“Ein Ruck durch die Mannschaft”: Hofmanns Schlüsselmoment auf dem Weg zum Titel

“Ein Ruck durch die Mannschaft”: Hofmanns Schlüsselmoment auf dem Weg zum Titel

Auf dem Weg zur ersten Deutschen Meisterschaft der Vereinsgeschichte musste Bayer Leverkusen einige Hürden überwinden. Für Jonas Hofmann hatte ein Sieg entscheidenden Charakter – sowie manch bemerkenswert schlechte Trainingseinheit.

Vorerst noch eine Attrappe: Leverkusen feierte den erstmaligen Gewinn der Meisterschale.

Vorerst noch eine Attrappe: Leverkusen feierte den erstmaligen Gewinn der Meisterschale.

IMAGO/Chai v.d. Laage

Letztlich souverän und so früh wie nur vier Mannschaften zuvor in der langen Geschichte der Bundesliga krönte sich Bayer Leverkusen am Sonntagabend erstmals in der Vereinsgeschichte zum Deutschen Meister. Trotz der seit mittlerweile wettbewerbsübergreifend 43 Spiele andauernden Ungeschlagen-Serie der Werkself thronte man in dieser Spielzeit aber nicht immer derart souverän an der Spitze der Bundesliga-Tabelle.

Leverkusen wird erstmals Deutscher Meister

Monatelang sahen sich die Leverkusener einer harten Konkurrenz gegenüber, bis ins Frühjahr hinein ließ insbesondere der gestürzte Titelverteidiger aus München nicht locker, was schließlich im für die Meisterschaft womöglich entscheidenden Gipfeltreffen mündete. Am 21. Spieltag gastierten die Bayern in der BayArena – und hätten mit einem Auswärtssieg nicht nur den Nimbus durchbrechen, sondern die Leverkusener angesichts von damals nur zwei Punkten Rückstand auch vom ersten Platz stoßen können.

Dass Leverkusen seine Spitzenposition schließlich mit einem eindrucksvollen 3:0-Sieg gegen die Münchner behauptete, betrachtet Jonas Hofmann im Nachgang als Schlüsselmoment auf dem Weg zum Titel, wie er bei DAZN zugab. Das Gefühl, tatsächlich Meister werden zu können, sei aufgekommen “nach dem Sieg zuhause gegen München, wo viele damit gerechnet haben, dass die Bayern da sind, wenn es darauf ankommt – und wir sie geschlagen haben”, erklärte Hofmann. “Da hat es einen Ruck durch die Mannschaft gegeben – hätten wir verloren, wären wir hinter den Bayern gewesen.”

In den Wochen danach, die Werkself hatte eine Woche später gar ein Acht-Punkte-Polster, sei die Leverkusener Mannschaft “immer wieder angefixt” gewesen, “weil Bayern die Punkte nicht hat liegen lassen und wir immer wieder mussten”. Unter seinen Teamkameraden – Namen nannte Hofmann nicht – habe es auch Spieler gegeben, die sagten: “‘Ich wünsche mir, dass Bayern gewinnt, damit wir die Spannung hochhalten und nicht nachlassen'”, gestand Hofmann.

Klare Kommunikation nach “absoluter Sauerei” im Training

Als der FCB schließlich gegen Dortmund (0:2) und gleich darauf in Heidenheim (2:3) Federn ließ, gab Leverkusen allerdings nicht mehr nach – und durfte nun den langersehnten Titel bejubeln. Ein Umstand, den Hofmann auch an der ehrlichen teaminternen Kommunikation festmachte. “Es gab Momente, in denen wir uns als Mannschaft zusammengesetzt haben, wenn ein Training mal scheiße war. Dann haben wir uns in der Kabine zusammengesetzt, die Türen zugemacht und das knallhart angesprochen, dass das Training eine absolute Sauerei war”, gab Hofmann Einblick in das Innenleben der Mannschaft. “Das zeichnet uns extrem aus, dass wir sehr selbstkritisch sind. Da kann der eine dem anderen die Meinung sagen und das wird angenommen.”

In Leverkusen setzt man nun darauf, dass dieser Zusammenhalt auch über die Partynacht, die man im Anschluss an die Meisterschaft ausgerufen hat, Bestand hat. Schließlich gilt es bereits am Donnerstag wieder, im Rückspiel des Europa-League-Viertelfinals die Ungeschlagen-Serie aufrechtzuerhalten. Und damit auch die Chance, die Spielzeit mit weiteren Trophäen im internationalen Geschäft wie auch im DFB-Pokal zu schmücken.