Spiel gedreht: Frankfurt distanziert Augsburg im Kampf um Europa

Nach nur zwei Punkten aus den vergangenen vier Spielen hat Eintracht Frankfurt endlich wieder einen Sieg gefeiert – und dabei einen Konkurrenten im Kampf um die Europapokal-Plätze auf Abstand gehalten. Ekitikés erstes Tor für die Eintracht ermöglichte den Adlerträgern den 3:1-Sieg gegen Augsburg.

Hugo Ekitiké feierte seinen ersten Treffer für Eintracht Frankfurt.

Hugo Ekitiké feierte seinen ersten Treffer für Eintracht Frankfurt.

Getty Images

Eintracht-Coach Dino Toppmöller durfte sich nach dem 0:3 in Stuttgart über drei Rückkehrer freuen: Skhiri, Götze (beide zuletzt angeschlagen) und Dina Ebimbe (nach Gelbsperre) rückten gleich wieder in die Startelf und ersetzten Hasebe, Larsson sowie Knauff. Außerdem erhielt Max den Vorzug vor Nkounkou, Ekitiké begann für den angeschlagenen Bahoya.

Auch auf der Gegenseite entspannte sich die Personalsituation ein wenig. Jess Thorup konnte nach dem 2:0 gegen Union Berlin wieder auf die zuletzt ausgefallenen Mbabu und die Frankfurt-Leihgabe Jakic setzen. Beide durften sofort wieder von Anfang an ran, Bauer und Breithaupt nahmen auf der Bank Platz.

Die erste Augsburger Chance sitzt

In einer ruhigen Anfangsphase war es Marmoush, der die erste Chance der Partie verzeichnete. Sein Abschluss von der Strafraumkante, den Uduokhai noch entscheidend abfälschte, landete nur knapp neben dem Tor (11.). Auf der Gegenseite zielte Vargas besser: Nachdem Mbabu den Ball auf höhe der Mittellinie gegen Max erobert hatte, boten sich Demirovic auf dem rechten Flügel große Räume. Der FCA-Kapitän steckte für Vargas in den Strafraum, der aus spitzem Winkel zur Führung traf (13.).

Frankfurt suchte die schnelle Antwort, Dina Ebimbe scheiterte aber an Dahmen (15.), Chaibi erwischte den Ball freistehend per Kopf nicht richtig (20.) und auch Butas Distanzschuss fand nicht den Weg in das Tor (24.). Der FCA blieb abwartend, bekam nach Ballgewinnen aber immer wieder viel Platz. Erst köpfte Jakic nach einer Ecke knapp drüber (28.), anschließend rutschte Tietz nach einem Konter nur knapp an der Hereingabe von Engels vorbei (30.).

Bundesliga – 30. Spieltag

Weil Frankfurt im Anschluss immer wieder die Präzision im letzten Drittel fehlte, hatte der FCA keine Probleme, den Ball vom eigenen Tor wegzuhalten. Die Restverteidigung der SGE wirkte immer wieder luftig, zwingend wurden die Fuggerstädter aber nicht mehr. Kurz vor der Pause spielten es die Hausherren dann doch noch einmal schnell, Marmoush verpasste nach Ablage von Max von der Strafraumkante aber denkbar knapp (44.).

Frankfurt kommt gut aus der Pause

Nach dem Seitenwechsel waren die Frankfurter dann endgültig am Drücker. Erst verpasste Buta nach einer Freistoß-Variante knapp, doch wenig später besorgte Chaibi aus kurzer Distanz das 1:1. Zuvor hatte sich der auffällige Dina Ebimbe im Zusammenspiel mit Buta auf rechts gegen Pedersen durchgesetzt und flach in die Mitte gegeben (55.).

Augsburg fand auf den Gegentreffer keine passende Reaktion, stattdessen kam die SGE erneut – und das mit Erfolg. Marmoush setzte sich im Mittelfeld clever durch und bediente Ekitiké, der zuerst hängenblieb, den Ball aber zurückbekam und nach einem Dribbling aus 16 Metern platziert ins untere linke Eck abschloss. Es war das erste Tor im Eintracht-Trikot für den Franzosen (61.).

Demirovics Versuch einer direkten Antwort blockte Koch (62.), der kurz darauf selbst per Kopfball gefährlich wurde (63.). Thorup reagierte mit einer Umstellung auf 3-5-2: Innenverteidiger Pfeiffer ersetzte Stürmer Tietz. Der gewünschte Effekt blieb jedoch aus, stattdessen kam zunächst auch Dina Ebimbe frei zum Kopfball, nickte die Kugel aber wie schon Koch in die Arme von Dahmen (68.).

Marmoush macht alles klar

In der Schlussphase ging Augsburg dann mehr ins Risiko, die beste Chance ließ der eigewechselte Pfeiffer aber liegen, dessen abgefälschter Schuss über das Tor flog (84.). Frankfurt bekam derweil jede Menge Räume, die der schnelle Knauff nach einem Sprint über den halben Platz zunächst nicht zu nutzen wusste. Der Schienenspieler umkurvte Dahmen, konnte aus spitzem Winkel jedoch nur noch ins Zentrum legen, wo Mbabu vor Marmoush rettete (85.).

So blieb den Augsburgern die Chance auf einen Punkt – und am gefährlichsten wurde ein Frankfurter für den FCA. Chaibi lenkte eine Michel-Flanke nur knapp am eigenen Tor vorbei (90.+3). Bei der letzten Aktion rückte dann auch Augsburgs Keeper Dahmen mit auf, Maiers Ecke kam allerdings viel zu kurz. Skhiri köpfte die Kugel raus zu Marmoush, der sich gegen Pedersen durchsetzte, den weiten Weg in Richtung des leeren FCA-Tor machte und sicher zum 3:1 einschob. Ausgerechnet der Mann, der die Nummer 7 der kürzlich verstorbenen SGE-Ikone Bernd Hölzenbein trägt, sorgte für ein großes Aufatmen in Frankfurt.

Damit festigt die Eintracht Platz 6 und hält Augsburg sechs Zähler auf Abstand. Nächste Woche Samstag (15.30 Uhr) reisen die Frankfurter zum FC Bayern. Augsburg bekommt zur gleichen Zeit Besuch aus Bremen.

Toppmöller: “Das ärgert mich unheimlich”

Frankfurts Niederlage beim BVB beruhte mal wieder auf allzu gut bekannten Unzulänglichkeiten. Trainer Dino Toppmöller macht aus seinem Unmut darüber keinen Hehl.

Unzufrieden: Frankfurts Trainer Dino Toppmöller.

Unzufrieden: Frankfurts Trainer Dino Toppmöller.

IMAGO/Jan Huebner

Einen “verdienten Dortmunder Sieg” konstatierte Dino Toppmöller nach dem 1:3 der Eintracht im Signal Iduna Park am Sonntagabend. Doch dass sein Team diese Partie beim Angstgegner (nur ein Dreier für die SGE in den jüngsten 15 Begegnungen mit Schwarz-Gelb) keineswegs hätte verlieren müssen, ist dem Fußballlehrer sehr wohl bewusst. Schließlich hatte Frankfurt in der zweiten Halbzeit beim Stand von 1:1 lange Zeit alles unter Kontrolle, war mit vereinzelten offensiven Nadelstichen sogar gefährlicher als der BVB – und brachte sich dann mit gehäuften Nachlässigkeiten selbst um ein Erfolgserlebnis. Die Entstehung des Dortmunder 2:1, räumt denn auch Toppmöller ein, “ärgert mich unheimlich”.

Marmoush viel zu körperlos gegen Torschütze Hummels

Konkret war es mal wieder ein Gegentreffer nach einer Standardsituation, der die Eintracht auf die Verliererstraße brachte. “Sechs der letzten neun Tore gegen uns sind nach einem Standard gefallen”, merkt Toppmöller an, “das ist natürlich zu viel. Wir haben es wieder nicht gut verteidigt. Dabei gab es eine klare Zuordnung, wer Mats Hummels am Einlaufen hindern sollte.” Wie diese aussah, wollte der Coach zwar nicht öffentlich machen, doch lässt es sich anhand der TV-Bilder unschwer erkennen: Omar Marmoush machte zunächst leichte Anstalten, sich dem Dortmunder Torschützen in den Weg zu stellen, verhielt sich dabei aber derart körperlos, dass Hummels selbst vermutlich gar nicht mitbekam, dass ihn der SGE-Stürmer aufhalten wollte.

Buta und Pacho bringen sich gegenseitig in die Bredouille

Ebenso ärgerlich allerdings, wie der von Julian Brandt getretene Dortmunder Freistoß überhaupt zustande gekommen war. “Wir hatten da ganz klaren Ballbesitz”, stellt Toppmöller treffend fest. Dann aber brachte Aurelio Buta mit einem schlampigen Rückpass Innenverteidiger Willian Pacho in die Bredouille, der die Kugel prompt viel zu hektisch in den Lauf von Donyell Malen bugsierte. Woraufhin sich Buta wiederum nur mit einem taktischen Foul am Dortmunder Flügelflitzer zu helfen wusste.

Buta sah bei der Gelegenheit die 5. Gelbe Karte – und mit dem fälligen Freistoßpfiff nahm das Unheil für Frankfurt seinen Lauf. “Vielleicht fehlt uns einfach noch ein Stück Erfahrung, um gegen solche Gegner dem Druck standzuhalten und ein paar Fehler weniger zu machen”, schloss Toppmöller halbwegs versöhnlich. Zum Thema Standardsituationen werde man indes “im Training sicher nochmal einen Schwerpunkt setzen, sobald die Nationalspieler zurück sind”.

Thiemo Müller

Toppmöller: “Das ärgert mich unheimlich”

Frankfurts Niederlage beim BVB beruhte mal wieder auf allzu gut bekannten Unzulänglichkeiten. Trainer Dino Toppmöller macht aus seinem Unmut darüber keinen Hehl.

Unzufrieden: Frankfurts Trainer Dino Toppmöller.

Unzufrieden: Frankfurts Trainer Dino Toppmöller.

IMAGO/Jan Huebner

Einen “verdienten Dortmunder Sieg” konstatierte Dino Toppmöller nach dem 1:3 der Eintracht im Signal Iduna Park am Sonntagabend. Doch dass sein Team diese Partie beim Angstgegner (nur ein Dreier für die SGE in den jüngsten 15 Begegnungen mit Schwarz-Gelb) keineswegs hätte verlieren müssen, ist dem Fußballlehrer sehr wohl bewusst. Schließlich hatte Frankfurt in der zweiten Halbzeit beim Stand von 1:1 lange Zeit alles unter Kontrolle, war mit vereinzelten offensiven Nadelstichen sogar gefährlicher als der BVB – und brachte sich dann mit gehäuften Nachlässigkeiten selbst um ein Erfolgserlebnis. Die Entstehung des Dortmunder 2:1, räumt denn auch Toppmöller ein, “ärgert mich unheimlich”.

Marmoush viel zu körperlos gegen Torschütze Hummels

Konkret war es mal wieder ein Gegentreffer nach einer Standardsituation, der die Eintracht auf die Verliererstraße brachte. “Sechs der letzten neun Tore gegen uns sind nach einem Standard gefallen”, merkt Toppmöller an, “das ist natürlich zu viel. Wir haben es wieder nicht gut verteidigt. Dabei gab es eine klare Zuordnung, wer Mats Hummels am Einlaufen hindern sollte.” Wie diese aussah, wollte der Coach zwar nicht öffentlich machen, doch lässt es sich anhand der TV-Bilder unschwer erkennen: Omar Marmoush machte zunächst leichte Anstalten, sich dem Dortmunder Torschützen in den Weg zu stellen, verhielt sich dabei aber derart körperlos, dass Hummels selbst vermutlich gar nicht mitbekam, dass ihn der SGE-Stürmer aufhalten wollte.

Buta und Pacho bringen sich gegenseitig in die Bredouille

Ebenso ärgerlich allerdings, wie der von Julian Brandt getretene Dortmunder Freistoß überhaupt zustande gekommen war. “Wir hatten da ganz klaren Ballbesitz”, stellt Toppmöller treffend fest. Dann aber brachte Aurelio Buta mit einem schlampigen Rückpass Innenverteidiger Willian Pacho in die Bredouille, der die Kugel prompt viel zu hektisch in den Lauf von Donyell Malen bugsierte. Woraufhin sich Buta wiederum nur mit einem taktischen Foul am Dortmunder Flügelflitzer zu helfen wusste.

Buta sah bei der Gelegenheit die 5. Gelbe Karte – und mit dem fälligen Freistoßpfiff nahm das Unheil für Frankfurt seinen Lauf. “Vielleicht fehlt uns einfach noch ein Stück Erfahrung, um gegen solche Gegner dem Druck standzuhalten und ein paar Fehler weniger zu machen”, schloss Toppmöller halbwegs versöhnlich. Zum Thema Standardsituationen werde man indes “im Training sicher nochmal einen Schwerpunkt setzen, sobald die Nationalspieler zurück sind”.

Thiemo Müller