Arnautis im Interview: “Wir müssen wie in einem Finale spielen”

Ein Punkt trennen aktuell den Tabellendritten Eintracht Frankfurt und den Vierten, die TSG Hoffenheim. Am Samstag spielen beide um den so wichtigen Platz 3 gegeneinander. Der kicker sprach mit SGE-Trainer Niko Arnautis.

“Ich fühle mich hier wohl und lebe den Verein”: Niko Arnautis ist seit elf Jahren Trainer in Frankfurt.

IMAGO/foto2press

Herr Arnautis, wie läuft die Vorbereitung auf das wichtige Spiel am Samstag (14 Uhr, LIVE! bei kicker)?

Im Endeffekt sind alle Spiele sehr wichtig, weil du in der Saisonschlussphase nicht mehr so viel Zeit hast, um noch etwas zu korrigieren. Klar ist: Du musst ja immer Punkte holen – ob am zweiten oder am letzten Spieltag. Unsere Ausgangssituation ist besser als noch vor wenigen Wochen, das ist schon mal positiv. Die Mädels hatten Anfang der Woche zwei Tage frei. Ich glaube, das ist auch nochmal wichtig, bevor es jetzt in den richtigen Endspurt geht. Danach haben wir uns im Training nochmal explizit auf Hoffenheim vorbereitet. Man kennt sich gut, von daher wird alles einfach nur nochmal aufgefrischt. Wir wollen am Samstag unser Spiel durchdrücken. Das ist auch unsere DNA, dass wir uns treu bleiben, an unser Limit kommen müssen wir sowieso. Gerade in den Top-Spielen hat man wirklich gesehen, was in der Mannschaft steckt.

Vor nicht allzu langer Zeit sah es ja gar nicht so aus, als würde die Eintracht noch mal die große Chance bekommen auf den 3. Platz. Hatten Sie damit noch gerechnet, jetzt wieder vor Hoffenheim zu stehen?

Ich habe der Mannschaft nach der Niederlage in Leverkusen gesagt: Wenn wir die vier restlichen Spiele gewinnen, bin ich zu 100 Prozent davon überzeugt, dass wir sehr gute Chancen haben, es noch zu schaffen. Das Spiel in Hoffenheim ist kein Finale, aber ich finde, wir müssen spielen wie in einem Finale und können unsere Ausgangssituation natürlich verbessern. Das ist unser großes Ziel.

Ich würde meine Emotionalität niemals ablegen.

Niko Arnautis

Wie wichtig ist dieser dritte Platz für Sie?

Frauen-Bundesliga, 20. Spieltag

Sehr wichtig, weil wir es in den vergangenen zwei Jahren auch geschafft haben, Dritter zu werden. Davor waren wir im Prinzip ein paar Jahre eine graue Maus mit Potenzial. Und dieses Potenzial haben wir gut rausgeholt. Die Spielerinnen haben sich toll entwickelt – individuell und auch als Mannschaft. Wir sind eine Konstante in der Bundesliga, und haben in dieser Saison auch international gezeigt, zu welchen Leistungen wir fähig sind. Wir haben gezeigt, warum Eintracht Frankfurt auf diese Bühne gehört. Und deswegen wäre es für uns ein wichtiger Schritt, noch einmal das mit dieser Saison zu bestätigen. Deswegen sind wir sehr heiß darauf und werden alles dafür tun. Ich bin sehr glücklich und sehr stolz auf diese Mannschaft und auf das, was sie in den vergangenen Jahren hier auf die Beine stellt.

Hängt Ihnen das knappe Ausscheiden in der Gruppenphase der Champions League und auch das im DFB-Pokal gegen die Bayern noch nach?

Sagen wir es mal so: Ich bin natürlich verärgert über das jeweils knappe Ausscheiden. Aber wenn ich verärgert bin, ist es so, dass ich das in positive Energie umwandle. Und das motiviert mich umso mehr. Für mich ist es das Entscheidende, dass man daran wächst. Und ich sage immer wieder: Es gibt nichts auf der Welt, was immer nur steil aufwärtsgeht. Man muss auch mal einen Rückschlag hinnehmen. Es stärkt einen Menschen, wenn er diesen in positive Energie umwandelt. Und das habe ich in meinem Leben immer wieder geschafft. Trotzdem ist es natürlich so, dass ich sehr traurig war. Aber du musst immer wieder da gestärkt rauskommen. Und im Sport ist es auch so, dass du sehr schnell wieder Chancen bekommst, weil es immer weitergeht.

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Wie groß oder klein ist die Lücke zum VfL Wolfsburg und dem FC Bayern?

Ich glaube, was die Spielleistung angeht, hat man in diesem Jahr wieder einen Fortschritt bei uns gesehen. Was uns noch fehlt, ist das eine oder andere gute Ergebnis, mehr Punkte in diesen engen Duellen rauszuziehen.

Sie sind ja ein sehr emotionaler Trainer. Sind Sie auch schon übers Ziel hinausgeschossen?

Ich glaube, dass ich trotz dieser ganzen Emotionalität durchaus ein sehr angenehmer Mensch bin, mit dem man reden kann. Und ich glaube, dass ich im Laufe meiner Karriere viel Reife hinzugewonnen habe, um nicht über das Ziel hinauszuschießen. Aber ich würde auch meine Emotionalität niemals ablegen, weil ich nun mal so bin. Aber man muss auch immer wissen, dass man eine Vorbildfunktion hat.

Wir haben sowohl sportlich als auch infrastrukturell immer weiter zugelegt.

Niko Arnautis

Sie kritisieren Ihre Mannschaft nie öffentlich. Ist das ein bewusstes Stilmittel?

Ja, weil ich der Meinung bin, dass sie eine positive Entwicklung genommen hat. Natürlich sprechen wir intern Dinge an, die wir optimieren müssen – einzeln, aber auch als Team. Aber ich stelle mich immer vor die Mannschaft, wenn ich merke, dass die Spielerinnen alles reinwerfen. Wir sind eine Mannschaft, die klar anspricht, was wir besser machen müssen. Aber das ist eine interne Angelegenheit. Wenn ich der Meinung bin, dass etwas total in die Hose geht, würde ich das auch öffentlich sagen.

Mit Nicole Anyomi und Sophia Kleinherne haben zwei Nationalspielerinnen kürzlich verlängert, mit Elisa Senß kommt zur neuen Saison eine weitere Nationalspielerin dazu. Welche Perspektiven zeigen Sie diesen Spielerinnen auf, die sicherlich auch andere Optionen hatten?

Es ist sehr wichtig, dass die Spielerinnen spüren, was hier gewachsen ist. Wir haben sowohl sportlich als auch infrastrukturell immer weiter zugelegt. Der gesamte Verein steht dahinter. Die Kaderstruktur zeigt ja, dass sich die Mädels hier wohlfühlen. Sie haben hier die Möglichkeiten, sehr professionell zu arbeiten und die nächsten Schritte zu gehen. Der Verein ist spannend, die Stadt ist spannend. Wir haben sehr vieles nachgewiesen in den vergangenen Jahren – auch eine gewisse Nachhaltigkeit in der Entwicklung zu haben.

Sie selbst sind schon seit 2013 im Verein, also elf Jahre. Auch ein Zeichen von Kontinuität. Können Sie sich mal vorstellen, den Klub zu wechseln?

Ich fühle mich hier wohl und lebe den Verein. Meine Motivation war und ist sehr groß war, hier etwas aufzubauen, mitzugestalten und zu entwickeln. Es macht mir Spaß, in meinem Verein und in meiner Stadt zu arbeiten – und auch mit den Mädels und meinen Kolleginnen und Kollegen. Und ich spüre diese Energie. Deshalb macht es mir große Freude.

Interview: Gunnar Meggers

Toppmöller: “Es ist kein Zuckerschlecken, Marmoush oder Ekitiké zu verteidigen”

Wie besiegt man eine Mannschaft, die kurz vor dem Saisonende in allen Wettbewerben noch immer unbesiegt ist? Vor dem Heimspiel gegen Leverkusen fordert Eintracht-Coach Dino Toppmöller maximale Disziplin – und das Einsetzen der eigenen Waffen.

Schwer zu stoppen: Hugo Ekitiké und Omar Marmoush (re.).

Schwer zu stoppen: Hugo Ekitiké und Omar Marmoush (re.).

IMAGO/Jan Huebner

Ein ausverkauftes Haus, fast alle Mann an Bord und eine beachtliche Heimbilanz gegen Leverkusen – die Vorzeichen vor dem Heimspiel gegen den Deutschen Meister sind durchaus vielversprechend. “Es ist ein schöner und großer Anreiz für uns alle, die erste Mannschaft zu sein, die Bayer Leverkusen besiegt”, betont Dino Toppmöller.

Verzichten muss der Trainer lediglich auf die schon länger verletzten Sasa Kalajdzic (Kreuzbandriss) und Sebastian Rode (Knie-OP) sowie Youngster Nnamdi Collins (Kapselreizung im Knie). Erfreulicherweise hat Toppmöller somit auf gleich mehreren Positionen die Qual der Wahl. Wer verteidigt hinten links? Kehrt Offensivkraft Fares Chaibi in die Elf zurück? Findet der Coach im Mittelfeld einen Platz für Hugo Larsson, indem er beispielsweise auf ein 4-3-3 umstellt?

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Nachlässigkeiten wie in Stuttgart sind tabu

Das Fundament für einen möglichen Überraschungserfolg ist allerdings losgelöst von derlei Personalfragen. “Der Schlüssel wird sein, dass wir eine maximale Disziplin an den Tag legen, was das Defensivverhalten betrifft”, bekräftigt Toppmöller. Das beinhaltet auch Selbstverständlichkeiten. Zum Beispiel das Zurücklaufen im Sprint, wenn man durch einen hohen Ball überspielt wird.

Wie wichtig das ist, zeigte sich beispielsweise am 29. Spieltag beim 0:3 in Stuttgart, als Hugo Larsson vor dem dritten Gegentreffer nur zurücktrabte und sich so selbst die Chance nahm, im Mittelfeld den entscheidenden Schnittstellenpass zu unterbinden. Zuvor war Ansgar Knauff weiter vorne auf dem rechten Flügel nur halbherzig angelaufen. Stuttgart hatte leichtes Spiel. Nachlässigkeiten dieser Art darf sich das Team gegen Leverkusen unter keinen Umständen erlauben.

Toppmöller spricht außerdem von der “klaren Verantwortung” im Strafraum, “wer welche Zone zu verteidigen hat”, und erklärt: “Beim Mittelfeldpressing geht es darum, die Räume zu schließen und den Gegner dahin zu lenken, wo wir ihn haben wollen.” Kurzum: Die Mannschaft müsse “in allen Defensivphasen maximal diszipliniert sein, weil der Gegner eine unfassbar hohe Qualität hat”.

Mittelfeld-Kommandos beim Gegenpressing

Will einen Sieg gegen den Meister: Dino Toppmöller.

Will einen Sieg gegen den Meister: Dino Toppmöller.
IMAGO/Passion2Press

Eine Herausforderung wird auch darin bestehen, nach Ballverlusten in Sekundenbruchteilen die Entscheidung zu treffen, ob es klüger ist, sich in die Ordnung zurückzuziehen oder direkt ins Gegenpressing zu gehen. Ein Beispiel: Wenn vorne mehrere Offensivspieler anlaufen, dahinter aber keiner nachrückt und Lücken entstehen, wird es der Werkself leichtfallen, sich spielerisch zu befreien und die angebotenen Räume ihrerseits auszunutzen. Synchronität heißt das Stichwort.

Losgelöst vom Gegner muss es immer das Ziel sein, schon in Ballbesitz so clever positioniert zu sein, dass nach Ballverlusten genug Spieler in Ballnähe sind, um ins Gegenpressing zu kommen. Gegen ein spielstarkes Team wie Leverkusen ist das bloß noch wichtiger als gegen andere, weniger effiziente Mannschaften. “Wenn wir sehen, dass es keine Möglichkeit gibt oder der Anlaufweg zu weit ist, muss es aus dem zentralen Mittelfeld ein Kommando an die offensiven Spieler geben, dass wir das abbrechen und in die Ordnung zurückfallen”, erklärt Toppmöller. Es gehe darum, situativ die richtige Entscheidung zu fällen.

Die eigenen Waffen richtig einsetzen

Im Angriff liegt die Chance darin, das Tempo der eigenen Offensivspieler nach Ballgewinnen einzusetzen. “Es ist auch kein Zuckerschlecken, Omar Marmoush oder Hugo Ekitiké zu verteidigen”, weiß Toppmöller. Er betont: “Wir sind selbstbewusst genug und wissen, dass wir Waffen haben, um dem Gegner wehzutun.” Er glaube schon, dass sich aus Umschaltsituationen heraus “die eine oder andere Möglichkeit” ergeben werde. Der 43-Jährige rechnet zwar nicht mit “Chancen en masse”, ist aber überzeugt: “Wir werden Möglichkeiten bekommen – die müssen wir effizient nutzen.”

Vielleicht ist für die Eintracht dann tatsächlich eine Überraschung möglich. Ein Sieg gegen den frischgebackenen Deutschen Meister würde die Stimmung rund um die Eintracht schlagartig deutlich anheben und den Spielern viel Selbstvertrauen für die verbleibenden beiden Aufgaben in Gladbach und gegen Leipzig verschaffen.

Julian Franzke

Kreuzbandriss: Monatelange Pause für Junioren-Nationalspielerin Ilayda Acikgöz

Herber Rückschlag für Ilayda Acikgöz: Die 19-jährige Mittelfeldspielerin hat sich im Training das vordere Kreuzband im rechten Knie gerissen und fehlt Eintracht Frankfurt monatelang.

Kreuzbandriss: Ilayda Acikgöz fehlt Eintracht Frankfurt monatelang.

Kreuzbandriss: Ilayda Acikgöz fehlt Eintracht Frankfurt monatelang.

IMAGO/Beautiful Sports

Zusammen mit ihrer Zwillingsschwester Dilara ist Ilayda Acikgöz in der laufenden Saison der Durchbruch bei Eintracht Frankfurt gelungen. Zwölf Partien absolvierte die 19-Jährige in der laufenden Spielzeit in der Bundesliga (ein Tor), hinzu kommen zwei Einsätze in der Women’s Champions League, in der sie ebenfalls ein Tor erzielte.

In der Vorbereitung auf das kommende Spiel der Eintracht, die am Samstag (14 Uhr, LIVE! bei kicker) im direkten Duell mit der TSG Hoffenheim Rang drei und die erneute Teilnahme an der Champions-League-Qualifikation verteidigen möchte, hat sich Acikgöz im Training verletzt.

Einen Riss des vorderen Kreuzbands im rechten Knie lautet die bittere Diagnose, die eine MRT-Untersuchung ergab, wie die Eintracht am Freitag kommunizierte. Acikgöz, aktuelle U-20-Nationalspielerin des DFB, wird in den kommenden Tagen operiert und fehlt damit monatelang: Kreuzbandverletzungen ziehen bei Frauen oftmals eine bis zu neun Monate andauernde Pause nach sich.

VfB, Leipzig und BVB für die Champions League qualifiziert

Weil der BVB gegen PSG gewonnen hat, erhält die Bundesliga einen zusätzlichen Champions-League-Platz. Und es könnte noch ein sechster Klub hinzukommen.

2024/25 in der Champions League dabei: der VfB Stuttgart, RB Leipzig und Borussia Dortmund.

2024/25 in der Champions League dabei: der VfB Stuttgart, RB Leipzig und Borussia Dortmund.

imago images (3)

Borussia Dortmund hat sich durch den 1:0-Sieg gegen Paris Saint-Germain nicht nur eine gute Ausgangslage für das Rückspiel im Champions-League-Halbfinale erarbeitet, sondern sich gleichzeitig einen millionenschweren Geldregen gesichert: Der BVB spielt 2024/25 definitiv wieder in der Königsklasse.

Seit Mittwochabend steht fest, dass die Bundesliga ein zusätzliches Champions-League-Ticket für die neue Saison erhält. Mit einem solchen belohnt die UEFA die beiden Verbände mit der besten Bilanz in der laufenden Europapokal-Spielzeit. Unabhängig vom weiteren Abschneiden der Halbfinalisten Bayern, Dortmund und Leverkusen können England und Frankreich Deutschland nicht mehr von einem dieser sogenannten “European Performance Spots” verdrängen. Italien hatte sich das erste Extra-Ticket bereits gesichert.

VfB-Comeback nach 15 Jahren Absenz

Das bedeutet auch: Nach Meister Leverkusen und dem FC Bayern haben nun auch der VfB Stuttgart, RB Leipzig und der BVB Gewissheit, dass sie 2024/25 in der Champions League dabei sind. Das Trio kann nicht mehr von einem der ersten fünf Bundesliga-Plätze verdrängt werden.

Der Tabellensechste, derzeit Eintracht Frankfurt, darf jedoch ebenfalls noch auf ein Champions-League-Ticket hoffen. Dazu müssten die Dortmunder den Henkelpott gewinnen und Fünfter werden. Holen sie die fünf Punkte Rückstand auf Leipzig auf und werden noch Vierter, bliebe es auch bei einem schwarz-gelben Triumph in Wembley bei fünf deutschen Champions-League-Startern. Pikant: Die Eintracht empfängt Leipzig am 34. Spieltag und könnte womöglich von einer eigenen Niederlage profitieren.

Während der BVB zum neunten und Leipzig zum sechsten Mal in Serie in der Königsklasse dabei ist, die zur neuen Saison finanziell noch lukrativer wird als ohnehin schon, feiert der VfB 2024/25 nach 15 Jahren Absenz sein Comeback. In der Premier League dagegen ist auch die letzte Hoffnung von Rekordmeister Manchester United geplatzt, sich noch zu qualifizieren.

2:0-Vorsprung verspielt: Frankfurt bestraft Leverkusener Chancenwucher

Bayer Leverkusen hat im Halbfinal-Hinspiel der Endrunde um die B-Junioren-Meisterschaft eine 2:0-Pausenführung gegen Eitracht Frankfurt verspielt. Zwei Elfmetertore der Hessen sowie eigener Chancenwucher ließen die Partie noch kippen.

Führte auch gegen Bayer Leverkusen Regie: Frankfurts Eba Bekir Is

Führte auch gegen Bayer Leverkusen Regie: Frankfurts Eba Bekir Is

IMAGO/Sportfoto Rudel

Ungeschlagen war Bayer Leverkusen durch die Bundesliga-Staffel West spaziert und hatte sich als Meister für die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft qualifiziert. Frankfurt setzte sich ebenfalls als Erster in der Staffel Süd/Südwest etwas überraschend unter anderem vor dem VfB Stuttgart sowie Bayern München durch. Im Halbfinal-Hinspiel waren die Gastgeber aus Leverkusen folglich Favorit.

Und dieser Rolle wurde die Werkself sogleich gerecht: Nach nur wenigen Sekunden zielte Alajbegovic knapp drüber (1.), noch in den ersten zehn Minuten hatten Stepanov (6.), Mensah (7.) und Culbreath (8.) weitere gute Möglichkeiten. Die Eintracht hatte danach zwar mehr Zugriff auf das Spiel, musste aber doch das 0:1 einstecken: Alajbegovic traf zur verdienten Bayer-Führung (19.).

DM-Endrunde B-Junioren, Halbfinale

Die Partie verflachte danach, die Werkself zog sich weit zurück und lauerte auf Konter. Einen davon nutzte sie eiskalt aus: Kapitän Buono vollendete eine tolle Kombination zum 2:0 (37.). Hoti verpasste überhastet die postwendende Antwort (39.), Mensah mit einem Distanzschuss das 3:0 (40.). Leverkusen präsentierte sich im ersten Durchgang deutlich reifer, die Führung zur Pause war absolut verdient.

Prenaj trifft vom Punkt – Izekor macht es zu genau

Frankfurt reagierte zum Seitenwechsel mit vier Wechseln (!) auf den Rückstand. Und das sollte sich sofort auszahlen: Joker Dills setzte einem Ball nach und wurde dabei von Pohl zu Fall gebracht – Prenaj verwandelte den fälligen Strafstoß zum Anschlusstreffer, nur zwei Minuten waren seit Wiederanpfiff gespielt.

Leverkusen behielt trotzdem weiter die Oberhand, verpasste es jedoch, den Deckel drauf zu machen: Alajbegovic schoss ebenso knapp vorbei (48.) wie später Onyeka (67.). Vom Punkt – Geike hatte zuvor Culbreath gefoult – wollte es Izekor dann zu genau machen und knallte den Ball an den rechten Innenpfosten (75.).

Frankfurter Moral wird belohnt

Durch den Leverkusener Chancenwucher schöpfte die Eintracht neuen Mut und zeigte sich nochmal vor dem Tor: Staffs Schuss ging noch knapp dürber (88.), ehe es nach einem leichten Kontakt von Buono an Dills den dritten Elfmeter des Tages gab, den Staff eiskalt zum 2:2 versenkte. Das letzte Wort gehörte beinahe Bayer, doch Szep vergab leichtfertig (90.+4).

Für Frankfurt dürfte sich das 2:2 wie ein Sieg anfühlen, wurde die Moral der Eintracht doch belohnt. Leverkusen darf sich dagegen vorwerfen lassen, durch viele vergebene Chancen nicht frühzeitig entschieden zu haben. So startet das Rückspiel am kommenden Sonntag (11 Uhr, LIVE! bei kicker) quasi wieder bei Null. Der Finalgegner wird bereits am Samstag (11 Uhr) zwischen dem BVB und RB Leipzig ermittelt, das Hinspiel endete mit 0:0.

Heimelf im Siegesrausch: Die kuriose Bilanz zwischen Frankfurt und Leverkusen

Leverkusen ist ein gern gesehener Gast in Frankfurt. Seit 2018 haben die Hessen im Waldstadion alle Spiele gegen die Werkself gewonnen, die jüngsten Heimspiele endeten spektakulär 5:1 und 5:2. Hält die Serie gegen den in dieser Saison noch unbesiegten neuen Deutschen Meister?

Leverkusener Ausrutscher? Eintracht Frankfurt will die Heimserie gegen Bayer fortsetzen.

Leverkusener Ausrutscher? Eintracht Frankfurt will die Heimserie gegen Bayer fortsetzen.

IMAGO/Mika Volkmann

Die Duelle gegen Leverkusen stehen fast immer für einen hohen Unterhaltungswert, nicht nur bei den Schützenfesten der vergangenen Jahre. Erinnert sei beispielsweise an den 3:2-Heimsieg 2010, als der nie fitte Brasilianer Caio mit einem Wunderschuss aus über 30 Metern traf und Eisenfuß Maik Franz per Fallrückzieher in der 89. Minute das Siegtor erzielte.

Die Chance auf einen versöhnlichen Saisonausgang

In 77 Aufeinandertreffen in der Bundesliga gab es zwischen Frankfurt und Leverkusen noch nie eine Nullnummer – das gibt es bei keiner anderen Begegnung, die so oft ausgetragen wurde. Ebenfalls kurios: In den jüngsten zwölf Duellen beider Teams gewann stets der jeweilige Gastgeber. Bundesligarekord bei einer Paarung sind 13 Heimsiege hintereinander. Das gab es bei Bochum gegen Hertha (1972 bis 1978) sowie bei Hamburg gegen Kaiserslautern (1974 bis 1980). Dieser Rekord könnte am Sonntag eingestellt werden.

Die Hoffnung ist insbesondere im Umfeld groß, dass der frischgebackene Deutsche Meister nun seine erste Saisonniederlage kassiert. Sie beruht auch darauf, dass die Partie zwischen den Leverkusener Halbfinalspielen gegen die AS Rom (Donnerstag, 21 Uhr, LIVE! bei kicker und 8.5., 21 Uhr) stattfindet. Wenn man sich aber allein vor Augen führt, mit welcher Energie Bayer 04 zuletzt nach dem 0:2 gegen Stuttgart zurückkam, kann man objektiv betrachtet nicht von einem Frankfurter Sieg ausgehen.

Dennoch bieten die Heimspiele gegen Leverkusen und Leipzig die große Chance auf einen versöhnlichen Saisonausgang, zumal die Eintracht nur eines der jüngsten 25 Heimspiele in der Bundesliga verlor (am 12. Spieltag gegen Stuttgart). Hinzu kommt, dass die Früchte am 33. Spieltag in Gladbach nicht allzu hoch hängen – die Heimbilanz der Borussia ist negativ. Statistisch gesehen gibt es also einige Mutmacher.

Toppmöller unter Druck

Klar ist indes auch: Sollte es nicht gelingen, wenigstens die 50 Punkte aus der Vorsaison zu erreichen, wäre es schwer zu vermitteln, mit Trainer Dino Toppmöller in die neue Saison zu gehen. Eine spürbare Entwicklung fand in der Rückrunde nicht statt, was zumindest teilweise auf die vielen Ausfälle zurückzuführen ist.

Mittlerweile entspannt sich die personelle Situation deutlich, bis auf die langzeitverletzten Sebastian Rode und Sasa Kalajdzic waren am Mittwoch im Mannschaftstraining alle Mann dabei. Bei Kapitän Rode sieht der Zeitplan weiterhin vor, dass er am 34. Spieltag gegen Leipzig noch einmal spielen kann, bevor er seine Karriere beendet.

Angesichts der guten personellen Lage und der zuletzt steil ansteigenden Formkurve von Rekord-Einkauf Hugo Ekitiké gibt es nun keinerlei Ausreden mehr. In den verbleibenden drei Spielen steht die Mannschaft in der Pflicht, über die komplette Spielzeit zu überzeugen. Zu oft in dieser Saison spielte sie nur eine Hälfte lang gut – oder gar nicht. Bleibt dieser längst überfällige Entwicklungsschritt aus, wird das auch auf Toppmöller zurückfallen.

Julian Franzke, Ullrich Schindler

DFB-Formcheck: Goretzkas starke Reaktion – Tahs traumhafte Tage

Noch 44 Tage bis zum EM-Auftakt der DFB-Elf. Der kicker wertet die Leistungen der 42 EM-Kandidaten im Monat April aus.

Derzeit gut drauf: Jonathan Tah, Leon Goretzka, Kai Havertz

Derzeit gut drauf: Jonathan Tah, Leon Goretzka, Kai Havertz

imago images/Grafik: kicker

Die heiße Phase vor der Heim-EM 2024 ist angebrochen. Der kicker hat eine Liste von 42 Profis zusammengestellt, die für Bundestrainer Julian Nagelsmann in Frage kommen dürften.

Aufgeteilt nach den sieben taktischen Positionen der kicker-Rangliste checkt der kicker Monat für Monat die jeweils aktuelle Form der EM-Kandidaten. Grün signalisiert “voll in EM-Form”, Rot steht für “aktuell nicht in EM-Form” (möglicherweise auch aus Verletzungsgründen) und Gelb bedeutet “EM-Kandidat, darf aber nicht nachlassen”.

Neuer überzeugt international – Zuletzt patzte ter Stegen

Überzeugend in der Champions League, solide in der Liga. So liest sich die April-Bilanz von Bayern-Keeper Manuel Neuer, der in der Bundesliga zwei Partien angeschlagen verpasste. Sein schärfster Konkurrent um den Platz im deutschen Tor schied im Viertelfinale der Champions League gegen PSG aus und kassierte in diesen beiden Spielen sechs Gegentreffer. In La Liga gab es zwar ausnahmslos Dreier für Barca, doch jüngst beim 4:2-Sieg gegen Valencia patzte ter Stegen vor dem zwischenzeitlichen 1:1 folgenschwer.

Tahs überragender April – Anton besticht weiterhin

Einen überragenden April hat Jonathan Tah hinter sich. Mit Leverkusen sicherte er sich die Deutsche Meisterschaft und schaffte mit seinem Team den Finaleinzug im DFB-Pokal sowie den Halbfinaleinzug in der Europa League. In drei seiner sieben Partien im zurückliegenden Monat erhielt er die Noten 2 oder besser; schlechter als mit einer 3 wurde er nie benotet. Im Top-Duell vom 31. Spieltag gegen den Stuttgart war jedoch ein anderer Innenverteidiger bester Akteur auf dem Platz: VfB-Kapitän Waldemar Anton unterstrich seine ebenfalls gute Form mit Zweikampfstärke und offensiven Akzenten.

Kimmich findet immer mehr Gefallen

Hinten rechts freundet sich Joshua Kimmich immer mehr mit seiner neuen (alten) Rolle an. In der Liga sammelte er einen Assist beim 2:0-Sieg gegen Köln, im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League erzielte er das goldene Tor gegen Arsenal, das den Halbfinaleinzug bescherte. Die hinten links konkurrierenden Maximilian Mittelstädt und David Raum spielten einen ordentlichen April, ohne die ganz großen Highlights zu setzen. Der Stuttgarter blieb offensiv komplett ohne Scorerpunkt, der Leipziger steuerte immerhin eine Torvorlage bei.

Goretzka zeigt starke Reaktion nach Ausbootung

Für die März-Länderspiele nicht nominiert, zeigte Leon Goretzka eine starke Reaktion. Einer schwachen Leistung zum Monatsauftakt in Heidenheim folgten durchweg überzeugende Leistungen im Trikot des Rekordmeisters. Besonders hervorzuheben dabei seine Leistung beim 2:2 in der Königsklasse in London sowie beim 5:1 in der Liga bei Union. In beiden Partien wurde er vom kicker zum Spieler des Spiels gekürt. Er überzeugte dabei nicht nur durch Offensivstärke, sondern auch durch Balleroberungen und Zweikampfstärke.

Musiala muss lange auf einen Scorerpunkt warten – Wirtz glänzt auch als Joker

Ein wenig auseinander driftete die Form der beiden Jungstars in der Offensive. Während Bayerns Jamal Musiala bis zum CL-Halbfinale gegen Real Madrid am letzten Tag des Aprils (ein Assist durch den herausgeholten Elfmeter) zuvor in fünf Pflichtspielen ohne Scorerpunkt geblieben war, war Leverkusens Florian Wirtz maßgeblich am positiven Abschneiden seines Teams beteiligt. Sechs Tore und zwei Vorlagen sind seine Bilanz – und das, obwohl er in drei Spielen nur von der Bank aus zum Zug kam. So auch beim geschichtsträchtigen 5:0 gegen Werder Bremen am 14. April, als er nach der Pause eingewechselt wurde und mit einem Hattrick Bayers erste Meisterschaft in die Schale eingravierte.

Adeyemis Hoffnungen schwinden – Sané spielt nur international und trifft mal wieder

Im März noch effizient auf dem Platz, befindet sich Karim Adeyemi aktuell auf der Suche nach seiner Form. Keine Torbeteiligung und zwei leistungsmäßige Totalausfälle in der Liga (jeweils Note 5,5) lassen die Hoffnung schwinden auf einen Kaderplatz bei der Europameisterschaft. Diesen dürfte Leroy Sané sicher haben, der im April ausschließlich in der Königsklasse auflief, in der Bundesliga dagegen angeschlagen keine einzige Minute absolvierte. Sein Hammer gegen Real Madrid zum wichtigen 1:1-Ausgleich war nicht nur aller Ehren wert, sondern auch sein erster Treffer seit dem 28. Oktober 2023.

Havertz lässt die Gunners fliegen – Ducksch und Undav im Gleichschritt

Das Aus im Kampf um den Henkelpott musste dagegen Kai Havertz verkraften. In den beiden Viertelfinalpartien gegen München blieb er blass, in der Liga wird er dagegen zum Garanten für Arsenals Höhenflug. Vier Tore und drei Assists gelangen dem Mittelstürmer der Gunners in sechs Ligaspielen. Auch Marvin Ducksch und Deniz Undav trafen in den vergangenen Wochen wieder regelmäßig (jeweils drei Tore, ein Assist). Hoffenheims Maximilian Beier war im April zwar an 17 Torschüssen als Schütze oder Vorlagengeber beteiligt, ein Scorerpunkt wollte ihm dabei aber nicht gelingen.

Christoph Huber

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Formcheck der deutschen EM-Kandidaten

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  • Der kicker wertet seit Jahresbeginn die Leistungen der potenziellen EM-Fahrer Monat für Monat aus.
  • Im Januar umfasst die Liste 48 Profis, mittlerweile hat Bundestrainer Julian Nagelsmann noch 42 Kandidaten im Blick.

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Kimmich findet immer mehr Gefallen

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Eintracht-Teamarzt Pfab wechselt zu Brighton & Hove Albion

Eintracht Frankfurt verliert seinen wichtigsten medizinischen Mitarbeiter: Teamarzt Prof. Dr. Florian Pfab wechselt zur neuen Saison in die Premier League.

Wechselt auf die Insel: Frankfurts Teamarzt Prof. Dr. Florian Pfab (li.).

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IMAGO/Hartenfelser

Der durchaus anspruchsvolle Bundesliga-Endspurt, in dem Eintracht Frankfurt auf Meister Bayer 04 Leverkusen (5. Mai), Borussia Mönchengladbach (11. Mai) und RB Leipzig (18. Mai) trifft, wird zur Abschiedstour für Prof. Dr. Florian Pfab. Der 48-Jährige wechselt in die Premier League, wo er künftig die medizinische Leitung bei Brighton & Hove Albion übernimmt. Entsprechende Berichte von Sky und Bild, die sich mit kicker-Informationen decken, bestätigten die Frankfurter am Abend in Form einer Pressemitteilung.

Pfab ist in Frankfurt seit dem 3. Juli 2019 im Amt, in dieser Zeit arbeitete er gemeinsam mit den Trainern Adi Hütter, Oliver Glasner und nun Dino Toppmöller. Letzterer muss künftig auf die Expertise des allseits geschätzten Pfab verzichten. Weil dessen Vertrag noch bis 30. Juni 2025 läuft, wird sogar eine Ablösesumme fällig, die sich zwischen 200.000 Euro und 250.000 Euro bewegen soll.

Der gebürtige Münchner gilt unter anderem als Spezialist in der Prävention und konservativen Behandlung von Verletzungen sowie der Integration innovativer Evidenz-basierter diagnostischer und therapeutischer Methoden in den medizinischen Profialltag. Seine “hervorragende Arbeit” (O-Ton Sportvorstand Markus Krösche) zahlte sich aus, die Eintracht hatte im Vergleich zu manch anderem Bundesligisten kaum mit Muskelverletzungen zu kämpfen.

Krösche: “Sehen uns für die Zukunft sehr gut aufgestellt”

“Florian Pfab hat mit seinem Team den sportmedizinischen Bereich in den vergangenen fünf Jahren sehr gut entwickelt. Wir respektieren Florians Wunsch nach einer neuen Herausforderung und hatten dank des professionellen Austauschs frühzeitig Planungssicherheit”, wird Sportvorstand Krösche in der Vereinsmittelung zitiert. “Durch die Förderung und Beförderung verdienter Fachkräfte und vereinsinterner Impulse sehen wir uns für die Zukunft sehr gut aufgestellt, was Expertise, Zusammenarbeit und Entwicklung angeht.”

Mit Dr. Fabian Plachel, seit Juli 2022 zum medizinischen Stab bei der Eintracht gehört, wird einer Pfabs Position einnehmen, der eng mit dem scheidenden Teamarzt zusammenarbeitete. Pfab wird seine neue Stelle in der Premier League Anfang Juli antreten.

Wiedersehen mit Groß

Pfab war Professor an der Technischen Universität in München und Gastprofessor an der Harvard Medical School. Im Fußball machte sich Pfab in fünf Jahren beim FC Bayern (2004 bis 2009) einen Namen, ehe er von 2019 bis 2019 neun Jahre lang die medizinische Abteilung des FC Ingolstadt verantwortete. In dieser Zeit lernte Pfab auch Nationalspieler Pascal Groß (von 2012 bis 2017 beim FCI) kennen, auf den er nun in der Premier League treffen wird.

Eintracht-Teamarzt Pfab vor Wechsel zu Brighton & Hove Albion

Eintracht Frankfurt wird seinen wichtigsten medizinischen Mitarbeiter verlieren: Teamarzt Prof. Dr. Florian Pfab steht vor einem Wechsel in die Premier League.

Besorgter Blick: Frankfurts Teamarzt Prof. Dr. Florian Pfab (re.) mit Martin Hinteregger.

Besorgter Blick: Frankfurts Teamarzt Prof. Dr. Florian Pfab (re.) mit Martin Hinteregger.

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Der durchaus anspruchsvolle Bundesliga-Endspurt, in dem Eintracht Frankfurt auf Meister Bayer 04 Leverkusen (5. Mai), Borussia Mönchengladbach (11. Mai) und RB Leipzig (18. Mai) trifft, wird zur Abschiedstour für Prof. Dr. Florian Pfab. Der 48-Jährige steht vor einem Wechsel in die Premier League, wo er künftig die medizinische Leitung bei Brighton & Hove Albion übernehmen soll. Entsprechende Berichte von Sky und Bild decken sich mit kicker-Informationen.

Pfab ist in Frankfurt seit dem 3. Juli 2019 im Amt, in dieser Zeit arbeitete er gemeinsam mit den Trainern Adi Hütter, Oliver Glasner und nun Dino Toppmöller. Letzterer muss künftig auf die Expertise des allseits geschätzten Pfab verzichten. Weil dessen Vertrag noch bis 30. Juni 2025 läuft, wird sogar eine Ablösesumme fällig, die sich zwischen 200.000 Euro und 250.000 Euro bewegen soll.

Der gebürtige Münchner gilt unter anderem als Spezialist in der Prävention und konservativen Behandlung von Verletzungen sowie der Integration innovativer Evidenz-basierter diagnostischer und therapeutischer Methoden in den medizinischen Profialltag. Seine “hervorragende Arbeit” (O-Ton Sportvorstand Markus Krösche) zahlte sich aus, die Eintracht hatte im Vergleich zu manch anderem Bundesligisten kaum mit Muskelverletzungen zu kämpfen.

Mit Dr. Fabian Plachel, seit Mitte Juni 2022 bei der Eintracht, wird einer Pfabs Position einnehmen, der eng mit dem scheidenden Teamarzt zusammenarbeitete. Pfab wird seine neue Stelle in der Premier League Anfang Juli antreten.

Wiedersehen mit Groß

Pfab war Professor an der Technischen Universität in München und Gastprofessor an der Harvard Medical School. Im Fußball machte sich Pfab in fünf Jahren beim FC Bayern (2004 bis 2009) einen Namen, ehe er von 2019 bis 2019 neun Jahre lang die medizinische Abteilung des FC Ingolstadt verantwortete. In dieser Zeit lernte Pfab auch Nationalspieler Pascal Groß (von 2012 bis 2017 beim FCI) kennen, auf den er nun in der Premier League treffen wird.