dem in der Luft befindlichen Eric Johansson kassierte er nach Videobeweis die Rote Karte.

Kiel hatte die Überzahlsituationen zum 11:12 genutzt, Mrkva kaufte nun auch noch Mortensen einen Siebenmeter ab. Weil aber Emil Madsen in der intensiven Partie seine zweite Zeitstrafe kassierte, konnte Alexander Hartwig mit einem Steal noch leicht zum 12:12 ins verwaiste Kieler Tor einwerfen.

“Wir haben fünf Gegenstoßtore bekommen, dafür sind wir eigentlich ganz gut bedient mit dem Halbzeitergebnis”, resümierte Rune Dahmke im Halbzeitinterview bei Dyn und betonte: “Wenn wir besser mit dem Ball umgehen, habe ich ein gutes Gefühl. Wir dürfen jetzt nicht ängstlich werden, nur weil wir ein paar Bälle in die Hände der Hamburger geschmissen haben.”

Nach dem Seitenwechsel ging es munter weiter, aber Kiel erwischte diesmal die bessere Anfangsphase. Tomas Mrkva zeigte seine Qualitäten und hielt spektakulär gegen Niklas Weller, Leif Tissier scheiterte beim Versuch ein Offensivfoul herauszuholen – Madsen, Johansson und Pekeler übernahmen dirigiert von Duvnjak beim Rekordsieger die Verantwortung im Abschluss und stellten zum 14:17 (36.).

Beim HSV Hamburg sollte der in Halbzeit eins noch etwas blasse Jacob Lassen nun in Fahrt aufkommen, der Däne traf selbst und hatte noch einen Assist auf dem Weg zum 17:18-Anschlusstreffer. Und die Hausherren konnten mit dem weiterhin starken Robin Haug und den echten Hamburgern Dominik Axmann und Alexander Hartwig zum 19:18 (42.) wieder vorlegen.

Es wurde auch eine Nervenfrage und in der Hinsicht zeigte sich bei den Zebras Eric Johansson weiterhin stark. Der Schwede holte mit einem Doppelpack die Vorlage für sein Team zurück, auf der Gegenseite hielt Andersen seine Quote bei 100 % mit dem Siebenmeter zum 20:20 (46.).

“Wir brauchen mehr Energie von den Rängen”, forderte Hamburgs Hallensprecher, denn die Hausherren hatten sich aufgerieben und kämpften mit nachlassenden Kräften. Es waren Kleinigkeiten, wie Tissiers festrennen in der Kieler Deckung und auf der Gegenseite das siebenmeterreife Foul des Spielmachers gegen Madsen.

Die Zebras hatten beim 22:24 (52.) einen Vorteil und gaben den auch nicht aus der Hand, nachdem Överby für einen Gesichtstreffer gegen Axmann nach Videobeweis eine Zeitstrafe erhielt. Emil Madsen hatte dabei aber im Duell vom Strich gegen Mohamed El-Tayar das Glück auf seiner Seite, konnte nach Pfostentreffer im Nachwurf verwandeln.

Der Ägypter sollte die letzten sieben Minuten nun das Vertrauen bekommen, doch den ersten Impuls sollte Mrkva im Duell gegen Andersen setzen. Parade Nummer 9 des Tschechen hätte dem THW die erneute Drei-Tore-Führung bringen können, doch nun bekam auch El-Tayar gegen Duvnjak die Hand an den Ball.

Doch eine Pokalüberraschung blieb aus, Lassen unterlief ein technischer Fehler, Tissier erneut ein Offensivfoul und Weller traf beim Stand von 27:29 mit dem Heber gegen Mrkva nur die Latte. Als Axmann dann letztlich im Block mit dem Notwurf hängenblieb und Pekeler zum 27:30 stellte, war die Partie endgültig entschieden.

Martin Schwalb bestätigt: “Loser Kontakt” zu HC Erlangen schon vor Berlin-Spiel

Am Montag sorgte der HC Erlangen für einen Paukenschlag mit der Entlassung von Johannes Sellin, Nachfolger Martin Schwalb gibt am heutigen Mittwoch sein Debüt im DHB-Pokal. Im Gespräch mit Dyn verriet der neue Mann an der Seitenlinie vor dem Spiel wie die Verpflichtung ablief.

Martin Schwalb gibt sein Debüt beim HC Erlangen

Martin Schwalb gibt sein Debüt beim HC Erlangen

IMAGO/Zink

“Weil es ein guter Verein ist, weil es eine gute Aufgabe ist. Weil ich mich sehr freue, dass ich jetzt in Erlangen Trainer sein darf”, erklärte Martin Schwalb im Gespräch bei Dyn, warum er die Aufgabe bei den Franken angenommen habe.

Das Debüt im Pokal erschreckt den erfahrenen Coach nicht. “Ob das Pokal oder Bundesliga ist, das macht keinen Unterschied. Aber den Gegner hätte ich gerne etwas einfacher gehabt”, verrät Schwalb mit Blick auf den Auftakt gegen den VfL Gummersbach.
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Brisant war allerdings die Aussage, wie der Transfer abgelaufen ist. “Ende der Woche, zum Wochenende hin gab es ein loses Gespräch, da gab es Kontakt”, räumt Schwalb ein. Heißt also, dass der HC Erlangen an eine Ablösung von Sellin schon vor dem Auswärtsspiel bei den Füchsen Berlin gedacht hat. “Wenn man mich letzten Mittwoch gefragt hätte, dann wäre ich nicht darauf gekommen in Bayreuth gegen den VfL Gummersbach zu stehen”, versucht Schwalb den Kontakt nach Franken zeitlich einzuordnen.

Lediglich eine Trainingseinheit hatte er mit der Mannschaft, gemeinsam mit Johannes Sellin und Co-Trainer Tom Hankel wurde diese absolviert. “Johannes gehört auch weiterhin zum Trainerteam und ich bin froh, ihn genauso wie Tom an meiner Seite zu haben”, verrät der neue Chefcoach und kündigt keine Handball-Revolution an. “Wir werden nicht das Rad in 48 Stunden auf links drehen, sondern versuchen uns kontinuierlich zu verbessern.”

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